TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Ausführungsformen einer Lichtquelle (sog. Light-Engine)
für einen Scheinwerfer zur Beleuchtung einer Film-, Studio-, Bühnen-, Event- und/oder
Theaterumgebung sowie Ausführungsformen eines Scheinwerfers mit einer solchen Lichtquelle.
HINTERGRUND
[0002] Für die Beleuchtung einer Film-, Studio-, Bühnen-, Event- und/oder Theaterumgebung
werden üblicherweise Scheinwerfer eingesetzt. Mitunter ist es wünschenswert, dass
ein eine lichterzeugende Baugruppe umfassender Scheinwerfer einen ausreichenden Lichtstrom
bereitstellt und weiteren Anforderungen, wie sie für eine Film-, Studio-, Bühnen-,
Event- und/oder Theaterumgebung üblich sind, genügt. Derartige Anforderungen umfassen
beispielsweise einen Dauerbetrieb über mehrere Stunden, einen weiten Verstellbereich
eines Abstrahlwinkels, ein homogenes und/oder ein weich auslaufendes Lichtfeld. Diese
Funktionen müssen auch unter erschwerten Umweltbedingungen und bei starker Beanspruchung
des Scheinwerfers zuverlässig bereitgestellt werden.
[0003] Anstelle von altbekannten Lichtquellen, wie beispielsweise Glühbirnen oder Gasentladungslampen,
werden zunehmend lichterzeugende Baugruppen mit einer LED-Anordnung eingesetzt. Dabei
können mehrere LEDs auf einem Träger angeordnet werden, und das von diesen LEDs produzierte
Licht kann optisch weiterverarbeitet werden, um einen Scheinwerfer mit bestimmten
Eigenschaften bereitzustellen.
[0004] Üblicherweise ist es wünschenswert, eine sehr kompakte, farblich einstellbare Lichtquelle
zu bauen. Dies verlangt mitunter, dass LEDs eng benachbart zueinander angeordnet sind.
Allerdings kann eine hohe Packungsdichte eine aufwendige Implementierung einer Stromversorgung
bedingen, da LEDs verschiedener Farbtypen an unterschiedlichen Positionen mit unterschiedlichen
Betriebsströmen versorgt werden müssen.
[0005] Die weiter aufgrund der Verlustleistung möglicherweise einhergehenden hohen Temperaturen
können den Einsatz gut wärmeleitender Substrate verlangen, was jedoch zu Einschränkungen
betreffend die Auslegung und Verlegung der Stromleitungen führen kann.
[0006] Packungsdichte, Kühlung und eine gute Farbmischung wirken also mitunter gegeneinander.
[0007] Hinzu kommt, dass insbesondere bei relativ kompakten lichterzeugenden Baugruppen
hohe Anforderungen an die geometrische Präzision der Optiken zu stellen sind, die
das von den LEDs ausgehende Licht weiterverarbeiten. Insbesondere bei sogenannten
Linsenarrays kommt es darauf an, dass die Einzellinsen exakt über den jeweils zugeordneten
LEDs positioniert sind sowie darauf, dass die Einzellinsen sehr geringe Form- und
Lagetoleranzen aufweisen und dass ihre innere Struktur und ihre Oberfläche frei von
Fehler sind.
[0008] Wegen der hohen Temperaturen in kompakten lichterzeugenden Baugruppen kann es zudem
notwendig sein, die Optiken aus Glas herzustellen anstatt aus Kunststoff. Das bedingt
eine aufwendige und vergleichsweise teure Herstellung, auch, weil Mikrostrukturen
in Glas nur mit großen Einschränkungen, wie z.B. mit größeren Kantenradien als bei
Kunststofflinsen gefertigt werden können. Unterhalb einer bestimmten Mindestgröße
der Strukturen ist die Herstellung eines Linsenarrays aus Glas heute sogar unmöglich.
[0009] Ein weiterer Nachteil von Linsenarrays ist, dass das von ihnen abgestrahlte, gebündelte
Licht nicht ohne weitere Maßnahmen verwendet werden kann, um z.B. mittels einer Stufenlinse
oder einer Projektionsoptik in mehreren Metern Entfernung ein farblich homogenes Lichtfeld
zu erzeugen. Es ist vielmehr erforderlich, dass das aus dem Linsenarray austretende
Licht durch eine weitere optische Baugruppe, wie z.B. einen Voll- oder Hohllichtleiter
zunächst farblich durchmischt wird, bevor es in einer Stufenlinse oder einer Projektionsoptik
weiter gebündelt, aufgeweitet oder auf andere Weise geformt wird. Die lichtmischende
optische Baugruppe verschlechtert hierbei aber den Wirkungsgrad und vergrößert den
Bauraum der gesamten Optik.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine universell einsetzbare Lichtquelle
(Light-Engine) vorzuschlagen.
BESCHREIBUNG
[0011] Gemäß einem ersten Aspekt wird eine Lichtquelle für einen Scheinwerfer zur Beleuchtung
einer Film-, Studio-, Bühnen-, Event- und/oder Theaterumgebung vorgeschlagen. Die
Lichtquelle umfasst: einen Träger, der wenigstens teilweise als einlagige Leiterplatte
ausgebildet ist, wobei an dem Träger angeordnet ist eine Vielzahl von LEDs mit N>2
unterschiedlichen Farbtypen sowie ein Stromleitungssystem mit einer Vielzahl von Leitungen
mit N Leitungstypen zur Versorgung der LEDs. Die Lichtquelle umfasst weiter eine (beispielsweise
an den Träger gekoppelte) linsenlose Sammeloptik, die das von den LEDs ausgehende
Licht sammelt und mischt. Die Lichtquelle umfasst weiter eine die Lichtquelle abschließende
Ausgabeoptik (beispielsweise einen Diffusor), die Licht aus der Sammeloptik transmittiert
und (beispielsweise mit definierter Streucharakteristik) in die Umgebung ausgibt.
Zudem umfasst die Lichtquelle mindestens eine Komponente einer Steuerungsvorrichtung
zum Steuern der Vielzahl LEDs.
[0012] Merkmale vorteilhafter Ausführungsformen der Lichtquelle sind in den Unteransprüchen
angegeben. Die dort genannten Merkmale sowie die nachstehenden angeführten optionalen
Merkmale können zur Bildung weiterer Ausführungsformen kombiniert werden, sofern nicht
ausdrücklich etwas anderes angegeben ist.
[0013] Einen weiteren Aspekt bildet ein Scheinwerfer zur Beleuchtung einer Film-, Studio-,
Bühnen-, Event- und/oder Theaterumgebung. Der Scheinwerfer umfasst für die Beleuchtung
der Film-, Studio-, Bühnen-, Event- und/oder Theaterumgebung eine Lichtquelle gemäß
dem ersten Aspekt.
[0014] Weitere Merkmale werden anhand der Zeichnungen erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0015] Die in den Figuren gezeigten Teile sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu; vielmehr
liegt die Betonung in dem Darstellen von Prinzipien der Erfindung. Ferner bezeichnen
in den Figuren gleiche Bezugszeichen einander entsprechende Teile. In den Figuren
zeigen:
- Fig. 1
- schematisch und exemplarisch einen Scheinwerfer mit einer Lichtquelle gemäß einer
oder mehreren Ausführungsformen;
- Fig. 2 und 3
- jeweils schematisch und exemplarisch eine Lichtquelle gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen;
- Fig. 4
- schematisch und exemplarisch eine Ausgabeoptik einer Lichtquelle gemäß mehreren Ausführungsformen;
- Fig. 5-8
- jeweils schematisch und exemplarisch Aspekte eines Stromleitungssystems einer Lichtquelle
gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen;
- Fig. 9A-C
- schematisch und exemplarisch Ausschnitte zweier Explosionsansichten sowie einer perspektivischen
Ansicht einer Lichtquelle gemäß einigen Ausführungsformen;
- Fig. 10
- schematisch und exemplarisch eine Aufsicht auf eine Ausgabeoptik einer Lichtquelle
gemäß mehreren Ausführungsformen.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
[0016] In der folgenden detaillierten Beschreibung wird auf die begleitenden Zeichnungen
Bezug genommen, in denen durch die Veranschaulichung spezifischer Ausführungsformen
gezeigt wird, wie die Erfindung in die Praxis umgesetzt werden kann.
