[0001] Die Erfindung betrifft einen Brandabschluss umfassend eine Gebäudeöffnung und ein
Brandschutzschiebetor mit einem entlang einer Laufschiene in einer Schließrichtung
zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung verschiebbaren Torblatt.
Das Torblatt verschließt in der Schließstellung die Gebäudeöffnung, während es in
der Öffnungsstellung die Gebäudeöffnung zumindest teilweise freigibt. Das Torblatt
erstreckt sich in der Schließrichtung, in einer Vertikalrichtung und in einer Dickenrichtung
und weist einen im Wesentlichen quaderförmigen Grundkörper aus einem Metallkasten
und einer darin angeordneten Brandschutzfüllung auf. An dem die Gebäudeöffnung in
der Vertikalrichtung nach oben begrenzenden Sturz ist ein Dichtelement angeordnet,
welches an einer zugeordneten Anlagefläche des Torblattes zumindest in der Schließstellung
anliegt.
[0002] Mit einem gattungsgemäßen Brandabschluss können mehrere Gebäudeabschnitte bzw. die
Gebäudeinnen- und außenseite gegenüber dem Durchtritt von Flammen und Rauchgasen abgesichert
werden. Folglich ist das wichtigste Qualitätskriterium eines Brandabschlusses seine
sogenannte Brandschutzklasse. Hierbei handelt es sich um eine Zeitangabe, wie lange
ein jeweiliger Brandabschluss unter genormten Bedingungen einem Feuer standhalten
kann.
[0003] Zusätzlich gewinnen jedoch auch die Eigenschaften von Brandabschlüssen im Regelbetrieb
- das heißt außerhalb von Feuerereignissen - an Bedeutung. So wird aufgrund verschärfter
Energiesparregularien der Wärmedurchtritt besonders relevant. Da die Tür- bzw. Torkörper
von Brandabschlüssen zur Erzielung hoher Feuerwiderstandsklassen regelmäßig mit einem
thermischen Dämmmaterial ausgestattet sind, kommt hierbei insbesondere der Abdichtung
zwischen dem Torblatt und der Gebäudeöffnung eine besondere Bedeutung zu.
[0004] Die Abdichtung des Torblattes auf der Einlaufseite bzw. auf der Gegeneinlaufseite
sind hinreichend bekannt. Dabei kommt der Torkörper üblicherweise erst mit Erreichen
einer Endlage (der Schließstellung) in Kontakt mit zugeordneten Dichtmitteln, welche
das Torblatt in der Schließrichtung nach links und rechts mit der Berandung des Gebäudedurchgangs
dichtend verbinden. Dies wird durch den Umstand vereinfacht, dass infolge der Schließbewegung
in der Schließrichtung an den Stirnseiten des Torblattes eine große Abstandsänderung
zu den Rändern des Gebäudedurchgangs stattfindet. Im Gegensatz hierzu ändert sich
an der Oberseite des Torblattes der Abstand nicht oder nur wenig.
[0005] Zusätzlich ist an der Oberseite des Tores die zu erwartende thermische Belastung
im Brandfall am höchsten. Entsprechend ist die Brandschutzausführung in diesem Kopfbereich
stets verstärkt auszubilden, was allerdings mit der Abdichtung im Normalbetrieb im
Konflikt kommen kann. Auch sind die für den Normalbetrieb verwendeten Dichtungen üblicherweise
nicht geeignet, auch im Brandfall einen sicheren Abschluss zu gewährleisten. Elastische
Dichtprofile - insbesondere aus elastomeren Kunststoffen bzw. Gummi schmelzen unter
Hitzeeinwirkung und/oder fallen einer thermischen Zersetzung zum Opfer.
[0006] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die oberseitige
Abdichtung eines Brandabschlusses zu verbessern. Insbesondere soll sowohl die Dichtwirkung
im Normalbetrieb als auch eine Abdichtung im Brandfall gewährleistet und verbessert
werden.
