[0001] Die Erfindung betrifft einen Plattenanker zur Herstellung von Betonsandwichplatten
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei der Herstellung von Betonsandwichplatten, wie sie beispielsweise bei der Herstellung
von dreischichtigen Außenwandelementen zum Einsatz kommen, werden gattungsgemäße Plattenanker
verwendet. Die Plattenanker verbinden eine aus Beton gegossene Vorsatzschicht mit
einer aus Beton gegossenen Tragschicht. Zwischen Vorsatzschicht und Tragschicht befindet
sich eine Isolationsschicht. Die Plattenanker sind mit ihren Enden in den Beton der
Vorsatzschicht und in den Beton der Tragschicht eingegossen und bilden somit eine
mechanische Verbindung zwischen Vorsatzschicht und Tragschicht. Bei der Vorsatzschicht
kann es sich beispielsweise, jedoch keineswegs ausschließlich, um Außenwandelemente
handeln, mit welchen die Fassade eines Gebäudes gebildet wird. Ein gattungsgemäßer
Plattenanker ist beispielsweise aus der
DE 92 11 635 U1 bekannt. Der dort beschriebene Plattenanker ist in der Art einer Metallkonstruktion
aus mehreren Blechteilen, die miteinander verschweißt sind, gebildet. Der Aufbau des
Plattenankers ist relativ komplex, so dass die Herstellung des Plattenankers zeitaufwändig
und teuer ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen neuen Plattenanker vorzuschlagen,
der eine hochfeste Verbindung zwischen Vorsatzschicht und Tragschicht ermöglicht und
kostengünstig hergestellt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Plattenanker nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Der erfindungsgemäße Plattenanker ist zunächst dadurch charakterisiert, dass der
Plattenanker aus Metalldraht gebogen ist. Nach Ablängen eines entsprechend langen
Metalldrahtabschnitts kann dieser gemäß der gewünschten Form des Plattenankers durch
Biegen geformt werden, so dass der Plattenanker insgesamt preisgünstig herstellbar
ist.
[0007] Der aus Metalldraht gebogene Plattenanker weist zumindest vier bogenförmige Ankerbeugen
auf, wobei zumindest zwei bogenförmige Ankerbeugen in den Beton der Tragschicht und
zumindest zwei bogenförmige Ankerbeugen in den Beton der Vorsatzschicht eingegossen
sind. Im Ergebnis bildet der Plattenanker mindestens vier Befestigungspunkte zwischen
der Tragschicht und der Vorsatzschicht, so dass entsprechend hohe Kräfte und Momente
zwischen Vorsatzschicht und Tragschicht übertragbar sind. Die vom gebogenen Metalldraht
des Plattenankers gebildeten Ankerbeugen sind so in den Beton der Tragschicht bzw.
der Vorsatzschicht eingegossen, dass der Plattenanker in jeder Ankerbeuge von einem
in den Beton eingegossenen Bewehrungselement hintergriffen werden kann. Im Ergebnis
kann also durch den Hintergriff der Bewehrungselemente an den Ankerbeugen eine hochfeste
Fixierung des Plattenankers an den zumindest vier Befestigungspunkten des Betons der
Vorsatzschicht bzw. der Tragschicht realisiert werden. Im Ergebnis wird also trotz
des sehr einfachen Aufbaus des Plattenankers eine hochfeste Verbindung zwischen Tragschicht
und Vorsatzschicht ermöglicht.
[0008] In welcher Weise die Ankerbeugen an dem erfindungsgemäßen Plattenanker gebildet werden,
ist grundsätzlich beliebig. Besonders einfach und kostengünstig lassen sich die Ankerbeugen
herstellen, wenn der Metalldraht entsprechend zickzackförmig gebogen wird. Durch die
zickzackförmige Form verläuft der Metalldraht abwechselnd zwischen einer Ankerbeuge
in der Vorsatzschicht und einer Ankerbeuge in der Tragschicht. Um die Bewehrungselemente
schnell und sicher in den Ankerbeugen fixieren zu können, sollte der Öffnungswinkel
des Metalldrahts im Bereich der Ankerbeugen bevorzugt im Bereich zwischen 30 und 60
Grad liegen.
