[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackungsanordnung zur Aufnahme mindestens einer Ware,
insbesondere Verpackungseinsatz oder Verpackungsbehälter, gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verpackungssystem mit einer solchen
Verpackungsanordnung mit den Merkmalen von Anspruch 10.
[0002] Transport und Lagerung loser wie auch umverpackter (Verkaufsverpackung) Waren erfolgt
üblicherweise in geeigneten Behältern. Neben dem einfacheren Handling dienen diese
primär dem Schutz der Waren vor Beschädigung. Mit dem Transport von Waren beauftragte
Unternehmen verlangen die Nutzung quaderförmiger Behälter, um eine größtenteils automatisierte
logistische Sortierung und einfache Stapelbarkeit vornehmen zu können. Faltschachteln
aus Karton stellen dabei die vorrangige, da günstige und in Bezug auf deren Eigengewicht
leichte Form derartiger Behälter dar.
[0003] Ausreichend große Behälter bieten genügend Innenraum, um den Schutz der darin verpackten
Ware zu erhöhen. Die Lagesicherung der Ware erfolgt durch die Verwendung loser Füllstoffe
oder eines Verpackungseinsatzes. Deren zumindest begrenzte Nachgiebigkeit dient gleichzeitig
der Dämpfung von Stößen und etwaigen Verformungen des Behälters. Im Ergebnis ergibt
sich so ein wirksamer Schutz der Ware vor Verrutschen und äußeren Einwirkungen. Während
lose Füllstoffe hierfür das Ausfüllen des im Behälter verbleibenden Raums erfordern,
stützt ein die Ware tragender Verpackungseinsatz sich nur bereichsweise an den Innenseiten
des Behälters ab. Gegenüber dem Einfüllen und Verteilen eines Füllstoffs ermöglichen
Verpackungseinsätze entsprechend einfachere und schnellere Verpackungsprozesse.
[0004] Ein beispielsweise aus einem Zuschnitt aus Karton gefertigter Verpackungseinsatz
erfordert eine nur geringe Materialmenge, da dessen Eigensteifigkeit ein zumindest
teilweises Überspannen des im Behälter vorhandenen Raums ermöglicht. Die Ware ist
dabei auf oder an dem Verpackungseinsatz festgelegt, so dass diese quasi schwebend
im Behälter positionierbar ist. Knick- beziehungsweise Falzlinien ermöglichen dabei
das gezielte Falten des Verpackungseinsatzes, was dessen Festigkeit erhöht und/oder
eine spielfreie Positionierung innerhalb des Behälters erlaubt. Im ungefalteten Zustand
benötigen derartige Verpackungseinsätze nur wenig Lagerraum. Deren dann flache Form
ermöglicht eine einfache Stapelbarkeit. Aus Kunststoff, wie etwa Polystyrol (Styropor)
gefertigte Verpackungseinsätze sind aufgrund ihrer Materialeigenschaften dagegen wesentlich
voluminöser. Durch die unveränderbare Gestalt benötigen sie ebenso wie lose Füllstoffe
daher insgesamt mehr Lagerraum und eine getrennte Entsorgung.
[0005] Bei einem aus einem Kartonzuschnitt gefertigten Verpackungseinsatz erfolgt die eigentliche
Fixierung der Ware an diesem in der Regel über eine Folie aus Kunststoff. Diese wird
hierzu beispielsweise um einen Teil des Zuschnitts und die darauf abgelegte Ware herumgewickelt.
Andere Verpackungsanordnungen weisen beispielsweise eine bereits miteinander verbundene
Kombination aus einem faltbaren Zuschnitt und einem nur endseitig mit diesem verbundenen
Folienabschnitt auf. Durch Umlegen eines Flügels des Zuschnitts wird der mit diesem
verbundene Folienabschnitt gespannt, so dass eine zwischen Folienabschnitt und Kartonzuschnitt
angeordnete Ware in ihrer Lage fixierbar ist. Solche Ausgestaltungen gehen beispielsweise
aus der
DE 10 2004 034 273 B3 und der
US 2005/0252825 A1 hervor.
[0006] Mit der
DE 100 14 419 A1 wurde ferner eine Verpackungsanordnung in Form eines Verpackungseinsatzes bekannt,
dessen faltbarer Zuschnitt zwei gegeneinander verschwenkbare Haltewände umfasst. Jede
dieser Haltewände weist eine durch einen Rahmen begrenzte Öffnung mit einer Membran
aus einer Kunststofffolie auf. Die Membranen sind so an ihrem jeweiligen Rahmen angeordnet,
dass sie die zugehörige Öffnung frei überspannen. Die Fixierung einer Ware erfolgt
klemmend durch deren Anordnung zwischen den Membranen der beiden Haltewände.
