[0001] Die Erfindung betrifft ein Fertigbauelement und ein Fertigbausystem in Leichtbauweise,
das für den Wand- und Deckenbau geeignet ist.
[0002] Aufgrund geringerer Bauzeiten werden zunehmend mehr Gebäude in Fertigbauweise bzw.
Systembauweise hergestellt. Dabei werden werksseitig vorgefertigte Bauelemente, sogenannte
Fertigbauelemente, auf der Baustelle in kurzer Zeit zu einem Gebäude zusammengefügt.
Solche Fertigbauelemente können in Massivbauweise oder Leichtbauweise gefertigt sein.
Fertigbauelemente in Massivbauweise, wie beispielsweise Stahlbetonplatten, haben den
Vorteil, dass sie als tragende Elemente eingesetzt werden können, während Fertigbauelemente
in Leichtbauweise, wie beispielsweise Holz- oder Gipswerkplatten, meist nur eine raumabschließende
Funktion haben. Fertigbauelemente in Massivbauweise weisen allerdings ein hohes Gewicht
auf und sind häufig in ihrer Herstellung und Entsorgung ökologisch nicht nachhaltig,
da sie beispielsweise nur schwer recycelt werden können. Fertigbauelemente in Leichtbauweise
haben ein geringeres Gewicht und sind in ihrer Herstellung und Entsorgung meist umweltverträglicher,
weisen jedoch im Vergleich zu Fertigbauelemente in Massivbauweise eine kürzere Lebensdauer,
eine schlechtere Schall- und Wärmedämmung und auch eine schlechtere Festigkeit und
Brandschutzsicherheit auf.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu überwinden
und ein Fertigbauelement und ein Fertigbausystem in Leichtbauweise bereitzustellen,
die trotz einer geringen Masse eine hohe Tragfähigkeit, eine lange Lebensdauer, eine
hohe Schall- und Wärmedämmung und auch eine hohe Brandschutzsicherheit bieten.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Fertigbauelement nach Anspruch
1 und Fertigbausystem nach Anspruch 10. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0005] Ein erfindungsgemäßes Fertigbauelement weist ein vorgespanntes Flächentragwerkelement
aus Textilbeton, eine Aufbetonschicht und/oder eine Unterbetonschicht auf. Das vorgespannte
Flächentragwerkelement ist als Faltwerk ausgebildet, das eine Faltung bzw. Faltenstruktur
aufweist, die durch Erhebungen und/oder Vertiefungen im vorgespannten Flächentragwerkelement
gebildet ist. Die Aufbetonschicht ist auf einer Oberfläche des vorgespannten Flächentragwerkelementes
derart in den Vertiefungen und/oder zwischen den Erhebungen der Faltung ausgebildet,
dass die Aufbetonschicht eine ebene Oberfläche bildet, die planparallel zum Flächentragwerkelement
ausgerichtet ist. Die Aufbetonschicht kann somit beispielsweise eine gleichmäßige,
ebene Unterlage für einen späteren schwimmenden Estrich bilden. Die Unterbetonschicht
ist allein auf einer Oberfläche des vorgespannten Flächentragwerkelementes oder zusätzlich
zu einer Aufbetonschicht auf einer der Aufbetonschicht gegenüberliegend angeordneten
Oberfläche des vorgespannten Flächentragwerkelementes derart in den Vertiefungen und/oder
zwischen den Erhebungen der Faltung ausgebildet, dass die Unterbetonschicht eine ebene
Oberfläche bildet, die planparallel zum Flächentragwerkelement ausgerichtet ist. Das
Fertigbauelement bietet dadurch sowohl die Vorteile eines massiven Betonbauelementes
als auch die eines Leichtbauelementes. Es weist eine hohe Tragfähigkeit, Lebensdauer,
Schall- und Wärmedämmung und auch eine hohe Brandschutzsicherheit auf, kann dabei
aber dennoch mit geringen Materialstärken und infolgedessen mit einem sehr geringen
Gewicht ausgebildet werden. Bei vertikalen Anwendungen kann dadurch beispielsweise
die nutzbare Grundfläche eines Gebäudes vergrößert werden. Das Fertigbauelement eignet
sich somit insbesondere für großformatige Wand- und/oder Deckenelemente.
[0006] Eine hohe Tragfähigkeit trotz Material- und Gewichtsersparnis kann zum einen durch
das Flächentragwerkelement aus Textilbeton erreicht werden. Textilbeton besteht typischerweise
aus einer Betonmatrix und einer textilen Bewehrung, die deutlich leichter als eine
vergleichbare metallische Bewehrungen ist. Aus Textilbeton, der mit einer Zugspannung
vorgespannt ist, lassen sich vorgespannte Flächentragwerkelemente ausbilden, die dem
Fertigbauelement trotz eines geringen Eigengewichts aufgrund ihrer Vorspannung eine
hohe Tragfähigkeit verleihen.
