[0001] Die Erfindung betrifft einen Federdraht, der aus einem Federstahl mit einem Kohlenstoffgehalt
von 0,35 - 0,42 Gew.-% hergestellt ist.
[0002] Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Spannklemme zum Niederhalten einer Schiene
für Schienenfahrzeuge in einem Schienenbefestigungspunkt, die aus einem solchen Federdraht
geformt ist, und ein Verfahren zur Herstellung eines Federdrahts der hier in Rede
stehenden Art.
[0003] In einem "Schienenbefestigungspunkt" ist die jeweils zu befestigende Schiene auf
dem Untergrund befestigt, der das Gleis, zu dem die Schiene gehört, trägt. Der Untergrund
kann dabei durch eine konventionelle, aus Holz bestehende Schwelle oder durch Schwellen
oder Platten gebildet sein, die aus einem Beton- oder einem Kunststoff-Werkstoff geformt
sind. Der Schienenbefestigungspunkt umfasst typischerweise mindestens eine Führungsplatte,
die seitlich an der Schiene anliegt und im Gebrauch die auf die Schiene wirkende Querkräfte
in den Untergrund ableitet, und eine Spannklemme, die gegen den Untergrund die Spannklemmen
verspannt ist. Die Spannklemme übt mit dem Ende mindestens eines Federarms auf den
Schienenfuß eine elastisch federnde Niederhaltekraft aus, durch die die Schiene gegen
den Untergrund gedrückt gehalten wird. Besonders effektiv lassen sich die Niederhaltekräfte
durch W- oder ω-förmig geformte Spannklemmen aufbringen, die mit den freien Enden
ihrer beiden Federarme auf den Schienenfuß wirken. Beispiele für derartig geformte
Spannklemmen sind die unter URL https://www.vossloh.com/de/produkte-undloesungen/produktfinder/
(Auffindedatum 12. August 2019) erläuterten Produkte.
[0004] Die Federdrähte, die für die Erzeugung von Spannklemmen benötigt werden, weisen typischerweise
kreisrunde Durchmesser von 9 - 15 mm auf. Dabei sind im praktischen Gebrauch die einzelnen
Abschnitte einer Spannklemme, entweder überwiegend biege- oder torsionsbelastet, wobei
zu der jeweils dominierenden Belastung mehr oder weniger starke Anteile der jeweils
anderen Belastungsform hinzukommen können.
[0005] Die übliche Herstellungsroute für ihre Herstellung umfasst die Arbeitsschritte "Vergießen
einer Stahlschmelze zu Barren", "Durcherwärmen der Barren" und "Warmwalzen der Barren
zu einem Federdraht", "Abkühlen des warmgewalzten Federdrahts" und "Ablegen oder Wickeln
des Federdrahts zu einem Coil", wobei das Warmwalzen üblicherweise in mehreren Schritten
durchgeführt wird, die ein Vorwalzen, Zwischenwalzen und Fertigwalzen der Bramme zu
dem Federdraht umfassen. Die hierbei zu durchlaufenden Arbeitsschritte und zu beachtenden
Einflussgrößen sind dem Fachmann bekannt (s. beispielsweise
Stahl Fibel, 2015, Verlag Stahleisen GmbH, Düsseldorf, ISBN 978-3-514-00815-1)..
[0006] Aus den so erzeugten Federdrähten werden die Spannklemmen kaltgeformt. Hierzu werden
von den Federdrähten Stäbe abgelängt, die dann in der Regel in mehreren Schritten
zu der Spannklemme gebogen werden. Auf diese Weise ist es möglich, Spannklemmen von
komplexer Formgebung zu erzeugen. Die erhaltenen Spannklemmen werden abschließend
einer Wärmebehandlung unterzogen, bei der sie auf eine oberhalb der Ac3 liegenden
Temperatur erwärmt und anschließend abgeschreckt werden, um durch Härten ihre mechanischen
Eigenschaften zu optimieren. Ziel ist dabei die Einstellung hoher Zugfestigkeiten
Rm und hoher Dehngrenzen Rp0,2. Dabei wird ein Verhältnis Rm/Rp0,2 von ≈ 1 angestrebt,
um einerseits mit den Spannklemmen hohe federnde Niederhaltekräfte aufbringen zu können
und um andererseits den Bereich der elastischen Verformbarkeit der Spannklemme und
damit einhergehend ihr Dauerschwingfestigkeit maximal auszudehnen. Typischerweise
liegen die Zugfestigkeiten Rm und Dehngrenzen Rp0,2 bei Spannklemmen der hier in Rede
stehenden Art hierzu im Bereich von 1200 - 1400 MPa.
