Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Pyrolyseofen, insbesondere einen Kleinpyrolyseofen,
zum Herstellen von Kohle aus einem biogenen (fossilen) Brennstoff, der während des
Pyrolysevorgangs als Kochstelle genutzt wird.
Stand der Technik
[0002] Die weltweit meistgenutzte Kochstelle ist die mit Brennholz betriebene 3-Steine-Kochstelle,
bei der das Kochgefäß auf drei Steinen über einer offenen Flamme erhitzt wird. Beim
Kochen mit der 3-Steine-Kochstelle entstehen toxische Rauchgase, die für die Benutzer
eine starke gesundheitliche Belastung darstellen. Durch das offene Feuer besteht auch
eine hohe Verbrennungsgefahr.
[0003] Darüber hinaus ist der Wirkungsgrad der 3-Steine-Kochstelle gering, was zu einem
hohen Brennstoffeinsatz führt. Somit werden natürliche Ressourcen wie Forst-und Buschflächen
in den entsprechenden Gebieten stark reduziert. Dies wiederrum führt zu einer Reduzierung
von fruchtbaren Böden, wodurch sich die Ernährungssituation vieler Menschen in den
entsprechenden Regionen verschlechtert.
[0004] Kleinpyrolyseöfen, auch "Gasifier" genannt, stellen eine effiziente Alternative zur
herkömmlichen 3-Steine-Kochstelle dar. Neben einem verbesserten Wirkungsgrad zeichnen
sie sich insbesondere durch eine fast rauchfreie Verbrennung aus, z.B. durch ein Kaminsystem,
durch das Rauchgase abgeführt werden, wodurch sie weniger schädlichen Einfluss auf
den Benutzer nehmen. Pyrolyseöfen erzeugen aus einem Brennmaterial, beispielsweise
Holz, unter Zugabe von Primärluft ein Holzgas, welches sich mit Sekundärluft vermischt
und nahezu rauchfrei verbrennt. Während dieser sogenannten Holzvergasungsphase entsteht
aus dem Brennmaterial Holzkohle. Weiterhin entsteht Wärme, die beispielsweise zum
Kochen genutzt werden kann. Die Holzkohle kann entnommen und erneut genutzt werden,
beispielsweise als Brennmaterial oder als Beimengung für die Herstellung eines natürlichen
Düngers (natürlicher Dünger).
[0005] In der Regel sind Kleinpyrolyseöfen aus Metall und/oder Keramik gefertigt und weisen
getrennte Führungen für Primärluft und Sekundärluft auf. Die Produktion von derartigen
Kleinpyrolyseöfen ist jedoch aufwändig und erfordert spezielle Kenntnisse und Erfahrung.
Somit sind solche Öfen für viele Haushalte in Entwicklungsländern nicht herstellbar
und bezahlbar.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Pyrolyseofen mit verringerter
Komplexität bereitzustellen, der sich auf einfache Weise auf Dorfebene mit den örtlich
vorhandenen Materialien und Arbeitskräften herstellen, warten und reparieren lässt.
Weiterhin wird ein Pyrolyseofen bereitgestellt, der es ermöglicht, die Wärmeenergie,
die bei der Holzvergasung entsteht, direkt und effizient zu nutzen.
Kurzbeschreibung der Erfindung
[0007] Die Aufgabe wird durch den unabhängigen Schutzanspruch gelöst. Die abhängigen Ansprüche
beziehen sich auf weitere Aspekte der Erfindung.
[0008] Gemäß einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung einen Pyrolyseofen mit einem
unteren Element, einem mittleren Element und einem oberen Element. Das untere Element
weist mindestens einen Abstandshalter auf, der ausgestaltet ist, um zwischen dem unteren
Element und dem mittleren Element einen Abstand zu erzeugen. Das mittlere Element
weist an seiner Unterseite und an seiner Oberseite eine Öffnung auf. Das mittlere
Element weist eine Brennkammer und einen Flammenkonzentrator auf. Die Brennkammer
weist ein Auflager für einen Brennstoff auf. Weiterhin weist die Brennkammer unterhalb
des Auflagers einen regelbaren Einlassstutzen für Primärluft auf. Die Brennkammer
ist an ihrer Oberseite offen und weist an einem oberen Teil ihrer Seitenfläche mindestens
eine Einlassöffnung auf.