[0007] Gegenstand der Erfindung und Lösung dieser Aufgabe ist ein Brandabschluss gemäß Patentanspruch
1. Bevorzugte Ausgestaltung sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
[0008] Ausgehend von dem gattungsgemäßen Brandabschluss ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Anlagefläche durch ein Blechprofil gebildet wird, welches außenseitig auf
einer Deckfläche des Grundkörpers angebracht ist. Hierdurch ist einerseits eine freiere
Gestaltung der Dichtfläche auf der Torblattseite möglich. Andererseits wird durch
die Aufdoppelung eines zusätzlichen Bleches in dem die Dichtfläche bildenden Kopfbereich
des Torblattes eine zusätzliche Isolierung bereitgestellt. Infolgedessen wird der
Wärmetransport bei einem Feuer an der dem Dichtelement abgewandten Seite des Torblattes
ein Aufheizen des Dichtelementes verzögert. Hierdurch kann in einem solchen Brandfall
die reguläre Abdichtung durch das Dichtelement länger erhalten bleiben. Weiterhin
kann durch die zusätzliche Isolierung im Kopfbereich der Branddurchtritt verzögert
werden. Dort sind gemäß den einschlägigen Brandschutznormen Messpunkte angeordnet,
sodass eine höhere Brandschutzklasse erzielt werden kann.
[0009] Das Dichtelement ist bevorzugt mit einem elastischen Dichtprofil, insbesondere einer
Dichtlippe ausgebildet. Das Dichtprofil ist dabei bevorzugt aus einem elastomeren
Kunststoff, insbesondere mit Naturkautschuk und/oder synthetischen Kautschuken ausgebildet.
Das Dichtprofil weist vorzugsweise, zumindest im Bereich der Kontaktstelle mit dem
Blechprofil, eine reibungsvermindernde Beschichtung auf. Vorzugsweise ist das Dichtelement
direkt oder indirekt an dem Sturz und/oder der Laufschiene befestigt.
[0010] Besonders bevorzugt ist zwischen dem Blechprofil und dem Grundkörper zumindest ein
Dämmelement angeordnet. Das Dämmelement verstärkt zusätzlich die Isolationswirkung.
Dabei ist das Dämmelement insbesondere von dem Blechprofil gehalten und benötigt keine
zusätzliche Befestigung. Vorzugsweise ist das Dämmelement als Dämmstoffplatte, insbesondere
als Hartfaserplatte oder feuerhemmende Gipskartonplatte (GKF) ausgebildet.
[0011] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung erstreckt sich das Blechprofil in der
Vertikalrichtung bis zu der Laufschiene. Hierbei ergibt sich in der Vertikalrichtung
ein Überlapp. Gemäß dieser Ausführungsform wird gewährleistet, dass sich die positive
Wirkung des Blechprofiles auf den gesamten funktionalen Kopfbereich des Tores erstreckt.
Die zusätzliche Isolationswirkung reicht damit lückenlos bis an das - seinerseits
ebenfalls isolierend wirkende - Schienenprofil der Laufschiene heran.
[0012] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausgestaltung wird das Blechprofil von einem Rinnenprofil
in vertikaler Richtung hintergriffen. Dieses weist einen in der Vertikalrichtung nach
oben hin offenen Rinnenbereich auf und kann ein- oder mehrteilig ausgebildet sein.
Das hintergreifende Rinnenprofil dient zum Auffangen von unter Hitzeeinwirkung fließfähig
gewordenen Materialien, insbesondere Intumeszenzmaterialien. Das Rinnenprofil ist
vorzugsweise mit der Laufschiene verbunden oder mit dieser zumindest in Teilen einstückig
ausgebildet. Der Rinnenbereich kann zur Isolierung und Stabilisierung zumindest teilweise
mit einem Isoliermaterial - insbesondere einem GKF-Stollen, ausgefüllt sein. Gemäß
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist auch das Dichtelement direkt oder indirekt
an dem Rinnenprofil gehalten.