[0017] In diesem Zusammenhang kann richtungsangebende Terminologie, wie beispielsweise "ober-",
"unter-", "rück-", "vorder-", "hinter-", "nachgelagert", "vorgelagert" etc., mit Bezug
auf die Ausrichtung der Figuren, die beschrieben werden, verwendet werden. Weiter
können Begriffe wie "vor", "nach" oder "hinter" die Anordnung von Bauteilen in Bezug
auf die Richtung der Lichtstrahlen bezeichnen. "Nach der Linse" meint beispielsweise
ein der Lichtaustrittseite der Linse zugewandtes Gebiet. Da Teile von Ausführungsformen
in einer Reihe von unterschiedlichen Ausrichtungen positioniert sein können, kann
die richtungsangebende Terminologie zu Zwecken der Veranschaulichung verwendet werden
und ist keinesfalls einschränkend. Es wird darauf hingewiesen, dass andere Ausführungsformen
angewandt werden können und strukturelle oder logische Veränderungen ausgeführt werden
können, ohne vom Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Die folgende
detaillierte Beschreibung ist daher nicht in einem einschränkenden Sinn zu verstehen,
und der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung ist durch die angefügten Ansprüche
definiert.
[0018] Bezug wird nunmehr im Detail auf verschiedene Ausführungsformen und auf ein oder
mehrere Beispiele, die in den Figuren veranschaulicht sind, genommen. Jedes Beispiel
wird in erläuternder Art und Weise präsentiert und ist nicht als eine Einschränkung
der Erfindung zu deuten. Beispielsweise können veranschaulichte oder als Teil einer
Ausführungsform beschriebene Merkmale auf oder im Zusammenhang mit anderen Ausführungsformen
angewandt werden, um noch eine weitere Ausführungsform hervorzubringen. Dass die vorliegende
Erfindung derartige Modifizierungen und Variationen umfasst, ist beabsichtigt. Die
Beispiele werden unter Anwendung einer spezifischen Sprache beschrieben, die nicht
als den Schutzumfang der angefügten Ansprüche einschränkend ausgelegt werden sollte.
Die Zeichnungen sind keine maßstabgetreue Wiedergabe und dienen lediglich der Veranschaulichung.
Zum besseren Verständnis sind, wenn nicht anders angegeben, dieselben Elemente durch
dieselben Referenzen in den verschiedenen Zeichnungen gekennzeichnet worden.
[0019] Figur 1 veranschaulicht schematisch und exemplarisch einen Scheinwerfer 100 zur Beleuchtung
einer Film-, Studio-, Bühnen-, Event- und/oder Theaterumgebung. Dazu gibt der Scheinwerfer
100 Licht in Richtung L in die Umgebung aus. Der Scheinwerfer 100 umfasst zur Erzeugung
des Lichts eine Lichtquelle, die einen Träger 10, eine Sammeloptik 20 sowie eine Ausgabeoptik
30 aufweist. Die so ausgestattete Lichtquelle kann auch als Light-Engine bezeichnet
werden. Im Folgenden ist jedoch meist von der Lichtquelle die Rede. Der Scheinwerfer
100 kann neben der Lichtquelle noch einige weitere, für Scheinwerfer zur Beleuchtung
einer Film-, Studio-, Bühnen-, Event- und/oder Theaterumgebung typische Komponenten
umfassen, wie ein Gehäuse 40, ein Flügeltor 50, eine Benutzerschnittstelle, eine Steuerung,
diverse Steuer- und Leistungseingänge etc. und auch weitere Komponenten zur weiteren
Verarbeitung des von der Lichtquelle auf Basis des Trägers 10, der Sammeloptik 20
sowie der Ausgabeoptik 30 bereitgestellten Lichts. Auf diese optionalen weiteren Komponenten
soll hier jedoch nicht weiter eingegangen werden.
[0020] Einen Schwerpunkt der vorliegenden Erfindung bildet die Lichtquelle, die im Wesentlichen
aus den Bestandteilen Träger 10, Sammeloptik 20 und Ausgabeoptik 30 zusammengesetzt
sein kann und eine universal einsetzbare Light-Engine für eine Vielzahl verschiedener
Scheinwerfer darstellen kann. Darüber hinaus besitzt die Lichtquelle mindestens eine
Komponente einer Steuerungsvorrichtung 70 zum Steuern einer Vielzahl von am Träger
10 angeordneten LEDs.
[0021] Gemäß einigen Ausführungsformen sind die Bestandteile Träger 10, Sammeloptik 20 und
Ausgabeoptik 30 im Wesentlichen ohne weitere lichterzeugende oder lichtverarbeitende
Komponenten zusammengefügt und bilden so die LED basierte Light-Engine aus. Für die
Steuerung der LEDs ist als Teil dieser Light-Engine die Steuerungsvorrichtung 70 vorgesehen.
[0022] Nachstehend werden Eigenschaften der Bestandteile Träger 10, Sammeloptik 20 und Ausgabeoptik
30 als auch der Steuerungsvorrichtung 70 genannt; dabei wird auch auf die Fig. 2,
3 sowie die Fig. 9A-C Bezug genommen.
[0023] Der Träger 10 ist wenigstens teilweise als einlagige Leiterplatte ausgebildet. Unter
dem Begriff des einlagigen Trägers wird vorliegend eine Ausbildung des Trägers 10
verstanden, wonach wenigstens teilweise im Trägersubstrat, also innerhalb des Trägers,
keine Kreuzungsbereiche von Leitungen ausgebildet sind. Z.B. befindet sich dort, wo
der Träger 10 einlagig ausgebildet ist, im Träger bzw. am Träger nur ein erstes Stück
Leiterbahn, jedoch keine weiteres Stück Leiterbahn, das (vertikal versetzt zum ersten
Stück) mit der ersten Stück einen Kreuzungsbereich ausbildet.
[0024] Nach einer Ausführungsform ist der gesamte Träger 10 als einlagiger Träger ausgebildet.
Kreuzungsbereiche sind allenfalls mit weiteren Bauteilen, wie z.B. Drahtbrücken oder
Null-Ohm-Widerständen, außerhalb des Trägers, z.B., oberhalb und/oder unterhalb des
Trägers 10, ausgebildet, jedoch nicht im Träger 10. Somit kann der Träger kostengünstig
sein, und eine vorteilhafte Wärmeabfuhr ermöglichen.
[0025] Nach einer Ausführungsform (s. Fig. 9A-C) ist der Träger 10 auf einer Auflage 90
der Lichtquelle angeordnet. Die Auflage 90 kann auch einen Teil des Gehäuses 40 des
Scheinwerfers 100 ausbilden. Zur Befestigung des Trägers 10 auf der Auflage 90 kann
eine entsprechend der (nachstehend noch näher beschriebenen) LEDs 12 ausgesparte Kopplungslage
80, z.B., ein Andruckblech, verwendet werden. Die Kopplungslage 80 weist gemäß einer
Ausführungsform der Lichtquelle eine (z.B. linsenlose) Aussparung 83 auf, durch die
das von den LEDs 12 ausgehende Licht hindurchtritt. Die Kopplungslage 80 ist z.B.
einteilig ausgebildet, wie in Fig. 9A-B veranschaulicht, oder zweiteilig, wie in Fig.
9C veranschaulicht.
[0026] Die Befestigung des Trägers 10 auf der Auflage 90 erfolgt z.B. mittels Schrauben
81, die, bspw. über Federn 82 in entsprechende Aufnahmen 91 der Auflage 90 greifen
(s. Fig. 9A-B). Zur Schonung der Vorderseite 101 des Trägers 10 kann eine elastische
Zwischenschicht 89 (z.B. ein O-Ring) zwischen Vorderseite 101 des Trägers 10 und Rückseite
der ein- oder mehrteiligen Kopplungslage 80 vorgesehen sein, die ebenfalls ausgespart
ist, entsprechend der Einhüllenden 129, die sämtliche LEDs 12 umgibt. Die Zwischenschicht
89 greift beispielsweise an einem nicht-bestückten Bereich der Trägervorderseite 101,
bspw. angrenzend an die Einhüllende 129 (s. Fig. 9A) an. Somit setzt eine der Vorderseite
101 gegenüberliegende Rückseite des Trägers 10 auf der Auflage 90 auf. Die Auflage
90 bildet gemäß einer Ausführungsform der Lichtquelle einen Kühlkörper aus.
[0027] Eine Vielzahl von LEDs 12 mit N>2 unterschiedlichen Farbtypen befindet sich am Träger
10, z.B. auf dessen Vorderseite 101. Zur Versorgung der LEDs 12 ist ein Stromleitungssystem
14 mit einer Vielzahl von Leitungen mit N Leitungstypen am Träger 10 angeordnet (wobei
unter dieser Formulierung auch zu verstehen ist, dass Leitungen zumindest teilweise
im Träger integriert sein können und/oder Leitungen auf dem Träger, z.B. dessen Vorderseite
101, aufgebracht sind).