[0007] Eine verbesserte Tragfähigkeit kann zum anderen auch durch die Faltung des Flächentragwerkelementes
und die Aufbeton- bzw. Unterbetonschicht erreicht werden. Die Faltung des Flächentragwerkelementes
bewirkt eine Faltversteifung des Flächentragwerkelementes, mit der die Druck- und
Biegefestigkeit des Fertigbauelements erhöht werden können. Darüber hinaus können
das Flächentragwerkelement und die Aufbeton- bzw. Unterbetonschicht aufgrund der Faltung
formschlüssig derart ineinandergreifen, dass ein Schubverbund zwischen dem Flächentragwerkelement
und der Aufbeton- bzw. Unterbetonschicht ausgebildet werden kann, durch den die Steifigkeit
des Fertigbauelements zusätzlich erhöht werden kann. Im vollen Schubverbund kann dadurch
eine Steifigkeit des Fertigbauelements erreicht werden, die größer als die Summe der
Steifigkeiten der einzelnen Komponenten des Fertigbauelements sein kann. Die Aufbeton-
bzw. Unterbetonschicht können sich außerdem auch positiv auf die Lebensdauer des Fertigbauelements
auswirken, da sie den Textilbeton des Flächentragwerkelementes vor einem Ablösen der
Betondeckung der textilen Bewehrung schützen.
[0008] Für eine hohe Steifigkeit und einfache Herstellung des Fertigbauelementes können
die Vertiefungen und/oder Erhebungen der Faltung vorzugsweise als linienförmige Vertiefungen
und/oder Erhebungen ausgebildet sein, die in der Faltung parallel zueinander angeordnet
sein können. Die Vertiefungen und/oder Erhebungen können beispielsweise mit einem
halbrunden, rechteckigen, dreieckigen und/oder trapezförmigen Querschnitt ausgebildet
sein. Sie können insbesondere als Halbrundsicken, Kastensicken, Dreiecksicken und/oder
Trapezsicken ausgebildet sein. Das vorgespannte Flächentragwerkelement kann als vorgespannte
Trapezfaltwerkplatte, z. B. mit äquidistant parallel zueinander verlaufenden Trapezsicken
ausgebildet sein. Die Vertiefungen und/oder Erhebungen können aber auch so angeordnet
und ausgebildet sein, dass am Fertigbauelement lokal differenziert wirkende Kräfte
oder Momente berücksichtigt werden können. Dies betrifft zum Beispiel die Abstände
und Form von Vertiefungen und/oder Erhebungen, die lokal verändert definiert werden
können, um lokal wirkende höhere oder kleinere wirkende Kräfte und Momente berücksichtigen
zu können.
[0009] Das vorgespannte Flächentragwerkelement ist vorzugsweise aus einem vorgespannten
Textilbeton mit sofortigem Verbund gebildet. Unter einem vorgespannten Textilbeton
mit sofortigem Verbund soll dabei ein Textilbeton verstanden werden, bei dem eine
belastungsorientiert einachsig- oder mehrachsig mit einer Vorspannkraft auf Zug vorgespannte,
textile Bewehrung stoff- und kraftschlüssig mit einer Betonmatrix verbunden wurde
und die Vorspannkraft der Bewehrung nach Erhärten der Betonmatrix durch das Lösen
der Vorspannung auf die Betonmatrix übertragen wurde. Derartig vorgespannte Flächentragwerke
haben den Vorteil, dass sie werkseitig bereits vollständig fertiggestellt und auch
in der Länge nach Maß zugeschnitten werden können.
[0010] Das vorgespannte Flächentragwerkelement des Fertigbauelementes kann insbesondere
mit mindestens einer vorgespannten, textilen Bewehrung aus Carbon-, Basalt- und/oder
Glasfasern ausgebildet werden. Solche Bewehrungen können beispielsweise in Form von
Rovings, d. h. Faserbündeln, Netzen und/oder Matten ausgebildet sein, wobei die Bewehrungen
zur Verbesserung ihres Tragverhaltens auch mit Kunststoffen, insbesondere einem Harz,
getränkt sein können und/oder auch mehrlagig ausgebildet sein können. Besonders bevorzugt
ist die vorgespannte, textile Bewehrung mit Gelegestreifen aus Carbonrovings gebildet,
die im Faltwerk mit ihrer Längsachse bevorzugt entlang linienförmiger Erhebungen und/oder
Vertiefungen der Faltung angeordnet sind. Derartige Bewehrungen können für die Herstellung
des Faltwerkes besonderes unkompliziert in einem Spannbett vorgespannt und einbetoniert
werden. Alternativ kann die textile Bewehrung auch als Gelegematte ausgebildet sein,
die komplementär geformt zur Faltung des Faltwerkes ausgebildet ist und der Faltung
folgend im Faltwerk angeordnet ist.
[0011] Da das Fertigbauelement hauptsächlich aus Beton als Grundmaterial aufgebaut ist,
weist es im Vergleich zu herkömmlichen Leichtbauelementen aus Holz- oder Gipswerk
eine höhere Brandschutzsicherheit und auch eine höhere Schalldämmung auf. Neben den
Materialeigenschaften der Grundmaterialien wirkt sich insbesondere die Form des Flächentragwerkelementes,
d. h. die Faltung und auch die geschlossene Fläche des Flächentragwerkelementes im
Gegensatz zu polyedrisch durchbrochenen Schalungen oder Stabwerken, positiv auf den
Schallschutz und somit auf die Raumakustik aus. Darüber hinaus leitet die textile
Bewehrung des Flächentragwerkelementes und somit das Fertigbauelement nicht nur Schall
sondern auch Wärme deutlich schlechter als metallische Bewehrungen, sodass Wärmebrücken
und somit Wärmeverluste durch das Fertigbauelement reduziert werden können.
