[0001] Die Erfindung betrifft ein Wischgerät mit einer klappbaren Wischplatte nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Die gattungsgemäßen Wischgeräte weisen eine klappbare Wischplatte mit zwei um eine
oder zwei parallele Schwenkachsen schwenkbaren Plattenflügeln auf. Die Plattenflügel
sind entweder unmittelbar miteinander oder über eine Zentralplatte miteinander gelenkig
verbunden, wobei die von diesen Bauteilen gebildete Wischplatte über ein Stiellager
mit einem Stiel des Wischgerätes verbunden ist. Die Plattenflügel sind von einer Wischposition,
in der ihre Unterseiten in einer Ebene liegen und auf den Boden oder eine sonstige
Fläche auflegbar bzw. in der sie entlang des Bodens auf diesem aufliegend beweglich
sind, in eine Trocknungsposition schwenkbar, in der die Plattenflügel nach unten geschwenkt
oder geklappt sind, so dass ein an den äußeren Enden der Plattenflügel befestigter
Wischbezug zum Trocknen über eine Trocknungsvorrichtung zumindest abschnittsweise
herabhängt. In der Wischposition sind die formschlüssig verrasteten Plattenflügel
über eine Haltevorrichtung lösbar, die einen Lösehebel zum Aufheben des Formschlusses
umfasst.
[0003] Ein Wischgerät der oben genannten Art ist aus der
EP 1 764 025 A1 bekannt. Bei diesem Wischgerät sind, wie oben beschrieben, die beiden Plattenflügel
an Lagerbolzen gelagert und um benachbarte Schwenkachsen nach unten abklappbar. Der
Wischbezug ist über die Einstecktaschen an den Plattenflügeln befestigt und hängt
bei geklappten Plattenflügeln schlaufenartig herunter. Um den Wischbezug auspressen
zu können, hebt der Benutzer das Wischgerät hoch, nachdem er eine Haltevorrichtung
zum Lösen der Arretierung der Wischplatte noch in der Wischposition betätigt hat und
damit die Plattenflügel beweglich gemacht hat. Nachdem der Wischbezug dann U-förmig
herunterhängt kann er in eine Pressvorrichtung, beispielsweise einen trichterförmigen
Presskanal, eingedrückt werden.
[0004] Obwohl die bekannten Wischgeräte mit der klappbaren Wischplatte große Vorteile besitzen,
haben sie doch den Nachteil, dass das Betätigen der Haltevorrichtung zum Entriegeln
der Plattenflügel nicht immer ganz einfach ist. Insbesondere für Personen, die kein
stabiles Gleichgewichtsgefühl haben, ist es oft nicht leicht, mit einem Fuß die Lösevorrichtung
der Haltevorrichtung zu bedienen und gleichzeitig das Wischgerät festzuhalten.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Wischgerät mit einer klappbaren Wischplatte
zu schaffen, bei dem das Aufheben der Arretierung der Plattenflügel für den Benutzer
erleichtert ist und die Handhabung des Wischgerätes, insbesondere bei der Überführung
in die Trocknungsstellung, zu verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch ein Wischgerät nach Anspruch 1 gelöst.
[0007] Die Erfindung verbessert das bekannte Wischgerät insbesondere dadurch, dass die Haltevorrichtung
von Rastelementen gebildet ist, die derart ausgebildet sind, dass sie bei nassem Wischbezug
und frei hängender Wischplatte, deren Plattenflügel in der Wischposition arretiert
sind, die Plattenflügel in der arretierten Stellung zu halten vermögen und sich bei
Verzögerung einer nach unten gerichteten Bewegung des Wischgerätes selbsttätig lösen,
so dass die Plattenflügel schwerkraftgetrieben in die Trocknungsposition fallen.
