[0001] Die Erfindung betrifft einen Anti-Snap-Schließzylinder, insbesondere einen Anti-Snap
Schließzylinder für ein Zylinderschloss, mit mindestens einem Schließkern und einem
Zylindergehäuse, in dem der Schließkern aufgenommen ist, wobei das Zylindergehäuse
mindestens eine vorverlagerte Sollbruchstelle aufweist, gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1, 2 und/oder 3.
[0002] Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Schließvorrichtung, umfassend mindestens
einen Schlüssel und mindestens einen dazu korrespondierenden Schließkern und/oder
einen dazu korrespondierenden Schließzylinder gemäß Oberbegriff des Anspruchs 8.
[0003] Auch betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Anti-Snap-Sicherung eines Schließzylinders
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 9.
[0004] Nicht zuletzt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Anti-Snap-Schließzylinders
gemäß Anspruch 10.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind allgemein Schließkerne, Schließkernverlängerungen,
Schließzylinder, Zylinderschlösser, Schlüssel oder dergleichen und Verfahren zu deren
Herstellung bekannt. Auch im Bereich Anti-Snap sind derartige Bauteile bekannt. Bekannte
Anti-Snap Schließzylinder sehen eine Materialverstärkung oder das Vorlagern der Sollbruchstelle
vor die Stulpschraubenbohrung vor.
[0006] Aus der
EP 2 730 727 A2 ist ein Schließzylinder mit einem in einem Schließzylindermodul drehbaren Zylinderkern
und einer Sicherungszuhaltung zur Blockierung beim Auf- oder Abbrechen des Schließzylindermoduls
bekannt, wobei die Sicherungszuhaltung in einer Abtasteinheit angrenzend an das Schließzylindermodul
angeordnet ist und zum Abtasten der Position des Schließzylindermoduls einen Abtaststift
sowie zur Blockierung einen Verriegelungsbolzen umfasst. Der Schließzylinder gemäß
Stand der Technik weist eine Kernverlängerung auf. Die Kernverlängerung ist dabei
zum Koppeln zweier Zylinderkerne ausgebildet. Weiter ist eine Gehäuseverlängerung
vorgesehen, sodass sich insbesondere ein modulare Aufbau eines Schließzylinders ergibt.
[0007] Aus der
DE 10 2011 100 444 A1 ist ein Doppelschließzylinder bekannt, der je Zylinderkern eine einteilige, schalenförmige
Kernverlängerung aufweist. Die Kernverlängerungen sind axial verschiedentlich gelagert.
[0008] Aus der
GB 2545389 ist ein Schließzylinder mit einem Sicherheitsmechanismus bekannt. Dieser weist eine
einteilige Kernverlängerung auf, welche durch einen dort ausgebildeten Schlitz eine
Materialschwächung aufweist, welche als Sollbruchstelle dient. Der Schlitz fluchtet
in Betriebsposition mit einem Kanal, der für einen Sperrstift vorgesehen ist. Der
Sperrstift wird durch einen Querstift in einer Vorspannung gehalten.
[0009] Aus der
EP 2840204 ist ein Schließzylinder mit einem Gehäuse, einem im Gehäuse drehbaren Mitnehmer mit
Schließnase und mit einer Außenseite und einer Innenseite zu beiden Seiten des Mitnehmers
bekannt, wobei zumindest an der Außenseite ein Zylinderkern mit Zuhaltungen und an
der Innenseite ein durch Federkraft vorgespanntes Element vorgesehen ist, der durch
einen axial unter Federkraft verschiebbaren Teil verriegelt und zumindest teilweise
im Gehäuses zurückgehalten ist und der den Schließzylinder bei Wegbrechen der Außenseite
infolge Wegfalls der Verriegelung blockiert, wobei im Gehäuse an der Außenseite zwischen
dem in axialer Richtung unverschiebbaren Mitnehmer und der nächstgelegenen Zuhaltung
eine Sollbruchstelle vorgesehen ist und dass der axial verschiebbare Teil gegenüber
dem Mitnehmer verschiebbar und ständig drehfest in diesem gelagert ist so wie in axialer
Richtung federbelastet an der Stirnseite des Zylinderkerns der Außenseite direkt oder
indirekt anliegt.
[0010] Aus der
GB 2 531 900 A ist ein weitere Doppelschließzylinder mit Sollbruchstelle bekannt.
[0012] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Anti-Snap-Schließzylinder,
eine Schließvorrichtung sowie Verfahren hierzu zu schaffen, bei welchem eine verbesserte
Anti-Snap-Funktion realisiert ist und dessen Funktions- uns Herstellweise verbessert
ist.
[0013] Diese und weitere Aufgaben werden gelöst durch einen Anti-Snap-Schließzylinder nach
Anspruch 1, 2 und/oder 3, eine Schließvorrichtung nach Anspruch 8 sowie Verfahren
nach Anspruch 9 und 10.
[0014] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben
oder werden nachstehend im Zusammenhang mit der Beschreibung der Figuren angegeben.
[0015] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einem Anti-Snap-Schließzylinder
für ein Zylinderschloss, mit mindestens einem Schließkern und einem Zylindergehäuse,
in dem der Schließkern aufgenommen ist, wobei das Zylindergehäuse mindestens eine
vorverlagerte Sollbruchstelle aufweist, wobei außer der Sollbruchstelle an dem Zylindergehäuse
eine weitere Sollbruchstelle vorgesehen ist, um eine zweistufige Anti-Snap-Funktion
zu realisieren, wobei ein Sperrmechanismus vorgesehen ist, welcher bei einem axialen
Bewegen des Schließkerns, insbesondere bei einem Schließkern-Herausziehversuch, den
Schließkern in dem Zylindergehäuse gegen ein axiales Herausbewegen sperrt, wobei der
Sperrmechanismus mindestens einen in einer Sperrstiftaufnahme in einem Zylindergehäuse
direkt gegen den Schließkern oder einen verlängerten Schließkern vorgespannten Sperrstift
aufweist, der bei axialer Bewegung bei einem Schließkern-Herausziehversuch des verlängerten
Schließkerns mit der Kernverlängerung oder dem verlängerten Schließkern zusammenwirkt,
vorgesehen ist, dass in einer Betriebsposition des Sperrmechanismus der Sperrstift
direkt gegen den verlängerten Schließkern bzw. die Kernverlängerung vorspannt ist,
indem eine Feder den Sperrstift gegen die Kernverlängerung drückt, wobei eine Sperraufnahme
gegenüber der Sperrstiftaufnahme bzw. dem Sperrstift vorgelagert ist.
[0016] Unter vorverlagert wird im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Position zwischen
einer Außenseite und Stulpschraubenbohrung verstanden. Die Sollbruchstelle ist somit
der Stulpschraubenbohrung, also dem schwächsten Querschnitt abgesehen von den Sollbruchstellen,
in Außenrichtung vorgelagert. Bei einem Snapping-Versuch würde somit die vorverlagerte
Sollbruchstelle vor dem Querschnitt im Bereich der Stulpschraubenbohrung brechen.
Das Zylindergehäuse weist (ebenfalls) eine Sollbruchstelle auf. Erfindungsgemäß ist
zumindest eine weitere Sollbruchstelle vorgesehen, neben der Sollbruchstelle an dem
Zylindergehäuse. Diese weitere Sollbruchstelle ist an einem anderen Bauteil als dem
Zylindergehäuse vorgesehen, befindet sich somit außerhalb des eigentlichen Zylindergehäuses,
wobei das Bauteil mit der zweiten Sollbruchstelle selber aber in dem Zylindergehäuse
angeordnet sein kann, also von dem umgeben ist. Außerhalb ist somit in der Art zu
verstehen, dass die weitere Sollbruchstelle sich an einem anderen Bauteil als an dem
Zylindergehäuse befindet. Die Sollbruchstelle, die nicht an dem Zylindergehäuse, beispielsweise
durch einen Einschnitt, ausgebildet ist, ist vorzugsweise durch die Verbindungsmittel
der Kernverlängerung realisiert.
[0017] Bei einer Kernverlängerung, insbesondere eine Kernverlängerung für einen Schließkern
eines Schließzylinders, welche sich im Wesentlichen in eine axiale Richtung erstreckt,
um einen Schließkern axial zu verlängern, ist vorgesehen, dass die Kernverlängerung
mehrteilig ausgebildet ist und mindestens ein Verlängerungsteil und mindestens ein
daran in axiale Richtung anschließendes Druckstück umfasst. Die Kernverlängerung ist
vorzugsweise mehrteilig, insbesondere zweiteilig ausgeführt. In einer anderen Ausführungsform
ist die Kernverlängerung mehrteilig, insbesondere vierteilig, sechsteilig oder mit
mehreren Teilen ausgebildet. Vorzugsweise ist die Kernverlängerung zweiteilig ausgeführt.
Das Druckstück schließt in axiale Richtung an das Verlängerungsteil an. Dabei liegt
das Druckstück vorzugsweise in einer Druckstückaufnahme in dem Verlängerungsteil ein.
In axiale Richtung des Schließzylinders ist hierzu eine Bohrung oder Ausnehmung in
dem Verlängerungsteil vorgesehen, welche als Druckstückaufnahme fungiert. In der Druckstückaufnahme
liegt das Druckstück ein. Sowohl Druckstückaufnahme als auch Druckstück sind somit
vorzugsweise im Wesentlichen axial angeordnet. Somit schließt das Druckstück in axiale
Richtung zumindest an eine Stirnseite des Verlängerungsteils an. Dabei kann das Druckstück
axial über das Verlängerungsteil zumindest teilweise vorstehen oder gänzlich in der
Druckstückaufnahme angeordnet, somit versenkt sein. Vorzugsweise ragt das Druckstück
in axiale Richtung über das Verlängerungsteil, insbesondere in Richtung Außenseite,
vor. Das Druckstück ist in der Druckstückaufnahme gegen ein Herausziehen in Richtung
Außenseite gesichert. Hierzu weisen Druckstück und Druckstückaufnahme korrespondierende
Absätze auf. Dabei grenzt eine Schulter des Druckstücks gegen eine Schulter der Druckstückaufnahme
in einer Betriebsposition an.
[0018] Die Kernverlängerung weist das Verlängerungsteil und das daran axial anschließende
und/oder in dem Verlängerungsteil aufgenommene Druckstück auf. Unter axial anschließend
wird somit jegliche Anordnung einschließlich eines Einliegens verstanden, bei welcher
das Druckstück in Kontakt mit dem Verlängerungsteil steht und ein hinteres Ende des
Druckstücks in axiale Richtung beabstandet von einem vorderen Ende des Verlängerungsteils
angeordnet ist. Bevorzugt liegt das Druckstück in dem Verlängerungsteil ein, ist bevorzugt
somit in dem Verlängerungsteil zumindest teilweise aufgenommen. Das Verlängerungsteil
ist zur Anbindung an den bzw. zum Zusammenwirken mit dem Schließkern ausgebildet.
Das Druckstück ist zum Zusammenwirken mit einer daran axial anschließenden Kopplungsmechanik
ausgebildet. Sowohl das Zusammenwirken mit dem Schließkern als auch das Zusammenwirken
mit der Kopplungsmechanik erfolgt in einer drehfesten Weise, sodass sich ein Drehmoment
übertragen lässt.
[0019] Vorzugsweise ist der Verlängerungsteil zur außen bündigen Verlängerung mit dem Schließkern
ausgebildet. Das heißt, Verlängerungsteil und Schließkern sind (etwa) konzentrisch
angeordnet, das heißt, dass bei Ausführung des Verlängerungsteils und des Schließkerns
als Drehteile, diese auf einer gemeinsamen Achse hintereinander angeordnet sind, die
jeweilige Achse des entsprechenden Teils somit konzentrisch und/oder fluchtend zueinander
angeordnet sind. Die Druckstückaufnahme ist exzentrisch ausgebildet. Das heißt, die
Achse der Druckstückaufnahme ist versetzt, genauer parallel versetzt zu der gemeinsamen
Achse des Schließkerns und des Verlängerungsteils angeordnet bzw. ausgebildet. Weiter
bevorzugt weist der Verlängerungsteil einen Eingriffsabschnitt auf, der mit einem
korrespondierenden Aufnahmeabschnitt des Schließkerns zusammenwirkt. Alternativ kann
der Schließkern einen Eingriffsabschnitt und der Verlängerungsteil einen Aufnahmeabschnitt
aufweisen. Eingriffsabschnitt und Aufnahmeabschnitt sind zum Zusammenwirken, insbesondere
zum Übertragen eines Drehmoments ausgebildet und werden auch aufgrund des miteinander
Eingreifens als Eingriffsmittel bezeichnet. Dabei sind Eingriffsabschnitt und Aufnahmeabschnitt
vorzugsweise komplementär ausgebildet.
