[0001] Die Erfindung betrifft eine Bearbeitungsvorrichtung für flächige Materialbahnen,
insbesondere für die Faltung von Materialbahnen. Die Materialbahnen bestehen in erster
Linie aus Papier bzw. Cellulose und/oder aus Kunststoff und/oder aus Drahtgewebe bzw.
aus drahtgewebeverstärkten Materialien und/oder aus Kombinationen bzw. Laminaten der
vorgenannten Materialien. Die Vorrichtung weist einen Einlauftisch für die Zuführung
der Materialbahn sowie an dem Einlauftisch eine Längsschneideinrichtung zum Längsschneiden
der Materialbahn auf. Die Längsschneideinrichtung ist mit zumindest einer rotierbaren
Welle mit zumindest einem, vorzugsweise mit zumindest zwei darauf montierten Rotationsmessern
ausgestattet. - Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Materialbahn der Bearbeitungsvorrichtung
und somit auch der Längsschneideinrichtung im Betrieb kontinuierlich zugeführt wird.
Die translatorisch kontinuierlich zugeführte Materialbahn wird den auf der rotierenden
Welle montierten Rotationsmessern bzw. Kreismessern zugeführt und diese greifen in
die Materialbahn ein und schneiden somit die Materialbahn in Längsrichtung.
[0002] Derartige Bearbeitungsvorrichtungen sind aus der Praxis in unterschiedlichen Ausführungsformen
bekannt. Die Längsschneideinrichtung arbeitet in der Regel mit zumindest zwei rotierenden
Wellen, wobei auf jeder Welle Rotationsmesser bzw. Kreismesser montiert bzw. fixiert
sind. Die Rotationsmesser der einen Welle arbeiten als Obermesser und die Rotationsmesser
der anderen rotierenden Welle arbeiten als Untermesser und bilden gleichsam ein Gegenlager
für die als Obermesser arbeitenden Rotationsmesser der ersten Welle. Bei den Rotationsmessern
bzw. Kreismessern handelt es sich um außerordentlich scharfe Werkzeuge, an denen sich
die Bedienpersonen unangenehme Verletzungen zuziehen können.
[0003] In der Praxis ist es häufig erwünscht, dass die Breite der längsgeschnittenen Materialbahn
verändert werden soll und zu diesem Zweck müssen die Rotationsmesser einer Welle einen
alternativen Abstand zueinander aufweisen. Aus der Praxis ist es in diesem Zusammenhang
bekannt die rotierenden Wellen mit den daran montierten Rotationsmessern als Ganze
auszuwechseln. Das Auswechseln der Wellen ist in der Betriebsposition der Vorrichtung
nicht möglich, da hierbei die Verletzungsgefahr für die Bedienperson zu hoch wäre.
Aus diesem Grunde wird in der Praxis der mit den Wellen ausgestattete Einlauftisch
vollständig aus der Vorrichtung herausgezogen, beispielsweise um 1 m bis 1,50 m aus
der Vorrichtung herausgezogen. In diesem herausgezogenen Zustand kann dann eine Welle
mit darauf montierten Rotationsmessern gegen eine andere Welle mit Rotationsmessern
im veränderten Abstand ausgetauscht werden. Diese Maßnahmen sind aufwendig, da unter
anderem verschiedene Vorrichtungskomponenten voneinander gelöst werden müssen. Außerdem
ergeben sich im herausgezogenen Zustand des Einlauftisches eine Mehrzahl von vorkragenden
Maschinenkomponenten, die ebenfalls eine Verletzungsgefahr bzw. Stolpergefahr für
die Bedienpersonen darstellen. Von daher sind die aus der Praxis bekannten Maßnahmen
verbesserungsbedürftig.
[0004] Dementsprechend liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Bearbeitungsvorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, bei der auf einfache und wenig aufwendige sowie
funktionssichere Weise der Abstand der Rotationsmesser verändert werden kann und bei
der Verletzungsgefahren für die Bedienpersonen weitgehend vermieden werden können.
