[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bedieneinheit für eine Aufzuganlage, eine
Aufzuganlage mit zumindest einer solchen Bedieneinheit und ein Verfahren zum Betreiben
einer Aufzuganlage.
[0002] Eine herkömmliche Bedieneinheit für eine Aufzuganlage kann ein Tastenfeld aufweisen.
Das Tastenfeld kann als Etagenbedieneinheit einer Etage zumindest eine Taste oder
einen berührungsempfindlichen Bereich aufweisen, um eine Kabine des Aufzugs zu der
Etage zu rufen. Bei einer großen Aufzuganlage kann die Etagenbedieneinheit (englisch:
landing operation panel, LOP) auch zwei Tasten oder Bereiche aufweisen, um eine gewünschte
Fahrtrichtung auszuwählen. Bei einer Außensteuerung der Aufzuganlage kann auch eine
gewünschte Zieletage über die Etagenbedieneinheit eingegeben werden. Die Bedieneinheit
kann auch innerhalb der Kabine angeordnet sein und als Kabinenbedieneinheit (englisch:
cabin operation panel, COP) ausgebildet sein. Die Kabinenbedieneinheit kann bei kleinen
Aufzuganlagen für jede anwählbare Etage eine Taste aufweisen. Bei großen Aufzuganlagen
kann die Kabinenbedieneinheit auch zu einem Ziffernblock gruppierte Tasten aufweisen,
über den die Zieletage ausgewählt werden kann.
[0003] Herkömmliche Bedieneinheiten erfordern, dass ein Nutzer deren Tasten mechanisch berührt.
Ein mechanisches Kontaktieren von Tasten kann jedoch beispielsweise aufgrund von Hygieneerwägungen
nicht gewünscht sein.
[0004] Um eine Berührung der Tasten unnötig zu machen, können die Tasten mit einer Näherungssensorik
ausgestattet sein. Beispielsweise zeigt die
KR 2017 013 617 6 einen berührungslosen Sensor für einen Aufzugsknopf.
[0005] Es kann unter anderem ein Bedarf an einer verbesserten Bedieneinheit für eine Aufzuganlage,
einer damit ausgestatteten Aufzuganlage und einem verbesserten Verfahren zum Betreiben
einer Aufzuganlage bestehen.
[0006] Einem solchen Bedarf kann durch eine Bedieneinheit für eine Aufzuganlage, eine damit
ausgestattete Aufzuganlage und ein verbessertes Verfahren zum Betreiben einer Aufzuganlage
gemäß den unabhängigen Ansprüchen entsprochen werden. Vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0007] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine Bedieneinheit für eine Aufzuganlage
vorgeschlagen, wobei die Bedieneinheit eine Erfassungseinrichtung, eine Auswerteeinrichtung
und eine Rückmeldeeinrichtung aufweist, wobei die Erfassungseinrichtung einen von
einer Oberfläche der Bedieneinheit beabstandeten Erfassungsbereich aufweist und dazu
ausgebildet ist, zumindest eine Handgeste innerhalb des Erfassungsbereichs berührungslos
zu erfassen und in einem Gestensignal für die Auswerteeinrichtung abzubilden, wobei
die Auswerteeinrichtung dazu ausgebildet ist, das Gestensignal auszuwerten, um eine
eine Instruktion an die Aufzuganlage repräsentierende Bedeutung der Handgeste zu erkennen
und ein die Instruktion abbildendes Anforderungssignal für ein Steuergerät der Aufzuganlage
bereitzustellen, wobei die Auswerteeinrichtung ferner dazu ausgebildet ist, eine vordefinierte
Rückmeldung zu der Handgeste zu ermitteln und ein die Rückmeldung abbildendes Ansteuerungssignal
für die Rückmeldeeinrichtung bereitzustellen, wobei die Rückmeldeeinrichtung einen
von der Oberfläche der Bedieneinheit beabstandeten Rückmeldebereich aufweist und dazu
ausgebildet ist, ansprechend auf das Ansteuerungssignal die Rückmeldung berührungslos
und fühlbar innerhalb des Rückmeldebereichs bereitzustellen.
[0008] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Aufzuganlage mit zumindest einer
Kabine, einem Steuergerät und zumindest einer Bedieneinheit gemäß dem ersten Aspekt
der Erfindung vorgeschlagen, wobei das Steuergerät dazu ausgebildet ist, Verlagerungen
der Kabine unter Verwendung des Anforderungssignals anzusteuern.
[0009] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Betreiben einer Aufzuganlage
vorgeschlagen, wobei an einer Bedieneinheit der Aufzuganlage mit einer Erfassungseinrichtung,
einer Auswerteeinrichtung und einer Rückmeldeeinrichtung unter Verwendung der Erfassungseinrichtung
eine Handgeste innerhalb eines von einer Oberfläche der Bedieneinheit beabstandeten
Erfassungsbereichs der Erfassungseinrichtung berührungslos erfasst wird und in einem
Gestensignal abgebildet wird, wobei unter Verwendung der Auswerteeinrichtung das Gestensignal
ausgewertet wird, um eine eine Instruktion an die Aufzuganlage repräsentierende Bedeutung
der Handgeste zu erkennen und ein die Instruktion abbildendes Anforderungssignal für
ein Steuergerät der Aufzuganlage bereitgestellt wird, eine vordefinierte Rückmeldung
zu der Handgeste ermittelt wird und ein die Rückmeldung abbildendes Ansteuerungssignal
für die Rückmeldeeinrichtung bereitgestellt wird, wobei unter Verwendung der Rückmeldeeinrichtung
innerhalb eines von der Oberfläche der Bedieneinheit beabstandeten Rückmeldebereichs
der Rückmeldeeinrichtung ansprechend auf das Ansteuerungssignal die Rückmeldung berührungslos
und fühlbar bereitgestellt wird.
