[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Pufferspule zur Aufnahme eines Filamentes
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und einen Mehrfachspulenschrank zum Aufspulen
einer Anzahl von Filamenten auf jeweils eine Transportspule gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 7. Aus der
DE 10 2009 026 849 B3 ist ein Mehrfachspulenschrank zum Aufspulen eines Spulgutes auf eine Transportspule
bekannt, welche zwei Spulstationen und eine Wechseleinrichtung aufweist, wobei das
Filament von der vollen Transportspule der ersten Spulstation durch die Wechseleinrichtung
auf die zweite Spulstation mit einer leeren Transportspule geführt wird, sodass die
volle Transportspule entnommen und gegen eine leere Transportspule getauscht werden
kann.
[0002] Aus der
DE 10 2011 000 590 B3 ist ein Mehrfachspulenschrank zum Aufspulen eines Spulgutes auf eine Transportspule
bekannt, welche je Spulstation mindestens zwei Spindeln zur Aufnahme je einer Transportspule
aufweist. Daher wird das Spulgut zunächst auf die auf der ersten Spindel befindliche
Transportspule aufgewickelt und wenn diese voll ist, wird das Spulgut auf die Transportspule
der zweiten Spindel geleitet. Nun kann die erste volle Transportspule gegen eine leere
Transportspule gewechselt werden usw.
[0003] Ein solcher Mehrfachspulenschrank ist zum Einen wegen der sehr komplexen Wechseleinrichtung
kostenintensiv und störanfällig und zum Anderen werden zwei nebeneinander angeordnete
Spulstationen benötigt, von denen eine permanent ungenutzt bleibt, was einen sehr
hohen Platzbedarf erfordert.
[0004] Auch sind Mehrfachspulenschränke bekannt, bei denen der Wechsel der Spule manuell
erfolgt (nachfolgend manueller Mehrfachspulenschrank genannt), sodass eine Wechselspuleinrichtung
entbehrlich ist. Diese manuellen Mehrfachspulenschränke können bei gleicher Größe
deutlich mehr Transportspulen aufnehmen und so einen Teil der die durch den manuellen
Wechsel anfallenden Mehrkosten kompensieren. Alternativ können die manuellen Mehrfachspulenschränke
bei gleicher Spulenzahl sehr viel kleiner gebaut werden, sodass die freie Länge des
Filamentes vom Extruder zur Transportspule kürzer wird, was wiederum einen weniger
störanfälligen Betrieb bewirkt, sodass ein Teil der durch den manuellen Wechsel anfallenden
Mehrkosten kompensiert werden kann. Damit der Wechsel der Transportspule manuell erfolgen
kann, muss die Einlaufgeschwindigkeit des Filamentes auf maximam 180 m/min beschränkt
werden, um Verletzungen des Bedieners zu vermeiden.
[0005] Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen manuellen
Mehrfachspulenschrank der eingangs genannten Art zu schaffen, der mit einer höheren
Einlaufgeschwindigkei betrieben werden kann.
[0006] Als technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Pufferspule der eingangs
genannten Art mit den Merkmalen des Anspruches 1 und ein manueller Mehrfachspulenschrank
der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruches 7 vorgeschlagen. Vorteilhafte
Weiterbildungen dieser Pufferspule und dieses Mehrfachspulenschrankes sind den jeweiligen
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Ein nach dieser technischen Lehre ausgebildeter manueller Mehrfachspulenschrank hat
den Vorteil, dass auf der ohnehin schon vorhandenen Hauptwickelwelle nun noch eine
zweite Spule, nämlich eine Pufferspule gehalten ist, auf der das Filament aufgewickelt
wird, während die volle Transportspule gegen eine leere Transportspule gewechselt
wird. Somit entfällt die Notwendigkeit einer zweiten Spulstation, wodurch der Mehrfachspulenschrank
entweder deutlich kleiner ausgeführt werden kann oder wodurch deutlich mehr Transportspulen
parallel betrieben können.