[0007] Eine Steigerung der Festigkeit durch beispielsweise die Erhöhung des Kohlenstoffgehalts
sind hier durch die Anforderung, dass der Federdraht noch kaltverformt verwenden soll,
Grenzen gesetzt. Ein in der Praxis für die Herstellung von Federdrähten für Spannklemmen
bewährter, gemäß DIN EN 10089:2002 unter der Bezeichnung "38Si7" genormter und mit
der Werkstoffnummer 1.5023 in der StahlEisen-Liste verzeichneter Stahl besteht daher
aus, in Gew.-%, 0,35 - 0,42 % C, 1,50 - 1,80 % Si, 0,50 - 0,80 % Mn und als Rest aus
Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen, wobei zu den unvermeidbaren Verunreinigungen
bis zu 0,025 % P und bis zu 0,025 % S zählen.
[0008] Neben den legierungstechnischen Maßnahmen können die mechanischen Eigenschaften eines
zur Herstellung von Federelementen vorgesehenen Federdrahts auch durch ein so genanntes
"thermomechanisches Walzen" verbessert werden. Bei einer insbesondere auf Federdraht,
der zur Herstellung von biegebelasteten Federn vorgesehen ist, abzielenden Variante
eines solchen thermomechanischen Walzens wird der Federdraht in einem Temperaturbereich
warmgewalzt, in dem sein Gefüge noch nicht vollständig rekristallisiert ist, der jedoch
oberhalb der Ar3-Temperatur des Stahls liegt. Auf diese Weise lassen sich Federdrähte
mit besonders feinem Gefüge erzeugen, welches zu einer hohen Festigkeit und einem
optimierten Federverhalten der Spannklemme beiträgt (
DE 195 46 204 C1). Bei einer insbesondere auf die Behandlung von Federdraht, der für die Herstellung
von torsionsbelasteten Federn vorgesehen ist, anderen Variante einer thermomechanischen
Umformung wird das stabförmige Ausgangsmaterial mit einer Aufheizgeschwindigkeit von
wenigstens 50 K/s auf eine Temperatur oberhalb der Rekristallisationstemperatur aufgeheizt
und anschließend bei einer Temperatur umgeformt, bei der sich eine dynamische und/oder
statische Rekristallisation des Austenits ergibt. Der derart rekristallisierte Austenit
des Umformerzeugnisses wird abgeschreckt und angelassen (
DE 198 39 383 A1).
[0009] Ausgehend von dem voranstehend erläuterten Stand der Technik hat sich die Aufgabe
gestellt, einen Federdraht zu schaffen, der sich auch bei Durchmessern von mindestens
9 mm gut kaltverformen lässt, dabei jedoch verbesserte mechanische Eigenschaften besitzt.
[0010] Ein diese Aufgabe lösender Federdraht besitzt gemäß der Erfindung mindestens die
in Anspruch 1 angegebenen Merkmale.
[0011] Darüber hinaus sollte eine Spannklemme mit optimierten Eigenschaften und ein Verfahren
angegeben werden, das die praxisgerechte Erzeugung von erfindungsgemäßen Federdrähten
ermöglicht.
[0012] Eine Spannklemme zum Niederhalten von Schienen für Schienenfahrzeuge in einem Schienenbefestigungspunkt,
die diese Aufgabe löst, ist aus einem erfindungsgemäß beschaffenen Federdraht geformt.
[0013] Ein Verfahren, dass die voranstehende Aufgabe löst, umfasst gemäß der Erfindung mindestens
die in Anspruch 14 angegebenen Arbeitsschritte und Merkmale. Dabei versteht es sich
von selbst, dass bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens der Fachmann
nicht nur die in den Ansprüchen erwähnten und hier im Detail erläuterten Verfahrensschritte
absolviert, sondern auch alle sonstigen Schritte und Tätigkeiten ausführt, die bei
der praktischen Umsetzung derartiger Verfahren im Stand der Technik regelmäßig durchgeführt
werden, wenn sich hierzu die Notwendigkeit ergibt.
[0014] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben
und werden wie der allgemeine Erfindungsgedanke nachfolgend im Einzelnen erläutert.
[0015] Im vorliegenden Text sind, soweit nicht explizit etwas anderes vermerkt ist, Angaben
zu den Gehalten von Legierungsbestandteilen stets in Gew.-% gemacht.
[0016] Ein erfindungsgemäßer Federdraht ist demnach hergestellt aus einem Stahl, der aus,
in Gew.-%,
| C: |
0,35 |
- 0,42%, |
| Si: |
1,5 |
- 1,8%, |
| Mn: |
0,5 |
- 0,8%, |
| Cr: |
0,05 |
- 0,25%, |
| Nb: |
0,020 |
- 0,10%, |
| V: |
0,020 |
- 0,10%, |
| N: |
0,0040 |
- 0,0120%, |
| Al: |
|
≤ 0,03%, |
und als Rest aus Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen besteht, wobei der Gehalt
der Summe an Verunreinigungen auf höchstens 0,2 % beschränkt ist und zu den Verunreinigungen
bis zu 0,025 % P und bis zu 0,025 % S zählen.