[0010] Eine Aufzuganlage kann ein Personentransportsystem zum Transportieren von Personen
oder ein Lastentransportsystem zum Transportieren von Lasten sein. Die Aufzuganlage
kann zumindest eine insbesondere vertikal bewegliche Kabine aufweisen. Die Aufzuganlage
kann als Aufzug bezeichnet werden. Die Kabine kann zwischen Haltepunkten an unterschiedlichen
Etagen eines Gebäudes bewegt werden. Die Aufzuganlage kann zumindest je eine Bedieneinheit
pro Etage und zumindest eine Bedieneinheit pro Kabine aufweisen. Über die Bedieneinheiten
können Anforderungssignale für ein übergeordnetes Steuergerät der Aufzuganlage generiert
werden. Das Steuergerät kann ein zentrales Steuergerät sein, das die Anforderungssignale
von mehreren Bedieneinheiten verarbeitet und die Bewegung der Kabine entsprechend
ansteuert. Die hier vorgestellte Bedieneinheit kann sowohl als Etagenbedieneinheit
für eine Etage, als auch als Kabinenbedieneinheit für die Kabine verwendet werden.
Die Bedieneinheit kann eine im Wesentlichen unstrukturierte Oberfläche aufweisen.
Beispielsweise kann die Oberfläche als Glasplatte ausgeführt sein.
[0011] Eine Erfassungseinrichtung kann zumindest einen Sensor aufweisen. Beispielsweise
kann der Sensor ein optischer Sensor, wie eine Kamera sein. Der Sensor kann in einem
für Menschen unsichtbaren Wellenlängenbereich empfangen. Die Erfassungseinrichtung
kann zumindest eine Beleuchtungseinrichtung aufweisen. Die Beleuchtungseinrichtung
kann einen Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung ausleuchten. Die Beleuchtungseinrichtung
kann in einem auf den Sensor abgestimmten Wellenlängenbereich emittieren. Beispielsweise
können die Beleuchtungseinrichtung und der Sensor Infrarotlicht senden und empfangen.
Der Sensor kann beispielsweise eine Stereokamera sein. Aus zumindest zwei aus unterschiedlichen
Blickwinkeln erfassten Bildern kann eine Entfernung von in den Bildern abgebildeten
Objekten bestimmt werden. Die Beleuchtungseinrichtung kann alternativ oder ergänzend
gepulstes Licht aussenden und der Sensor kann eine Laufzeit des Lichts von der Beleuchtungseinrichtung
zu einem beleuchteten Objekt und zurück erfassen. Aus der Laufzeit kann eine Entfernung
zu dem Objekt ermittelt werden. Der Sensor kann eine Punktewolke aus Raumkoordinaten
des erfassten Objekts bereitstellen.
[0012] Die Erfassungseinrichtung kann den Erfassungsbereich räumlich erfassen. Der Erfassungsbereich
kann zwischen einer minimalen Erfassungsentfernung und einer maximalen Erfassungsentfernung
liegen. Die minimale Erfassungsentfernung kann näherungsweise mit der Oberfläche der
Bedieneinheit übereinstimmen. Die maximale Erfassungsentfernung kann durch eine Beleuchtungsstärke
der Beleuchtungseinrichtung bestimmt sein. Ebenso kann die maximale Erfassungsentfernung
durch einen willkürlich definierten Wert bestimmt sein.
[0013] Die Erfassungseinrichtung kann unter Verwendung einer Objekterkennung aus der von
dem Sensor ausgegebenen Punktewolke die Objekte innerhalb des Erfassungsbereichs erkennen
und in dem Gestensignal abbilden. Die Erfassungseinrichtung kann in den erkannten
Objekten eine Hand oder beide Hände eines Benutzers erkennen. Die Erfassungseinrichtung
kann eine Form der Hand erkennen und vereinfacht in dem Gestensignal abbilden. Die
Form kann eine Handgeste repräsentieren. Der Handgeste kann eine Bedeutung zugeordnet
sein. Die Bedeutung kann als Instruktion für die Aufzuganlage interpretiert werden.
Über unterschiedliche Handgesten können unterschiedliche Instruktionen mitgeteilt
werden. Die Erfassungseinrichtung kann Momentaufnahmen des Sensors zum Erfassen von
statischen Handgesten verwenden. Die Erfassungseinrichtung kann eine Abfolge von Momentaufnahmen
zum Erfassen von dynamischen Handgesten verwenden. Eine statische Handgeste kann beispielsweise
ein Fingerzeig, wie ein ausgestreckter Daumen oder Zeigefinger sein. Die Bedeutung
eines Fingerzeigs kann beispielsweise eine gewünschte Fahrtrichtung sein. Die zugeordnete
Instruktion kann ein Fahrtrichtungswunsch sein. Der Fingerzeig kann auch eine Auswahl
einer virtuellen Schaltfläche signalisieren. Die statische Handgeste kann auch mehrere
Finger oder die ganze Hand umfassen. Beispielsweise kann eine Stop(p)-Geste durch
die ganze Hand signalisiert werden. Die zugeordnete Instruktion kann beispielsweise
ein Abbrechen-Befehl sein. Eine Zahl kann durch eine Anzahl ausgestreckter Finger
signalisiert werden. Die Zahl kann als Instruktion für eine gewünschte Zieletage gewertet
werden. Eine dynamische Handgeste kann beispielsweise eine Handbewegung oder Fingerbewegung
sein. Die Handbewegung oder Fingerbewegung kann beispielsweise eine Türbewegung imitieren
und zur Türsteuerung verwendet werden. Eine Wischgeste kann als Instruktion beispielsweise
einen "Tür auf" beziehungsweise "Tür zu" Befehl repräsentieren. Die Bedeutung der
Handbewegung oder Fingerbewegung kann auch eine Bedienung eines virtuellen Bedienelements,
wie eines virtuellen Drehknopfs oder virtuellen Schiebers sein. Dann kann die Instruktion
durch eine erreichte Endstellung des virtuellen Bedienelements definiert sein.
[0014] Das Gestensignal kann eine digitale Repräsentation der Handgeste enthalten. Das Gestensignal
kann auch die Bewegung der Hand beziehungsweise der Hände abbilden. Die Hand beziehungsweise
die Hände können im Gestensignal vereinfacht repräsentiert sein. Die Auswerteeinrichtung
kann einen Vergleich zwischen der im Gestensignal enthaltenen Handgeste und einer
Datenbank mit Bedeutungen und den verknüpften Instruktionen bekannter Handgesten ausführen.
Einer Bedeutung kann zumindest eine Instruktion für die Aufzuganlage zugeordnet sein.