[0012] Für besonders leichte Fertigbauelemente kann es vorgesehen sein, dass die Aufbetonschicht
und/oder die Unterbetonschicht aus einem Leichtbeton, insbesondere einem Schaumbeton
oder Porenleichtbeton, ausgebildet sind. Schaum- oder Porenleichtbetone sind Betone,
die unter Verwendung von Schaum oder Luftporenbildnern hergestellt werden. Sie weisen
in der Regel einen Luftporengehalt von > 30 Vol.-% und Gesteinskörnungen mit einem
Durchmesser kleiner als 2 mm bei einer Dichte kleiner als 1000 kg/m
3, bevorzugt kleiner als 200 kg/m
3, auf. Durch eine Aufbetonschicht und/oder eine Unterbetonschicht aus Schaumbeton
oder Porenleichtbeton können die Fertigbauelemente mit besonderes guten Wärme- und
Schalldämmeigenschaften und zudem einem hohen Feuerwiderstand ausgebildet werden.
Im Brandfall sind insbesondere Verankerungen, die in der Auf- und/oder in der Unterbetonschicht
oder zwischen der Auf- und der Unterbetonschicht angeordnet sind, durch die Auf- und/oder
die Unterbetonschicht geschützt, sodass die Einsturzgefahr im Brandfall für Konstruktionen
aus den Fertigbauelementen gesenkt werden kann.
[0013] Aufgrund kurzer Aushärte- bzw. Ausschalungszeiten bei der Herstellung der Aufbetonschicht
und/oder Unterbetonschicht lassen sich die Fertigbauelemente werksseitig sehr rasch
und unkompliziert durch Umschäumen des Flächentragwerkelementes mit dem Schaum- oder
Porenleichtbeton und eine Dampfhärtung des Schaum- oder Porenleichtbetons ausbilden.
Dabei können sowohl Kanäle für spätere Installationen bereits werksseitig in der Aufbetonschicht
und/oder Unterbetonschicht ausgebildet werden, als auch besonders ebene Oberflächen
der Aufbetonschicht und/oder Unterbetonschicht ausgebildet werden, die sich ohne weitere
Aufbereitungsschritte für eine direkte Beschichtung mit Spachtel oder Farbe eignen.
Am Ende der Nutzphase können die Aufbetonschicht und/oder Unterbetonschicht vom Flächentragwerkelement
abgetrennt und zu einem homogenen, wiederverwertbaren Kies zerkleinert werden, sodass
sich das Fertigbauelement einfach recyceln lässt. Das Fertigbauelement zeichnet sich
daher aufgrund der einfachen Herstellung, der Material- und Gewichtsersparnis, der
vorteilhaften Wärmedämmeigenschaften und auch der Recyclingfähigkeit durch eine sehr
gute Ökobilanz aus.
[0014] Neben dem Recycling ist auch ein Reusing, d. h. eine Wiederverwendung, der Fertigbauelemente
möglich. Die Fertigbauelemente können mit Verbindungselementen ausgebildet sein, mittels
derer Fertigbauelemente mit anderen Bauelementen aber auch miteinander lösbar verbindbar
sind. Dadurch können mit den Fertigbauelementen bei einer entsprechenden Fugenausbildung
einzelne Raumzellen aber auch mehrgeschossige Bauwerke aufgebaut werden, die sehr
einfach rückbaubar sind. Die Fertigbauelemente eignen sich somit beispielsweise als
wiederverwendbare Fertigbauelemente für mobile Gebäude. Unter dem Begriff "Bauelement"
sollen dabei alle Arten von Formteilen verstanden werden, die im Bauwesen Anwendung
finden können.
[0015] Bevorzugt weist das Fertigbauelement an mindestens einer äußeren Stirnfläche ein
Querjoch mit mindestens einem Verankerungselement auf, mittels dessen das Fertigbauelement
mit einem Bauelement oder einem weiteren Fertigbauelement verbindbar ist. Das Querjoch
kann hierbei sowohl bereits bei der Herstellung der Trapezplatten mitgegossen werden,
als auch nachträglich an die Trapezplatte angeklebt werden. Alternativ oder zusätzlich
kann das Fertigbauelement auch in der Aufbetonschicht mindestens ein Verankerungselement
aufweisen, mittels dessen das Fertigbauelement mit einem Bauelement oder einem weiteren
Fertigbauelement verbindbar ist. Das mindestens eine Verankerungselement in der Aufbetonschicht
kann vorteilhaft in den Vertiefungen und/oder zwischen den Erhebungen der Faltung
angeordnet sein. Die Verankerungselemente können beispielsweise als Bolzen- oder lösbare
Verschraubungselemente ausgebildet sein, die auch in das Querjoch oder die Aufbetonschicht
eingegossen werden können.
[0016] Das Querjoch kann bevorzugt in der jeweiligen Stirnfläche derart ausgebildet sein,
dass es bei der Verbindung des Fertigbauelementes mit einem Bauelement eine Auflage
für das Bauelement bildet, d. h. das Querjoch kann so groß ausgebildet werden, dass
die Kontaktfläche zwischen dem Bauelement und dem Fertigbauelement, die bei der Verbindung
des Bauelementes mit dem Verankerungselement des Querjochs gebildet wird, vollständig
mit dem Querjoch gebildet sein kann. Dadurch kann ein gleichmäßiger Lasteintrag in
das Fertigbauelement erreicht werden, sodass das Fertigbauelement auch außermittige
Beanspruchen aufnehmen kann. Werden erfindungsgemäße Fertigbauelemente miteinander
verbunden, so kann die Kontaktfläche zwischen den Fertigbauelementen mit den Querjochen
des jeweiligen Fertigbauelementes ausgebildet werden. Ein besonders gleichmäßiger
Lasteintrag kann mit Querjochen erreicht werden, die aus einem bewehrten Beton ausgebildet
sind.