[0013] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist an einem der Laufschiene zugewandten
Abschnitt des Blechprofils ein intumeszierender Materialstreifen angeordnet. Dieser
erfährt unter Hitzeeinwirkung im Brandfall eine starke Volumenausdehnung, wodurch
der Spalt zwischen der Laufschiene und dem diesem gegenüberliegenden Abschnitt des
Blechprofils geschlossen und abgedichtet werden kann.
[0014] Dabei weist das Blechprofil besonders bevorzugt einen parallel zu einer Außenfläche
der Laufschiene verlaufenden Abschnitt auf. Dieser kann insbesondere mit dem der Laufschiene
zugewandten und mit einem Intumeszenzstreifen versehenen Abschnitt identisch sein.
Durch die parallel verlaufenden Abschnitte der Laufschiene und des Blechprofils wird
ein Dichtbereich mit konstanter Spaltbreite bereitgestellt. Dieser ist zur Abdichtung
durch ein intumeszierendes Material besonders gut geeignet.
[0015] Besonders bevorzugt verbleibt an dem parallel verlaufenden Abschnitt zu der Laufschiene
ein Spalt von 1 cm oder weniger. In diesem Spaltmaß ist der schnelle und sichere Abschluss
durch das intumeszierende Material gewährleistet.
[0016] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bildet das Blechprofil
einen Auffangbereich, welcher nach unten hin geschlossen ist. Der Auffangbereich dient
dazu Teile des intumeszierenden Materials aufzunehmen, welches infolge von Hitzeeinwirkung
fließfähig geworden sind.
[0017] Besonders bevorzugt ist das Blechprofil - insbesondere in einem in der Vertikalrichtung
oberen Bereich - von dem Grundkörper weggeneigt.
[0018] Vorzugsweise weist das Blechprofil einen horizontal - senkrecht zu der Vertikalrichtung
- ausgerichteten Basisschenkel und einen hieran unmittelbar anschließenden Begrenzungsschenkel
auf.
[0019] Der Begrenzungsschenkel ist in einer ersten Ausführung gegenüber der Horizontalebene
aufwärts abgekantet und vorzugsweise gegenüber einer senkrecht zu der Dickenrichtung
stehenden Vertikalebene auswärts geneigt. Durch den Begrenzungsschenkel und den Basisschenkel
wird ein kelchartiger Bereich des Blechprofils gebildet, in dem das intumeszierende
Material fließsicher gehalten wird. Besonders bevorzugt sind jeweils an der dem Torblattgrundkörper
zugewandten Innenseite des Basisschenkels und des Begrenzungsschenkels ein Intumeszenzstreifen
angeordnet.
[0020] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist der an dem Basisschenkel unmittelbar
anschließende Begrenzungsschenkel abwärts gekantet und insbesondere parallel zur Torblattaußenseite
ausgerichtet.
[0021] Besonders bevorzugt ist diese abwärts gekantete Begrenzungsschenkel oberhalb eines
Rinnenprofils angeordnet oder greift in dieses ein. Somit kann sichergestellt werden,
dass auf oder oberhalb des Basisschenkels fließfähig gewordenes Material sicher in
das Rinnenprofil geleitet wird. Weiterhin wird hierdurch der Durchtrittsweg für Rauchgase
verlängert und somit ein Dichtungseffekt nach Art einer Labyrinthdichtung bereitgestellt.
[0022] Vorzugsweise ist an einer dem Rinnenprofil zugewanden Außenfläche des Blechprofils
ein zusätzlicher Intumeszenzstreifen oberhalb des Dichtelements angeordnet. Dieser
kann die Dichtwirkung des Dichtelementes im Brandfall zumindest teil- bzw. übergangsweise
übernehmen.
[0023] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen dem Blechprofil und dem Torblattgrundkörper
ein Freiraum angeordnet, welcher ebenfalls zur Aufnahme von fließendem Intumeszenzmaterial
dienen kann. Hierdurch wird das Aufnahmevolumen des Auffangbereiches zusätzlich vergrößert.