Die Instruktion kann kontextabhängig sein. Das Anforderungssignal kann die Instruktion
an das Steuergerät übermitteln.
[0015] Einer Handgeste kann eine Rückmeldung zugeordnet sein. Dabei kann mehreren Handgesten
die gleiche Rückmeldung zugeordnet sein. Ebenso kann einer Geste eine individuelle
Rückmeldung zugeordnet sein. Die Rückmeldung kann in dem Rückmeldungssignal an die
Rückmeldeeinrichtung übermittelt werden. Die Rückmeldeeinrichtung kann zumindest einen
Emitter aufweisen, der innerhalb eines als Rückmeldebereich bezeichneten Wirkbereichs
die erkannte Hand beziehungsweise die erkannten Hände des Benutzers fühlbar anregen
kann. Außerhalb des Rückmeldebereichs kann die Anregung zu schwach sein, um fühlbar
zu sein. Eine Intensität der Anregung kann entsprechend einer Position der Hand beziehungsweise
der Hände eingestellt werden. Beispielsweise kann die Rückmeldeeinrichtung die Hand
oder die Hände durch ein örtlich begrenztes Druckgefühl, eine Vibration und/oder eine
Temperaturempfindung anregen. Durch die Anregung kann beispielsweise ein Gefühl einer
Berührung eines Gegenstands hervorgerufen werden. Die Rückmeldung kann beispielsweise
ein Impuls an bestimmten Stellen der Hand sein. Ebenso kann die Rückmeldung als tastbare
Form, Symbol oder Muster ausgegeben werden. Die Rückmeldung kann auch dynamisch beziehungsweise
bewegt sein. Beispielsweise kann die Form, das Symbol oder das Muster bewegt werden.
[0016] Durch den hier vorgestellten Ansatz kann ein Bediener berührungslos Kommandos an
die Bedieneinheit erteilen und ebenso berührungslos haptisches Feedback von der Bedieneinheit
erhalten. Insbesondere durch das Feedback kann der Bediener auf eine tatsächliche
Berührung der Bedieneinheit verzichten und so beispielsweise eine Verschleppung von
Krankheitskeimen verhindert werden. Auch wenn der Bediener verschmutzte Hände hat,
beispielsweise in einer Werkstattumgebung, kann der Aufzug bedient werden, ohne die
Bedieneinheit zu verschmutzen.
[0017] Die Rückmeldeeinrichtung kann ein Ultraschallmodul zum Bereitstellen der Rückmeldung
aufweisen. Ein Ultraschallmodul kann eine Mehrzahl von Ultraschallsendern aufweisen.
Jeder Ultraschallsender kann ein Ultraschallsignal emittieren. Über eine Einstellung
einer Phasenlage und/oder Intensität und/oder Frequenz der einzelnen Ultraschallsignale
können lokale Maxima und Minima erzeugt werden, die die Haut der Hand anregen oder
nicht. Durch eine gezielte Ansteuerung der Ultraschallsender können Maxima und Minima
räumlich bewegt werden und so der Hand beziehungsweise den Händen nachgeführt werden.
Ebenso kann durch eine Verschiebung der Maxima und Minima relativ zur Hand die gefühlte
Bewegung der Rückmeldung erzeugt werden.
[0018] Die Bedieneinheit kann eine Anzeigeeinrichtung aufweisen. Die Auswerteeinrichtung
kann ferner dazu ausgebildet sein, ein die Rückmeldung abbildendes Ansteuerungssignal
für die Anzeigeeinrichtung bereitzustellen. Die Anzeigeeinrichtung kann dazu ausgebildet
sein, ansprechend auf das Ansteuerungssignal die Rückmeldung sichtbar bereitzustellen.
Die Anzeigeeinrichtung kann ein grafisches Display aufweisen. Die Anzeigeeinrichtung
kann auch einzelne Lichtquellen als Signalleuchten aufweisen. Die Signalleuchten können
beschriftet sein. Ebenso können vordefinierte Symbole und/oder Texte beispielsweise
durch Aufleuchten hervorgehoben werden. Die Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise
eine Segmentanzeige aufweisen. Die Anzeigeeinrichtung kann hinter der Oberfläche der
Bedieneinheit angeordnet sein. Das grafische Display kann auch bewegte Bilder darstellen.
Ein in der sichtbaren Rückmeldung abgebildetes Objekt kann einem in der fühlbaren
Rückmeldung bereitgestellten Objekt entsprechen. Die sichtbare Rückmeldung kann auch
eine Erklärung der fühlbaren Rückmeldung sein. Die sichtbare Rückmeldung kann auch
die erkannte Bedeutung beziehungsweise die verknüpfte Instruktion der erfassten Handgeste
abbilden.
[0019] Die Auswerteeinrichtung kann ferner dazu ausgebildet sein, ein eine Aufforderung
zum Ausführen zumindest einer Handgeste abbildendes Ansteuerungssignal für die Anzeigeeinrichtung
bereitzustellen. Die Anzeigeeinrichtung kann dazu ausgebildet sein, ansprechend auf
das Ansteuerungssignal die Aufforderung sichtbar bereitzustellen. Die Anzeigeeinrichtung
kann den Erfassungsbereich kennzeichnen. Eine Aufforderung kann beispielsweise dazu
auffordern, die Hand beziehungsweise die Hände in den Erfassungsbereich beziehungsweise
Rückmeldebereich zu bewegen. Die Aufforderung kann auch eine Begrüßung sein. Die Aufforderung
kann auch eine nächste Handgeste einer Gestensequenz zum Steuern der Aufzuganlage
abbilden. Die Aufforderung kann auch eine Auswahl von möglichen Handgesten darstellen.
Die Auswahl kann kontextbezogen sein, um eine übersichtlichere Darstellung zu ermöglichen.
Die Aufforderung kann auch beinhalten, einen Ausweis oder eine Schlüsselkarte an ein
Lesegerät der Bedieneinheit anzunähern, um eine Berechtigung des Bedieners zu überprüfen.