[0008] Erfindungsgemäß wird also nun die Rastkraft der Rastelemente bevorzugt so justiert,
dass sie das Gewicht der Plattenflügel auch bei angehobenem Wischgerät zusammen mit
dem Gewicht eines nassen Wischbezugs gerade noch kompensieren kann. Dies bedeutet,
dass das Moment, das von dem Gewicht des jeweiligen Plattenflügels und des an ihm
befestigten Teils des Wischbezugs bzw. des von ihm zu tragenden Anteils des Gewichts
des Wischbezugs einschließlich der darin gespeicherten Feuchtigkeit erzeugt ist und
um die Schwenkachse nach unten zieht, kleiner ist als das von den Rastelementen erzeugte
Haltemoment, das diesem gewichtsinduzierten Moment entgegengerichtet ist.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung wird die aus dem oben genannten Stand der Technik
bekannte Lagerung der Plattenflügel beibehalten. Hierzu weist das Wischgerät zwei
Lagerbolzen und mit zwei hierzu konzentrischen Schwenkachsen auf, die unmittelbar
nebeneinanderliegen und an denen jeweils ein Plattenflügel schwenkbar bzw. klappbar
gelagert ist. Der Plattenflügel erstreckt sich von der Schwenkachse dann jeweils seitlich
nach außen. Gleichzeitig weist der Plattenflügel über die Schwenkachse in die entgegengesetzte
Richtung hinausragenden Haltenasen auf, die rastend die Schwenkachse des benachbarten
Plattenflügels in der Wischstellung umgreifen.
[0010] Die Rastkraft der oben beschriebenen Haltenasen ist nun so eingestellt, dass sie
ausreichend groß ist, um den Plattenflügel auch bei angehobener Wischplatte in Position
zu halten, wobei in dieser Position die untere Fläche der Plattenflügel, die die Unterseite
der Wischplatte bilden, eine ebene Fläche bildet. Während bei den bekannten Geräten
der Benutzer die Plattenflügel von Hand lösen musste, um die beiden Plattenflügel
in eine herunterhängende Position, in der der Wischbezug an den freien Enden der Plattenflügel
zum Auspressen herunterhängt, zu überführen, kann er dies erfindungsgemäß nun auf
besonders einfache Weise erreichen.
[0011] Zum Überwinden der Rastkraft führt er einfach eine ruckhafte Bewegung aus, so dass
zusätzlich zum Gewicht des Plattenflügels und des nassen Wischbezugs auch die Trägheitskraft
auf den Plattenflügel wirkt. Die Rastkraft ist so eingestellt, dass diese zusätzliche
Trägheitskraft ausreichend ist, um ein zusätzliches Moment, das der Rastkraft entgegen
gerichtet ist, aufzubringen, so dass durch dieses zusätzliche Moment die Rastverbindung
gelöst wird und der Plattenflügel herunterhängt. Dass diese Rastverbindung etwas instabiler
ist als die Rastverbindung der bekannten Wischgeräte ist dabei nicht relevant, da
während des Benutzens des Wischgerätes die beiden in Wischposition befindlichen Plattenflügel
ohnehin über den Boden abgestützt sind, auf dem sie entlanggleiten.
[0012] Eine vom Benutzer leicht zu erzeugende Geschwindigkeit beim Herabsenken des Wischgerätes
bzw. der Wischplatte ist beispielsweise 0,5 m/s oder auch 0,3 m/s. Eine solche Geschwindigkeit
können auch weniger sportliche Personen leicht mit einer kurzen Bewegung erzeugen,
wobei diese Geschwindigkeit dann abrupt abgebremst wird, so dass sich über die damit
entstehenden Trägheitskräfte das zusätzliche Moment auf die klappbare Verbindung der
Plattenflügel ergibt.
[0013] Für die Umsetzung der Erfindung ist es dabei nur notwendig, dass das Abbremsen eines
Teils des Wischgerätes eine Trägheitskraft erzeugt, die wiederum in ein Moment umgewandelt
wird, das dem durch die Rastvorrichtung zum Halten der Plattenflügel erzeugten Moment
entgegenwirkt.
