Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Brandschutztür mit einer Zarge zur Anordnung in einer
Wandöffnung mit einer Öffnungsebene zumindest einem zumindest abschnittsweise entlang
einer Öffnungsnormalen der Öffnungsebene zu öffnenden Brandschutztürblatt zum brandhemmenden
Verschluss der Wandöffnung, zumindest einer Vakuumdämmplatte zur Reduzierung eines
Wärmetransports durch das Brandschutztürblatt entlang der Öffnungsnormalen in einem
geschlossenen Zustand der Brandschutztür und zumindest einem Blattdichtelement, das
die Zarge in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür winddicht mit dem Brandschutztürblatt
verbindet. Das Blattdichtelement definiert in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür
eine Blattdichtebene, die parallel zu der Öffnungsebene angeordnet ist.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Türblatt für eine Brandschutztür der vorgenannten
Art mit zumindest einem Brandschutztürblatt und zumindest einer Vakuumdämmplatte zur
Reduzierung eines Wärmetransports durch das Brandschutztürblatt senkrecht zu einer
Blattebene des Brandschutztürblatts.
[0003] Die Erfindung betrifft außerdem eine Zarge für eine Brandschutztür der vorgenannten
Art und ein Verfahren zur Herstellung einer Brandschutztür der vorgenannten Art.
Stand der Technik
[0004] In Gebäuden mit mehreren Brandschutzabschnitten müssen die Brandschutzabschnitte
durch Brandschutztüren voneinander getrennt werden. Wenn sich unter den Brandschutzabschnitten
beheizte und unbeheizte oder gekühlte und ungekühlte Abschnitte befinden, müssen diese
Abschnitte außerdem winddicht und wärmedämmend voneinander getrennt werden. Das gilt
insbesondere für moderne Niedrigenergie-Gebäude, die beispielsweise eine kontrollierte
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung haben.
[0005] Zur Erreichung der oben genannten Trennungs-Funktionen ist es bisher üblich, zwei
hintereinander liegende Türen mit einer Brandschutztür und einer wärmegedämmten und
winddichten Tür vorzusehen. Dadurch entstehen zusätzliche Kosten für Planung, Material
und Montage, die nutzbare Fläche des Gebäudes wird verringert, und für Benutzer des
Gebäudes ist es unpraktisch, bei jedem Durchgang zwei Türen öffnen zu müssen. Weiterhin
müssen die beiden Türen im Fall von Anschlagtüren zueinander gegenläufiger Öffnungsrichtungen
aufweisen, was die Benutzung weiter erschwert und in einem Fluchtweg aus Sicherheitsgründen
nicht zulässig ist.
[0006] Aus der Druckschrift
KR101900052B1 ist eine isolierende und winddichte Brandschutztür bekannt. Die Brandschutztür umfasst
ein Hauptblatt, ein zweites Blatt und einen dazwischenliegenden Isolierungsraum. Durch
den dreischichtigen Aufbau ist die Brandschutztür relativ aufwendig herzustellen und
dick, was den Einbau und die Bedienung der Brandschutztür erschwert.
[0007] Die Druckschrift
EP2633145B1 beschreibt eine hermetische Feuerschutztür, die ebenso wie die Brandschutztür aus
KR101900052B1 einen dreischichtigen Aufbau mit zwei Blättern und einer dazwischenliegenden Isolierung
aufweist. Die Feuerschutztür ist dazu ausgelegt, im Brandfall eine Ausbreitung von
Hitze und Fluiden, insbesondere heißen Gasen, Rauch und Wasser, zu verhindern. Es
wird keine besondere Wärmedämmung im Normalbetrieb beschrieben.
[0008] Die Druckschrift
EP258049B1 beschreibt eine weitere Feuerschutztür mit einem oder zwei Flügeln, die in ihrem
Aufbau und ihrer Funktion der Feuerschutztür aus
EP2633145B1 sehr ähnlich ist.
Technische Aufgabe
[0009] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Brandschutztür bereitzustellen, die kostengünstig
herstellbar, einfach einzubauen sowie vielseitig und komfortabel verwendbar ist.
Technische Lösung
[0010] Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung stellt eine Brandschutztür gemäß Anspruch
1 bereit, die die technische Aufgabe löst. Ebenso wird die Aufgabe durch ein Türblatt
gemäß Anspruch 7, eine Zarge gemäß Anspruch 13 und ein Herstellungsverfahren gemäß
Anspruch 14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Beschreibung der Ausführungsarten
[0011] Eine erfindungsgemäße Brandschutztür umfasst eine Zarge zur Anordnung in einer Wandöffnung
mit einer Öffnungsebene, zumindest ein zumindest abschnittsweise entlang einer Öffnungsnormalen
der öffnungsebene zu öffnendes Brandschutztürblatt zum brandhemmenden Verschluss der
Wandöffnung, zumindest eine Vakuumdämmplatte zur Reduzierung eines Wärmetransports
durch das Brandschutztürblatt entlang der Öffnungsnormalen in einem geschlossenen
Zustand der Brandschutztür.
[0012] Die Zarge und/oder das Brandschutztürblatt können beispielsweise so ausgestaltet
sein, wie eine Zarge und ein Türblatt einer fachüblichen Brandschutztür. Das Brandschutztürblatt
kann beispielsweise mechanisch so mit der Zarge verbunden sein, dass sich eine Anschlagtür,
Schwenktür oder Schwenkschiebetür ergibt, wobei sich das Brandschutztürblatt jeweils
zumindest auf einem ersten Abschnitt aus einem geschlossenen Zustand der Tür heraus
entlang der Öffnungsnormalen öffnet.
