[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie
eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 8.
[0002] Bekannt ist die Herstellung von Behältern durch Blasformen aus Vorformlingen aus
einem thermoplastischen Material, beispielsweise aus Vorformlingen aus PET (Polyethylenterephthalat),
wobei die Vorformlinge innerhalb einer Blasmaschine unterschiedlichen Bearbeitungsstationen
zugeführt werden (
DE 43 40 291 A1). Typischerweise weist eine Blasmaschine eine Heizeinrichtung zum Temperieren bzw.
zum thermischen Konditionieren der Vorformlinge sowie eine Blaseinrichtung mit wenigstens
einer Blasstation auf, in deren Bereich der jeweils zuvor temperierte Vorformling
zu einem Behälter expandiert wird. Die Expansion erfolgt mit Hilfe eines Druckgases
(Druckluft) als Druckmedium, das mit einem Formdruck in den zu expandierenden Vorformling
eingeleitet wird. Der verfahrenstechnische Ablauf bei einer derartigen Expansion des
Vorformlings wird in der
DE 43 40 291 A1 erläutert. Der grundsätzliche Aufbau einer Blasstation ist in der
DE 42 12 583 A1 beschrieben. Möglichkeiten der Temperierung der Vorformlinge sind in der
DE 23 52 926 A1 erläutert. Unter Temperierung oder thermischer Konditionierung wird dabei verstanden,
dass der Vorformling auf eine für die Blasumformung geeignete Temperatur erwärmt und
ggf. ein Temperaturprofil dem Vorformling aufgeprägt wird. Blasformung von Behältern
aus Vorformlingen unter zusätzlicher Verwendung einer Reckstange ist ebenfalls bekannt.
[0003] Gemäß einem typischen Weiterverarbeitungsverfahren werden die durch Blasformen hergestellten
Behälter einer nachfolgenden Fülleinrichtung zugeführt und hier mit dem vorgesehenen
Produkt oder Füllgut gefüllt. Es werden also eine separate Blasmaschine und eine separate
Füllmaschine verwendet. Bekannt ist es dabei auch, die separate Blasmaschine und die
separate Füllmaschine zu einem Maschinenblock, d.h. zu einer verblockten Blas-Füll-Einrichtung
zusammenzufassen, wobei weiterhin das Blasformen und das Füllen an gesonderten Maschinenkomponenten
und zeitlich nacheinander erfolgen.
[0004] Es wurde weiterhin bereits vorgeschlagen, Behälter, insbesondere auch in Form von
Flaschen, aus thermisch konditionierten bzw. temperierten Vorformlingen herzustellen
und dabei gleichzeitig mit einem flüssigen Füllgut zu befüllen, welches als hydraulisches
Druckmedium zum Expandieren des Vorformlings bzw. zum Ausformen des Behälters mit
einem Form- und Fülldruck zugeführt wird, sodass zeitgleich mit dem Füllen der jeweilige
Vorformling in den Behälter umgeformt wird. Derartige Verfahren, bei denen ein gleichzeitiges
Formen und Füllen des jeweiligen Behälters erfolgt, können auch als hydraulische Umformverfahren
oder als hydraulische Behälterformung bezeichnet werden. Auch hier ist es bekannt,
diese Umformung durch den Einsatz einer Reckstange zu unterstützen.
[0005] Bei einem Formen der Behälter aus den Vorformlingen durch das Füllgut selbst, d.h.
unter Verwendung des Füllgutes als hydraulisches Druckmedium, wird für das Formen
und Füllen der Behälter nur noch eine Maschine benötigt, die dafür allerdings eine
erhöhte Komplexität aufweist. Ein Beispiel für eine solche Maschine zeigt die
US 7,914,726 B2. Ein weiteres Beispiel zeigt die
DE 2010 007 541 A1.
[0006] Es ist weiterhin bekannt, dass befüllte Behälter in einem anschließenden Arbeitsgang
von Verschließeinrichtungen verschlossen werden. Dazu werden die Behälter z.B. von
der Fülleinrichtung nach Abschluss der Befüllung einer Transporteinrichtung übergeben
und einer Verschließeinrichtung zugeführt. Auch hier ist es bekannt, eine Verblockung
der Verschließeinrichtung mit vorhergehenden Maschinen vorzusehen.
[0007] Es sind auch Maschinen bekannt, bei denen Behälter in der gleichen Maschine mehreren
der vorstehend genannten Behandlungen unterzogen werden. So zeigt z.B. die
DE 10 2011 057 112 A1 eine Maschine mit einem im Produktionsbetrieb kontinuierlich umlaufenden Arbeitsrad,
an dem umfangsverteilt Behandlungsstationen angeordnet sind für die Behandlung fertig
ausgeformter Behälter. Das Arbeitsrad trägt dabei drei Arten von Behandlungsstationen,
nämlich mehrere Füllstationen, mehrere Etikettierstationen und mehrere Verschließstationen.
Diese Stationen sind alternierend angeordnet, das heißt jede dritte Station ist als
Füller, Etikettierer oder Verschließer ausgeführt. Die Bearbeitung der fertig ausgeformten
Behälter erfolgt mit allen drei Arten von Bearbeitungsstationen in insgesamt drei
Arbeitsradumläufen, wobei die Behälter zwischen den jeweiligen Umläufen zwischen den
unterschiedlichen Stationen versetzt werden, z.B. durch zwischenzeitliche Entnahme
aus einer Bearbeitungsstation der einen Art und erneutes, versetztes Einsetzen auf
das Arbeitsrad in eine Bearbeitungsstation einer anderen Art. Nachdem jeder Behälter
in drei Umläufen mit allen drei Arten von Stationen bearbeitet worden ist, verlässt
der Behälter endgültig das Arbeitsrad. Mit dieser konstruktiven Lösung wird zwar nur
ein Arbeitsrad benötigt. Dieses Rad muss allerdings für das Erreichen hoher Durchsatzraten
sehr groß dimensioniert werden, um eine ausreichende Anzahl an Bearbeitungsstationen
anordnen zu können, und für das Erreichen einer hohen Produktionsrate muss das Arbeitsrad
relativ schnell drehen, da die Umlaufzeit die Prozesszeit pro Behandlungsschritt bestimmt.
Es ergeben sich insgesamt auch deutliche Handhabungserschwernisse beim Handling der
Behälter, da die Behälter mehrfach vom Arbeitsrad entnommen und wieder auf das Arbeitsrad
übergeben werden müssen.
[0008] Eine Problematik bei der hydraulischen Behälterformung besteht darin, dass eine Verschmutzung
der jeweiligen Form- und Füllstation bzw. der diese Station bildenden Form, die ähnlich
einer Blasform einer Blasformmaschine zum Herstellen von Behältern aus thermisch konditionierten
Vorformlingen durch Blasen mit einem Druckgas ausgeführt ist, vermieden werden muss.
Speziell im Falle einer Voll- oder Teilkarbonisierung des Füllgutes besteht in besonderem
Maße die Gefahr einer Verschmutzung der jeweiligen Form- und Füllstation durch Füllgutverluste.
Solche Füllgutverluste können bereits bei der Absenkung des Innendrucks des Behälters
auftreten, d.h. bei der Entlastung des Behälters von dem recht hohen Form- und Fülldruck
auf den Umgebungsdruck. Derartige Füllgutverluste sind insbesondere durch eine massive
Schaumbildung beim Entlasten bedingt, sodass das gleichzeitige Formen und Füllen von
Behältern unter Verwendung von Vorformlingen und unter Verwendung des Füllgutes als
Druckmedium (hydraulische Ausformtechnik), insbesondere für C02-haltige Produkte eine
besondere Herausforderung darstellt.
[0009] Füllgutverluste können auch dadurch auftreten, dass gefüllte Behälter aus der Form-
und Füllstation entnommen werden müssen und sich dabei Richtungsänderungen im Handhabungsverlauf
der Behälter ergeben. Gerade bei auf im Produktionsbetrieb kontinuierlich rotierenden
Arbeitsrädern angeordneten Füllstationen ergeben sich entnahmebedingt veränderliche
Beschleunigungen auf die Behälter und deren Inhalt. Bei den gewünschten hohen Produktionszahlen
drehen diese Arbeitsräder schnell und es ergeben sich entsprechend hohe Beschleunigungen
auf Behälter und Behälterinhalt. Es kann dabei zu einem Flüssigkeitsaustritt kommen.
Die austretende Flüssigkeit kann dabei z.B. die Form für die Behälterformung verunreinigen
und es kann dadurch zu Qualitätsmängeln bei den hergestellten Behältern und zu Ausschussware
kommen. Der Flüssigkeitsaustritt führt auch zu hygienischen Problemen, die es zu vermeiden
gilt.
[0010] Diese letztgenannten Füllgutverluste können wirksam dadurch vermieden werden, dass
die Behälter unmittelbar nach ihrer Befüllung, aber noch auf dem Arbeitsrad für die
Befüllung verschlossen werden. Bekannt ist dies z.B. aus der
DE 10 2010 007 541 A1 und aus der
WO 2012/104019 A1. In beiden Dokumenten werden gefüllte Behälter noch innerhalb der Form- und Füllstation,
in der ein Vorformling durch Einleiten des Füllgutes unter Druck in einen Behälter
umgeformt wird, mit einem Verschluss versehen. Es werden dazu Verschlusskappen von
einer Kappenzuführung zu den Form- und Füllstationen zugeführt und auf die gefüllten
Behälter aufgesetzt, nachdem der Form- und Füllkopf, in den genannten Dokumenten als
Anschlusselement bezeichnet, nach Beendigung des Formvorgangs von der Behältermündung
abgehoben wurde, aber bevor der gefüllte Behälter aus der Form- und Füllstation entnommen
wurde. Es ist dazu eine Verschließeinrichtung vorgesehen, die entweder koaxial und
drehbeweglich relativ zum Form- und Füllkopf angeordnet ist, oder der Form- und Füllkopf
wird zusammen mit der Verschließeinrichtung von einem Werkzeugträger gehalten und
abwechselnd in einer Arbeitsanordnung oder in einer Ruheanordnung positioniert. Die
Verschließeinrichtung schraubt bei beiden dort gezeigten Varianten eine Schraubverschlusskappe
auf den gefüllten Behälter.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren aufzuzeigen, welches das Verschließen
der ausgeformten und gefüllten Behälter noch innerhalb der Form- und Füllstation weiter
verbessert und weiter vereinfacht. Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung
aufzuzeigen, welche das Verschließen der ausgeformten und gefüllten Behälter noch
innerhalb der Form- und Füllstation weiter verbessert und weiter vereinfacht und zur
Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt ist. Schließlich ist es eine
weitere Aufgabe, ein geeignetes Verschließsystem aus einem Behälter und einer Verschlusskappe
sowie für das Verschließsystem geeignete Verschlusskappen anzugeben.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren zur Herstellung von mit einem flüssigen
Füllgut gefüllten Behältern entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet. Eine Vorrichtung
zur Herstellung von mit einem flüssigen Füllgut gefüllten Behältern ist Gegenstand
des Patentanspruchs 8.