[0020] Die Anzeigeeinrichtung kann zumindest bereichsweise dazu ausgebildet sein, eine Darstellung
zumindest einer Schaltfläche der Aufzuganlage im Erfassungsbereich und/oder Rückmeldebereich
bereitzustellen. Die Darstellung kann holografisch sein. Die Darstellung kann im Wesentlichen
eine herkömmliche Bedieneinheit mit ihren gewohnten Bedienelementen beziehungsweise
Schaltflächen abbilden, um eine möglichst geringe Umgewöhnung auf die berührungslose
Technologie zu ermöglichen. Durch die Abbildung von zumindest einer Schaltfläche wird
der Bediener instinktiv seine Hand beziehungsweise seine Hände in Richtung der Abbildung
bewegen, um die Aufzuganlage zu bedienen. Damit gelangt die Hand in den Erfassungsbereich
und den Rückmeldebereich.
[0021] Die Bedieneinheit kann einen Schallerzeuger aufweisen. Die Auswerteeinrichtung kann
ferner dazu ausgebildet sein, ein die Rückmeldung abbildendes Ansteuerungssignal für
den Schallerzeuger bereitzustellen. Der Schallerzeuger kann dazu ausgebildet sein,
ansprechend auf das Ansteuerungssignal die Rückmeldung hörbar bereitzustellen. Die
Bedieneinheit kann einen Lautsprecher aufweisen. Ebenso kann das Ultraschallmodul
in hörbaren Frequenzen betrieben werden oder auf das Ultraschallsignal ein hörbares
Signal aufmoduliert werden. Die Rückmeldung kann so zusätzlich akustisch erfolgen.
Beispielsweise kann ein Ton, Geräusch oder ein Klang bereitgestellt werden, wenn die
Handgeste erkannt worden ist. Ebenso kann eine gesprochene Ansage ertönen. Beispielsweise
kann ein Warnsignal ertönen, wenn der Bediener die Hand aus dem Erfassungsbereich
beziehungsweise dem Rückmeldebereich entfernt, bevor die Handgeste erkannt worden
ist. Ebenso kann ein Warnsignal ertönen, wenn der Bediener trotz der fühlbaren Rückmeldung
mit der Hand zu nahe an das Bedienelement kommt und es zu berühren droht.
[0022] Die Auswerteeinrichtung kann ferner dazu ausgebildet sein, ein eine Aufforderung
zum Ausführen zumindest einer Handgeste abbildendes Ansteuerungssignal für den Schallerzeuger
bereitzustellen. Der Schallerzeuger kann dazu ausgebildet sein, ansprechend auf das
Ansteuerungssignal die Aufforderung hörbar bereitzustellen. Durch die akustische Aufforderung
kann der Bediener durch mehrstufige Bediensequenzen geleitet werden. Die Aufforderung
kann auch eine Begrüßung enthalten.
[0023] Der Erfassungsbereich und der Rückmeldebereich können zumindest anteilig überlappen.
Der Erfassungsbereich kann größer sein, als der Rückmeldebereich. Der Rückmeldebereich
kann innerhalb des Erfassungsbereichs angeordnet sein. Der Bediener kann durch optische
oder akustische Reize zum Rückmeldebereich geleitet werden, wenn eine Interaktion
zumindest einer Hand im Erfassungsbereich aber außerhalb des Rückmeldebereichs erfasst
wird. Der Erfassungsbereich und der Rückmeldebereich können aber auch gleich groß
sein.
[0024] Die Erfassungseinrichtung und die Rückmeldeeinrichtung können ein gemeinsames Sendeempfangsmodul
aufweisen. Die Handgeste kann unter Verwendung der gleichen Technologie erfasst werden,
mit der die Rückmeldung bereitgestellt wird. Die Ortung der Hand beziehungsweise der
Hände kann durch eine weitere Technologie unterstützt werden. Durch das gemeinsame
Sendeempfangsmodul können der Erfassungsbereich und der Rückmeldebereich identisch
sein.
[0025] Die Rückmeldeeinrichtung kann dazu ausgebildet sein, von dem Steuergerät der Aufzuganlage
ein Rückmeldungssignal einzulesen und innerhalb des Rückmeldebereichs eine das Rückmeldungssignal
repräsentierende, fühlbare Rückmeldung berührungslos bereitzustellen. Die Rückmeldung
der erkannten Handgeste kann auch erst bereitgestellt werden, wenn das Rückmeldungssignal
von dem Steuergerät eingelesen wird. Beispielsweise können mehrere Anforderungssignale
näherungsweise zeitgleich von unterschiedlichen Bedieneinheiten am Steuergerät ankommen.
Über das Rückmeldungssignal kann eine Bestätigung an die Bedieneinheit gesendet werden,
deren Anforderung zuerst abgearbeitet wird. Die Bestätigung kann auch optisch und/oder
akustisch bereitgestellt werden. Über das Rückmeldungssignal kann eine Verweigerung
kann an die Bedieneinheit gesendet werden, deren Anforderung nicht unmittelbar abgearbeitet
wird. Die Verweigerung kann auch optisch und/oder akustisch bereitgestellt werden.
Beispielsweise kann eine Berechtigung des Benutzers abgefragt werden, die Zieletage
anzufahren. Die Bestätigung kann bei vorhandener Berechtigung über die Bedieneinheit
ausgegeben werden. Die Verweigerung kann bei fehlender Berechtigung über die Bedieneinheit
ausgegeben werden.
[0026] Mögliche Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung können unter anderem
und ohne die Erfindung einzuschränken als auf nachfolgend beschriebenen Ideen und
Erkenntnissen beruhend angesehen werden.
[0027] Es wird darauf hingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung
hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen beschrieben sind. Ein Fachmann
erkennt, dass die Merkmale in geeigneter Weise kombiniert, angepasst oder ausgetauscht
werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen.
[0028] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die
Erfindung einschränkend auszulegen sind.
Fig. 1 zeigt eine Darstellung einer Bedieneinheit gemäß einem Ausführungsbeispiel;
Fig. 2 zeigt eine Darstellung einer Aufzuganlage gemäß einem Ausführungsbeispiel;
und
Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0029] Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu.