[0020] Radial sind Zylinderkern und Verlängerungsteil etwa gleich bemessen, sodass ein bündiger
Übergang gewährleistet ist. An dem dem Zylinderkern gegenüberliegenden Ende weist
die Kernverlängerung ein als Druckstift ausgebildetes Druckstück auf. Der Druckstift
bzw. das Druckstück ist zum Zusammenwirken mit dem Verlängerungsteil ausgebildet.
Hierzu weist der Verlängerungsteil eine entsprechende Druckstück- oder Druckstiftaufnahme
auf. Die Druckstiftaufnahme ist vorzugsweise als Bohrung ausgeführt. In einer Ausführungsform
kann die Bohrung als gestufte Bohrung ausgeführt sein. Der Druckstift ist zumindest
abschnittsweise komplementär zu der Bohrung ausgebildet. Insbesondere weist der Druckstift
einen Schaftabschnitt auf. Der Schaftabschnitt ist als zylindrischer Schaftabschnitt
ausgebildet. Schaftabschnitt und Bohrung sind komplementär ausgebildet, sodass der
Druckstift mit dem Schaftabschnitt in der Bohrung aufnehmbar oder aufgenommen ist.
Zur axialen Sicherung gegen ein Herausziehen in Richtung Außenseite sind Bohrung und
Schaftabschnitt komplementär abgestuft. Aufgrund der exzentrischen Anordnung der Druckstück-
bzw. Druckstiftaufnahme ist auch das Druckstück bzw. der Druckstift exzentrisch aufgenommen.
[0021] Damit das Druckstück oder der Druckstift in axialer Richtung zu dem Verlängerungsteil
begrenzt ist, ist ein Anschlag vorgesehen, der in der Aufnahme und/oder an dem Druckstift
vorgesehen sein kann. Vorzugsweise weist der Druckstift einen Absatz auf, der als
Anschlagsbegrenzung fungiert. Der Absatz ist durch einen Mittelteil ausgebildet. Der
Mittelteil schließt axial an den Schaftabsatz an. Vorzugsweise ist der Mittelteil
ebenfalls zylindrisch ausgebildet, weist aber einen größeren Durchmesser als der Schaftabschnitt
auf. Auf der dem Schaftabschnitt gegenüberliegenden Seite weist der Druckschrift ein
Endteil auf. Das Endteil ist vorzugsweise als abgerundete Endkappe ausgebildet. Die
Endkappe ist radial kleiner bemessen als der Mittelteil. Insbesondere entspricht die
radiale, maximale Abmessung der Endkappe etwa der des Schaftabschnitts. Zu deren Ende
hin verjüngt sich die Endkappe, vorzugsweise gekrümmt, sodass eine Halbkugelform realisiert
ist. Endkappe, Mittelteil und Schaftabschnitt sind konzentrisch zueinander angeordnet.
Insgesamt ist der Druckstift rotationssymmetrisch um dessen Achse ausgebildet, vorzugsweise
als Drehteil.
[0022] Entsprechend ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass das Verlängerungsteil
eine Druckstückaufnahme zur Aufnahme des Druckstücks aufweist, in welche das Druckstück
zumindest teilweise aufgenommen ist, um ein Zusammenwirken von Druckstück und Verlängerungsteil
zu realisieren. Die Druckstückaufnahme ist bevorzugt exzentrisch angeordnet. Exzentrisch
bedeutet in diesem Zusammenhang, dass eine Achse der Druckstückaufnahme versetzt,
insbesondere parallel versetzt zu einer Drehachse des Schließkerns angeordnet ist.
[0023] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass das Druckstück in axiale Richtung mindestens
eine Querschnittsveränderung aufweist, welche u.a. eine Anschlagsbegrenzung des Druckstücks
in Richtung Druckstückaufnahme bewirkt. Insbesondere ist in axiale Richtung gesehen
eine radiale Querschnittsveränderung vorgesehen. Die Querschnittsveränderung kann
kontinuierlich oder sprunghaft sein. Vorzugsweise ist mindestens ein Absatz, bevorzugt
genau ein Absatz vorgesehen. Der jeweilige Absatz ist vorzugsweise als umlaufender
Absatz ausgebildet.
[0024] Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass das Verlängerungsteil Verbindungsmittel
zur Verbindung mit korrespondierenden Verbindungsmitteln des Schließkerns aufweist.
Die Verbindungsmittel bilden dabei eine Sollbruchstelle der Kernverlängerung aus.
Neben der Anformung und der korrespondierenden Aufnahme - den Eingriffsmitteln --
weist das Verlängerungsteil weitere Verbindungsmittel zur Verbindung mit dem Schließkern
auf. Die Verbindungsmittel von Schließkern und Verlängerungsteil sind vorzugsweise
für eine axiale Kopplung und hier insbesondere für eine Stiftverbindung ausgebildet.
Auf diese Weise ist eine zumindest formschlüssige Verbindung realisiert. Die Verbindung
umfasst einen Stift und eine Stiftaufnahme. Die Stiftaufnahme erstreckt sich dabei
quer, insbesondere senkrecht zu der Achse von Schließkern und Verlängerungsteil und
durchdringt sowohl Schließkern als auch Verlängerungsteil zumindest teilweise. Vorzugsweise
ist die Stiftaufnahme als Durchgangsöffnung, insbesondere als Durchgangsbohrung durch
Schließkern und Verlängerungsteil ausgebildet. Im Zusammengesteckten Zustand fluchten
die Stiftaufnahmeabschnitte des Schließkerns und des Verlängerungsteils. Zum Verbinden
wird ein Stift durch die Stiftaufnahmeabschnitte gesteckt. Auf diese Weise ist neben
einer in Umfangsrichtung vorgesehenen Verbindung zur Übertragung eines Drehmoments
auch eine axiale Sicherung vorgesehen. Stift und Durchgangsöffnung sind so bemessen,
dass diese eine zweite Sollbruchstelle ausbilden können. Sollbruchstelle umfasst dabei
jegliche Art von Deformation oder Deformationsstelle, die eine gewünschte und/oder
vorgesehene Funktionsbeeinträchtigung darstellt. Insbesondere ist eine Sollbruchstelle
so bemessen, dass diese bei einem Snapping-Versuch vor dem ohne Sollbruchstellen ausgeführten
Bauteil schwächsten Abschnitt - in der Regel der Bereich der Stulpbohrung- bricht
und somit ein Brechen des Bauteils im Bereich des schwächsten Abschnitts (Stulpbohrung)
verhindert. Dies umfasst sowohl eine auch nur teilweise Deformation als auch ein (Durch-)
Brechen oder - reißen. Entsprechend ist der Querschnitt von Stift und Durchgangsöffnung
ausgebildet. Der Stift ist komplementär zu der Durchgangsöffnung ausgebildet und entspricht
in seiner Außenabmessung etwa der Innenabmessung der Durchgangsöffnung. Die Abmessung
der Querschnittsfläche des Stiftes ist vorzugsweise kleiner als der Querschnitt eines
Zylindergehäuses im Bereich der Stulpschraubenbohrung. Vorzugsweise ist der Querschnitt
der Durchgangsöffnung größer als der Querschnitt der Sollbruchstelle im Zylindergehäuse.
[0025] Bei einem versuchten Aufbruch mittels Snapping-Methode, würde die axiale Verbindung
von Verlängerungsteil und Schließkern getrennt. Der Verlängerungsteil ist so schwerer
in axiale Richtung zu entfernen.
[0026] Auch sieht eine Ausführungsform vor, dass das Verlängerungsteil mindestens eine sich
quer zu der axialen Richtung erstreckende Sperrausnehmung zum Zusammenwirken mit einem
Sperrmechanismus aufweist. Damit der Verlängerungsteil nicht einfach in axiale Richtung
bei einem Snapping-Versuch herausgezogen werden kann, ist ein Sperrmechanismus vorgesehen.
Zum Zusammenwirken mit dem Sperrmechanismus weist der Verlängerungsteil mindestens
eine entsprechende Sperrmechanismus-Aufnahme oder kürzer Sperraufnahme auf. Die Sperrmechanismus-Aufnahme
ist als Ausnehmung ausgebildet, insbesondere als Sackloch. Bevorzugt erstreckt sich
das Sackloch in radiale Richtung. Bevorzugt sind mindestens zwei Sacklöcher vorgesehen.
Mindestens zwei der Sacklöcher sind in axiale Richtung gleich beabstandet von einem
Ende des Verlängerungsteils angeordnet, radial aber versetzt. Vorzugsweise sind zwei
benachbarte Sacklöcher um etwa 90° versetzt angeordnet. Auf diese Weise lässt sich
die Kernverlängerung für konventionelle Schlüssel-Schloss-Kombinationen und für Wendeschlüssel-Schloss-Kombinationen
verwenden. Die jeweiligen Sacklöcher sind vorzugsweise radial ausgerichtet.
[0027] Bei einem verlängerten Schließkern, insbesondere einem verlängerter Schließkern für
einen Schließzylinder eines Zylinderschlosses, umfassend mindestens eine Schließkerneinheit
und mindestens eine Kernverlängerung, ist vorgesehen, dass die Schließkerneinheit
mit der Kernverlängerung über korrespondierende Verbindungsmittel der Schließkerneinheit
und der Kernverlängerung verbunden, insbesondere in axiale Richtung gesichert, ist,
insbesondere wobei die Kernverlängerung als eine hier beschriebene Kernverlängerung
ausgebildet ist. Die axiale Sicherung verhindert ein Herausbewegen in axiale Richtung.
Die Verbindungsmittel sind als axiale Verbindungsmittel ausgebildet, die ein axiales
Auseinanderbewegen von Verbindungsteil und Schließkerneinheit verhindern. Vorzugsweise
ist die axiale Verbindung, wie vorstehend beschrieben, als Stift-Verbindung ausgeführt.
Die Schließkerneinheit entspricht einem nichtverlängerten Schließkern, also einem
Schließkern ohne Kernverlängerung. Die Schließkerneinheit weist jedoch Verbindungsmittel
zur Verbindung der Schließkerneinheit mit der Kernverlängerung auf.
[0028] Diese stellen eine Materialschwächung und somit eine Sollbruchstelle dar. Die Kernverlängerung
kann einteilig oder mehrteilig ausgeführt werden. So können in einer Ausführungsform
zwei oder mehr Kernverlängerungen vorgesehen werden. Bei einer mehrteiligen Ausführung
einer Kernverlängerung können zumindest zwei Kernverlängerungen unterschiedlich ausgeführt
sein. So kann beispielsweise eine Kernverlängerung mit Anti-Snap-Funktion ausgeführt
sein, während zumindest eine andere Kernverlängerung ohne Anti-Snap-Funktion oder
mit anderer oder eingeschränkter Anti-Snap-Funktion ausgebildet sein. Beispielsweise
kann ein Schließkern mit einer konventionellen Kernverlängerung verlängert sein, an
die sich dann die Kernverlängerung mit dem hier beschriebenen Verlängerungsteil und
dem Druckstück bzw. Druckstift anschließt. In einer Ausführungsform ist zumindest
ein Teil der Kernverlängerung in axiale Richtung mit dem benachbarten Teil - der Schließkerneinheit
und/oder einer benachbarten Kernverlängerung gesichert, insbesondere verstiftet. In
einer anderen Ausführungsform sind alle Teile der Kernverlängerung mit Ausnahme des
jeweiligen Druckstücks bzw. Druckstücks miteinander axiale gesichert, insbesondere
verstiftet. Die Kernverlängerung ist in jedem Fall mit der Schließeinheit axiale gesichert,
insbesondere verstiftet.
