[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine.
[0002] Die hier vorliegende Erfindung betrifft insbesondere den Bereich sogenannter Großmotoren
bzw. Großbrennkraftmaschinen, deren Zylinder Kolbendurchmesser von mehr als 140 mm,
insbesondere von mehr als 175 mm, aufweisen. Bei solchen Großbrennkraftmaschinen handelt
es sich zum Beispiel um Schiffs- oder Stationärmotoren.
[0003] Aus der
DE 10 2012 023 836 A1 ist eine Brennkraftmaschine mit mehreren Zylindern bekannt. Die Brennkraftmaschine
verfügt über ein Zylinderkurbelgehäuse, in dem eine Kurbelwelle gelagert ist. Die
Zylinder bilden mindestens eine Zylinderbank aus. Jeder Zylinder verfügt über einen
Zylinderkopf sowie über einen oberhalb des Zylinderkopfs positionierten Kipphebelkasten,
wobei der Kipphebelkasten der Aufnahme von Kipphebeln eines Ventiltriebs dient.
[0004] Aus der
DE 10 2012 208 076 A1 ist eine weitere Brennkraftmaschine bekannt. Hieraus ist es bekannt, dass oberhalb
des oberhalb des Zylinderkopfs positionierten Kipphebelkastens eine Haube positioniert
ist, die den Kipphebelkasten oben abschließt. Diese Haube ist demontierbar, um den
Zugriff auf einen Innenraum des Kipphebelkastens freizugeben.
[0005] Bei Brennkraftmaschinen mit Zündkerzen, bei welchen also ein zu verbrennender Kraftstoff
über eine Zündkerze gezündet wird, erfordert der Zugriff auf den Kipphebelkasten durch
Entfernen einer Haube bzw. eines Kipphebeldeckels großen Aufwand.
[0006] So müssen hierzu zum Beispiel elektrische Kontaktierungen einer Zündspule, die mit
der Zündkerze des jeweiligen Zylinders elektrisch leitend kontaktiert ist, aufwendig
gelöst werden. Anschließend müssen diese elektrischen Kontaktierungen wieder aufwendig
gesteckt werden. Dies ist von Nachteil.
[0007] Es besteht daher Bedarf an einer Brennkraftmaschine, bei welchem der Zugriff auf
den Kipphebelkasten bzw. auf im Kipphebelkasten positionierte Baugruppen, insbesondere
zur Ausführung von Wartungsarbeiten, vereinfacht ist. Hiervon ausgehend liegt der
Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine neuartige Brennkraftmaschine zu schaffen. Diese
Aufgabe wird durch eine Brennkraftmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0008] Jeder Zylinder der Brennkraftmaschine umfasst einen Kipphebelkasten zur Aufnahme
von Kipphebeln eines Ventiltriebs für die Gaswechselventile und einen Kipphebeldeckel,
der relativ zum jeweiligen Kipphebelkasten schwenkbar.
[0009] Der jeweilige Kipphebeldeckel der Brennkraftmaschine trägt eine Zündspule für die
Zündkerze des jeweiligen Zylinders, die mit der Zündkerze über eine sich durch ein
Schutzrohr zwischen dem Zylinderkopf und dem Kipphebelkasten oder dem Kipphebeldeckel
des jeweiligen Zylinders erstreckende Zündkerzenverlängerung kontaktierbar ist.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine umfasst der Kipphebeldeckel einen ersten
Abschnitt mit einer ersten Einführhilfe, in die beim schwenkenden Schließen des Kipphebeldeckels
das Schutzrohr einfädelt. Ferner umfasst der Kipphebeldeckel einen zweiten Abschnitt
mit einer zweiten Einführhilfe, in die beim schwenkenden Schließen des Kipphebeldeckels
ein aus dem Schutzrohr herausragendes Ende der Zündkerzenverlängerung einfädelt, um
automatisch und selbstzentrierend einen elektrischen Kontakt zwischen der Zündkerzenverlängerung
und der Zündspule des jeweiligen Zylinders auszubilden.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Brennkraftmaschine ist ein vereinfachter
Zugriff auf den Kipphebelkasten sowie auf im Kipphebelkasten positionierte Baugruppen
möglich. Es muss lediglich der Kipphebeldeckel relativ zum Kipphebelkasten verschwenkt
werden. Über die Einführhilfen des Kipphebeldeckels für das Schutzrohr und das aus
dem Schutzrohr herausragende Ende der Zündkerzenverlängerung ist eine automatische
und selbstzentrierende Kontaktierung zwischen der Zündkerzenverlängerung und der Zündspule
und damit zwischen die Zündkerze und der Zündspule möglich.