[0030] Fig. 1 zeigt eine Darstellung einer Bedieneinheit 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Die Bedieneinheit 100 kann als Etagenbedieneinheit beispielsweise neben einer Schachttüre
einer Aufzuganlage angeordnet sein. Ebenso kann die Bedieneinheit 100 als Kabinenbedieneinheit
innerhalb einer Kabine der Aufzuganlage angeordnet sein. Als Etagenbedieneinheit kann
die Bedieneinheit 100 zum Anfordern der Kabine verwendet werden. Optional kann dabei
eine gewünschte Transportrichtung, also aufwärts oder abwärts ausgewählt werden. Bei
der Verwendung als Kabinenbedieneinheit kann über die Bedieneinheit 100 eine Zieletage
von innerhalb der Kabine angewählt werden. Bei einer Aufzuganlage mit Außensteuerung
kann die Zieletage auch über die als Etagenbedieneinheit verwendete Bedieneinheit
100 von außerhalb der Kabine vorgewählt werden. Über die Bedieneinheit 100 als Kabinenbedieneinheit
kann von innerhalb der Kabine eine Türöffnung und/oder Türschließung sowie der Notruf
bedient werden.
[0031] Die Bedieneinheit 100 weist ein Bedienfeld 102 mit einer tastenfreien Oberfläche
104 auf. Das Bedienfeld 102 kann beispielsweise aus Glas sein. Hinter beziehungsweise
an der Oberfläche 104 sind eine Erfassungseinrichtung 106 und eine Rückmeldeeinrichtung
108 angeordnet. Weiterhin weist die Bedieneinheit 100 eine mit der Erfassungseinrichtung
106 und der Rückmeldeeinrichtung 108 verbundene Auswerteeinrichtung 110 auf. Die Erfassungseinrichtung
106 kann Handgesten 112 innerhalb eines vor der Oberfläche 102 angeordneten Erfassungsbereichs
114 berührungslos erfassen, solange zumindest eine Hand 116 eines Bedieners in dem
Erfassungsbereich 114 angeordnet ist. Eine erfasste Handgeste 112 der Hand 116 wird
in einem Gestensignal 118 abgebildet und von der Auswerteeinrichtung 110 eingelesen.
[0032] Die Auswerteeinrichtung 110 wertet das Gestensignal 118 aus und erkennt eine Bedeutung
der Handgeste 112. Dazu wird die Handgeste 112 beispielsweise mit einer Datenbank
möglicher Handgesten 112 und deren jeweilige Bedeutung abgeglichen. Die Bedeutung
wird kontextabhängig interpretiert und eine verknüpfte Instruktion für die Aufzuganlage
in einem Anforderungssignal 120 für ein Steuergerät der Aufzuganlage bereitgestellt.
Weiterhin wird eine Rückmeldung 122 zu der Handgeste 112 ermittelt. Beispielsweise
wird die zu der Handgeste 112 passende Rückmeldung 122 ebenfalls aus der Datenbank
ausgelesen. Die Rückmeldung 122 wird über ein Ansteuerungssignal 124 für die Rückmeldeeinrichtung
108 bereitgestellt.
[0033] Die Rückmeldeeinrichtung 108 kann die Rückmeldung 122 ansprechend auf das Ansteuerungssignal
124 innerhalb eines vor der Oberfläche 102 angeordneten Rückmeldebereichs 126 berührungslos
und für die den Benutzer fühlbar bereitstellen. Die von der Rückmeldeeinrichtung 108
bereitgestellte Rückmeldung 122 ist dabei unsichtbar. Die Rückmeldung 122 kann sich
beispielsweise wie ein Luftstrom an der Hand 116 anfühlen.
[0034] Als Rückmeldung 122 können dreidimensionale Formen und/oder Strukturen direkt auf
die Hand 116 projiziert beziehungsweise bereitgestellt werden. Dazu kann Ultraschall
außerhalb für den Menschen hörbarer Frequenzen verwendet werden. Durch Algorithmen
können Ultraschallemitter angesteuert werden, um unter Verwendung eines akustischen
Felds fühlbare Empfindungen auf der Hand 116 zu erzeugen.
[0035] Insbesondere kann ein Phased-Array aus Ultraschallemittern angesteuert werden. Beispielsweise
können die Schallwellen der Ultraschallemitter auf einem gewünschten Punkt der Hand
116 fokussiert werden. Der gewünschte Punkt kann durch die Schallwellen angeregt werden.
Insbesondere kann ein Druckgefühl an dem gewünschten Punkt hervorgerufen werden. Um
in dem gewünschten Punkt die Empfindung zu verstärken, kann eine Intensität der Anregung
moduliert werden, die Anregung also unter Verwendung von Modulationstechniken anschwellen
und abschwellen. Ebenso kann der gewünschte Punkt entlang eines Pfads bewegt werden,
da die Anregung vor, nach und neben dem gewünschten Punkt geringer ist, als in dem
gewünschten Punkt. Die Anregung entlang des Pfads kann einen Erinnerungseffekt hervorrufen,
obwohl der angeregte Punkt bereits weiter bewegt worden ist. Die Anregung kann also
nachwirken.
[0036] Mehrere gewünschte Punkte können gleichzeitig angeregt werden. Mehrere gewünschte
Punkte können auf dem gleichen Pfad oder unterschiedlichen Pfaden bewegt werden.
[0037] In einem Ausführungsbeispiel weist die Rückmeldeeinrichtung 108 ein Ultraschallmodul
128 auf. Das Ultraschallmodul 128 weist zumindest zwei Ultraschallemitter auf, die
einzeln ansteuerbar sind. Das Ultraschallmodul 128 kann als Ultraschallarray bezeichnet
werden. Das Ultraschallmodul 128 kann über eine elektronische Strahlschwenkung beispielsweise
unter Verwendung eines Phasenversatzes zwischen den einzelnen emittierten Ultraschallsignalen
der Ultraschallemitter lokale Maxima und lokale Minima im Rückmeldebereich 126 erzeugen,
die an der Hand 116 die fühlbare Rückmeldung 122 erzeugen. Die Rückmeldung 122 wird
dort erzeugt, wo die Hand 116 von der Erfassungseinrichtung 106 erfasst wird. Die
Größe des Rückmeldebereichs 126 kann abhängig von einer Größe des Ultraschallmoduls
128 sein. Die Ultraschallemitter können in verschiedenen Formen angeordnet sein.