[0017] Besonders bevorzugt können die Fertigbauelemente als Wand- oder Deckenelemente ausgebildet
werden. Fertigbauelemente, die als Deckenelemente ausgebildet sind, sollten vorteilhafterweise
in der Aufbetonschicht in den Vertiefungen und/oder zwischen den Erhebungen der Faltung
des vorgespannten Flächentragwerkelementes mindestens ein Verankerungselement aufweisen,
mittels dessen das Deckenelement mit einem Bauelement oder einem weiteren Fertigbauelement
verbindbar ist. Die Aufbetonschicht auf der Oberfläche des vorgespannten Flächentragwerkelementes
ist vorteilhafterweise derart in den Vertiefungen und/oder zwischen den Erhebungen
der Faltung des vorgespannten Flächentragwerkelementes ausgebildet, so dass die Aufbetonschicht
mit den Erhebungen und/oder Vertiefungen der Faltung eine ebene Oberfläche bildet,
die planparallel zum vorgespannten Flächentragwerkelement ausgerichtet ist. Dadurch
kann das Faltwerk eine direkte Auflagefläche für ein Bauelement oder ein weiteres
Fertigbauelement, das mit dem Deckenelement mittels des Verankerungselementes verbunden
werden kann, bilden und die Aufbetonschicht entlasten. Die Unterbetonschicht ist vorteilhafterweise
auf einer der Aufbetonschicht gegenüberliegend angeordneten Oberfläche des vorgespannten
Flächentragwerkelementes derart in den Vertiefungen und/oder zwischen den Erhebungen
der Faltung des vorgespannten Flächentragwerkelementes ausgebildet, so dass die Unterbetonschicht
die Vertiefungen und/oder Erhebungen der Faltung bedeckt und eine ebene Oberfläche
bildet, die planparallel zum vorgespannten Flächentragwerkelement ausgerichtet ist.
Die Unterbetonschicht kann somit als durchgehende Oberfläche ausgebildet werden, die
eine gute Wärmedämmung und Brandschutzsicherheit aufweist und direkt mit Spachtel
oder Farbe beschichtet werden kann.
[0018] Fertigbauelemente, die als Wandelement ausgebildet sind, sollten vorteilhafterweise
an mindestens einer äußeren Stirnfläche ein Querjoch mit mindestens einem Verankerungselement
aufweisen, mittels dessen das Wandelement an der Stirnfläche auf Stoß oder an einer
mit dem Querjoch gebildeten Seitenfläche des Wandelementes unter einem rechten Winkel
mit einem Bauelement oder einem weiteren Fertigbauelement verbindbar ist. Das mindestens
eine Verankerungselement kann hierfür im Querjoch beispielsweise senkrecht oder parallel
zur jeweiligen Stirnfläche des Wandelementes ausgebildet oder ausgerichtet sein. Die
Aufbetonschicht auf der Oberfläche des vorgespannten Flächentragwerkelementes und
die Unterbetonschicht auf einer der Aufbetonschicht gegenüberliegend angeordneten
Oberfläche des vorgespannten Flächentragwerkelementes können derart in den Vertiefungen
und/oder zwischen den Erhebungen der Faltung des vorgespannten Flächentragwerkelementes
ausgebildet sein, dass die Aufbetonschicht und die Unterbetonschicht die Vertiefungen
und/oder Erhebungen der Faltung jeweils bedecken und jeweils ebene Oberflächen bilden,
die planparallel zum vorgespannten Flächentragwerkelement ausgerichtet sind. Die Aufbetonschicht
und die Unterbetonschicht können die Oberfläche des Flächentragwerkelementes dabei
vollständig überdecken.
[0019] Die Verankerungselemente können beispielsweise als Bolzen aus Metall oder glasfaserverstärktem
Kunststoff, als Dübel, Verbundanker oder Verschraubungselement ausgebildet sein. Sie
können beispielsweise durch eine Spreizung, d. h. eine plastische Verformung des Verankerungselementes
oder durch das Schneiden eines Gewindes mittels des Verankerungselementes im Fertigbauelement
befestigt sein, sodass die Verankerungselemente für das Recycling der Fertigbauelemente
leicht entfernt werden können. Alternativ können die Verankerungselemente auch mittels
eines Bindemittels, z. B. einer Vergussmaße, im Fertigbauelement befestigt sein oder
als Einlegeteile bereits bei der Ausbildung der Aufbeton- bzw. Unterbetonschicht oder
eines Querjoche in diese eingegossen sein.
[0020] Ein Fertigbausystem weist mindestens zwei erfindungsgemäße Fertigbauelemente auf,
die wie beschrieben mittels der Verankerungselemente an einer äußeren Stirnfläche
oder an der Aufbetonschicht oder der Unterbetonschicht miteinander verbindbar sind
und als Wandelemente oder Deckenelement ausgebildet sein können.
[0021] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 5 erläutert.