[0013] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und gleichermaßen bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erfolgt das Anbringen des Verschlusses auf dem Behälter unter Zuhilfenahme des Form-
und Füllkopfes. Es wird dabei eine Verschlusskappe auf den Mündungsbereich des fertig
geformten und gefüllten Behälters gedrückt. In der Regel weisen Behälter und Verschlusskappe
jeweils zusammenwirkende Konturen auf, um die Verschlusskappe auf dem Behälter festzuhalten.
Dies können beispielsweise Gewindegänge oder in Umfangsrichtung verlaufende Wülste,
Nuten, Kragen oder dergleichen sein. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Verschlusskappe
nach dem Aufdrücken den Behälter zumindest vorläufig verschließt. Hierunter wird im
Rahmen der Erfindung insbesondere verstanden, dass die Verschlusskappe derart auf
den Behälter gedrückt wird, dass sie sich während der üblichen weiteren Handhabung
nicht unbeabsichtigt vom Behälter lösen kann. In der Regel wird dies dadurch erreicht,
dass die an Behälter und/oder Verschlusskappe vorgesehenen Konturen sich nach dem
Aufdrücken wenigstens teilweise im gegenseitigen Eingriff befinden bzw. durch das
Aufdrücken in Eingriff gebracht wurden. Beispielsweise gleiten die Konturen während
des Aufdrückens radial versetzt aneinander vorbei. Damit unterscheidet sich das erfindungsgemäße
Aufdrücken insbesondere von einem für Schraubverschlüsse sonst üblichen Schrauben,
bei dem die Gewindekonturen jederzeit radial überlappend und nicht radial versetzt
zueinander bewegt werden.
[0014] Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass der Form- und Füllkopf nach Abschluss der
Form- und Füllphase, also bei Vorliegen eines vollständig umgeformten und gefüllten
Behälters, zunächst von der Abdichtpositionierung in eine vom Behälter beabstandete
Positionierung bewegt wird. Die Abdichtpositionierung ist diejenige Positionierung,
die während der Form- und Füllphase eingenommen wird und ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Form- und Füllkopf abdichtend am Vorformling oder an der Form anliegt, um
unter dem erforderlichen Fülldruck das Füllgut in den Vorformling einspeisen zu können.
In der vom Behälter beabstandeten Positionierung kann dann eine Verschlusskappe in
den Bereich zwischen Behälter und Form- und Füllkopf zugeführt werden und dann nachfolgend
die Verschlusskappe vom Form- und Füllkopf in einer Behälterlängsrichtung auf den
Behälter aufgedrückt werden. Dieses Aufdrücken der Verschlusskappe kann z.B. bis zu
einer ersten Dichtposition erfolgen, die lediglich sicherstellt, dass während der
Handhabung des Behälters während der Entnahme vom Arbeitsrad keine Füllgutverluste
eintreten. Es könnte vorgesehen sein, dass in einem späteren Verschließschritt die
Verschlusskappe erst in die endgültige Verschließposition gebracht wird. Es ist aber
auch möglich, dass bereits in der Form- und Füllstation der Schraubverschluss in seine
endgültige Schließposition gebracht wird, z.B. indem er vollständig auf den Behälter
gedrückt wird bis zum Erreichen der endgültigen Schließposition. Gegenüber bisher
bekannten Form- und Füllköpfen ist insbesondere eine steuerungstechnische Änderung
vorzunehmen, damit der Form- und Füllkopf in der beschriebenen Weise die verschiedenen
Positionierungen einnehmen und die geschilderten Bewegungen ausführen kann bzw. gesteuert
ausführt.
[0015] Mit Vorteil wird vorgeschlagen, dass der Form- und Füllkopf auch die Aufnahme einer
Verschlusskappe ausführt. Dazu weist er auf seiner der Form zugewandten Seite Aufnahmemittel
für eine Verschlusskappe auf. Durch Ausführen einer Aufnahmebewegung nimmt der Form-
und Füllkopf eine zugeführte Verschlusskappe auf. Diese Aufnahmebewegung kann z.B.
eine Bewegung hin zu der Verschlusskappe sein. Nach erfolgter Aufnahme der Verschlusskappe
erfolgt dann anschließend das Aufdrücken der Kappe auf den Behälter. Für die Realisierung
dieser Bewegungen ist die Steuerung der Form- und Füllkopfbewegungen entsprechend
auszuführen.
[0016] Das Aufnahmemittel kann in einfacher und dadurch bevorzugter Weise als am Form- und
Füllkopf ausgebildete Ausnehmung ausgeführt sein. Diese Ausnehmung ist dabei so dimensioniert,
dass eine Verschlusskappe gegen ein Verkippen gesichert aufgenommen ist. Diese Kippsicherung
soll verhindern, dass der behälterzugewandte Kappenrand beim anschließenden Aufdrücken
auf den Behälter mit dem Mündungsrand des Behälters kollidiert. Ein geringes Verkippen
kann also zugelassen sein, das heißt die Verschlusskappe kann mit einem gewissen Spiel
in der Ausnehmung aufgenommen sein.
[0017] Die Dimensionierung der Ausnehmung kann auch spielfrei ausgeführt werden und dadurch
die Verschlusskappe klemmend in der Ausnehmung aufgenommen sein. Dabei sollte bei
der Dimensionierung beachtet werden, dass die Klemmkraft einerseits ausreichend groß
ist, um ein sicheres Halten der Verschlusskappe zu gewährleisten. Die Klemmkraft sollte
aber auch klein genug sein, um nach dem Aufdrücken der Verschlusskappe auf den Behälter
den Form- und Füllkopf wieder abheben zu können, ohne dass die Verschlusskappe wieder
vom Behälter abgezogen wird. Es sollten hierbei die Fertigungstoleranzen der Verschlusskappen
berücksichtigt werden, die von den Kappenherstellern in den Kappenspezifikationen
angegeben werden.
[0018] Die Dimensionierung der Ausnehmung ist bevorzugt auch so gewählt, dass die darin
aufgenommene Verschlusskappe nur teilweise darin aufgenommen ist, also z.B. in axialer
Richtung im wesentlichen nur der geschlossene Deckelbereich der Verschlusskappe bzw.
der später nicht auf den Behälter aufgedrückte Bereich, z.B. der gewindefreie kappendeckelnahe
Bereich, während z.B. der mit einem Innengewinde versehene Kappenbereich nicht in
der Ausnehmung aufgenommen wird. Durch diese Maßnahme kann erreicht werden, dass die
Verschlusskappe zu einer radialen Aufweitung fähig ist während des Aufdrückens auf
den Behälter. Z.B. kann die Verschlusskappe nur zu höchstens 40 %, bevorzugt zu höchstens
25 %, in ihrer axialen Ausdehnung in der Ausnehmung aufgenommen sein. Der auf den
Behälter aufgedrückte Kappenbereich, z.B. der Gewindebereich der Verschlusskappe,
bleibt dadurch außerhalb der Ausnehmung und kann sich beim Aufdrücken auf den Behälter
nach außen aufweiten. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Verschlusskappen nur
teilweise in radialer Richtung von der Ausnehmung umgriffen werden.
[0019] Die Zuführung der Verschlusskappen kann grundsätzlich unter Verwendung beliebiger
Handhabungsmittel erfolgen, die auch bei der Behälter- oder Vorformlingshandhabung
bekannt sind, z.B. Zangen. Bevorzugt erfolgt die Zuführung der Verschlusskappen aber
mittels einer positionierbaren Zuführschiene, auf der die Verschlusskappen rutschend
der Form- und Füllstation zugeführt werden. Positionierbar bedeutet in diesem Fall,
dass die Schiene während der Form- und Füllvorganges in einer Ruhepositionierung angeordnet
ist. Für die Zuführung einer Verschlusskappe zu einer Form- und Füllstation wird die
Schiene dann so angeordnet, dass eine Verschlusskappe in den Bereich zwischen der
Behältermündung und dem Form- und Füllkopf entlang der Schiene geführt werden kann.
Hierzu ist bevorzugt ein Ladefinger vorgesehen, der die Verschlusskappe auf der Zuführschiene
hin zu der gewünschten Position bewegt. Bei entsprechender Ausformung des Endbereiches
des Ladefingers kann dieser die Verschlusskappe zusätzlich in radialer Kappenrichtung
umfassen und dadurch gegen verrutschen sichern. Auch die Zuführschiene kann über Leitmittel
verfügen, um die Verschlusskappe gegen seitliches Verrutschen zu sichern.
[0020] Im Rahmen der Erfindung sind vielfältige Verschlusskappen bzw. Verschlusssysteme
verwendbar. Denkbar sind beispielsweise Verschlusssysteme, bei denen die Verschlusskappe
eine umlaufende Wulst am Behälter umfasst und durch Abhebeln oder Aufreißen der Verschlusskappe
geöffnet werden können.
[0021] Die Verschlusskappe ist im Rahmen der Erfindung jedoch bevorzugt eine Schraubverschlusskappe.
Hierdurch wird ein Wiederverschließen des Behälters nach erstmaligem Öffnen ermöglicht.
Unter einer Schraubverschlusskappe wird im Rahmen der Erfindung insbesondere eine
Kappe verstanden, die durch Drehen oder Schrauben gelöst und geöffnet wird.
[0022] Hierbei ist beispielsweise jeweils ein Gewinde in der Verschlusskappe und am Behälter
vorgesehen. Es wurde erfindungsgemäß erkannt, dass eine Schraubverschlusskappe ohne
Beschädigung der vorgesehenen Gewinde auf der Kappeninnenseite oder auf der Behälteraußenseite
auf den Mündungsbereich aufgedrückt werden kann. Hierbei werden zumindest einige der
vorgesehenen Gewindegänge, insbesondere ohne Drehbewegung, durch Aufdrücken der Verschlusskappe
auf den Behälter miteinander in Eingriff gebracht. Dieses Aufdrücken kann der Form-
und Füllkopf ausführen durch eine entsprechende Aufdrückbewegung.