[0028] Zur Steuerung der LEDs 12 ist eine Steuerungsvorrichtung 70 vorgesehen, z.B. eine
solche, die in Abhängigkeit von einer Benutzereingabe die LEDs steuert. Die Benutzereingabe
betrifft z.B. mindestens eine der folgenden Einstellungsmöglichkeiten: eine Helligkeitseinstellung,
eine Farbtemperatur, eine Farbe, die Auswahl und/oder Parametrisierung eines Lichteffekts,
eine Einstellung hinsichtlich einer Master-Slave-Konfiguration etc.. Die Benutzereingabe
kann drahtgebunden und/oder drahtlos von der Steuerungsvorrichtung empfangen werden.
Für den Empfang der Benutzereingabe weist die Steuerungsvorrichtung 70 z.B. eine eigene
Benutzerschnittstelle (z.B. umfassend ein Display und Eingabe- sowie Auswahlmittel).
Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerungsvorrichtung 70 an die Steuerung des
Scheinwerfers 100 gekoppelt sein und über diese die Benutzereingabe empfangen.
[0029] Die Steuerungsvorrichtung 70 kann eine Vielzahl von verteilten Komponenten umfassen
(s. auch Fig. 9A, 9C), von denen mindestens eine am Träger 10 angeordnet ist. Zu diesen
Komponenten zählen beispielsweise:
- eine Benutzerschnittstelle, über die ein Benutzer Benutzereingaben betreffend eine
der folgenden Einstellungsmöglichkeiten eingeben kann: eine Helligkeitseinstellung,
eine Farbtemperatur, eine Farbe, die Auswahl und/oder Parametrisierung eines Lichteffekts,
eine Einstellung hinsichtlich einer Master-Slave-Konfiguration etc.
- ein Datenspeicher, der z.B. LED spezifische Einstellungsdaten (wie z.B. LED spezifische
Kalibrierungsdaten) und/oder eingegebene Benutzerdaten abrufbar speichert;
- eine Sensorik, z.B. eine Temperatur-Sensorik und/oder Farbmess-Sensorik, die einen
oder mehrere aktuelle Betriebsparameter der LEDs 12 erfasst und entsprechende Messdaten
der Logik zur Verfügung stellt
- eine Logik bzw. ein Controller, die/der z.B. auf Basis der LED spezifischen Einstellungsdaten
und/oder auf Basis der aktuellen Benutzereingabe oder gespeicherten Benutzerdaten
und/oder auf Basis der Messdaten Steuerungsdaten für die LEDs 12 bereitstellt;
- eine Leistungselektronik, wie ein Netzteil und/oder eine LED Treiberschaltung, die
z.B. auf Basis der Steuerungsdaten Versorgungsströme mittels des Stromleitungssystem
14 für die LEDs 12 stellt;
- weitere typische Steuerungskomponenten, die für die Ansteuerung von LEDs einer Lichtquelle
eines Scheinwerfers verwendet werden.
[0030] Mindestens eine Komponente, z.B. mindestens eine der vorstehend genannten Komponenten,
der Steuerungsvorrichtung 70 bildet einen Teil der Lichtquelle. Jene mindestens eine
Komponente der Steuerungsvorrichtung 70 ist z.B. am Träger 10 angeordnet.
[0031] Vorstehend genannte Komponenten können jeweilige Subkomponenten umfassen. Die Steuerungsvorrichtung
70 kann also aus einem System von räumlich verteilten Komponenten und Subkomponenten
gebildet sein. Gemäß einer Variante ist z.B. eine LED Treiberplatine vorgesehen, die
in der Nähe des Trägers 10 angeordnet ist und über entsprechende Leitungen steuerungstechnisch
und leistungstechnisch an die LEDs 12 gekoppelt ist.
[0032] Nach einer Ausführungsform ist die Steuerungsvorrichtung 70 zumindest teilweise am
Träger 10 angeordnet. Zum Beispiel befindet sich auf dem Träger 10 ein Datenspeicher
71 (s. Fig. 9A) zur Speicherung von die LEDs 12 spezifisch betreffende Einstellungsdaten,
wie z.B. Parameter, und/oder LED spezifische Kalibrierungsdaten. Der Datenspeicher
71 auf dem Träger 10 ist beispielsweise ein EEPROM (Electrically Erasable Programmable
Read-Only Memory). Alternativ oder zusätzlich sind ein oder mehrere Temperatursensoren
am Träger 10 angeordnet, um die aktuelle Temperatur einer oder mehrerer der LEDs 12
zu ermitteln. Diese Temperatursensoren können z.B. als NTC Widerstände ausgebildet
sein, deren Spannung von der LED Treiberplatine (bzw. einer entsprechenden Komponenten
auf der Treiberplatine) als Maß für die jeweilige Temperatur erfasst wird.
[0033] Eine linsenlose Sammeloptik 20 sammelt und mischt das von den LEDs 12 ausgehende
Licht. Dazu kann die Sammeloptik 20 sämtliche LEDs 12 umgeben und das von jeder der
LEDs 12 ausgehende Licht sammeln und mischen, wie weiter unten noch näher ausgeführt
wird. Die Sammeloptik 20 befindet sich dort, wo sie das Licht der LEDs 12 aufsammeln
kann. Eine Befestigung der Sammeloptik 20 kann entweder am Träger 10 erfolgen, z.B.
durch Schrauben oder Kleben an bzw. auf den Träger 10, oder an irgendeiner anderen
Stelle, wie z.B. am Gehäuse 40 des Scheinwerfers 100. Nach einer Ausführungsform ist
die Sammeloptik 20 an den Träger 10 gekoppelt.
[0034] Eine Ausgabeoptik 30 schließt die Lichtquelle ab; sie terminiert die Lichtquelle.
Der Ausgabeoptik 30 transmittiert Licht aus der Sammeloptik 20 und gibt es, z.B. mit
definierter Streucharakteristik, in die Umgebung aus. Die Ausgabeoptik 30 kann eine
Abdeckscheibe sein, z.B. in Gestalt eines lichtformenden oder lichtstreuenden Elements.
[0035] Es versteht sich, dass bei Ausbildung des Scheinwerfers 100 mit der Lichtquelle der
Ausgabeoptik 30 nachgelagerte (optische) Komponenten, z.B. eine Folgeoptik, vorgesehen
sein können, die das von der Ausgabeoptik 30 ausgegebene Licht weiter formen, bündeln
und/oder richten oder in sonstiger Weise verarbeiten, wie z.B. das Flügeltor 50, bevor
das Licht in die weitere, schließlich zu beleuchtende Umgebung tritt. Dieser Aspekt
ist mit Bezug auf Fig. 10 näher ausgeführt.
[0036] Insbesondere ist bei einer Ausführungsform ein Licht- und/oder Farbsensor am Träger
10 oder an der Sammeloptik 20, an der Ausgabeoptik 30, an der Folgeoptik oder an einer
anderen Stelle vorgesehen, an der der Licht- und/oder Farbsensor das von der Lichtquelle
abgestrahlte Licht direkt oder mittels eines Lichtleiters empfangen kann. Entsprechende
Ausgabedaten des Licht- und/oder Farbsensors sind dann z.B. der Steuerungsvorrichtung
70, z.B. einem Speicher der Steuerungsvorrichtung 70 zugeführt, sodass diese Ausgabedaten
von der Logik/ dem Controller Steuerungsvorrichtung 70 abgerufen werden können und
bei der Steuerung der LEDs 12 berücksichtigt werden.
[0037] Auf weitere optionale Merkmale der Lichtquelle mit dem Träger 10, der linsenlosen
Sammeloptik 20,der Ausgabeoptik 30 und der Steuerungsvorrichtung 70 wird nachstehend
eingegangen, wobei nach wie vor Bezug genommen wird auf die Fig. 1, 2, 3 und 9A-C.
[0038] Der Träger 10 ist z.B. ein Keramik-Träger, z.B. eine Keramik-Leiterplatte. Der Träger
10 besteht dann z.B. zum überwiegenden Teil aus einer Keramik. Sofern der Träger 10
als Leiterplatte ausgebildet ist, sind die Leitungen als Leiterbahnen ausgebildet,
die die LEDs mit Strom versorgen. Diese Leiterbahnen können auf dem Träger 10 aufgebracht
(z.B. auflaminiert, aufgeklebt, und/oder mittels eines physikalischen oder chemischen
Verfahrens auf dem Träger 10 abgeschieden) und/oder im Träger 10 integriert sein.
[0039] Der Träger 10 kann auch als eine IMS (integrated metal substrate) - Leiterplatte
ausgebildet sein. In dieser Variante des Trägers 10 ist die Leiterplatte z.B. ein
Metallblech, auf dessen Ober- und/oder Unterseite ein sehr dünnes Dielektrikum befestigt
ist, z.B. eine Kunststofffolie oder eine keramische Schicht. Die Materialkombination
ist z.B. Aluminium mit Aluminiumoxid. Auf dem dünnen Dielektrikum wiederum sind die
Leiterbahnen aufgedampft oder anderweitig befestigt. Z.B. umhüllt in dieser Ausgestaltung
des Trägers 10 eine Keramikschicht einen metallischen Kern, z.B. aus Aluminium. IMS-Leiterplatten
weisen eine vorteilhafte Wärmeleitfähigkeit auf.