[0014] Das oben beschriebene Moment kann dadurch vergrößert werden bzw. die zum Erreichen
des notwendigen Lösemomentes benötigten Geschwindigkeiten bzw. Bremswege können dadurch
reduziert werden, dass die Plattenflügel an ihren Außenseiten ein vergleichsweise
hohes Gewicht aufweisen, so dass das Abbremsen der Plattenflügel über die größere
Masse auch ein entsprechend größeres Moment bereitstellt. Dieses nach außen zunehmende
Gewicht kann über eine inhomogene Masseverteilung, über innere Hohlräume in den inneren
Bereichen der Plattenflügel oder über zusätzliche Gewichte erzielt werden.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Wischgerätes weist einen Wischbezug auf,
der nicht ausschließlich über Einstecktaschen mit der Wischplatte verbunden ist. Die
Einstecktaschen des Wischbezugs erstrecken sich üblicherweise über die Oberfläche
der seitlichen Endbereiche der Plattenflügel. Hier kann eine Verlängerung vorgesehen
sein, die sich von dem inneren, oberen Rand der Einstecktasche weiter in Richtung
des Stiels nach innen erstreckt. Diese Verlängerung kann dann mit der Oberseite der
Plattenflügel lösbar verbunden werden, beispielsweise über eine übliche Klettverbindung.
Hierzu kann zum Beispiel auf die Oberseite der Plattenflügel ein Klettband aufgeklebt
sein, das mit der Verlängerung haftend verbindbar ist.
[0016] Durch die zusätzliche Verbindung des Wischbezugs mit den Plattenflügeln rutschen
nun die Enden des Wischbezugs mit den Einstecktaschen beim Zusammenklappen der Plattenflügel
nicht mehr von den Enden der Plattenflügel ab. Vielmehr führen die weiterhin in den
Einstecktaschen steckenden Enden den Wischbezug zunächst ein Stück nach oben, so dass
er im Querschnitt im Wesentlichen M-förmig hängend angeordnet ist. Erst dann, wenn
die Verbindung des Wischbezugs mit den Plattenflügeln über die Einstecktaschen nicht
mehr vorliegt, kann der Wischbezug nach unten herunterfallen, wobei er in der Mitte
dann schlaufenartig herunterhängt und von dort wieder nach oben zur gegenüberliegenden
Seite verläuft. Dies ermöglicht ein besonders einfaches Auspressen des Wischbezugs
und verhindert insbesondere bei großen Wischplatten ein zu tiefes Durchhängen des
Wischbezugs, was das Handling beim Einfädeln in eine Pressvorrichtung erschweren kann.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.
[0018] In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- eine Wischplatte eines erfindungsgemäßen Wischgeräts mit dem Stiellager und der Stielaufnahme
in dreidimensionaler Darstellung,
- Fig. 2
- die in Figur 1 dargestellte Wischplatte in einer Ansicht von vorne, wobei sich die
Plattenflügel in Wischstellung befinden und der Wischbezug gestrichelt eingezeichnet
ist,
- Fig. 3
- die Wischplatte aus den Figuren 1 und 2 in einer Ansicht von oben,
- Fig. 4
- die Wischplatte aus den vorherigen Figuren in einer Seitenansicht, wobei sich die
Plattenflügel in Trocknungsstellung befinden,
- Fig. 5
- die Wischplatte mit der in Figur 4 gezeigten Stellung der Plattenflügel in einer Ansicht
von oben,
- Fig. 6
- die in Figur 2 dargestellte Wischplatte mit der dort dargestellten Orientierung der
Plattenflügel in einer Seitenansicht
- Fig. 7
- die in den Figuren 4, 5 und 6 dargestellte Stellung der Plattenflügel in einer Seitenansicht,
- Fig. 8
- die in den Figuren 4 und 5 dargestellte Stellung der Plattenflügel in einer dreidimensionalen
Ansicht und
- Fig. 9
- die Ausgestaltung der Wischplatte nach Figur 4 mit angesetztem Wischbezug und Plattenflügeln,
die sich in einer mittleren Position befinden.
