[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine autonome Bahnschrankenanlage für
eine ETCS-Eisenbahnstrecke gemäss dem Patentanspruch 1 und ein Verfahren zum Betrieb
einer autonomen Bahnschrankenanlage für eine ETCS-Eisenbahnstrecke gemäss dem Patentanspruch
6.
[0002] Um einen Bahnübergang zugbewirkt einzuschalten, werden heute punktuelle Einschaltkontakte
(zB Schienenkontakte, Achszähler) eingesetzt, die dem Bahnübergang melden, dass sich
ein Zug nähert. Wird der Zug vom Einschaltkontakt detektiert, sendet der Einschaltkontakt
eine Meldung an die Bahnübergangssteuerung (für den Fall einer autonomen Bahnschrankenanlage)
oder an ein Stellwerk (für den Fall eines Stations-Bahnüberganges), das damit den
Bahnübergang einschalten kann (zB bei Bahnübergang mit Schranken werden die Schranken
geschlossen). Der Begriff «Einschalten» wird hier verstanden als Kommando zum Schliessen
der Bahnschranken/Barrieren und der Aktivierung der optischen und/oder akustischen
Warneinrichtungen.
[0003] Die Zugsannäherung an einen Bahnübergang wird über einen Einschaltkontakt (zB Schienenkontakt)
detektiert und der Bahnübergangssteuerung oder einem Stellwerk (Stationsbahnübergang)
über ein langes Kabel gemeldet. Bei eingleisigen Strecken werden dazu zwei Einschaltkontakte
einschliesslich zugehöriger Verkabelung benötigt. Bei Doppelspurausbauten mit Spurwechselbetrieb
werden entsprechend doppelt so viele Kabel und Einschaltkontakte benötigt. Die Kabellänge
ist wesentlich durch die maximal zulässige Geschwindigkeit der Züge auf der betrachteten
Strecke bestimmt und kann mehrere Kilometer betragen.
[0004] Dieser vorgenannte Stand der Technik ist beispielsweise beschrieben in der Schrift
[1]. Das Dokument [1] (=
EP 2 048 055 A1) offenbart:
Eine netzunabhängige Stromversorgung ist nur für den Betrieb der Lichtsignalanlage
und der Steuerung der Bahnschrankenanlage ausgelegt. Bei Netzausfall und einer Annäherung
eines Zuges wird nur die Lichtsignalanlage zur Anzeige des Haltesignals aktiviert,
wobei der Zug wegen des fehlenden Bestätigungssignals für die geschlossene Schranke
die Bahnschrankenanlage nur mit reduzierter Geschwindigkeit passiert. Damit muss die
netzunabhängige Stromversorgung nicht mehr für den hohen Einschaltstrom der Schrankenantriebe
ausgelegt sein, sondern sie muss nur noch die Steuerung und die Lichtsignalanlage
der Bahnschrankenanlage stützen.
[0005] In Zukunft werden Bahnstrecken nahezu ausschliesslich mit ETCS Sicherungstechnik
versehen sein. Dabei ist das «European Train Control System» ETCS das standardisierte
Zugbeeinflussungssystem im einheitlichen europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystems
ERTMS. Die verwendeten Akronyme ETCS, ERTMS, etc. sind am Schluss dieser Beschreibung
einschliesslich Quellenangaben aufgeführt.
[0006] Es gibt zwei Arten von Bahnübergängen:
- Stationsbahnübergänge, die vom Stellwerk angesteuert und überwacht werden
und
- Streckenbahnübergänge, die autonom betrieben werden. Das Stellwerk kennt den Zustand
des Bahnübergangs nicht, daher wird in diesem Fall der Begriff «autonomer Bahnübergang»
verwendet genannt.
[0007] Unabhängig von diesen technologischen Randbedingungen kann auch bei solchen sogenannten
ETCS-Strecken nicht auf Bahnübergänge verzichtet werden.