[0008] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch die Pufferspule die Einlaufgeschwindigkeit
des Filamentes, je nach Dicke des Filamentes, auf bis zu 800 m/min gesteigert werden,
wodurch die Effizienz des manuellen Mehrfachspulenschrankes signifikant erhöht wird.
[0009] Der Wechsel einer Transportspule wird wie folgt ausgeführt: Sobald die Transportspule
in der gewünschten Weise aufgefüllt ist, wird das Filament von einem Bediener per
Hand in die Pufferspule umgeleitet. Anschließend wird das Filament durchtrennt und
die volle Transportspule entnommen. Danach wird eine leere Transportspule auf der
Hauptwickelwelle aufgebracht und das Filament wird wieder durch den Bediener von Hand
von der Pufferspule auf die Transportspule zurückgeleitet, sodass fortan das Filament
wieder auf die Transportspule aufgewickelt wird. Anschließend wird noch das zwischen
der Pufferspule und der Transportspule befindliche Filament durchtrennt. Sobald diese
Transportspule wieder voll ist, wird dieser Vorgang wiederholt. Dabei verbleibt das
während des Wechselvorganges auf die Pufferspule aufgewickelte Filament dauerhaft
auf dieser Pufferspule, bis die Pufferspule nach mehreren Wechselvorgängen voll ist.
Erst jetzt wird auch die Pufferspule entnommen und gegen eine leere Pufferspule ersetzt,
so dass das Filament außerhalb des Mehrfachspulenschrankes in aller Ruhe wieder von
der Pufferspule entfernt werden kann.
[0010] Entsprechend der Aufnahmekapazität der Pufferspule und in Abhängigkeit der Dicke
des Filamentes können 30 bis 80 Wechselvorgänge durchgeführt werden, bis die Pufferspule
voll ist und getauscht werden muss.
[0011] Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, die Pufferspule freilaufend auf
der Hauptwickelwelle zu halten, weil hierdurch die Drehzahl der Pufferspule unabhängig
von der Drehzahl der Transportspule eingestellt werden kann und weil hierdurch die
Pufferspule auch festgestellt werden kann. Um einen störungsfreien Transport der vielen
Filamente eines Mehrfachspulenschrankes vom Extruder zu der jeweiligen Transportspule
zu gewährleisten, ist eine konstante Einlaufgeschwindigkeit des Filamentes wichtig.
Weil sich aber der Wickeldurchmesser der Transportspule ändert, erfolgt eine Drehzahlanpassung
der Transportspule, um die Einlaufgeschwindigkeit konstant zu halten. Damit auch die
Drehzahl der Pufferspule entsprechend ihrem Füllstand an die Einlaufgeschwindigkeit
angepasst werden kann, ist die Pufferspule freilaufend auf der Hauptwickelwelle gehalten.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Pufferspule unabhängig von der Hauptwickelwelle
angetrieben, insbesondere über einen separaten Elektroantrieb, der über einen Riemen
mit der Pufferspule wirkverbunden ist. Dies hat den Vorteil, dass über den eigenen
Elektroantrieb die Drehzahl der Pufferspule unabhängig von der Transportspule an die
Einlaufgeschwindigkeit des Filamentes angepasst werden kann.
[0013] Eine nach dieser technischen Lehre ausgebildete Pufferspule zur Anbringung an einem
manuellen Mehrfachspulenschrank umfasst einen Spulenkern, eine Spulenwand, eine Seitenwand
und eine Fangvorrichtung zum Einfangen des Filamentes, wobei der Spulenkern zum Mehrfachspulenschrank
hin von der Seitenwand begrenzt wird, während der Spulenkern zu der Transportspule
hin von der Spulenwand begrenzt wird. Der Spulenkern selbst ist so dimensioniert,
dass hier die Filamente von 30 bis 80 Transportspulenwechseln aufgenommen werden können,
dass heißt, der Spulenkern ist deutlich kürzer als der vergleichbare Spulenkern der
Transportspule.