[0022] Es zeigen:
Fig. 1: in einer schematischen Schnittdarstellung eine Vorderansicht und eines Seitenansicht
eines Beispiels eines Fertigbauelementes,
Fig. 2: in einer schematischen Schnittdarstellung ein Beispiel eines als Deckenelement
ausgebildeten Fertigbauelementes mit senkrecht aufstehendem Wandelement,
Fig. 3: in einer schematischen Schnittdarstellung ein Beispiel eines als Wandelement
ausgebildeten Fertigbauelementes,
Fig. 4: in einer schematischen Schnittansicht ein Beispiel eines Fertigbausystems
als Wand-Deckenknoten einer Außenwand und
Fig. 5: in einer schematischen Schnittansicht ein weiteres Beispiele eines Fertigbausystems
als Wand-Deckenknoten einer Innenwand.
[0023] In Figur 1 ist in einer schematischen Schnittdarstellung eine Vorderansicht und eines
Seitenansicht eines Beispiels eines Fertigbauelementes dargestellt. Das Fertigbauelement
weist ein auf Zug vorgespanntes Flächentragwerkelement 1 aus Textilbeton, eine Aufbetonschicht
2 und eine Unterbetonschicht 3 auf. Das vorgespannte Flächentragwerkelement 1 ist
als Faltwerk ausgebildet, das eine Faltung aufweist, die durch Erhebungen und/oder
Vertiefungen im vorgespannten Flächentragwerkelement 1 gebildet ist. Die Aufbetonschicht
2 ist auf einer Oberfläche des vorgespannten Flächentragwerkelementes 1 derart in
den Vertiefungen und/oder zwischen den Erhebungen der Faltung ausgebildet, dass die
Aufbetonschicht 2 eine ebene Oberfläche bildet, die planparallel zum vorgespannten
Flächentragwerkelement 1 ausgerichtet ist. Die Unterbetonschicht 3 ist auf einer der
Aufbetonschicht 2 gegenüberliegend angeordneten Oberfläche des vorgespannten Flächentragwerkelementes
1 derart in den Vertiefungen und/oder zwischen den Erhebungen der Faltung ausgebildet,
dass die Unterbetonschicht 3 eine ebene Oberfläche bildet, die planparallel zum vorgespannten
Flächentragwerkelement 1 ausgerichtet ist, und gegen Herausfallen gesichert ist. Das
Fertigbauelement weist dadurch neben einer sehr geringen Eigenmasse eine hohe Tragfähigkeit,
eine lange Lebensdauer, eine hohe Schall- und Wärmedämmung und auch eine hohe Brandschutzsicherheit
auf.
[0024] Im dargestellten Beispiel der Figur 1 ist das vorgespannte Flächentragwerkelement
1 des Fertigbauelementes als Faltwerk ausgebildet, das eine Faltung aufweist, die
durch linienförmige, äquidistant und parallel zueinander verlaufende Erhebungen und/oder
Vertiefungen ausgebildet ist. Für eine hohe Tragfähigkeit und Schalldämmung sind die
Erhebungen und/oder Vertiefungen insbesondere als Trapezsicken ausgebildet, d. h.
das Faltwerk ist als Trapezfaltwerkplatte ausgebildet. Das vorgespannte Flächentragwerkelement
1 kann aus einem vorgespannten Textilbeton mit mindestens einer textilen Bewehrung
4 mit sofortigem Verbund ausgebildet sein. Im dargestellten Beispiel der Figur 1 ist
das vorgespannte Flächentragwerkelement 1 aus einem vorgespannten Textilbeton mit
sofortigem Verbund gebildet, der mindestens eine textile Bewehrung 4 aus Carbon-Faserbündeln,
sogenannten Rovings, aufweist. Die textile Bewehrung ist als Gelegestreifen ausgebildet,
die im dargestellten Beispiel, mit ihrer Längsachse entlang der linienförmigen Erhebungen
und/oder linienförmigen Vertiefungen des Faltwerkes angeordnet sind. Neben oder zusätzlich
zu Faserbündeln aus Carbon, bzw. Kohlenstoff, kann die textile Bewehrung auch aus
Basalt- und/oder Glasfaserbündeln gebildet sein. Statt als einzelne Gelegestreifen
kann die textile Bewehrung auch als dreidimensionales Faltwerk ausgebildet sein, das
komplementär zur Faltung des Flächentragwerkelement 1 ausgebildet und der Faltung
folgend im Flächentragwerkelement 1 angeordnet ist. Die Fasern können in Beton und/oder
einen Kunststoff eingebettet sein.
[0025] Die Aufbetonschicht 2 und/oder die Unterbetonschicht 3 sind im dargestellten Beispiel
der Figur 1 aus einem Schaumbeton oder Porenleichtbeton ausgebildet. Dadurch kann
das Fertigbauelement diffusionsoffen und dennoch wärme- und schalldämmend und auch
brandsicher ausgebildet werden. Schaumbeton oder Porenleichtbeton erleichtern außerdem
die Fertigung des Fertigbauelementes. Die Aufbetonschicht 2 und/oder die Unterbetonschicht
3 können in kurzer Zeit und sehr eben ausgebildet werden, so dass sie sich unbehandelt
für eine direkte Beschichtung mit Spachtel, Farbe oder Putz eignen. Außerdem können
bei der Fertigung mögliche Installationen bereits in die Aufbetonschicht 2 und/oder
die Unterbetonschicht 3 eingebettet werden. Durch den Schaumbeton bzw. Porenleichtbeton
ist das Fertigbauelement außerdem recyclebar, so dass es insgesamt eine sehr gute
Ökobilanz aufweist.