[0017] Das erfindungsgemäß für den Federdraht vorgesehene Legierungskonzept basiert darauf,
dass die Zugfestigkeit Rm und die Dehngrenze Rp0,2 durch Zugabe zusätzlicher Legierungselemente
erhöht werden. Dies erlaubt es, den Kohlenstoffgehalt und damit einhergehend die Kaltverformbarkeit
des Federdrahts auf einem für die praktische Verarbeitung optimal niedrigen Niveau
zu halten, gleichzeitig aber die Festigkeit Rm und Dehngrenze Rp0,2 deutlich gegenüber
dem Stand der Technik anzuheben. Im Einzelnen sind die einzelnen Legierungsbestandteile
und ihre Gehalte in der Legierung eines erfindungsgemäßen Federdrahts wie folgt bestimmt
worden:
Kohlenstoff ("C") ist im Federstahl eines erfindungsgemäßen Federdrahts in Gehalten
von 0,35 - 0,42 Gew.-% vorhanden, um eine gute Verformbarkeit, eine hohe Zähigkeit,
eine gute Korrosionsbeständigkeit und eine geringe Empfindlichkeit gegen stress- oder
wasserstoffinduzierte Rissbildung zu gewährleisten. Dabei haben sich C-Gehalte von
höchstens 0,40 Gew.-%, insbesondere weniger als 0,40 Gew.-%, im Hinblick auf eine
optimierte Duktilität und eine damit einhergehend optimierte Verformbarkeit bei Raumtemperatur
besonders bewährt.
[0018] Silizium ("Si") ist im Stahl eines erfindungsgemäßen Federdrahts in Gehalten von
1,5 - 1,8 Gew.-%, insbesondere 1,50 - 1,80 Gew.-%, vorhanden, um durch Mischkristallverfestigung
eine hohe Festigkeit zu gewährleisten. Darüber hinaus sichert der hohe Si-Gehalt eine
gute Beständigkeit ("Relaxationsbeständigkeit") gegen eine Abnahme der Festigkeitswerte
des Federdrahts im Zuge der Wärmebehandlung, die aus erfindungsgemäßem Federdraht
geformte Spannklemmen nach ihrer Kaltformgebung regelmäßig durchlaufen. Hierzu sind
Si-Gehalte von mindestens 1,5 Gew.-% erforderlich. Zu hohe Si-Gehalte würden jedoch
die Zähigkeit herabsetzen, das Risiko der Entkohlung im Zuge der Wärmebehandlung erhöhen
und darüber hinaus zur Grobkornbildung beitragen. Daher bleibt der Si-Gehalt erfindungsgemäß
auf 1,8 Gew.-% beschränkt.
[0019] Mangan ("Mn") ist im Stahl eines erfindungsgemäßen Federdrahts in Gehalten von 0,5
- 0,8 Gew.-% vorhanden, um eine ausreichende Härtbarkeit des Federstahls zu gewährleisten.
Darüber hinaus bindet Mn den im Stahl in der Regel herstellungsbedingt unvermeidbaren
Schwefel zu MnS und verhindert so dessen schädliche Wirkung. Hierzu sind mindestens
0,5 Gew.-%, insbesondere mindestens 0,50 Gew.-%, Mn im Stahl erforderlich, wobei sich
eine optimierte Wirkung bei Gehalten von mindestens 0,6 Gew.-%, insbesondere mindestens
0,60 Gew.-% oder mindestens 0,7 Gew.-%, einstellt. Zu hohe Mn-Gehalte würden allerdings
die Spröd-Duktil-Übergangstemperatur (Ductile-Brittle-Temperature "DBTT") verschlechtern,
daher ist der Mn-Gehalt auf höchstens 0,8 Gew.-%, insbesondere 0,80 Gew.-%, beschränkt.
[0020] Chrom ("Cr") ist im Federstahl eines erfindungsgemäßen Federdrahts in Gehalten von
0,05 - 0,25 % vorhanden, um die Härtbarkeit des Stahls weiter zu verbessern. Dabei
stellt die Anwesenheit von Cr im erfindungsgemäßen Stahl sicher, dass das Gefüge einer
aus einem erfindungsgemäßen Federdraht geformten Spannklemme nach dem Härten zu mehr
als 95 Flächen-% aus Martensit besteht. Durch einen C-Gehalt von mindestens 0,05 Gew.-%
kann darüber hinaus die Kohlenstoffaktivität und das Risiko einer Randschichtentkohlung
bei der Wärmebehandlung vermindert werden. Die positiven Effekte von Cr im Federstahl
eines erfindungsgemäßen Federdrahts lassen sich dabei dadurch besonders sicher nutzen,
dass ein Cr-Gehalt von mindestens 0,1 Gew.-%, insbesondere mindestens 0,10 Gew.-%
oder insbesondere mindestens 0,18 Gew.-%, vorgesehen wird. Bei oberhalb von 0,25 Gew.-%
liegenden Cr-Gehalten besteht dagegen die Gefahr, dass die Zähigkeit und die Relaxationsbeständigkeit
des Federstahls beeinträchtigt würden.