[0040] Nach einer Ausführungsform ist der Träger 10 als wenigstens teilweise, bevorzugt
vollständig einlagige Keramikleiterplatte (mit oder ohne metallischen Kern) ausgebildet,
bei der Leitungen des Stromleitungssystems 14 als auf dem Träger 10 auflaminierte
Leiterbahnen implementiert sind, und bei dem Kreuzungsbereiche allenfalls außerhalb
(z.B. ober- und/oder unterhalb) des Trägers 10 ausgebildet sind, nicht jedoch im Inneren
des Trägers 10 oder in einer Schicht auf dem Träger 10.
[0041] Der Träger 10 kann in einer anderen Ausgestaltung aus einem Epoxidharzgewebe gebildet
sein, z.B. kann der Träger 10 eine übliche FR-4 Leiterplatte sein.
[0042] An dem Träger 10, z.B. auf dessen Vorderseite 101, ist die Vielzahl von LEDs 12 angeordnet.
Am Träger 10 kann außerdem eine oder mehrere Komponenten der Steuerungsvorrichtung
70 (s. Fig. 2) vorgesehen sein, z.B. solche, die den Strom zur Versorgung der LEDs
12 bereitstellen bzw. an der Bereitstellung des Stroms beteiligt ist/sind. Derartige
Komponenten sind beispielsweise leistungselektronische Wandler, Controller, Sensoren
und dergleichen, wie vorstehend ausgeführt.
[0043] Die LEDs 12 können jeweils als eine Einzel-LED, z.B. als eine linsenlose (bzw. linsenfreie)
Einzel-LED ausgebildet sein. Die LEDs 12 weisen z.B. außer den zur Lichterzeugung
und -abstrahlung strikt notwendigen optischen Komponenten keine weiteren optischen
Komponenten auf, die lediglich der Formung oder anderweitigen Beeinflussung des abgestrahlten
Lichts dienen. Solche linsenfreien LEDs sind vergleichsweise einfach im Aufbau und
kostengünstig am Markt erhältlich. Zudem haben sie kompakte Abmessungen. In einer
anderen Variante sind die LEDs 12 in LED-Cluster angeordnet, wobei die LED-Cluster
jeweils linsenlos bzw. linsenfrei ausgebildet sein können.
[0044] Grundsätzlich können jedoch alle Arten von LEDs verwendet werden, je nachdem, welche
Abstrahlcharakteristik der Lichtquelle gewünscht ist. Eine Voraussetzung ist jedoch,
dass das von den LEDs 12 ausgehende Licht auch von der Sammeloptik 20 empfangen werden
kann, sodass die Sammeloptik 20 die Lichtmischung vornehmen kann. In Betracht kommen
somit nicht solche LEDs, die Licht nur nach vorn abstrahlen, etwa nach Art eines senkrecht
zur Vorderseite 101 verlaufenden Lichtstrahls, so dass es nicht mehr von der Sammeloptik
20 gemischt werden kann.
[0045] Eine jeweilige Lötflächenseite bzw. eine Unterseite (sog. "Footprint-Seite") der
LEDs 12 weist in Richtung der Vorderseite 101 des Trägers 10, und die Lichtaustrittsseite
der LEDs 12 jeweils in Richtung L, also senkrecht zur Vorderseite 101. Die Vielzahl
von LEDs 12 ist beispielsweise größer als 20, als 50, oder größer als 100.
[0046] Die Anzahl unterschiedlicher Farbtypen beträgt mindestens 2. Es können aber auch
mehr als zwei Farbtypen vorgesehen sein, bspw. drei Farbtypen, oder vier Farbtypen
(beispielsweise Rot, Grün, Blau und Weiß).
[0047] Alle LEDs 12 können gleich groß sein. Die Packungsdichte ist beispielsweise größer
25 LEDs pro Quadratzentimeter.
[0048] Eine Möglichkeit zur Anordnung der LEDs 12 auf dem Träger 10 ist beispielsweise in
der
DE 10 2016 224341 A1 beschrieben.
[0049] Das (in den Fig. 1, 2, 3 und 9 nicht dargestellte) Stromleitungssystem 14 umfasst
beispielsweise für jeden Farbtyp einen Leitungstyp. Die unterschiedlichen Leitungstypen
können gegeneinander isoliert sein und unterschiedliche Ströme bzw. unterschiedliche
elektrische Potenziale führen.
[0050] Mittels der N Leitungstypen können die LEDs 12 der N Farbtypen farbtypweise einzeln
oder in beliebigen Kombinationen geschaltet werden. Die Lichtquelle kann also den
N Farbtypen sowie deren Kombinationen entsprechendes Licht bereitstellen. Für den
Fall, dass eine Kombination geschaltet ist, ist das von der Lichtquelle abgegebene
Licht zudem aufgrund der Sammeloptik 20 durchmischt.
[0051] Mit Blick auf die Figuren 5-8 sollen unterschiedliche Möglichkeiten zur Anordnung
des Stromleitungssystems 14 an dem Träger 10 vorgestellt werden.
[0052] Zunächst können die Leitungen 141 bis 144 jeweils als Leiterbahnen ausgebildet sein,
die auf dem Träger 10 aufgebracht (bzw. befestigt) sind, und/oder im Träger 10 integriert
sind. Zur Ausbildung etwaiger Kreuzungsbereiche 145 können unterhalb/oberhalb des
Trägers 10 Brücken 146 vorgesehen sein. Alternativ können die Kreuzungsbereiche im
Träger 10 ausgebildet sein. Zum Stromleitungssystem 14 gehören gemäß einigen Ausführungsbeispiel
weiterhin Anschlussbahnen 149, die mit entsprechenden Kontaktabschnitten 128 der LEDs
verbunden werden können, um die LEDs 12 an das Stromleitungssystem 14 anzuschließen.
[0053] Gemäß einer Variante ist vorgesehen, dass sich die (z.B. als Leiterbahnen ausgebildeten)
Leitungen 141-144 oder andere Teile des Stromleitungssystems 14 in einer vertikalen
Projektion einer die LEDs 12 Einhüllenden (also der Projektion der durch die Einhüllende
129 definierten Fläche) nicht kreuzen. Bezugnehmend beispielsweise auf die Figur 9
heißt dies, dass unterhalb und oberhalb einer Projektion der Einhüllenden 129, die
sämtliche LEDs 12 umgibt (etwa entsprechend dem Umfangsverlauf der Sammeloptik 20
an der Schnittstelle zwischen der Sammeloptik 20 und dem Träger 10) gar keine Kreuzungsbereiche
ausgebildet sind, auch nicht im Träger 10. In diesem Bereich, der der vertikalen Projektion
der Einhüllenden entspricht, kann der Träger 10 also einlagig ausgebildet sein und
entsprechend vorteilhafte Wärmeabfuhreigenschaften aufweisen.
[0054] Allerdings schränkt eine derartige Vorgabe hinsichtlich der Kreuzungsbereiche die
Packungsdichte und die Anordnungsmöglichkeiten LEDs unterschiedlichen Typs (und somit
die Farbmischung) etwas ein.
[0055] Gemäß einer anderen Variante ist das Stromleitungssystem 14 derart ausgebildet, dass
sich die Leitungen 141, 142 oder andere Teile des Stromleitungssystems 14 in keiner
vertikalen Projektion einer jeden der LEDs 12 kreuzen. Diese Variante ist beispielsweise
in den Figuren 5-8 dargestellt, die veranschaulichen, dass das jedenfalls dort keine
Kreuzungsbereiche ausgebildet sind, die mit einer der vertikalen Projektionen der
LEDs 12 überlappen, sondern Kreuzungsbereiche nur in solchen Gebieten (z.B. im Träger
10 oder oberhalb/unterhalb des Trägers 10) ausgebildet sind, die keinen Überlapp mit
vertikalen Projektionen der LEDs 12 ausbilden.
[0056] Sofern die Kreuzungsbereiche im Träger 10 ausgebildet sind, ist der Träger dort lediglich
in den Kreuzungsbereichen mehrlagig ausgebildet, jedoch nicht in Gebieten, die mit
einer vertikalen Projektion einer jeden der LEDs 12 überlappen.
[0057] Eine noch weitere Alternative zur Anordnung des Stromleitungssystems 14 wäre die
Zulassung von Kreuzungsbereichen an beliebigen Stellen im Träger, unterhalb des Trägers
10 und/oder oberhalb des Trägers 10, was jedoch mit Blick auf die Wärmeabfuhr problematisch
sein kann, wenn viele Kreuzungsbereiche ausgebildet werden, insbesondere, wenn diese
innerhalb einer Projektion der Einhüllenden 129 liegen. Außerhalb der Einhüllenden
129 ist die Ausbildung von Kreuzungsbereichen eher unproblematisch und daher auch
üblich.