[0005] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung eine Bearbeitungsvorrichtung
für flächige Materialbahnen, insbesondere für die Faltung von Materialbahnen aus Papier
bzw. Cellulose und/oder Kunststoff und/oder aus Drahtgewebe bzw. aus drahtgewebeverstärkten
Materialien und/oder aus Kombinationen bzw. Laminaten der vorgenannten Materialien,wobei
die Vorrichtung einen Einlauftisch für die Zuführung der Materialbahn sowie an dem
Einlauftisch eine Längsschneideinrichtung zum Längsschneiden der Materialbahn aufweist,
wobei die Längsschneideinrichtung mit zumindest einer rotierbaren Welle mit zumindest
einem, vorzugsweise mit zumindest zwei darauf montierten Rotationsmessern, insbesondere
Kreismessern ausgestattet ist,
wobei die zumindest eine rotierbare Welle in dem Betriebszustand der Vorrichtung in
einem Abstand a zum Aufstellgrund bzw. zum Erdboden angeordnet ist, wobei der Einlauftisch
aus seiner Betriebsposition B in eine Wartungsposition W verschwenkbar ist,
wobei die rotierbare Welle in dieser Wartungsposition W in einem im Vergleich zum
Abstand a größeren Abstand a+x zum Aufstellgrund bzw. zum Erdboden angeordnet ist
und wobei in der Wartungsposition W des Einlauftisches
- die rotierbare Welle austauschbar ist
- und/oder zumindest ein auf der rotierbaren Welle montiertes Rotationsmesser entlang
der Welle in eine Alternativposition verschiebbar und dort fixierbar bzw. montierbar
ist.
[0006] Besonders bevorzugt ist dabei die zweite Alternative bei der zumindest ein auf der
rotierenden Welle montiertes Rotationsmesser bzw. bei der eine Mehrzahl von auf der
rotierenden Welle montierten Rotationsmessern entlang der Welle in eine Alternativposition
verschiebbar und dort fixierbar bzw. montierbar ist. Dieser Ausführungsvariante kommt
im Rahmen der Erfindung ganz besondere Bedeutung zu.
[0007] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch die erfindungsgemäße Verschwenkbarkeit
des Einlauftisches mitsamt der rotierenden Welle bzw. mitsamt den rotierenden Wellen
eine problemlose und zugleich funktionssichere Montage in Bezug auf einen Alternativabstand
der Rotationsmesser möglich ist. Vor allem ist ein einfacher Austausch der rotierbaren
Wellen oder eine einfache Verschiebung der Rotationsmesser auf den Wellen möglich,
ohne dass es zu Beeinträchtigungen bzw. Verletzungen oder Stolpergefahren für die
Bedienpersonen kommt. Von besonderer Bedeutung ist weiterhin, dass diese Montagearbeiten
aufgrund der einfachen Verschwenkbarkeit des Aggregates aus Einlauftisch und rotierbaren
Wellen sehr zügig und ohne lange Unterbrechung des Betriebes der Vorrichtung möglich
ist.
[0008] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung
eine Falteinrichtung zur Faltung der zugeführten Materialbahn aufweist. Dabei ist
zweckmäßigerweise der Einlauftisch und die zumindest eine rotierbare Welle in Zuführrichtung
der Materialbahn vor der Falteinrichtung angeordnet. Es liegt somit im Rahmen der
Erfindung, dass in Zuführrichtung der Materialbahn die Materialbahn zunächst über
das Aggregat aus dem Einlauftisch und der zumindest einen rotierbaren Welle geführt
wird und anschließend durch die Falteinrichtung geführt wird. In Kombination mit einer
Falteinrichtung kommt den erfindungsgemäßen Maßnahmen besondere Bedeutung zu. Hier
hat sich die erfindungsgemäße Verschwenkung und die erfindungsgemäße Montagemöglichkeit
besonders bewährt. Mit einer im Rahmen der Erfindung bevorzugt vorgesehenen Falteinrichtung
wird die Materialbahn insbesondere faltenbalgartig gefaltet. Derartige gefaltete Materialbahnabschnitte
finden beispielsweise Verwendung als Filtermedien.