[0008] Da Streckenbahnübergänge in der gegenwärtigen Ausführung nicht für ETCS-Strecken
geeignet sind, sind hohe Investitionen erforderlich, um die autonomen Bahnübergänge
auf Stationsbahnübergänge «hochzurüsten» bzw. «umzurüsten». Es müssen daher kostengünstige
Lösungen gefunden werden, um die benötigten Anpassungen zu machen. Eine Aufhebung
von Streckenbahnübergängen ist vielfach unmöglich aufgrund topographischer oder infrastrukturmässiger
Bedingungen oder nur mit unverhältnismässigen Investitionskosten realisierbar.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine autonome Bahnschrankenanlage
anzugeben, die interoperabel mit einer ETCS-EisenbahnStrecke ist, ohne dass grosse
Änderungen auf der Seite der ERTMS/ETCS-Ausrüstung des Bahnbetreibers und ohne dass
grosse Aufwendungen für eine Verkabelung in der Grössenordnung mehreren Kilometern
erbracht werden müssen. Ebenso soll ein Verfahren zum Betrieb einer auf einer ETCS-Eisenbahnstrecke
befindlichen autonomen Bahnschrankenanlage mit Bahnschranken angegeben werden, das
mit einer ERTMS/ETCS-Ausrüstung des Bahnbetreibers interoperabel ist.
[0010] Die Aufgabe für die Bahnschrankenanlage wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Die Aufgabe für eine interoperables Verfahren zum Betrieb einer Bahnschrankenanlage
wird durch die im Patentanspruch 7 angegebenen Verfahrensschritte gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0011] Die erfindungsgemässe Lösung für die Bahnschrankenanlage zeichnet sich aus durch
eine
autonome Bahnschrankenanlage mit Bahnschranken über eine Eisenbahnstrecke und einer
Steuereinheit, wobei bei Annäherung eines Zuges die Steuereinheit ein Kommando zum
Schliessen der Bahnschranken erhält,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Eisenbahnstrecke als ETCS-Strecke ausgebildet ist und durch das Vorbeifahren des
Zuges über eine ETCS-Balise ein in der ETCS-Balise induziertes Signal abgegriffen
und einem Steuermodul Zugsannäherung zugeführt wird und vom Steuermodul Zugsannäherung
drahtlos als Kommando zur Steuereinheit übermittelt wird.
[0012] Die erfindungsgemässe Lösung für das Verfahren zum Betrieb einer Bahnschrankenanlage
zeichnet sich aus durch ein Verfahren zum Betrieb einer auf einer ETCS-Eisenbahnstrecke
befindlichen autonomen Bahnschrankenanlage mit Bahnschranken, wobei bei Annäherung
eines Zuges an die Bahnschrankenanlage eine dieser Bahnschrankenanlage zugeordnete
Steuereinheit ein Kommando zum Schliessen der Bahnschranken übermittelt wird, gekennzeichnet
durch die Verfahrensschritte
- Abgreifen eines durch den vorbeifahrenden Zuges in einer ETCS-Balise induzierten Signals;
- Zuführen des induzierten Signals an ein Steuermodul Zugsannäherung;
- drahtloses Übermitteln des Signals als Kommando vom Steuermodul Zugsannäherung an
die Steuereinheit.
[0013] Mit den vorgenannten Merkmalen für die autonome Bahnschrankenanlage für eine ETCS-Strecke
können sich die folgenden Vorteile zusätzlich ergeben:
[0014] i) Da für eine ETCS-Strecke definitionsgemäss ETCS-Balisen installiert sind, seien
es Festdatenbalisen oder Transparentbalisen, ergibt sich durch das Abgreifen eines
in der ETCS-Balise induzierten Stromes eine ursprünglich nicht vorgesehene Doppelnutzung
dieser relativ teuren Infrastruktur. Somit braucht es keine zusätzlichen Gleiskontakte
in mechanischer oder elektrischer oder elektronischer Art, um die Annäherung eines
Zuges zu einem Bahnübergang zu detektieren.
[0015] ii) Der Aufwand für die Realisierung der vorliegenden Ansteuerung eines Bahnübergangs
ist verhältnismässig gering, da die Übermittlung des Kommandos zum Schliessen der
Bahnschranken drahtlos erfolgt und somit keine lange Verkabelung erforderlich ist
und die Übermittlung des Kommandos braucht auch nicht sicher zu sein. Die sicherheitsrelevante
Funktion wird durch das Stellwerk und die per Definition für die Zugsicherung vorgesehenen
Komponenten einer ETCS-Strecke wahrgenommen.
[0016] iii) Die ETCS-Balise braucht in dieser Anwendung zum Einschalten einer Bahnschrankenanlage
keine Energieversorgung für das Abgreifen des in der ETCS-Balise induzierten Stromes.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Dabei zeigt die einzige Figur:
Figur 1 Übersichtsdarstellung einer ETCS-Eisenbahnstrecke mit einem gemäss der vorliegenden
Erfindung angesteuerten Bahnübergang.