[0007] Insgesamt bieten aus Karton gefertigte Verpackungsanordnungen trotz vergleichsweise
geringem Materialeinsatz eine hohe Sicherheit für die zu transportierenden Waren.
Selbiges gilt für die ebenfalls bekannte Verwendung von Holz oder Holzwerkstoffen
sowie Kunststoff oder geschäumtem Material für Verpackungseinsätze. Gleichwohl verlangt
deren Verwendung stets den zusätzlichen Einsatz von Kunststofffolien, um die eigentliche
Fixierung der Waren vornehmen zu können. Hinsichtlich der Vorfertigung sind dabei
mitunter hohe Anforderungen an die Haltbarkeit der Verbindung zwischen Membran und
Karton zu erfüllen. Um die Lage der Ware zu sichern, sind mitunter hohe Klemmkräfte
notwendig, da deren Fixierung im Wesentlichen auf einem Formschluss zwischen der Folie
und Teilen der Ware basiert. Das ohne derartige Vorfertigung notwendige Umwickeln
verlangt einen zusätzlichen Arbeitsschritt im Verpackungsprozess. Nicht selten geht
das Umwickeln mit einem unangemessen hohen Verbrauch an Folie einher.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verpackungsanordnung
sowie ein Verpackungssystem aufzuzeigen, welche neben einer einfachen Vorfertigung
ein möglichst folienfreies sowie schnelles und lagesicheres Verpacken einer Ware ermöglichen.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einer Verpackungsanordnung
mit den Merkmalen von Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der
abhängigen Unteransprüche 2 bis 9. Auch wird die Erfindung durch ein eine solche Verpackungsanordnung
umfassendes Verpackungssystem mit den Merkmalen von Anspruch 10 gelöst.
[0010] Kern der Erfindung ist der Einsatz wenigstens einer Fixierschicht, aus deren im bestimmungsgemäßen
Gebrauch zumindest bereichsweisen Kontakt zur Ware eine sichere und rutschfreie Lagerung
derselben zwischen den Haltewänden resultiert. Hierzu schlägt die Erfindung vor, die
Fixierschicht zumindest bereichsweise an einer der Ware dann entsprechend zugewandten
Oberfläche wenigstens einer der Haltewände anzuordnen.
[0011] Der sich hieraus ergebende Vorteil liegt zum einen darin begründet, dass das sonst
zur Lagesicherung notwendige Umwickeln der Ware mit Folie vollständig entfallen kann.
Zum anderen ermöglicht die flächige Anordnung der Fixierschicht eine deutlich einfachere
Vorfertigung im Vergleich zur prozesssicheren Befestigung eines Folienabschnitts an
einem durch Einbringen einer Öffnung ausgebildeten Rahmen der Haltewand.
[0012] Da die Haltewände der erfindungsgemäßen Verpackungsanordnung das Gewicht der Ware
aufnehmen, stellt die ansonsten möglicherweise zu schwache Auslegung von Folien keinerlei
Probleme dar. Diese können sich beispielsweise in einer zu großen plastischen Verformung
oder gar Beschädigung der Folie äußern. Etwaige Kompensationen durch einen übermäßigen
Gebrauch an Folie sind insofern ebenfalls auszuschließen. Je nach Basis für die Fixierschicht
kommt die erfindungsgemäße Verpackungsanordnung zudem vollständig ohne den Einsatz
von Folie aus.
[0013] Nach einer bevorzugten Weiterbildung des grundsätzlichen Erfindungsgedankens kann
die Fixierschicht aus einer zusammenhängenden Lage gebildet sein. Dies meint, dass
die Fixierschicht dann eine durchgehende und damit unterbrechungsfreie Ebene bildet.
Beim zumindest theoretisch zerstörungsfreien Entfernen der Fixierschicht würde diese
dann insofern quasi ein einzelnes Teil ergeben. Mögliche Maßnahmen zum Erzeugen einer
solchen Fixierschicht könnten beispielsweise auf einem rollenden oder spritzenden
Verfahren beruhen, bei dem ein zunächst formloser Werkstoff auf einen Oberflächenbereich
der Haltewand aufgebracht wird. Demgegenüber kann die Fixierschicht selbstverständlich
auch auf deren Vorfertigung wie etwa durch Abtrennen von einem entsprechend größeren
zusammenhängenden Teil basieren, so dass diese beispielsweise zumindest bereichsweise
stoffschlüssig anbringbar ist. Dies kann dann beispielsweise durch Einsatz eines formlosen
Klebstoffs und/oder eines doppelseitigen Klebebands erfolgen.