[0013] Die Brandschutztür erfüllt vorzugsweise zumindest die Anforderungen der Feuerwiderstandsklasse
T30, insbesondere T60, besonders bevorzugt T90, gemäß der deutschen Industrienorm
DIN 4102.
[0014] Die Brandschutztür umfasst zumindest ein Blattdichtelement, das die Zarge in einem
geschlossenen Zustand der Brandschutztür winddicht mit dem Brandschutztürblatt verbindet,
wobei das Blattdichtelement in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür eine
Blattdichtebene definiert, die parallel zu der Öffnungsebene angeordnet ist. Im geschlossenen
Zustand der Brandschutztür verhindert das Blattdichtelement, dass eine Luftstrom zwischen
dem Brandschutztürblatt und der Zarge hindurch gelangt.
[0015] Vorzugsweise wird die Brandschutztür in einer Wandöffnung einer ansonsten winddichten
Wand angeordnet, damit die Winddichtigkeit der Brandschutztür nicht durch einen durch
die Wand selbst hindurchtretenden Luftstrom ihre Wirkung verliert.
[0016] Das Blattdichtelement kann beispielsweise ein Dichtband umfassen, das insbesondere
um eine Durchgangsöffnung der Brandschutztür umlaufend angeordnet ist. Das Blattdichtelement
kann beispielsweise ein Elastomer, insbesondere ein Vulkanisat von Naturkautschuk
und/oder Silikonkautschuk, umfassen oder daraus bestehen. Das Blattdichtelement kann
an dem Brandschutztürblatt oder an der Zarge befestigt, beispielsweise daran angeklebt
und/oder damit verklemmt, sein.
[0017] Die Vakuumdämmplatte ist vorzugsweise auf einer in einem geschlossenen Zustand der
Brandschutztür parallel zu der Öffnungsebene liegenden Schließseite des Brandschutztürblatts
befestigt ist. Dadurch, dass die Vakuumdämmplatte auf dem Brandschutztürblatt befestigt
ist, kann ein konventionelles Brandschutztürblatt auf einfache Weise mit der Vakuumdämmplatte
nachgerüstet werden, um eine erhöhte Wärmedämmung zu erhalten. Eine Montage auf dem
Brandschutztürblatt hat jedoch den Nachteil, dass die Vakuumdämmplatte bei Transport,
Einbau oder Benutzung der Brandschutztür leicht beschädigt werden kann, wodurch die
Wärmedämmwirkung beeinträchtigt werden könnte.
[0018] Als Öffnungsseite wird im Sinne der Erfindung die Seite des Brandschutztürblatts
bezeichnet, die sich bei einer Öffnungsbewegung der Brandschutztür aus dem geschlossenen
Zustand heraus vorausbewegt. Als Schließseite wird entsprechend die Seite des Brandschutztürblatts
bezeichnet, die sich bei einer Schließbewegung der Brandschutztür in den geschlossenen
Zustand vorausbewegt. Vorzugsweise ist die zumindest eine Vakuumdämmplatte auf der
Schließseite des Brandschutztürblatts befestigt. Daraus ergeben sich die Vorteile,
dass die Vakuumdämmplatte nicht bis über die Zarge geführt werden muss, um eine gute
Dämmwirkung zu erzielen, und dass die Dämmwirkung nicht durch Scharniere, die das
Brandschutztürblatt mit der Zarge verbinden, beeinträchtigt wird.
[0019] Die Brandschutztür umfasst vorzugsweise zumindest ein Plattendichtelement, das die
Zarge in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür winddicht mit der Vakuumdämmplatte
verbindet, wobei das Plattendichtelement in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür
eine Plattendichtebene definiert, die parallel zu der Öffnungsebene angeordnet und
entlang der Öffnungsnormalen von der Blattdichtebene beabstandet ist. Im geschlossenen
Zustand der Brandschutztür definiert das Blattdichtelement somit eine zusätzliche,
von der Blattdichtebene beabstandete Dichtebene, wodurch die Wärmedämmwirkung der
Brandschutztür wesentlich erhöht wird.
[0020] Das Plattendichtelement kann beispielsweise ein Dichtband umfassen, das insbesondere
um eine Durchgangsöffnung der Brandschutztür umlaufend angeordnet ist. Das Plattendichtelement
kann beispielsweise ein Elastomer, insbesondere ein Vulkanisat von Naturkautschuk
und/oder Silikonkautschuk, umfassen oder daraus bestehen. Das Plattendichtelement
kann an der Vakuumdämmplatte oder an der Zarge befestigt, beispielsweise daran angeklebt
und/oder damit verklemmt, sein.
[0021] Das Brandschutztürblatt umfasst vorzugsweise zumindest eine Blattdichtfläche, die
zumindest in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür mit dem zumindest einen
Blattdichtelement winddicht verbunden ist. Die Vakuumdämmplatte umfasst vorzugsweise
zumindest eine Plattendichtfläche, die zumindest in einem geschlossenen Zustand der
Brandschutztür mit dem zumindest einen Plattendichtelement winddicht verbunden ist.
Die Zarge umfasst vorzugsweise zumindest eine Blatt-Zargendichtfläche, die zumindest
in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür mit dem zumindest einen Blattdichtelement
winddicht verbunden ist. Die Zarge umfasst zumindest eine Platten-Zargendichtfläche
die zumindest in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür mit dem zumindest
einen Plattendichtelement winddicht verbunden ist. Die Dichtflächen sind vorzugsweise
zumindest in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür parallel zur Öffnungsebene
ausgerichtet.