[0009] Da der Plattenanker aus einem Metalldrahtabschnitt hergestellt ist, weist der Metalldrahtabschnitt
zwei Enden auf. Um eine Schwächung der mechanischen Festigkeit des Plattenankers im
Bereich der Enden des Metalldrahts zu vermeiden, sollten die beiden Enden des gebogenen
Metalldrahts bevorzugt eine Überdeckung aufweisen.
[0010] Die Überdeckung der beiden Enden des Metalldrahts sollte dabei bevorzugt im Bereich
einer Ankerbeuge liegen.
[0011] Um die Festigkeit des Plattenankers zu erhöhen, kann der Metalldraht entsprechend
einer vorgegebenen Form in mehreren Umläufen so gebogen werden, dass sich die beiden
Enden des gebogenen Metalldrahts im Bereich aller Ankerbeugen überdecken. Eine weitere
Steigerung der mechanischen Festigkeit des Plattenankers wird erreicht, wenn der Metalldraht
eine doppelte Überdeckung entlang des gesamten Umlaufs des Plattenankers aufweist.
[0012] Die Form des Plattenankers insgesamt ist grundsätzlich beliebig, solange der Plattenanker
die Vorsatzschicht und die Tragschicht in zumindest vier Befestigungspunkten miteinander
verbindet. Eine besonders hohe Festigkeit ergibt sich, wenn der Plattenanker eine
rechteckförmige oder trapezförmige Ankerfläche definiert.
[0013] Verschiedene Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisiert
dargestellt und werden nachfolgend beispielhaft erläutert.
[0014] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform eines Plattenankers in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 2
- den Plattenanker gemäß Fig. 1 in Ansicht von oben;
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform eines Plattenankers in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 4
- den Plattenanker gemäß Fig. 3 in Ansicht von oben;
- Fig. 5
- den Plattenanker gemäß Fig. 2 nach Eingießen von zwei Ankerbeugen in den Beton einer
Tragschicht;
- Fig. 6
- den Plattenanker gemäß Fig. 4 nach Eingießen von drei Ankerbeugen in den Beton einer
Tragschicht;
- Fig. 7
- den Plattenanker gemäß Fig. 5 nach Anbringung der Isolationsschicht auf der Tragschicht;
- Fig. 8
- den Plattenanker gemäß Fig. 6 nach Anbringung der Isolationsschicht auf der Tragschicht;
- Fig. 9
- den Plattenanker gemäß Fig. 7 nach Eingießen von zwei Ankerbeugen in den Beton der
Vorsatzschicht;
- Fig. 10
- den Plattenanker gemäß Fig. 8 nach Eingießen von drei Ankerbeugen in den Beton der
Vorsatzschicht;
- Fig. 11
- eine dritte Ausführungsform eines Plattenankers in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 12
- den Plattenanker gemäß Fig. 11 in Ansicht von oben;
- Fig. 13
- eine vierte Ausführungsform eines Plattenankers in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 14
- den Plattenanker gemäß Fig. 13 in Ansicht von oben.
[0015] Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform 01 eines Plattenankers, der durch Biegeverformung
eines Metalldrahtabschnitts hergestellt ist. Der Metalldrahtabschnitt 02 ist zickzackförmig
gebogen und bildet dadurch vier Ankerbeugen 03, 04, 05 und 06. Im Bereich der Ankerbeuge
05 weisen die beiden Enden 07 und 08 des Metalldrahtabschnitts 02 eine Überdeckung
auf, so dass der Metalldrahtabschnitt 02 im Bereich der Ankerbeuge 05 doppelt liegt.
[0016] Fig. 2 zeigt den Plattenanker 01 mit den vier Ankerbeugen 03 bis 06 in Ansicht von oben.