[0014] Alternativ hierzu kann die Fixierschicht sich auch aus mehreren Einzelteilen zusammensetzen,
die dann gemeinsam eine Lage bilden. Hierzu können zumindest einige ihrer Einzelteile
beispielsweise voneinander beabstandet sein. Selbstverständlich ist alternativ oder
ergänzend hierzu auch eine randseitige Berührung wenigstens einiger der Einzelteile
denkbar. Eine aus Einzelteilen bestehende Fixierschicht kann im Sinne der Erfindung
beispielsweise mehrere Segmente aufweisen, die entweder gleich oder voneinander unterschiedlich
geformt sein können. Als nicht abschließende Aufzählung für denkbare Gestalten wenigstens
einiger dieser Segmente sind beispielsweise geometrische Formen wie etwa Punkte, Ringe,
Rechtecke, Dreiecke, Vielecke oder Streifen zu nennen sowie Kombinationen hieraus.
Insbesondere sich kreuzende Streifen beziehungsweise Linien könnte dabei eine netzartige
Struktur bilden.
[0015] Die Erfindung sieht vor, dass in vorteilhafter Weise beide Haltewände eine Fixierschicht
aufweisen können. Hierzu ist jeweils eine Fixierschicht zumindest bereichsweise an
einer Oberfläche jeder Haltewand angeordnet. Auf diese Weise würden beide Haltewände
unter Eingliederung von zwei Fixierschichten die Ware zwischen sich aufnehmen, so
dass diese insofern von im Wesentlichen gegenüberliegenden Seiten aus in Kontakt mit
den Fixierschichten gelangt. Hieraus ergibt sich eine hohe Sicherheit gegenüber etwaigem
Verrutschen der Ware während des Transports und insbesondere während eines Sturzes
oder Anpralls.
[0016] Es wird als vorteilhaft angesehen, wenn wenigstens eine der beiden Haltewände ein
materialeinheitlich einstückiger Bestandteil eines faltbaren Zuschnitts ist. Hierdurch
können andere Teile dieses Zuschnitts und/oder die Haltewand beispielsweise entlang
von vorgegebenen Falzlinien abgewinkelt werden, um beispielsweise eine weitere Umschließung
der Ware und/oder eine Anpassung an einen separaten Behälter vornehmen zu können,
in welchem die Verpackungsanordnung mit der darin enthaltenen Ware anordenbar sein
kann. Insbesondere ohne zusätzlichen Behälter kann der faltbare Zuschnitt selbst dazu
dienen, die aufgenommene Ware durch Abwinkeln einiger seiner Teile sowohl in ihrer
Lage zu fixieren als auch vollständig, insbesondere versandfertig und/oder verkaufsfertig
zu verpacken. Daher kann die Verpackungsanordnung so ausgestaltet sein, dass diese
beispielsweise im Sinne einer Versandtasche nutzbar ist.
[0017] Alternativ hierzu wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn beide Haltewände
ein materialeinheitlich einstückiger Bestandteil eines faltbaren Zuschnitts sind.
Hierfür gilt das bereits zuvor Gesagte sinngemäß. Überdies bietet die feste Zuordnung
der Haltewände zu einem gemeinsamen Zuschnitt eine einfache Möglichkeit zur Aufnahme
einer Ware, da diese hierfür beispielsweise auf der Fixierschicht einer Haltewand
abgelegt wird, während die andere Haltewand durch entsprechendes Abwinkeln des Zuschnitts
in ihre bestimmungsgemäße Lage gebracht wird, um die Ware zu umschließen. Insbesondere
die bereits zuvor angesprochene Form im Sinne einer Versandtasche bietet durch die
zusammenhängende und insofern ohne lose Teile auskommende Ausgestaltung eine überaus
einfache Möglichkeit zur Lagefixierung und gleichzeitiger Verpackung einer Ware.
[0018] Grundsätzlich kann es sich bei den Haltewänden um voneinander getrennte und insofern
separate Teile handeln. Durch deren Trennung ist ein hohes Maß an Flexibilität in
Bezug auf die Größe und Form der aufzunehmenden Ware gegeben, dies insbesondere in
Kombination mit einem zusätzlichen Behälter, beispielsweise eine Faltschachtel, in
dem die beiden Haltewände dann zusammen mit einer zwischen ihnen gelegenen Ware letztlich
anordenbar sein können.