[0022] Indem die Dichtflächen im geschlossenen Zustand der Brandschutztür parallel zur Öffnungsebene
ausgerichtet sind, werden die Dichtelemente zwischen den jeweils zugehörigen Dichtflächen
beim Schließen der Brandschutztür entlang der Öffnungsnormalen komprimiert. Im Gegensatz
dazu würden die Dichtelemente zwischen Dichtflächen, die nicht parallel zur Öffnungsebene,
insbesondere entlang der Öffnungsnormalen, ausgerichtet sind, beim Schließen der Brandschutztür
entlang der Öffnungsnormalen verschert, wodurch ein erheblich höherer Verschleiß der
Dichtelemente und somit eine verringerte Lebensdauer verursacht würde.
[0023] Das zumindest eine Blattdichtelement ist vorzugsweise dazu ausgelegt, bei einem Schließen
der Brandschutztür eine höhere Energie aufzunehmen als das zumindest eine Plattendichtelement.
Wenn die Brandschutztür geschlossen wird, prallen die Blattdichtelement und das Plattendichtelement
auf die zugehörigen Dichtflächen auf und nehmen dabei Energie auf, die zumindest teilweise
an die Dichtflächen abgegeben wird. Die Vakuumdämmplatte kann dadurch mechanisch beschädigt
und in ihrer Dämmwirkung beeinträchtigt werden. Daher ist es vorteilhaft, wenn das
an dem in der Regel gegenüber der Vakuumdämmplatte mechanisch stabileren Brandschutztürblatt
angeordnete Blattdichtelement mehr Energie aufnimmt als das an der Vakuumdämmplatte
angeordnete Plattendichtelement.
[0024] Das zumindest eine Blattdichtelement weist bevorzugt eine höheren Steifigkeit auf
und/oder ist dazu ausgelegt, bei dem Schließen stärker verformt zu werden, als das
zumindest eine Plattendichtelement. Dadurch nimmt das Blattdichtelement bei dem Schließen
eine höhere Energie auf als das Plattendichtelement. Das Blattdichtelement kann beispielsweise
dicker als das Plattendichtelement sein, sodass es beim Schließen der Brandschutztür
früher mit der zugehörigen Dichtfläche in Kontakt kommt als das Plattendichtelement.
[0025] Die Brandschutztür umfasst vorzugsweise zumindest ein die Zarge mit dem Brandschutztürblatt
mechanisch beweglich verbindendes Verbindungselement, wobei das zumindest eine Verbindungselement
bevorzugt ein Scharnier umfasst. An dem Brandschutztürblatt kann das zumindest eine
Verbindungselement stabil und sicher befestigt werden, ohne dass die Gefahr besteht,
die Vakuumdämmplatte dadurch zu beschädigen.
[0026] Die Zarge umfasst vorzugsweise einen Blatt-Zargenteil und einen entlang der Öffnungsnormalen
von dem Blatt-Zargenteil beabstandeten und durch zumindest ein Trennmittel von dem
Blatt-Zargenteil thermisch entkoppelten Platten-Zargenteil, wobei zumindest in einem
geschlossenen Zustand der Brandschutztür der Blatt-Zargenteil winddicht mit dem zumindest
einen Blattdichtelement verbunden ist, und der Platten-Zargenteil winddicht mit dem
zumindest einen Plattendichtelement verbunden ist.
[0027] Das zumindest eine Trennmittel umfasst beispielsweise eine Anzahl von Abstandshaltern
aus einem Kunststoff oder Gummi.
[0028] Durch die thermisch getrennte Unterteilung der Zarge entlang der Öffnungsnormalen
in einen die Blatt-Dichtebene umfassenden Blatt-Zargenteil und einen an die PlattenDichtebene
umfassenden Platten-Zargenteil wird ein Wärmetransport durch die Zarge entlang der
Öffnungsnormalen wesentlich reduziert, sodass die Brandschutztür eine erhöhte Wärmedämmung
bietet.
[0029] Die Brandschutztür umfasst vorzugsweise zumindest ein Wanddichtelement zur winddichten
Verbindung der Zarge mit einer die Wandöffnung umschließenden Wand. Damit ein winddichter
Anschluss an die Wand möglich ist, weist die Wand im Bereich der Wandöffnung vorzugsweise
eine möglichst glatte und geschlossene Oberfläche auf. Das Wanddichtelement, das beispielsweise
eine Folie umfassen kann, verhindert vorteilhafterweise, dass Gase oder Rauch zwischen
der Zarge und der Wand hindurch von einer Seite der Brandschutztür auf die andere
gelangen. Dadurch wird die Wärmedämmwirkung der Brandschutztür verbessert und eine
Verrauchung nicht von einem Brand betroffener Brandabschnitte eines Gebäudes verhindert.
[0030] Das Wanddichtelement ist vorzugsweise zumindest abschnittsweise zwischen einem Blatt-Zargenteil
und einem Platten-Zargenteil der Zarge angeordnet. Zwischen den Zargenteilen kann
das Wanddichtelement besonders einfach und sicher befestigt, beispielsweise eingeklemmt,
werden.
[0031] Ein erfindungsgemäßes Türblatt ist zur Verwendung in einer erfindungsgemäßen Brandschutztür
ausgelegt. Das Türblatt umfasst zumindest ein Brandschutztürblatt und zumindest eine
Vakuumdämmplatte zur Reduzierung eines Wärmetransports durch das Brandschutztürblatt
senkrecht zu einer Blattebene des Brandschutztürblatts.
[0032] Das Brandschutztürblatt und/oder die Vakuumdämmplatte können wie zur erfindungsgemäßen
Brandschutztür beschrieben ausgestaltet sein, woraus sich die dort genannten Vorteile
ergeben.