[0029] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Verbindung der schließkernseitigen
Verbindungsmittel und der kernverlängerungsseitigen Verbindungsmittel als Sollbruchstelle
ausgebildet ist, an welche bei entsprechender Krafteinwirkung die Schließkerneinheit
von der Kernverlängerung trennbar ist. Entsprechend sind die Querschnitte ausgebildet.
Wie ausgeführt, bewirkt die Sollbruchstelle ganz allgemein das Versagen an dem Querschnitt,
sei es durch Brechen oder lediglich durch zumindest teilweise Deformation.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die korrespondierenden Verbindungsmittel
als Stift und Stiftaufnahme, insbesondere als Stift und Stiftbohrung ausgebildet sind.
Das Stiftmaterial und Stiftquerschnitt bzw. die Dimension der Stiftbohrung sind entsprechend
so gewählt, dass die Sollbruchstelle vor dem Bereich um die Stulpbohrung bricht.
[0031] Bei einem Sperrmechanismus für einen Anti-Snap-Schließzylinder, welcher bei einem
axialen Bewegen eines Schließkerns, insbesondere bei einem Schließkern-Herausziehversuch,
die Kernverlängerung in einem Zylindergehäuse sperrt, ist vorgesehen, dass der Sperrmechanismus
mindestens einen in einer Sperrstiftaufnahme in einem Zylindergehäuse gegen, insbesondere
direkt gegen, einen Schließkern bzw. einen verlängerten Schließkern vorgespannten
Sperrstift aufweist, der bei axialer Bewegung bei einem Schließkern-Herausziehversuch
des verlängerten Schließkerns mit der Kernverlängerung bzw. dem verlängerten Schließkern
zusammenwirkt, insbesondere in dessen Ausnehmung eingreift und/oder eine Verbindung
von schließkernseitigen Verbindungsmittel und kernverlängerungsseitigen Verbindungsmitteln
als Sollbruchstelle ausgebildet ist, an welcher bei entsprechender Krafteinwirkung
eine Schließkerneinheit von einer Kernverlängerung trennbar ist. Anders als aus dem
Stand der Technik bekannten Lösungen, erfordert die erfindungsgemäße Lösung keinen
weiteren Abtaststift oder dergleichen, welche den Sperrstift direkt sperrt und bei
Auslösung diesen zum Eingreifen in die Sperrausnehmung freigibt. Die erfindungsgemäße
Lösung sieht vielmehr vor, dass die sperrende Funktion im betriebsbereiten Zustand
in die vorhandenen Bauteile integriert ist. Hierzu ist in einer Betriebsposition des
Sperrmechanismus der Sperrstift direkt gegen den verlängerten Schließkern bzw. die
Kernverlängerung vorgespannt. Eine Feder drückt dabei den Sperrstift gegen die Kernverlängerung.
Damit der Sperrstift nicht in die Sperraufnahme der Kernverlängerung eingreift, ist
die Sperraufnahme gegenüber der Sperrstiftaufnahme bzw. dem Sperrstift vorgelagert.
Dies heißt, dass die Achse der Sperraufnahme und die Achse des Sperrstifts bzw. der
Sperrstiftaufnahme parallel versetzt zueinander angeordnet sind. Der vorgespannte
Sperrstift ist in der Betriebsposition so gegen einen Bereich um die Öffnung der Sperraufnahme
vorgespannt, dass der Sperrstift nicht in die Sperraufnahme gedrängt wird. Erst bei
einer axialen Bewegung der Kernverlängerung und somit der Sperraufnahme werden die
Achsen der Sperraufnahme und des Sperrstifts / der Sperrstiftaufnahme koaxial zueinander
angeordnet und der Sperrstift wird durch die Feder in die Sperraufnahme gedrängt und
greift somit dort ein.
[0032] Der Sperrmechanismus weist eine Sperrstiftaufnahme auf. Dieses ist vorzugsweise in
einem Zylindergehäuse ausgebildet, beispielsweise als Sacklochbohrung. In der Sperrstiftaufnahme
ist ein federvorgespannter Sperrstift aufgenommen. Sperrstiftaufnahme und Sperrstift
sind derart angeordnet, dass ein benachbart angeordneter Schließkern bzw. ein verlängerter
Schließkern den Sperrstift in einer Betriebsposition, in der die Achsen von Sperraufnahme
und Sperrstift bzw. Sperrstiftaufnahme versetzt zueinander angeordnet sind, in die
Sperrstiftaufnahme zurück drückt und in einer dazu axial versetzten Position, in welcher
die vorgenannten Achsen koaxial oder fluchten zueinander angeordnet sind, den Sperrstift
aus dessen eingedrückter Position zumindest teilweise in Richtung Kernverlängerung
herausbewegen lässt. Entsprechend ist eine Ausnehmung an der Kernverlängerung vorgesehen,
in welche der Sperrstift teilweise vorrücken kann.
[0033] Alternativ oder zusätzlich weist der Sperrmechanismus eine Verbindung von Schließkern
und Kernverlängerung auf. Die Verlängerung verbindet den Schließkern oder die Schließkerneinheit
und den Verlängerungsteil der Kernverlängerung gegen ein axiales Trennen. Die Verbindung
ist mit solchen Querschnitten bemessen, dass diese eine weitere Sollbruchstelle an
einem anderen Bauteil eines Anti-Snap-Zylinders ausbilden als an dem Zylindergehäuse.
[0034] Eine Ausführungsform sieht deshalb vor, dass die Verbindung der schließkernseitigen
Verbindungsmittel und der kernverlängerungsseitigen Verbindungsmittel als nicht dem
Gehäuse zugeordnete Sollbruchstelle ausgebildet ist, an welcher bei entsprechender
Krafteinwirkung die Schließkerneinheit von der Kernverlängerung trennbar ist.
[0035] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die korrespondierenden Verbindungsmittel
als Stift und Stiftaufnahme, insbesondere als Stift und Stiftbohrung ausgebildet sind.
[0036] Eine Ausführungsform des Anti-Snap-Schließzylinders sieht vor, dass mindestens ein
Schließkern und ein Zylindergehäuse, in dem der Schließkern aufgenommen ist, vorgesehen
sind, wobei das Zylindergehäuse mindestens eine vorverlagerte Sollbruchstelle aufweist,
wobei außer der Sollbruchstelle an dem Zylindergehäuse eine weitere Sollbruchstelle
vorgesehen ist, um eine zweistufige Anti-Snap-Funktion zu realisieren, wobei ein Sperrmechanismus
vorgesehen ist, welcher bei einem axialen Bewegen des Schließkerns, insbesondere bei
einem Schließkern-Herausziehversuch, den Schließkern in dem Zylindergehäuse gegen
ein axiales Herausbewegen sperrt, wobei der Sperrmechanismus mindestens einen in einer
Sperrstiftaufnahme in einem Zylindergehäuse direkt gegen den Schließkern oder einen
verlängerten Schließkern vorgespannten Sperrstift aufweist, der bei axialer Bewegung
bei einem Schließkern-Herausziehversuch des verlängerten Schließkerns mit der Kernverlängerung
oder dem verlängerten Schließkern zusammenwirkt, wobei die Sperrstiftaufnahme und
Sperrstift derart angeordnet sind, dass der benachbart angeordneter Schließkern oder
der verlängerte Schließkern den Sperrstift in einer Betriebsposition, in der die Achsen
von Sperraufnahme und Sperrstift oder Sperrstiftaufnahme versetzt zueinander angeordnet
sind, in die Sperrstiftaufnahme zurück drückt und in einer dazu axial versetzten Position,
in welcher die vorgenannten Achsen koaxial oder fluchten zueinander angeordnet sind,
den Sperrstift aus dessen eingedrückter Position zumindest teilweise in Richtung Kernverlängerung
herausbewegen lässt.
[0037] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei einem Anti-Snap-Schließzylinder,
insbesondere einem Anti-Snap Schließzylinder für ein Zylinderschloss, mindestens ein
Schließkern und ein Zylindergehäuse, in dem der Schließkern aufgenommen ist, vorgesehen
sind, wobei das Zylindergehäuse, welches insbesondere einteilig ausgebildet ist, mindestens
eine vorverlagerte Sollbruchstelle aufweist, vorgesehen ist, dass außer der Sollbruchstelle
an dem Zylindergehäuse eine weitere Sollbruchstelle vorgesehen ist, die vorzugsweise
an einem anderen Bauteil als an dem Zylindergehäuse selbst vorgesehen ist, um eine
zweistufige Anti-Snap-Funktion zu realisieren. Eine erste Sollbruchstelle ist vorverlagert
an dem Zylindergehäuse ausbildet. Die Sollbruchstelle ist als eine Querschnittsverjüngung
ausgebildet. Dabei ist der Querschnitt in radiale Richtung senkrecht zu der Achse
durch die entsprechende axiale Position zu betrachten. Als schwächste Stelle in einem
herkömmlichen Schließzylinder ist der Querschnitt durch die Stulpschraubenbohrung
ausgebildet. Ohne zusätzliche Sollbruchstelle würde bei einem Snapping-Versuch der
Schließzylinder dort brechen. Dadurch, dass eine vorverlagerte Sollbruchstelle bei
einem Anti-Snap-Zylinder vorgesehen ist, wird der Schließzylinder bei einem Snapping-Versuch
an der vorverlagerten Sollbruchstelle brechen. Um die Sicherheit gegen Snapping-Versuche
weiter zu erhöhen, ist eine weitere Sollbruchstelle vorgesehen. Hier können weitere
Sollbruchstellen an dem Zylindergehäuse vorgesehen werden, insbesondere vorverlagerte
Sollbruchstellen. Vorzugsweise wird jedoch zumindest eine weitere Sollbruchstelle
an einem anderen Bauteil als an dem Zylindergehäuse, somit außerhalb des Zylindergehäuses
-, insbesondere an dem Schließkern, genauer zwischen Schließkern und Kernverlängerung
vorgesehen. Insbesondere wird die zweite Sollbruchstelle als axiale Sicherung von
Verlängerungsteil und Schließzylinder, beispielsweise einer radialen oder quer zu
einer Drehachse orientierten, Stiftverbindung ausgebildet, wobei der Querschnitt bzw.
die Querschnitte der Sicherung entsprechend zu wählen ist/sind. Der Querschnitt senkrecht
bzw. radial durch die Verbindung ist schwächer, als der Querschnitt senkrecht bzw.
radial durch die Stul pschra ubenbohrung.
[0038] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei einem Anti-Snap-Schließzylinder
für ein Zylinderschloss, mit mindestens einem Schließkern und einem Zylindergehäuse,
in dem der Schließkern aufgenommen ist, wobei das Zylindergehäuse mindestens eine
vorverlagerte Sollbruchstelle aufweist, wobei ein Sperrmechanismus vorgesehen ist,
welcher bei einem axialen Bewegen des Schließkerns die Kernverlängerung gegen ein
axiales Herausbewegen in dem Zylindergehäuse sperrt, vorgesehen ist, dass der Sperrmechanismus
mindestens einen in einer Sperrstiftaufnahme in dem Zylindergehäuse gegen den Zylinderkern
oder den verlängerten Schließkern vorgespannten Sperrstift aufweist, der bei axialer
Bewegung bei einem Schließkern-Herausziehversuch des verlängerten Schließkerns mit
dem Zylinderkern oder dem verlängerten Schließkern zusammenwirkt, wobei der Sperrstift
im Betriebsmodus federvorgespannt gegen die Kernverlängerung in einem Bereich außerhalb
der Sperrmechanismus-Aufnahme an dem Verlängerungsteil drückt, wobei die Sperrmechanismus-Aufnahme
(Sperraufnahme) benachbart zu dem federvorgespannten Sperrstift und somit auch benachbart
zu der Sperrstiftaufnahme angeordnet ist und die Sperrmechanismus-Aufnahme an dem
Verlängerungsteil so angeordnet ist, dass bei einem axialen Versatz bzw. einer axialen
Bewegung in Richtung Außenseite der Sperrstift in die Sperrmechanismus-Aufnahme zumindest
teilweise gelangen kann.