[0019] Je nach zu verpackender Größe einer Ware wird es als vorteilhaft angesehen, wenn
die beiden Haltewände entlang einer Falzlinie miteinander verbunden sind. Durch die
Abwinkelbarkeit der beiden Haltewände entlang der gemeinsamen Falzlinie gegeneinander
ist der zwischen diesen gelegene Abstand bis auf ein Minimum reduzierbar. Hierdurch
lassen sich insbesondere flache Waren sicher zwischen den Haltewänden fixieren. Zudem
können auch größere Waren durch eine entsprechend stärkere Krümmung wenigstens einer
Haltewand aufgenommen werden, durch die dann - abhängig von der Stärke des verwendeten
Materials - eine entsprechende Klemmkraft aufbringbar ist. Dies kann beispielsweise
bei Waren mit höherer Masse vorteilhaft sein, die sonst beispielsweise bei einem Anprall
oder Sturz allein aufgrund ihrer hohen Trägheit verrutschen könnten.
[0020] Mit Blick auf die angedachte Funktion der wenigstens einen Fixierschicht kann diese
solche Eigenschaften aufweisen, die zur sicheren Lagefixierung einer Ware beitragen.
Neben der reinen möglichst rutschfreien Haltewirkung kann die Fixierschicht eine zusätzlich
dämpfende Eigenschaft aufweisen. Insbesondere deren mögliche, zumindest begrenzte
Flexibilität beziehungsweise Nachgiebigkeit kann einen wenigstens bereichsweisen Formschluss
mit einer Ware ermöglichen, wodurch sich deren Haltewirkung erhöht.
[0021] Bevorzugt kann die auf der Oberfläche wenigstens einer Haltewand angeordnete Fixierschicht
eine adhäsive Eigenschaft aufweisen. Alternativ oder ergänzend hierzu kann die Fixierschicht
einen gegenüber der Oberfläche höheren Reibungskoeffizienten aufweisen.
[0022] Nach der Erfindung sind diverse Ausgestaltungen und Materialien sowie Materialkombinationen
für die wenigstens eine Fixierschicht denkbar. So kann die die Fixierschicht zumindest
bereichsweise aus wenigstens einem der nachfolgend genannten Materialien gebildet
sein oder ein solches aufweisen:
- Lack,
- Leim,
- Kleber,
- Gel,
- Schaum,
- Antirutschpapier,
- Antirutschfolie.
[0023] Sofern wenigstens eine der Haltewände materialeinheitlich einstückiger Bestandteil
eines Zuschnitts ist, kann dieser wenigstens eine entlang einer Falzlinie abwinkelbare
Außenwand besitzen. Die Außenwand ist dann dazu vorgesehen, durch deren Abwinkelung
wenigstens eine der beiden Haltewände zumindest bereichsweise abzudecken. Insbesondere
mit Bezug auf die vorherigen Ausführungen zur Verpackungsanordnung im Sinne einer
Versandtasche lässt sich hierdurch eine Ware sowohl in ihrer Lage fixieren als auch
gleichzeitig verpacken. Eine derartige Ausgestaltung kann insofern die Notwendigkeit
eines zusätzlichen Behälters zur Aufnahme der Verpackungsanordnung mitsamt einer Ware
ausschließen.
[0024] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Verpackungsanordnung sieht vor,
dass eine der Haltewände wenigstens eine Zunge besitzen kann. Als Zunge wird im Sinne
der Erfindung beispielsweise ein überstehender beziehungsweise vorspringender Abschnitt
oder Teil der Haltewand verstanden. Die wenigstens eine Zunge soll der Festlegung
der zugehörigen Haltewand in ihrem abgewinkelten Zustand dienen, die sich sonst beispielsweise
aufgrund von Rückstellkräften aus dem Material und/oder aus einer Biegung der Haltewand
um die Ware herum in Richtung ihrer ursprünglichen Stellung zurück verlagert. Hierzu
kann der Zuschnitt eine mit der Zunge korrespondierende Einstecköffnung aufweisen,
in welcher die Zunge, insbesondere durch Abwinkelung der die Zunge umfassenden Haltewand,
dann zumindest teilweise aufnehmbar ist.