[0023] Wie eingangs ausgeführt kann die Verschlusskappe erfindungsgemäß bis in eine endgültige
Schließpositionierung auf den Behälter gedrückt werden. Dies stellt unter Umständen
jedoch eine hohe Belastung der Gewinde am Behälter und in der Verschlusskappe dar.
Es ist dabei auch zu beachten, dass die Kappe im Bereich ihres offenen Endes leichter
aufweitbar ist als im näher am geschlossenen Ende liegenden Kappenbereich. Es kann
also vorteilhaft sein, die Verschlusskappe nur teilweise auf den Behälter zu drücken.
In diesem Zusammenhang besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, die Verschlusskappe
zunächst eine erste Wegstrecke auf den Behälter zu drücken, z.B. bis das Kappengewinde
in Eingriff mit dem Behältergewinde gelangt, und dann die Kappe weiter aufzuschrauben.
Dieses Aufschrauben kann auch außerhalb der Form- und Füllstation erfolgen. Um dies
aber noch in der Form- und Füllstation auszuführen erweist es sich als vorteilhaft,
den Form- und Füllkopf in einen drehbaren Kopfabschnitt, der z.B. die Ausnehmung für
die Verschlusskappe aufweist, und in einen drehfesten Kopfabschnitt zu unterteilen.
Der drehbare Kopfabschnitt ist drehbar am drehfesten Kopfabschnitt angeordnet. Zum
Drehen des drehbaren Kopfabschnittes gegenüber dem drehfesten Kopfabschnitt ist eine
Antriebseinrichtung vorgesehen. Diese Antriebseinrichtung kann insbesondere als Zahnradantrieb
ausgeführt sein, insbesondere als miteinander kämmende Zahnräder mit einem von einem
Antriebsmittel angetriebenen Zahnrad, wobei der drehbare Kopfabschnitt ein fest damit
verbundenes Zahnrad aufweist, das in kämmendem Eingriff mit einem von dem Antriebsmittel
antreibbaren Zahnrad steht. Durch Drehen des drehbaren Kopfabschnittes kann die von
diesem Abschnitt gehaltene Verschlusskappe nach dem ersten Aufdrücken der Kappe in
gewindeschonender Weise auf den Behälter aufgeschraubt werden. Ein weiterer Vorteil
der vorstehend erläuterten abschließenden Drehung der Verschlusskappe ist, dass dadurch
eine gewünschte Stellung in Umfangsrichtung zwischen dem Behälter und der Verschlusskappe
erreichbar ist bzw. zwischen den daran ausgebildeten Gewindepartnern. Dies ist für
eine optimale Dichtwirkung aber vorteilhaft. Beim Aufpressen der Verschlusskappe auf
den Behälter liegt hingegen zunächst irgendeine relative Stellung in Umfangsrichtung
zueinander vor. Insofern hat das abschließende Ausführen der Drehbewegung den zusätzlichen
Vorteil, dass die Dichtigkeit erhöht wird, da dabei eine Ausrichtung des Gewindes
bzw. der Gewindepartner erfolgt.
[0024] Eine äußerst kompakte Konstruktion wird dadurch unterstützt, dass die Behälter bei
den beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen auf einem rotierenden Arbeitsrad geformt,
gefüllt und verschlossen werden. Im Produktionsbetrieb läuft dieses Arbeitsrad kontinuierlich
um.
[0025] Die vorstehend erläuterten erfindungsgemäßen Verfahren und Vorrichtungen lassen sich
in gleicher Weise mit und ohne Verwendung einer Reckstange realisieren. Bevorzugt
ist allerdings eine Reckstange vorgesehen.
[0026] Ein zur Verwendung im Rahmen der Erfindung geeignetes Verschließsystem aus einem
Behälter und einer Schraubverschlusskappe ist beispielsweise wie im Stand der Technik
so ausgeführt, dass die Verschlusskappe auf den Behälter aufgeschraubt und/oder abgeschraubt
werden kann. Dazu ist zwischen dem Behälter und der Verschlusskappe in einem Verbindungsbereich
eine Schraubverbindung ausbildbar, indem dort entsprechende Gewindezüge und/oder Gewindefurchen
ausgebildet sind. Dabei kann auch vorgesehen sein, dass einer der Partner der Schraubverbindung
im Bereich der Schraubverbindung zunächst gewindefrei ausgeführt ist. Der andere Verbindungspartner
weist hingegen in diesem Verbindungsbereich ein Gewinde mit als Schneidmittel ausgebildeten,
scharfkantigen Gewindezügen auf. Wenn die Verschlusskappe wie vorstehend ausgeführt
auf den Behälter aufgedrückt wird, dann erweist sich die gewindefreie Ausbildung eines
der beteiligten Verbindungsbereiche als vorteilhaft, weil die Verschlusskappe mit
verringertem Widerstand aufpressbar ist. Beim Abschrauben der Verschlusskappe tritt
dann die gewindeschneidende Wirkung der scharfkantigen Gewindezüge in Erscheinung,
nämlich indem dabei in dem vormals gewindefreien Bereich nunmehr Gewindefurchen eingeschnitten
werden.
[0027] Hierfür bestehen zwei Möglichkeiten. Einerseits kann vor dem Verschließen des Behälters
mit der Verschlusskappe der kappenseitig angeordnete Verbindungsbereich des Behälters
gewindefrei ausgebildet sein. Dann weist der behälterseitig angeordnete Verbindungsbereich
der Verschlusskappe ein Gewinde mit als Schneidmittel ausgebildeten, scharfkantigen
Gewindezügen auf. Kappenseitig und behälterseitig angeordnet ist zu verstehen als
der Kappe bzw. dem Behälter zugewandte Seite. Andererseits kann vor dem Verschließen
des Behälters mit der Verschlusskappe der kappenseitig angeordnete Verbindungsbereich
des Behälters mit einem Gewinde mit als Schneidmittel ausgebildeten, scharfkantigen
Gewindezügen ausgebildet sein. Dann ist der behälterseitig angeordnete Verbindungsbereich
der Verschlusskappe gewindefrei ausgebildet. In beiden Fällen sind die als Schneidmittel
ausgebildeten, scharfkantigen Gewindezüge bevorzugt aus einem Material mit größerer
Härte, insbesondere mit einer größeren Shore-Härte, ausgeführt als der gewindefreie
Verbindungsbereich, insbesondere mit einer größeren Shore-Härte als bei der blasformenden
Herstellung von Behältern aus Vorformlingen verwendete thermoplastische Kunststoffe,
insbesondere als PET. Dies verbessert die Schneidwirkung in vorteilhafter Weise. Ziel
der vorstehenden Merkmale ist, dass beim Abschrauben der Verschlusskappe vom Behälter
die als Schneidmittel ausgebildeten, scharfkantigen Gewindezüge Gewindefurchen in
den gewindefreien Verbindungsbereich einschneiden.
[0028] Eine Verschlusskappe zur Verwendung in einem wie vorstehend beschriebenen Verschließsystem
weist entsprechend auf seiner Verschlusskappeninnenseite als Schneidmittel ausgebildete,
scharfkantige Gewindezüge auf, bevorzugt aus einem Material mit einer größeren Härte,
insbesondere mit einer größeren Shore-Härte, als bei der blasformenden Herstellung
von Behältern aus Vorformlingen verwendete thermoplastische Kunststoffe, insbesondere
als PET.
[0029] Für das Aufdrücken bzw. Aufpressen dieser Kappen auf einen Behälter ist von Vorteil,
wenn die Gewindezüge segmentiert ausgeführt sind, wobei bevorzugt ein um 360° umlaufender
Gewindezug auf dieser Umlaufstrecke in mehr als 4, vorzugsweise in mehr als 6, weiter
vorzugsweise in mehr als 8 Segmente unterteilt ist. Dies erleichtert die radiale Aufweitung
der Kappe im Zuge des Aufdrückens auf den Behälter.
[0030] Ein Vorteil der vorstehend erläuterten Verschlusskappe und des vorstehend erläuterten
Verschließsystems ist, dass durch die erfindungsgemäßen Merkmale unerheblich ist,
welche Stellung in Umfangsrichtung beide Partner beim Aufpressen zueinander haben.
Dies ist anders, wenn beide Partner beim Aufpressen bereits über die miteinander wechselwirkenden
Gewinde bzw. Gewindefurchen verfügen. In aufgepresster Position wird sich durch die
Vorspannkraft der Gewindezüge beim Losdrehen eine Axialkraft in Löserichtung aufbauen,
in die sich die Verschlusskappe abschrauben lässt. In ähnlicher Weise ist dies bei
Rollringgetrieben bekannt, bei dem auf eine glatte runde Stange eine Axialkraft ausgeübt
wird.
[0031] Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich
auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren.
Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer
Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der
Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
[0032] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Grundaufbaus einer Form- und Füllmaschine zur
Durchführung der hydraulischen Behälterformung unter Verwendung eines Füllgutes gemäß
dem Stand der Technik,
- Figur 2
- einen schematischen Längsschnitt durch einen Vorformling mit teilweise eingeführter
Reckstange sowie einer Entlüftungseinrichtung gemäß dem Stand der Technik,
- Figur 3
- einen schematischen Längsschnitt durch einen geformten Behälter mit teilweise eingeführter
Reckstange gemäß dem Stand der Technik,
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer kombinierten Form-, Füll- und Verschließstation
gemäß dem Stand der Technik
- Figur 5
- eine andere Ausführungsform der kombinierten Form-, Füll- und Verschließstation gemäß
dem Stand der Technik,
- Figur 6
- eine schematische Detailansicht im Schnitt durch eine Form- und Füllstation mit einem
Form- und Füllkopf mit einem ersten Ausführungsbeispiel einer Verschließeinrichtung
und mit einem Vorformling in einer ersten Prozessphase eines erfindungsgemäßen Form-
und Füll- sowie Verschließvorganges;
- Figur 7-11
- weitere schematische Detailansichten im Schnitt analog zu der Darstellung in Figur
6 zu weiteren Prozessphasen eines erfindungsgemäßen Form- und Füll- sowie Verschließvorganges;
- Figur 12-16
- Ausführungsvarianten zu vorteilhaft ausgebildeten Verschlusskappen und Mündungsabschnitten
von Vorformlingen für die Ausführung erfindungsgemäßer Form- und Füll- sowie Verschließvorgänge;
- Figur 17
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Form- und Füllmaschine zur Durchführung
der hydraulischen Behälterformung unter Verwendung eines Füllgutes mit einem alternativen
Ausführungsbeispiel einer Verschließeinrichtung.