[0018] FIG 1 zeigt eine nicht massstäbliche Prinzipdarstellung einer ETCS-Eisenbahnstrecke
10 mit einem sich einem Bahnübergang 30 mit dem Geschwindigkeitsvektor v nähernden
Zug 20.
[0019] Die ETCS-Strecke 10 weist eine autonome Bahnschrankenanlage 30 auf, die gebildet
wird aus:
- Bahnschranke/Barriere 31 einschliesslich Antrieb;
- Warnkreuz 32 mit optischer und/oder akustischer Warneinrichtung;
- Steuereinheit 33 für die Bahnschranke.
[0020] In der Umgebung der Bahnschrankenanlage 30 ist weiter ein Gleiskontakt 35 angeordnet,
der nach dem Vorbeifahren des Zuges 20 die Öffnung der Bahnschranke/Barriere 31 veranlasst.
Dazu ist der Gleiskontakt 35 mit der Steuereinheit 33 verbunden (nicht dargestellt
in FIG 1). Die optische und/oder akustischer Warneinrichtung wird vorgängig dem Schliessen
der Bahnschranke aktiviert, um die Bahnschrankenanlage 30 passierende Fahrzeuge und/oder
Personen zu warnen, damit ein Einschliessen zwischen den Barrieren vermieden werden
kann.
[0021] Für die Betätigung (=Schliessung der Barriere 31) sind folgend beschriebene Schritte
und Komponenten vorgesehen.
[0022] Voraussetzungsgemäss ist die Eisenbahnstrecke 10 als ETCS-Strecke 10 ausgebildet.
Demzufolge sind auf der ETCS-Strecke 10 Transparentbalisen 21 und/oder Festdatenbalisen
21 angeordnet. Eine Transparentbalise 21 ist über Kabel mit einer übergeordneten Steuerung
(zB Stellwerk) verbunden, um dynamische Informationen an den die Transparentbalise
21 überfahrenden Zug zu übermitteln. Im Folgenden werden die beiden Typen von Balisen
unter dem Begriff ETCS-Balise 21 subsummiert.
[0023] Wenn ein Zug 20 eine ETCS-Balise 21 überfährt, wird in der Balise 21 ein Strom induziert.
Das Fahrzeug - hier gemäss FIG 1 die Lokomotive 20 - erzeugt ein vertikales Magnetfeld,
das beim Überfahren einen Strom in einer in der ETCS-Balise 21 angeordneten Spule
induziert. Die ETCS-Balise 21 wird somit «aufgeweckt». Die ETCS-Balise 21 benötigt
selber keine Stromversorgung.
[0024] Ein aus dem vorstehend genannten Strom entstehendes Signal wird über ein vorhandenes
Balisenkabel an ein Steuermodul Zugsannäherung 22 übertragen.
[0025] Das Steuermodul Zugsannäherung 22 wandelt das vorgenannte Signal in ein Telegramm
um, dass mittels einer Funkübertragung an die Steuereinheit 33 für die Bahnschranke
übermittelt. Dazu sind für das Steuermodul Zugsannäherung 22 und für die Steuereinheit
33 je eine (Sende-) Antenne 24 und eine (Empfangs-) Antenne 34 vorgesehen. Nur die
Information, dass ein Zug 20 die ETCS Balise 21 überfahren hat (1 Bit genügt), muss
übertragen werden. Dieses so übertragene Bit mit dem Wert = 1 wird in der Steuereinheit
33 für die Bahnschranke als Kommando zum Schliessen der Bahnschranke 31 des Bahnübergangs
30 verwendet. Nicht dargestellt in der FIG 1: In aller Regel sind mindestens zwei
Bahnschranken 31 pro Bahnübergang 30 installiert.
[0026] Für die Energieversorgung des Steuermoduls Zugsannäherung 22 kann ein Solarpanel
23 vorgesehen werden. Zusätzlich ist im Steuermodul 22 eine Batterie zur Pufferung
vorgesehen (nicht dargestellt in der FIG 1).
[0027] Die Funkübertragung kann als eine Punkt-Punkt-Übertragung ausgebildet sein. Bevorzugt
ist jedoch ein interoperables standardisiertes und ggf. vermitteltes Übertragungsverfahren,
zB nach dem Standard FRMCS oder 5G vorgesehen.