[0038] In einem Ausführungsbeispiel ist das Ultraschallmodul 128 ferner ein Bestandteil
der Erfassungseinrichtung 106. Das Ultraschallmodul 128 weist dabei zumindest zwei
Ultraschall-Sendeempfangseinheiten auf. Die Handgeste 112 wird dabei unter Verwendung
einer Echoortung erfasst. Die Echoortung kann unter Verwendung von Echos der fühlbaren
Rückmeldung 122 an der Hand 116 durchgeführt werden.
[0039] In einem Ausführungsbeispiel weist die Bedieneinheit 100 eine Anzeigeeinrichtung
130 auf. Die Anzeigeeinrichtung 130 wird von der Auswerteeinrichtung 110 über das
Ansteuerungssignal 124 angesteuert. Die Anzeigeeinrichtung 130 ist wie die Erfassungseinrichtung
106 und die Rückmeldeeinrichtung 108 hinter beziehungsweise an der Oberfläche 104
des Bedienfelds 102 angeordnet. Die Anzeigeeinrichtung 130 kann zwischen der Erfassungseinrichtung
106 und dem Erfassungsbereich 114 und/oder zwischen der Rückmeldeeinrichtung 108 und
dem Rückmeldebereich 126 angeordnet sein. Unter Verwendung der Anzeigeeinrichtung
130 wird die Rückmeldung 122 für den Bediener sichtbar dargestellt. Dazu stellt die
Auswerteeinrichtung 110 zusätzlich ein Ansteuerungssignal 124 für die Anzeigeeinrichtung
130 bereit. Die Anzeigeeinrichtung 130 kann beispielsweise eine Segmentanzeige oder
eine Matrixanzeige zum Anzeigen von Symbolen, Zahlen und/oder Buchstaben aufweisen.
Ebenso kann die Anzeigeeinrichtung 130 einen Bildschirm zum Anzeigen von Grafiken
aufweisen.
[0040] Über die Anzeigeeinrichtung 130 können auch Aufforderungen an den Bediener ausgegeben
werden. Über die Anzeigeeinrichtung kann eine Handlungsanweisung zum Bedienen der
Aufzuganlage beziehungsweise der Bedieneinheit 100 ausgegeben werden. Beispielsweise
kann der Bediener dazu aufgefordert werden zumindest eine Hand 116 in den Erfassungsbereich
114 beziehungsweise in den Rückmeldebereich 126 zu bewegen, um die Bedieneinheit 100
bedienen zu können. Ebenso kann ein nächster Schritt einer Abfolge von Schritten zum
Bedienen der Bedieneinheit 100 angezeigt werden.
[0041] In einem Ausführungsbeispiel ist die Anzeigeeinrichtung 130 dazu ausgebildet, zumindest
bereichsweise eine Darstellung zumindest einer Schaltfläche der Aufzuganlage bereitzustellen.
Beispielsweise kann die Anzeigeeinrichtung 130 ein Tastenfeld oder einen Ziffernblock
einblenden, über den der Bediener die gewünschte Zieletage virtuell per Fingerzeig
auswählen kann. Ebenso kann die Anzeigeeinrichtung 130 ein Wählrad beziehungsweise
einen Drehknopf einblenden. Durch eine Drehgeste der Hand 116 kann das Wählrad beziehungsweise
der Drehknopf virtuell gedreht werden. Eine Winkelposition des Wählrads beziehungsweise
Drehknopfs kann dabei der gewünschten Zieletage entsprechen.
[0042] Die Darstellung kann holografisch erfolgen, wodurch der Bediener einen räumlichen
Eindruck der Schaltfläche erhält. Beispielsweise kann die dargestellte Schaltfläche
vor der Oberfläche 104 des Bedienfelds 102 schweben. Damit ist die Darstellung der
Schaltfläche im Erfassungsbereich 114 angeordnet. Der Bediener wird seine Hand 116
intuitiv in Richtung der Schaltfläche bewegen und beispielsweise versuchen diese zu
drücken. Als Rückmeldung 122 kann dem Bediener ein Gefühl vermittelt werden, als ob
er die Schaltfläche berührt habe.
[0043] In einem Ausführungsbeispiel ist die Oberfläche 104 des Bedienfelds 102 Bestandteil
der Anzeigeeinrichtung 130. Dabei sind gleichbleibende, statische Darstellungen holografisch
auf der Oberfläche 104 gespeichert, während dynamische, veränderliche Darstellungen
auf der Anzeige auf oder hinter der Oberfläche 104 dargestellt werden. Die holografische
Darstellung ist also passiv.
[0044] In einem Ausführungsbeispiel weist die Bedieneinheit 100 einen Schallerzeuger 132
auf. Der Schallerzeuger 132 wird von der Auswerteeinrichtung 110 über das Ansteuerungssignal
124 angesteuert. Unter Verwendung des Schallerzeugers 132 wird die Rückmeldung 122
akustisch bereitgestellt. Die Rückmeldung 122 kann als Signalton, Signalgeräusch und/oder
Signalklang bereitgestellt werden. Ebenso kann die Rückmeldung 122 in Form von Sprache
bereitgestellt werden. Alternativ oder ergänzend zur Rückmeldung 122 können auch Aufforderungen
über den Schallerzeuger 132 bereitgestellt werden.
[0045] Der Schallerzeuger 132 kann beispielsweise ein hinter oder an der Oberfläche 104
angeordneter Lautsprecher sein. Ebenso kann die Oberfläche 104 durch einen Schwingungserzeuger
selbst zu Schwingungen angeregt werden und Schall abstrahlen. Ebenso kann das Ultraschallmodul
128 der Rückmeldeeinrichtung 108 als Schallerzeuger 132 im hörbaren Wellenlängenbereich
verwendet werden.
[0046] In einem Ausführungsbeispiel erfolgt eine Zwei-Wege-Kommunikation mit dem Steuergerät
der Aufzuganlage. Das Steuergerät liest das Anforderungssignal 120 ein und gibt ein
Rückmeldungssignal 134 aus. Das Rückmeldungssignal 134 wird an der Bedieneinheit 100
eingelesen und über die Rückmeldung 122 eine Bestätigung oder Verweigerung der Anforderung
ausgegeben.