[0012] Ein aufwendiges Lösen und Stecken von elektrischen Kontaktierungen im Hochspannungspfad
zwischen der Zündkerze und der Zündspule, wie dies bei aus der Praxis bekannten Brennkraftmaschinen
erforderlich ist, kann so entfallen.
[0013] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist das aus dem Schutzrohr herausragende Ende
der Zündkerzenverlängerung in einem Stopfen geführt, der beim Schließen des Kipphebeldeckels
in die erste Einführhilfe einfädelt. Das aus dem Stopfen herausragende Ende der Zündkerzenverlängerung
fädelt beim Schließen des Kipphebeldeckels in die zweite Einführhilfe ein. Hiermit
kann die automatische, selbstzentrierende Kontaktierung zwischen der Zündkerzenverlängerung
und der Zündspule besonders vorteilhaft bereitgestellt werden.
[0014] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist der zweite Abschnitt mit der zweiten Einführhilfe
innerhalb eines von dem ersten Abschnitt mit der ersten Einführhilfe begrenzten Bereichs
angeordnet. Auch diese Weiterbildung der Erfindung dient der besonders vorteilhaften
Bereitstellung der automatischen, selbstzentrierenden Kontaktierung zwischen der Zündkerzenverlängerung
und der Zündspule des jeweiligen Zylinders.
[0015] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung bildet der zweite Abschnitt einen elektrischen
Steckkontakt für das aus dem Schutzrohr herausragende Ende der Zündkerzenverlängerung
aus. Auch diese Weiterbildung erlaubt es, die automatische, selbstzentrierende Kontaktierung
zwischen der Zündkerzenverlängerung und der Zündspule auf besonders vorteilhafte Weise
bereitzustellen.
[0016] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine im Bereich eines Kipphebelkastens
und eines Kipphebeldeckels bei geschlossenem Kipphebeldeckel;
- Fig. 2
- den Ausschnitt der Fig. 1 bei teilweise geöffnetem Kipphebeldeckel;
- Fig. 3
- den Ausschnitt der Fig. 1, 2 bei gegenüber Fig. 2 weiter geöffnetem Kipphebeldeckel.
[0017] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine.
[0018] Insbesondere handelt es sich bei der Brennkraftmaschine um einen sogenannten Großmotor
bzw. eine Großbrennkraftmaschine mit einem Kolbendurchmesser von mehr als 140 mm,
insbesondere von mehr als 175 mm. Derartige Großmotoren kommen als Antriebsaggregate
auf Schiffen oder in Kraftwerken zur Stromerzeugung zum Einsatz.
[0019] Eine Brennkraftmaschine verfügt über ein Zylinderkurbelgehäuse, in dem eine Kurbelwelle
gelagert ist.
[0020] Ferner verfügt eine Brennkraftmaschine über mehrere Zylinder, die mindestens eine
Zylinderbank ausbilden. Dann, wenn sämtliche Zylinder in Reihe positioniert sind,
bilden dieselben eine Zylinderbank aus. Dann, wenn die Zylinder in V-Bauweise gruppiert
sind, bilden die Zylinder zwei Zylinderbänke aus.
[0021] Jeder Zylinder verfügt über einlassseitige Gaswechselventile und auslassseitige Gaswechselventile,
die in einem Zylinderkopf des jeweiligen Zylinders aufgenommen sind.
[0022] Ferner ist im jeweiligen Zylinderkopf eine Zündkerze aufgenommen, die dem Zünden
eines im jeweiligen Zylinder der Brennkraftmaschine zu verbrennenden Kraftstoffs dient.
[0023] Zur Betätigung der Gaswechselventile der Zylinder einer Brennkraftmaschine verfügt
die Brennkraftmaschine über einen Ventiltrieb, wobei der Ventiltrieb für die Gaswechselventile
eines jeden Zylinders Kipphebel umfasst, die in einem Kipphebelkasten des jeweiligen
Zylinders aufgenommen sind.