[0021] Aluminium ("Al") wird im erfindungsgemäßen Stahl nicht zur Desoxidation bei der Stahlerzeugung
benötigt, kann aber dem Federstahl optional in Gehalten von bis zu 0,03 Gew.-% zugegeben
werden, um die Ausprägung eines feinkörnigen Gefüges zu unterstützen. Höhere Al-Gehalte
würden jedoch durch eine übermäßige Bildung von Al-Oxiden oder -Nitriden die Reinheit
des Stahls eines erfindungsgemäßen Stahls und damit einhergehend seine Zähigkeit beeinträchtigen.
[0022] Niob ("Nb") ist von besonderer Bedeutung für die Erfindung und im Federstahl eines
erfindungsgemäßen Federdrahts in Gehalten von 0,02 - 0,1 Gew.-% vorhanden. Nb verzögert
die Rekristallisation während eines im Temperaturbereich Rekristallisationsstopptemperatur
- Ar3-Temperatur des Federstahls durchgeführten thermomechanischen Walzens, durch
das ein besonders feinkörniges Gefüge des erfindungsgemäßen Federdrahts erhalten wird.
Gleichzeitig wird durch die Anwesenheit von Nb das Kornwachstum begrenzt, wenn der
erfindungsgemäße Federdraht bei der Wärmebehandlung der aus ihm geformten Spannklemme
auf Austenitisierungstemperatur erwärmt und dort gehalten wird. Im Ergebnis wird durch
die erfindungsgemäße Zugabe von Nb und die dadurch bewirkte Ausprägung eines besonders
feinkörnigen Gefüges, das auch über die Wärmebehandlung, die eine Spannklemme abschließend
durchläuft, erhalten bleibt, eine deutliche Verbesserung der Festigkeit erzielt. Um
die positive Wirkung von Nb besonders sicher einsetzen zu können, kann der Nb-Gehalt
des Federstahls eines erfindungsgemäßen Federdrahts mindestens 0,0250 Gew.-%, mindestens
0,0280 Gew.-% oder mindestens 0,030 Gew.-% betragen. Besonders effektiv lässt sich
Nb dabei bei Gehalten von bis zu 0,070 Gew.-%, insbesondere bis zu 0,050 Gew.-%, nutzen.
[0023] Vanadium ("V") ist im Federstahl eines erfindungsgemäßen Federdrahts in Gehalten
von 0,020 - 0,10 Gew.-% vorhanden. V bildet mit Kohlenstoff und Stickstoff Karbide
und Nitride, die typischerweise als feine, beispielsweise 8 - 12 nm, insbesondere
etwa 10 nm, große Karbonitrid-Ausscheidungen vorliegen und durch Ausscheidungshärtung
wesentlich zur Steigerung der Festigkeit eines erfindungsgemäßen Federdrahts beitragen.
Gleichzeitig trägt V auf diese Weise zur Relaxationsbeständigkeit des Federstahls
bei, aus dem ein erfindungsgemäßer Federdraht besteht. Um die positive Wirkung von
V besonders sicher einsetzen zu können, kann der V-Gehalt des Federstahls eines erfindungsgemäßen
Federdrahts mindestens 0,0250 Gew.-%, mindestens 0,0280 Gew.-% oder mindestens 0,030
Gew.-% betragen. Besonders effektiv lässt sich V dabei bei Gehalten von bis zu 0,070
Gew.-%, insbesondere bis zu 0,060 Gew.-%, nutzen.
[0024] Die erfindungsgemäß kombinierte Anwesenheit von Nb und V führt im Ergebnis zu hohen
Zugfestigkeiten Rm und regelmäßig annähernd gleich hohen Dehngrenzen Rp0,2, so dass
bei einer aus erfindungsgemäßem Federdraht hergestellten Spannklemme das Verhältnis
Rm/Rp0,2 regelmäßig im für deren Lebensdauer und Federverhalten optimalen Bereich
von 1 - 1,2 liegt.
[0025] Stickstoff ("N") ist im Federstahl eines erfindungsgemäßen Federdrahts in Gehalten
von 0,0040 - 0,0120 Gew.-% (40 - 120 ppm) vorgesehen, um die Bildung von Vanadium-Nitriden
oder Vanadium-Karbonitriden zu ermöglichen. Zu hohe N-Gehalte würden jedoch die Reckalterung
des erfindungsgemäßen Federdrahts begünstigen, was der Zähigkeit erfindungsgemäßen
Federdrahts und der von einer Spannklemme geforderten Dauerschwingfestigkeit diametral
entgegenstehen würde. Negative Auswirkungen der Anwesenheit von N im Federstahl eines
erfindungsgemäßen Federdrahts können dabei dadurch besonders sicher ausgeschlossen
werden, dass der N-Gehalt auf höchstens 0,0100 Gew.-% (100 ppm) beschränkt wird.