[0033] Der prinzipiell aus dem Stand der Technik bekannte Aufbau einer kombinierten Form-
und Füllmaschine ist in Figur 1 dargestellt. Die Darstellung zeigt die bevorzugte
Ausbildung einer solchen Maschine als eine rotierender Bauart mit einem rotierenden
Arbeitsrad (9). Von einer Zuführeinrichtung (1) werden schematisch dargestellte Vorformlinge
(2), die auch als Preforms bezeichnet werden, unter Verwendung eines Übergaberades
(3) kontinuierlich einer Heizeinrichtung (4) zugeführt. Im Bereich der Heizeinrichtung
(4), in der die Vorformlinge (2) entlang einer Heizstrecke transportiert und dabei
thermisch konditioniert werden, können die Vorformlinge (2) anwendungsabhängig beispielsweise
mit ihren Mündungsabschnitten (5) in lotrechter Richtung nach oben oder in lotrechter
Richtung nach unten transportiert werden. Die Heizeinrichtung (4) ist beispielsweise
mit Heizelementen (6) ausgestattet, die entlang einer Transporteinrichtung (7) zur
Ausbildung der Heizstrecke angeordnet sind. Als Transporteinrichtung (7) kann beispielsweise
eine umlaufende Kette mit Transportdornen zur Halterung der Vorformlinge verwendet
werden. Als Heizelemente (6) eignen sich beispielsweise IR-Strahler oder Licht emittierende
Dioden oder NIR-Strahler. Da solche Heizeinrichtungen in vielfältiger Art im Stand
der Technik bekannt sind und die konstruktiven Einzelheiten der Heizeinrichtung für
die vorliegende Erfindung nicht wesentlich sind, kann auf eine detailliertere Beschreibung
verzichtet und auf den Stand der Technik verwiesen werden, insbesondere auf den Stand
der Technik zu Heizeinrichtungen von Blas- und von Streckblasmaschinen..
[0034] Nach einer ausreichenden Temperierung (auch thermische Konditionierung genannt) werden
die Vorformlinge (2) von einem Übergaberad (8) zu einem rotationsfähig angeordneten,
d.h. um eine vertikale Maschinenachse umlaufend antreibbaren Arbeitsrad (9) bzw. an
Form- und Füllstationen (10) übergeben, die an dem Arbeitsrad (9) umfangsverteilt
vorgesehen sind. Das Arbeitsrad (9) ist mit einer Mehrzahl solcher Form-und Füllstationen
(10) ausgestattet, in deren Bereich sowohl eine Umformung der Vorformlinge (2) in
die schematisch dargestellten Behälter (11) als auch eine Befüllung der Behälter (11)
mit dem vorgesehenen Füllgut erfolgt. Das Formen jedes Behälters (11) erfolgt hierbei
zeitgleich mit der Befüllung, wobei das Füllgut als Druckmedium beim Formen dient.
[0035] Nach dem Formen und Füllen werden die Behälter (11) von einem Entnahmerad (12) vom
Arbeitsrad (9) entnommen, weitertransportiert und einer Ausgabestrecke (13) zugeführt.
Das Arbeitsrad (9) läuft im Produktionsbetrieb kontinuierlich mit einer gewünschten
Umlaufgeschwindigkeit um. Während eines Umlaufs erfolgt das Einsetzen eines Vorformlings
(2) in eine Form- und Füllstation (10), die Expansion des Vorformlings (2) zu einem
Behälter (11) inklusive Füllung mit einem Füllgut und ggf. inkl. Reckung, falls eine
Reckstange vorgesehen ist, und die Entnahme des Behälters (11) aus der Form- und Füllstation
(10).
[0036] Gemäß der Ausführungsform in Figur 1 ist weiterhin vorgesehen, dem Arbeitsrad (9)
über eine Eingabeeinrichtung (14) schematisch dargestellte Verschlusskappen (15) zuzuführen.
Hierdurch ist es möglich, auf dem Arbeitsrad (9) auch bereits ein Verschließen der
Behälter (11) durchzuführen und unter Verwendung der Entnahmeeinrichtung (12) fertig
geformte, gefüllte und verschlossene Behälter (11) zu handhaben. Einzelheiten zu den
Verschlusskappen (15) und zum Verschließen der Behälter (11) ergeben sich anhand der
später erläuterten Beispiele.
[0037] Als Material für die Vorformlinge (1) können unterschiedliche thermoplastische Materialien
verwendet werden. Beispielhaft seien Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylen (PE),
Polyethylennaphthalat (PEN) oder Polypropylen (PP) genannt. Die Dimensionierung sowie
das Gewicht der Vorformlinge (2) können an die Größe, das Gewicht und/oder an die
Gestaltung der herzustellenden Behälter (11) angepasst werden.
[0038] Im Bereich der Heizeinrichtung (4) sind typischerweise eine Vielzahl von elektrischen
und elektronischen Bauteilen angeordnet. Darüber hinaus sind die Heizelemente (6)
mit feuchtigkeitsempfindlichen Reflektoren versehen. Da im Bereich des Arbeitsrades
(9) unter Verwendung des flüssigen Füllgutes eine Befüllung und Formung der Behälter
(11) erfolgt, sollte zur Vermeidung elektrischer Probleme dafür gesorgt werden, dass
ein unbeabsichtigter Eintrag von Feuchtigkeit in den Bereich der Heizeinrichtung (4)
vermieden wird. Dies kann beispielsweise durch eine Abschotteinrichtung (16) erfolgen,
die zumindest einen Spritzschutz bietet. Darüber hinaus ist es auch möglich, im Bereich
des Übergaberades (8) verwendete Transportelemente für die Vorformlinge (2) geeignet
zu temperieren oder mit Druckgasstößen derart zu beaufschlagen, dass anhaftende Feuchtigkeit
nicht in den Bereich der Heizeinrichtung (4) gelangen kann.
[0039] Eine Handhabung der Vorformlinge (2) und/oder der Behälter (11) erfolgt vorzugsweise
unter Verwendung von Zangen und/oder den Mündungsabschnitt (5) wenigstens bereichsweise
von innen oder von außen beaufschlagenden Klemm- oder Steckdornen. Solche Handhabungsmittel
sind ebenfalls aus dem Stand der Technik ausreichend bekannt.
[0040] Figur 2 zeigt einen Längsschnitt durch einen Vorformling (2), in den eine Reckstange
(17) eingeführt ist. Die Reckstange (17) dient der mindestens zeitweisen Führung des
Vorformlings (1) während seiner Umformung zum Behälter (11). Typischerweise erfolgt
ein Kontakt zwischen einer Kuppe (18) der Reckstange (17) und einem Boden (19) des
Vorformlings (2). Bei einem weiteren Einfahren der Reckstange (17) in den Vorformling
(2) hinein wird eine Längsreckung des Vorformlings (2) verursacht. Nach einem Abschluss
des Reckvorganges oder zumindest zeitweilig auch bereits während der Durchführung
des Reckvorganges wird einer Vorratseinrichtung (20) entnommenes Füllgut (21) unter
einem Fülldruck in den Vorformling (2) eingeleitet.
[0041] Eine Dosierung des Füllgutes (21) erfolgt unter Verwendung eines Mehrwegedosierventils
(22). Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Reckstange (17) mindestens bereichsweise
hohl bzw. mit einem Kanal ausgebildet. Im Bereich einer Wandung eines kuppenseitigen
Endbereiches der Reckstange (17) sind Ausströmöffnungen (24) angeordnet, die von einem
Rückschlagventil (25) gegenüber dem Mehrwegedosierventil (22) absperrbar sind. Hierdurch
kann ein unbeabsichtigtes Heraustropfen von Füllgut (21) aus der Reckstange (17) vermieden
bzw. minimiert werden.
[0042] Eine Entlüftung des Vorformlings (2) kann unter Verwendung eines Entlüftungsventils
(26) erfolgen. Das Entlüftungsventil (26) ist mit einer Ausströmöffnung (27) verbunden,
die im Bereich eines den Vorformling (1) beaufschlagenden Form- und Füllkopfes (28)
angeordnet ist. Durch den Form- und Füllkopf (28) hindurch ist die Reckstange (17)
in axialer Richtung positionierbar. Der Vorformling (2) wird an seinem mündungsseitigen
Ende gegenüber dem Form- und Füllkopf (28) von einer Dichtung (29) abgedichtet, die
beispielsweise als ein O-Ring ausgebildet sein kann. Ein Innenraum (30) des Vorformlings
(2) kann über einen Ringspalt (31) mit der Ausströmöffnung (27) verbunden sein. Der
Ringspalt (31) umschließt hierbei bereichsweise die Reckstange (17). Der Form- und
Füllkopf (28) kann gemäß seiner Funktion auch als Anschlusselement bezeichnet werden.
[0043] Figur 3 zeigt schematisch eine ähnliche Einrichtung wie in der Darstellung gemäß
Figur 2 unter Verwendung einer hohlen Reckstange (17) mit einem eingebauten Rückschlagventil
(25). Dargestellt ist allerdings ein bereits fertig geformter Behälter (11). Zu erkennen
ist sowohl in Figur 2 als auch in Figur 3, dass vorzugsweise eine Mehrzahl von Ausströmöffnungen
(24) im kuppenseitigen Endbereich der Reckstange (17) angeordnet wird. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel sind derartige Ausströmöffnungen (24) auf unterschiedlichen Höhenniveaus
entlang einer Längsachse (32) der Reckstange (17) positioniert. Ebenfalls zeigt das
dargestellte Ausführungsbeispiel eine Ausrichtung der Ausströmöffnungen (24) mit einer
im Wesentlichen horizontalen Ausströmrichtung. Sowohl die Anordnung der Ausströmöffnungen
(24) im kuppenseitigen Endbereich der Reckstange (17) als auch die Ausrichtung der
Ausströmöffnungen (24) ist aber variierbar. Angestrebt wird typischerweise ein möglichst
ruhiges und spritzarmes Ausströmverhalten.