[0026] Im dargestellten Beispiel der Figur 1 ist das Fertigbauelement an mindestens einer
äußeren Stirnfläche mit einem Querjoch 5 ausgebildet, das beispielsweise aus einem
bewehrten Beton ausgebildet sein kann. In diesem Querjoch 5 kann mindestens ein Verankerungselement
6 (in Figur 4 und 5 dargestellt) angeordnet sein, mittels dessen das Fertigbauelement
mit einem anderen Bauelement 7 oder einem weiteren Fertigbauelement verbindbar ist.
Das Verankerungselement 6 kann hierfür im Querjoch 5 beispielsweise senkrecht oder
parallel zur jeweiligen äußeren Stirnfläche des Fertigbauelementes ausgebildet sein,
so dass das Fertigbauelement an der jeweiligen Stirnfläche auf Stoß oder an einer
mit dem Querjoch 5 gebildeten äußeren Seitenfläche unter einem rechten Winkel mit
einem Bauelement 7 oder einem weiteren Fertigbauelement verbindbar ist. Beispiele
hierfür sind in den Figuren 4 und 5 dargestellt.
[0027] Das Querjoch 5 kann insbesondere als Zwischenauflage für das Bauelement 7 oder das
weitere Fertigbauelement, mit dem das Fertigbauelement verbindbar ist, ausgebildet
sein, d. h. das Querjoch 5 kann so groß ausgebildet werden, dass die Kontaktfläche,
die bei der Verbindung des Fertigbauelementes mit dem Bauelement 7 oder einem weiteren
Fertigbauelement mittels des mindestens einen Verankerungselementes 6 des Querjochs
5 zwischen dem Fertigbauelement und dem Bauelement 7 oder einem weiteren Fertigbauelement
gebildet wird, vollständig mit dem Querjoch 5 gebildet ist. Dadurch kann ein gleichmäßiger
Lasteintrag in das Fertigbauelement erreicht werden, sodass das Fertigbauelement auch
außermittige Beanspruchungen aufnehmen kann. Das Querjoch 5 kann insbesondere auch
in auskragenden Fertigbauteilen als Auflager an belasteten Flächen der Kragenende
ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich zu Verankerungselementen 6 in Querjochen
5 kann außerdem mindestens ein Verankerungselement 6 in der Aufbetonschicht 2 (in
Figur 2 dargestellt) und/oder der Unterbetonschicht 3 vorgesehen sein, mittels dessen
das Fertigbauelement an der Aufbetonschicht 2 und/oder der Unterbetonschicht 3 mit
einem weiteren Bauelement 7 verbindbar ist.
[0028] Das Fertigbauelement kann insbesondere mit mindestens einem lösbaren Verankerungselement
6 ausgebildet werden, sodass entsprechende Konstruktionen aus den Fertigbauelementen
einfach rückbaubar und wiederverwendbar sind. Die Anzahl und Anordnung der Querjoche
5 und Verankerungselemente 6 können variabel an die jeweiligen Abmessungen, Einbaurichtung
und Belastungen des Fertigbauelementes angepasst werden. Das Fertigbauelement kann
insbesondere auch als Wand- oder Deckenelement ausgebildet werden. Solche Fertigbauelemente
können typischerweise mit einer Breite im Bereich von 1,20 Metern bis 2,40 Metern,
einer Länge zwischen 3 Metern bis 8 Metern und einer Wand- bzw. Deckenstärke von 15
cm bis 40 cm ausgebildet werden und auch Zwischenjoche für Zwischenebenen und/oder
Öffnungen, beispielsweise für Türen oder Fenster, aufweisen. Die Querjoche und/oder
Zwischenjoche können außerdem Spannkanäle aufweisen, durch die die Fertigbauelemente
beispielsweise zur Überbrückung von Öffnungen mit Spanngliedern, wie z. B. Spannstäben,
zusammengespannt werden können. Die Fertigbauteile können hierfür segmentiert, d.
h. in Teilabschnitten ausgebildet sein, wobei die Fugen zwischen den einzelnen Teilabschnitten
typischerweise senkrecht zur Haupttragrichtung der zusammengespannten Teilabschnitte
mit Noppen am jeweiligen Joch ausgebildet sind. Die Fertigbauteile lassen sich somit
auch für Konstruktionen in Segmentbauweise verwenden. Alternativ oder zusätzlich zur
Verspannung über Spannkanäle und Spannglieder können die Fertigbauteile zur Lastverteilung
auch mit Unterzügen ausgebildet sein.
[0029] Figur 2 zeigt in einer schematischen seitlichen Schnittansicht ein Beispiel eines
als Deckenelement ausgebildeten Fertigbauelementes. Wiederkehrende Merkmale sind in
dieser Figur 2, wie auch in den folgenden Figuren, mit identischen Bezugszeichen versehen.