[0039] In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Sperrmechanismus
eine in einem Zylindergehäuse ausgebildete Sperrstiftaufnahme aufweist, in der ein
federvorgespannter Sperrstift aufgenommen ist, wobei Sperrstiftaufnahme und Sperrstift
derart angeordnet sind, dass ein benachbart angeordneter Schließkern oder ein verlängerter
Schließkern den Sperrstift in einer Betriebsposition, in der Achsen von Sperraufnahme
und Sperrstift oder Sperrstiftaufnahme versetzt zueinander angeordnet sind, in die
Sperrstiftaufnahme zurück drückt und in einer dazu axial versetzten Position, in welche
die vorgenannten Achsen koaxial oder fluchtend zueinander angeordnet sind, den Sperrstift
aus dessen eingedrückter Position zumindest teilweise in Richtung Kernverlängerung
herausbewegen lässt.
[0040] Eine Ausführungsform sieht vor, dass der Schließkern als hier beschriebener verlängerter
Schließkern ausgebildet ist, wobei die weitere Sollbruchstelle neben der an dem Zylindergehäuse,
also der weiteren Sollbruchstelle an einem anderen Bauteil des Anti-Snap-Schließzylinders
als an dem Zylindergehäuse, durch die Verbindung von bzw. die Verbindungsmittel der
Kernverlängerung und der Schließkerneinheit gebildet ist. Vorzugsweise ist die zweite
Sollbruchstelle derart ausgebildet, dass diese erst nach einem Brechen der ersten
Sollbruchstelle, vorzugsweise der an dem einteiligen Gehäuse ausgebildeten Sollbruchstelle,
bricht. In einer Ausführungsform bricht die zweite Sollbruchstelle nicht sofort, sondern
die Verbindungsmittel werden zumindest teilweise verformt. Auf diese Weise trägt die
Verformung zusätzlich zu einem Sperren bei. In einer Ausführungsform ist vorgesehen,
dass der Schließkern als verlängerter Schließkern ausgebildet ist, wobei die/eine
weitere Sollbruchstelle durch die Verbindung von bzw. die Verbindungsmittel der Kernverlängerung
und der Schließkerneinheit gebildet ist
[0041] In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Kernverlängerung als hier
beschriebene Kernverlängerung ausgebildet ist.
[0042] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass ein Sperrmechanismus vorgesehen ist,
welcher bei einem axialen Bewegen des Schließkerns, insbesondere bei einem Schließkern-Herausziehversuch,
den Schließkern in dem Zylindergehäuse sperrt, insbesondere gegen ein axiales Herausbewegen
sperrt. Der Sperrmechanismus kann die zweite Sollbruchstelle umfassen. Das Sperren
erfolgt genauer bei einem axialen Bewegen der Kernverlängerung. Hierdurch sind keine
weiteren Abtaststifte, die entsprechende Bohrungen erfordern, erforderlich. Denn die
Kernverlängerung wirkt direkt mit dem Sperrstift zusammen bzw. drängt diesen gegen
die Federkraft in die Sperrstiftaufnahme zurück. Eine indirekte Auslösung wie mit
einem Abtaststift erfolgt somit nicht. Entsprechend ist in dem Gehäuse für die Aufnahme
des Sperrmechanismus lediglich eine Aufnahme für den Sperrstift (und die Feder) vorzusehen.
Quer dazu sind keine weiteren Aufnahmen für etwaige Abtaststifte oder dergleichen
vorgesehen. Durch diese Ausbildung kann auch auf eine Gehäuseverlängerung, die für
die Realisierung eines Zylinders mit Abtaststift erforderlich ist, verzichtet werden.
Der Schließzylinder umfasst somit lediglich ein einziges Gehäuse und ist abtaststiftfrei
ausgebildet. Auch lässt sich so der Sperrstift ohne Einschnürung oder dergleichen
einfach als Zylinderstift ausbilden. Hierdurch ist der Herstellungsaufwand bei verbesserter
Funktionsweise deutlich erhöht. Das Sperren erfolgt durch radiales Eindringen des
Sperrstiftes in die Sperraufnahme.
[0043] Noch eine weitere Ausführungsform sieht deshalb vor, dass der Sperrmechanismus mindestens
einen in einer Sperrstiftaufnahme in dem Zylindergehäuse gegen den Zylinderkern bzw.
den verlängerten Schließkern vorgespannten Sperrstift aufweist, der bei axialer Bewegung
bei einem Schließkern-Herausziehversuch des verlängerten Schließkerns mit dem Zylinderkern
bzw. dem verlängerten Schließkern zusammenwirkt, insbesondere in dessen Ausnehmung
eingreift. Durch Verlagerung, insbesondere axiale Bewegung der Kernverlängerung wird
der Sperrmechanismus ausgelöst. Ein Abtaststift oder eine andere indirekte Auslösung
ist entbehrlich. Die Kernverlängerung, genauer der Verlängerungsteil bildet so den
Auslösemechanismus. Der Sperrstift ist im Betriebsmodus federvorgespannt gegen die
Kernverlängerung, vorzugsweise in einem Bereich außerhalb der Sperrmechanismus-Aufnahme
an dem Verlängerungsteil. Die Sperrmechanismus-Aufnahme (Sperraufnahme) ist benachbart
zu dem federvorgespannten Sperrstift und somit auch benachbart zu der Sperrstiftaufnahme
angeordnet. Dabei ist die Sperrmechanismus-Aufnahme an dem Verlängerungsteil so angeordnet,
dass bei einem axialen Versatz bzw. einer axialen Bewegung in Richtung Außenseite
der Sperrstift in die Sperrmechanismus-Aufnahme zumindest teilweise gelangen kann.
Sperrstift - damit auch Sperrstiftaufnahmeund Sperrmechanismus-Aufnahme sind vorzugsweise
achsversetzt, somit etwa (achs-)parallel zueinander angeordnet.
[0044] Wiederum eine andere Ausführungsform sieht vor, dass die Sperrstiftaufnahme in einer
Betriebsposition der Sperrausnehmung oder Sperrmechanismus-Aufnahme vorgelagert ist.
Vorgelagert in dem Sinne der Erfindung heißt hier, dass die Sperrstiftaufnahme näher
an der Außenseite ist, als die Ausnehmung zur Aufnahme des Sperrstifts im Verlängerungsteil,
also die Sperrmechanismus-Aufnahme. Bei einem Bewegen der Kernverlängerung in Richtung
Außenseite, gibt der Verlängerungsteil den Sperrstift frei, sodass dieser in die Sperrmechanismus-Aufnahme
ragen kann. Eine weitere axiale und/oder rotierende Bewegung der Kernverlängerung
ist somit durch den eingreifenden Sperrmechanismus gesperrt.
[0045] Auch sieht eine Ausführungsform vor, dass das Zylindergehäuse eine Schließhebelnut
für einen um eine Drehachse drehbaren Schließhebel aufweist, wobei die Schließhebelnut
und/oder der Schließhebel einen Absatz aufweist, sodass die Nut und/oder der Hebel
in axiale Richtung unterschiedliche Abmaße aufweist. Der Schließhebel ist radial drehbar
in dem Zylindergehäuse aufgenommen. Entsprechend weist das Zylindergehäuse eine entsprechende
Schließhebelnut auf. Diese durchdringt das Gehäuse radial und erstreckt sich in axiale
Richtung. Um einen kleinbauende Schließzylinder zu realisieren, ist die Schließhebelnut
mit einer Querschnittsveränderung in radialer Richtung, insbesondere mit mindestens
einem Absatz ausgebildet. Korrespondierend bzw. komplementär dazu weist der Schließhebel
eine entsprechende Querschnittsveränderung bzw. entsprechende Absätze in radiale Richtung
auf. Insbesondere ist ein seitlich betrachteter L-Querschnitt für die Nut bzw. den
Schließhebel vorgesehen.
[0046] Deshalb sieht eine Ausführungsform vor, dass ein erster Absatzabschnitt mit einem
kleineren axialen Abmaß näher, insbesondere radial näher, an der (Dreh-)Achse des
Schließkerns angeordnet ist, als ein Absatzabschnitt mit einem größeren axialen Abmaß
und der Sperrmechanismus in dem Schließzylinder in radialer Richtung über dem Absatzabschnitt
mit dem größeren axialen Abmaß und/oder neben dem Absatzabschnitt mit dem kleineren
axialen Abmaß angeordnet ist. Das kleinere axiale Abmaß ermöglicht mehr Gehäusematerial
an dieser Stelle. In das Gehäusematerial neben dem kleineren axialen Absatz ist der
Sperrmechanismus ausgebildet. Insbesondere ist hier die Sperrstiftaufnahme ausgebildet.
Diese sitzt bevorzugt neben dem Durchbruchsabschnitt mit dem kleineren axialen Abmaß,
über dem Durchbruchsabschnitt mit dem größeren axialen Abmaß und unter dem Verlängerungsteil.
[0047] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Anti-Snap-Schließzylinder
als Doppel-Schließzylinder mit einem äußeren Schließzylinderabschnitt und einem inneren
Schließzylinderabschnitt ausgebildet ist. Bei einem Snapping-Versuch wird der äußere
Schließzylinderabschnitt angegriffen und teilweise zerstört. Durch die erfindungsgemäße
Lösung bleibt der innere Schließzylinderabschnitt funktionsfähig.
[0048] Zudem schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einer Schließvorrichtung,
umfassend mindestens einen Schlüssel und mindestens einen dazu korrespondierenden
Schließkern und/oder einen dazu korrespondierenden Schließzylinder, vorgesehen ist,
dass der Schließkern als hier beschriebener verlängerter Schließkern und/oder der
Schließzylinder nach einem hier beschriebenen Anti-Snap-Schließzylinder ausgebildet
ist/sind und der Schlüssel zu dem Schließzylinder und/oder dem Schließkern korrespondiert
und/oder diesem zugeordnet ist.
[0049] Auch schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren zur
Anti-Snap-Sicherung eines Schließzylinders, insbesondere eines hier beschriebenen
Anti-Snap-Schließzylinders, vorgesehen ist, dass bei einem Snapping-Versuch oder Anti-Snap-Versuch,
bei dem auf den äußeren Schließzylinderabschnitt eine (Quer-)Kraft aufgebracht wird,
zunächst die erste Sollbruchstelle des Zylindergehäuses bricht und bei weiterem Aufbringen
der Querkraft auf den äußeren Schließzylinderabschnitt die zweite Sollbruchstelle
an einem anderen Bauteil des Anti-Snap-Zylinders als dem Zylindergehäuse bricht und/oder
deformiert wird.
[0050] Eine Ausführungsform sieht vor, dass zwischen Brechen der ersten Sollbruchstelle
und Brechen der zweiten Sollbruchstelle der Sperrmechanismus in die Ausnehmung eingreift,
insbesondere mit dem vorverlagerten Sperrstift bei einem axialen Versatz in die Sperrausnehmung
eingreift.
[0051] Nicht zuletzt schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren
zur Herstellung eines Anti-Snap-Schließzylinders, insbesondere eines hier beschriebenen
Anti-Snap-Schließzylinders, die Schritte vorgesehen sind: Vorsehen einer erste Sollbruchstelle
in dem Zylindergehäuse, insbesondere dem einteiligen Zylindergehäuse, und Vorsehen
einer zweiten Sollbruchstelle an einem anderen Bauteil des Anti-Snap-Zylinders als
an dem Zylindergehäuse, insbesondere in dem verlängerten Schließkern, genauer zwischen
dem Schließkern und der Kernverlängerung. Zur Herstellung des Anti-Snap-Zylinders
wird ein Schließkern bzw. eine Schließkerneinheit vorgesehen. Diese wird mit einer
Kernverlängerung verbunden. Das Verbinden von Kernverlängerung und Schließkerneinheit
erfolgt vorzugsweise über eine Stiftverbindung. Zudem wird der Sperrmechanismus vorgesehen.