[0009] Die Brennkammer ist im Wesentlichen innerhalb des Flammenkonzentrators angeordnet
und der Flammenkonzentrator bedeckt die Oberseite der Brennkammer zumindest teilweise.
An seiner Oberseite weist der Flammenkonzentrator eine Öffnung auf, deren Querschnitt
kleiner als der Querschnitt der Oberseite der Brennkammer ist. Zwischen der äußeren
Seitenfläche der Brennkammer und der inneren Seitenfläche des Flammenkonzentrators
besteht ein Spalt, der ausgebildet ist, um Sekundärluft zu den Einlassöffnungen der
Brennkammer zu führen. Weiterhin besteht zwischen der äußeren Seitenfläche des Flammenkonzentrators
und der inneren Seitenfläche des mittleren Elements ein Spalt, der ausgebildet ist,
um Tertiärluft zu der Öffnung des Flammenkonzentrators zu führen. Das obere Element
weist mindestens eine Öffnung auf. Vorzugsweise wird die Brennkammer durch das untere
Element und/oder das mittlere Element gestützt.
[0010] Vorzugsweise wird das untere Element und/oder das mittlere Element und/oder das obere
Element aus einem natürlichen Material gefertigt, beispielsweise aus einem armierten
Lehm oder Beton. Die Brennkammer und/oder der Flammenkonzentrator sind vorzugsweise
aus Metall gefertigt. Besonders bevorzugt sind lokal verfügbare Metalle, beispielsweise
aus recyceltem(s) Blech.
[0011] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist der Pyrolyseofen vorzugsweise
einen Effizienzring auf. Vorzugsweise besteht der Effizienzring aus Metall. Der Effizienzring
weist vorzugsweise einen Mechanismus zur Größenanpassung auf. Weiterhin weist der
Effizienzring vorzugsweise ein Sichtloch auf.
[0012] Vorzugsweise weist der Pyrolyseofen mindestens einen Halter auf, der ausgebildet
ist um ein Kochgefäß zu stützen. Weiterhin vorzugsweise ist die dem Kochgefäß zugewandte
Seite des Halters schräg, sodass sich durch Veränderungen seiner Position zu dem Kochgefäß
verschiedene Abstände des Kochgefäßes zur Wärmequelle einstellen lassen.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0013] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- Eine schematische Schnittansicht des Pyrolyseofens gemäß einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung;
- Fig. 2:
- Eine schematische Schnittansicht des Pyrolyseofens mit Effizienzring gemäß einem Aspekt
der vorliegenden Erfindung; und
- Fig. 3:
- Eine schematische Schnittansicht des Pyrolyseofens mit Effizienzring und Haltern für
ein Kochgefäß gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0014] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Pyrolyseofen 1000. Der vorzugsweise modular
aufgebaute Pyrolyseofen 1000 weist ein Gehäuse 1, 2, 3, mit mindestens einem ersten
Lufteinlass für Primärluft 100 (durchgezogene Linie) und mindestens einem zweiten
Lufteinlass 11 für Sekundärluft 200 (gestrichelte Linie) und Tertiärluft 300 (gepunktete
Linie) im unteren Bereich des Gehäuses, auf. Weiterhin weist das Gehäuse 1, 2, 3 einen
Verbrennungsgasauslass 8 an seinem oberen Ende auf. Das Gehäuse 1, 2, 3 umgibt eine
nach oben geöffnete Brennkammer 4 mit einem regelbaren Lufteinlass 7, der mit dem
ersten Lufteinlass des Gehäuses in Verbindung steht sowie einen Flammenkonzentrator
5, der den oberen Abschnitt der Brennkammer 4 umgibt. Der Lufteinlass 7 der Brennkammer
4 wird vorzugsweise durch einen Einlassstutzen gebildet. Der Einlassstutzen erstreckt
sich vorzugsweise radial, d.h. senkrecht zur Längsachse der Brennkammer 4, sodass
die Öffnung des Einlassstutzens mindestens eine Seitenwand des Gehäuses 1, 2, 3 penetriert
bzw. darüber hinaus ragt.