[0058] Weitere Einzelheiten beispielhafter Anordnungen des Stromleitungssystems 14 werden
nun mit Blick auf die Figuren 5-8 erläutert.
[0059] Bei den Ausführungsformen gemäß Figuren 5 bis 8 kreuzen sich Leitungen 141-144 (bzw.
an diese angeschlossene Komponenten des Stromleitungssystems 14) unterschiedlichen
Leitungstyps in Kreuzungsbereichen 145, wobei nur einige der Kreuzungsbereiche 145
mit einem Bezugszeichen versehen sind. Dabei liegen die Kreuzungsbereiche 145 in einer
vertikalen Draufsicht auf die Trägervorderseite 101 und außerhalb der vertikalen Projektionen
der LEDs 12. Mit anderen Worten sind unterhalb und oberhalb der LEDs keine Kreuzungsbereiche
145 ausgebildet.
[0060] Zudem verlaufen die sich kreuzenden Leitungen 141-144 (bzw. an diese angeschlossene
Komponenten des Stromleitungssystems 14) in einer Richtung vertikal zur Trägervorderseite
101 übereinander oder untereinander. Dabei sind sie elektrisch gegeneinander isoliert.
[0061] Die sich kreuzenden Leitungen 141-144 können im jeweiligen Kreuzungsbereich 145 beide
im Träger 10 integriert sein oder auf den Träger 10 aufgebracht und mit ihm verbunden
sein. Dann ist der Träger 10 in den Kreuzungsbereichen 145 mehrlagig ausgeführt.
[0062] Alternativ kann der Träger 10 vollständig einlagig sein und eine (oder mehrere) der
sich kreuzenden Leitungsabschnitte als Brücke 146 (z.B. oberhalb und unterhalb des
Trägers 10) ausgebildet sein. Zum Beispiel ist der Träger 10 zumindest im Bereich
der sämtliche LEDs 12 umgebenden Einhüllenden 129 als einlagige Leiterplatte ausgebildet,
und zur Ausbildung der Kreuzungsbereiche 145 werden (anstelle von mehrlagigen Teilabschnitten
im/am Träger 10) Brücken 146 verwendet.
[0063] Die zur Ausbildung der Kreuzungsbereiche 145 verwendeten Brücken 146 können sog.
Mikro-Drahtbücken sein, oder sog. Null-Ohm-Widerstände, oder als Bondbrücken ausgeführt
werden.
[0064] Beispielhafte Ausführungsformen von Brücken 146 sind in Figur 8 dargestellt. Die
in dieser Figur gezeigten Brücken 146a bis 146d können in beliebiger Kombination verwendet
werden. Z.B. schalten die Leitungen 141-142 die LEDs 12 gleichen Typs in Serie zueinander.
Zur Ausbildung der Kreuzungsbereiche 145 außerhalb der vertikalen Projektionsflächen
der LEDs sind die Brücken 146a-d vorgesehen, die die unterschiedlichen LED Typen 12
an die jeweiligen Leitungen 141-142 anschließen. Die Brücken 146a-b schließen bspw.
eine der LEDs 12 in Serie mit einer eine Hauptleiterbahn ausbildenden ersten Leitung
141. Sie überbrücken dabei eine eine andere Hauptleiterbahn ausbildende zweite Leitung
142. Mit der die erste Leitung 141 überbrückenden Brücke 146c werden zwei LEDs 12
eines anderen Typs in Serie geschaltet. Eine weitere Brücke 146d überbrückt ebenfalls
die erste Leitung 141 und verbindet so zueinander versetzte Teilabschnitte der zweiten
Leitung 142.
[0065] Sofern Brücken 146 in Form von Bonddrähten vorgesehen sind, ist es zweckmäßig, den
Träger 10 mit einer sogenannten ENEPIG (Electroless Nickel Electroless Palladium Immersion
Gold) Beschichtung zu versehen.
[0066] Wie in den Figuren 5 bis 7 für eine Ausführungsform beispielhaft illustriert ist,
sind alle LEDs 12 gemäß einem regelmäßigen Raster auf der Trägervorderseite 101 angeordnet.
Dazu ist eine Vielzahl von zueinander überlappungsfrei und in einem Querabstand angeordneten
Rasterbahnen 120 vorgesehen. Jede Rasterbahn 120 umfasst dabei eine Vielzahl von Rasterstellplätzen,
auf denen jeweils eine der LEDs 12 positionierbar ist. Die Rasterstellplätze sind
dabei einzeln hintereinander entlang einer Verlaufsbahn 121 von einem Rasterbahneingang
zu einem Rasterbahnausgang angeordnet.
[0067] Die Anordnung der LEDs 12 gemäß einem regelmäßigen Raster auf der Trägervorderseite
101 ist jedoch nicht zwingend, und unter Umständen auch nicht vorteilhaft. Der optionale
Verzicht auf ein Linsenarray für die LEDs, bzw. die Verwendung der linsenlosen Sammeloptik
20 erfordert keine Anordnung der LEDs gemäß einem regelmäßigen Raster auf der Trägervorderseite
101. Vielmehr können die LEDs 12 gemäß einer anderen Ausführungsform auch unregelmäßig,
beispielsweise optimiert bezüglich einer hohen Packungsdichte und/oder guter Farbmischung,
auf der Trägervorderseite 101 angeordnet sein.
[0068] In den dargestellten Ausführungsformen sind alle auf der Trägervorderseite 101 vorgesehenen
Rasterstellplätze mit LEDs 12 belegt.
[0069] In jeder von mindestens 90% aller Rasterbahnen 120 ist dabei gemäß einer Ausführungsform
mindestens eine LED 12 von jedem der N unterschiedlichen Farbtypen vorgesehen. Dabei
sind die LEDs 12 der unterschiedlichen Farbtypen in beliebiger Reihenfolge positioniert.
N beträgt z.B. vier.
[0070] Der Wert von mindestens 90% bedeutet dabei, dass in praktisch allen Rasterbahnen
120 mindestens je eine LED 12 von jedem der N unterschiedlichen Farbtypen vorgesehen
ist. Ausgenommen davon sind beispielsweise Rasterbahnen 120, die am Rand verlaufen
oder aufgrund geometrischer Restriktionen nur wenige Rasterstellplätze umfassen.
[0071] Entlang der Verlaufsbahn 121 der Rasterbahnen 120 verlaufend umfasst das Leitungssystem
14 Hauptleiterbahnen, die von den Leitungen 141-144 ausgebildet werden, die sowohl
untereinander als auch mit den Rasterbahnen 120 überlappungsfrei sind. Die Hauptleiterbahnen
verlaufen untereinander kreuzungsfrei. Bei den Hauptleiterbahnen handelt es sich z.B.
um auf die Trägervorderseite 101 befestigte Leiterbahnen, die sich in der Fläche,
die durch die sämtliche LEDs 12 umgebende Einhüllende definiert ist, nicht kreuzen.
[0072] Zur Versorgung mit Strom ist jede der LEDs 12 in einer Richtung quer zur Verlaufsbahn
121 mittels zweier Anschlussbahnen 149 mit der hinsichtlich des Farbtyps zugeordneten
Hauptleiterbahn elektrisch verbunden. Die Anschlussbahnen 149 bilden einen Teil des
Stromleitungssystems 14.
[0073] Die Anschlussbahnen 149 wiederum sind jeweils mit einem Kontaktabschnitt 128 der
zugeordneten LED 12 elektrisch verbunden. Die Kontaktabschnitte 128 erstrecken sich
dabei z.B. entlang der Verlaufsbahn 121.
[0074] Jeder der Kreuzungsbereiche 145 kann durch eine Anschlussbahn 149 und eine Hauptleiterbahn
gebildet sein, die jeweils unterschiedlichen Farbtypen zugeordnet sind. Dabei ist
die den Kreuzungsbereich 145 bildende Hauptleiterbahn stets benachbart zu einer Hauptleiterbahn
angeordnet, mit der die den Kreuzungsbereich 145 bildende Anschlussbahn 149 elektrisch
verbunden ist.
[0075] Was die Abstände der Rasterbahnen 120 in einer Richtung quer zur Verlaufsbahn 121
betrifft, so liegen gemäß einer Variante zwischen zwei benachbarten Rasterbahnen 120
höchstens N Hauptleiterbahnen, wobei die von den Leitungen 141-144 ausgebildeten Hauptleiterbahnen
jeweils unterschiedlichen Farbtypen zugeordnet sind.