[0026] Ein aus einem in erfindungsgemäßer Weise zusammengesetzten Federstahl bestehender
Federdraht erreicht im warmgewalzten Zustand eine im Zugversuch gemäß DIN EN ISO 6892-1
ermittelte Brucheinschnürung Z von mindestens 55 % und liegt damit regelmäßig höher
als die Brucheinschnürung, die bei Federdrähten ermittelt werden kann, die aus einem
konventionell legierten 38Si7-Stahl bestehen.
[0027] Gleichzeitig weist er im warmgewalzten Zustand eine gemäß ASTM E112 bestimmte Feinkörnigkeit
seines Gefüges von mindestens ASTM 10 auf. Diese Feinheit des Gefüges bleibt über
die Kaltumformung des Federdrahts zu einer Spannklemme und die anschließende Wärmebehandlung
der Spannklemme weitestgehend erhalten. So weisen erfindungsgemäße, für den Einbau
in einem Schienenbefestigungspunkt fertige Spannklemmen regelmäßig eine Feinheit ihres
Gefüges auf, die, nach ASTM E112 bestimmt, mindestens ASTM 8 entspricht. Dies entspricht
einer Verbesserung der Feinkörnigkeit um mindestens eine der in ASTM E112 angegebenen
Körnigkeits-Klassen gegenüber einer Spannklemme, die aus einem Federdraht gebogen
ist, der aus dem konventionellen 38Si7-Stahl besteht.
[0028] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemäß beschaffenen
Federdrahts umfasst folgende Arbeitsschritte:
- a) Erschmelzen eines Stahls, der aus, in Gew.-%, C: 0,35 - 0,42 %, Si: 1,5 - 1,8 %,
Mn: 0,50 - 0,80 %, Cr: 0,05 - 0,25 %, Nb: 0,020 - 0,10 %, V: 0,020 - 0,10 %, N: 0,0040
- 0,0120 %, Al: ≤ 0,03 % und als Rest aus Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen
besteht, wobei der Gehalt der Summe an Verunreinigungen auf höchstens 0,2 % beschränkt
ist und zu den Verunreinigungen bis zu 0,025 % P und bis zu 0,025 % S zählen;
- b) Vergießen des Stahls zu einem Vorprodukt;
- c) Warmwalzen des Vorprodukts zu einem warmgewalzten Federdraht mit einem Enddurchmesser
von 9 - 15 mm, wobei das Warmwalzen in mindestens zwei Teilschritten durchgeführt
wird, wobei der Federdraht im letzten Teilschritt des Warmwalzen thermomechanisch
bei einer Temperatur fertig warmgewalzt wird, die unterhalb der Rekristallisationsstopptemperatur
des Stahls des Federdrahts und oberhalb der Ar3-Temperatur des Stahls des Federdrahts
liegt;
- d) Abkühlen des thermomechanisch fertig warmgewalzten Federdrahts mit einer Abkühlgeschwindigkeit
von 1 - 5 °C/s auf eine Wickeltemperatur von 550 - 650 °C;
- e) Ablegen oder Wickeln des auf die Wickeltemperatur abgekühlten Federdrahts zu einem
Coil;
- f) Abkühlen des Federdrahts im Coil auf Raumtemperatur.
[0029] Erfindungsgemäß wird somit der Federdraht im Zuge des Warmwalzens einem thermomechanischen
Walzschritt unterzogen, bei dem er bei Temperaturen gewalzt wird, die unterhalb der
Rekristallisationsstopp-Temperatur und oberhalb der Ar3-Temperatur des Stahls gewalzt
wird. Als "Rekristallisationsstopp-Temperatur" wird dabei die Temperatur bezeichnet,
bei der der Federdraht so weit abgekühlt ist, dass keine Rekristallisation seines
bis dahin austenitischen Gefüges mehr stattfindet. Durch das im erfindungsgemäß vorgegebenen
Temperaturbereich durchgeführte thermomechanische Walzen in Kombination mit der erfindungsgemäß
ausgewählten Legierung, insbesondere in Folge der gleichzeitigen Anwesenheit von Nb
und V, wird das besonders feinkörnige Gefüge erhalten, welches einen erfindungsgemäßen
Federdraht im warmgewalzten Zustand auszeichnet.