[0019] In Figur 1 ist eine Wischplatte mit einem Teil des Stiels eines erfindungsgemäßen
Wischgerätes dargestellt. Die Wischplatte besteht im Wesentlichen aus zwei Plattenflügeln
1, 2, die im seitlichen Randbereich abgeflachte Bereiche 1', 2' aufweisen. Diese abgeflachten
Bereiche 1', 2' dienen dazu, die Plattenflügel 1, 2 in Einstecktaschen 8 des hier
nicht dargestellten Wischbezugs 7 einzufädeln.
[0020] Im mittleren Bereich weist die Wischplatte zwei Schwenkachsen und ein Stiellager
6 auf, in dem eine Stielaufnahme 3 vorzugsweise kardanisch gelagert ist. In die Stielaufnahme
3 kann bevorzugt über eine lösbare Klickverbindung ein Stiel eingesteckt werden. Insoweit
unterscheidet sich die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Wischplatte nicht von den
bekannten Wischgeräten.
[0021] Die beiden Schwenkachsen sind unmittelbar benachbart zueinander im Bereich des Stiellagers
6 vorgesehen. Sie verlaufen rechtwinklig zur Querausdehnung der Wischplatte von hinten
nach vorne. Die beiden Plattenflügel 1,2 sind jeweils an eine der Schwenkachsen, die
hier zu bolzenartige Lagerbereiche aufweisen, derartig gelenkig gelagert, dass die
Plattenflügel 1, 2 bei gelöster Haltevorrichtung um die Schwenkachsen herum nach unten
klappen können.
[0022] An jedem der Plattenflügel 1, 2 sind zumindest einseitig Rastnasen 4, 5 vorgesehen,
die die Schwenkachse des jeweils benachbarten Plattenflügels 2,1 überragen und in
der Wischposition, in der die Plattenflügel 1, 2 mit ihren unteren Flächen zueinander
parallel in einer Ebene liegen, rastend mit der Schwenkachse des benachbarten Plattenflügels
2,1 verbunden sind. Hierzu umgreifen die Rastnasen 4, 5 den oberen und den hinteren
Bereich der Schwenkachsen abschnittsweise elastisch.
[0023] Erfindungsgemäß ist nun die Rastkraft dieser elastischen Verbindung so gewählt, dass
der Benutzer die Wischplatte anheben kann, ohne dass die Plattenflügel 1, 2 herunterklappen.
Dies kann er sogar dann tun, wenn an den Plattenflügeln 1, 2 ein feuchter, nasser
oder gar tropfnasser Wischbezug 7 befestigt ist. Während er bisher zum Herunterklappen
der Plattenflügel 1, 2 entweder mit dem Fuß eine Lösevorrichtung betätigen musste
oder die Plattenflügel 1, 2 mit der Hand herunterdrücken musste, kann er nun die Rastverbindung
besonders leicht lösen. Hierzu führt er einfach eine gemäßigt schnelle Bewegung nach
unten aus, die er abrupt stoppt, so dass Trägheitskräfte entstehen, die ein zusätzliches
Moment auf die Rastverbindung aufbringen, wodurch dann die Summe der Momente, die
zum Lösen der Rastverbindung benötigt werden, erreicht wird.