[0024] Fig. 1 bis 3 zeigen einen Ausschnitt aus einer Brennkraftmaschine im Bereich eines
Zylinders, nämlich im Bereich eines Kipphebelkastens 10 des jeweiligen Zylinders,
wobei vom Kipphebelkasten 10 ein oberer Abschnitt desselben gezeigt ist.
[0025] Mit dem jeweiligen Kipphebelkasten 10 wirkt ein Kipphebeldeckel 11 zusammen, der
am Kipphebelkasten 10 um eine Drehachse 12 schwenkbar gelagert ist. Durch Verschwenken
des Kipphebeldeckels 11 zum Kipphebelkasten 10 kann der Zugriff auf den Kipphebelkasten
10 sowie auf im Kipphebelkasten 10 positionierte Baugruppen, wie zum Beispiel die
Kipphebel, freigegeben werden, um zum Beispiel ein Ventilspiel an den Gaswechselventilen
des jeweiligen Zylinders einzustellen.
[0026] Der Kipphebeldeckel 11 des jeweiligen Zylinders trägt eine Zündspule 13. Über die
Zündspule 13 des jeweiligen Zylinders kann die Zündkerze des jeweiligen Zylinders
mit elektrischer Energie versorgt werden, um den jeweiligen Kraftstoff zu zünden.
In Fig. 1 und 2 ist eine Zündkerzenverlängerung 14 gezeigt, die sich ausgehend von
der jeweiligen Zündkerze in Richtung auf die Zündspule 13 erstreckt, und zwar durch
ein Schutzrohr 15, welches zwischen dem Zylinderkopf des Zylinders und dem Kipphebeldeckel
11 verläuft und sich demnach durch den Kipphebelkasten 10 erstreckt.
[0027] An einem oberen Ende dieses Schutzrohrs 15 ragt die Zündkerzenverlängerung 14 mit
einem Ende 14a heraus, wobei über dieses aus dem Schutzrohr 15 herausragende Ende
14a der Zündkerzenverlängerung 14 die elektrische Kontaktierung der Zündkerze mit
der Zündspule 13 erfolgt.
[0028] Fig. 1 bis 3 kann entnommen werden, dass das obere Ende 14a der Zündkerzenverlängerung
14 in einem Stopfen 16 geführt ist, welcher der Positionssicherung der Zündkerzenverlängerung
14 im Schutzrohr 15 dient. Das Ende 14a der Zündkerzenverlängerung 14 steht gegenüber
dem Stopfen 16 vor.
[0029] Der Kipphebeldeckel 11 weist an einem ersten Abschnitt 11a eine Einführhilfe 17 auf,
in die beim schwenkenden Schließen des Kipphebeldeckels 11 das Schutzrohr 15 bzw.
der Stopfen 16 einfädelt.
[0030] Ferner umfasst der Kipphebeldeckel 11 an einem zweiten Abschnitt 11b eine weitere
Einführhilfe 18, in die beim schwenkenden Schließen des Kipphebeldeckels 11 das aus
dem Schutzrohr 15 bzw. aus dem Stopfen 16 herausragende Ende 14a der Zündkerzenverlängerung
14 einfädelt. Hierdurch kann dann automatisch und selbstzentrierend ein elektrischer
Kontakt zwischen der Zündkerzenverlängerung 14 und der Zündspule 13 des jeweiligen
Zylinders ausgebildet werden.
[0031] Gemäß Fig. 1 bis 3 ist der zweite Abschnitt 11b mit der zweiten Einführhilfe 18 innerhalb
eines vom ersten Abschnitt 11a mit der ersten Einführhilfe 17 begrenzten Bereichs
angeordnet. Dies ist besonders bevorzugt, um die selbstzentrierende Kontaktierung
im Hochspannungspfad zwischen Zündkerze und Zündspule 13 bereitzustellen.
[0032] Der zweite Abschnitt 11b des Kipphebeldeckels 11, mit welchem das Ende 14a der Zündkerzenverlängerung
14 kontaktierbar ist, bildet einen Steckkontakt für das aus dem Schutzrohr 15 bzw.
dem Stopfen 16 herausragende Ende 14a der Zündkerzenverlängerung 14 aus, wobei in
diesem Steckkontakt eine elektrisch leitende Feder 19 positioniert ist, die auch im
Hochspannungspfad angeordnet ist und demnach elektrischen Strom bzw. elektrische Spannung
ausgehend von der Zündspule 13 in Richtung auf die Zündkerze überträgt.