[0030] Gleichzeitig wird durch die Abkühlung des warmgewalzten Federdrahts mit den erfindungsgemäß
vorgegebenen Abkühlgeschwindigkeiten und durch Einhaltung der erfindungsgemäß vorgeschriebenen
Wickeltemperaturen von 550 - 650°C sichergestellt, dass sich in Folge von Ausscheidungshärtung
ein Maximum an Härte des erfindungsgemäßen Federdrahts einstellt.
[0031] Grundsätzlich wäre es denkbar, den Warmwalz-Teilschritt "thermomechanisches Walzen"
in einem separaten Arbeitsgang durchzuführen, der nach dem eigentlichen Warmwalzen
des Federdrahts durchgeführt wird. Hierzu wird der dann warmgewalzte bereitgestellte
Federdraht zunächst auf Austenitisierungstemperatur erwärmt, anschließend auf eine
unterhalb der Rekristallisationsstopptemperatur, aber oberhalb der Ar3-Temperatur
des Federstahls liegende Temperatur abgekühlt und bei dieser Temperatur mit ausreichendem
Verformungsgrad warmgewalzt. Daran anschließend erfolgt die Abkühlung und das Ablegen
oder Wickeln des Federdrahts wie in den Arbeitsschritten d) und e) des erfindungsgemäßen
Verfahrens angegeben.
[0032] Eine technologisch und wirtschaftlich optimierte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht allerdings vor, dass alle Teilschritte des Warmwalzens (Arbeitsschritt c)) im
kontinuierlichen Durchlauf absolviert werden, dass also ein auch thermomechanisch
fertig warmgewalzter Federdraht vorliegt, wenn der Federdraht die jeweils genutzte
Warmwalzstrecke verlässt.
[0033] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0034] Es wurden erfindungsgemäß legierte Schmelze E1-E5 erschmolzen, deren Zusammensetzungen
in Tabelle 1 angegeben sind.
[0035] Zum Vergleich wurde eine Vergleichsschmelze V1 erschmolzen, deren Gehalte an C, Si,
Mn, P, S und N den für den bekannten Stahl 38Si7 geltenden Maßgaben entsprachen, die
jedoch zusätzlich auch noch Cr in einem wirksamen Gehalt aufwies. Auch die Zusammensetzung
der Vergleichsschmelze V1 ist in Tabelle 1 angegeben.
[0036] Aus den Schmelzen E1 - E5,V1 sind konventionelle Barren gegossen worden, die in ebenso
konventioneller Weise zu Federdrähten in mehreren Stufen vor- und zwischengewalzt
worden sind, bevor sie in einer letzten Stufe des Warmwalzens fertig warmgewalzt worden
sind. Diese letzte Stufe des Warmwalzens wurde als thermomechanisches Walzen durchgeführt.
Hierzu ist der Federdraht vor dem Eintritt in die letzte Warmwalzstufe auf eine Temperatur
abgekühlt worden, die unterhalb der hier im Bereich von 850 - 950 °C liegenden Rekristallisationsstopptemperatur
der Stähle E1 - E5 und V1 und oberhalb der hier etwa 750 - 800 °C betragenden Ar3-Temperatur
der Stähle E1 - E5 und V1 lag.
[0037] Die Rekristallisationsstopptemperatur des jeweiligen Federstahls, aus dem der jeweilige
Federdraht E1 - E5,V1 erzeugt ist, kann in an sich bekannter Weise experimentell ermittelt
oder mit Hilfe empirisch ermittelter Formeln abgeschätzt werden.
[0038] Genauso können die Ar3- und Ar1-Temperaturen des jeweiligen Federstahls, aus dem
der jeweilige Federdraht E1 - E5,V1 erzeugt ist, in an sich bekannter Weise experimentell,
beispielsweise mittels Dilatometrie in einem thermomechanischen Simulator bestimmt
werden.
[0039] Nach dem Ende des Warmwalzens sind die erhaltenen warmgewalzten Federdrähte mit einer
Abkühlrate von 1 - 5°C/s auf eine Wickeltemperatur von 550 - 650°C abgekühlt worden,
bei der sie zu einem Coil gewickelt worden sind. Anschließend sind die Federdrähte
im Coil auf Raumtemperatur abgekühlt worden.
[0040] An den erhaltenen warmgewalzten Federdrähten ist gemäß ASTM E112 die Kornfeinheit
"ASTM
_F" des Gefüges und gemäß DIN EN ISO 6892-1 die Brucheinschnürung "Z
_F" bestimmt worden. Die erhaltenen Werte "ASTM
_F" und "Z
_F" sind für die aus den Stählen E1 - E5 und V1 bestehenden Federdrähte in Tabelle 2
angegeben.
[0041] Von den warmgewalzten, aus den Federstählen E1 - E5, V1 bestehenden Federdrähten
sind Stäbe abgelängt worden, die nach einem in konventioneller Weise durchgeführten
Beizen und Richten in mehreren Stufen kalt, d.h. bei Raumtemperatur, zu einer konventionell
geformten, ω-förmigen Spannklemme gebogen worden sind.