[0024] Besonders vorzugsweise erstreckt sich das Blechprofil in der Vertikalrichtung ausgehend
von dem Sturz der Gebäudeöffnung zumindest um 100 mm, insbesondere um zumindest 120
mm nach unten. Diese Größe ist ausreichend, um den im Brandfall besonders stark belasteten
oberen Bereich des Tores zusätzlich zu schützen.
[0025] Zweckmäßigerweise steht das Blechprofil in der Vertikalrichtung gegenüber dem Sturz
der Gebäudeöffnung um nicht mehr als 300 mm nach unten vor. Eine breitere Ausbildung
des Blechprofils würde zu erhöhtem Materialeinsatz ohne zusätzlichen Nutzen in Bezug
auf die oberseitige Abdichtung und Branddämmung führen.
[0026] Das Blechprofil erstreckt sich vorzugsweise - ein- oder mehrteilig - über zumindest
den Bereich des Torblattgrundkörpers, welcher in der Schließstellung die Gebäudeöffnung
abdeckt. Besonders bevorzugt erstreckt sich das Blechprofil über die gesamte Breite
des Grundkörpers in der Schließrichtung.
[0027] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Blechprofil lediglich
an seiner unteren Kante an dem Grundkörper befestigt. Hierbei bleiben insbesondere
die in der Schließrichtung stirnseitigen Enden des Blechprofils außer Betracht. Durch
die ausschließlich unterseitige Befestigung des Blechprofils kann dieses bei extremen
Belastungen - beispielsweise durch sich exzessiv ausdehnendes Intumeszenzmaterial
- von dem Grundkörper wegbiegen. Dies dient als zusätzlicher Schutz gegenüber einem
Herauslaufen des Intumeszenzmaterials.
[0028] Die Laufschiene ist vorzugsweise mittels zumindest einem Tragwinkels an der die Gebäudeöffnung
bildenden Wand befestigt. Dabei können der Tragwinkel und die Laufschiene bevorzugt
mit einer, insbesondere blechförmigen, Haube abgedeckt sein. Die Haube kann zusätzliche
feuerfeste Dämmmaterialien zum Ausfüllen von Hohlräumeneinschließen.
[0029] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung besteht keine direkte laterale, d. h. in der
Dickenrichtung wirksame, Verbindung zwischen der Laufschiene und der Wand. Zwischen
der Laufschiene und der Wand können jedoch bevorzugt Intumeszenzstreifen angeordnet
sein. Zur Sicherstellung der Dichtigkeit können diese mit der Laufschiene und/oder
der Wand verklebt sein, ohne dass hierbei eine tragende Verbindung zu Stande kommt.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen dabei schematisch:
- Fig. 1
- Eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Brandabschlusses,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den Brandabschluss gemäß Fig. 1 entlang einer Schnittebene A-Aund
- Fig. 3
- einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt bei einer alternativen Ausführungsform.
[0031] In der Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Brandabschluss mit einer innerhalb einer
Wand 1 angeordneten Gebäudeöffnung 2 perspektivisch dargestellt. Dieser umfasst ferner
ein Brandschutzschiebetor 3, welches an einer oberhalb der Gebäudeöffnung 2 angeordneten
Laufschiene 4 in einer Schließrichtung x verschiebbar geführt ist. Dabei lässt sich
das Torblatt 3 zwischen einer Schließstellung, in der es die Gebäudeöffnung 2 verdeckt
und einer Öffnungsstellung, in welcher es die Gebäudeöffnung 2 freigibt, verschieben.
Seitlich zu der Gebäudeöffnung 2 ist ein Toreinlaufprofil 5 angeordnet, welches sich
über die gesamte Erstreckung der Gebäudeöffnung 2 in einer Vertikalrichtung y erstreckt
und unmittelbar an das Laufschienenprofil 4 angrenzt. In der Schließstellung liegt
das Torblatt 3 dichtend an dem Toreinlaufprofil 5 an. Das Torblatt 3 erstreckt sich
in der Schließrichtung, der Vertikalrichtung und in einer zu beiden vorgenannten Richtungen
senkrecht stehenden Dickenrichtung z. Einer vergleichenden Betrachtung mit der Fig.