[0009] Eine besonders empfohlene Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Längsschneideinrichtung zumindest zwei rotierbare Wellen
mit jeweils zumindest einem, vorzugsweise mit zumindest zwei darauf montierten Rotationsmessern,
insbesondere Kreismessern aufweist. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, dass nach
dem Verschwenken des Einlauftisches in die Wartungsposition W beide rotierbare Wellen
in einem größeren Abstand zum Aufstellgrund der Vorrichtung bzw. zum Erdboden angeordnet
sind als in der Betriebsposition B des Einlauftisches bzw. der Längsschneideinrichtung.
Die auf einer rotierbaren Welle montierten Rotationsmesser sind in vorgegebenem Abstand
zueinander angeordnet und definieren so die Breite des mit der Längsschneideinrichtung
zu schneidenden Materialstreifens. Auf einer rotierbaren Welle können beispielsweise
auch vier Rotationsmesser bzw. Kreismesser montiert sein, sodass aus der Materialbahn
dann drei Längsstreifen von in Abhängigkeit des Abstandes zwischen den Rotationsmessern
jeweils vorgegebener Breite geschnitten werden können.
[0010] Ein im Rahmen der Erfindung eingesetztes Rotationsmesser ist vorzugsweise als Kreismesser
mit kreisförmigem bzw. im Wesentlichen kreisförmigem Umfang ausgebildet. Es liegt
im Rahmen der Erfindung, dass der Durchmesser eines kreisscheibenförmigen Rotationsmessers
größer bzw. deutlich größer ist als der Durchmesser der zugeordneten rotierbaren Welle.
Dabei ist der Durchmesser eines Rotationsmessers bzw. eines Kreismessers vorzugsweise
mindestens 1,2-Mal und bevorzugt mindestens 1,5-Mal so groß wie der Durchmesser der
zugeordneten rotierbaren Welle, auf der das Rotationsmesser montiert ist. Nach einer
Ausführungsform ist der Durchmesser des Rotationsmessers mindestens 1,8-Mal so groß
wie der Durchmesser der zugeordneten rotierbaren Welle, auf der das Rotationsmesser
montiert ist.
[0011] Zweckmäßigerweise wird ein Rotationsmesser mit Hilfe zumindest eines Fixierungselementes
an der rotierbaren Welle montiert bzw. fixiert. Durch Lösen des zumindest einen Fixierungselementes
kann das Rotationsmesser auf der Welle bzw. längs der Welle verschoben werden und
bei Bedarf von der Welle entfernt werden. Bei den Fixierungselementen handelt es sich
beispielsweise um Spannelemente, Klemmringe, Bolzen, Schrauben und dergleichen. Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass ein Rotationsmesser mit zumindest einem Fixierungselement
an der zugeordneten rotierbaren Welle festgeklemmt wird.
[0012] Zweckmäßigerweise ist zumindest eine, insbesondere eine rotierbare Welle mit jeweils
zumindest einem, vorzugsweise mit zumindest zwei Rotationsmessern ausgestattet, wobei
das Rotationsmesser bzw. die Rotationsmesser als Obermesser in der Längsschneideinrichtung
funktioniert bzw. funktionieren. Fernerhin ist vorzugsweise zumindest eine, insbesondere
eine rotierbare Welle mit jeweils zumindest einem, vorzugsweise mit zumindest zwei
Rotationsmessern ausgestattet, wobei das Rotationsmesser bzw. die Rotationsmesser
als Untermesser in der Längsschneideinrichtung funktioniert/funktionieren. Das Untermesser
bzw. die Untermesser bilden gleichsam ein Gegenlager für das Obermesser bzw. für die
Obermesser beim Längsschneiden der Materialbahn.