[0014] Die Fangvorrichtung unterstützt das Wechseln des Filamentes von der Transportspule
auf die Pufferspule und weist vorteilhafterweise eine umlaufende Fangfläche auf, die
sich radial an die Spulenwand und/oder die Seitenwand anschließt, wobei die Fangfläche
ein auftreffendes Filament zum Spulenkern hin führt.
[0015] In einer bevorzugten Weiterbildung schließt sich sowohl radial an die Seitenwand,
als auch radial an die Spulenwand eine solche Fangfläche zum Einfangen des Filamentes
an. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Seitenwand mit der dazugehörigen Fangfläche
größer auszubilden, als die Spulenwand mit der dazugehörigen Fangfläche, weil durch
die kleinere Fangfläche an der Spulenwand ein leichteres Überführen des Filamentes
möglich ist, während die etwas größere Fangfläche an der Seitenwand das Filament zuverlässig
fängt.
[0016] Diese Fangfläche ist vorteilhafterweise nicht exakt radial ausgerichtet, sondern
geneigt ausgerichtet, insbesondere vom Spulenkern wegweisend geneigt, ausgerichtet.
Dies hat den Vorteil, dass sich hierdurch der für das Filament maßgebliche Eingangsbereich
vergrößert. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die geneigte Fangfläche ein darauf
auftreffendes Filament zum Spulenkern hin führt. Vorteilhafterweise beträgt der Winkel
der Fangfläche zur Längsachse der Hauptwickelwelle zwischen 20° und 45°, vorzugsweise
30°.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform reicht die Fangvorrichtung, insbesondere ein
radial äußerer Rand der Fangvorrichtung, bis über einen Teil der Transportspule, insbesondere
bis über die Transportspulenseitenwand. Hierdurch wird das Überführen des Filamentes
von der rotierenden Transportspule auf die rotierende Pufferspule erleichtert, weil
ein versehentliches Abgleiten des Filamentes während der Übertragung in einen Bereich
zwischen Transportspule und Pufferspule hierdurch zuverlässig vermieden wird. Vielmehr
gelangt das Filament auf die ausladende Fangfläche und wird von dieser zum Spulenkern
der Pufferspule hin weitergeführt.
[0018] In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform ist an der Fangvorrichtung, insbesondere
am radial äußeren Rand der Fangvorrichtung, eine umlaufende Sicherheitsschulter ausgebildet,
die vorzugsweise als gekanteter oder gerändelter Rand der Fangvorrichtung ausgebildet
ist. Insbesondere wenn diese Sicherheitsschulter als umlaufende Verdickung ausgebildet
ist, hat dies den Vorteil, dass hiermit ein scharfkantiger Abschluss der Fangvorrichtung
vermieden wird, sodass zum Einen der Bediener sich nicht verletzen kann und zum Anderen,
dass das Filament nicht versehentlich beim Wechsel von der Transportspule zur Pufferspule
durchtrennt wird.
[0019] Auch hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Sicherheitsschulter soweit um die
Fangfläche zu bördeln, dass zwischen der Sicherheitsschulter und der Fangfläche eine
umlaufende Ringnut entsteht. Dies hat den Vorteil, dass ein einmal auf der Fangfläche
befindliches Filament nicht versehentlich aus der Fangfläche und der Pufferspule herausrutschen
kann, sondern sich in diesem Falle in der umlaufenden Ringnut verfängt.
[0020] In einer alternativen Ausführungsform ist die Seitenwand und/oder die Spulenwand
komplett geneigt ausgebildet und bildet somit gleichzeitig die Fangfläche der Fangvorrichtung.
Mit anderen Worten ausgedrückt: In dieser Ausführungsform reicht die vom Spulenkern
weggeneigte Fangvorrichtung bis zum Spulenkern, sodass die eigentliche Seitenwand
entbehrlich ist. Dies vereinfacht die Herstellung einer solchen Spule.
[0021] In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform ist der Spulenkern zur Transportspule
hin konisch verjüngend ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass sich die auf dem Spulenkern
ansammelnden Filamente am tiefsten Punkt des Spulenkerns sammeln und somit ein Verheddern
oder ein versehentliches Lösen der in der Spule befindlichen Filamente vermieden wird.