[0044] Gemäß einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform kann auch eine massive
Reckstange (17) verwendet werden. Eine Zuführung des Füllgutes (21) erfolgt dann entlang
mindestens eines Strömungskanals an der Reckstange (17) vorbei. Vorzugsweise wird
hierzu der Ringspalt (31) verwendet. Auch bei dieser Ausführungsform ist es möglich,
ein gezieltes Entlüften durchzuführen.
[0045] Figur 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der im Bereich des Arbeitsrades (9) gemäß
Figur 1 auch ein Verschließen der Behälter (11) erfolgt. Der Behälter (11) ist hierbei
noch im Bereich einer Form (37) angeordnet, die einen Teil der Form- und Füllstation
(10) gemäß Figur 1 ausbildet. Eine Verschließeinrichtung (38) ist bei dieser Ausführungsform
gemäß dem Stand der Technik bezüglich der Längsachse (32) koaxial zum Form- und Füllkopf
(28) angeordnet. Die Verschließeinrichtung (38) besitzt beispielsweise verschwenkbar
angeordnete Greifer (39), die zur Beaufschlagung der Verschlusskappe (15) vorgesehen
sind. Insbesondere ist daran gedacht, die Verschließeinrichtung (38) drehbeweglich
relativ zum Form- und Füllkopf (28) anzuordnen. Hierdurch kann die Verschlusskappe
(15) mit einem Innengewinde auf ein Außengewinde des Mündungsabschnittes (5) aufgeschraubt
werden.
[0046] Figur 5 zeigt eine aus dem Stand der Technik bekannte alternative Ausführungsform
zur Konstruktion gemäß Figur 4. Die Verschließeinrichtung (38) und der Form- und Füllkopf
(28) sind hier nicht koaxial relativ zueinander angeordnet, sondern werden von einem
Werkzeugträger (40) abwechselnd in einer Arbeitsanordnung bzw. einer Ruheanordnung
positioniert. Der Werkzeugträger (40) kann beispielsweise revolverartig ausgebildet
und mit einer Drehachse (41) versehen sein.
[0047] Bei den bekannten Ausführungsformen der Figuren 4 und 5 sind im Form- und Füllkopf
(28) jeweils zusätzlich zu dem Kanal oder Innenraum (23) der Reckstange (17) ein in
diesen Figuren nicht dargestellter Flüssigkeitskanal sowie bevorzugt auch ein Rückgaskanal
vorgesehen. Nachfolgend werden einige prozesstypische Parameter beispielhaft näher
erläutert. Das Füllgut (21) wird dem Form- und Füllkopf (28) vorzugsweise mit einer
Temperatur des umgebenden Raumes, beispielsweise im Bereich von 20°C bis 30°C, zugeführt.
Das Füllgut (21) kühlt hierdurch das Wandmaterial des Behälters (11) und unterstützt
das schnellere Erreichen einer Formstabilität des geformten Behälters (11). Hierdurch
wird eine sehr kurze Zykluszeit unterstützt. Ebenfalls ist es aber möglich, das Füllgut
(21) stärker gekühlt oder erwärmt zuzuführen.
[0048] Während der Formung des Behälters (11) kann das Füllgut (21) zumindest zeitweilig
mit einem konstanten Volumenstrom in den Vorformling (2) bzw. den Behälter (11) eingeleitet
werden. Es ist aber auch möglich, für den Volumenstrom ein geeignetes zeitliches Profil
derart vorzugeben, dass zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedlich große Volumenströme
generiert werden.
[0049] Vor einer Einleitung des Füllgutes (21) ist es möglich, innerhalb des Vorformlings
(1) befindliche Luft abzusaugen und/oder durch ein Inertgas zu ersetzen. Dies empfiehlt
sich insbesondere bei oxidationsempfindlichen Füllmedien (21).
[0050] Als Füllgut (21) können entweder reine Flüssigkeiten oder mit Zusätzen versehene
Flüssigkeiten verwendet werden. Insbesondere ist an eine Zuführung von karbonisierten
Füllmedien gedacht. Da das Füllgut (21) dem Vorformling (2) bzw. dem Behälter (11)
unter Druck zugeführt wird, beispielsweise mit einem Druck von 10 bar, erweist es
sich als zweckmäßig, sämtliche Strömungswege für das Füllgut (21) derart zu gestalten,
dass lokale Dekompressionen durch die Strömungsvorgänge vermieden werden. Eine lokale
oder zeitweilige Dekompression könnte ansonsten zu einem unerwünschten Ausgasen von
Kohlendioxid führen.
[0051] Alternativ zu der in Figur 1 dargestellten Beheizung von vorzugsweise spritzgegossenen
Vorformlingen (2) ist es auch möglich, die Vorformlinge (2) erst unmittelbar vor ihrer
Umformung in die Behälter (11) herzustellen. Dies kann beispielsweise durch einen
Spritzgussvorgang wie bei einem sogenannten einstufigen Spritz-Blas-Verfahren erfolgen.
Ebenfalls ist eine Kompressionsformung möglich. Eine derartige Formung der Vorformlinge
(2) vermeidet die Verwendung von elektrischen und elektronischen Bauteilen im Bereich
einer Heizeinrichtung oder reduziert zumindest wesentlich den Umfang einer Verwendung
derartiger Teile, da diese dann nur noch für eine eventuell erforderliche Temperaturprofilierung
benötigt werden.
[0052] Als Materialien für die Bauteile des Arbeitsrades (9) werden vorzugsweise korrosionsfeste
Stoffe verwendet. Gedacht ist insbesondere an die Verwendung von nichtrostenden Stählen
sowie Kunststoffen. Insbesondere ist daran gedacht, die Formen (37) ganz oder teilweise
aus einem geeigneten Kunststoff auszubilden.
[0053] Zur Minimierung der erforderlichen Reckkräfte ist daran gedacht, den Reckvorgang
durch eine Zufuhr des Füllgutes (21) zu unterstützen. Bei einer derartigen Unterstützung
ist allerdings bevorzugt dafür zu sorgen, dass die Führung des Vorformlings (2) durch
die Reckstange (17) sichergestellt ist. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen,
dass die einwirkende Reckkraft gemessen wird und eine Steuerung des Volumenstromes
des Füllgutes (21) derart erfolgt, dass immer eine Mindestreckkraft aufrechterhalten
bleibt. Die Größe der Reckkraft lässt sich insbesondere sehr einfach bei elektrisch
angetriebenen Recksystemen durch die Messung des Antriebsstromes oder bei pneumatischen
Recksystemen durch eine Druckmessung ermitteln.
[0054] Bei der Abfüllung von Behältern (11) mit dem Füllgut (21) ist es häufig erwünscht,
nach einem Verschließen des Behälters (11) einen gasgefüllten Kopfraum bereitzustellen.
Dieser freie Kopfraum kann durch die Volumenverminderung generiert werden, die aus
dem Zurückziehen der Reckstange (17) resultiert.
[0055] Die oben bereits erläuterte Materialauswahl erfolgt insbesondere auch unter Berücksichtigung
von gegebenen Hygieneanforderungen. Es wird hierbei eine Entkeimbarkeit bzw. Sterilisierbarkeit
gewährleistet. Ebenfalls erfolgt ein konstruktiver Aufbau derart, dass die Anforderungen
an eine gute Reinigbarkeit erfüllt sind.
[0056] Eines oder mehrere der Übergaberäder können mit Servoantrieben ausgestattet sein.
Hierdurch wird insbesondere unterstützt, eine vollständige Trennung der Heizeinrichtung
(4) vom Arbeitsrad (9) während der Durchführung von Reinigungsvorgängen zu realisieren.
Ebenfalls ist daran gedacht, im Bereich mindestens eines der Übergaberäder zurückziehbare
Handhabungselemente anzuordnen. Ein weiterer Feuchtigkeitsschutz kann durch die Verwendung
eines Trockenlufttunnels erfolgen.
[0057] Nachfolgend wird beispielhaft ein konkreter, aus dem Stand der Technik bekannter
Prozessablauf beschrieben.
[0058] Vor oder nach dem Einsetzen des Vorformlings (2) in die Form (37) erfolgt bevorzugt
zunächst ein Gasaustausch im Innenraum des Vorformlings, um insbesondere Sauerstoff
zu verdrängen oder den Anteil von Sauerstoff zu vermindern. Ein Vorgang des Spülens
und/oder Evakuierens dauert typischerweise höchstens 0,1 Sekunde. Das Recken des Vorformlings
(2) unter Verwendung der Reckstange (17) dauert typischerweise etwa 0,2 Sekunden.
Ebenfalls ist für das Füllen und die hieraus resultierende Umformung des Vorformlings
(2) in den Behälter (11) ein Zeitraum von etwa 0,2 Sekunden vorgesehen. Für das anschließende
Schaffen eines Kopfraumes wird typischerweise maximal ein Zeitraum von 0,2 Sekunden
benötigt. Der Vorgang des Beruhigens und Entlastens des abgefüllten Behälters erfolgt
bei stillen Getränken äußerst schnell, bei kohlensäurehaltigen Getränken kann dieser
Vorgang einen Zeitraum von bis zu 5 Sekunden in Anspruch nehmen.
[0059] Eine Behandlung des Kopfraumes kann anschließend beispielsweise unter Verwendung
einer Hochdruckaufschäumung oder einer Zudosierung von Stickstoff erfolgen. Das anschließende
Zuführen einer Verschlusskappe kann bei karbonisierten Getränken einen Zeitraum bis
zu 1,5 Sekunden in Anspruch nehmen. Ebenfalls nimmt der Vorgang des Verschließens
bzw. Aufschraubens beispielsweise einen Zeitraum von 1,5 Sekunden in Anspruch.
[0060] Nach dem fertigen Verschließen des Behälters (1) öffnet die Form (37) und der abgefüllte
Behälter (11) wird entnommen und abtransportiert.
[0061] Während der Einleitung des Füllgutes in den umzuformenden Vorformling (2) bzw. in
den noch in der Formung befindlichen Behälter (11) ergibt sich in der Regel ein typischer
Druckverlauf im Füllsystem bzw. im Vorformling (2) bzw. im noch in der Formung befindlichen
Behälter (11). Aufgrund der Aufweitung des Behälters (11) liegt zunächst ein vergleichsweise
geringer Druck vor, der zum Ende des Formungsvorgangs ansteigt. Der entsprechende
Druckanstieg bzw. die Höhe des Druckanstieges im Füllsystem, insbesondere in der Füllleitung,
kann als Steuergröße für einen folgenden Prozessschritt verwendet werden und gegebenenfalls
den Zeitpunkt der Einleitung dieses nächsten Prozessschrittes bestimmen. Alternativ
oder ergänzend ist auch daran gedacht, als Steuergrößen die Charakteristik des Druckverlaufes
und/oder des Volumenstromes des Füllgutes zu verwenden.