[0025] Die nunmehr vorgestellte erfindungsgemäße Verpackungsanordnung lässt sich in einfacher
Weise vorfertigen. Hierbei steht die wenigstens eine Fixierschicht im Vordergrund,
deren Anordnung durch bekannte Verfahren durchführbar ist. Die Möglichkeit zum absolut
folienfreien Verpacken ist insbesondere mit Blick auf die zunehmend strenger werdenden
Regelungen bezüglich des Umweltschutzes durch Vermeidung von Plastik als besonders
vorteilhaft anzusehen. Insgesamt ermöglicht die erfindungsgemäße Verpackungsanordnung
ein überaus schnelles und lagesicheres Verpacken einer Ware, da hierfür im Wesentlichen
nur deren Anordnung zwischen den beiden Haltewänden notwendig ist.
[0026] Die Erfindung ist weiterhin auf ein Verpackungssystem gerichtet, welches eine oben
beschriebene erfindungsgemäße Verpackungsanordnung in Form eines Verpackungseinsatzes
sowie einen zu dessen Aufnahme vorgesehenen separaten Verpackungsbehälter umfasst.
[0027] Zur Vermeidung von Wiederholungen wird an dieser Stelle zunächst auf die obigen Ausführungen
verwiesen. Darüber hinaus bietet das erfindungsgemäße Verpackungssystem den Vorteil
getrennter Teile, von denen die als Verpackungseinsatz ausgebildete Verpackungsanordnung
zur direkten Aufnahme einer Ware dient, während der Verpackungsbehälter der Aufnahme
dieser die Ware enthaltenen Verpackungsanordnung dient. Hierdurch ergibt sich ein
hohes Maß an Flexibilität, da aus der Vorhaltung unterschiedlicher Verpackungsanordnungen
und/oder Verpackungsbehältern die jeweils sinnvollste Kombination hieraus wählbar
ist.
[0028] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Figuren schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen faltbaren Zuschnitt zur Ausbildung einer erfindungsgemäßen Verpackungsanordnung
in einer Aufsicht,
- Fig. 2
- den Zuschnitt aus Fig. 1 in einer hierzu alternativen Ausgestaltung in ansonsten gleicher
Darstellungsweise sowie
- Fig. 3
- einen Schnitt durch einen Teil die Verpackungsanordnung aus Fig. 1 und Fig. 2 mit
einer darin aufgenommenen Ware.
[0029] Fig. 1 zeigt die schematische Darstellung einer Verpackungsanordnung 1, welche einen
faltbaren Zuschnitt 2 umfasst. Wie in seinem hier nicht gefaltet gezeigten Zustand
zu erkennen, erstreckt sich der insofern flache Zuschnitt 2 parallel zu einer Ebene
E, woraus sich eine überaus platzsparende Stapelbarkeit sowie Lagerbarkeit der Verpackungsanordnung
1 ergibt. Der hier nur beispielhaft vorgestellte Zuschnitt 2 kann bevorzugt aus Karton
gebildet sein. Der Zuschnitt 2 weist mehrere Bereiche auf, von denen zumindest einige
im weiteren Verlauf noch näher beschrieben werden. Unabhängig davon handelt es sich
bei diesen einzelnen Bereichen vorliegend um jeweils materialeinheitlich einstückige
Bestandteile des Zuschnitts 2.
[0030] Der Zuschnitt 2 der Verpackungsanordnung 1 umfasst zwei Bereiche in Form von Haltewänden
3, 4, welche entlang einer Falzlinie F1 miteinander verbunden sind. Die bevorzugt
bereits während der Herstellung des Zuschnitts 2 in diesen eingebrachte erste Falzlinie
F1 dient dazu, um die beiden Haltewände 3, 4 bei Bedarf gegeneinander abwinkeln zu
können. Die Abwinkelbarkeit ist dazu vorgesehen, um eine in der Verpackungsanordnung
1 aufzunehmende Ware W beziehungsweise ein Produkt (hier nicht näher gezeigt, siehe
Fig. 3) zwischen den beiden Haltewänden 3, 4 klemmend anzuordnen.