[0015] Der Flammenkonzentrator 5 umfasst an seiner Oberseite eine Öffnung 51, deren Querschnitt
kleiner als der Querschnitt der oberen Öffnung der Brennkammer 4 ist. Zwischen der
Außenwand der Brennkammer 4 und der Innenwand des Flammenkonzentrators 5 wird ein
Spalt 24 gebildet, durch den Sekundärluft 200 zu Einlassöffnungen 41, die im oberen
Abschnitt der Brennkammer 4 vorgesehen sind, geleitet wird. Zwischen der Außenwand
des Flammenkonzentrators 5 und der Innenwand des Gehäuses 1, 2, 3 besteht ein Spalt
25, durch den Tertiärluft 300 in den Bereich der oberen Öffnung 51 des Flammenkonzentrators
5 geleitet wird.
[0016] Vorzugsweise weisen das Gehäuse 1,2,3 und/oder die Brennkammer 4 und/oder der Flammenkonzentrator
5 eine Zylinderform auf. Besonders bevorzugt ist das Gehäuse 1, 2, 3 koaxial mit der
Brennkammer 4 und/oder dem Flammenkonzentrator 5 angeordnet. Der Querschnitt des Gehäuses
1,2,3 und/oder der Brennkammer 4 und/oder des Flammenkonzentrator 5 ist vorzugsweise
kreisförmig, elliptisch, rechteckig oder quadratisch.
[0017] Vorzugsweise ist das Gehäuse 1, 2, 3 aus einem natürlichen Material gefertigt, beispielsweise
aus Lehm oder Beton. Besonders bevorzugt ist das Gehäuse aus einem armierten Lehm
oder Beton gefertigt.
[0018] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist der Pyrolyseofen 1000
auf dem Gehäuseabschnitt 3 vorzugsweise einen Effizienzring 9 (siehe Fig. 2) auf.
Der Effizienzring 9 besteht vorzugsweise aus einem lokal verfügbaren Material, beispielsweise
aus recyceltem Blech. Der Effizienzring 9 weist vorzugsweise einen Mechanismus zur
Größenverstellung auf, durch den sich sein Umfang an den Umfang eines Kochgefäßes
anpassen lässt. Das nicht dargestellte Kochgefäß kann auf einer Oberseite des Gehäuses
1, 2, 3 positioniert werden. Weiterhin weist der Effizienzring 9 vorzugsweise eine
Öffnung 91 auf, durch die der Benutzer den Verbrennungsprozess beobachten kann, ohne
dass hierfür der Pyrolyseofen 1000 geöffnet werden muss.
[0019] Vorzugsweise weist der Pyrolyseofen 1000 auf dem Gehäuseabschnitt 3 mindestens einen
Halter 10 (siehe Fig. 3) auf, der ausgebildet ist, um das Kochgefäß darauf abzustellen
und einen Abstand zwischen der Oberseite des Gehäuses 1, 2, 3 und dem Kochgefäß herzustellen.
Weiterhin vorzugsweise ist die dem Kochgefäß zugewandte Seite des Halters 10 schräg,
sodass sich durch eine Veränderung seiner Position verschiedene Abstände des Kochgefäßes
zum Verbrennungsgasauslass 8 des Gehäuses 1, 2, 3 einstellen lassen. Besonders bevorzugt
kann der Halter 10 aus mehreren Teilen bestehen, die relativ zueinander beweglich
sind.
[0020] Das Gehäuse 1, 2, 3 ist vorzugsweise modular ausgebildet, mit einem unteren Element
1, einem mittleren Element 2 und einem oberen Element 3. Das untere Element 1 weist
vorzugsweise mindestens einen Abstandshalter 15 auf, der ausgestaltet ist, um zwischen
dem unteren Element 1 und dem mittleren Element 2 einen Abstand zu erzeugen, so dass
ein zweiter Lufteinlass 11 gebildet wird. Durch diesen Lufteinlass 11 strömt Sekundärluft
200 und Tertiärluft 300 in das Innere des mittleren Elements 2. Das obere Element
3 weist den Verbrennungsgasauslass 8 auf.
[0021] Das mittlere Element 2 weist an seiner Unterseite und an seiner Oberseite jeweils
mindestens eine Öffnung auf. Vorzugsweise ist das mittlere Element 2 zylindrisch oder
konisch. Das mittlere Element 2 umschließt die Brennkammer 4 und den Flammenkonzentrator
5.