Dieser wird in bzw. an dem Zylindergehäuse angeordnet bzw. angeformt. Der verlängerte
Schließkern wird dazu so in das Zylindergehäuse eingesetzt, dass der verlängerte Schließkern,
genauer die Schließkernverlängerung den Sperrstift in die Sperrstiftaufnahme vorspannt.
[0052] Die vorliegende Erfindung mit der Anti-Snap-Funktion bietet somit Schutz vor gewaltsamen
Angriffen, bei denen der äußere Schließzylinderteil abgebrochen werden soll. Die vorgelagerte
erste Sollbruchstelle am Zylindergehäuse und der zusätzliche Sperrmechanismus sorgen
dafür, dass selbst nach Abbrechen des Zylindergehäuses an der Außenseite ein Angreifer
keinen Zugang zum Schließhebel erlangen kann. Bei gleichzeitiger Sperrung des Drehmechanismus
von außen, kann von der Innenseite weiterhin die Tür geschlossen werde. Dies ist besonders
relevant für eventuell auftretende Gefahrensituationen wie im Brandfall etc. In einer
Ausführungsform ist eine Zylinderfront mit einem Bohr- und Ziehschutz ausgestattet.
Zudem ist der Bereich zwischen Sollbruchstelle am Zylindergehäuse und Schließhebel
in einer Ausführungsform durch Hartmetallelemente gegen Bohren geschützt.
[0053] Als Snapping wird eine gewaltsame Einbruchmethode bezeichnet, bei der bei geschlossener
Tür versucht wird, den Schließzylinder durch Abbrechen zu entfernen, um Zugang zu
dem Schloss zu erlangen. In der Ausgangssituation ist die Tür, die mit einem Zylinderschloss
mit Schließzylinder ausgestattet ist, verschlossen. Der Snapping-Angriff findet von
der Außenseite aus statt. Schließzylinder und Schloss sind fest mit der Tür verbunden.
Der Schließzylinder ist in seiner (axialen) Länge dem Türblatt und einem evtl. vorhandenen
Beschlag angepasst und steht nicht mehr als 3 mm darüber hinaus. Der Einbruch(-sversuch)
findet mit einer Zange, üblicherweise einer Schweißzange mit Feststellung, sowie einem
Schlitz-Schraubendreher statt. Mit Zange und Schraubendreher wird zunächst der den
Schließzylinder umgebende Beschlag an der Außenseite der Tür, soweit vorhanden, entfernt
oder verbogen, sodass der Schließzylinder außen frei zugänglich ist. Dann wird die
Zange horizontal oder vertikal an dem Schließzylinder angesetzt und ggf. arretiert.
Dabei wird versucht, die Zange möglichst nah am Türblatt bzw. an der Decke des Schlosses
anzusetzen. Anschließend wird der Griff der Zange ruckartig nach rechts und links
oder oben und unten bewegt. Damit wird erreicht, dass das Schließzylindergehäuse an
dem schwächsten Querschnitt - ohne Sollbruchstelle im Bereich der Stulpschraubenbohrung
- ansonsten an der Sollbruchstelle - bricht, da dort jeweils der geringste Materialquerschnitt
vorhanden ist. Ist der Steg bzw. das Zylindergehäuse nach der ruckartigen Bewegung
zerbrochen, kann der äußere Schließzylinderteil mit der Zange bei herkömmlichen Schlössern
entnommen werden. Der Schließhebel und der innere Schließzylinderteil liegen dann
frei und sind von außen zugänglich. Mittels Schraubendreher kann dann der Schließhebel
direkt gedreht werden und so der Schlossriegel eingezogen werden. Falls dies nicht
sofort möglich sein sollte, wird zunächst der innenliegende Schließzylinderteil mit
dem Schraubendreher in Richtung Türinnenseite gedrückt und der nun meist lose Schließhebel
aus dem Schloss entnommen. Anschließend wird der Riegelmechanismus des Schlosses direkt
oder unter Zuhilfenahme des Schließhebels mit dem Schraubendreher betätigt. Die vorgenannte
Einbruchmethode des Snapping gilt als erfolgreich, wenn nach Entfernen des Schließzylinders,
vollständig oder nur in Teilen, der Riegel des Schlosses zumindest eintourig geschlossen
werden kann. Schließzylinder, die erhöhten Widerstand gegen diese Art von Angriff
leisten, werden allgemein als Anti-Snap-Zylinder bezeichnet.
[0054] Um nun dem Einbruchversuch gemäß Snapping-Methode entgegenzuwirken, ist es notwendig,
mehrere Gegenmaßnahmen am/im Schließzylinder vorzunehmen. Zunächst muss verhindert
werden, dass der Schließzylinder an der schwächsten Stelle (ohne Sollbruchstelle)
- dem Querschnitt an der Stulpschraubenbohrung, das heißt der Stelle mit dem geringsten
Materialquerschnitt, zerbrechen kann. Bei einem Doppelzylinder ohne Sollbruchstellen
liegt diese Stelle im Bereich der Stulpschraubenbohrung. In einer Ausführungsform
ist der Bereich der Stulpschraubenbohrung durch sehr harte oder sehr elastische Materialien
oder Materialkombinationen verstärkt. Dadurch wird beispielsweise ein Zerbrechen oder
ein vollständiges Abreißen nach sprödem Bruch des Materials verhindert. Eine weitere
Ausführungsform sieht vor, dass ein modularer Schließzylinder vorgesehen wird. Hierbei
wird der Schließzylinder segmentartig aufgebaut. Bei einem ruckartigen Bewegen mittels
Zange werden somit nur einzelne Segmente des Schließzylindergehäuses abbrechen und
entfernt werden können, nicht aber der gesamte äußere Schließzylinderteil an der Außenseite
der Tür. Die Materialschwäche wird so von dem Steg mit Stulpschraubenbohrung hin zum
Befestigungs- und Verbindungselement der Modulsegmente verlagert. In einer anderen
Ausführungsform wird die Materialschwachstelle zu einer ersten Sollbruchstelle vorverlagert.
Dabei werden zwischen Stulpschraubenbohrung und der äußeren Frontfläche des Schließzylinders
eine Sollbruchstelle oder mehrere Sollbruchstellen vorgesehen. Das dort verbleibende
Material hat einen geringeren Materialquerschnitt als der Steg im Bereich der Stulpschraubenbohrung.
Bei einem Snapping-Versuch bricht der Schließzylinder dann an der ersten Sollbruchstelle
anstatt wie zuvor bei herkömmlichen Ausführungen im Bereich der Stulpschraubenbohrung.
Somit verbleibt ein Teil des Schließzylindergehäuses zwischen Stulpschraubenbohrung
und der Außenseite der Tür, sodass die verbleibenden Schließzylinderteile nicht weiter
entfernt oder weggedrückt werden können. Nachdem sichergestellt ist, dass der Schließzylinder
gar nicht, oder wenn dann kontrolliert abbrechen kann, können weitere Maßnahmen getroffen
werden, um ein nachgehendes Drehen des Schließhebels von der Außenseite der Tür zu
verhindern. So lässt sich der Schließhebel mittels einer Welle auf der Innen- oder
Außenseite des Schließzylinders, über gefedert oder ungefedert einfallende Stifte
zeitweise oder dauerhaft festsetzten. Wird der Schließhebel nur zeitweise festgesetzt
bedeutet das, dass selbst bei von der Außenseite abgebrochenem Schließzylinderteil
weiterhin von der Innenseite der Tür aus geschlossen werden kann.
[0055] In der vorliegenden Erfindung ist der Schließzylinder mit einer Sollbruchstelle zwischen
Stulpschraubenbohrung und dem letzten, insbesondere hintersten, Gehäusestift der Zylinder-Außenseite
angeordnet. Diese Sollbruchstelle ist so platziert und gestaltet, dass das verbleibende
Material ein geringeres Widerstandsmoment als das Material im Bereich der Stulpschraubenbohrung
hat.
[0056] Im oberen, großen Durchmesser des Schließzylindergehäuses sind der Schließkern und
eine Welle, auch Kernverlängerung, mit integriertem Druckstück, angeordnet. Dabei
sind das Kernende des Schließkerns und die Kernverlängerung mittels eines Stiftes
verbunden. Dieser Stift von geringem Durchmesser hat bei Schließvorgängen keine weitere
Funktion und ist Teil des Schutzmechanismus im Falle eines Angriffs durch Snapping.
[0057] Das eingebrachte Druckstück und die korrespondierende Bohrung in der Kernverlängerung
sind so gestaltet, dass eine Stufe bzw. eine Verjüngung das Druckstück in Richtung
Frontfläche der Außenseite des Schließzylinders in der axialen Bewegung begrenzt.
Somit wird verhindert, dass das Druckstück nach einem Abbrechen des äußeren Schließzylinderteils
entnommen werden kann, wodurch die dahinterliegende Kupplungsmechanik des Schließhebels
frei zugänglich wäre.
[0058] In die Kernverlängerung sind zwei Sacklochbohrungen in einem Winkel von 90° zueinander
eingebracht. Eine Bohrung ist zu einer Unterseite gewandt angeordnet. Die andere Bohrung
ist um 90° versetzt zu einer Seite der Kernverlängerung gewandt angeordnet. Die Bohrungen
befinden sich somit in einer 6-Uhr-Position und einer 3-Uhr bzw. 9-Uhr-Position. Somit
kann die Kernverlängerung sowohl für konventionelle als auch für horizontale Schließsysteme
verwendet werden. Jeweils eine der Bohrungen, abhängig von dem Profilsystem des Schließzylinders,
wirkt im Angriffsfall mit dem Sperrmechanismus zusammen.
[0059] Unterhalb der Kernverlängerung und zwischen der ersten Sollbruchstelle und Stulpschraubenbohrung
befindet sich im Schließzylindergehäuse eine Bohrung, in den großen oberen Durchmesser
hereinragend, in der sich der Sperrmechanismus befindet. Dieser umfasst einen gefederten
Dorn. Die Bohrung ist so angeordnet, dass sie im Ausgangszustand näher in Richtung
Frontfläche der Außenseite des Schließzylinders liegt, als die Sacklochbohrung der
Kernverlängerung.
[0060] Zwischen Sollbruchstelle und Sperrmechanismus bzw. Sperrstiftaufnahme in axialer
Richtung ist ein zusätzliches Bohrschutzsegement eingebracht, um auch nach einem Abbrechen
des Schließzylinderteils den Sperrmechanismus gegen weitergehende Angriffe zu schützen.
[0061] Wird der Schließzylinder nun nach der Snapping-Methode angegriffen, so bricht dieser
zunächst an der vorgelagerten Sollbruchstelle. Durch die Platzierung der Sollbruchstelle
verbleibt der Schließkern im äußeren Teil des Zylindergehäuses. Die mit dem Schließkern
verbundene Kernverlängerung wird beim Abbrechen durch den verbindenden Stift in Richtung
Außenseite des Schließzylinders verlagert, sodass der gefederte Dorn der Sperrmechanik
in die Sacklochbohrung der Kernverlängerung einspringen kann. Die Kernverlängerung
ist jetzt durch den Dorn in der Sperrposition fixiert. Bei weiter einwirkender Kraft
auf den äußeren Schließzylinderteil wirkt diese damit auf den Kern sowie auf den Verbindungsstift
zur Kernverlängerung ein. Der Stift ist im Durchmesser, Material und/oder Positionierung
am Kernende des Schließkerns so gestaltet, dass er nun bricht oder sich verbiegt,
sodass die vormalige Verbindung von Schließkern und Kernverlängerung gelöst wird.