[0076] Das ist zum Beispiel in den Ausführungsformen gemäß Figuren 5 und 6 der Fall, bei
denen drei bzw. vier Hauptleiterbahnen zwischen benachbarten Rasterbahnen 120 verlaufen.
[0077] Alternativ kann das Stromleitungssystem 14 Hauptleiterbahnen umfassen, wobei zwischen
benachbarten Rasterbahnen 120 höchstens 0,5 x N Hauptleiterbahnen vorliegen. Dabei
wird 0,5 x N auf die nächsthöhere Ganzzahl aufgerundet. Die Hauptleiterbahnen, die
in einer Richtung quer zur fiktiven Verlaufsbahn 121 einer Rasterbahn 120 beidseits
benachbart sind, sind jeweils unterschiedlichen Farbtypen zugeordnet. Dies ist im
Ausführungsbeispiel gemäß Figur 7 dargestellt. Dort sind N = 4 unterschiedliche Farbtypen
vorgesehen, wobei jedoch zwischen benachbarten Rasterbahnen 120 lediglich zwei Hauptleiterbahnen
vorliegen.
[0078] Was den Abstand zwischen entlang der Verlaufsbahn 121 benachbarten Rasterstellplätzen,
also den LEDs 12, angeht, so verlaufen zwischen diesen in allen Ausführungsbeispielen
höchstens zwei Anschlussbahnen 149, wobei die Anschlussbahnen 149 jeweils denjenigen
Farbtypen zugeordnet sind, die den entlang der Verlaufsbahn 121 angrenzenden LEDs
12 entsprechen.
[0079] Die mit Bezug auf die Fig. 5-8 dargestellten Varianten der Anordnung des Stromleitungssystems
14 sind lediglich Beispiele. Weitere und auch alternative Ausgestaltungen sind möglich.
Eine Variante ist die unregelmäßige Anordnung der LEDs 12 auf der Trägervorderseite
101.
[0080] Zusammenfassend bestehen drei Möglichkeiten, das Stromleitungssystem 14 und den Träger
10 mit Blick auf die Kreuzungsbereiche 145 auszugestalten:
[0081] Gemäß der ersten Möglichkeit kreuzen sich die Leitungen 141-144 oder andere Komponenten
des Stromleitungssystems 14 nicht in einer vertikalen Projektion der die LEDs 12 Einhüllenden
(also in einer vertikalen Projektion der durch diese Einhüllenden definierten Fläche).
In diesem Bereich der vertikalen Projektion sind weder im Träger 10, noch oberhalb
oder unterhalb des Trägers 10 Kreuzungsbereiche ausgebildet. Im Bereich der durch
die Einhüllende definierten Fläche ist der Träger 10 dann beispielsweise als einlagige
Leiterplatte ausgebildet. Auch oberhalb oder unterhalb des Trägers 10 befinden sich
im Gebiet entsprechend der Einhüllenden keine Kreuzungsbereiche 145.
[0082] Allerdings hat das Verbot der Ausbildung von Kreuzungsbereichen 145 im besagten Bereich
natürlich Implikationen mit Blick auf die mögliche Anordnung der unterschiedlichen
LEDs 12. Insbesondere wenn viele Farbtypen vorgesehen sind, müssten viele Leiterbahnen
zwischen den LEDs 12 untergebracht werden, um die Entstehung von Kreuzungsbereichen
zu vermeiden. Somit ließe sich insgesamt zwar eine sehr gute Wärmeleitung erzielen,
jedoch sind bestimmte Herausforderungen an die Erzielung einer hohen Packungsdichte
sowie vorteilhaften Farbmischung gestellt. Wie gesagt lehrt das Dokument
DE 10 2016 224 341 A1 diesbezüglich einige Ansätze zur Anordnung der LEDs 12.
[0083] Die zweite Möglichkeit ist die Zulassung von Kreuzungsbereichen nur in jenen Gebieten,
die keinen Überlapp mit den vertikalen Projektionen der LEDs 12 ausbilden. Varianten
zur Ausgestaltung dieser Möglichkeit sind in den Figuren 5-8 veranschaulicht. Die
Kreuzungsbereiche 145 können dann im Träger 10, oberhalb und/oder unterhalb des Trägers
10 ausgebildet sein. Zweckmäßig ist die Variante, wonach jedenfalls keine Kreuzungsgebiete
im oder am (z.B. auflaminierte Kreuzungsbereiche) Träger ausgebildet sind. Dann kann
auch gemäß der zweiten Möglichkeit der Träger 10 im Bereich der durch die LEDs 12
umgebenden Einhüllenden definierten Fläche als einlagige Leiterplatte ausgebildet
sein, mit integrierten/auflaminierten Leiterbahnen, die sich nicht kreuzen. Die Kreuzungsbereiche
145 sind dann versetzt zu den LEDs 12 z.B. oberhalb des Trägers 10 ausgebildet, wie
erläutert, unter Verwendung entsprechender Brücken 146. Alternativ oder zusätzlich
sind die Kreuzungsbereiche 145 im Träger 10 ausgebildet. In dieser Variante ist der
Träger 10 z.B. teilweise mehrlagig (in Bereichen entsprechend den Kreuzungsbereichen
145) und teilweise einlagig ausgebildet (in Bereichen entsprechend den vertikalen
Projektionen der LEDs 12).
[0084] Die dritte Möglichkeit stellt keine Bedingungen hinsichtlich Anzahl und Ort der Kreuzungsbereiche.
[0085] An dieser Stelle sei erwähnt, dass sich die hier verwendeten Begriffe der Ein- bzw.
Mehrlagigkeit auf die Ausbildung des Trägers 10 mit Bezug auf das Stromleitungssystem
14 bezieht, welches am und/oder im Träger 10 implementiert ist. In einer Ausgestaltung
ist der Träger 10 also unterhalb der LEDs 12 einlagig ausgebildet, und zwischen den
LEDs entweder mehrlagig oder einlagig. Die Kreuzungsbereiche 145 können zwischen den
LEDs ausgebildet sein, beispielsweise unter Verwendung der Mikrodrahtbrücken (s. Brücken
146), die zum Beispiel durch Bonden gesetzt werden können. In dieser Variante ist
der Träger beispielsweise mit einer sogenannten ENEPIG (Electroless Nickel Electroless
Palladium Immersion Gold) Beschichtung versehen, wie eingangs erläutert.
[0086] Hier sei darauf hingewiesen, dass die außerhalb des Trägers 10 ausgebildeten Kreuzungsbereiche
145 von einer Vergussmasse, z.B. einem Harz, umgeben sein können.
[0087] Wie vorstehend schon ausgeführt worden ist, ist das Stromleitungssystem 14 gemäß
einer Ausführungsform an die Steuerungsvorrichtung 70 gekoppelt, z.B. an eine Vielzahl
von Stromausgabeanschlüsse einer leistungselektronischen Komponente der Steuerungsvorrichtung
70. Z.B. ist als leistungselektronische Komponente unterhalb des Trägers 10 eine LED
Treiberplatine vorgesehen, die über Leitungen mit dem Stromleitungssystem 14 des Trägers
10 verbunden ist. Gleichermaßen können z.B. Sensoren am Träger 10 über entsprechende
Sensorleitungen ihre Messwerte (z.B. eine Spannung an einem NTC Widerstand) an die
LED Treiberplatine liefern.
[0088] Gemäß einer Ausgestaltung ist am Träger 10 eine aktive Kühlung, wie eine Wasserkühlung
angebracht.
[0089] In einer Ausführungsform der Lichtquelle ist die von den LEDs 12 produzierte Verlustwärme
allein durch die Umgebungsluft gekühlt. Für diese Zwecke kann ein entsprechender Ventilator
vorgesehen sein. Gemäß einer anderen Ausführungsform erfolgt die Kühlung vollständig
passiv, ohne zusätzliche weitere aktive Kühlkomponenten, wie Ventilatoren, Wasserkühlungen
oder dergleichen.
[0090] Kühlkomponenten, von denen eine oder mehrere gemäß einer Ausführungsform bei der
Lichtquelle vorgesehen sein können, umfassen zum Beispiel: Kühlrippen, eine sog. Vapour
Chamber unterhalb des Trägers 10, Heat Pipes, die z.B. Wärme in eine Richtung entgegen
der Lichtaustrittsrichtung L abführen, einen Ventilator, eine Flüssigkeitskühlung
(z.B. Wasserkühlung), etc.
[0091] Gemäß einer Ausführungsform beträgt die Fläche der Lichtaustrittsseite 212 mindestens
80% der Fläche der Lichteintrittsseite 214.