[0022] Die Brennkammer 4 weist vorzugsweise ein Auflager 6 für Brennstoff auf. Die Brennkammer
4 weist unterhalb des Auflagers 6 einen Lufteinlass 7 für Primärluft 100 auf. Der
Lufteinlass 7 erstreckt sich vorzugsweise senkrecht zur Längsache der Brennkammer
4 in eine radiale Richtung, wobei zumindest die Öffnung des Lufteinlass' 7 die Außenwand
des Gehäuses 1, 2, 3 penetriert. Besonders bevorzugt erstreckt sich der Lufteinlass
7 radial in den durch den Abstandshalter 15 gebildeten Abstand zwischen dem unteren
Element 1 und dem mittleren Element 2.
[0023] In einem oberen Bereich weist die Brennkammer 4 mindestens eine Einlassöffnung 41
auf, durch die Sekundärluft 200, die durch den Lufteinlass 11 in das mittlere Element
2 einströmt, in die Brennkammer 4 geleitet wird.
[0024] Die Brennkammer 4 wird in einem oberen Bereich von dem Flammenkonzentrator 5 umgeben,
und der Flammenkonzentrator 5 bedeckt die Oberseite der Brennkammer 4 zumindest teilweise.
An seiner Oberseite weist der Flammenkonzentrator 5 eine Öffnung 51 auf. Die Öffnung
51 des Flammenkonzentrators 5 weist einen geringeren Querschnitt auf, als der Querschnitt
der offenen Oberseite der Brennkammer 4.
[0025] Vorzugsweise wird die Brennkammer 4 durch das untere Element 1 und/oder das mittlere
Element 2 gestützt. Vorzugsweise wird das untere Element 1 und/oder das mittlere Element
2 und/oder das obere Element 3 aus einem natürlichen Material gefertigt, beispielsweise
aus Lehm oder Beton. Besonders bevorzugt ist das natürliche Material armiert. Die
Brennkammer 4 und/oder der Flammenkonzentrator 5 sind vorzugsweise aus einem lokal
verfügbaren Material gefertigt. Besonders bevorzugt sind die Brennkammer 4 und der
Flammenkonzentrator aus lokal verfügbarem Metall, beispielsweise aus recyceltem Blech
gefertigt.
[0026] Zwischen der Außenwand der Brennkammer 4 und der Innenwand des Flammenkonzentrators
5 wird ein Spalt 24 gebildet durch den Sekundärluft 200, die durch den Lufteinlass
11 in das mittlere Element 2 strömt, zu Einlassöffnungen 41, die im oberen Abschnitt
der Brennkammer 4 vorgesehen sind, geleitet wird. Zwischen der Außenwand des Flammenkonzentrators
5 und der Innenwand des mittleren Elements 2 des Gehäuses 1, 2, 3 besteht ein Spalt
25 durch den Tertiärluft 300 in den Bereich einer oberen Öffnung 51 des Flammenkonzentrators
5 geleitet wird.
[0027] Der Verbrennungsvorgang des Brennstoffs, der sich vorzugsweise auf dem Auflager 6
der Brennkammer 4 befindet, erfolgt über die Zufuhr von Primärluft 100 in die Brennkammer
4 durch den regelbaren Lufteinlass 7. Das Feuer wird im oberen Bereich der Brennkammer
gestartet und die Holzgasproduktion zieht dann kontinuierlich bis in den unteren Bereich
der Brennkammer (Top to Down Konzept) zum Auflager der Brennstoffkammer und produziert
in dieser Verbrennungsphase die Holzkohle. Nach dem Anzünden wird nach einer bestimmten
Zeit der Querschnitt des Lufteinlasses 7 durch einen Schieber aus Metall reduziert
(geschlossen), um zu vermeiden, dass der Brennstoff durch zuviel (kontinuierliche
Zufuhr von) Primärluft 100 vollständig verbrennt. Durch das Reduzieren (Schließen)
des Lufteinlasses 7 wird der Brennstoff effektiver verkohlt.
[0028] Im Zuge der Verkohlung des Brennstoffs entsteht Verbrennungsgas, welches in den oberen
Teil der Brennkammer 4 steigt. Aufgrund des geringeren Querschnitts der oberen Öffnung
51 des Flammenkonzentrators 5 relativ zum Querschnitt der offenen Oberseite der Brennkammer
4, verlässt das Verbrennungsgas die Brennkammer 4 nicht ungehindert, sondern wird
am oberen Ende der Brennkammer 4 gebündelt. Durch die Einlassöffnungen 41 im oberen
Bereich der Brennkammer 4 wird dem heißen Verbrennungsgas Sekundärluft 200 beigemischt
und das Verbrennungsgas verbrennt zusätzlich.