[0033] Die Vakuumdämmplatte ist vorzugsweise auf einer parallel zu der Blattebene liegenden
Schließseite des Brandschutztürblatts befestigt. Dadurch, dass die Vakuumdämmplatte
auf dem Brandschutztürblatt befestigt ist, kann ein konventionelles Brandschutztürblatt
auf einfache Weise mit der Vakuumdämmplatte nachgerüstet werden, um eine erhöhte Wärmedämmung
zu erhalten. Eine Montage auf dem Brandschutztürblatt hat jedoch den Nachteil, dass
die Vakuumdämmplatte bei Transport, Einbau oder Benutzung der Brandschutztür leicht
beschädigt werden kann, wodurch die Wärmedämmwirkung beeinträchtigt werden könnte.
[0034] Das Türblatt umfasst vorzugsweise zumindest auf einer von dem Brandschutztürblatt
abgewandten Seite der Vakuumdämmplatte, vorzugsweise auf allen nicht dem Brandschutztürblatt
zugewandten Seiten, eine Ummantelung zur mechanischen Stabilisierung und zum mechanischen
Schutz der Vakuumdämmplatte. Die Ummantelung kann beispielsweise eine zum Brandschutztürblatt
offene Wanne, insbesondere eine Metallblechwanne, in der die Vakuumdämmplatte eingelegt
ist, umfassen. Die Ummantelung kann beispielsweise ein Metallblech und/oder einen,
insbesondere nicht brennbaren, Kunststoff umfassen.
[0035] In einer alternativen Ausgestaltung könnte anstelle der Vakuumdämmplatte eine andere
Wärmedämmplatte, beispielsweise mit Styropor, Steinwolle und/oder Glaswolle als Dämmmaterial,
verwendet werden. Eine Vakuumdämmplatte ist jedoch bevorzugt, denn sie hat gegenüber
anderen Wärmedämmplatten den Vorteil, dass sich aufgrund ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit
mit einer wesentlich dünneren Wärmedämmplatte eine ausreichende Wärmedämmung erzielen
lässt, als mit anderen Wärmedämmplatten. Durch Verwendung einer Vakuumdämmplatte ist
es insbesondere möglich, die Wärmedämmplatte auf einem konventionellen Brandschutztürblatt
anzubringen, ohne dass das Türblatt dadurch übermäßig dick würde. Dadurch lässt sich
eine Tür mit einem solchen Türblatt architektonisch einfach in ein Gebäude integrieren
und komfortabel bedienen.
[0036] Die Vakuumdämmplatte umfasst vorzugsweise eine gasdichte, evakuierte Hülle, beispielsweise
aus zumindest einer metallisierten Kunststofffolie, die einen Gaseintrag in die Vakuumdämmplatte
verhindert, und einen porösen Stützkern in der Hülle. Der Stützkern verhindert, dass
die evakuierte Hülle von einem Umgebungsdruck zusammengedrückt wird.
[0037] Nachteilig an Vakuumdämmplatten ist die hohe mechanische Empfindlichkeit der Hülle.
Wenn die Hülle einer Vakuumdämmplatte beschädigt wird, bricht das Vakuum zusammen
und die Wärmeleitfähigkeit der Vakuumdämmplatte steigt an. Weiterhin sind übliche
Hüllen mit Kunststofffolien in der Regel brennbar und nicht bei gegenüber den bei
einem Brand entstehenden Temperaturen beständig, sodass sie nicht ohne Weiteres an
einer Brandschutztür eingesetzt werden können.
[0038] Der Stützkern umfasst vorzugsweise mikroporöse, insbesondere pyrogene, Kieselsäure
oder besteht daraus. Mit mikroporöser Kieselsäure lässt sich im evakuierten Zustand
der Vakuumdämmplatte eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit einstellen. Mikroporöse
Kieselsäure hat gegenüber anderen Materialien, beispielsweise Kunststoffschäumen,
Mikrofasermaterialien oder Glasfasermaterialien, den Vorteil, dass auch bei einem
Druckanstieg in der Vakuumdämmplatte doch eine relativ gute Dämmwirkung erreicht wird,
sodass die Vakuumdämmplatte über einen langen Zeitraum verwendet werden kann. Dies
ist insbesondere bei einer fest installierten Brandschutztür, die bei nachlassender
Wärmedämmung nicht ohne Weiteres ausgetauscht werden kann, von Vorteil. Außerdem ist
mikroporöse Kieselsäure nicht brennbar.
[0039] Der Stützkern umfasst vorzugsweise ein Trübungsmittel zur Reduzierung des Wärmetransportes
durch Infrarot-Strahlung. Das Trübungsmittel umfasst beispielsweise Ruß, Eisenoxid,
Titanoxid und/oder Siliziumcarbid.
[0040] Die Hülle umfasst vorzugsweise zumindest eine Metallverbundfolie oder besteht daraus.
Die zumindest eine Metallverbundfolie umfasst beispielsweise eine Kunststofffolie,
die beispielsweise mit einem Metall, insbesondere mit Aluminium bedampft ist. Die
Hülle kann zumindest eine Metallfolie, insbesondere eine Aluminiumfolie, und zumindest
eine die zumindest eine Metallfolie umschließende Kunststofffolie umfassen. Durch
die Kombination zumindest einer Metallfolie mit zumindest einer Kunststofffolie wird
eine besonders hohe Gasdichtigkeit der Hülle erreicht.