[0024] In den Figuren 2, 3, 4, 5 und 6 ist die Wischplatte aus Figur 1 in anderen Ansichten
dargestellt. In Figur 2 sind insbesondere die Schwenkachsen, an denen die Plattenflügel
1, 2 angelenkt sind, in der Mitte der Wischplatte zu erkennen. Figur 4 dagegen zeigt
den Zustand, in dem die Plattenflügel 1, 2 heruntergeklappt sind. Hier ist der Wischbezug
zur besseren Darstellung der Mechanik der Wischplatte nicht dargestellt. In Figur
3 sind die Rastnasen 4, 5 erkennbar, die sich von dem Plattenflügel 2, 1 über dessen
eigene Schwenkachse hinaus bis zur Schwenkachse des benachbarten Plattenflügels 1,
2 erstrecken. Hier ist jeweils eine Rastnase 4, 5 für jeden der einzelnen Plattenflügel
1, 2 vorgesehen.
[0025] Figur 6 zeigt die Wischplatte aus den Figuren 1 bis 4 in einer Seitenansicht, während
Figur 5 die Wischplatte bei heruntergeklappten Plattenflügeln 1, 2 in einer Ansicht
von oben zeigt. Die gleiche Stellung zeigt auch Figur 7 in einer Ansicht von der Seite.
Hier sind besonders gut die Rastnasen 4, 5 die bei heruntergeklappten Plattenflügeln
1, 2 nach oben hervor stehen, zu beiden Seiten des Stiellagers 6 zur Lagerung der
Stielaufnahme 3 zu erkennen. Auch Figur 8 zeigt diese Stellung der zusammengeklappten
Wischplatte, hier sind die Lagerbolzen 11, 12 zu erkennen, durch die sich die Schwenkachsen
der Plattenflügel 1, 2 erstrecken.
[0026] Auf der Oberseite der Plattenflügel 1, 2 ist jeweils eine Klettfläche 10 vorgesehen,
die Teil einer zusätzlichen Wischbezugbefestigung 9 ist. Dies ist am besten aus Figur
9 ersichtlich. Der Wischbezug 7 weist seitliche Einstecktaschen 8 auf, in die die
abgeschrägten Endbereiche 1', 2' der Plattenflügel 1, 2 eingesteckt sind. Von diesen
Einstecktaschen 8 erstreckt sich ein Band der zusätzlichen Wischbezugbefestigung 9
in Richtung der Mitte der Wischplatte. Dieses Band ist über eine Klettverbindung mit
der Klettfläche 10 lösbar befestigt.
[0027] Durch die zusätzliche Wischbezugbefestigung 9 ist nun verhindert, dass der Wischbezug
7 bei herunterklappenden Plattenflügeln 1, 2 infolge der dann nachlassenden Spannung
nach unten abfällt. Da aber, wie am besten aus Figur 9 zu erkennen ist, der Wischbezug
7 durch die Einstecktaschen 8 weiterhin in Richtung der Mitte der Wischplatte längs
der Unterseite der Plattenflügel 1, 2 gehalten ist, kann er sich erst an einer Position,
an der diese Führung durch die Einstecktaschen 8 nicht mehr gegeben ist, nach unten
umlegen. Hierdurch ergibt sich die in Figur 9 dargestellte M-förmige Anordnung des
Wischbezugs 7. Klappen nun die beiden Plattenflügel 1, 2 weiter zusammen, wird der
Wischbezug 7 weiter zusammen gefaltet und kann entweder zwischen den Plattenflügel
1, 2 oder in einer Pressvorrichtung ausgedrückt werden. Auch ein Trockenschleudern
über ein rotierbares, angetriebenes Trocknungssieb ist natürlich möglich.
[0028] Die in den Figuren 1 bis 9 dargestellte Ausführungsform ist lediglich als beispielhafte
Ausgestaltung der Erfindung zu verstehen. Wesentlicher Kern der Erfindung ist die
Tatsache, dass die Haltevorrichtung für die Plattenflügel 1, 2 infolge der Schwerkraft
in Kombination mit einer Trägheitskraft beim abrupten Stoppen einer Bewegung des Wischgerätes
nach unten gelöst werden kann.