[0031] Die an einem ersten Ende 2a des Zuschnitts 2 gelegene erste Haltewand 3 weist vorliegend
zwei Zungen 5a, 5b auf, die an einem der ersten Falzlinie F1 gegenüberliegenden freien
Rand der ersten Haltewand 3 voneinander beabstandet angeordnet sind. An einem der
ersten Haltewand 3 gegenüberliegenden Rand der zweiten Haltewand 4 ist ein Verbindungsabschnitt
6 angeordnet, an den sich eine der zweiten Haltewand 4 gegenüberliegende erste Außenwand
7 anschließt. In der weiteren Erstreckung des Zuschnitts 2 in Richtung seines dem
ersten Ende 2a gegenüberliegenden zweiten Endes 2b schließt sich an die erste Außenwand
7 ein dem Verbindungsabschnitt 6 gegenüberliegender erster Steg 8 an, an dem eine
der ersten Außenwand 7 gegenüberliegende zweite Außenwand 9 angeordnet ist, an welche
sich wiederum ein zweiter Steg 10 und danach ein Endabschnitt 11 mit einer Stecklasche
11a anschließen. Dabei ist der Verbindungsabschnitt 6 einerseits über eine zweite
Falzlinie F2 mit der zweiten Haltewand 4 und andererseits über eine dritte Falzlinie
F3 mit der ersten Außenwand 7 verbunden. Weiterhin ist der erste Steg 8 einerseits
über eine vierte Falzlinie F4 mit der ersten Außenwand 7 und andererseits über eine
fünfte Falzlinie F5 mit der zweiten Außenwand 9 verbunden. Letztlich ist auch der
zweite Steg 10 einerseits über eine sechste Falzlinie F6 mit der zweiten Außenwand
9 und andererseits über eine siebte Falzlinie F7 mit dem Endabschnitt 11 verbunden.
Sämtliche vorgenannten Falzlinien F2-F7 dienen dazu, um die über sie miteinander verbundenen
Bereiche des Zuschnitts 2 bei Bedarf gegeneinander abwinkeln zu können.
[0032] Mit Blick auf den Verbindungsabschnitt 6 des Zuschnitts 2 wird deutlich, dass dieser
zwei mit den Zungen 5a, 5b der ersten Haltewand 3 korrespondierende Einstecköffnungen
6a, 6b aufweist. Beide Einstecköffnungen 6a, 6b sind hierzu im Bereich der zweiten
Falzlinie F2 gelegen, welche die beiden Einstecköffnungen 6a, 6b einseitig begrenzt.
Eine weitere Öffnung in Form einer Verschlussöffnung 7a ist in der ersten Außenwand
7 angeordnet, welche allerdings mit der Stecklasche 11a des Endabschnitts 11 korrespondiert.
[0033] Erfindungswesentliche Merkmale finden sich vorliegend insbesondere an den beiden
Haltewänden 3, 4. Durch unterbrochene Linien angedeutet, weisen diese jeweils eine
Fixierschicht 12a, 12b auf, die jeweils an einer zugehörigen Oberfläche 3a, 4a der
beiden Haltewände 3, 4 angeordnet sind. Konkret befindest sich hierbei eine erste
Fixierschicht 12a an der Oberfläche 3a der ersten Haltewand 3, während eine zweite
Fixierschicht 12b an der Oberfläche 4a der zweiten Haltewand 4 angeordnet ist. Die
Fixierschichten 12a, 12b sind so gelegen, dass durch eine Abwinkelung der beiden Haltewände
3, 4 entlang der ersten Falzlinie F1 beide Fixierschichten 12a, 12b einander zugewandt
sind. Hierdurch ist es möglich, dass eine zwischen den beiden Haltewänden 3, 4 klemmend
anordenbare Ware W einen zumindest bereichsweisen Kontakt mit wenigstens einer, bevorzugt
beiden, Fixierschicht(en) 12a, 12b aufweist.
[0034] Ungeachtet der hier gezeigten Darstellungen kann selbstverständlich auch nur eine
einzelne Fixierschicht 12a, 12b beispielsweise an der ersten Haltewand 3 oder der
zweiten Haltewand 4 angeordnet sein.
[0035] Fig. 2 zeigt eine alternative Ausgestaltungsform der Verpackungsanordnung 1 aus Fig.
1. Der durch eine hier im Wesentlichen über ein Kreis- beziehungsweise Punktemuster
angedeutete Unterschied bezieht sich dabei lediglich auf die Ausgestaltung der Fixierschicht(en)
12a, 12b. Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit wurden in Fig. 2 diverse Bezugszeichen
weggelassen, wobei gleiche Teile selbstverständlich dem jeweiligen bereits aus Fig.
1 ersichtlichen Bezugszeichen zugehörig sind.
[0036] Grundsätzlich kann wenigstens eine Fixierschicht 12a, 12b aus einer zusammenhängenden
Lage gebildet sein, wie insbesondere in Fig. 1 durch die hier fehlende Musterung angedeutet.