[0013] Erfindungsgemäß ist der Einlauftisch aus seiner Betriebsposition B in eine Wartungsposition
W verschwenkbar. Dabei ist es bevorzugt, dass der Einlauftisch bei der Überführung
von der Betriebsposition B in die Wartungsposition W um eine Schwenkachse bzw. um
lediglich eine Schwenkachse schwenkbar ist. Vorzugsweise erfolgt also die Überführung
von der Betriebsposition B in die Wartungsposition W mit Hilfe lediglich einer Schwenkbewegung
des Einlauftisches um die genannte Schwenkachse. Eine besonders empfohlene Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Einlauftisch bei der Überführung
von der Betriebsposition B in die Wartungsposition W zunächst um eine Verschiebestrecke
V translatorisch aus der Betriebsposition B bewegt wird und zwar bewährtermaßen in
die der Zuführrichtung der Materialbahn entgegengesetzten Richtung. Erst im Anschluss
daran wird der Einlauftisch in die Betriebsposition B verschwenkt und vorzugsweise
um die lediglich eine Schwenkachse verschwenkt. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass die Verschiebestrecke V relativ kurz ausgebildet ist. Vorzugsweise beträgt die
Länge der Verschiebestrecke V für den Einlauftisch maximal das 6-fache, insbesondere
maximal das 5-fache und vorzugsweise maximal das 4-fache des Durchmessers einer rotierbaren
Welle des Einlauftisches bzw. des Durchmessers der rotierenden Welle im Bereich eines
daran montierten Rotationsmessers. Insoweit ist die nach bevorzugter Ausführungsform
genutzte Verschiebestrecke V für die translatorische Bewegung des Einlauftisches viel
kürzer als die Strecke um die der Einlauftisch bei den eingangs beschriebenen bekannten
Maßnahmen aus der Maschine herausgezogen wird. Zweckmäßigerweise ist die Verschiebestrecke
V also kleiner als 1 m, vorzugsweise kleiner als 90 cm, insbesondere kleiner als 80
cm, bevorzugt kleiner als 70 cm und sehr bevorzugt kleiner als 60 cm. Gemäß einer
empfohlenen Ausführungsform der Erfindung ist die Verschiebestrecke V für die translatorische
Bewegung des Einlauftisches kleiner als 50 cm.
[0014] Bewährtermaßen wird der Einlauftisch nach seiner translatorischen Bewegung um die
Verschiebestrecke V in die Wartungsposition W verschwenkt. Gemäß sehr empfohlener
Ausführungsform der Erfindung wird der Einlauftisch bei der Überführung von der Betriebsposition
B in die Wartungsposition W um 60° bis 120°, insbesondere um 70° bis 110°, bevorzugt
um 80° bis 100° und sehr bevorzugt um 85° bis 95° und besonders bevorzugt um 90° bzw.
um etwa 90° von der Betriebsposition B in die Wartungsposition W verschwenkt.
[0015] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die rotierbare Welle bzw. die rotierbaren
Wellen mit den Rotationsmessern beim Verschwenken des Einlauftisches in die Wartungsposition
W nach oben hin verschwenkt wird/werden, sodass zweckmäßigerweise die stirnseitige
Einlaufseite des Einlauftisches nach unten zum Aufstellgrund und bzw. zum Erdboden
hin orientiert ist und die rotierbare Welle bzw. die rotierbaren Wellen an der Oberseite
des verschwenkten Einlauftisches angeordnet sind. Auf diese Weise sind die rotierbaren
Wellen bzw. die Rotationsmesser für einen Austausch der Wellen bzw. für eine Verstellung
der Rotationsmesser einfach und problemlos zugänglich. Dabei liegt es weiterhin im
Rahmen der Erfindung, dass die Rotationswelle bzw. die Rotationswellen zur Einlaufseite
des Einlauftisches hin verschwenkt werden und vorzugsweise um einen Winkel von 90°
bzw. etwa 90° in dieser Weise verschwenkt werden. Fernerhin liegt es im Rahmen der
Erfindung, dass die Einlauffläche des Einlauftisches in der Wartungsposition W des
Einlauftisches quer bzw. senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht zum Aufstellgrund
der Vorrichtung bzw. zum Erdboden angeordnet ist. Es empfiehlt sich, dass eine rotierbare
Welle in der Wartungsposition W des Einlauftisches einen Abstand von 100 bis 200 cm,
insbesondere von 120 bis 180 cm, bevorzugt von 130 bis 170 cm und besonders bevorzugt
von 130 bis 160 cm zum Aufstellgrund der Vorrichtung bzw. zum Erdboden aufweist.