[0062] Hinsichtlich der Temperatur des Füllgutes ist insbesondere daran gedacht, das Füllgut
mit einer Umgebungstemperatur zuzuführen. In Abhängigkeit von den jeweiligen Anwendungsrandbedingungen
ist aber auch eine gezielte Temperaturerhöhung oder eine gezielte Temperaturerniedrigung
des zugeführten Füllgutes denkbar.
[0063] Gemäß einer weiteren Variante ist daran gedacht, den Füllvorgang zweistufig durchzuführen,
wobei während der ersten Prozessstufe das Füllgut mit einer Temperatur zugeführt wird,
die größer ist als die Temperatur während des zweiten Prozessschrittes. Der erste
Prozessschritt kann beispielsweise durchgeführt werden, wenn über die Reckstange (11)
die Längsreckung des Vorformlings (2) durchgeführt wird. Der zweite Prozessschritt
schließt sich dann an die Durchführung des Reckvorganges an und entspricht der Radialaufweitung
des Behälters (11).
[0064] Bei der vorstehend bereits kurz erwähnten Beruhigung im Kopfraum nach der Druckentlastung
ist auch daran gedacht, gegebenenfalls eine Absaugung von sich bildenden Gasen und/oder
Schaum durchzuführen.
[0065] Vorstehend wurde davon ausgegangen, dass der jeweilige Vorformling (2) während des
Formens und Füllens mit seiner offenen Seite nach oben weisend in Dichtlage gegen
die Dichtung (29) anliegt. Es sind aber auch Ausführungen der Form- und Füllstation
(10) möglich, bei denen der jeweilige Vorformling (2) während des Formens und Füllens
mit seiner offenen Seite nach unten weisend in Dichtlage gegen die Dichtung (29) oder
eine entsprechende Dichtung des Form- und Füllkopfes (28) anliegt.
[0066] Die vorstehende Beschreibung diente der Einbettung der Erfindung in einen technischen
Gesamtkontext und der Beschreibung grundsätzlich bekannter Vorrichtungen und Verfahren
zur Formung von Behältern unter Verwendung des Füllgutes als Druckmedium. Insofern
sind die vorstehend zu den Figuren 1 bis 5 beschriebenen technischen Merkmale als
bevorzugte Merkmale zu verstehen, die aber die beanspruchte Erfindung nicht beschränken
sollen. Nachfolgend werden erfindungsgemäße Weiterbildungen zu diesem Stand der Technik
anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.
[0067] Fig. 6 zeigt in einer Detailansicht im Schnitt einen Ausschnitt einer Form- und Füllstation
(10) mit einem Form- und Füllkopf (28). Im dargestellten Stadium befindet sich der
Vorformling (2) bereits in der geschlossenen Form (37). Der sogenannte Neckring (45)
des Vorformlinges (2) liegt auf der Anschlagplatte (46) der Form (37) an. Diese Anschlagplatte
(46) ist zum Beispiel lösbar mit der Form (37) verschraubt, um bei Änderung der Art
des Vorformlinges (2) für das Formen anderer Behälter eine leichte Anpassbarkeit bereitzustellen.
Bei einem solchen Vorformlingswechsel ist dann lediglich bei jeder Form- und Füllstation
(10) die Anschlagplatte (46) gegen eine an den geänderten Vorformlingstyp angepasste
Anschlagplatte auszutauschen.
[0068] In der gezeigten Prozessphase befindet sich der Form- und Füllkopf (28) in einer
Ruhepositionierung. Zwischen dem Form- und Füllkopf (28) und dem oberen Mündungsrand
(51) des Mündungsabschnittes (5) des Vorformlinges (2) verbleibt ein Eingabespalt
(47), der ein Öffnen und Schließen der Form (37) und ein Einsetzen eines Vorformlinges
(2) in die geöffnete Form (37) ermöglicht. Der Höhenabstand zwischen der Dichtung
(29) und der Oberkante (51) des Mündungsabschnittes (5) des Vorformlinges (2) definiert
eine Wegstrecke, die als Dichtungshubweg (48) bezeichnet werden kann. Um diese Wegstrecke
muss der Form- und Füllkopf (28) auf den Vorformling (2) abgesenkt werden, um eine
Abdichtung zum Zwecke der Einfüllung des Füllgutes unter Druck zu erreichen.
[0069] Die in Fig. 6 gezeigte Anordnung eines Dichtringes (29) am Form- und Füllkopf (28)
wird als bevorzugt angesehen. Es ist auch eine Anordnung denkbar, die eine Abdichtung
gegenüber dem Vorformling (2) an einem anderen Vorformlingsabschnitt vorsieht oder
eine Abdichtung gegenüber der Anschlagplatte (46). Eine solche alternative Anordnung
wird deshalb als weniger vorteilhaft angesehen, weil dadurch ein größerer Dichtungshubweg
(48) bedingt wäre und der Form- und Füllkopf (28) eine größere Wegstrecke zwischen
seiner Dichtpositionierung und seiner in Fig. 6 dargestellten Ruhepositionierung zurücklegen
müsste.
[0070] In der in Fig. 7 dargestellten Prozessphase wurde der Form- und Füllkopf (28) von
der Ruhepositionierung der Fig. 6 in seine Dichtpositionierung bewegt. Der Dichtring
(29) liegt dichtend auf dem Mündungsrand (51) des Vorformlinges (2) auf. In diesem
Dichtzustand kann nunmehr Füllgut unter Druck in den Vorformling (2) hineinströmen
und der Ausformungsvorgang durchgeführt werden. In nicht dargestellter Weise kann
eine Reckstange (17) durch den Form- und Füllkopf (28) in Achsrichtung verschoben
werden, wenn der Formvorgang durch eine Reckstange (17) unterstützt werden soll. Auf
die Erläuterungen zu den Figuren 2 - 5 bezüglich der Reckstange (17) kann hier verwiesen
werden.
[0071] In der in Fig. 8 dargestellten Prozessphase ist der Form- und Füllvorgang abgeschlossen,
d.h. aus dem Vorformling (2) ist nunmehr ein Behälter (11) geworden und der Form-
und Füllkopf (28) wurde aus der Dichtungspositionierung entfernt durch Bewegen in
eine Positionierung, die ein Zuführen einer Verschlusskappe (15) ermöglicht. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist diese Kappenzuführpositionierung des Form- und Füllkopfes
(28) so gewählt, dass eine als Zuführschiene (52) ausgebildete Kappenzuführungseinrichtung
(50) zwischen die Behältermündung (51) und den Form- und Füllkopf (28) hineinbewegt
werden kann. Weiterhin ist die Positionierung so gewählt, dass eine Verschlusskappe
(15) zwischen der Behältermündung (51) und dem Form- und Füllkopf (28) hineingeführt
werden kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt das Zuführen der Kappe (15)
auf der dargestellten Führungsschiene (52), auf der eine Verschlusskappe (15) mittels
eines Ladefingers (53) in eine Sollpositionierung oberhalb der Behältermündung (51)
angeordnet wird. Zwischen der Führungsschiene (52) und dem Mündungsabschnitt (5) des
Behälters (11) verbleibt ein Ladespalt (54) und auch zwischen der Oberseite der Verschlusskappe
(15) und dem Form- und Füllkopf (28) verbleibt ein Eingabespalt (55), sodass die Verschlusskappe
in seine Sollposition verschoben werden kann, ohne mit dem Form- und Füllkopf (28)
zu kollidieren. Zur Vermeidung großer Wegstrecken sind die genannten Spalte (54, 55)
so dimensioniert, dass einerseits keine Kollisionen beim Bewegen der Kappe (15) und
beim Bewegen der Führungsschiene (52) zu besorgen sind, andererseits aber möglichst
geringe Hubwege zu überbrücken sind.
[0072] Nach einem Abschluss der in Fig. 8 dargestellten Zuführung einer Verschlusskappe
(15) wird wie in Fig. 9 dargestellt der Form- und Füllkopf (28) abgesenkt. Kappenseitig
weist der Form- und Füllkopf (28) eine Ausnehmung (56) auf, die in ihrer Dimensionierung
der Verschlusskappe (15) so angepasst ist, dass die Verschlusskappe (15) beim Absenken
des Form- und Füllkopfes (28) in dieser Ausnehmung (56) gegen ein Verkippen gesichert
aufgenommen wird. In der dargestellten Ausführungsform ist die Verschlusskappe (15)
spielfrei und klemmend gehalten. Ein bestimmtes Maß an Spiel und dadurch ein gewisses
Maß an Verkippen kann aber auch vorgesehen sein. Die Dichtung (29) ist im Bereich
der Ausnehmung (56) angeordnet. Während dieses Absenkens des Form- und Füllkopfes
(28) zur beispielsweise klemmenden Aufnahme der Verschlusskappe (15) verbleiben die
Führungsschiene (52) und bevorzugt auch der Ladefinger (53) in ihrer Zuführpositionierung
der Fig. 8, um die Verschlusskappe (15) nach unten abzustützen, damit die Kappe (15)
in die Ausnehmung (56) hineingedrückt werden kann. Erst danach werden die Führungsschiene
(52) und gegebenenfalls der Ladefinger (53) verfahren. Die Verschlusskappe (15) wird
nunmehr vom Form- und Füllkopf (28) gehalten. Es ist aber auch möglich, dass das Absenken
des Form- und Füllkopfes (28) und das Verfahren der Führungsschiene (52) und/oder
des Ladefingers (53) simultan erfolgen.