[0028] Denkbar wäre auch die gegenwärtig eingesetzte Übertragungstechnik mit GSM-R, jedoch
sind da die Echtzeitanforderungen nur bedingt erfüllbar und dieses auf dem Standard
2G beruhende Mobilfunknetz wird in absehbarer Zeit außer Betrieb genommen.
[0029] Zum Aspekt Sicherheit zum Schliessen der Bahnschranke/ Barriere 31:
Die Einschaltmeldung, also das Kommando zum Schliessen der Barriere/Bahnschranke 31
braucht nicht sicher zu sein und demzufolge ist für eine Realisierung der vorliegenden
Erfindung keine kostenintensive Entwicklung gemäss den Anforderungen der CENELEC erforderlich.
Es können bzw dürfen folgende zwei Fehlerfälle vorkommen:
- 1. Dem Stellwerk (nicht dargestellt in FIG 1) wird "fälschlicherweise" eine Meldung
(=Kommando) übertragen, dass sich ein Zug 20 dem Bahnübergang 30 nähert und somit
vom Stellwerk aus der Bahnübergang 30 zum Schliesssen der Bahnschranke 31 veranlasst
werden soll. Als Folge werden die Bahnschranken 31 geschlossen und bleiben auch geschlossen,
da kein Zug 20 vorbeifährt:
→ Keine Gefährdung.
- 2. Ein Zug 20 nähert sich einem Bahnübergang 30. Aus irgendeinem Grund wird dies nicht
erkannt und der Bahn übergang 30 wird nicht geschlossen. Da kein Kommando zum Schliessen
übertragen wurde, erfolgt keine Fahrterlaubnis für den vor dem Bahnübergang befindlichen
Streckenabschnitt. Somit wird der Zug 20 noch vor dem Bahnübergang 30 angehalten oder
der Zug 20 wird durch die Zugsicherung auf der Basis ETCS/ERMS zwangsweise angehalten:
→ Keine Gefährdung.
[0030] Beim vorgenannten Abgreifen des induzierten Stroms an der ETCS-Balise 21 ist sicherzustellen,
dass dieses Abgreifen rückwirkungsfrei erfolgt, da im Fall einer Transparentbalise
21 die vom Stellwerk entstammende an einen Zug 20 zu übermittelnde Information nicht
beeinflusst werden darf. Ein solches rückwirkungfreies Abgreifen kann beispielsweise
durch eine für diese Zwecke auf dem Markt erhältliches Schaltelement «Data Capture
Unit» DCU erfolgen, Quelle → Liste der verwendeten Abkürzungen, Quellenangaben. Denkbar
ist, dass nach einer individuellen Vorschrift einer Bahnverwaltung vor dem Bahnübergang
noch ein Kontrolllicht 36 angeordnet sein kann, das einen geschlossenen Bahnübergang
anzeigt.
[0031] Das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel bezieht sich auf eine Transparentbalise
21. Durch das vorerwähnte besondere Schaltelement kann ebenfalls ein rückwirkungsfreies
Abgreifen des in einer Fixdatenbalise 21 induzierten Stromes ebenfalls erfolgen. Diese
Rückwirkungsfreiheit ist erforderlich, damit die Programmierung der Fixdatenbalise
nicht beeinflusst wird. Die weiteren Komponenten wie zB das Steuermodul Zugsannäherung
21 können genau gleich eingesetzt werden. Für die Informationsübertragung an ein Stellwerk
braucht es jedoch weiterhin Transparentbalisen 21. Die Fixdatenbalisen 21 können beispielsweise
an funktechnisch günstigeren Stellen längs einer Eisenbahnstrecke 10 platziert werden.