[0092] Der innenverspiegelte Reflektor 21 ist z.B. mit in Lichtaustrittsrichtung L zunehmender
mehreckförmiger Querschnittsfläche ausgebildet, etwa nach Art eines Pyramidenstumpfs
mit sechs Kanten (s. Fig. 2 und 9, also mit betragsmäßig zunehmender hexagonaler Querschnittsfläche
("Sechseck") senkrecht zur Lichtaustrittsrichtung) oder vier Kanten (s. Fig. 3) oder
acht Kanten. Durch die zunehmende Querschnittsfläche kann sichergestellt werden, dass
das Licht gebündelt und nicht gestreut wird.
[0093] Der innenverspiegelte Reflektor 21 bildet z.B. einen Kollimationsreflektor aus.
[0094] Der Reflektor 21 kann verschiedenste Formen haben, vorteilhaft ist dabei z.B.:
- ein bestimmter, definierter und nachvollziehbar zu fertigender Reflexionsgrad,
- eine wählbare spekulare bzw. diffuse Reflexionscharakteristik,
- ein zur Lichtaustrittsseite 212 größer werdender Durchmesser (z.B. damit die Lichtstrahlen
gebündelt und nicht zerstreut werden) und/oder
- ein mehreckiger Querschnitt, damit die Lichtstrahlen hin- und hergespiegelt und damit
farblich durchmischt werden.
[0095] Der innenverspiegelte Reflektor 21 ist z.B. aus einer verspiegelten Blechabwicklung
geformt. Dies entspricht einer kostengünstigen Herstellungsweise. In Betracht kommt
beispielsweise ein MIRO-Blech der Firma Alanod. Entsprechend einer Ausführungsform
wird ein zu einem Streifen mit bestimmter Form geschnittener und zu einem z.B. sechseckigen
Pyramidenstumpf gefalteter Reflektor 21 eingesetzt.
[0096] Die Sammeloptik 20 ist - wie gesagt - linsenlos. So ist nach einer Ausführungsform
vorgesehen, dass zwischen der Ausgabeoptik 30 und den LEDs 12 weder Einzellinsen für
die LEDs 12 noch ein Einzellinsenarray vorgesehen sind/ist. Die Sammeloptik 20 kann
eine Primäroptik der Lichtquelle ausbilden und umfasst keine Linsenanordnung mit wenigstens
einer Linse, die die Gesamtheit der LEDs 26 überspannen würde.
[0097] Beispielsweise ist die Lichtquelle also linsenarrayfrei. Das bedeutet, dass die Lichtquelle
kein Linsenarray aufweist. Nachdem ein Linsenarray für eine LED-Anordnung eine Vielzahl
an Einzellinsen umfasst (z.B. genau eine für jede LED), die im Sinne einer kompakten
Lichtquelle sehr klein sein müssen, limitieren die kleinsten, noch herstellbaren Abmessungen
der Linsen eines solchen Linsenarrays die Baugröße der Lichtquelle in Richtung eines
kompakteren Aufbaus. Dies erfolgt einerseits aus technischen Gesichtspunkten, da unterhalb
einer gewissen Mindestgröße Linsen mit den gewünschten optischen Eigenschaften nicht
mehr herstellbar sind. Andererseits findet die Limitierung auch unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten statt, da für kleinere Linsenarrays möglicherweise höhere Herstellungskosten
anfallen, z. B. dadurch, dass die Linsen aufwendig nachbearbeitet werden müssen. Durch
das Weglassen des Linsenarrays werden somit Freiheitsgrade bei der Gestaltung der
Lichtquelle eröffnet, insbesondere wird ermöglicht, die Lichtquelle oder Teile davon
besonders kompakt zu gestalten.
[0098] Die Sammeloptik 20, beispielsweise der Reflektor 21, ist gemäß einer Ausführungsform
der Lichtquelle in einen Halter 25 (s. Fig. 9A-C) eingelassen. Auf diese Weise kann
die Sammeloptik vor äußeren Krafteinflüssen geschützt werden. Der Halter 25 weist
z.B. eine Aufnahme 250 auf, in die die Sammeloptik 20, beispielsweise der Reflektor
21, vollständig eingelassen ist. Zur Befestigung der Sammeloptik 20 kann diese z.B.
an ihrer Außenseite mit einem Kleber versehen werden, der die Verbindung zur Aufnahme
250 ausbildet. Eine Vorderseite 251 des Halters 25 bildet z.B. eine Auflagefläche
für die Ausgabeoptik 30, z.B. eine Diffusorscheibe, aus, wie in Fig. 4 (A) schematisch
veranschaulicht ist.
[0099] Eine Rückseite 252 des Halters 25 ist z.B. nach Art eines Flansch ausgebildet, und
kann gemäß der in Fig. 9A-B veranschaulichten Variante mit Schrauben 253 (oder anderen
Befestigungsmitteln) an der Kopplungslage 80 befestigt werden. Die Rückseite 252 des
Halters 25, die Kopplungslage 80, die Auflage 89 sowie die Zwischenschicht 89 und
die Auflage 90 können z.B., wie in Fig. 9A-B veranschaulicht, in einer Art Sandwichkonstruktion
miteinander gekoppelt sein.
[0100] Eine andere Variante ist in Fig. 9C veranschaulicht. Dort ist die Kopplungslage 80
mit zwei Teilen 801 und 802 nach Art eines zweiteiligen Andruckblechs ausgebildet,
die von links bzw. rechts über die flanschartige Rückseite 252 des Halters geschoben
werden und den Halter 25 dort niederhalten. Für diesen Zweck werden wiederum mit Federn
82 unter Spannung gehaltene Schrauben 81 eingesetzt, wie in Fig. 9C dargestellt.
[0101] Die die Lichtquelle abschließende Ausgabeoptik 30, beispielsweise in Gestalt eines
Diffusors 30, weist z.B. eine genau definierte Streucharakteristik und eine möglichst
hohe Transmission auf.
[0102] Sofern die Ausgabeoptik 30 (z.B. in Fig. 4 dargestellt) als Diffusor ausgestaltet
ist, kann der Diffusor 30 ein stochastischer Diffusor oder ein holografischer Diffusor
sein. Alternativ ist der Diffusor 30 als Volumendiffusor ausgebildet (s. Variante
gemäß Fig. 4 (C)).
[0103] Die Ausgabeoptik 30, z.B. als stochastischer oder holografischer Diffusor ausgebildet,
umfasst z.B. ein Substrat 31 (s. Fig. 4 (B)), auf dem eine (dünne) lichtstreuende
Schicht 32 aufgebracht oder in die Oberfläche integriert ist, wobei das Substrat 31
die Lichtaustrittsseite 212 der linsenlosen Sammeloptik 20 abdeckt (s. Fig. 4(A))
und wobei die Schicht 32 in Richtung der zu beleuchtenden Umgebung weist. Natürlich
kann die Schicht 32 auch anders geformt sein, womit Teilabschnitte eine Flächennormale
aufweisen können, die nicht direkt in Richtung der zu beleuchtenden Umgebung weisen.
[0104] Das Substrat 31 kann aus einem Glas oder einem optischen Kunststoff bestehen. Die
Schicht 32 kann mit dem Substrat 31 verschmolzen sein, z.B. dann, wenn das Glas oder
der Kunststoff durch Lasergravur oder Ätzen der Substratoberfläche bearbeitet worden
sind.
[0105] Die Ausgabeoptik 30 kann also als Diffusorscheibe ausgebildet sein.
[0106] Die Ausgabeoptik 30 deckt die Lichtaustrittsseite 212 der linsenlosen Sammeloptik
20 derart beispielsweise derart ab, dass das Innere 210 der Sammeloptik 20 an der
Lichtaustrittsseite 212 umgebungsfest abgedichtet ist.
[0107] Die Ausgabeoptik 30 kann z.B. (neben ihrer optischen Funktion) gleichzeitig einen
wasser- und staubdichten Abschluss des Scheinwerfers 100 zur Umgebung hin bilden.
Dazu ist die Ausgabeoptik 30 z.B. am Gehäuse 40 des Scheinwerfers 100 befestigt. Damit
ist der ganze Scheinwerfer 100 an dieser Stelle umgebungsfest abgedichtet, und in
dieser Variante muss die Ausgabeoptik auch nicht zwingend dichtend mit der Sammeloptik
20 verbunden sein.
[0108] Sofern (bzgl. der Materialien) möglich, ist jede Oberfläche eines Kunststoff- oder
Glaselements einer Ausführungsform der Lichtquelle, durch das Licht hindurchtritt
(z.B. die Ausgabeoptik 30), mit einer Antireflex-Beschichtung versehen. Zuvor reflektierte
Strahlen werden nun ebenfalls hindurchgelenkt, und dies erhöht den Wirkungsgrad und
die Qualität der Abbildung. Die sog. "Grenzflächenreflexion" kann z.B. durch eine
zusätzliche Antireflex-Beschichtung von 4% auf 0.5% reduziert werden.