[0041] Die zumindest eine Vakuumdämmplatte umfasst vorzugsweise eine Mehrzahl von gasdicht
voneinander getrennten Kammern, wobei entlang der Blattebene eine Mehrzahl von, beispielsweise
2 bis 50, insbesondere 5 bis 25, Kammern nebeneinander und/oder übereinander und/oder
entlang der Blattnormalen eine Mehrzahl von, beispielsweise 2, 3, 4 oder 5, Kammern
hintereinander angeordnet ist.
[0042] Durch die Unterteilung in Kammern wird bei einer Beschädigung der Hülle nicht die
gesamte Vakuumdämmplatte belüftet, sondern nur die von der Beschädigung betroffenen
Kammern. Dadurch kann die Vakuumdämmplatte auch im beschädigten Zustand eine ausreichende
Wärmedämmung sicherstellen.
[0043] Durch entlang der Blattebene nebeneinander und/oder übereinander liegende Kammern
ist es beispielsweise möglich, einen Ausschnitt für einen Türdrücker aus der Vakuumdämmplatte
auszuschneiden, ohne dadurch andere Bereiche der Vakuumdämmplatte zu beschädigen.
[0044] Durch entlang der Blattnormalen hintereinander angeordnete Kammern ist es beispielsweise
möglich, Befestigungsmittel wie Schrauben zur Befestigung der Vakuumdämmplatte an
dem Brandschutztürblatt bis zu einer vorgegebenen Tiefe in die Vakuumdämmplatte einzubringen,
ohne dadurch die gesamte Vakuumdämmplatte zu belüften.
[0045] Zumindest eine Blattdichtfläche zur winddichten Verbindung mit dem zumindest einen
Blattdichtelement der Brandschutztür ist vorzugsweise von zumindest einem Überstand
des Brandschutztürblatts über die Vakuumdämmplatte in zumindest einer Überstandsrichtung
parallel zu der Blattebene gebildet. Wenn die Vakuumdämmplatte das Brandschutztürblatt
nicht vollständig bedeckt, sodass zumindest ein Überstand des Brandschutztürblatts
über die Vakuumdämmplatte entsteht, ergibt sich dadurch auf besonders einfache Weise
die zumindest eine Blattdichtfläche.
[0046] Beispielsweise kann das Brandschutztürblatt an einem rechten, linken und oberen Rand
des Brandschutztürblatts jeweils über die Vakuumdämmplatte überstehen, sodass der
jeweilige Überstand die Blattdichtfläche bildet.
[0047] Die zumindest eine Vakuumdämmplatte ist vorzugsweise formschlüssig, insbesondere
in allen Richtungen formschlüssig, bevorzugt mit einer Anzahl von Klammern, an dem
Brandschutztürblatt befestigt. Durch eine formschlüssige Befestigung kann die Vakuumdämmplatte
zuverlässig und ohne Gefahr, die Vakuumdämmplatte zu beschädigen, an dem Brandschutztürblatt
gehalten werden.
[0048] Die Vakuumdämmplatte könnte auch stoffschlüssig an dem Brandschutztürblatt befestigt,
beispielsweise angeklebt, sein. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass aufgrund der
schlechten Belüftung der Kontaktfläche zwischen Vakuumdämmplatte und Brandschutztürblatt
eine stabile Klebeverbindung nur mit einer langen Aushärtzeit erreicht werden kann,
was zu einer deutlich längeren Herstellungszeit als bei einer formschlüssigen Befestigung
führt.
[0049] Vorzugsweise umfasst die zumindest eine Vakuumdämmplatte zumindest eine Aussparung
für einen Türdrücker der Brandschutztür. Dadurch kann der Türdrücker einfach montiert
werden, ohne die Vakuumdämmplatte zu beschädigen.
[0050] Eine erfindungsgemäße Zarge ist zur Verwendung in einer erfindungsgemäßen Brandschutztür
ausgestaltet. Die Zarge umfasst einen Blatt-Zargenteil und einen entlang der Öffnungsnormalen
der Brandschutztür von dem Blatt-Zargenteil beabstandeten und durch eine Trennmittel
von dem Blatt-Zargenteil thermisch entkoppelten Platten-Zargenteil.
[0051] Der Blatt-Zargenteil ist zur winddichten Verbindung mit dem zumindest einen Blattdichtelement
der Brandschutztür ausgelegt, und der Platten-Zargenteil ist zur winddichten Verbindung
mit dem zumindest einen Plattendichtelement der Brandschutztür ausgelegt.
[0052] Durch die thermisch getrennte Unterteilung der Zarge entlang der Öffnungsnormalen
in einen die Blatt-Dichtebene umfassenden Blatt-Zargenteil und einen an die PlattenDichtebene
umfassenden Platten-Zargenteil wird ein Wärmetransport durch die Zarge entlang der
Öffnungsnormalen wesentlich reduziert, sodass die Brandschutztür eine erhöhte Wärmedämmung
bietet.
[0053] Die Zarge, insbesondere der Blatt-Zargenteil, der Platten-Zargenteil und/oder das
Trennmittel, kann insbesondere so ausgelegt sein, wie die oben beschriebene Zarge
der erfindungsgemäßen Brandschutztür, woraus sich die dort genannten Vorteile ergeben.
[0054] Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Brandschutztür
ausgelegt. Das Verfahren umfasst zumindest ein Bereitstellen eines Brandschutztürblatts
und ein Befestigen zumindest einer Vakuumdämmplatte auf einer parallel zu einer Blattebene
des Brandschutztürblatts liegenden Schließseite des Brandschutztürblatts zur Reduzierung
eines Wärmetransports durch das Brandschutztürblatt senkrecht zu der Blattebene.