[0022] Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Pufferspule und des erfindungsgemäßen manuellen
Mehrfachsspulenschrankes ergeben sich aus der beigefügten Zeichnung und den nachstehend
beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch
weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen
miteinander verwendet werden. Die erwähnten Ausführungsformen sind nicht als abschließende
Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine explosionsartige Darstellung eines Teiles eines erfindungsgemäßen Mehrfachspulenschrankes
mit einer Hauptantriebswelle und einer daran gehaltenen Transportspule, sowie einer
daran gehaltenen, ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Pufferspule;
- Fig. 1a
- eine Detailvergrößerung der Pufferspule gemäß Fig. 1 entsprechend der Linie Ia in
Fig. 1;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf zwei benachbarte Transportspulen des Mehrfachspulenschrankes gemäß
Fig. 1, mit je einer Pufferspule gemäß Fig. 1 im Ruhezustand;
- Fig. 3a
- eine Draufsicht auf zwei benachbarte Transportspulen des Mehrfachspulenschrankes gemäß
Fig. 1, mit je einer Pufferspule gemäß Fig. 1 im Betriebszustand zu einem ersten Zeitpunkt;
- Fig. 3b
- eine Draufsicht auf zwei benachbarte Transportspulen des Mehrfachspulenschrankes gemäß
Fig. 1, mit je einer Pufferspule gemäß Fig. 1 im Betriebszustand zu einem zweiten
Zeitpunkt;
- Fig. 3c
- eine Draufsicht auf zwei benachbarte Transportspulen des Mehrfachspulenschrankes gemäß
Fig. 1, mit je einer Pufferspule gemäß Fig. 1 im Betriebszustand zu einem dritten
Zeitpunkt;
- Fig. 3d
- eine Draufsicht auf zwei benachbarte Transportspulen des Mehrfachspulenschrankes gemäß
Fig. 1, mit je einer Pufferspule gemäß Fig. 1 im Betriebszustand zu einem vierten
Zeitpunkt;
- Fig. 4
- eine explosionsartige Darstellung eines Teiles eines erfindungsgemäßen Mehrfachspulenschrankes
mit einer Hauptantriebswelle und einer daran gehaltenen Transportspule, sowie einer
daran gehaltenen, zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Pufferspule;
- Fig. 5
- eine explosionsartige Darstellung eines Teiles eines erfindungsgemäßen Mehrfachspulenschrankes
mit einer Hauptantriebswelle und einer daran gehaltenen Transportspule, sowie einer
daran gehaltenen, dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Pufferspule.
[0023] Fig. 1 zeigt einen Teil eines manuellen Mehrfachspulenschrankes zum Aufspulen einer
Anzahl von Filamenten auf je eine Transportspule, wobei in Fig. 1 eine Hauptwickelwelle
10, eine auf der Hauptwickelwelle 10 anbringbare Pufferspule 12 und eine von der Hauptwickelwelle
10 angetriebene Transportspule 14 dargestellt sind. Es versteht sich, dass an einem
solchen Mehrfachspulenschrank bis zu 100 solcher Hauptwickelwellen mit daran aufzunehmenden
Pufferspulen 12 und Transportspulen 14 vorhanden sind.
[0024] Die in Fig. 1 dargestellte erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Pufferspule
12 umfasst einen Spulenkern 16, eine radial abstehende und den Spulenkern 16 zu dem
Mehrfachspulenschrank hin begrenzende Seitenwand 18, eine radial abstehende, den Spulenkern
16 zur Transportspule 14 hin begrenzende Spulenwand 20 und eine an der Pufferspule
12 fest angebrachte Riemenscheibe 22 zur Aufnahme eines Riemens eines Elektroantriebs.
Die Pufferspule 12 besitzt in ihrem Inneren (hier nicht dargestellt) verschiedene
Wälzlager, sodass die Pufferspule 12 freilaufend auf der Hauptwickelwelle 10 sitzt.