[0047] Fig. 2 zeigt eine Darstellung einer Aufzuganlage 200 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Die Aufzuganlage 200 ist in einem Gebäude 202 mit mehreren Etagen 204 verbaut. Die
Aufzuganlage 200 weist eine Kabine 206 auf, die in einem Aufzugschacht 208 des Gebäudes
202 vertikal beweglich angeordnet ist. Die Aufzuganlage 200 weist pro Etage 204 eine
Schachttüre 210 auf, die eine Öffnung des Aufzugschachts 208 verschließt. Die Schachttüre
210 wird beim Öffnen durch eine Türe der Kabine 206 mitgenommen. In jeder Etage 204
ist eine Bedieneinheit 100, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, als Etagenbedieneinheit
212 (Landing Operation Panel LOP) angeordnet. In der Kabine 206 ist eine Bedieneinheit
100, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, als Kabinenbedieneinheit 214 (Cabin Operation
Panel COP) angeordnet.
[0048] Wenn ein Bediener 216 innerhalb des Erfassungsbereichs 114 einer der Bedieneinheiten
100 eine Handgeste 112 ausführt, wird die Handgeste von der Bedieneinheit 100 berührungslos
erfasst, ausgewertet. Nach der Auswertung wird eine der Handgeste 112 zugeordnete
Rückmeldung 122 im Rückmeldebereich 126 berührungslos und für den Bediener 216 haptisch
fühlbar bereitgestellt. Im Wesentlichen zeitgleich dazu wird ein eine Bedeutung der
Handgeste 112 repräsentierendes Anforderungssignal 120 an ein Steuergerät 218 der
Aufzuganlage 200 gesendet.
[0049] Im Steuergerät 218 werden die Anforderungssignale 120 aller Bedieneinheiten 100 empfangen
und können beispielsweise in Abhängigkeit von einer Priorisierung der Bedieneinheiten
100 abgearbeitet werden. In Abhängigkeit von einer Position der Kabine 206 und der
Etage 204 auf der das Anforderungssignal 120 generiert wurde, kann ein Fahrweg für
die Kabine 206 optimiert werden, um alle Anforderungssignale 120 in möglichst geringer
Zeit abzuarbeiten. Ein Antrieb 220 der Aufzuganlage 200 wird dementsprechend über
Steuersignale 222 angesteuert.
[0050] Je nachdem, ob das Anforderungssignal 120 der jeweiligen Bedieneinheit 100 vorrangig
abgearbeitet wird, oder nicht, kann das Steuergerät 218 ein Rückmeldungssignal 134
an das Bedienfeld 100 zurücksenden. Ein Inhalt des Rückmeldesignals 134 kann über
die Rückmeldung 122 innerhalb des Rückmeldebereichs 126 berührungslos fühlbar bereitgestellt
werden. Alternativ kann die entsprechende Rückmeldung auch optisch und/oder akustisch
bereitgestellt werden.
[0051] Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Das Verfahren weist einen Schritt 300 des Erfassens, einen Schritt 302 des Auswertens
und einen Schritt 304 des Rückmeldens auf. Im Schritt 300 des Erfassens wird an einer
Bedieneinheit, wie sie beispielsweise in Fig. 1 dargestellt ist, eine Handgeste eines
Bedieners berührungslos erfasst und in einem Gestensignal abgebildet. Im Schritt 302
des Auswertens wird das Gestensignal ausgewertet. Dabei wird eine Bedeutung der Handgeste
erkannt und ein eine der Handgeste zugeordnete Instruktion abbildendes Anforderungssignal
für ein Steuergerät der Aufzuganlage bereitgestellt. Weiterhin wird im Schritt 302
des Auswertens eine vordefinierte Rückmeldung zu der Handgeste ermittelt und ein die
Rückmeldung abbildendes Ansteuerungssignal bereitgestellt. Im Schritt 304 des Rückmeldens
wird die Rückmeldung berührungslos und für den Bediener fühlbar bereitgestellt.
[0052] Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie "aufweisend", "umfassend",
etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschließen und Begriffe wie "eine" oder
"ein" keine Vielzahl ausschließen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder
Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden
sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener
Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind
nicht als Einschränkung anzusehen.
1. Bedieneinheit (100) für eine Aufzuganlage (200), wobei die Bedieneinheit (100) eine
Erfassungseinrichtung (106), eine Auswerteeinrichtung (110) und eine Rückmeldeeinrichtung
(108) aufweist, wobei die Erfassungseinrichtung (106) einen von einer Oberfläche (104)
der Bedieneinheit (100) beabstandeten Erfassungsbereich (114) aufweist und dazu ausgebildet
ist, zumindest eine Handgeste (112) innerhalb des Erfassungsbereichs (114) berührungslos
zu erfassen und in einem Gestensignal (118) für die Auswerteeinrichtung (110) abzubilden,
wobei die Auswerteeinrichtung (110) dazu ausgebildet ist, das Gestensignal (118) auszuwerten,
um eine eine Instruktion an die Aufzuganlage repräsentierende Bedeutung der Handgeste
(112) zu erkennen und ein die Instruktion abbildendes Anforderungssignal (120) für
ein Steuergerät (218) der Aufzuganlage (200) bereitzustellen, wobei die Auswerteeinrichtung
(110) ferner dazu ausgebildet ist, eine vordefinierte Rückmeldung (122) zu der Handgeste
(112) zu ermitteln und ein die Rückmeldung (122) abbildendes Ansteuerungssignal (124)
für die Rückmeldeeinrichtung (108) bereitzustellen, wobei die Rückmeldeeinrichtung
(108) einen von der Oberfläche (104) der Bedieneinheit (100) beabstandeten Rückmeldebereich
(126) aufweist und dazu ausgebildet ist, ansprechend auf das Ansteuerungssignal (124)
die Rückmeldung (122) berührungslos und haptisch fühlbar innerhalb des Rückmeldebereichs
(126) bereitzustellen.
2. Bedieneinheit (100) nach Anspruch 1, wobei die Rückmeldeeinrichtung (108) ein Ultraschallmodul
(128) zum Bereitstellen der Rückmeldung (122) aufweist.
3. Bedieneinheit (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einer Anzeigeeinrichtung
(130), wobei die Auswerteeinrichtung (110) ferner dazu ausgebildet ist, ein die Rückmeldung
(122) abbildendes Ansteuerungssignal (124) für die Anzeigeeinrichtung (130) bereitzustellen,
wobei die Anzeigeeinrichtung (130) dazu ausgebildet ist, ansprechend auf das Ansteuerungssignal
(124) die Rückmeldung (122) sichtbar bereitzustellen.
