[0001] Die Erfindung betrifft eine Staubsaugerbodendüse mit einem Gehäuse und einer unterseitig
dem Gehäuse angeordneten Gleitsohle. In der Gleitsohle ist ein in einer Querrichtung
verlaufender Saugmund ausgebildet, welcher durch eine in einer Arbeitsrichtung vordere
Saugmundkante und eine in der Arbeitsrichtung hintere Saugmundkante begrenzt ist.
[0002] Staubsaugerbodendüsen dienen dazu, den Saugluftstrom eines Staubsaugersystems an
einer zu reinigenden Bodenfläche zu leiten und zu formen. Die Auslegung einer Staubsaugerbodendüse
ist mit entscheidend für die gesamte Reinigungsleistung eines Staubsaugersystems.
Hierbei haben sich in der Vergangenheit verschiedene Düsentypen herausgebildet, welche
auf die Besonderheiten unterschiedlicher Bodenbeläge zugeschnitten sind.
[0003] Eine erste Gruppe von Bodenbelägen wird durch die sogenannten "Hartböden" gebildet.
Diese weisen eine im Wesentlichen ebene und luftundurchlässige Oberfläche auf. Das
Material kann hierbei stark variieren. Beispielsweise zählen Stein- und Holzböden,
Fliesenböden sowie durchgehende Kunststoffböden - wie beispielsweise Linoleum - zu
diesen Hartböden. Da diese luftundurchlässig sind, muss der Saugluftstrom vollständig
an der Fußbodenoberfläche entlang geführt werden. Ein zu kleiner Spalt zwischen der
Gleitsohle an der Unterseite einer Staubsaugerbodendüse und der Bodenfläche führt
dabei zu einem so großen Luftwiderstand, dass durch den Saugluftstrom keine nennenswerten
Volumenströme und Strömungsgeschwindigkeiten mehr erreicht werden können. Entsprechend
sinkt die Reinigungsleistung. Auch herrscht in einem solchen Szenario ein erhöhter
Anpressdruck der Staubsaugerbodendüse an die Bodenfläche, da sich aufgrund der schwierigen
Strömungsverhältnisse ein starker Unterdruck im Innern des Saugmundes einstellt. Aufgrund
der erheblichen Anpresskräfte kommt es zu einem intensiven Kontakt zwischen der Staubsaugerdüse
und der Bodenfläche, sodass eine wechselseitige Beschädigung nicht ausgeschlossen
werden kann.
[0004] Um einen ausreichenden Saugluftstrom und einen geringen Anpressdruck zu gewährleisten,
muss die Sohle einer Hartbodendüse im Betrieb einen hinreichenden Abstand zur Bodenfläche
aufweisen. Hierzu sind üblicherweise Abstandselemente wie z.B. Borstenleisten, Tragrollen
und/oder Gleitflächen vorgesehen. Die Sohle der Staubsaugerdüse ist dabei in der Regel
so ausgebildet, dass an den Saugmundkanten der geringste Bodenabstand erreicht wird.
Mit zunehmendem Abstand vom Saugmund nimmt der Bodenabstand dann wieder zu, um ein
ausreichendes Anströmen zum Saugmund hin zu gewährleisten. Diese Bereiche - an denen
die Staubsaugerbodendüse auch an auf der Glattbodenfläche angeordneten Schmutzpartikeln
aufreiten kann - werden auch als sogenannte "Aufgleitschrägen" bezeichnet.
[0005] Ebenso können Staubsaugerbodendüsen auch für den Einsatz auf textilen Bodenbelägen
bzw. Teppichen optimiert sein. Zu deren Reinigung ist ein Saugluftstrom, welcher lediglich
an der Oberfläche bleibt, nicht ausreichend. Es muss daher zumindest ein gewisser
Anteil der Saugluft durch das textile Bodenmaterial bzw. den Teppichen durchgeleitet
werden. Für dieses Anwendungsszenario ist die Unterseite der Staubsaugerdüse als Gleitsohle
ausgebildet, welche für den flächigen Kontakt mit dem Untergrund ausgelegt ist. Hierbei
liegen möglichst ebene Bereiche der Gleitsohle flächig auf dem textilen Bodenmaterial
auf und ermöglichen so ein Gleiten der Staubsaugerbodendüse darüber. Die große Auflagefläche
trägt gleichzeitig dazu bei, dass nur geringe Luftstromanteile zwischen der Bodenoberfläche
und der Staubsaugerdüse hindurchgeführt werden und der Großteil durch das textile
Bodenmaterial hindurchgeleitet wird. Dort kann der Saugluftstrom eingebettete Schmutzpartikel
lösen und abführen.