[0016] Es wurde bereits oben darauf hingewiesen, dass im Rahmen der Erfindung die zweite
Alternative des Schutzanspruches 1 besonders bevorzugt ist, wonach in der Wartungsposition
W zumindest ein auf einer rotierbaren Welle montiertes Rotationsmesser entlang der
Welle in eine Alternativposition verschiebbar ist und dort fixierbar bzw. montierbar
ist. Zweckmäßigerweise wird eine Mehrzahl von Rotationsmessern auf einer rotierbaren
Welle entlang der Welle in Alternativpositionen verschoben und dort fixiert bzw. montiert.
Vorzugsweise erfolgt diese Verschiebung der Rotationsmesser sowohl an einer rotierbaren
Welle mit als Obermesser funktionierenden Rotationsmessern als auch an einer rotierbaren
Welle mit als Untermesser funktionierenden Rotationsmessern.
[0017] Gemäß besonders empfohlener Ausführungsform der Erfindung wird ein an einer rotierbaren
Welle montiertes Rotationsmesser in der Wartungsposition W von einer Fixierung an
der rotierbaren Welle gelöst, auf der Welle in die Alternativposition verschoben und
in der Alternativposition wieder an der Welle fixiert. Dabei werden vorzugsweise Fixierelemente
zur Fixierung des Rotationsmessers an der Welle zunächst gelöst und nach Verschieben
des Rotationsmessers auf der Welle in die Alternativposition wird das Rotationsmesser
in dieser Alternativposition mit den Fixierungselementen wieder an der Welle fixiert.
[0018] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass an der erfindungsgemäßen Vorrichtung
die Längsschneideinrichtung auf sehr einfache, problemlose und funktionssichere Weise
zum Schneiden verschieden breiter Materialbahnstreifen eingestellt werden kann. Hervorzuheben
ist dabei insbesondere, dass ein erfindungsgemäßer Austausch einer Welle und/oder
ein erfindungsgemäßes Verschieben der Rotationsmesser in Alternativpositionen bequem,
schnell und ohne Verletzungsgefahren für die Bedienpersonen durchgeführt werden kann.
Die Überführung von der Betriebsposition B in die Wartungsposition W und umgekehrt
ist zügig sowie störungs- und zwangfrei durchführbar. Wesentlich ist weiterhin, dass
die erfindungsgemäßen Maßnahmen mit geringen Kosten und mit geringem Aufwand realisiert
werden können. Insoweit zeichnet sich die Erfindung durch beachtliche Vorteile aus
und zwar insbesondere im Hinblick auf Flexibilität und Variabilität einerseits und
im Hinblick auf Funktionssicherheit und Bedienpersonalfreundlichkeit andererseits.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- Eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit dem Einlauftisch
in der Betriebsposition B,
- Fig. 2
- den Gegenstand nach Fig. 1 in einer anderen Funktionsstellung bei der Überführung
in die Wartungsposition W,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung mit dem Einlauftisch in seiner Wartungsposition
W und
- Fig. 4
- einen vergrößerten Ausschnitt aus der Fig. 3 im Bereich der rotierbaren Wellen bzw.
im Bereich der Rotationsmesser.
[0020] Die Figuren zeigen eine erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung 1 für eine flächige
Materialbahn 2. Im Ausführungsbeispiel mag es sich um eine Materialbahn 2 aus Papier
handeln. Gemäß besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird mit der Bearbeitungsvorrichtung
1 eine Faltung der Materialbahn 2 durchgeführt. Dazu ist zweckmäßigerweise und im
Ausführungsbeispiel ein Faltmesser F vorgesehen, wobei vorzugsweise durch eine taktweise
Auf- und Ab-Bewegung des Faltmessers F die Materialbahn 2 in nicht näher dargestellter
Weise faltenbalgartig gefaltet wird. Die Vorrichtung weist einen Einlauftisch 3 für
die Zuführung der Materialbahn 2 auf. Der Einlauftisch 3 ist in Einlaufrichtung bzw.