[0017] Fig. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform 09 eines aus einem Metalldrahtabschnitt 10 gebogenen
Plattenankers. Der Metalldrahtabschnitt 10 ist zur Bildung des Plattenankers 09 wiederum
zickzackförmig gebogen und bildet insgesamt sechs Ankerbeugen 11, 12, 13, 14, 15 und
16.
[0018] Fig. 4 zeigt den Plattenanker 09 mit dem gebogenen Metalldrahtabschnitt 10 in Ansicht von
oben.
[0019] Die Verwendung der Plattenanker 01 und 09 zur Herstellung von Betonsandwichplatten
soll nachfolgend anhand der Zeichnungen in
Fig. 5 bis
Fig. 10 beispielhaft erläutert werden.
[0020] Fig. 5 und
Fig. 6 zeigen den ersten Schritt eines Herstellungsverfahrens zur Herstellung einer Betonsandwichplatte
unter Verwendung der Plattenanker 01 und 09. Wie in Fig. 5 dargestellt wird der Plattenanker
01 mit den beiden Ankerbeugen 03 und 04 in den Beton einer Tragschicht 17 eingegossen.
Zur hochfesten Verankerung des Plattenankers 01 in der Tragschicht 17 werden die Ankerbeugen
03 und 04 von Bewehrungselementen 18, bei denen es sich beispielsweise um kurze Metalldrahtabschnitte
handeln kann, hintergriffen. Zur Armierung der Tragschicht 17 kann in den Beton zusätzlich
ein Armierungsgitter eingegossen sein. Man erkennt, dass nach Aushärten des Betons
der Tragschicht 17 der Plattenanker 01 an zwei Befestigungspunkten in der Tragschicht
17 fixiert ist. Insofern können entsprechende Kräfte und Momente vom Plattenanker
01 in die Tragschicht 17 eingeleitet werden.
[0021] Fig. 6 zeigt den Plattenanker 09 nachdem die Ankerbeugen 11, 12 und 13 in den Beton der
Tragschicht 17 einbetoniert sind. Auch hier werden die Ankerbeugen 11, 12 und 13 von
Bewehrungselementen 18 hintergriffen. Im Unterschied zum Plattenanker 01 ist der Plattenanker
09 an drei Befestigungspunkten im Beton der Tragschicht 17 verankert und kann auf
diese Weise eine entsprechend höhere Last übertragen.
[0022] Fig. 7 und
Fig. 8 zeigen die Plattenanker 01 und 09 nach Anbringung einer Isolationsschicht 19 auf
der Innenseite der Tragschicht 17. Die Isolationsschicht 19 wird von einem Mittelstück
der Plattenanker 01 bzw. 09 durchgriffen, so dass die Ankerbeugen 05 und 06 bzw. 14,
15 und 16 auf einer Seite der Isolationsschicht 19 überstehen.
[0023] Fig. 9 zeigt die Plattenanker 01 und 09, nachdem die Ankerbeugen 05 und 06 bzw. 14, 15 und
16 in den Beton einer Vorsatzschicht 20 eingegossen wurden. Auch hier werden in den
Ankerbeugen 05 und 06 bzw. 14, 15 und 16 jeweils Bewehrungselemente 18 angebracht,
um für eine entsprechende Verankerung im Beton der Vorsatzschicht 20 zu sorgen. Zur
Armierung der Vorsatzschicht 20 kann zusätzlich ein Armierungsgitter in die Vorsatzschicht
20 eingegossen werden.
[0024] Fig. 11 und
Fig. 12 zeigen eine dritte Ausführungsform 21 eines Plattenankers zur Herstellung von Betonsandwichplatten.
Der zickzackförmig gebogene Metalldrahtabschnitt 22 liegt im Bereich der Ankerbeugen
23, 24, 25 und 26 jeweils doppelt, so dass sich eine entsprechend höhere mechanische
Festigkeit bei der Übertragung von Kräften und Momenten zwischen der Tragschicht 17
und der Vorsatzschicht 20 ergibt.