[0073] Bei der in Fig. 10 dargestellten Prozessphase wurde der Form- und Füllkopf (28) zusammen
mit der davon gehaltenen Verschlusskappe (15) in Richtung auf den gefüllten Behälter
(11) abgesenkt. Der Form- und Füllkopf (28) drückt die Verschlusskappe (15) über eine
bestimmte Wegstrecke der Mündungshöhe (49) über den Mündungsbereich (5) des Behälters
(11), bis eine gewünschte Verschließpositionierung erreicht ist. Fig. 11 zeigt diese
gewünschte Verschlusspositionierung des Form- und Füllkopfes (28), bei der ein innenseitig
der Verschlusskappe (15) ausgebildeter Dichtring (57) in Anlage zu einem Mündungsbereich
(5) des Behälters (11) gelangt. Die Verschließpositionierung des Form-und Füllkopfes
(28) kann auch so gewählt werden, dass die Verschlusskappe (15) zunächst nur so weit
auf den Mündungsbereich (5) des Behälters (11) aufgeschoben wird, dass eine vorläufige
Dichtheit gegenüber Flüssigkeitsaustritt gegeben ist, und erst zu einem späteren Zeitpunkt,
zum Beispiel außerhalb der Form- und Füllstation (10), kann eine weitere Verschließeinheit
die Verschlusskappe (15) endgültig auf den gefüllten Behälter (11) aufbringen, zum
Beispiel in seine endgültige Verschließstellung schrauben. Im in Fig. 11 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist hingegen die Verschließpositionierung des Form- und Füllkopfes
(28) so gewählt, dass die Verschlusskappe (15) ihre endgültige Verschließstellung
erreicht hat, d.h. ein zum Beispiel an der Verschlusskappe (15) ausgebildeter Garantiering
(58) ist am Sicherungsring (59) des Behälters (11) eingerastet und auch das innenseitig
in der Verschlusskappe ausgebildete Gewinde (60) befindet sich im gewünschten Eingriff
mit dem außenseitig am Mündungsbereich (5) des Behälters (11) ausgebildeten Behältergewindes
(61). Ein nachfolgendes weiteres Eingreifen einer Verschließeinrichtung außerhalb
der Form- und Füllstation (10) wäre in diesem Fall nicht notwendig, da die Kappe (15)
durch das Herabdrücken durch den Form- und Füllkopf (28) bereits ihre endgültige Dichtposition
erreicht.
[0074] Nach Abschluss des Aufdrückens der Verschlusskappe (15) auf den Behälter (11) kann
der Form- und Füllkopf (28) wieder in eine Entnahmepositionierung verfahren werden,
die ein Entnehmen des fertig ausgeformten, gefüllten und mit einer Verschlusskappe
(15) versehenen Behälters (11) erlaubt. Diese Entnahmepositionierung des Form- und
Füllkopfes (28) kann der Ruhepositionierung in Fig. 6 entsprechen, wenn diese Positionierung
ausreichend berücksichtigt, dass nunmehr nicht mehr ein unverschlossener Behälter
(11) zu entnehmen ist, sondern ein mit einer Verschlusskappe (15) versehener Behälter
(11).
[0075] Die Figuren 12 - 16 zeigen Verschlusskappen (15) und zeigen Mündungsbereiche (5)
von Behältern (11) bzw. Vorformlingen (2), die das vorstehend beschriebene Aufdrücken
einer Verschlusskappe (15) auf einen Behälter (11) in vorteilhafter Weise unterstützen.
So zeigt zum Beispiel die Fig. 12 eine für das Aufschieben der Verschlusskappe (15)
auf den Mündungsbereich (5) eines Behälters (11) vorteilhafte Drehverschlusskappe
(15), die innenseitig Gewindefurchen (65) aufweist. Diese Gewindefurchen (65) arbeiten
zusammen mit einem Außengewinde (61) am Behälter (11), wobei dieses Außengewinde (61)
aus Gewindelamellen (66) besteht, also aus Gewindesegmenten, zwischen denen Unterbrechungen
(67) ausgebildet sind. Aufgrund dieser Ausbildung des Gewindes (61) in Form von Gewindesegmenten
mit dazwischenliegenden Unterbrechungen ist das Aufdrücken der Verschlusskappe (15)
durch den Form- und Füllkopf (28) auf den Behälter (11) erleichtert. Dieses Aufdrücken
wird noch dadurch zusätzlich erleichtert, dass die mündungsöffnungsseitige Flanke
(70) eines Gewindesegments (66) einen anderen Neigungswinkel gegenüber der Behälterlängsachse
(32) aufweist, als die behälterbodenseitige Flanke (71) der Gewindelamelle (66). Insbesondere
ist mit Vorteil der Neigungswinkel (β) der bodenseitigen Flanke (71) größer als der
Neigungswinkel (α) der behälteröffnungsseitigen Flanke (70). In analoger Weise sind
die dazu komplementären Flanken der Gewindefurche (65) auf der Innenseite der Verschlusskappe
(15) in ihrem Neigungswinkel ausgeführt.
[0076] Fig. 13 zeigt in gewisser Weise eine Umkehrung des in Fig. 12 dargestellten Prinzips.
Die Gewindefurche (65) ist nunmehr außenseitig am Behälter (11) ausgeführt, während
innenseitig in der Verschlusskappe (15) Gewindesegmente (66) mit dazwischenliegenden
Unterbrechungen (67) ausgeführt sind. Diese Gewindesegmente (66) haben im Ausführungsbeispiel
der Fig. 13 eine noppenartige Gestalt, die auch im Ausführungsbeispiel der Fig. 12
realisiert sein könnte.
[0077] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 14 entspricht im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 13, wobei die noppenartigen Gewindesegmente (66) auf der Kappeninnenseite
durch Gewindelamellen ersetzt sind.
[0078] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 15 liegt eine Verschlusskappe (15) vor, die innenseitig,
d.h. auf ihrer dem Behälter (11) zugewandten Kappenseite, eine glatte Innenfläche
(72) aufweist. Der Behälter (11) weist ein Außengewinde (61) auf mit scharfkantigen
Gewindegraten (73), die zum Beispiel erneut als Gewindelamellen (66) ausgeführt sind.
Auch hier sind die Gewindeflankenwinkel (α) und (β) unterschiedlich gewählt, um ein
Aufdrücken der Verschlusskappe (15) auf den Behälter (11) zu begünstigen. Aufgrund
der spitzkantigen Ausführung der Gewindelamellen (66) drücken sich die Gewindelamellen
(66) des Behälters in die glatte Innenseite (72) der Kappe (15) hinein und bei einem
Aufdrehen der Verschlusskappe (15) vom Behälter (11) furchen die Gewindelamellen (66)
ein Gewinde in die Kappe (15).
[0079] Fig. 16 zeigt eine Umkehrung dieses Prinzips. In diesem Ausführungsbeispiel ist nunmehr
die Außenseite (74) des Behälters (11) in seinem Mündungsabschnitt (5) glattflächig
ausgebildet, während innenseitig auf der dem Behälter (11) zugewandten Seite der Verschlusskappe
(15) scharfkantige Gewindelamellen (66) ausgeführt sind. Auch hier drücken sich diese
scharfkantigen Gewindelamellen (66) nach dem Aufdrücken auf den Mündungsbereich (5)
des Behälters (11) in die vormals glatte Außenfläche (74) der Behältermündung (5)
ein und erzeugen bei öffnendem Aufschrauben der Verschlusskappe (15) außenseitig am
Behälter (11) Gewindefurchen.
[0080] Fig. 17 zeigt in einer schematischen Darstellung eine erfindungsgemäße Form- und
Füllmaschine zur Durchführung der hydraulischen Behälterformung unter Verwendung eines
Füllgutes (21) mit einem weiteren Ausführungsbeispiel einer Verschließeinrichtung
(38). Wie auch schon anhand von Fig. 1 erläutert wird einem Form- und Füllkopf (28)
von einer Vorratseinrichtung (20) Füllgut (21) unter Druck zugeführt. Der Form- und
Füllkopf (28) ist mit einer Antriebseinrichtung (75) versehen, um erforderliche Hubbewegungen
ausführen zu können, nämlich um zum Beispiel die anhand der Figuren 6 - 11 erläuterten
Positionierungen einnehmen zu können. Die Antriebseinrichtung (75) des Form- und Füllkopfes
(28) ist entsprechend angesteuert und bei dieser Antriebseinrichtung (75) kann es
sich beispielsweise um eine elektrische Antriebseinrichtung handeln, zum Beispiel
um einen Linearmotor.
[0081] In Fig. 17 dargestellt ist der Form- und Füllkopf (28) in seiner Abdichtpositionierung,
die prinzipienhaft auch in Fig. 6 dargestellt ist, d.h. der Form- und Füllkopf (28)
liegt dichtend auf dem Behälter (11) auf, der in einer Form (37) aufgenommen ist.
Die Ausformung des Vorformlinges (2) in den Behälter (11) ist abgeschlossen und die
Antriebseinrichtung (75) könnte nunmehr den Form- und Füllkopf (28) vom Behälter (11)
abheben und zum Beispiel in die in Fig. 8 dargestellte Positionierung verfahren. Nach
einem solchen Verfahren könnte dann die Zuführschiene (52) mit darauf angeordneten
Verschlusskappen (15) in den Bereich zwischen Behältermündung (5) und Form- und Füllkopfunterseite
(28) vorgeschoben werden und die weiteren anhand der Figuren 9 - 11 erläuterten Verschließschritte
könnten ausgeführt werden.
[0082] Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 17 weist der Form- und Füllkopf (28) außenseitig
ein Zahnrad (76) auf, das mit einem Antriebszahnrad (77) in kämmendem Eingriff steht.
Dieses Antriebszahnrad (77) kann zum Beispiel motorgetrieben in Drehung versetzt werden
und dadurch den Form- und Füllkopf (28) in Drehung versetzen. Bevorzugt wird dazu
der Form-und Füllkopf (28) in einem behälterseitigen Abschnitt (28.2) drehbar ausgeführt
sein, während ein anderer Abschnitt (28.1) des Form- und Füllkopfes (28) drehfest
ausgeführt ist. Der Form- und Füllkopf (28) wäre also in einen drehbaren Abschnitt
(28.2) und in einen drehfesten Abschnitt (28.1) zu unterteilen, die drehbar aneinander
gelagert sind.