Zuführrichtung vor dem Faltmesser F angeordnet. An dem Einlauftisch 3 ist eine Längsschneideinrichtung
4 zum Längsschneiden der Materialbahn 2 vorgesehen. Mit der Längsschneideinrichtung
4 wird die Materialbahn 2 in Längsstreifen vorgegebener Breite geschnitten, wobei
diese Längsstreifen der Materialbahn 2 anschließend der Faltung mit dem Faltmesser
F unterzogen werden. Zweckmäßigerweise werden mit der Längsschneideinrichtung 4 gleichzeitig
mehrere Längsstreifen der Materialbahn 2 geschnitten, die parallel zueinander dem
Faltmesser F zugeführt werden.
[0021] Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel ist die Längsschneideinrichtung 4 mit zwei
rotierbaren Wellen 5, 6 ausgestattet, wobei auf jeder dieser rotierbaren Wellen 5,
6 mehrere in Form von Kreismessern ausgebildete Rotationsmesser 7, 8 montiert sind.
Die erste rotierbare Welle 5 ist dabei mit als Kreismessern ausgebildeten Rotationsmessern
7 ausgestattet, die als Obermesser in der Längsschneideinrichtung 4 funktionieren.
Diese Rotationsmesser 7 bzw. Kreismesser weisen empfohlenermaßen eine über den Umfang
umlaufende schmale scharfe Schneidklinge zum Schneiden der Materialbahn 2 auf. Die
Rotationsmesser 7 sind fest mit der rotierbaren Welle 5 verbunden und rotieren daher
mit der rotierbaren Welle 5 und beaufschlagen die in Zuführrichtung zulaufende Materialbahn
2. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel ist die zweite rotierbare Welle 6 mit Rotationsmessern
8 ausgestattet, die als Untermesser in der Längsschneideinrichtung 4 funktionieren.
Bewährtermaßen und im Ausführungsbeispiel sind diese als Untermesser funktionierenden
Rotationsmesser 8 als flache Zylinder mit einer Schneidkante als Gegenlager für die
Obermesser 7 ausgebildet. Auch diese Rotationsmesser 8 bzw. Untermesser sind fest
mit der zugeordneten rotierbaren Welle 6 verbunden und rotieren mit dieser Welle 6.
Bezüglich der beiden rotierbaren Wellen 5, 6 und der darauf montierten bzw. fixierten
Rotationsmesser 7, 8 kann insbesondere auch auf die Fig. 4 verwiesen werden.
[0022] Die Fig. 1 zeigt den Betriebszustand der Vorrichtung und die Betriebsposition B des
Einlauftisches 3. Die rotierbaren Wellen 5, 6 sind hier mit einem bestimmten Abstand
zum Aufstellgrund 9 der Vorrichtung bzw. zum Erdboden angeordnet. Zur Überführung
des Einlauftisches 3 von seiner Betriebsposition B in eine Wartungsposition W wird
der Einlauftisch 3 zunächst um eine - vorzugsweise horizontale - Verschiebestrecke
V translatorisch aus der Betriebsposition B zweckmäßigerweise entgegen der Zuführrichtung
der Materialbahn 2 bewegt. Diesen um die Verschiebestrecke V verschobenen Zustand
des Einlauftisches 3 zeigt die Fig. 2.