Demgegenüber kann wenigstens eine Fixierschicht 12a, 12b aus einer sich aus Einzelteilen
zusammensetzenden Lage gebildet sein, wie insbesondere in Fig. 2 durch die Musterung
angedeutet. Hierbei kann wenigstens eine Fixierschicht 12a, 12b eine adhäsive Eigenschaft
aufweisen, um eine möglichst rutschfreie Lagerung einer Ware W zwischen den beiden
Haltewänden 3, 4 zu ermöglichen. Alternativ oder ergänzend hierzu kann wenigstens
eine auf der zugehörigen Oberfläche 3a, 4a angeordnete Fixierschicht 12a, 12b einen
gegenüber dieser Oberfläche 3a, 4a höheren Reibungskoeffizienten aufweisen. Rein beispielhafte
Materialien zur Ausbildung einer Fixierschicht 12a, 12b können Lack, Leim, Kleber,
Gel, Schaum, Antirutschpapier oder Antirutschfolie sein, um nur einige Möglichkeiten
in einer nicht abschließenden Aufzählung zu benennen. Selbstverständlich sind auch
Kombinationen hieraus denkbar.
[0037] Fig. 3 verdeutlicht in einer schematischen Darstellung den in der Verpackungsanordnung
1 angeordneten Zustand einer Ware W. Wie in dem hier gezeigten Schnitt erkennbar,
wurde der Zuschnitt 2 hierzu mehrfach entlang seiner Falzlinien F1-F7 gefaltet. Der
Schnitt wurde vorliegend so geführt, dass dieser durch eine der Einstecköffnungen
6a, 6b und die Verschlussöffnung 7a verläuft. Gut zu erkennen ist eine der zumindest
abschnittsweise in die korrespondierende Einstecköffnung 6a, 6b eingeführten Zungen
5a, 5b der entlang der ersten Falzlinie F1 abgewinkelten ersten Haltewand 3. Da die
beiden Haltewände 3, 4 die Ware W klemmend zwischen sich aufnehmen, sind diese zumindest
bereichsweise gebogen. Die hierdurch vorherrschende Rückstellkraft wird über die in
den Einstecköffungen 6a, 6b angeordneten Zungen 5a, 5b in den Zuschnitt 2 übertragen,
so dass die beiden Haltewände 3, 4 in ihrer die Ware W umschließenden Stellung gehalten
sind. Die entlang der zugehörigen Falzlinien F3-7 abgewinkelten Bereiche des Zuschnitts
2 umschließen die beiden Haltewände 3, 4 umlaufend. Insbesondere die beiden großen
Außenwände 7, 8 decken dabei die Haltewände 3, 4 ab. Letztlich sorgt die zumindest
abschnittsweise in der Verschlussöffnung 7a angeordnete Stecklasche 11a des Endabschnitts
11 dafür, dass der Zuschnitt 2 in seinem gefalteten Zustand verbleibt und die Verpackungsordnung,
insbesondere im Sinne einer Versandtasche, geschlossen bleibt.
[0038] Die in Fig. 1 und Fig. 2 ersichtlichen, jeweils beidseitig an den Haltewänden 3,
4 sowie der ersten Außenwand 7 und dem ersten Steg 8 gelegenen Bereiche des Zuschnitts
2 dienen als Seitenwände, die während des Faltens des Zuschnitts 2 in nicht näher
gezeigter Weise an deren zugehörigen Falzlinien abwinkelbar sind, so dass die fertig
gefaltete Verpackungsanordnung 1 auch seitlich geschlossen ist.
[0039] Im Ergebnis bietet die hier nur beispielhaft vorgestellte Verpackungsanordnung 1
quasi eine materialeinheitlich einstückige Kombination aus einem Verpackungseinsatz
und einem Verpackungsbehälter. Dabei kann der sich aus den beiden Haltewänden 3, 4
zusammensetzende Teil des Zuschnitts 2 funktional als Verpackungseinsatz aufgefasst
werden, während die übrigen Teile wie beispielsweise die beiden Außenwände 7, 9 nebst
den Stegen 8, 10 funktional einen diesen umgebenden Verpackungsbehälter bilden.
[0040] Alternativ hierzu kann die hier beispielhaft vorgestellte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Verpackungsanordnung 1 in einem separaten und hier nicht näher gezeigten Verpackungsbehälter
angeordnet werden. Selbstverständlich kann der Zuschnitt 2 der Verpackungsanordnung
1 hierzu weniger Teile beziehungsweise Bereiche aufweisen, da die äußere Hülle dann
durch den Verpackungsbehälter gebildet wird. Hierzu kann die Verpackungsanordnung
1 beispielsweise mindestens auf deren beide Außenwände 7, 8 und den Endabschnitt 11
nebst seiner Stecklasche 11a verzichten.