Die Hauptwickelwelle 10 ist so lang ausgeführt, dass neben der Pufferspule 12 auch
die Transportspule 14 passgenau und zuverlässig auf der Hauptwickelwelle 10 gehalten
werden kann. Dabei umfasst die Transportspule 14 einen Transportspulenkern 24 zur
Aufnahme des Filamentes, der von einer rechten und einer linken, radial abstehenden
Transportspulenseitenwand 26a, 26b begrenzt ist. An der Seitenwand 18 der Pufferspule
12 ist eine Fangvorrichtung 28 vorgesehen, die eine umlaufende Fangfläche 30, eine
umlaufende Sicherheitsschulter 32 und eine umlaufende Ringnut 34 aufweist. Die Fangfläche
30 schließt sich geneigt radial am radial äußeren Rand an die Seitenwand 18 an und
ist vom Spulenkern 16 in axialer Richtung weg geneigt angeordnet, wobei der Winkel
zur Längsachse der Hauptwickelwelle 10 zwischen 20° und 45°, vorzugsweise 30°, beträgt.
Am freien Ende der Fangfläche 30 ist eine umlaufende Ringnut 34 ausgebildet, wie dies
insbesondere in Fig. 1a gut zu erkennen ist. An das radiale, freie Ende der Ringnut
34 schließt sich eine umlaufende Sicherheitsschulter 32 an.
[0025] In der hier in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist eine solche baugleiche Fangvorrichtung
28 auch an der Spulenwand 20 vorgesehen.
[0026] Fig. 2 zeigt einen Teil des Mehrfachspulenschranks mit zwei nebeneinander angeordneten
Hauptwickelwellen 10, 10a und darauf aufgesetzten Pufferspulen 12, 12a und Transportspulen
14, 14a. Wie hier gut zu erkennen ist, wird die freilaufend auf der Hauptwickelwelle
10 gehaltene Pufferspule 12 durch einen separaten Elektroantrieb 36 angetrieben, wobei
der Elektroantrieb 36 über einen in der Riemenscheibe 22 sitzenden Riemen 38 mit der
Pufferspule 12 verbunden ist. Analoges gilt auch für die Pufferspule 12a.
[0027] Wie insbesondere in den Figuren 1 und 2 zu erkennen ist, ist die Seitenwand 18 mit
der daran angebrachten Fangvorrichtung 28 etwas größer ausgebildet, als die Spulenwand
20 mit der daran angebrachten Fangvorrichtung 28a.
[0028] Wie insbesondere in Fig. 2 gut zu erkennen ist, reicht die Fangvorrichtung 28a der
Spulenwand 20 deutlich bis über die Transportspulenseitenwand 26a der Transportspule
24, sodass hierdurch der Spalt zwischen der Pufferspule 12 und der Transportspule
14 abgedeckt wird.
[0029] Wie in den Figuren 1 und 2 und insbesondere in Fig. 1a gut zu erkennen ist, ist die
Sicherheitsschulter 32 als umlaufende Verdickung ausgeführt und soll somit eine Verletzung
des Bediener oder ein unabsichtliches Durchtrennen des Filamentes verhindern.
[0030] Die umlaufende Ringnut 34 der Fangvorrichtung 28 soll verhindern, dass sich auf der
Fangfläche 30 befindliche Filamente von der Pufferspule 12 wegbewegen. Sobald diese
Filamente an der Ringnut 34 ankommen, werden sie entsprechend aufgehalten. Vielmehr
soll die zwischen 20° und 45°, vorzugsweise 30°, gegenüber der Längsachse der Hauptwickelwelle
10 geneigte Fangfläche 30 bewirken, dass ein darauf auftreffendes Filament zum Spulenkern
16 hingeführt wird.
[0031] In den Figuren 3a bis 3d wird nachfolgend ein solcher Wechsel der Transportspule
detailliert wie folgt beschrieben:
In den Figuren 3a bis 3d sind zwei parallel angeordnete Hauptwickelwellen 10 und 10a
dargestellt, wobei, wie in Fig. 3a zu erkennen ist, die Hauptwickelwelle 10 eine bereits
volle Transportspule 14 trägt, während die Transportspule 14a der Hauptwickelwelle
10a erst kürzlich gewechselt wurde und nur eine kleine Menge Filament 40a aufweist.