[0025] Fig. 13 und
Fig. 14 zeigen eine vierte Ausführungsform 27 eines Plattenankers, der wiederum aus einem
Metalldrahtabschnitt 28 gebildet ist. Auch beim Plattenanker 27 liegt der Metalldrahtabschnitt
28 im Bereich der Ankerbeugen 29, 30, 31, 32, 33 und 34 jeweils doppelt.
1. Plattenanker (01, 09, 21, 27) zur Herstellung von Betonsandwichplatten, wobei der
Plattenanker (01, 09, 21, 27) mit einer Seite in den Beton einer Vorsatzschicht (17)
eingegossen werden kann, und wobei der Plattenanker (01, 09, 21, 27) mit einer gegenüberliegenden
zweiten Seite in den Beton einer Tragschicht (20) eingegossen werden kann, und wobei
der Plattenanker (01, 09, 21, 27) mit einem Mittelstück, das sich zwischen den beiden
eingegossenen Seiten erstreckt, eine zwischen der Vorsatzschicht (17) und der Tragschicht
(20) angeordnete Isolationsschicht (19) durchgreifen kann,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Plattenanker (01, 09, 21, 27) aus einem Metalldrahtabschnitt (02, 10, 22, 28)
gebogen ist, wobei der Metalldrahtabschnitt (02, 10, 22, 28) zumindest zwei bogenförmige
Ankerbeugen (03, 04, 11, 12, 13, 23, 24, 29, 30, 31) aufweist, die in den Beton der
Tragschicht (17) eingegossenen werden können, und wobei der Metalldrahtabschnitt (02,
10, 22, 28) zumindest zwei bogenförmige Ankerbeugen (05, 06, 14, 15, 16, 25, 26, 32,
33, 34) aufweist, die in den Beton der Vorsatzschicht (20) eingegossenen werden können,
und wobei die Ankerbeugen (03, 04, 05, 06, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 23, 24, 25, 26,
29, 30, 31, 32, 33, 34) jeweils von einem in den Beton der Tragschicht (17) oder Vorsatzschicht
(20) eingegossenen Bewehrungselement (18) hintergriffen werden können.
2. Plattenanker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Metalldrahtabschnitt (02, 10, 22, 28) zur Bildung mehrerer Ankerbeugen (03, 04,
05, 06, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 23, 24, 25, 26, 29, 30, 31, 32, 33, 34) zickzackförmig
gebogen ist.
3. Plattenanker nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Metalldrahtabschnitt (02, 10, 22, 28) zur Bildung der Ankerbeugen (03, 04, 05,
06, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 23, 24, 25, 26, 29, 30, 31, 32, 33, 34) mit einem Öffnungswinkel
im Bereich zwischen 30 und 60 Grad gebogen ist.
4. Plattenanker nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Enden (07, 08) des gebogenen Metalldrahtabschnitt (02, 10, 22, 28) eine
Überdeckung aufweisen.
5. Plattenanker nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die beiden Enden des gebogenen Metalldrahtabschnitt (02, 10, 22, 28) im Bereich
zumindest einer Ankerbeuge (25, 26, 29, 30, 31, 32, 33, 34) überdecken.
6. Plattenanker nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die beiden Enden des gebogenen Metalldrahtabschnitt (02, 10, 22, 28) im Bereich
aller Ankerbeugen (25, 26, 29, 30, 31, 32, 33, 34) überdecken.
7. Plattenanker nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Metalldrahtabschnitt (02, 10, 22, 28) zumindest abschnittsweise eine doppelte
Überdeckung entlang des Umlaufs des Plattenankers (21, 27) aufweist.
8. Plattenanker nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Plattenanker (01, 09, 21, 27) eine rechteckförmige oder trapezförmige Ankerfläche
definiert.