[0029] Das Verbrennungsgas steigt durch die obere Öffnung 51 des Flammenkonzentrators 5
weiter in Richtung des Verbrennungsgasauslasses 8 des Gehäuses 1, 2, 3. Nachdem das
Verbrennungsgas die obere Öffnung 51 des Flammenkonzentrators 5 passiert hat, vermischt
es sich im Spalt 25 mit Tertiärluft 300, die durch den Lufteinlass 11 in das Gehäuse
1, 2, 3 zur oberen Öffnung 51 des Flammenkonzentrators 5 geleitet wird. Durch die
Zufuhr von Tertiärluft 300 verbrennen weitere, bisher nichtverbrannte Anteile des
aus der Brennkammer 4 und dem Flammenkonzentrator 5 strömenden Verbrennungsgases.
[0030] Die während der Verbrennung und Verkohlung entstehende Wärme sowie nicht verbrannte
Anteile des Verbrennungsgases treten durch den Verbrennungsgasauslass 8 aus dem Gehäuse
1, 2, 3 aus. Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird die entstehende Wärme genutzt um
ein Kochgefäß zu erhitzen, das sich oberhalb des Verbrennungsgasauslasses 8 befindet.
[0031] Mit dem Pyrolyseofen gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Verbrennung des Holzgases
Sekundärluft 200 und später Tertiärluft 300 zugeführt. Somit entsteht ein Nachbrenneffekt,
wodurch sich die thermische Effizienz des Pyrolyseofens verbessert und die Rauchbildung
reduziert wird.
[0032] Durch den größenverstellbaren Effizienzring wird die zum Kochen genutzte Energie
gezielt auf das Kochgefäß geleitet, was ebenfalls vorteilhaft für die thermische Effizienz
des Pyrolyseofens ist.
[0033] Aufgrund der verbesserten Effizienz kann der Brennstoffeinsatz, verglichen mit üblichen
Pyrolyseöfen oder der 3-Steine-Kochstelle, verringert werden. Dies wirkt sich positiv
auf die Umwelt aus und reduziert Betriebskosten.
[0034] Weiterhin ist mit dem erfindungsgemäßen Pyrolyseofen nach dem Anzünden kein Feuermanagement
mehr notwendig, was die Handhabung vereinfacht und die Verbrennungsgefahr reduziert.
[0035] Die Herstellungskosten des erfindungsgemäßen Pyrolyseofens sind, verglichen mit herkömmlichen
Kleinpyrolyseöfen, um ein Vielfaches geringer, da günstige, lokal vorkommende Materialen
genutzt werden, wie beispielsweise Lehm, Beton oder Recycling-Metall. Somit lässt
sich der Pyrolyseofen der vorliegenden Erfindung regional herstellen, wodurch Arbeitsplätze
auf regionaler/dörflicher Ebene geschaffen werden.
[0036] Durch seine modulare Bauweise kann der Pyrolyseofen einfach und kostengünstig repariert
werden und ermöglicht eine einfache, kostengünstige Wartung vor Ort. Somit entstehen
in armen, ländlichen Regionen geschlossene Wirtschaftskreisläufe, was für die dortigen
Bewohner ebenfalls vorteilhaft ist.
[0037] Obwohl die Erfindung mittels der Figuren und der zugehörigen Beschreibung dargestellt
und detailliert beschrieben ist, sind diese Darstellung und diese detaillierte Beschreibung
illustrativ und beispielhaft zu verstehen und nicht als die Erfindung einschränkend.
Es versteht sich, dass Fachleute Änderungen und Abwandlungen machen können, ohne den
Umfang der folgenden Ansprüche zu verlassen. Insbesondere umfasst die Erfindung ebenfalls
Ausführungsformen mit jeglicher Kombination von Merkmalen, die vorstehend zu verschiedenen
Aspekten und/oder Ausführungsformen genannt oder gezeigt sind.
[0038] Die Erfindung umfasst ebenfalls einzelne Merkmale in den Figuren auch wenn sie dort
im Zusammenhang mit anderen Merkmalen gezeigt sind und/oder vorstehend nicht genannt
sind.