[0033] Im in Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich zwischen dem Steckkontakt
für das Ende 14a der Zündkerzenverlängerung 14 und der Zündspule 13 ein Kabel 20.
Im Unterschied hierzu ist es möglich, die Zündkerze 13 unmittelbar auf dem zweiten
Abschnitt 11b bzw. dem Steckkontakt zu positionieren, wobei dann auf ein derartiges
Kabel 20 verzichtet werden kann.
[0034] Die Erfindung erlaubt bei Brennkraftmaschinen mit Zündkerzen einen besonders einfachen
Zugriff auf im Kipphebelkasten 10 aufgenommene Baugruppen.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 10
- Kipphebelkasten
- 11
- Kipphebeldeckel
- 11a
- Abschnitt
- 11b
- Abschnitt
- 12
- Drehachse
- 13
- Zündspule
- 14
- Zündkerzenverlängerung
- 14a
- Ende
- 15
- Schutzrohr
- 16
- Stopfen
- 17
- Einführhilfe
- 18
- Einführhilfe
- 19
- Feder
- 20
- Kabel
1. Brennkraftmaschine,
mit einem Zylinderkurbelgehäuse, in dem eine Kurbelwelle gelagert ist,
mit mindestens einer mehrere Zylinder aufweisenden Zylinderbank,
wobei jeder Zylinder eine Zündkerze zum Zünden eines im jeweiligen Zylinder zu verbrennenden
Kraftstoffs aufweist,
wobei jeder Zylinder einen Zylinderkopf mit mindestens einem einlassseitigen Gaswechselventil
und mit mindestens einem auslassseitigen Gaswechselventil aufweist,
wobei jeder Zylinder einen Kipphebelkasten (10) zur Aufnahme von Kipphebeln eines
Ventiltriebs für die Gaswechselventile aufweist,
wobei jeder Zylinder einen Kipphebeldeckel (11) aufweist, der relativ zum jeweiligen
Kipphebelkasten (10) schwenkbar ist,
wobei der jeweilige Kipphebeldeckel (11) eine Zündspule (13) für die Zündkerze des
jeweiligen Zylinders trägt, die mit der Zündkerze über eine sich durch ein Schutzrohr
(15) zwischen dem Zylinderkopf und dem Kipphebelkasten (10) oder dem Kipphebeldeckel
(11) des jeweiligen Zylinders erstreckende Zündkerzenverlängerung (14) kontaktierbar
ist,
wobei der Kipphebeldeckel (11) einen ersten Abschnitt (11a) mit einer ersten Einführhilfe
(17) umfasst, in die beim schwenkenden Schließen des Kipphebeldeckels (11) das Schutzrohr
(15) einfädelt,
wobei der Kipphebeldeckel (11) einen zweiten Abschnitt (11b) mit einer zweiten Einführhilfe
(18) umfasst, in die beim schwenkenden Schließen des Kipphebeldeckels (11) ein aus
dem Schutzrohr (15) herausragendes Ende (14a) der Zündkerzenverlängerung (14) einfädelt,
um automatisch und selbstzentrierend einen elektrischen Kontakt zwischen der Zündkerzenverlängerung
(14) und der Zündspule (13) des jeweiligen Zylinders auszubilden.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das aus dem Schutzrohr (15) herausragende Ende (14a) der Zündkerzenverlängerung (14)
in einem Stopfen (16) geführt ist, der beim Schließen des Kipphebeldeckels (11) in
die erste Einführhilfe (17) einfädelt.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein aus dem Stopfen (16) herausragendes Ende (14a) der Zündkerzenverlängerung (14)
beim Schließen des Kipphebeldeckels (11) in die zweite Einführhilfe (18) einfädelt.
4. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (11b) mit der zweiten Einführhilfe (18) innerhalb eines von
dem ersten Abschnitt (11a) mit der ersten Einführhilfe (17) begrenzten Bereichs angeordnet
ist.
5. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (11b) einen elektrischen Steckkontakt für das aus dem Schutzrohr
(15) herausragende Ende (14a) der Zündkerzenverlängerung (14) ausbildet.
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Steckkontakt eine elektrisch leitende Feder (19) umfasst.