Nun geht eine Bedienperson hin, schaltet den Elektroantrieb 36 ein, sodass die Pufferspule
12 zu rotieren beginnt. Dabei wird die Drehzahl der Pufferspule 12 in Abhängigkeit
des Füllgrades so eingestellt, dass das Filament 40 mit der aktuellen Einlaufgeschwindigkeit
aufgenommen werden kann. Sobald die gewünschte Drehzahl erreicht ist, ergreift die
Bedienperson das Filament 40 und führt es zur Pufferspule 12, während die Transportspule
14 weiterhin mit einer anderen Drehzahl rotiert. Dabei kann das Filament 40 eine Einlaufgeschwindigkeit
von bis zu 800 m/min erreichen.
[0032] Wie Fig. 3b zu entnehmen ist, wird das Filament 40 fortan auf der Pufferspule 12
aufgewickelt. Nachdem das Filament 40 im Bereich der Transportspule 14 durchtrennt
wurde, kann die Transportspule 14 von der Hauptwickelwelle 10 abgenommen werden und,
wie in Fig. 3c zu erkennen ist, durch eine leere Transportspule 14 ersetzt werden.
Die parallele Transportspule 14a auf der Hauptwickelwelle 10a bleibt davon unberührt
und nimmt weiter in der gewohnten Weise mit einer Geschwindigkeit von bis zu 800 m/min
ein anderes Filament 40a auf. Anschließend führt die Bedienperson das Filament 40
von der Pufferspule 12 auf die leere Transportspule 14 und durchtrennt anschließend
das Filament 40, sodass das Filament 40 gut in der gewohnten Weise auf der Transportspule
14 aufgewickelt wird. Während dieses Vorgangs hat sich ein Teil des Filaments 40 auf
die Pufferspule 12 aufgewickelt und verbleibt dort. Nach dem abgeschlossenen Wechsel
der Transportspule 14 wird der Elektroantrieb 36 ausgeschaltet, sodass die Pufferspule
12 nicht permanent mitrotiert.
[0033] Die Pufferspule 12 ist so ausgelegt, dass ca. 30 bis 80 Transportspulenwechsel durchgeführt
werden können, bevor die Pufferspule 12 voll ist und selbst entleert werden muss.
Dieser ganze Vorgang findet bei laufendem Betrieb statt, wobei das Filament 40 mit
einer Geschwindigkeit von bis zu 800 m/min auf die Transportspule 14 aufgewickelt
wird.
[0034] In Fig. 4 ist eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Pufferspule 112
dargestellt, bei der auf eine Seitenwand und eine Spulenwand verzichtet wurde und
wobei die Fangvorrichtung 128 direkt vom Spulenkern 116 radial abstehend angeordnet
und vom Spulenkern 116 weggeneigt ist. Bei dieser Ausführungsform sind die Fangvorrichtungen
128 beide gleich ausgebildet, und weisen ebenfalls eine Fangfläche 130, eine Sicherungsschulter
132 und eine Ringnut 134 auf. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird hier voll umfänglich
auf die Fangvorrichtung 28 gemäß den Figuren 1 und 2 verwiesen.
[0035] In der Fig. 5 ist eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Pufferspule
212 abgebildet, die bis auf den Spulenkern 216 identisch in der mit der in den Figuren
1 und 2 dargestellten ersten Ausführungsform der Pufferspule 12 ist. Im Gegensatz
zur Pufferspule 12 ist der Spulenkern 216 der Pufferspule 212 konisch verjüngend ausgebildet,
wobei das schmale Ende zur Transportspule 214 hin ausgebildet ist.