[0062] Der äußere Teil des Schließzylinders mitsamt dem Schließkern ist nun mit der Zange
entfernt oder lässt sich entfernen, die Kernverlängerung ist im verbleibenden Schließzylinderteil
in die Sperrposition verlagert worden, der Dorn der Sperrmechanik ist eingesprungen
und die Verbindung von Schließkern und Kernverlängerung ist getrennt. Die Kernverlängerung
und damit der Schließhebel können nun von der Außenseite aus nicht mehr gedreht werden.
[0063] Ein Angreifer blickt nun von der Außenseite auf eine ebene Gehäusefläche, genauer
die hintere Fläche der Sollbruchstelle, und die fixierte Kernverlängerung mit Druckstück.
Ein weiteres Angreifen mit der Zange ist entweder auf Grund des Ausschnitts im Türblatt
oder durch das geringe Hervorstehen des übrigen Schließzylinderteils von der Schlossdecke
aus nicht mehr möglich. Gegen weitere Angriffe mit dem Schraubendreher ist die Kernverlängerung
derart gestaltet, dass keine Kante für ein kraftvolles Ansetzen vorhanden ist. Der
ehemals in den Schließkern hineinragende Teil der Kernverlängerung ist auf der Innenseite
so gestaltet, dass der Schraubendreher bei Aufbringen eines Drehmomentes verrutscht
und die Kraft nicht auf das Bauteil selbst oder den Sperrmechanismus wirken kann.
Das Druckstück ist durch die Stufe bzw. Verjüngung dahingehend geschützt, dass es
vom Angreifer nach dem Abbrechen des äußeren Schließzylinderteils nicht herausnehmbar
ist. Somit ist auch der Zugang zur Kupplungsmechanik des Schließhebels geschützt.
[0064] Von der Innenseite der Tür kann der Schließzylinder selbst nach einem Angriff und
Abbrechen des äußeren Teils weiterhin geschlossen werden. Das hat den Vorteil, dass
die Tür von innen geöffnet und das Gebäude so verlassen werden kann.
[0065] Zusammenfassend umfasst der erfindungsgemäße Schließzylinder ein einteiliges Schließgehäuse
mit einer zweistufigen Anti-Snap-Funktion. Die zweistufige Anti-Snap-Funktion wird
durch eine erste, vorgelagerte Sollbruchstelle in dem einteiligen Gehäuse, beispielsweise
durch einen Einschnitt, realisiert, der eine zweite Sollbruchstelle nachgelagert ist.
Die zweite Sollbruchstelle wird durch die Axialverbindung der Kernverlängerung realisiert.
Dazu ist ein Sperrmechanismus vorgesehen, der ohne Abtaststift, direkt mit der Kernverlängerung
zusammenwirkt. Eine axiale Bewegung der Kernverlängerung, bei welcher die achsversetzte
Anordnung von Sperrstift und Sperraufnahme in eine koaxiale, das heißt fluchtende
Anordnung geändert wird, löst den Sperrmechanismus aus. Das Sperren wird durch die
Änderungen der achsversetzten Anordnung von Sperrstift und Sperraufnahme in der Betriebsposition
in eine Sperrposition, das heißt eine koaxiale, fluchtende Anordnung von Sperrstift
und Sperraufnahme, in welcher dann der Sperrstift in die Sperraufnahme eingreift,
bewirkt. Hierdurch wird für die Realisierung lediglich ein Sperrstift, der mit einer
Feder in der Sperrstiftaufnahme vorgespannt ist, benötigt. Ein Abtaststift und eine
Abtaststiftaufnahme sind entbehrlich. Somit lässt sich ein kompakter Schließzylinder
bzw. eine kompakte Schließvorrichtung realisieren, die sich in einem einzigen Gehäuse
unterbringen lässt. Ein modularer Aufbau mit Gehäuseverlängerung ist nicht erforderlich.
[0066] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben
oder ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von mindestens einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung, welches in den Figuren schematisch dargestellt ist. Sämtliche aus den
Ansprüchen, der Beschreibung oder der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile,
einschließlich konstruktive Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte
können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich
sein. In den Figuren werden gleiche oder ähnliche Bauteile mit gleichen oder ähnlichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0067] Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch in einer Seitenansicht eine Ausführungsform eines Anti-Snap-Schließzylinders,
- Fig. 2
- schematisch in einer Seitenansicht eine andere Ausführungsform eines Anti-Snap-Schließzylinders,
- Fig.3
- schematisch in einer perspektivischen Explosionsansicht die Ausführungsform nach Fig.
1,
- Fig. 4
- schematisch in einer perspektivischen Ansicht eine Ausführungsform eines verlängerten
Schließkerns nach Fig. 3,
- Fig. 5
- schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Druckstücks einer
Kernverlängerung,
- Fig. 6
- schematisch in einer Seitenansicht die Ausführungsform nach Fig. 5,
- Fig. 7
- schematisch in einer Vorderansicht die Ausführungsform nach Fig. 5,
- Fig. 8
- schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Verlängerungsteils
einer Kernverlängerung,
- Fig. 9
- schematisch in einer Seitenansicht die Ausführungsform nach Fig. 8,
- Fig. 10
- schematisch in einer anderen Seitenansicht die Ausführungsform nach Fig. 8,
- Fig. 11
- schematisch in einer Schnittansicht den Schnitt B-B der Ausführungsform nach Fig.
9,
- Fig. 12
- schematisch in einer anderen Schnittansicht die Ausführungsform nach Fig. 9,
- Fig. 13
- schematisch in einer Seitenansicht ein Zylindergehäuse der Ausführungsform nach Fig.
2,
- Fig. 14
- schematisch in einer Vorderansicht die Ausführungsform nach Fig. 1 und 2,
- Fig. 15
- schematisch in einer geschnittenen Seitenansicht den in Fig. 14 dargestellten Schnitt
D-D der Ausführungsform nach Fig. 1,
- Fig. 16
- schematisch in einer geschnittenen Seitenansicht den in Fig. 14 dargestellten Schnitt
D-D der Ausführungsform nach Fig. 2 und
- Fig. 17
- schematisch einen Ausschnitt des Anti-Snap-Schließzylinders.
[0068] Die Fig. 1 bis 17 zeigen in unterschiedlichen Ansichten und Detailierungsgraden Ausführungsformen
eines Anti-Snap-Schließzylinders 100bzw. deren Bestandteile oder Bauteile.
[0069] Fig. 1 zeigt schematisch in einer Seitenansicht eine Ausführungsform eines Anti-Snap-Schließzylinders
100. Der Schließzylinder 100 ist als Doppelschließzylinder 100a ausgebildet. Dabei
ist ein Schließzylinderabschnitt einer Innenseite I zugewandt und ein Schließzylinderabschnitt
einer Außenseite A zugewandt. Die Grenzlinie bzw. Grenzebene zwischen Innenseite I
und Außenseite A bildet die durch den maximalen Querschnitt der Stulpschraubenbohrung
6, in welche die Stulpschraube 7, die hier nur schematisch durch das Bezugszeichen
7 angedeutet ist, eingesetzt ist, radial bzw. senkrecht zu der axialen Achse Z verlaufende
Ebene M. In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist der äußere Schließzylinderabschnitt
in axiale Richtung größer als der innere Schließzylinderabschnitt 100, sodass sich
relativ zu der Mittelebene M eine asymmetrische Ausführung ergibt. Symmetrische Ausführungen
sind möglich. Der Doppelschließzylinder 100a ist genauer als Profil-Doppelzylinder
ausgebildet und weist ein Zylindergehäuse 2 auf. Das Zylindergehäuse 2 setzt sich
aus je einer eine Zylinderöffnung 3 ausweisenden, im Querschnitt kreisförmigen Zylinderwand
4 und einem von dieser radial materialeinheitlich ausgehenden Stegabschnitt 5 zusammen
(siehe hierzu insbesondere Fig. 14). In jeder Zylinderöffnung 3 ist ein Zylinderkern
oder Schließkern 8, genauer eine Schließkerneinheit 8a angeordnet, die beispielsweise
mittels eines Klemmrings 11 axial fixiert ist (siehe hierzu insbesondere Fig. 3).
Die Zylinderwand 4 formt mit ihrer Innenwand eine Kernbohrung, in welche die jeweilige
Schließkerneinheit 8a eingesetzt ist.
[0070] Im Schließkern 8 ist ein radial eingeschnittener Schlüsselkanal - hier mit Bezugszeichen
9 angedeutet - eingearbeitet, der zur einen Seite des Schließkerns 8 hin offen ist
und mit einer Längsmittelebene des Stegabschnittes 5 fluchtet. In bekannter Weise
nimmt der Schließkern 8 zumindest zweigeteilte Zuhalteelemente, Zuhaltungsstifte,
Zuhaltestifte, Kernstifte und/oder Gehäusestifte 10 auf, die von schlüsselschaftseitigen
oder schlüsselbrustseitigen Vertiefungen eins Schlüssels eingeordnet werden (siehe
hierzu auch Fig. 3). Die Gehäusestifte 10 wirken in bekannter Weise mit den korrespondierenden
Druckfedern 10a und Kernstiften 10b zusammen. Die kernseitigen Enden der in Richtung
des Schlüsselkanals 9 abgefederten Zuhaltungsstifte 10 ragen dabei anschlagbegrenzt
in den Schlüsselkanal 9 hinein. Solche Zuhaltungsstifte 10 sind jedoch bekannt, sodass
nicht näher darauf eingegangen wird. Um eine Drehachse der Zylinderwand 4, ist in
einer Ausnehmung oder einem Durchbruch oder einer Schließhebelnut 42 eine Schließeinheit
mit einem Schließhebel 41 aufgenommen. Diese wird bei Drehen eines zu dem Schließprofil
passenden Schlüssels, das heißt mit einem Schlüssel mit korrespondierendem Schlüsselprofil
und zu den Zuhaltungsstiften 10 passenden schlüsselschaftseitigen oder schlüsselbrustseitigen
Vertiefungen, um die Drehachse Z gedreht und realisiert so eine Schließfunktion des
jeweiligen Schließzylinders 100, die allgemein bekannt ist. Der Schlüssel weist u.a.
einen Schlüsselschaft und/oder eine Schlüsselbrust auf, an welchem das Schlüsselprofil
und beispielsweise in Wendeschlüssel-Ausführungsformen Permutations-Bohrmulden oder
- Einschnitte ausgebildet sind. Die Nut 42 befindet sich sowohl links als auch rechts
der Mittelebene M und schwächt damit zusammen mit der Stulpschraubenbohrung 6 den
Materialquerschnitt des Zylindergehäuses 2 in der Mittelebene M. Damit bei einem Snapping-Versuch
das Zylindergehäuse 2 nicht in dem Bereich der Stulpschraubenbohrung 6 in der Mittelebene
M bricht, ist eine Sollbruchstelle 80 vorgesehen. Die Sollbruchstelle 80 ist hier
als Schlitz 81 vorgesehen, der sich radial von der Zylinderwand 4 in den Steg 5 erstreckt,
ohne den Steg 5 dabei ganz zu durchtrennen. Die Schließeinheit weist hier einen Schließhebel
41 ohne axiale Querschnittsveränderung in radiale Richtung auf. Entsprechend ist die
dazu komplementär geformte Nut 42 ohne axiale Querschnittsveränderung in radiale Richtung
ausgeführt.
[0071] Fig. 2 zeigt schematisch in einer Seitenansicht eine andere Ausführungsform eines
Anti-Snap-Schließzylinders 100. In der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform sind
der Schließhebel 41 und die Nut 42, bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Ausführungsform
des Schließzylinders 100 gemäß Fig. 1, mit einer axialen Querschnittsveränderung in
radiale Richtung ausgebildet. Der Schließhebel 41 und die Nut 42 sind in der Ansicht
etwa L-förmig ausgebildet. Dabei bilden Schließhebel 41 und Nut 42 an einem radial
entfernteren Abschnitt zu der Drehachse Z ein größeres Abmaß in axiale Richtung Z
auf, als ein radial näherer Abschnitt. Auf diese Weise ist radial näher zu der Drehachse
Z zwischen Nut 42 und Drehachse Z ein Vorsprung oder eine Schulter 42a geschaffen,
welche zusätzlichen Materialraum schafft. Bei einem kleinbauenden Schließzylinder
100 lässt sich dieser zusätzliche Materialraum in dem Vorsprung bzw. der Schulter
42a beispielsweise für einen Sperrmechanismus 90 vorsehen (siehe hierzu insbesondere
Fig. 16).