[0029] Der ebenfalls beschriebene Aspekt der Befestigung des Wischbezugs 7 zusätzlich zu
den Einstecktaschen 8 über die zusätzlichen Wischbezugbefestigungen 9 kann auch unabhängig
von der besonderen Ausgestaltung der lösbaren Haltevorrichtung für die Plattenflügel
1, 2 eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste:
[0030]
- 1
- Plattenflügel
- 1'
- Abgeschrägter Endbereich des Plattenflügels 1
- 2
- Plattenflügel
- 2'
- Abgeschrägter Endbereich des Plattenflügels 2
- 3
- Stielaufnahme
- 4
- Rastnase des Plattenflügels 2
- 5
- Rastnase des Plattenflügels 1
- 6
- Stiellager
- 7
- Wischbezug
- 8
- Einstecktasche
- 9
- Zusätzliche Wischbezugbefestigung
- 10
- Klettband
- 11
- Lagerbolzen des Plattenflügels 2
- 12
- Lagerbolzen des Plattenflügels 1
1. Wischgerät mit einer klappbaren Wischplatte, die zwei um eine oder zwei parallele
Schwenkachsen schwenkbar gelagerte Plattenflügel (1, 2) aufweist und über ein Stiellager
(6) mit einem Stiel des Wischgerätes verbunden ist, und mit einem an den Plattenflügeln
(1, 2) der Wischplatte lösbar befestigten Wischbezug (7), wobei die Plattenflügel
(1, 2) von einer Wischposition, in der die Unterseiten der Plattenflügel (1, 2) in
einer Ebene liegen und den Wischbezug (7) zwischen sich aufspannen in eine Trocknungsposition
nach unten klapp- oder schwenkbar sind, und wobei die Plattenflügel (1, 2) in der
Wischposition die Plattenflügel (1, 2) über eine Haltevorrichtung lösbar festlegbar
sind und in der Trocknungsposition nach unten geschwenkt sind, so dass der an den
äußeren Enden der Plattenflügel (1, 2) befestigte Wischbezug (7) zum Trocknen über
eine Trocknungsvorrichtung zumindest abschnittsweise mit einem mittleren oder seitlichen
Abschnitt, der in die Trocknungsvorrichtung einfädelbar ist, herabhängt, dadurch gekennzeichnet, dass
die Haltevorrichtung von zumindest einer, von Rastelementen gebildeten, kraftschlüssigen
und durch ein Lösemoment lösbaren Rastverbindung gebildet ist, die derart ausgebildet
sind, dass die Gewichtskraft des feuchten, insbesondere vollständig durchfeuchteten
und tropfnassen Wischbezugs (7) bei angehobener, frei hängender Wischplatte ein Moment
auf die Plattenflügel (1, 2) ausübt, das kleiner als das Lösemoment ist, so dass die
Haltevorrichtung die Plattenflügel (1,2) in der arretierten Stellung zu halten vermag,
wobei bei ruckhafter Abbremsung einer nach unten gerichteten Bewegung des Wischgerätes
oder bei ruckhafter Abbremsung einer nach unten gerichteten Bewegung des Wischgerätes
mit nachfolgender Richtungsumkehr eine Lösekraft, die sich aus der Summe der Gewichtskraft
des feuchten, insbesondere vollständig durchfeuchteten und tropfnassen Wischbezugs
(7) und einer Bremskraft infolge der Trägheit ergibt, ein Moment auf die Plattenflügel
(1, 2) ausübt, das größer als das Lösemoment ist, so dass sich die Plattenflügel (1,
2) selbsttätig lösen und schwerkraftgetrieben in die Trocknungsposition fallen.