4. Bedieneinheit (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einer Anzeigeeinrichtung
(130), wobei die Auswerteeinrichtung (110) ferner dazu ausgebildet ist, ein eine Aufforderung
zum Ausführen zumindest einer Handgeste (112) abbildendes Ansteuerungssignal (124)
für die Anzeigeeinrichtung (130) bereitzustellen, wobei die Anzeigeeinrichtung (130)
dazu ausgebildet ist, ansprechend auf das Ansteuerungssignal (124) die Aufforderung
sichtbar bereitzustellen.
5. Bedieneinheit (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einer Anzeigeeinrichtung
(130), die zumindest bereichsweise dazu ausgebildet ist, eine Darstellung zumindest
einer Schaltfläche der Aufzuganlage (200) im Erfassungsbereich (114) und/oder Rückmeldebereich
(126) bereitzustellen.
6. Bedieneinheit (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einem Schallerzeuger
(132), wobei die Auswerteeinrichtung (110) ferner dazu ausgebildet ist, ein die Rückmeldung
(122) abbildendes Ansteuerungssignal (124) für den Schallerzeuger (132) bereitzustellen,
wobei der Schallerzeuger (132) dazu ausgebildet ist, ansprechend auf das Ansteuerungssignal
(124) die Rückmeldung (122) hörbar bereitzustellen.
7. Bedieneinheit (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einem Schallerzeuger
(132), wobei die Auswerteeinrichtung (110) ferner dazu ausgebildet ist, ein eine Aufforderung
zum Ausführen zumindest einer Handgeste (112) abbildendes Ansteuerungssignal (124)
für den Schallerzeuger (132) bereitzustellen, wobei der Schallerzeuger (132) dazu
ausgebildet ist, ansprechend auf das Ansteuerungssignal (124) die Aufforderung hörbar
bereitzustellen.
8. Bedieneinheit (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der der Erfassungsbereich
(114) und der Rückmeldebereich (126) zumindest anteilig überlappen.
9. Bedieneinheit (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Erfassungseinrichtung
(106) und die Rückmeldeeinrichtung (108) ein gemeinsames Sendeempfangsmodul aufweisen.
10. Bedieneinheit (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Rückmeldeeinrichtung
(108) dazu ausgebildet ist, von dem Steuergerät (218) der Aufzuganlage (200) ein Rückmeldungssignal
(134) einzulesen und innerhalb des Rückmeldebereichs (126) eine das Rückmeldungssignal
(134) repräsentierende, fühlbare Rückmeldung (122) berührungslos bereitzustellen.
11. Aufzuganlage (200) mit zumindest einer Kabine (206), einem Steuergerät (218) und zumindest
einer Bedieneinheit (100), wobei die Bedieneinheit (100) eine Erfassungseinrichtung
(106), eine Auswerteeinrichtung (110) und eine Rückmeldeeinrichtung (108) aufweist,
wobei die Erfassungseinrichtung (106) einen von einer Oberfläche (104) der Bedieneinheit
(100) beabstandeten Erfassungsbereich (114) aufweist und dazu ausgebildet ist, zumindest
eine Handgeste (112) innerhalb des Erfassungsbereichs (114) berührungslos zu erfassen
und in einem Gestensignal (118) für die Auswerteeinrichtung (110) abzubilden, wobei
die Auswerteeinrichtung (110) dazu ausgebildet ist, das Gestensignal (118) auszuwerten,
um eine eine Instruktion an die Aufzuganlage repräsentierende Bedeutung der Handgeste
(112) zu erkennen und ein die Instruktion abbildendes Anforderungssignal (120) für
das Steuergerät (218) der Aufzuganlage (200) bereitzustellen, wobei die Auswerteeinrichtung
(110) ferner dazu ausgebildet ist, eine vordefinierte Rückmeldung (122) zu der Handgeste
(112) zu ermitteln und ein die Rückmeldung (122) abbildendes Ansteuerungssignal (124)
für die Rückmeldeeinrichtung (108) bereitzustellen, wobei die Rückmeldeeinrichtung
(108) einen von der Oberfläche (104) der Bedieneinheit (100) beabstandeten Rückmeldebereich
(126) aufweist und dazu ausgebildet ist, ansprechend auf das Ansteuerungssignal (124)
die Rückmeldung (122) berührungslos und haptisch fühlbar innerhalb des Rückmeldebereichs
(126) bereitzustellen, wobei das Steuergerät (218) dazu ausgebildet ist, Verlagerungen
der Kabine (206) unter Verwendung des Anforderungssignals (120) anzusteuern.
12. Verfahren zum Betreiben einer Aufzuganlage (200), wobei an einer Bedieneinheit (100)
der Aufzuganlage (200) mit einer Erfassungseinrichtung (106), einer Auswerteeinrichtung
(110) und einer Rückmeldeeinrichtung (108) unter Verwendung der Erfassungseinrichtung
(106) eine Handgeste (112) innerhalb eines von einer Oberfläche (104) der Bedieneinheit
(100) beabstandeten Erfassungsbereichs (114) der Erfassungseinrichtung (106) berührungslos
erfasst wird und in einem Gestensignal (118) abgebildet wird, wobei unter Verwendung
der Auswerteeinrichtung (110) das Gestensignal (118) ausgewertet wird, um eine eine
Instruktion an die Aufzuganlage repräsentierende Bedeutung der Handgeste (112) zu
erkennen und ein die Instruktion abbildendes Anforderungssignal (120) für ein Steuergerät
(218) der Aufzuganlage (200) bereitgestellt wird, eine vordefinierte Rückmeldung (122)
zu der Handgeste (112) ermittelt wird und ein die Rückmeldung (122) abbildendes Ansteuerungssignal
(124) für die Rückmeldeeinrichtung (108) bereitgestellt wird, wobei unter Verwendung
der Rückmeldeeinrichtung (108) innerhalb eines von der Oberfläche (104) der Bedieneinheit
(100) beabstandeten Rückmeldebereichs (126) der Rückmeldeeinrichtung (108) ansprechend
auf das Ansteuerungssignal (124) die Rückmeldung (122) berührungslos und fühlbar bereitgestellt
wird.