[0041] Für ein eine Verpackungsanordnung 1 und einen Verpackungsbehälter umfassendes Verpackungssystem
können diese beispielsweise unterschiedliche Ausgestaltungen und/oder Größen aufweisen,
um stets Zugriff auf eine für die jeweilige Ware W passende Kombination hieraus zu
haben (hier nicht näher dargestellt).
Bezugszeichen:
[0042]
- 1
- Verpackungsanordnung
- 2
- Zuschnitt von 1
- 2a
- erstes Ende von 2
- 2b
- zweites Ende von 2
- 3
- erste Haltewand von 1 beziehungsweise 2
- 3a
- Oberfläche von 3
- 4
- zweite Haltewand von 1 beziehungsweise 2
- 4a
- Oberfläche von 4
- 5a
- Zunge an 3
- 5b
- Zunge an 3
- 6
- Verbindungsabschnitt von 2
- 6a
- Einstecköffnung in 6
- 6b
- Einstecköffnung in 6
- 7
- erste Außenwand von 2
- 7a
- Verschlussöffnung in 7
- 8
- erster Steg von 2
- 9
- zweite Außenwand von 2
- 10
- zweiter Steg von 2
- 11
- Endabschnitt von 2
- 11a
- Stecklasche an 11
- 12a
- Fixierschicht an 3
- 12b
- Fixierschicht an 4
- E
- Ebene
- F1
- erste Falzlinie zwischen 3 und 4
- F2
- zweite Falzlinie zwischen 4 und 6
- F3
- dritte Falzlinie zwischen 6 und 7
- F4
- vierte Falzlinie zwischen 7 und 8
- F5
- fünfte Falzlinie zwischen 8 und 9
- F6
- sechste Falzlinie zwischen 9 und 10
- F7
- siebte Falzlinie zwischen 10 und 11
- W
- Ware
1. Verpackungsanordnung (1) zur Aufnahme mindestens einer Ware, insbesondere Verpackungseinsatz
oder Verpackungsbehälter, umfassend zwei Haltewände (3, 4), zwischen denen eine Ware
(W) klemmend anordenbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer Oberfläche (3a, 4a) wenigstens einer der Haltewände (3, 4) zumindest bereichsweise
eine zum Kontakt mit der Ware (W) vorgesehene Fixierschicht (12a, 12b) angeordnet
ist.
2. Verpackungsanordnung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fixierschicht (12a, 12b) aus einer zusammenhängenden oder einer sich aus Einzelteilen
zusammensetzenden Lage gebildet ist.
3. Verpackungsanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer Oberfläche (3a, 4a) beider Haltewände (3, 4) zumindest bereichsweise jeweils
eine Fixierschicht (12a, 12b) angeordnet ist.
4. Verpackungsanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine der beiden Haltewände (3, 4) oder beide Haltewände (3, 4) gemeinsam ein materialeinheitlich
einstückiger Bestandteil eines faltbaren Zuschnitts (2) ist/sind.
5. Verpackungsanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Haltewände (3, 4) entlang einer Falzlinie (F1) miteinander verbunden und
gegeneinander abwinkelbar sind.
6. Verpackungsanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die auf der Oberfläche (3a, 4a) angeordnete Fixierschicht (12a, 12b) eine adhäsive
Eigenschaft und/oder einen gegenüber der Oberfläche (3a, 4a) höheren Reibungskoeffizienten
aufweist.
7. Verpackungsanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fixierschicht (12a, 12b) zumindest bereichsweise aus wenigstens einem der nachfolgend
genannten Materialien gebildet ist oder ein solches aufweist:
- Lack,
- Leim,
- Kleber,
- Gel,
- Schaum,
- Antirutschpapier,
- Antirutschfolie.
8. Verpackungsanordnung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zuschnitt (2) wenigstens eine entlang einer Falzlinie (F3-F6) abwinkelbare Außenwand
(7, 9) besitzt, durch deren Abwinkelung wenigstens eine der beiden Haltewände (3,
4) zumindest bereichsweise abdeckbar ist.
9. Verpackungsanordnung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine der Haltewände (3, 4) wenigstens eine Zunge (5a, 5b) besitzt, wobei der Zuschnitt
(2) eine mit der Zunge (5a, 5b) korrespondierende Einstecköffnung (6a, 6b) aufweist,
in welcher die Zunge (5a, 5b), insbesondere durch Abwinkelung der die Zunge (5a, 5b)
umfassenden Haltewand (3), zumindest teilweise aufnehmbar ist.
10. Verpackungssystem, umfassend eine Verpackungsanordnung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche in Form eines Verpackungseinsatzes und einem zu dessen Aufnahme vorgesehenen
separaten Verpackungsbehälter.