[0039] Im Weiteren schließt der Ausdruck "umfassen" und Ableitungen davon andere Elemente
oder Schritte nicht aus. Ebenfalls schließt der unbestimmte Artikel "ein" bzw. "eine"
und Ableitungen davon eine Vielzahl nicht aus. Die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen
aufgeführter Merkmale können durch eine Einheit erfüllt sein. Die Begriffe "im Wesentlichen",
"etwa", "ungefähr" und dergleichen in Verbindung mit einer Eigenschaft beziehungsweise
einem Wert definieren insbesondere auch genau die Eigenschaft beziehungsweise genau
den Wert. Alle Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als den Umfang der Ansprüche
einschränkend zu verstehen.
1. Pyrolyseofen (1000) mit:
(a) einem Gehäuse (1, 2, 3)
(al) mit mindestens einem ersten Lufteinlass für Primärluft (100) und mindestens einem
zweiten Lufteinlass (11) für Sekundärluft (200) und Tertiärluft (300) im unteren Bereich
des Gehäuses und
(a2) einem Verbrennungsgasauslass (8) am oberen Ende des Gehäuses,
(b) einer in dem Gehäuse (1, 2, 3) angeordneten, oben offenen Brennkammer (4) mit
einem im unteren Bereich der Brennkammer (4) angeordneten Lufteinlass (7), der mit
dem ersten Lufteinlass des Gehäuses in Verbindung steht, und
(c) einem Flammenkonzentrator (5), der einen oberen Abschnitt der Brennkammer (4)
umgibt und der eine obere Öffnung (51) aufweist, die im Querschnitt kleiner ist als
der Querschnitt der oberen Öffnung der Brennkammer (4),
(d) wobei zwischen der Außenwand der Brennkammer (4) und der Innenwand des Flammenkonzentrators
(5) ein Spalt (24) zum Einleiten der Sekundärluft (200) zu Einlassöffnungen (41) im
oberen Abschnitt der Brennkammer (4) vorgesehen ist, und
(e) wobei zwischen der Außenwand des Flammenkonzentrators (5) und der Innenwand des
Gehäuses (1, 2, 3) ein Spalt (25) zum Einleiten der Tertiärluft (300) in den Bereich
der oberen Öffnung (51) des Flammenkonzentrators (5) vorgesehen ist.
2. Pyrolyseofen (1000) nach Anspruch 1, wobei das Gehäuse (1, 2, 3) und/oder die Brennkammer
(4) und/oder der Flammenkonzentrator (5) zylinderförmig sind.
3. Pyrolyseofen (1000) nach Anspruch 2, wobei das Gehäuse (1, 2, 3) koaxial mit der Brennkammer
(4) und/oder dem Flammenkonzentrator (5) angeordnet sind.
4. Pyrolyseofen (1000) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Gehäuse (1, 2, 3)
aus einem natürlichen Material gefertigt ist.
5. Pyrolyseofen (1000) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Gehäuse (1, 2, 3)
modular ausgebildet ist mit einem unteren Element (1), einem mittleren Element (2)
und einem oberen Element (3).
6. Pyrolyseofen (1000) nach Anspruch 5, wobei die Brennkammer (4) durch das untere Element
(1) und/oder das mittlere Element (2) gestützt wird.
7. Pyrolyseofen (1000) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Brennkammer (4) und/oder
der Flammenkonzentrator (5) aus Metall gefertigt sind.
8. Pyrolyseofen (1000) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, der einen Effizienzring (9)
aufweist.
9. Pyrolyseofen (1000) nach Anspruch 8, wobei der Effizienzring (9) einen Mechanismus
zur Größenverstellung aufweist.
10. Pyrolyseofen (1000) nach Anspruch 8 oder 9, wobei der Effizienzring (9) an einer Seitenwand
eine Öffnung (91) aufweist.
11. Pyrolyseofen (1000) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, der mindestens einen Halter
(10) aufweist, um ein Kochgefäß zu stützen.
12. Pyrolyseofen (1000) nach Anspruch 11, wobei eine dem Kochgefäß zugewandte Seite des
Halters (10) schräg ist.
13. Pyrolyseofen (1000) nach einem der Ansprüche 11 oder 12, wobei der Halter (10) aus
mehreren relativ zueinander beweglichen Teilen besteht.