[0055] Das Verfahren kann insbesondere so ausgestaltet sein wie oben im Zusammenhang mit
der erfindungsgemäßen Brandschutztür beschrieben, woraus sich die dort genannten Vorteile
ergeben.
[0056] Das Befestigen umfasst vorzugsweise ein formschlüssiges Befestigen, insbesondere
ein in allen Richtungen formschlüssiges Befestigen, beispielsweise mit einer Anzahl
von Klammern. Durch eine formschlüssige Befestigung kann die Vakuumdämmplatte zuverlässig
und ohne Gefahr, die Vakuumdämmplatten zu beschädigen, an dem Brandschutztürblatt
gehalten werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0057] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften der Erfindung werden anhand nachfolgender
Beschreibung und anliegender Zeichnungen erläutert, in welchen beispielhaft erfindungsgemäße
Gegenstände dargestellt sind. Merkmale, welche in den Figuren wenigstens hinsichtlich
ihrer Funktion übereinstimmen, können hierbei mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet
sein, wobei diese Merkmale nicht in allen Figuren beziffert und erläutert sein müssen.
[0058] Figur 1 zeigt eine Horizontalschnitt einer Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Brandschutztür.
Fig.1
[0059] Figur 1 zeigt eine Horizontalschnitt einer Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Brandschutztür 300. Die in einem geschlossenen Zustand dargestellte Brandschutztür
300 umfasst eine Zarge 200, die in einer Wandöffnung einer Wand 002 mit einer Öffnungsebene
E angeordnet ist.
[0060] Die dargestellte Brandschutztür 300 umfasst ein zumindest abschnittsweise entlang
einer Öffnungsnormalen N der Öffnungsebene E zu öffnendes Brandschutztürblatt 110
zum brandhemmenden Verschluss der Wandöffnung. Das Brandschutztürblatt 110 kann beispielsweise
wie ein Türblatt einer fachüblichen Brandschutztür ausgestaltet sein.
[0061] Die Zarge 200 ist mit dem Brandschutztürblatt 110 beispielsweise über eine Anzahl
von Verbindungselementen 330, insbesondere Scharnieren, mechanisch beweglich verbunden.
Die Brandschutztür 300 ist beispielsweise als Drehtür ausgestaltet, sodass das Brandschutztürblatt
110 aus dem dargestellten geschlossenen Zustand der Brandschutztür 300 heraus zunächst
entlang der Öffnungsnormalen N zu öffnen ist.
[0062] Die dargestellte Brandschutztür 300 umfasst zumindest einer Vakuumdämmplatte 120
zur Reduzierung eines Wärmetransports durch das Brandschutztürblatt 110 entlang der
Öffnungsnormalen N in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür 300. Die Vakuumdämmplatte
120 ist beispielsweise auf einer in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür
300 parallel zu der Öffnungsebene E liegenden Schließseite 112 des Brandschutztürblatts
110 befestigt, insbesondere formschlüssig befestigt.
[0063] Das Brandschutztürblatt 110 und die Vakuumdämmplatte 120 bilden zusammen ein Türblatt
100 der Brandschutztür 300.
[0064] Die dargestellte Brandschutztür 300 umfasst ein Blattdichtelement 313, das die Zarge
200 im geschlossenen Zustand der Brandschutztür 300 winddicht mit dem Brandschutztürblatt
110 verbindet, wobei das Blattdichtelement 313 im geschlossenen Zustand der Brandschutztür
300 eine Blattdichtebene BE definiert, die parallel zu der Öffnungsebene E angeordnet
ist.
[0065] Das Brandschutztürblatt 110 umfasst vorzugsweise eine Blattdichtfläche 113, die im
geschlossenen Zustand der Brandschutztür 300 winddichten mit dem Blattdichtelement
313 verbunden ist. Die Zarge 200 umfasst vorzugsweise eine Blatt-Zargendichtfläche
213, die winddicht mit dem Blattdichtelement 313 verbunden ist.
[0066] Das Blattdichtelement 313 umfasst beispielsweise ein um eine Durchgangsöffnung der
Brandschutztür 300 umlaufendes Dichtband, das beispielsweise an der Blatt-Zargendichtfläche
213 befestigt ist.
[0067] Die dargestellte Brandschutztür 300 umfasst ein Plattendichtelement 323, das im geschlossenen
Zustand der Brandschutztür 300 die Zarge 200 winddicht mit der Vakuumdämmplatte 120
verbindet, wobei das Plattendichtelement 323 im geschlossenen Zustand der Brandschutztür
300 eine Plattendichtebene PE definiert, die parallel zu der Öffnungsebene E angeordnet
und entlang der Öffnungsnormalen N von der Blattdichtebene BE beabstandet ist.
[0068] Die Vakuumdämmplatte 120 umfasst vorzugsweise eine Plattendichtfläche 123, die im
geschlossenen Zustand der Brandschutztür 300 winddicht mit dem Plattendichtelement
323 verbunden ist. Die Zarge 200 umfasst vorzugsweise eine Platten-Zargendichtfläche
223, die winddicht mit dem Plattendichtelement 323 verbunden ist.
[0069] Die Blattdichtfläche 113 ist vorzugsweise von einem Überstand des Brandschutztürblatts
110 über die Vakuumdämmplatte 120 in zumindest einer Überstandsrichtung parallel zu
einer, im geschlossenen Zustand der Brandschutztür 300 parallel zu der öffnungsebene
E liegenden, Blattebene des Türblatts 100 gebildet.
[0070] Beispielsweise kann das Brandschutztürblatt 110 an einem rechten, linken und oberen
Rand des Brandschutztürblatts 110 jeweils über die Vakuumdämmplatte 120 überstehen,
sodass der jeweilige Überstand die Blattdichtfläche 113 bildet.