[0109] Gemäß einer Ausführungsform ist die Ausgabeoptik 30 einteilig ausgebildet. D.h.,
die Ausgabeoptik 30 kann monolithisch sein und in dieser Eigenschaft an die z.B. als
innenverspiegelter Reflektor ausgebildete Sammeloptik 20 anschließen.
[0110] Gemäß einer anderen Ausführungsform ist die Ausgabeoptik 30 mehrteilig ausgebildet,
z.B. zweiteilig. Dabei ist zum Beispiel eine Glasscheibe vorgesehen, die die Lichtaustrittsseite
212 der z.B. als innenverspiegelter Reflektor ausgebildeten Sammeloptik 20 abdeckt.
Auf dieser Glasscheibe kann ein holografischer Diffusor angebracht sein.
[0111] Fig. 10 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform der Ausgabeoptik 30. Bei dieser
Ausführungsform ist die Ausgabeoptik 30 zweiteilig ausgebildet; dabei schließt eine
Glasscheibe 33 die Lichtaustrittsseite 212 der z.B. als innenverspiegelter Reflektor
ausgebildeten Sammeloptik 20 ab. Die Glasscheibe 33 empfängt also das von der Sammeloptik
20 gesammelte und gemischte Licht, und transmittiert dieses entlang ihrer Dicke in
Lichtaustrittsrichtung L. Auf der Glasscheibe 33 ist ein holografischer Diffusor 34
vorgesehen, der das von der Glasscheibe 33 transmittierte Licht empfängt und ausgibt.
[0112] Die weiteren nachfolgend auf Basis der Fig. 10 beschriebenen optionalen Merkmale
betreffend die Ausgabeoptik 30 können verwirklicht sein, unabhängig davon, ob die
Ausgabeoptik 30 einteilig oder mehrteilig ausgebildet ist.
[0113] Zum Beispiel umfasst die Lichtquelle eine Rahmenstruktur 35, über die die Ausgabeoptik
30 an die Sammeloptik 20 gekoppelt ist. Die Rahmenstruktur 35 umrahmt dazu beispielsweise
die Ausgabeoptik 30. Des Weiteren ist eine ebenfalls von der Rahmenstruktur 35 umrahmte
Kopplungsstruktur 36 vorgesehen, die zwischen Rahmenstruktur 36 und Ausgabeoptik 30
angeordnet ist und ausgebildet ist, eine mechanische Kopplung mit einer Folgeoptik
(hier nicht dargestellt) auszubilden. Die Kopplungsstruktur 36 umfasst dazu beispielsweise
einen Flansch mit einem Bajonettverschluss zum Befestigen der Folgeoptik. Somit kann
die Lichtquelle in vorteilhafterweise als Basis für eine Ausbildung einer Reihe verschiedenartiger
Scheinwerfer dienen; je nach Anwendungszweck kann eine entsprechende Folgeoptik ausgewählt
werden und über die Kopplungsstruktur 36 mit der Lichtquelle mechanisch gekoppelt
werden.
[0114] Darüber hinaus ist für den Transfer von Daten-, Steuerungs- und/oder Leistungssignalen
zwischen der Folgeoptik und der Lichtquelle ein Interface 37 mit einer Anzahl von
(z.B. fünf) Leitungen 371-375 vorgesehen, wobei das Interface 37 mit der Steuerungsvorrichtung
70 verbunden sein kann. Somit kann die Steuerungsvorrichtung 70 auch auf die Folgeoptik
steuerungstechnisch einwirken und/oder es können Daten zwischen der Folgeoptik und
der Lichtquelle ausgetauscht werden. Über einen Schieber 38 kann eine eingesetzte
Optik entriegelt werden.
[0115] Um die Lichtquelle zu identifizieren, bspw. um eine Artikel- und/oder Seriennummer
der Lichtquelle zu ermitteln, sowie ggf. damit im Zusammenhang stehende Daten (wie
eine Produktspezifikation, eine Benutzeranleitung etc.), kann am Träger 10, z.B. an
dessen Vorderseite, ein maschinenlesbarer Code angebracht sein, wie ein QR-Code.
1. Lichtquelle für einen Scheinwerfer (100) zur Beleuchtung einer Film-, Studio-, Bühnen-,
Event- und/oder Theaterumgebung, umfassend
(i) einen Träger (10), der wenigstens teilweise als einlagige Leiterplatte ausgebildet
ist, wobei an dem Träger (10) angeordnet ist:
∘ eine Vielzahl von LEDs (12) mit N>2 unterschiedlichen Farbtypen;
∘ ein Stromleitungssystem (14) mit einer Vielzahl von Leitungen (141, 142) mit N Leitungstypen
zur Versorgung der LEDs (12);
(ii) eine linsenlose Sammeloptik (20), die das von den LEDs (12) ausgehende Licht
sammelt und mischt;
(iii) eine die Lichtquelle abschließende Ausgabeoptik (30), die Licht aus der Sammeloptik
(20) transmittiert und in die Umgebung ausgibt; und
(iv) mindestens eine Komponente einer Steuerungsvorrichtung (70) zum Steuern der Vielzahl
von LEDs (12).
2. Lichtquelle nach Anspruch 1, wobei die Sammeloptik (20) einen innenverspiegelten Reflektor
(21) umfasst, der die Gesamtheit der LEDs (12) umgibt und das von jeder der LEDs (12)
ausgehende Licht im Inneren (210) des Reflektors (21) durchmischt und, z.B. unter
Verkleinerung des Abstrahlwinkels, an einer Lichtaustrittsseite (212) des Reflektors
(21) ausgibt.
3. Lichtquelle nach Anspruch 2, wobei die Ausgabeoptik (30) unmittelbar an die Lichtaustrittsseite
(212) des Reflektors (21) anschließt.
4. Lichtquelle nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Reflektor (21) mit in Lichtaustrittsrichtung
(L) zunehmender mehreckförmiger Querschnittsfläche ausgebildet ist.
5. Lichtquelle nach einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 4, wobei der Reflektor (21)
aus einer verspiegelten Blechabwicklung geformt ist.
6. Lichtquelle nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei zwischen der Ausgabeoptik
(30) und den LEDs (12) weder Einzellinsen für die LEDs (12) noch ein Einzellinsenarray
vorgesehen sind/ist.
7. Lichtquelle nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Sammeloptik (20) eine
Primäroptik der Lichtquelle ausbildet und keine Linsenanordnung mit wenigstens einer
Linse umfasst, die die Gesamtheit der LEDs (26) überspannt.
8. Lichtquelle nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Ausgabeoptik (30) ein
Diffusor (30) ist, z.B. ein stochastischer Diffusor oder ein holografischer Diffusor
ist.
9. Lichtquelle nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Ausgabeoptik (30) ein
Substrat (31) umfasst, auf dem eine lichtstreuende Schicht (32) aufgebracht ist, wobei
das Substrat (31) eine Lichtaustrittsseite (212) der Sammeloptik (20) abdeckt.
10. Lichtquelle nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Ausgabeoptik (30) die
Lichtaustrittsseite (212) der Sammeloptik (20) abdeckt, so dass das Innere (210) der
Sammeloptik (20) an der Lichtaustrittsseite (212) umgebungsfest abgedichtet ist.
11. Lichtquelle nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Träger (10) ein Keramikträger
(10) ist und die Leitungen (141, 142) als auf dem Träger (10) aufgebrachte, z.B. auflaminierte
oder mittels eines physikalischen oder chemischen Verfahrens auf dem Träger abgeschiedene,
Leiterbahnen ausgebildet sind.
12. Lichtquelle nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Stromleitungssystem (14)
und der Träger (10) derart ausgebildet sind, dass
- in einer vertikalen Projektion einer die LEDs (12) Einhüllenden keine Kreuzungsbereiche
ausgebildet sind; und/oder
- in keiner vertikalen Projektion einer jeden der LEDs (12) ein Kreuzungsbereich ausgebildet
ist.
13. Lichtquelle nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Stromleitungssystem (14)
und der Träger (10) derart ausgebildet sind, dass Kreuzungsbereiche im Träger (10),
oberhalb des Trägers (10) und/oder unterhalb des Trägers (10) ausschließlich in solchen
Gebieten ausgebildet sind
- die mit einer vertikalen Projektion der die LEDs (12) Einhüllenden überlappen, und
- die mit keiner vertikalen Projektion einer jeden der LEDs (12) überlappt.
14. Scheinwerfer (100) zur Beleuchtung einer Film-, Studio-, Bühnen-, Event- und/oder
Theaterumgebung, umfassend eine Lichtquelle nach einem der vorstehenden Ansprüche.
15. Scheinwerfer (100) nach Anspruch 14, wobei die Ausgabeoptik (30) an einem Gehäuse
(40) des Scheinwerfers (100) befestigt ist und den Scheinwerfer (100) an dieser Stelle
umgebungsfest abdichtet.