2 entnimmt man, dass das Torblatt 3 einen im Wesentlichen quaderförmigen Grundkörper
mit einem Metallkasten 6 und einer daran angeordneten Brandschutzfüllung 7 aufweist.
An dem die Gebäudeöffnung 2 nach oben hin begrenzenden Sturz 8 der Wand 1 ist ein
Dichtelement 9 angeordnet. Das Dichtelement 9 weist einen metallischen, an dem Sturz
8 befestigten Halter 9a sowie ein darin eingestecktes elastisches Profil 9b auf. Das
Dichtprofil 9b erstreckt sich in der Schließrichtung und ist mit einer zugeordneten
Anlagefläche des Torblattes 3 in jeder Schließposition in Kontakt. Somit gleitet das
Dichtprofil 9b bei einer Bewegung des Torblattes 3 in der Schließrichtung x entlang
der zugeordneten Anlagefläche. Zur Reduzierung des Verschleißes ist das Dichtprofil
9b dabei zumindest in einem Kontaktbereich - welcher an dem Torblatt 3 anliegt - mit
einer den Reibwert reduzierenden Beschichtung versehen.
[0032] Erfindungsgemäß ist die Anlagefläche für das Dichtprofil 9b durch ein Blechprofil
10 gebildet, welches außenseitig auf einer Deckfläche 11 des Grundkörpers angeordnet.
Die Deckflächen 11 werden durch die Außenseiten des Metallkastens 6 gebildet und bilden
den Abschluss des Torblattes 3 in der Dickenrichtung z.
[0033] Zwischen dem Blechprofil 10 und dem Grundkörper ist ein Dämmelement 12 in Gestalt
einer Hartfaserdämmplatte angeordnet. Diese erstreckt sich in der Vertikalrichtung
vom unterseitigen Abschluss des Blechprofils 10 bis über den Sturz 8 des Gebäudedurchgangs
2 hinaus. Das Dämmelement 12 ist formschlüssig zwischen dem Blechprofil 10 und dem
Torblatt 3 aufgenommen und benötigt keine zusätzlichen Befestigungen - wie beispielsweise
Klebeverbindungen.
[0034] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich das Blechprofil 10 in der Vertikalrichtung
y bis zu der Laufschiene 4. Das Blechprofil 10 weist einen horizontal ausgerichteten
Basisschenkel 10a sowie einen hieran unmittelbar angrenzenden Begrenzungsschenkel
10b auf. Der Begrenzungsschenkel ist gegenüber der Horizontalebene des Basisschenkels
10a aufwärts abgekantet und gleichzeitig gegenüber einer senkrecht zu der Dickenrichtung
z stehenden Vertikalebene auswärts geneigt. Sowohl der Basisschenkel 10a als auch
der Begrenzungsschenkel 10b verlaufen jeweils parallel zu einer zugeordneten Außenfläche
der Laufschiene 4. Sowohl an dem Basisschenkel 10a als auch an dem Begrenzungsschenkel
10b ist jeweils ein Intumeszenzstreifen 13 angeordnet, welcher unter Hitzeeinwirkung
aufschäumt und den Spalt zu der Laufschiene 4 verschließt. Der Spalt weist im gezeigten
Beispiel jeweils eine Breite s
1, s
2 von weniger als 1 cm auf.
[0035] Weiterhin weist das Blechprofil 10 einen Auffangbereich 14 auf, welcher dazu dient,
Teile des Intumeszenzmaterials aufzunehmen, das infolge von Hitzeeinwirkung fließfähig
geworden ist. Der Auffangbereich 14 wird teilweise durch die kelchartige Struktur
des auswärts verlaufenden Basisschenkels 10a und des Begrenzungsschenkels 10b gebildet.
Weiterhin ist zwischen dem Blechprofil und dem Torblattgrundkörper oberhalb des Dämmmaterials
12 ein Freiraum angeordnet, welcher den Auffangbereich 14 zusätzlich vergrößert. Ein
Austritt des Intumeszenzmaterials im Brandfall kann somit ausgeschlossen werden.