Liste der Bezugszeichen, Glossar
[0032]
- 10
- Eisenbahnstrecke, Strecke; ETCS-Eisenbahnstrecke, ETCS-Strecke
- 20
- Zug, Triebfahrzeug, Lokomotive
- 21
- ETCS Balise, Transparentbalise, Festdatenbalise, Fixdatenbalise
- 22
- Steuermodul Zugsannäherung
- 23
- Solarpanel
- 24
- Antenne; Sendeantenne
- 30
- Autonome Bahnschrankenanlage; Bahnübergang
- 31
- Bahnschranke/Barriere einschliesslich Antrieb
- 32
- Warnkreuz mit optischer und/oder akustischer Warneinrichtung
- 33
- Steuereinheit für Bahnschranke
- 34
- Antenne; Empfangsantenne
- 35
- Gleiskontakt für Barrierenöffnung
- 36
- Kontrolllicht
- v
- Geschwindigkeitsvektor des Zuges 20
Liste der verwendeten Abkürzungen, Quellenangaben
[0033]
| ERMTS |
European Rail Traffic Management System |
| |
https://ec.europa.eu/transport/modes/rail/ertms/what-is-ertms/levels and modes en
http://www.ertms.net/https://en.wikipedia.org/wiki/European Rail Traffic Management
System |
| ETCS |
European Train Control System |
| |
https://en.wikipedia.org/wiki/European Train Control System |
| FRMCS |
Future Railway Mobile Communication System |
| |
https://uicfrmcs.org/https://uic.org/rail-system/frmcs/ |
| GSM-R |
Global System for Mobile Communications - Rail |
| |
https://de.wikipedia.org/wiki/GSM-R |
| DCU |
Data Capture Unit, |
| |
→ https://en.wikipedia.org/wiki/Unidirectional network |
| 5G |
Übersicht https://en.wikipedia.org/wiki/5G |
Liste der zitierten Dokumente, Quellenangaben
1. Autonome Bahnschrankenanlage (30) mit Bahnschranken (31) über eine Eisenbahnstrecke
(10) und einer Steuereinheit (33), wobei bei Annäherung eines Zuges (20, v) die Steuereinheit
(33) ein Kommando zum Schliessen der Bahnschranken (31) erhält,
dadurch gekennzeichnet dass
die Eisenbahnstrecke (10) als ETCS-Strecke (10) ausgebildet ist und durch das Vorbeifahren
des Zuges (20) über eine ETCS-Balise (21) ein in der ETCS-Balise (21) induziertes
Signal abgegriffen und einem Steuermodul Zugsannäherung (22) zugeführt wird und vom
Steuermodul Zugsannäherung (22) drahtlos (24, 34) als Kommando zur Steuereinheit (33)
übermittelt wird.
2. Autonome Bahnschrankenanlage (30) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das übermittelte Kommando zum Schliessen der Bahnschranken (31) als ein Bit ausgebildet
ist.
3. Autonome Bahnschrankenanlage (30) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das drahtlose Übermitteln des Kommandos ausgebildet ist als:
- Punkt-Punkt-Verbindung
oder als
- Verbindung über ein zelluläres Mobilkommunikationsnetz.
4. Autonome Bahnschrankenanlage (30) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
als zelluläres Mobilkommunikationsnetz ein Netz gemäss der Spezifikation 5G oder gemäss
der Spezifikation FRMCS vorgesehen ist.
5. Autonome Bahnschrankenanlage (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das in der ETCS-Balise (21) induzierte Signal durch ein Schaltelement rückwirkungsfrei
abgegriffen wird.
6. Autonome Bahnschrankenanlage (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine optische und/oder akustischen Warneinrichtung (32) an die Steuereinheit (33)
angeschlossen ist.
7. Verfahren zum Betrieb einer auf einer ETCS-Eisenbahnstrecke (10) befindlichen autonomen
Bahnschrankenanlage (30) mit Bahnschranken (31), wobei bei Annäherung eines Zuges
(20, v) an die Bahnschrankenanlage (30) eine dieser Bahnschrankenanlage (30) zugeordnete
Steuereinheit (33) ein Kommando zum Schliessen der Bahnschranken (31) übermittelt
wird,
gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte
- Abgreifen eines durch den vorbeifahrenden Zuges (20) in einer ETCS-Balise (21) induzierten
Signals;
- Zuführen des induzierten Signals an eine Steuermodul Zugsannäherung (22);
- drahtloses Übermitteln des Signals als Kommando vom Steuermodul Zugsannäherung (22)
an die Steuereinheit (33).
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das übermittelte Kommando zum Schliessen der Bahnschranken (31) als ein Bit ausgebildet
ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das drahtlose Übermitteln des Kommandos ausgebildet ist als:
- Punkt-Punkt-Verbindung oder als
- Verbindung über ein zelluläres Mobilkommunikationsnetz.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
als zelluläres Mobilkommunikationsnetz ein Netz gemäss der Spezifikation 5G oder gemäss
der Spezifikation FRMCS vorgesehen ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das in der ETCS-Balise (21) induzierte Signal durch ein Schaltelement rückwirkungsfrei
abgegriffen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine optische und/oder akustischen Warneinrichtung (32) an die Steuereinheit (33)
angeschlossen ist und vor dem Betätigen der Bahnschranke aktiviert wird.