[0023] Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel erfolgt im Anschluss an diese Verschiebung des
Einlauftisches 3 die erfindungsgemäße Verschwenkung des Einlauftisches 3 aus seiner
Betriebsposition B in seine Wartungsposition W. Dabei wird der Einlauftisch 3 zweckmäßigerweise
und im Ausführungsbeispiel um einen Winkel von 90° um die Schwenkachse 11 in die Wartungsposition
W verschwenkt. Diese verschwenkte Stellung bzw. die Wartungsposition W des Einlauftisches
3 zeigt die Fig. 3. Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel wurde die Verschwenkung des
Einlauftisches 3 mit der Maßgabe durchgeführt, dass die Oberfläche des Einlauftisches
3 senkrecht zum Aufstellgrund 9 bzw. zum Erdboden angeordnet ist und dass die vorderseitige
Stirnseite des Einlauftisches 3 in der Wartungsposition W nach unten bzw. zum Erdboden
hin orientiert ist. Zweckmäßigerweise sind die beiden rotierbaren Wellen 5, 6 in der
verschwenkten Stellung bzw. in der Wartungsposition W oberseitig an dem Einlauftisch
3 angeordnet, sodass sie für eine Bedienperson problemlos zugänglich sind. Die beiden
rotierbaren Wellen 5, 6 haben in dieser Wartungsposition W einen im Vergleich zum
ersten Abstand in der Betriebsposition B größeren Abstand zum Aufstellgrund 9 bzw.
zum Erdboden.
[0024] Die beiden rotierbaren Wellen 5, 6 mögen in der Wartungsposition W einen Abstand
von 150 cm zum Aufstellgrund 9 bzw. zum Erdboden aufweisen.
[0025] In der Wartungsposition W des Einlauftisches 3 kann aufgrund der oberseitigen Orientierung
der beiden rotierbaren Wellen 5, 6 ohne Probleme ein Austausch einer Welle 5, 6 erfolgen.
Bevorzugt ist im Rahmen der Erfindung, dass in dieser Wartungsposition W die auf den
rotierenden Wellen 5, 6 montierten bzw. fixierten Rotationsmesser 7, 8 entlang der
Welle 5, 6 in eine Alternativposition verschoben werden und dort fixiert werden, sodass
eine alternative Breite von Materialstreifen aus der Materialbahn geschnitten werden
kann. Die Rotationsmesser 7, 8 sind zweckmäßigerweise mit Fixierelementen an der jeweiligen
Welle 5, 6 fixiert. Vor dem Verschieben in die Alternativposition werden diese Fixierelemente
vorzugsweise gelöst, anschließend wird das betreffende Rotationsmesser 7, 8 entlang
der Welle 5, 6 in die Alternativposition verschoben und daraufhin dort wieder mit
den Fixierungselementen fixiert.
[0026] Im Anschluss an die an den Wellen 5, 6 durchgeführten Austausch- bzw. Verschiebearbeiten
wird der Einlauftisch 3 zweckmäßigerweise wieder um die Schwenkachse 11 zurückverschwenkt,
sodass die Oberfläche des Einlauftisches 3 bevorzugt parallel bzw. im Wesentlichen
parallel zum Aufstellgrund 9 bzw. zum Erdboden orientiert ist. Vorzugsweise wird der
Einlauftisch 3 dann wieder um die Verschiebestrecke V in seine Betriebsposition B
(Fig. 1) zurückgefahren.