[0083] Das zu den Figuren 6 - 11 erläuterte Aufdrücken der Verschlusskappe (15) auf den
Behälter (11) könnte bei der Ausführungsform der Fig. 17 abschließend ergänzt werden
durch eine Aufschraubbewegung. Wie zu den Figuren 6 -11 erläutert könnte zunächst
eine Verschlusskappe (15) durch eine absenkende Bewegung des Form- und Füllkopfes
(28) auf den Behälter (11) gedrückt werden. Bei Erreichen einer bestimmten Aufdrückpositionierung
könnte sodann das äußere Zahnrad (77) motorangetrieben in Drehung versetzt werden
und den drehbaren, das Zahnrad (76) tragenden Kopfbereich (28.2) in Rotation versetzen,
sodass die davon getragene Verschlusskappe (15) ebenfalls in Drehung versetzt wird
und dadurch zum Beispiel zum Ende des Verschließvorganges hin auf den gefüllten Behälter
(11) aufgeschraubt wird, zum Beispiel bis zum Erreichen der in Fig. 11 dargestellten
endgültigen Verschlusspositionierung. Denkbar ist zum Beispiel, dass in einem ersten
Verschließschritt die Kappe (15) vom Form- und Füllkopf (28) so weit auf den Behälter
(11) aufgedrückt wird, bis ein erster Gewindeeingriff zwischen Kappe (15) und Außengewinde
(61) am Behälter (11) erreicht ist und danach das äußere Zahnrad (77) drehangetrieben
wird. Der Antrieb (78) des externen Zahnrades (77) kann zum Beispiel als Servomotor
ausgebildet sein.
Bezugszeichenliste
| |
|
35 |
Lager |
| 1 |
Zuführeinrichtung |
36 |
Zuführöffnung |
| 2 |
Vorformling |
37 |
Form |
| 3 |
Übergaberad |
38 |
Verschließeinrichtung |
| 4 |
Heizeinrichtung |
39 |
Greifer |
| 5 |
Mündungsabschnitt |
40 |
Werkzeugträger |
| 6 |
Heizelement |
41 |
Drehachse |
| 7 |
Transporteinrichtung |
42 |
Leitung oder Leitungsstrecke |
| 8 |
Übergaberad |
43 |
Karbonisierungseinheit |
| 9 |
Arbeitsrad |
44 |
Kühlungseinheit |
| 10 |
Form-und Füllstation |
45 |
Neckring |
| 11 |
Behälter |
46 |
Anschlagplatte |
| 12 |
Entnahmerad |
47 |
Eingabespalt |
| 13 |
Ausgabestrecke |
48 |
Dichtungshubweg |
| 14 |
Eingabeeinrichtung |
49 |
Länge Mündungsabschnitt |
| 15 |
Verschlusskappe |
50 |
Kappenzuführeinrichtung |
| 16 |
Abschottungseinrichtung |
51 |
Behältermündung |
| 17 |
Reckstange |
52 |
Führungsschiene |
| 17. |
1 Verengung |
53 |
Ladefinger |
| 18 |
Kuppe der Reckstange |
54, 55 |
Spalt |
| 19 |
Boden des Vorformlings |
56 |
Ausnehmung |
| 20, 20.1 |
Vorratseinrichtung |
57 |
Dichtring |
| 21, 21.1 |
Füllgut |
58 |
Garantiering |
| 22 |
Dosierventil |
59 |
Sicherungsring |
| 23 |
Innenraum der Reckstange |
60 |
Innengewinde Kappe |
| 24 |
Auslassöffnung |
61 |
Außengewinde Behälter/Vorformling |
| 25 |
Rückschlagventil |
65 |
Gewindefurche |
| 26 |
Entlüftungsventil |
66 |
Gewindelamelle |
| 27 |
Auslassöffnung |
67 |
Unterbrechung |
| 28 |
Form-und Füllkopf |
70, |
71 Flanke Gewindelamelle |
| 29 |
Dichtung |
72 |
Innenfläche |
| 30 |
Innenraum des Vorformlings |
73 |
Gewindegrate |
| 31 |
Ringspalt |
74 |
Außenfläche |
| 32 |
Längsachse der Flasche bzw. Reckstange |
75 |
Antriebseinrichtung |
| 76, 77 |
Zahnrad |
| 33 |
Dichtelement |
78 |
Antrieb |
| 34 |
Gegenelement |
***** |
|
1. Verschließsystem für die Verwendung beim Herstellen von mit einem flüssigen Füllgut
(21, 21.1) gefüllten und mit einer Verschlusskappe (15) verschlossenen Behältern (11),
bestehend aus einem Behälter (11) und einer Schraubverschlusskappe (15), wobei zwischen
dem Behälter (11) und der Verschlusskappe (15) in einem Verbindungsbereich (60, 61)
eine Schraubverbindung ausbildbar ist, indem dort entsprechende Gewindezüge (66) und/oder
Gewindefurchen (65) ausgebildet sind, wobei einer der Partner der Schraubverbindung
im Bereich der Schraubverbindung (60, 61) zunächst gewindefrei ausgeführt ist, wobei
der andere Verbindungspartner hingegen in diesem Verbindungsbereich (60, 61) ein Gewinde
mit als Schneidmittel ausgebildeten, scharfkantigen Gewindezügen (73, 66) aufweist.
2. Verschließsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die als Schneidmittel ausgebildeten, scharfkantigen Gewindezüge (73, 66) aus einem
Material mit größerer Härte, insbesondere mit einer größeren Shore-Härte, ausgeführt
sind als der gewindefreie Verbindungsbereich, insbesondere mit einer größeren Shore-Härte
als bei der blasformenden Herstellung von Behältern (11) aus Vorformlingen (2) verwendete
thermoplastische Kunststoffe, insbesondere als PET.
3. Verschließsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskappe (15) auf seiner Verschlusskappeninnenseite als Schneidmittel
ausgebildete, scharfkantige Gewindezüge (66) aufweist.
4. Verschließsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindezüge (66) segmentiert ausgeführt sind, wobei bevorzugt ein um 360° umlaufender
Gewindezug auf dieser Umlaufstrecke in mehr als 4, vorzugsweise in mehr als 6, weiter
vorzugsweise in mehr als 8 Segmente (66) unterteilt ist.
5. Verwendung eines Verschließsystems nach einem der vorstehenden Ansprüche bei der hydraulischen
Umformung von thermisch konditionierten Vorformlingen (2) in Behälter (11) und gleichzeitiger
Befüllung mit einem flüssigen Füllgut (21, 21.1), das als hydraulisches Druckmedium
dient, wobei noch innerhalb einer Form- und Füllstation (10), in der der Vorformling
(2) durch Einleiten des Füllgutes (21, 21.1) unter Druck in den Behälter (11) umgeformt
wird, der Behälter (11) mit der Verschlusskappe (15) versehen wird bevor der fertig
geformte und gefüllte Behälter (11) aus der Form- und Füllstation (10) entnommen wird,
indem die Verschlusskappe (15) auf den Mündungsbereich (5) des Behälters (11) gedrückt
wird, sodass die Verschlusskappe (15) nach dem Aufdrücken den Behälter (11) zumindest
vorläufig verschließt.
6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskappe (15) durch eine Aufdrückbewegung eines Form- und Füllkopfes (28)
der Form- und Füllstation (10) auf den Mündungsbereich (5) des fertig geformten Behälters
(11) gedrückt wird.
7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Form- und Füllkopf (28) aus einer Ruhepositionierung, die ein Zuführen und Einsetzen
des Vorformlinges (2) in eine Form (37) der Form- und Füllstation (10) erlaubt, in
eine Abdichtpositionierung zum Vorformling (2) bewegt wird, wobei der Vorformling
(2) während der Umformung in den Behälter (11) vorzugsweise mindestens zeitweilig
durch eine Reckstange (17) geführt und in Achsrichtung gereckt wird, wobei die Verschlusskappe
(15) von einer Kappenzuführeinrichtung (50) in den Bereich der Form- und Füllstation
(10) zugeführt wird.
8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Form- und Füllkopf (28) nach Abschluss der Form- und Füllphase von der Abdichtpositionierung
in eine vom Behälter (11) beabstandete Positionierung bewegt wird, dann die Verschlusskappe
(15) in den Bereich zwischen Behälter (11) und Form- und Füllkopf (28) zugeführt wird,
und dann die Verschlusskappe (15) vom Form- und Füllkopf (28) in einer Behälterlängsrichtung
(32) auf den Behälter (11) gedrückt wird, um den Behälter (11) zumindest vorläufig
zu verschließen.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 6 bis 8 , dadurch gekennzeichnet, dass der Form- und Füllkopf (28) auf seiner der Form (37) zugewandten Seite mit einer
Aufnahmeeinrichtung für eine Verschlusskappe (15) ausgebildet ist und eine zugeführte
Verschlusskappe (15) aufnimmt durch Ausführen einer Aufnahmebewegung hin zu der zugeführten
Verschlusskappe (15), wobei die aufgenommene Verschlusskappe (15) anschließend auf
den Behälter (11) gedrückt wird.
10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinrichtung eine am Form- und Füllkopf (28) ausgebildete Ausnehmung (56)
ist, die so dimensioniert ist, dass sie eine Verschlusskappe (15) gegen ein Verkippen
sichernd aufnimmt.
11. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappenzuführeinrichtung (50) eine positionierbare Zuführschiene (52) aufweist,
auf der die Verschlusskappen (15) rutschend der Form- und Füllstation (10) zugeführt
werden, wobei die Kappenzuführeinrichtung (50) weiterhin bevorzugt einen Ladefinger
(53) aufweist zum Bewegen der Verschlusskappe (15) auf der Zuführschiene (52).
12. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Form- und Füllkopf (28) einen drehbaren Kopfabschnitt (28.2) aufweist, der drehbar
an einem drehfesten Kopfabschnitt (28.1) angeordnet ist, und der eine Antriebseinrichtung
zur Ausführung einer Drehung des drehbaren Kopfabschnittes (28.2) gegenüber dem drehfesten
Kopfabschnitt (28.1) aufweist, wobei diese Antriebseinrichtung insbesondere ausgeführt
ist als miteinander kämmende Zahnräder (76, 77) mit einem von einem Antriebsmittel
(78) angetriebenen Zahnrad (77), wobei der drehbare Kopfabschnitt (28.2) insbesondere
ein fest damit verbundenes Zahnrad (76) aufweist, das in kämmendem Eingriff mit einem
von dem Antriebsmittel (78) antreibbaren Zahnrad (77) steht, wobei die aufgedrückte
Verschlusskappe (15) mittels des drehbaren Kopfabschnitts (28.2) gegenüber dem Behälter
(11) gedreht wird, um den Behälter (11) endgültig zu verschließen.
13. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Form- und Füllstation (10) auf einem rotierenden Arbeitsrad (9) angeordnet ist,
das im Produktionsbetrieb kontinuierlich umläuft.