[0071] Das Plattendichtelement 323 umfasst beispielsweise ein um eine Durchgangsöffnung
der Brandschutztür 300 umlaufendes Dichtband, das beispielsweise an der Platten-Zargendichtfläche
223 befestigt ist.
[0072] Die Dichtflächen 113, 123, 213, 223 sind im geschlossenen Zustand der Brandschutztür
300 vorzugsweise parallel zu der Öffnungsebene E ausgerichtet.
[0073] Die Zarge 200 umfasst vorzugsweise einen Blatt-Zargenteil 210 und einen entlang der
Öffnungsnormalen N von dem Blatt-Zargenteil 210 beabstandeten und durch zumindest
ein Trennmittel 230, beispielsweise durch eine Anzahl von Elastomer-Puffern, von dem
Blatt-Zargenteil 210 thermisch entkoppelten Platten-Zargenteil.
[0074] Der Blatt-Zargenteil 210 ist zumindest im geschlossenen Zustand der Brandschutztür
300 winddicht mit dem Blattdichtelement 313 verbunden, und der Platten-Zargenteil
220 ist zumindest im geschlossenen Zustand der Brandschutztür 300 winddicht mit dem
Plattendichtelement 323 verbunden.
[0075] Die dargestellte Brandschutztür 300 umfasst vorzugsweise zumindest ein Wanddichtelement
240, beispielsweise eine winddichte Folie, wobei das Wanddichtelement 240 die Zarge
200 winddicht mit der Wand 002 verbindet, wobei das Wanddichtelement 240 bevorzugt
abschnittsweise zwischen einem Blatt-Zargenteil 210 und einem Platten-Zargenteil 210
der Zarge 200 angeordnet ist.
[0076] Die Vakuumdämmplatte 120 umfasst vorzugsweise einen Stützkern 124 mit pyrogener Kieselsäure
und eine den Stützkern 124 gasdicht umschließende Hülle 125 mit einer Metallfolie
und einer Kunststofffolie. Weiterhin kann die Vakuumdämmplatte 120 durch eine Ummantelung,
beispielsweise eine Blechwanne, (nicht dargestellt) zumindest den nicht dem Brandschutztürblatt
110 zugewandten Seiten mechanisch stabilisiert und geschützt sein.
[0077] Die Vakuumdämmplatte 120 umfasst vorzugsweise zumindest eine Aussparung für einen
Türdrücker 310 der Brandschutztür 300.
Liste der Bezugszeichen
[0078]
| BE |
Blattdichtebene |
200 |
Zarge |
| E |
Öffnungsebene |
210 |
Blatt-Zargenteil |
| N |
Öffnungsnormale |
213 |
Blatt-Zargendichtfläche |
| PE |
Plattendichtebene |
220 |
PlattenZargenteil |
| 002 |
Wand |
223 |
Platten-Zargendichtfläche |
| 100 |
Türblatt |
230 |
Trennmittel |
| 110 |
Brandschutztürblatt |
240 |
Wanddichtelement |
| 111 |
Öffnungsseite |
300 |
Brandschutztür |
| 112 |
Schließseite |
310 |
Türdrücker |
| 113 |
Blattdichtfläche |
313 |
Blattdichtelement |
| 120 |
Vakuumdämmplatte |
323 |
Plattendichtelement |
| 123 |
Plattendichtfläche |
330 |
Verbindungselement |
| 124 |
Stützkern |
|
|
| 125 |
Hülle |
|
|
1. Brandschutztür (300) mit
a) einer Zarge (200) zur Anordnung in einer Wandöffnung mit einer Öffnungsebene (E),
b) zumindest einem zumindest abschnittsweise entlang einer Öffnungsnormalen (N) der
Öffnungsebene (E) zu öffnenden Brandschutztürblatt (110) zum brandhemmenden Verschluss
der Wandöffnung,
c) zumindest einer Vakuumdämmplatte (120) zur Reduzierung eines Wärmetransports durch
das Brandschutztürblatt (110) entlang der Öffnungsnormalen (N) in einem geschlossenen
Zustand der Brandschutztür (300) und
d) zumindest einem Blattdichtelement (313), das die Zarge (200) in einem geschlossenen
Zustand der Brandschutztür (300) winddicht mit dem Brandschutztürblatt (110) verbindet,
e) wobei das Blattdichtelement (313) in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür
(300) eine Blattdichtebene (BE) definiert, die parallel zu der Öffnungsebene (E) angeordnet
ist,
f) wobei die Vakuumdämmplatte (120) auf einer in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür
(300) parallel zu der Öffnungsebene (E) liegenden Schließseite (112) des Brandschutztürblatts
(110) befestigt ist,
g) wobei die Brandschutztür (300) zumindest ein Plattendichtelement (323), das die
Zarge (200) in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür (300) winddicht mit
der Vakuumdämmplatte (120) verbindet, umfasst, und
h) wobei das Plattendichtelement (323) in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür
(300) eine Plattendichtebene (PE) definiert, die parallel zu der Öffnungsebene (E)
angeordnet und entlang der Öffnungsnormalen (N) von der Blattdichtebene (BE) beabstandet
ist
gekennzeichnet durch
i) zumindest ein Wanddichtelement (240) zur winddichten Verbindung der Zarge (200)
mit einer die Wandöffnung umschließenden Wand (002).