[0036] Im gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich das Blechprofil 10 in der Vertikalrichtung
y von dem Sturz 8 aus um einen Betrag a von 120 mm nach unten. Wie man der Fig. 2
entnehmen kann, ist das Blechprofil ausschließlich an seinem unteren Abschluss mit
der Deckfläche 11 des Torblattgrundkörpers verbunden. Eine zusätzliche Verbindung
kann an den Stirnflächen bestehen, welche das Blechprofil 10 in der Schließrichtung
x begrenzen. Darüber hinaus ist sichtbar, dass der Blechkasten 6 an seinen oberseitigen
Abschluss von der strengen Quaderform infolge einer Profilierung abweicht.
[0037] Die Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform zu Fig. 2. Dabei ist die Laufschiene
4 im Wesentlichen identisch ausgebildet. Lediglich schließlich an die Laufflächen
4a für die Laufrollen des Torblattes in der horizontalen nach außen gekantete Bodenschenkel
4b auf. Die Bodenschenkel 4b erstrecken sich dabei in der Dickenrichtung z nach außen
und schließen in der vertikalen im Wesentlichen bündig mit der übrigen Laufschiene
ab. An dem Bodenschenkel 4b auf der der Wand 1 zugewandten Seite ist ein Rinnenprofil
15 befestigt, welches das erfindungsgemäße Blechprofil 10 hintergreift. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel ist das Rinnenprofil 15 mit einem G-förmigen ersten Bereich 15a
sowie einem darin angeordneten senkrecht stehenden Blechstreifen 15b ausgebildet.
Durch den ersten Abschnitt 15a und den Blechstreifen 15b wird ein noch oben hin offener
Rinnenbereich 16 definiert, in dem ein zusätzlicher isolierender GKF-Stollen 17 angeordnet
ist. Das Rinnenprofil 15 ist an dem ersten Bereich 15a durch einen Intumeszenz-Verbindungsstreifen
18 mit der Wand 1 verklebt. In gleicher Weise ist in der Vertikalrichtung darüber
zwischen der Laufschiene 4 und der Wand 1 ein zweiter Intumeszenz-Verbindungsstreifen
18' angeordnet.
[0038] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Blechprofil 10 einen horizontal nach
außen ausgerichteten Basisschenkel 10a sowie einen hieran unmittelbar angrenzenden
nach unten abgewinkelten Begrenzungsschenkel 10b' auf. Der Begrenzungsschenkel 10b'
ist dabei etwa mittig innerhalb des Rinnenbereichs 16 angeordnet. Auf dem Basisschenkel
10a ist wiederum ein Intumeszenzstreifen 13 angeordnet. Im fließenden Zustand kann
das Intumeszenzmaterial daher nur in den Rinnenbereich 16 hineintropfen und wird den
Dichtungsbereich nicht verlassen.
[0039] Der Basisschenkel 10a ist parallel gegenüberliegend zu dem Bodenschenkel 4b der Laufschiene
angeordnet. Der dazwischen bestehende Spalt s
3 beträgt weniger als 1 cm.
[0040] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Dichtelement 9 unmittelbar an dem Rinnenprofil
15 angeordnet. Dazu ist der Halter 9a unmittelbar mit dem ersten Abschnitt 15a verbunden.
Dies vereinfacht die Montage, da das Dichtelement 9 nicht an dem Sturz 8 oder einem
anderen Abschnitt der Wand 1 befestigt werden muss.
[0041] Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der oberseitige Abschluss des Blechkastens
6 von einer profilierten Kappe 19 gebildet. Diese überspannt die beidseitigen Frontbleche
des Metallkastens 6 und wird von den Rollenachsen für die Laufrollen 20 durchgriffen.
Am unteren Abschluss der Kappe 19 sind zusätzliche Intumeszenzstreifen 21 vorgesehen,
welche unmittelbar gegenüberliegend der Laufflächen 4a für die Laufrollen 20 angeordnet
sind. Hierdurch wird eine weitere Abdichtung im Brandfall bereitgestellt, da ein Rauchgasdurchtritt
an der Oberseite durch den Verschluss des Spaltes zwischen der Laufschiene 4 und dem
Torblatt 3 abgedichtet wird.