[0072] Fig.3 zeigt schematisch in einer perspektivischen Explosionsansicht die Ausführungsform
nach Fig. 1. In das Zylindergehäuse 2 wird in axiale Richtung der Schließkern 8 bzw.
die Schließkerneinheit 8a gesteckt. Der Schließkern 8 bzw. die Schließkerneinheit
8a, im Folgenden mit Schließkern 8, 8a abgekürzt, ist hier als verlängerter Schließkern
8 ausgebildet. Hierzu weist der verlängerte Schließkern 8 neben dem eigentlichen Schließkern
8, 8a oder der Schließkerneinheit 8a eine Kernverlängerung 60 auf. Die Kernverlängerung
60 umfasst einen Druckstift 61 und ein Verlängerungsteil 65. Der Druckstift 61 wird
an dem zur Mitte M gerichteten Ende des Verlängerungsteils 65 aufgenommen. Die Aufnahme
kann formschlüssig zur Übertragung eines Drehmoments erfolgen. Insbesondere kann die
Aufnahme somit drehfest an diesem erfolgen. Eine detaillierte Beschreibung der Kernverlängerung
60 bzw. deren Komponenten erfolgt später in den Fig. 5 bis 12. An dem dem Schließkern
8, 8a zugewandten Ende weist das Verlängerungsteil 65 Eingriffsmittel 77 für eine
drehfeste Verbindung mit korrespondierenden Eingriffsmitteln 77 des Schließkerns 8,
8a auf. Für eine axiale Verbindung von Verlängerungsteil 65 und Schließkern 8, 8a
ist eine Stiftverbindung vorgesehen. Bei dieser wird ein Stift 71, beispielsweise
eine Spannstift, in entsprechende und im zusammengesetzten Zustand überlappende Stiftaufnahmen
72 im Verlängerungsteil 65 und im Schließkern 8, 8a gesteckt. Somit sind Verlängerungsteil
65 und Schließkern 8, 8a axial gekoppelt. Der innenseitige Schließkern 8 weist in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 keine Kernverlängerung 60 auf.
[0073] Fig. 4 zeigt schematisch in einer perspektivischen Ansicht eine Ausführungsform eines
verlängerten Schließkerns 8 nach Fig. 3. Der verlängerte Schließkern 8 sitzt innerhalb
der Zylinderöffnung 3, an der Außenseite des Doppelschließzylinders 100a. Über einen
Stift 71, der durch die Stiftaufnahmen 72 gesteckt wird, wird eine axiale Kopplung
von Verlängerungsteil 65 und Schließkern 8 realisiert. Weiter sind die Eingriffsmittel
77 für eine Drehmomentübertragung dargestellt. Diese sind hier als Ausnehmung an der
Schließkerneinheit 8 und als Anformung an dem Verlängerungsteil 65 ausgeführt. Zur
Realisierung eines Schließmechanismus 90 (siehe z.B. Fig. 17) sind sich in radiale
Richtung erstreckende Sperraufnahmen 93 vorgesehen (siehe hierzu insbesondere Fig.17).
[0074] Fig. 5 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Druckstücks
61 einer Kernverlängerung 60. Das Druckstück 61 ist im Wesentlichen zylindrisch ausgeführt.
Dabei weist das Druckstück 61 einen Mittelteil 63 auf, von dessen einer Seite sich
der Schaftabschnitt 62 zentrisch zu dem Mittelteil 63, jedoch mit kleinerem Durchmesser
erstreckt. Von dessen anderer Seite ragt ebenfalls zentrisch eine Endkappe 64, auch
mit kleinerem Durchmesser axial ab. Der Schaftabschnitt 62 ist komplementär zu der
komplementären Schaftaufnahme des Verlängerungsteils 65 ausgebildet, das in Fig. 8
bis 12 dargestellt ist. Fig. 6 zeigt schematisch in einer Seitenansicht die Ausführungsform
nach Fig. 5. Fig. 7 zeigt schematisch in einer Vorderansicht die Ausführungsform nach
Fig. 5.
[0075] Fig. 8 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform des Verlängerungsteils
65 der Kernverlängerung 60. Die Kernverlängerung 60 ist im Wesentlichen als ein zylindrischer
Grundkörper 67 ausgebildet. Diese umfasst den oder das Verlängerungsteil 65 und das
Druckstück bzw. den Druckstift 61. Der oder das Verlängerungsteil 65 weist eine sich
über dessen gesamte axiale Länge erstreckende Druckstückaufnahme 66 auf. In die Druckstückaufnahme
66 wird axial das Druckstück 61 mit dem entsprechenden Schaftabschnitt 62 aufgenommen.
Die Druckstückaufnahme 66 ist komplementär zu dem Schaftabschnitt 62 ausgebildet,
hier als zylindrische Bohrung. Seitlich abragend von dem Grundkörper 67 sind Wandungen
68 ausgebildet, welche als Koppelelemente für eine Kopplung mit einer axial anschließenden
Kopplungsmechanik ausgebildet sind. Die Koppelelemente sind für eine Drehmomentübertragung
ausgebildet. Die Koppelelemente befinden sich auf der der Endkappe 64 des Druckstücks
61 zugewandten Seite. An der gegenüberliegenden Seite des Grundkörpers 67 sind Eingriffsmittel
77, hier in Form einer Anformung 69, vorgesehen. Diese sind zum Eingriff mit korrespondierenden
Eingriffsmitteln 77 des Schließkerns 8 ausgebildet, sodass sich über einen Eingriff
der Eingriffsmittel 77 ein Drehmoment von Schließkern 8 auf die Kernverlängerung 60
bzw. umgekehrt übertragen lässt. Fig. 9 zeigt schematisch in einer Seitenansicht die
Ausführungsform nach Fig. 8. Fig. 10 zeigt schematisch in einer anderen Seitenansicht
die Ausführungsform nach Fig. 8. Fig. 11 zeigt schematisch in einer Schnittansicht
den Schnitt B-B der Ausführungsform nach Fig. 8. Fig. 12 zeigt schematisch in einer
anderen Schnittansicht die Ausführungsform nach Fig. 8. Wie aus den Fig. 8-12 weiter
zu entnehmen ist, weist das Verlängerungsteil 65 eine exzentrische Durchgangsöffnung
17 auf. Die Durchgangsöffnung 17 bildet die Druckstückaufnahme 66 aus, sodass das
Druckstück 61 in der Durchgangsöffnung 17 einliegt. Radial an dem Grundkörper 67 sind
zwei als Sacklochbohrungen ausgeführte Sperrausnehmungen, Sperraufnahmen oder Sperrstiftaufnahmen
93 vorgesehen. In diese kann bei Auslösung der Sperrstift 93b eingreifen. Die Sperraufnahmen
93 sind um 90° versetzt zueinander angeordnet.
[0076] Fig. 13 zeigt schematisch in einer Seitenansicht ein Zylindergehäuse 2 der Ausführungsform
nach Fig. 2. Der Durchbruch 42 weist radial weg von der Drehachse Z ein größeres Abmaß
in Z-Richtung auf, sodass sich hier eine L-Form in der Seitenansicht ergibt. Über
dem in Z-Richtung abragenden Schenkel der L-Form ist der Sperrmechanismus 90 vorgesehen,
hier dargestellt durch die gestrichelte Linie. Dieser ist in Fig. 15 detaillierter
dargestellt. In Richtung Außenseite A befindet sich versetzt dazu die als Schlitz
81 ausgebildete Sollbruchstelle 80. Bei einem Abbrechen des äußeren Zylinderabschnitts
wird die Kernverlängerung 60 in Richtung Außenseite bewegt, wobei der Sperrmechanismus
90, genauer der Sperrstift 93b in die Sperraufnahme 93 des Verlängerungsteils 65 eingreift.
[0077] Fig. 14 zeigt schematisch in einer Vorderansicht die Ausführungsform nach Fig. 13.
Eine Beschreibung der Fig. 13 ist vorstehend schon erfolgt. In der Ansicht unterscheidet
sich die dargestellte Ausführungsform des Zylindergehäuses 2 nicht zu den Ausführungsformen
des Zylindergehäuses nach Fig. 1 oder Fig. 2, da beispielsweise die Schließhebelnut
42 hier nicht sichtbar ist. Somit kann Fig. 13 auch die Ausführungsform des Zylindergehäuses
nach Fig. 1 darstellen.
[0078] Fig. 15 zeigt schematisch in einer geschnittenen Seitenansicht den in Fig. 14 dargestellten
Schnitt D-D, jedoch gemäß eines Zylindergehäuses 2 gemäß der Ausführungsform nach
Fig. 1 Hier ist der Durchbruch 42 mit konstantem Querschnitt ausgebildet. Neben dem
Sperrmechanismus 90, hier dargestellt durch die gehäuseseitige Sperrstiftaufnahme
93a, ist ein Zylinderstift bei 94 vorgesehen. Der Zylinderstift dient hier als zusätzliches
Bohrschutzsegment zwischen Sollbruchstelle 80 und Sperrmechanismus 90.
[0079] Fig. 16 zeigt schematisch in einer geschnittenen Seitenansicht den in Fig. 14 dargestellten
Schnitt D-D, hier gemäß eines Zylindergehäuses 2 gemäß der Ausführungsform nach Fig.
2. In dieser Ausführungsform ist der Durchbruch 42 mit in radialer Richtung verändertem
Querschnitt ausgeführt. Zusätzlich zu einem Sperrstift 93 (hier nicht dargestellt)
der gehäuseseitigen Sperrstiftaufnahme 93a benachbart zu dem Sperrmechanismus 90 ist
eine Aufnahme 94a für den als Bohrschutzsegement ausgebildeten Zylinderstift 94 benachbart
zu der der Außenseite A vorgesehen.
[0080] Fig. 17 zeigt schematisch einen Ausschnitt des Anti-Snap-Schließzylinders 100 bzw.
einer Ausführungsform davon in einer geschnittenen Ansicht. Insbesondere ist in der
Schnittansicht der Sperrmechanismus 90 deutlich zu erkennen. Dieser umfasst in der
dargestellten Figur den Sperrstift 93b, welcher durch eine Druckfeder 10b druckbeaufschlagt
ist. Druckfeder 10b und Sperrstift 93b sind in der gehäuseseitigen Sperrstiftaufnahme
93a angeordnet. Die Anordnung ist so ausgebildet, dass der druckbeaufschlagte Sperrstift
93b auf einer Seite gegen die Kernverlängerung 60 gedrückt wird. In dem Verlängerungsteil
65 der Kernverlängerung 60 ist die Sperraufnahme oder Sperrausnehmung 93 vorgesehen.
Die Sperraufnahme 93 ist gleich orientiert - radial - wie der Sperrstift 93b ausgebildet.
Dabei ist die Sperraufnahme 93 so ausgebildet, dass der Sperrstift 93b in die Sperraufnahme
93 einfahren oder eingreifen kann, wenn die Sperraufnahme 93 und die gehäuseseitige
Sperrstiftaufnahme 93a in etwa koaxial zueinander angeordnet sind. In der dargestellten
Ausgangs- oder Betriebsposition ist die Sperraufnahme 93 versetzt zu der Sperrstiftaufnahme
93a und somit auch zu dem Sperrstift 93b angeordnet. Der federdruckbeaufschlagte Sperrstift
93b drückt so gegen das Verlängerungsteil 65 der Kernverlängerung 60. Bei einem Snapping-Versuch
wird die Kernverlängerung 60 mit dem Verlängerungsteil 65 nach außen A bewegt. Dadurch
wird die Sperraufnahme 93 in Verlängerung der gehäuseseitigen Sperrstiftaufnahme 93a
gebracht, sodass diese koaxial und/oder axial fluchtend angeordnet sind. In dieser
fluchtenden Anordnung gelangt der durch die Druckfeder 10b vorgespannte Sperrstift
93b teilweise in die Sperraufnahme 93 in dem Verlängerungsteil 65, sodass eine weitere
Bewegung des Verlängerungsteils 65 aufgrund des Eingriffs des Sperrstiftes 93b in
das Verlängerungsteil 65 blockiert ist. Seitlich neben dem Sperrmechanismus 90 in
Richtung außen A ist der als Bohrschutz dienender Zylinderstift 94 vorgesehen. In
Richtung innen I ist der Schließhebel 41 mit der weiteren Schließzylinder 100-Mechanik
angeordnet. Die grundsätzliche Ausbildung des Sperrmechanismus 90 ist bei einem gestuften
Schließhebel 41 ähnlich wie bei einem nicht-gestuften Schließhebel 41 ausgebildet.