1. Pufferspule (12, 12a, 112, 212) zur Anbringung an einem manuellen Mehrfachspulenschrank
und zur Aufnahme eines Filamentes (40, 40a), umfassend einen Spulenkern (16, 116,
216), eine den Spulenkern (16, 116, 216) zum Mehrfachspulenschrank hin begrenzende
Seitenwand (18, 318), eine den Spulenkern (16, 116, 216) zu einer Transportspule (14,
14a, 214) hin begrenzende Spulenwand (20) und eine Fangvorrichtung (28, 28a, 128)
zum Einfangen des Filamentes (40, 40a).
2. Pufferspule (12, 12a, 112, 212) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fangvorrichtung (28, 28a, 128) eine sich geneigt radial an die Seitenwand (18,
318) anschließende und um die Seitenwand (18, 318) umlaufende Fangfläche (30, 130)
zum Einfangen des Filamentes (40, 40a) und zum Weiterleiten des Filamentes (40, 40a)
zum Spulenkern (16, 116, 216) aufweist und/oder dass die Fangvorrichtung (28, 28a,
128) eine sich geneigt radial an die Spulenwand (20, 320) anschließende und um die
Spulenwand (20, 320) umlaufende Fangfläche (30, 130) zum Einfangen des Filamentes
(40, 40a) und zum Weiterleiten des Filamentes (40, 40a) zum Spulenkern (16, 116, 216)
aufweist, insbesondere dass die Fangfläche (30, 130) vom Spulenkern (16, 116, 216)
wegweisend geneigt, angeordnet ist.
3. Pufferspule (12, 12a, 112, 212) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein radial äußerer Rand der Fangvorrichtung (28, 128) bis über einen Teil der Transportspule
(14, 14a, 214) reicht.
4. Pufferspule (12, 12a, 112, 212) nach einem vorangehenden der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fangvorrichtung (28, 28a, 128) eine umlaufende Sicherheitsschulter (32, 132)
aufweist, die vorzugsweise am radial äußeren Rand der Fangvorrichtung (28, 28a, 128)
angeordnet ist, insbesondere dass zwischen der Sicherheitsschulter (32, 132) und der
Fangfläche (30, 130) eine umlaufende Ringnut (34, 134) ausgebildet ist.
5. Pufferspule (12, 12a, 112, 212) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwand (18 ,318) und/oder die Spulenwand (20) zum Einfangen des Filamentes
(40, 40a) ganz oder teilweise vom Spulenkern (16, 116, 216) weg geneigt ausgebildet
ist.
6. Pufferspule (12, 12a, 112, 212) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spulenkern (216) zur Transportspule (214) hin sich konisch verjüngend ausgebildet
ist.
7. Manueller Mehrfachspulenschrank zum Aufspulen einer Anzahl von Filamenten (40, 40a)
auf jeweils eine abnehmbare Transportspule (14, 14a, 214), mit einer angetriebenen
Hauptwickelwelle (10, 10a) je Transportspule (14, 14a, 214), wobei die Hauptwickelwelle
(10, 10a) zur passgenauen Aufnahme der Transportspule (14, 14a, 214) ausgebildet ist
und wobei die Hauptwickelwelle (10, 10a) die Transportspule (14, 14a, 214) antreibt,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Hauptwickelwelle (10, 10a) neben der Transportspule (14, 14a, 214) eine Pufferspule
(12, 12a, 112, 212) gehalten ist, insbesondere wobei die Pufferspule (12, 12a, 112,
212) nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche ausgebildet ist.
8. Mehrfachspulenschrank nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pufferspule (12, 12a, 112, 212) freilaufend an der Hauptwickelwelle (10, 10a)
gehalten ist.
9. Mehrfachspulenschrank nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pufferspule (12, 112, 212) unabhängig von der Hauptwickelwelle (10a, 10b) angetrieben
ist.
10. Mehrfachspulenschrank nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pufferspule (12, 12a, 112, 212) über einen eigenen Elektroantrieb (36) angetrieben
ist, insbesondere wobei der Elektroantrieb (36) über einen Riemen (38) mit einer an
der Pufferspule (12, 12a, 112, 212) angebrachten Riemenscheibe (22) wirkverbunden
ist.