[0042] Unter dem Basisschenkel 10a ist an der dem Rinnenprofil 15 zugewandten Außenseite
des Blechprofils 10 ein weiterer zusätzlicher Intumeszenzstreifen 22 zum Dichtungsabschluss
angeordnet. Dieser befindet sich in der Vertikalrichtung y oberhalb des Dichtelementes
9 und wird so durch dieses abgedeckt und auch im Brandfall teilweise gehalten.
[0043] Der Halter 9b des Dichtelementes 9 ist an der Unterseite des ersten Abschnitts 15a
des Rinnenprofils 15 so angeordnet, dass er den Spalt zwischen der Wand 1 und dem
Rinnenprofil überdeckt. Etwaiges ausfließendes Intumeszenzmaterial aus dem Streifen
18 wird somit gehalten bzw. im Normalbetrieb abgedeckt.
[0044] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Laufschiene durch einen Haltewinkel
23 getragen, welcher mit der Wand 1 verdübelt ist. Hierdurch wird die Gewichtskraft
des gesamten Tores getragen. Die Laufschiene 4 und der Haltewinkel 23 werden durch
eine Haube 24 abgedeckt, in der zusätzlich ein Dämmelement 25 in Gestalt von Mineralwolle
angeordnet ist. Hierdurch wird der Tragwinkel 23 zusätzlich vor thermischem Versagen
geschützt. Die Haube 24 stellt ferner ein einheitliches Erscheinungsbild sicher.
1. Brandabschluss umfassend eine Gebäudeöffnung (2) und ein Brandschutzschiebetor mit
einem entlang einer Laufschiene (4) in einer Schließrichtung (x) zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schließstellung verschiebbaren Torblatt (3), wobei das Torblatt (3) in der
Schließstellung die Gebäudeöffnung (2) verschließt, wobei das Torblatt sich in der
Schließrichtung (x), in einer Vertikalrichtung (y) und in einer Dickenrichtung (z)
erstreckt und einen im Wesentlichen quaderförmigen Grundkörper mit einem Metallkasten
(6) und einer darin angeordneten Brandschutzfüllung (7) aufweist, wobei an dem die
Gebäudeöffnung (2) in der Vertikalrichtung (y) nach oben begrenzenden Sturz (8) ein
Dichtelement (9) angeordnet ist, welches an einer zugeordneten Anlagefläche des Torblattes
(3) anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagefläche durch ein Blechprofil (10) gebildet wird, welches außenseitig auf
einer Deckfläche (11) des Grundkörpers (6) angebracht ist.
2. Brandabschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Blechprofil (10) und dem Grundkörper (6) zumindest ein Dämmelement (12)
angeordnet ist.
3. Brandabschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Blechprofil (10) in der Vertikalrichtung (y) bis zu der Laufschiene (4)
erstreckt.
4. Brandabschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an einem der Laufschiene (4) zugewandten Abschnitt des Blechprofils (10) ein intumeszierender
Materialstreifen (13) angeordnet ist.
5. Brandabschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Blechprofil (10) einen parallel zu einer Außenfläche der Laufschiene (4) verlaufenden
Abschnitt (10a, 10b) aufweist.
6. Brandabschluss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem parallel verlaufenden Abschnitt (10a, 10b) zu der Laufschiene (4) ein Spalt
(s1, s2) von 1 cm oder weniger verbleibt.
7. Brandabschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Blechprofil (10) von dem Torblatt weggeneigt ist.
8. Brandabschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Blechprofil (10) lediglich an seiner unteren Kante an dem Grundkörper (6) befestigt
ist.
9. Brandabschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Blechprofil in vertikaler Richtung von einem Rinnenprofil hintergriffen wird.
10. Brandabschluss nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Rinnenprofil (15) unmittelbar in der Laufschiene (4) befestigt oder zumindest
in Teilen mit dieser einstückig ausgebildet ist.