[0042] Nach dieser Kaltformgebung sind die erhaltenen Spannklemmen einer Wärmebehandlung
unterzogen worden, bei der sie auf eine Austenitisierungstemperatur von 850 - 950°C
durcherwärmt worden sind, so dass ihr Gefüge vollständig austenitisch war. Anschließend
sind die so austenitisierten Spannklemmen in Wasser abgeschreckt worden, so dass ihr
Gefüge zu mehr als 95 Flächen-% martensitisch war.
[0043] Nach dem Abschrecken haben die Spannklemmen ein Anlassen durchlaufen, bei dem sie
über eine Dauer von 60 - 120 min auf eine 400 - 450°C betragende Anlasstemperatur
erwärmt und dort gehalten worden sind. Anschließend sind die so angelassenen Spannklemmen
an Luft auf Raumtemperatur abgekühlt worden.
[0044] An den so erhaltenen Spannklemmen sind gemäß DIN EN ISO 6892-1 die Zugfestigkeit
Rm und die Dehngrenze Rp0,2 ermittelt worden. Darüber hinaus ist gemäß DIN EN ISO
148-1 als Kennwert für die Zähigkeit die Kerbschlagarbeit KV-20 bestimmt worden. Die
erhaltenen Messwerte sind in Tabelle 2 aufgeführt. Es zeigte sich, dass nicht nur
die Zugfestigkeit Rm und die Dehngrenze Rp0,2 der aus erfindungsgemäß zusammengesetztem
Federstahl E1 in der erfindungsgemäßen Weise erzeugten Spannklemmen bei unveränderter
Kerbschlagarbeit KV-20 gegenüber den aus dem Vergleichsstahl V1 gefertigten Spannklemmen
deutlich gesteigert werden konnte, sondern dass dabei auch das Verhältnis Rm/Rp0,2
praktisch gleich geblieben ist.
[0045] Gleichzeitig wiesen die aus den erfindungsgemäßen Federstählen E1 - E5 erzeugten
Spannklemmen eine deutlich bessere, gemäß ASTM E112 bestimmte Feinkörnigkeit "ASTM"
des Gefüges auf als die aus dem Vergleichsstahl V1 bestehenden Spannklemmen.
[0046] Anschließend sind die aus den erfindungsgemäßen Stählen E1 - E5 und dem Vergleichsstahl
V1 bestehenden Spannklemmen unter identischen Bedingungen in einem Befestigungspunkt
verbaut worden und die von ihnen ausgeübten Niederhaltekräfte im Neuzustand "TL
n" und nach 3 Millionen Lastwechseln "TL
3M" bestimmt worden. Auch die Ergebnisse dieser Messung sind in Tabelle 2 angegeben.
Es zeigt sich, dass die aus den erfindungsgemäßen Federstählen E1 - E5 bestehenden
Spannklemmen nicht nur im Neuzustand eine höhere Niederhaltekraft TLn liefern, sondern
dass diese Niederhaltekraft auch nach 3 Millionen Lastwechseln nur geringfügig zurückgeht,
wogegen sie bei den aus dem Vergleichsstahl V1 bestehenden Spannklemmen um einen deutlich
größeren Betrag abnimmt.
Tabelle 1
| Feder-stahl |
C |
Si |
Mn |
P |
S |
Cr |
Nb |
V |
N |
| [Gew.-%] |
[ppm] |
| E1 |
0,38 |
1,58 |
0,75 |
0,006 |
0,017 |
0,21 |
0,03 |
0,03 |
70 |
| E2 |
0,37 |
1,55 |
0,74 |
0,010 |
0,014 |
0,21 |
0,03 |
0,06 |
70 |
| E3 |
0,38 |
1,56 |
0,75 |
0,009 |
0,014 |
0,22 |
0,03 |
0,06 |
110 |
| E4 |
0,38 |
1,56 |
0,75 |
0,009 |
0,014 |
0,22 |
0,06 |
0,04 |
70 |
| E5 |
0,38 |
1,56 |
0,75 |
0,009 |
0,014 |
0,22 |
0,06 |
0,06 |
110 |
| V1 |
0,38 |
1,56 |
0,63 |
0,009 |
0,016 |
0,22 |
- |
- |
80 |
| Rest Eisen und sonstige unvermeidbare Verunreinigungen |
Tabelle 2
| Feder-Stahl |
ZF |
ASTM_F |
Rm |
Rp0,2 |
KV-20 |
ASTM |
TLn |
TL3M |
| [%] |
[MPa] |
[MPa] |
[J] |
[kN] |
[kN] |
| E1 |
58 - 60 |
10 - 11 |
1460 |
1320 |
16-18 |
8-9 |
9,6 |
9,4 |
| E2 |
58 - 60 |
10 - 11 |
1470 |
1330 |
16-18 |
8-9 |
9,8 |
9,4 |
| E3 |
56 - 58 |
10 - 11 |
1540 |
1390 |
14-16 |
8-9 |
10,0 |
9,5 |
| E4 |
56 - 58 |
10 - 11 |
1530 |
1380 |
14-16 |
8-9 |
10,0 |
9,5 |
| E5 |
56 - 58 |
10 - 11 |
1600 |
1440 |
14-16 |
8-9 |
10,2 |
9,7 |
| V1 |
53 - 54 |
8 - 9 |
1380 |
1250 |
16-18 |
6-7 |
9,2 |
8,5 |
1. Federdraht hergestellt aus einem Stahl, der aus, in Gew.-%,
| C: |
0,35 |
- 0,42%, |
| Si: |
1,5 |
- 1,8%, |
| Mn: |
0,5 |
- 0,8%, |
| Cr: |
0,05 |
- 0,25%, |
| Nb: |
0,020 |
- 0,10%, |
| V: |
0,020 |
- 0,10%, |
| N: |
0,0040 |
- 0,0120%, |
| Al: |
|
≤ 0,03%, |
und als Rest Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen besteht, wobei der Gehalt der
Summe an Verunreinigungen auf höchstens 0,2 % beschränkt ist und zu den Verunreinigungen
bis zu 0,025 % P und bis zu 0,025 % S zählen.