1. Bearbeitungsvorrichtung (1) für flächige Materialbahnen (2), insbesondere für die
Faltung von Materialbahnen (2) aus Papier bzw. Cellulose und/oder Kunststoff und/oder
aus Drahtgewebe bzw. aus drahtgewebeverstärkten Materialien und/oder aus Kombinationen
bzw. Laminaten der vorgenannten Materialien, wobei die Vorrichtung einen Einlauftisch
(3) für die Zuführung der Materialbahn (2) sowie an dem Einlauftisch (3) eine Längsschneideinrichtung
(4) zum Längsschneiden der Materialbahn (2) aufweist,
wobei die Längsschneideinrichtung (4) mit zumindest einer rotierbaren Welle (5, 6)
mit zumindest einem, vorzugsweise mit zumindest zwei darauf montierten Rotationsmessern
(7, 8), insbesondere Kreismessern ausgestattet ist,
wobei die zumindest eine rotierbare Welle (5, 6) in dem Betriebszustand der Vorrichtung
in einem Abstand a zum Aufstellgrund (9) bzw. zum Erdboden angeordnet ist, wobei der
Einlauftisch (3) aus seiner Betriebsposition B in eine Wartungsposition W verschwenkbar
ist,
wobei die rotierbare Welle (5, 6) in dieser Wartungsposition W in einem im Vergleich
zum Abstand a größeren Abstand a+x zum Aufstellgrund (9) bzw. zum Erdboden angeordnet
ist und wobei in der Wartungsposition W des Einlauftisches (3)
- die rotierbare Welle (5, 6) austauschbar ist
- und/oder zumindest ein auf der rotierbaren Welle (5, 6) montiertes Rotationsmesser
(7, 8) entlang der Welle (5, 6) in eine Alternativposition verschiebbar und dort fixierbar
bzw. montierbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Bearbeitungsvorrichtung (1) eine Falteinrichtung
(10) zur Faltung der zugeführten Materialbahn (2) aufweist und wobei der Einlauftisch
(3) und die zumindest eine rotierbare Welle (5, 6) in Zuführrichtung der Materialbahn
(2) vor der Falteinrichtung (10) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Längsschneideinrichtung (4)
zumindest zwei rotierbare Wellen (5, 6) mit jeweils zumindest einem, vorzugsweise
mit zumindest zwei darauf montierten Rotationsmessern (7, 8), insbesondere Kreismessern
aufweist, wobei nach Verschwenken des Einlauftisches (3) in die Wartungsposition W
beide rotierbare Wellen (5, 6) in einem größeren Abstand zum Aufstellgrund (9) bzw.
zum Erdboden angeordnet sind als in der Betriebsposition B des Einlauftisches (3).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei zumindest eine, insbesondere eine
rotierbare Welle (5, 6) mit jeweils zumindest einem, vorzugsweise mit zumindest zwei
Rotationsmessern (7, 8) ausgestattet ist, das/die als Obermesser (7) in der Längsschneideinrichtung
(4) funktioniert/funktionieren.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zumindest eine, insbesondere eine
rotierbare Welle (5, 6) mit jeweils zumindest einem, vorzugsweise mit zumindest zwei
Rotationsmessern (7, 8) ausgestattet ist, das/die als Untermesser (8) in der Längsschneideinrichtung
(4) funktioniert/funktionieren.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Einlauftisch (3) bei der Überführung
von der Betriebsposition B in die Wartungsposition W um eine Schwenkachse (11) schwenkbar
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Einlauftisch (3) bei der Überführung
von der Betriebsposition B in die Wartungsposition W zunächst um eine Verschiebestrecke
V translatorisch aus der Betriebsposition B bewegbar ist - vorzugsweise entgegen der
Zuführrichtung der Materialbahn bewegbar ist - und wobei im Anschluss daran der Einlauftisch
(3) in die Betriebsposition B verschwenkbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Einlauftisch (3) bei der Überführung
von der Betriebsposition B in die Wartungsposition W um 60°bis 120°, insbesondere
um 70° bis 110°, bevorzugt um 80° bis 100° und sehr bevorzugt um 85° bis 95° von der
Betriebsposition B in die Wartungsposition W verschwenkbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei eine rotierbare Welle (5, 6) in
der Wartungsposition W des Einlauftisches (3) einen Abstand von 100 bis 200 cm, insbesondere
von 120 bis 180 cm, bevorzugt von 130 bis 170 cm und besonders bevorzugt von 130 bis
160 cm zum Aufstellgrund (9) bzw. zum Erdboden aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei ein an der bzw. an einer rotierbaren
Welle (5, 6) montiertes Rotationsmesser (7, 8) in der Wartungsposition W von einer
Fixierung an der rotierbaren Welle (5, 6) lösbar ist, auf der Welle in die Alternativposition
verschiebbar ist und in der Alternativposition wieder an der Welle (5, 6) fixierbar
ist.