2. Wischgerät mit einer klappbaren Wischplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung derart ausgebildet ist, dass jeder der Plattenflügel (1, 2)
von einer Rastverbindung gehalten ist, wobei die Summe der von den Rastkräften durch
Verrastung des jeweiligen Plattenflügels (1 oder 2) erzeugten Rückhaltemomente größer
ist als das durch das effektive Plattenflügelgewicht, das sich aus der Summe des Gewichts
des jeweiligen Plattenflügels (1 oder 2) und des halben Gewichts des feuchten, insbesondere
tropfnassen Wischbezugs (7) zusammensetzt, erzeugten Lösemoments, wobei die von den
Rastkräften erzeugten Rückhaltemomente kleiner sind als der Teil des Lösemoments,
der auf die Rastverbindung des jeweiligen Plattenflügels (1 oder 2) wirkt.
3. Wischgerät mit einer klappbaren Wischplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremskraft die Kraft ist, die sich bei einer Verzögerung der Wischplatte von
einer Absenkgeschwindigkeit des Wischgeräts zwischen 0,5 m/s und 3 m/s 1,0 m/s auf
0 m/s innerhalb einer Distanz von weniger als 0,50m, insbesondere innerhalb einer
Distanz zwischen 0,1m und 0,3m ergibt.
4. Wischgerät mit einer klappbaren Wischplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Plattenflügel (1) um eine erste Schwenkachse schwenkbar gelagert ist und
ein zweiter Plattenflügel (2) um eine zweite Schwenkachse schwenkbar gelagert ist,
wobei jeder der beiden Plattenflügel (1 und 2) eine über die Schwenkachse des benachbarten
Plattenflügels (2 oder 1) hinausragende Rastnase (4, 5) als Rastmittel aufweist, die
in der Wischposition an der Schwenkachse oder dem benachbarten Plattenflügel (1 oder
2) einrastet und wobei die Rastnasen (4, 5) und deren Rastaufnahmen die Haltevorrichtung
bilden.
5. Wischgerät mit einer klappbaren Wischplatte nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachsen der Plattenflügel (1 und 2) durch unmittelbar zueinander benachbarte
Lagerbolzen gebildet sind, wobei jeder Plattenflügel (1 und 2) wenigstens eine elastische
Rastnase (4 und 5) aufweisen, die über den Lagerbolzen hinüberragten und diesen von
oben in der Wischposition elastisch und rastend umgreift.
6. Wischgerät mit einer klappbaren Wischplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenflügel (1 und 2) an den freien Enden abgeflachte Endbereiche (1' und 2')
aufweisen, die in Einstecktaschen (8) des Wischbezugs (7) einsteckbar sind.
7. Wischgerät mit einer klappbaren Wischplatte nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem inneren Abschnitt der Plattenflügel (1, 2) und den abgeflachten Endbereichen
(1', 2') ein stufenartiger, nach oben hervorspringender Absatz als Anschlag für eine
der Einstecktaschen (8) des Wischbezugs (7) vorgesehen ist.
8. Wischgerät mit einer klappbaren Wischplatte nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wischplatte über ein kardanisches Stiellager (6) mit einer Stielaufnahme (3)
verbunden ist, in die ein Stiel des Wischgerätes lösbar einsteckbar ist.
9. Wischgerät mit einer klappbaren Wischplatte nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wischbezug (7) zusätzlich zu der Befestigung über die Einstecktaschen (8) über
eine zusätzliche Wischbezugbefestigung (9), die eine räumlich von den Einstecktaschen
(8) im Abstand angeordnete weitere lösbare Befestigung des Wischbezugs (7) bereitstellt,
an der Wischplatte befestigt ist.
10. Wischgerät mit einer klappbaren Wischplatte nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Wischbezugbefestigung (9) auf die Oberseite der Plattenflügel (1,
2) wirkt, wobei die zusätzliche Wischbezugbefestigung (9) insbesondere von einer Verlängerung
des Wischbezugs (7) über die Einstecktaschen (8) hinaus auf der Oberseite der Plattenflügel
(1, 2) in Richtung der Mitte der Wischplatte gebildet ist, die über eine klettfähige
Verbindung mit einem Klettband (10), eine Klemmverbindung oder eine sonstige Befestigung
mit der Oberseite der Wischplatte verbunden ist.