2. Brandschutztür (300) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) das Brandschutztürblatt (110) zumindest eine Blattdichtfläche (113), die zumindest
in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür (300) mit dem zumindest einen Blattdichtelement
(313) winddicht verbunden ist, umfasst, und
c) die Vakuumdämmplatte (120) zumindest eine Plattendichtfläche (123), die zumindest
in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür (300) mit dem zumindest einen Plattendichtelement
(323) winddicht verbunden ist, umfasst,
d) die Zarge (200) zumindest eine Blatt-Zargendichtfläche (213), die zumindest in
einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür (300) mit dem zumindest einen Blattdichtelement
(313) winddicht verbunden ist, umfasst, und
e) die Zarge (200) zumindest eine Platten-Zargendichtfläche (223), die zumindest in
einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür (300) mit dem zumindest einen Plattendichtelement
(323) winddicht verbunden ist, umfasst,
f) wobei die Dichtflächen (113, 123, 213, 223) zumindest in einem geschlossenen Zustand
der Brandschutztür (300) parallel zu der Öffnungsebene (E) ausgerichtet sind.
3. Brandschutztür (300) nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) das zumindest eine Blattdichtelement (313) dazu ausgelegt ist, bei einem Schließen
der Brandschutztür (300) eine höhere Energie aufzunehmen als das zumindest eine Plattendichtelement
(323),
b) wobei das zumindest eine Blattdichtelement (313) bevorzugt eine höheren Steifigkeit
aufweist und/oder dazu ausgelegt ist, bei dem Schließen stärker verformt zu werden,
als das zumindest eine Plattendichtelement (323).
4. Brandschutztür (300) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
a) zumindest ein die Zarge (200) mit dem Brandschutztürblatt (110) mechanisch beweglich
verbindendes Verbindungselement (330),
b) wobei das zumindest eine Verbindungselement (330) bevorzugt ein Scharnier umfasst.
5. Brandschutztür (300) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) die Zarge (200) einen Blatt-Zargenteil (210) und einen entlang der Öffnungsnormalen
(N) von dem Blatt-Zargenteil (210) beabstandeten und durch zumindest ein Trennmittel
(230) von dem Blatt-Zargenteil (210) thermisch entkoppelten Platten-Zargenteil (220)
umfasst,
b) wobei zumindest in einem geschlossenen Zustand der Brandschutztür (300) der Blatt-Zargenteil
(210) winddicht mit dem zumindest einen Blattdichtelement (313) verbunden ist, und
der Platten-Zargenteil (220) winddicht mit dem zumindest einen Plattendichtelement
(323) verbunden ist.
6. Brandschutztür (300) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Wanddichtelement (240) zumindest abschnittsweise zwischen dem Blatt-Zargenteil
(210) und dem Platten-Zargenteil (210) der Zarge (200) angeordnet ist.
7. Brandschutztür (300) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vakuumdämmplatte (120)
a) zumindest einen Stützkern (124) mit pyrogener Kieselsäure und bevorzugt mit Cellulose
und/oder mit einem Trübungsmittel und
b) zumindest eine den Stützkern (124) gasdicht umschließende Hülle (125) mit einer
Metallverbundfolie umfasst.
8. Brandschutztür (300) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Vakuumdämmplatte eine Mehrzahl von gasdicht voneinander getrennten
Kammern umfasst, wobei entlang der Blattebene eine Mehrzahl von Kammern nebeneinander
und/oder entlang der Blattnormalen eine Mehrzahl von Kammern hintereinander angeordnet
ist.
9. Brandschutztür (300) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Blattdichtfläche (113) zur winddichten Verbindung mit dem zumindest
einen Blattdichtelement (313) der Brandschutztür (300) von zumindest einem Überstand
(U) des Brandschutztürblatts (110) über die Vakuumdämmplatte (120) in zumindest einer
Überstandsrichtung parallel zu der Blattebene gebildet ist.
10. Brandschutztür (300) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Vakuumdämmplatte (120) formschlüssig, bevorzugt mit einer Anzahl
von Klammern, an dem Brandschutztürblatt (110) befestigt ist.
11. Brandschutztür (300) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Vakuumdämmplatte (120) zumindest eine Aussparung für einen Türdrücker
(310) der Brandschutztür (300) umfasst.
12. Zarge (200) für eine Brandschutztür (300) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
a) umfassend einen Blatt-Zargenteil (210) und einen entlang der Öffnungsnormalen (N)
der Brandschutztür (300) von dem Blatt-Zargenteil (210) beabstandeten und durch eine
Trennmittel (230) von dem Blatt-Zargenteil (210) thermisch entkoppelten Platten-Zargenteil
(220),
b) wobei der Blatt-Zargenteil (210) zur winddichten Verbindung mit dem zumindest einen
Blattdichtelement (313) der Brandschutztür (300) ausgelegt ist, und der Platten-Zargenteil
(220) zur winddichten Verbindung mit dem zumindest einen Plattendichtelement (323)
der Brandschutztür (300) ausgelegt ist
gekennzeichnet durch
c) zumindest ein Wanddichtelement (240) zur winddichten Verbindung der Zarge (200)
mit einer die Wandöffnung umschließenden Wand (002).
13. Verfahren zur Herstellung einer Brandschutztür (300) nach einem der
Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet durch folgende Schritte
a) Bereitstellen eines Brandschutztürblatts (110), und
b) Befestigen zumindest einer Vakuumdämmplatte (110) auf einer parallel zu einer Blattebene
des Brandschutztürblatts (110) liegenden Schließseite (112) des Brandschutztürblatts
(110) zur Reduzierung eines Wärmetransports durch das Brandschutztürblatt (110) senkrecht
zu der Blattebene.
14. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Befestigen ein formschlüssiges Befestigen, bevorzugt mit einer Anzahl von Klammern
(140) umfasst.