2. Federdraht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sein C-Gehalt höchstens 0,40 Gew.-% beträgt.
3. Federdraht nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Cr-Gehalt mindestens 0,1 Gew.-% beträgt.
4. Federdraht nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sein Cr-Gehalt mindestens 0,18 Gew.-% beträgt.
5. Federdraht nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Mn-Gehalt mindestens 0,6 Gew.-% beträgt.
6. Federdraht nach Anspruch 5,dadurch gekennzeichnet, dass sein Mn-Gehalt mindestens 0,7 Gew.-% beträgt.
7. Federdraht nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Nb-Gehalt mindestens 0,030 Gew.-% beträgt.
8. Federdraht nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein Nb-Gehalt höchstens 0,070 Gew.-% beträgt.
9. Federdraht nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein V-Gehalt höchstens 0,060 Gew.-% beträgt.
10. Federdraht nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sein N-Gehalt mindestens 0,0060 Gew.-% beträgt.
11. Federdraht nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er eine im Zugversuch gemäß DIN EN ISO 6892-1 ermittelte Brucheinschnürung Z von
mindestens 55 % erreicht.
12. Federdraht nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gemäß ASTM E112 bestimmte Feinkörnigkeit seines Gefüges mindestens ASTM 10 entspricht.
13. Spannklemme zum Niederhalten einer Schiene für Schienenfahrzeuge in einem Schienenbefestigungspunkt
hergestellt aus einem gemäß einem der voranstehenden Ansprüche beschaffenen Federdraht.
14. Verfahren zum Herstellen eines gemäß einem der Ansprüche 11 oder 12 beschaffenen Federdrahts
umfassend folgende Arbeitsschritte
a) Erschmelzen eines Stahls, der aus, in Gew.-%, C: 0,35 - 0,42 %, Si: 1,5 - 1,8 %,
Mn: 0,50 - 0,80 %, Cr: 0,05 - 0,25 %, Nb: 0,020 - 0,10 %, V: 0,020 - 0,10 %, N: 0,0040
- 0,0120 %, Al: ≤ 0,03 % und als Rest aus Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen
besteht, wobei der Gehalt der Summe an Verunreinigungen auf höchstens 0,2 % beschränkt
ist und zu den Verunreinigungen bis zu 0,025 % P und bis zu 0,025 % S zählen;
b) Vergießen des Stahls zu einem Vorprodukt;
c) Warmwalzen des Vorprodukts zu einem warmgewalzten Federdraht mit einem Enddurchmesser
von 9 - 15 mm, wobei das Warmwalzen in mindestens zwei Teilschritten durchgeführt
wird, wobei der Federdraht im letzten Teilschritt des Warmwalzens thermomechanisch
bei einer Temperatur fertig warmgewalzt wird, die unterhalb der Rekristallisationsstopptemperatur
des Stahls des Federdrahts und oberhalb der Ar3-Temperatur des Stahls des Federdrahts
liegt;
d) Abkühlen des thermomechanisch fertig warmgewalzten Federdrahts mit einer Abkühlgeschwindigkeit
von 1 - 5 °C/s auf eine Wickeltemperatur von 550 - 650 °C;
e) Ablegen oder Wickeln des auf die Wickeltemperatur abgekühlten Federdrahts zu einem
Coil;
f) Abkühlen des Federdrahts im Coil auf Raumtemperatur.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilschritte des Warmwalzens (Arbeitsschritt c)) im kontinuierlichen Durchlauf
absolviert werden.