Im Wesentlichen unterscheiden sich die beiden Ausführungsformen durch die Größe des
Sperrstiftes 93b und der gehäuseseitigen Sperrstiftaufnahme 93a. Die Funktionsweise
des Schließmechanismus 90 ist in beiden Fällen gleich.
[0081] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0082]
- 2
- Zylindergehäuse
- 3
- Zylinderöffnung
- 4
- Zylinderwand
- 5
- Stegabschnitt
- 6
- Stulpschraubenbohrung
- 7
- Stulpschraube
- 8
- Schließkern (verlängert)
- 8a
- Schließkerneinheit
- 9
- Schlüsselkanal
- 10
- Zuhaltungsstifte, Zuhaltestifte, Zuhaltungselemente, Gehäusestifte
- 10a
- Kernstift
- 10b
- Druckfeder
- 11
- Klemmring
- 17
- Durchgangsöffnung
- 41
- Schließhebel
- 42
- Schließhebelnut
- 42a
- Vorsprung, Schulter
- 60
- Kernverlängerung
- 61
- Druckstift, Druckstück
- 62
- Schaftabschnitt
- 63
- Mittelteil
- 64
- Endkappe
- 65
- Verlängerungsteil
- 66
- Druckstückaufnahme
- 67
- Grundkörper
- 68
- Wandung
- 69
- Anformung
- 71
- Stift
- 72
- Stiftaufnahme
- 77
- Eingriffsmittel
- 80
- Sollbruchstelle (gehäuseseitig)
- 81
- Schlitz
- 90
- Sperrmechanismus
- 93
- Sperraufnahme (Kernverlängerung), Sperrausnehmung
- 93a
- Sperrstiftaufnahme (gehäuseseitig)
- 93b
- Sperrstift
- 94
- Zylinderstift
- 94a
- Aufnahme
- 100
- Anti-Snap-Schließzylinder
- 100a
- Doppel-Schließzylinder
- M
- Mittelebene
- A
- Außenseite, außen
- I
- Innenseite, innen
- Z
- Z-Achse, Drehachse (axiale Richtung)
1. Anti-Snap-Schließzylinder (100) für ein Zylinderschloss, mit mindestens einem Schließkern
(8) und einem Zylindergehäuse (2), in dem der Schließkern (8) aufgenommen ist, wobei
das Zylindergehäuse (2) mindestens eine vorverlagerte Sollbruchstelle (80) aufweist,
wobei außer der Sollbruchstelle (80) an dem Zylindergehäuse (2) eine weitere Sollbruchstelle
vorgesehen ist, um eine zweistufige Anti-Snap-Funktion zu realisieren, wobei ein Sperrmechanismus
(90) vorgesehen ist, welcher bei einem axialen Bewegen des Schließkerns (8), insbesondere
bei einem Schließkern-Herausziehversuch, den Schließkern (8) in dem Zylindergehäuse
(2) gegen ein axiales Herausbewegen sperrt, wobei der Sperrmechanismus (90) mindestens
einen in einer Sperrstiftaufnahme (93a) in dem Zylindergehäuse (2) direkt gegen den
Schließkern (8) oder einen verlängerten Schließkern (8a) vorgespannten Sperrstift
(93b) aufweist, der bei axialer Bewegung bei einem Schließkern-Herausziehversuch des
verlängerten Schließkerns (8a) mit der Kernverlängerung (60) oder dem verlängerten
Schließkern (8a) zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass
in einer Betriebsposition des Sperrmechanismus (90) der Sperrstift (93b) direkt gegen
den verlängerten Schließkern (8a) bzw. die Kernverlängerung (60) vorspannt ist, indem
eine Feder den Sperrstift (93b) gegen die Kernverlängerung (8a) drückt, wobei eine
Sperraufnahme (93) gegenüber der Sperrstiftaufnahme (93a) bzw. dem Sperrstift (93b)
vorgelagert ist.
2. Anti-Snap-Schließzylinder (100) für ein Zylinderschloss, mit mindestens einem Schließkern
(8) und einem Zylindergehäuse (2), in dem der Schließkern (8) aufgenommen ist, wobei
das Zylindergehäuse (2) mindestens eine vorverlagerte Sollbruchstelle (80) aufweist,
wobei außer der Sollbruchstelle (80) an dem Zylindergehäuse (2) eine weitere Sollbruchstelle
vorgesehen ist, um eine zweistufige Anti-Snap-Funktion zu realisieren, wobei ein Sperrmechanismus
(90) vorgesehen ist, welcher bei einem axialen Bewegen des Schließkerns (8), insbesondere
bei einem Schließkern-Herausziehversuch, den Schließkern (8) in dem Zylindergehäuse
(2) gegen ein axiales Herausbewegen sperrt, wobei der Sperrmechanismus (90) mindestens
einen in einer Sperrstiftaufnahme (93a) in dem Zylindergehäuse (2) direkt gegen den
Schließkern (8) oder einen verlängerten Schließkern (8a) vorgespannten Sperrstift
(93b) aufweist, der bei axialer Bewegung bei einem Schließkern-Herausziehversuch des
verlängerten Schließkerns (8a) mit der Kernverlängerung (60) oder dem verlängerten
Schließkern (8a) zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass
Sperrstiftaufnahme (93a) und Sperrstift (93b) derart angeordnet sind, dass der benachbart
angeordneter Schließkern (8) oder der verlängerte Schließkern (8a) den Sperrstift
(93b) in einer Betriebsposition, in der die Achsen von Sperraufnahme (93) und Sperrstift
(93b) oder Sperrstiftaufnahme (93a) versetzt zueinander angeordnet sind, in die Sperrstiftaufnahme
(93a) zurück drückt und in einer dazu axial versetzten Position, in welcher die vorgenannten
Achsen koaxial oder fluchten zueinander angeordnet sind, den Sperrstift (93b) aus
dessen eingedrückter Position zumindest teilweise in Richtung Kernverlängerung (8a)
herausbewegen lässt.
3. Anti-Snap-Schließzylinder (100) für ein Zylinderschloss, mit mindestens einem Schließkern
(8) und einem Zylindergehäuse (2), in dem der Schließkern (2) aufgenommen ist, wobei
das Zylindergehäuse (2) mindestens eine vorverlagerte Sollbruchstelle (80) aufweist,
wobei ein Sperrmechanismus (90) vorgesehen ist, welcher bei einem axialen Bewegen
des Schließkerns (8) die Kernverlängerung (60) gegen ein axiales Herausbewegen in
dem Zylindergehäuse (2) sperrt, dadurch gekennzeichnet, dass
der Sperrmechanismus (90) mindestens einen in einer Sperrstiftaufnahme (93a) in dem
Zylindergehäuse (2) gegen den Schließkern (8) oder den verlängerten Schließkern (8a)
vorgespannten Sperrstift (93b) aufweist, der bei axialer Bewegung bei einem Schließkern-Herausziehversuch
des verlängerten Schließkerns (8a) mit dem Schließkern (8) oder dem verlängerten Schließkern
(8a) zusammenwirkt, wobei der Sperrstift (93b) im Betriebsmodus federvorgespannt gegen
die Kernverlängerung (60) in einem Bereich außerhalb der Sperrmechanismus-Aufnahme
(93) an dem Verlängerungsteil (65) drückt, wobei die Sperrmechanismus-Aufnahme (Sperraufnahme)
(93) benachbart zu dem federvorgespannten Sperrstift (93b) und somit auch benachbart
zu der Sperrstiftaufnahme (93a) angeordnet ist und die Sperrmechanismus-Aufnahme (93)
an dem Verlängerungsteil (65) so angeordnet ist, dass bei einem axialen Versatz bzw.
einer axialen Bewegung in Richtung Außenseite der Sperrstift (93b) in die Sperrmechanismus-Aufnahme
(93) zumindest teilweise gelangen kann
4. Anti-Snap-Schließzylinder (100) nach Anspruch 1, 2 und/oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der Schließkern (8) als verlängerter Schließkern (8) ausgebildet ist, wobei die/eine
weitere Sollbruchstelle durch die Verbindung von bzw. die Verbindungsmittel der Kernverlängerung
(60) und der Schließkerneinheit (8a) gebildet ist.
5. Anti-Snap-Schließzylinder (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Zylindergehäuse (2) eine Schließhebelnut (42) für einen um eine Drehachse (Z)
drehbaren Schließhebel (41) aufweist, wobei der Schließhebel (41) und/oder die Schließhebelnut
(42) einen Absatz aufweist, sodass die Nut (42) und/oder der Hebel (41) in axiale
Richtung (Z) unterschiedliche Abmaße aufweist.
6. Anti-Snap-Schließzylinder (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
ein erster Absatzabschnitt mit einem kleineren axialen Abmaß näher an der Drehachse
(Z) des Schließkerns (8) angeordnet ist, als ein Absatzabschnitt mit einem größeren
axialen Abmaß und der Sperrmechanismus (90) in dem Schließzylinder (100) in radialer
Richtung über dem Absatzabschnitt mit dem größeren axialen Abmaß und/oder neben dem
Absatzabschnitt mit dem kleineren axialen Abmaß angeordnet ist.
7. Anti-Snap-Schließzylinder (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Anti-Snap-Schließzylinder (100) als Doppel-Schließzylinder (100a) mit einem äußeren
(A) Schließzylinderabschnitt und einem inneren (I) Schließzylinderabschnitt ausgebildet
ist.
8. Schließvorrichtung (100), umfassend mindestens einen Schlüssel und mindestens einen
dazu korrespondierenden Schließkern (8) und/oder einen dazu korrespondierenden Schließzylinder
(100), dadurch gekennzeichnet, dass
der Schließzylinder (100) nach einem Anti-Snap-Schließzylinder (100) nach einem der
vorherigen Ansprüche ausgebildet ist und der Schlüssel zu dem Anti-Snap-Schließzylinder
(100) korrespondiert und/oder diesem zugeordnet ist.
9. Verfahren zur Anti-Snap-Sicherung eines Schließzylinders, nach einem der vorherigen
Ansprüche, wobei bei einem Anti-Snap-Versuch, bei dem auf den äußeren (A) Schließzylinderabschnitt
eine Querkraft aufgebracht wird, zunächst die erste Sollbruchstelle (80) des Zylindergehäuses
(2) bricht und bei weiterem Aufbringen der Querkraft auf den äußeren (A) Schließzylinderabschnitt
die zweite Sollbruchstelle an einem anderen Bauteil des Anti-Snap-Schließzylinders
(100) als dem Zylindergehäuse (2) bricht und/oder
zwischen Brechen der ersten Sollbruchstelle (80) und Brechen der zweiten Sollbruchstelle
der Sperrmechanismus (90) mit dem vorverlagerten Sperrstift bei einem axialen Versatz
in die Sperrausnehmung (93) eingreift.
10. Verfahren zur Herstellung eines Anti-Snap-Schließzylinders (100), nach einem der vorherigen
Ansprüche, umfassend die Schritte:
Vorsehen einer ersten Sollbruchstelle (80) in dem Zylindergehäuse (2) und
Vorsehen einer zweiten Sollbruchstelle an einem anderen Bauteil des Anti-Snap-Schließzylinders
(100) als dem Zylindergehäuse (2), in dem verlängerten Schließkern (8), .