[0030] Das Fertigbauelement weist in der Aufbetonschicht 2 in den Vertiefungen und/oder
zwischen den Erhebungen der Faltung mindestens ein Verankerungselement 6, im dargestellten
Beispiel ein Verschraubungselement, auf, mittels dessen das Deckenelement mit einem
Bauelement 7 oder einem weiteren Fertigbauelement lösbar verbindbar ist. Die Aufbetonschicht
2 auf der Oberfläche des vorgespannten Flächentragwerkelementes 1 ist derart in den
Vertiefungen und/oder zwischen den Erhebungen der Faltung ausgebildet ist, dass die
Aufbetonschicht 2 mit den Erhebungen und/oder Vertiefungen der Faltung eine ebene
Oberfläche bildet, die planparallel zum vorgespannten Flächentragwerkelement 1 ausgerichtet
ist. Dadurch bildet das Faltwerk eine direkte Auflagefläche für das Bauelement 7 bzw.
für ein weiteres Fertigbauelement, und die Aufbetonschicht 2 wird entlastet. Die Unterbetonschicht
3 ist vorteilhafterweise auf einer der Aufbetonschicht 2 gegenüberliegend angeordneten
Oberfläche des vorgespannten Flächentragwerkelementes 1 derart in den Vertiefungen
und/oder zwischen den Erhebungen der Faltung ausgebildet, dass die Unterbetonschicht
3 die Vertiefungen und/oder Erhebungen der Faltung bedeckt und eine ebene Oberfläche
bildet, die planparallel zum vorgespannten Flächentragwerkelement 1 ausgerichtet ist.
[0031] In Figur 3 ist in einer schematischen seitlichen Schnittansicht ein Beispiel eines
als Wandelement ausgebildeten Fertigbauelementes dargestellt. Das Fertigbauelement
weist an mindestens einer äußeren Stirnfläche ein Querjoch 5 mit einem Verankerungselement
6 (in Figur 4 und 5 dargestellt) auf, mittels dessen das Fertigbauelement an der Stirnfläche
auf Stoß oder an einer mit dem Querjoch 5 gebildeten Seitenfläche des Fertigbauelementes
unter einem rechten Winkel mit einem Bauelement 7 oder einem weiteren Fertigbauelement
verbindbar ist. Die Aufbetonschicht 2 auf der Oberfläche des vorgespannten Flächentragwerkelementes
1 und die Unterbetonschicht 3 auf einer der Aufbetonschicht 2 gegenüberliegend angeordneten
Oberfläche des vorgespannten Flächentragwerkelementes 1 sind derart in den Vertiefungen
und/oder zwischen den Erhebungen der Faltung des vorgespannten Flächentragwerkelementes
1 ausgebildet, dass die Aufbetonschicht 2 und die Unterbetonschicht 3 die Vertiefungen
und/oder Erhebungen der Faltung jeweils bedecken und jeweils ebene Oberflächen bilden,
die planparallel zum vorgespannten Flächentragwerkelement 1 ausgerichtet sind.
[0032] Die Figuren 4 und 5 zeigen in schematischen Schnittdarstellungen Beispiele von Fertigbausystemen.
Fertigbausysteme weisen mindestens zwei Fertigbauelemente auf, die mittels der Verankerungselemente
6 miteinander verbindbar sind. Die Verankerungselemente 6 können hierfür in der Aufbetonschicht
2 oder im Querjoch 5 angeordnet des jeweiligen Fertigbauelementes sein. Die Figuren
4 und 5 zeigen jeweils Fertigbausysteme mit mehr als zwei Fertigbauelementen, der
Fachmann kann den Beispielen der Figuren 4 und 5, sowie auch dem Beispiel der Figur
2 jedoch auch entnehmen, wie Fertigbausysteme mit lediglich zwei Fertigbauelementen
ausgebildet sein können.
[0033] Figur 4 zeigt ein Beispiel eines Fertigbausystems, bei dem drei Fertigbauelemente
T-förmig miteinander verbunden werden können. Die Verankerungselemente 6 sind in den
Querjochen 5 jeweils senkrecht oder parallel zur Stirnfläche der Fertigbauelemente
ausgebildet, so dass die Fertigbauelemente an Flächen, die von jeweils einem Querjoch
5 mit einem senkrecht zur Stirnfläche angeordneten Verankerungselement 6 und einem
Querjoch 5 mit einem parallel zur Stirnfläche angeordneten Verankerungselement 6 gebildeten
werden, unter einem rechten Winkel miteinander verbunden werden können.
[0034] Im Beispiel der Figur 5 ist ein Fertigbausystem dargestellt, bei dem vier Fertigbauelemente
kreuzförmig miteinander verbunden werden können. Die Verankerungselemente 6 sind jeweils
senkrecht zu den Stirnflächen der Fertigbauelemente in den Querjochen 5 der Fertigbauelemente
angeordnet, so dass zwei einander gegenüber angeordnete Fertigbauelemente an den jeweiligen
Stirnflächen auf Stoß miteinander verbindbar sind und zwei weitere Fertigbauelemente
in einem rechten Winkel an den Seitenflächen, die von den Querjochen 5 der zwei auf
Stoß verbundenen Fertigbauelemente gebildet werden, jeweils gegenüberliegend zu den
auf Stoß verbundenen Fertigbauelementen mit diesen verbindbar sind. Die auf Stoß an
ihren Stirnflächen miteinander verbundenen Fertigbauelemente können beispielsweise
als Deckenelemente ausgebildet sein, während die Fertigbauelemente, die rechtwinklig
mit diesen auf Stoß verbundenen Fertigbauelementen mit diesen verbundenen sind, als
Wandelemente ausgebildet sein können. Die Querjoche 5 können außerdem, wie in Figur
5 schematisch dargestellt, als Zwischenauflagen ausgebildet sein, d. h. die Querjoche
5 können jeweils an oder als Kontaktflächen bzw. Kraftübertragungsflächen zwischen
den Fertigbauelementen ausgebildet sein.
[0035] Lediglich in den Ausführungsbeispielen offenbarte Merkmale der verschiedenen Ausführungsbeispiele
können miteinander kombiniert und einzeln, unabhängig vom jeweiligen gezeigten Beispiel,
beansprucht werden.
1. Fertigbauelement aufweisend ein vorgespanntes Flächentragwerkelement (1) aus Textilbeton,
eine Aufbetonschicht (2) und/oder eine Unterbetonschicht (3), dadurch gekennzeichnet, dass
das vorgespannte Flächentragwerkelement (1) als Faltwerk ausgebildet ist, das eine
Faltung aufweist, die durch Erhebungen und/oder Vertiefungen im vorgespannten Flächentragwerkelement
(1) gebildet ist,
die Aufbetonschicht (2) auf einer Oberfläche des vorgespannten Flächentragwerkelementes
(1) derart in den Vertiefungen und/oder zwischen den Erhebungen der Faltung ausgebildet
ist, dass die Aufbetonschicht (2) eine ebene Oberfläche bildet, die planparallel zum
vorgespannten Flächentragwerkelement (1) ausgerichtet ist, und/oder
die Unterbetonschicht (3) auf einer der Aufbetonschicht (2) gegenüberliegend angeordneten
Oberfläche des vorgespannten Flächentragwerkelementes (1) derart in den Vertiefungen
und/oder zwischen den Erhebungen der Faltung ausgebildet ist, dass die Unterbetonschicht
(3) eine ebene Oberfläche bildet, die planparallel zum vorgespannten Flächentragwerkelement
(1) ausgerichtet ist.
2. Fertigbauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das vorgespannte Flächentragwerkelement (1) als Faltwerk ausgebildet ist, das eine
Faltung aufweist, die mit linienförmigen Erhebungen und/oder linienförmigen Vertiefungen
gebildet ist.
3. Fertigbauelement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das vorgespannte Flächentragwerkelement (1) als Faltwerk ausgebildet ist, das eine
Faltung mit Erhebungen und/oder Vertiefungen aufweist, die als Halbrundsicken, Kastensicken,
Trapezsicken oder Dreiecksicken ausgebildet sind.
4. Fertigbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das vorgespannte Flächentragwerkelement (1) aus einem vorgespannten Textilbeton mit
sofortigem Verbund gebildet ist, der mindestens eine textile Bewehrung aus Carbon-,
Basalt- und/oder Glasfaserbündeln (4) aufweist.
5. Fertigbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine textile Bewehrung als Gelegestreifen ausgebildet ist, wobei die
Gelegestreifen im Faltwerk mit ihrer Längsachse entlang der linienförmigen Erhebungen
und/oder linienförmigen Vertiefungen der Faltung angeordnet sind.
6. Fertigbauelement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufbetonschicht (2) und/oder die Unterbetonschicht (3) aus einem Leichtbeton,
insbesondere einem Schaumbeton oder Porenleichtbeton, ausgebildet ist/sind.
7. Fertigbauelement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fertigbauelement an mindestens einer äußeren Stirnfläche ein Querjoch (5) mit
einem Verankerungselement (6), mittels dessen das Fertigbauelement mit einem Bauelement
(7) oder einem weiteren Fertigbauelement verbindbar ist, und/oder in der Aufbetonschicht
(2) und/oder der Unterbetonschicht (3) mindestens ein Verankerungselement (6), mittels
dessen das Fertigbauelement mit einem Bauelement (7) oder einem weiteren Fertigbauelement
verbindbar ist, aufweist.
8. Fertigbauelement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass,
das Fertigbauelement in der Aufbetonschicht (2) und/oder der Unterbetonschicht (3)
in den Vertiefungen und/oder zwischen den Erhebungen der Faltung mindestens ein Verankerungselement
(6) aufweist, mittels dessen das Fertigbauelement mit einem Bauelement (7) verbindbar
ist.
9. Fertigbauelement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, die Aufbetonschicht (2) und/oder die Unterbetonschicht (3) derart in den Vertiefungen
und/oder zwischen den Erhebungen der Faltung ausgebildet ist/sind, dass
die Aufbetonschicht (2) und/oder die Unterbetonschicht (3) jeweils mit den Erhebungen
und/oder Vertiefungen der Faltung eine ebene Oberfläche bildet/bilden, die planparallel
zum vorgespannten Flächentragwerkelement (1) ausgerichtet ist, oder
die Aufbetonschicht (2) und/oder die Unterbetonschicht (3) derart in den Vertiefungen
und/oder zwischen den Erhebungen der Faltung ausgebildet ist/sind, dass die Aufbetonschicht
(2) und/oder die Unterbetonschicht (3) jeweils die Vertiefungen und/oder Erhebungen
der Faltung übergedeckt/überdecken und eine ebene Oberfläche bildet/bilden, die planparallel
zum vorgespannten Flächentragwerkelement (1) ausgerichtet ist.
10. Fertigbausystem aufweisend mindestens zwei Fertigbauelemente nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die Fertigbauelemente mittels der Verankerungselemente (6) miteinander
verbindbar sind.