[0006] Die technische Herausforderung besteht darin, Staubsaugerdüsen herzustellen, welche
beiden Anwendungsszenarien hinreichend gerecht werden können. Dies wird üblicherweise
durch einen Verstellmechanismus gewährleistet, mit dem sich der Bodenabstand einer
Gleitsohle mechanisch einstellen lässt. Dabei wird zum Absaugen von textilen Bodenbelägen
der Abstand verringert, während Glattböden mit einem vergrößerten Bodenabstand abgesaugt
werden können. Derartige Lösungen erfordern einerseits einen erhöhten Konstruktions-
und Materialaufwand, da eine entsprechende Verstellmechanik implementiert und in eine
Staubsaugerbodendüse integriert werden muss. Gleichzeitig muss ein Benutzer derartige
Staubsaugerbodendüsen in der Mehrzahl der Fälle durch manuelle Interaktion zwischen
einer Glattbodenstellung und einer Teppichbodenstellung je nach Bedarf umschalten.
Dies erzeugt einen zusätzlichen Bedienaufwand.
[0007] Vor diesem Hintergrund liegt Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfache Staubsaugerbodendüse
anzugeben, welche ohne eine explizite Verstellmechanik sowohl auf Glattböden als auch
auf textilen Bodenbelägen einsetzbar ist. Insbesondere soll eine intensive Reinigung
von Teppichböden ermöglicht werden.
[0008] Lösung dieser Aufgabe und Gegenstand Erfindung ist eine Staubsaugerbodendüse nach
Anspruch 1. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Ausgehend von der gattungsgemäßen Staubsaugerbodendüse ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Gleitsohle vor der vorderen Saugmundkante einen vorderen Zylindermantelabschnitt
und hinter der hinteren Saugmundkante einem hinteren Zylindermantelabschnitt aufweist.
Der vordere Zylindermantelabschnitt ist in einem ersten Radius und der hintere Zylindermantelabschnitt
in einem zweiten Radius um eine gemeinsame und in der Querrichtung verlaufende Symmetrieachse
angeordnet. Die abschnittsweise als Zylindermantel ausgebildete Gleitfläche der Staubsaugerbodendüse
ermöglicht ein stufenloses Verschwenken um die Symmetrieachse, wobei kontinuierlich
ein Bodenkontakt durch den vorderen Zylindermantelabschnitt und/oder den hinteren
Zylindermantelabschnitt gewährleistet werden kann. Anders als bei gerade ausgebildeten
Aufgleitschrägen wird der Bodenkontakt dabei an einem etwa gleichgroßen linearen und
in der Querrichtung verlaufenden Bereich gewährleistet. Die Dichtwirkung ist somit
vom Schwenkwinkel unabhängig.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die vordere Saugmundkante von der Symmetrieachse
um den Betrag des ersten Radius und die hintere Saugmundkante von der Symmetrieachse
um den Betrag des zweiten Radius beanstandet. Die vordere Saugmundkante und die hintere
Saugmundkante schließen somit unmittelbar an den vorderen Zylindermantelabschnitt
bzw. den hinteren Zylindermantelabschnitt an. Die Verschwenkbewegung um die Symmetrieachse
wird daher nicht durch die Ausbildung der Saugmundkanten gestört. Es ist außerdem
möglich, durch das Anstellen eines bestimmten Kippwinkels die vordere Saugmundkante
oder die hintere Saugmundkante in unmittelbaren Bodenkontakt zu bringen. Dabei liegt
die Bodenfläche bevorzugt tangential an dem zugeordneten vorderen bzw. hinteren Zylindermantelabschnitt
an.
[0011] An der Saugmundkante macht die Staubsaugerdüse im Vergleich zu der anschließenden
Gleitfläche einen Rücksprung in das Gehäuseinnere. Vorzugsweise schließt an die Saugmundkante
mit der Tangente an die anschließende Zylindermantelfläche einen Winkel von höchstens
90°, vorzugsweise höchstens 60°, insbesondere höchstens 45° ein. Die Saugkanalwand
bildet dabei mit der anschließenden Zylindermantelfläche einen Winkel- bzw. Keilförmigen
Vorsprung, welcher gut in textiles Material einsinken und durch mechanische Interaktion
Fasern des textilen Bodenbelages bewegen kann.
[0012] Beim Abrollen über die vordere Zylindermantelfläche oder die hintere Zylindermantelfläche
kann dabei eine Position erreicht werden, in der die vordere Saugmundkante bzw. die
hintere Saugmundkante auf Bodenniveau liegt. In dieser Stellung lässt sich ein Bodenbelag
- insbesondere ein textiler Bodenbelag - besonders intensiv mit der Saugmundkante
bearbeiten.
[0013] Durch eine solche mechanische Interaktion können in den textilen Bodenbelag eingebettete
Schmutzpartikel gelockert werden, sodass diese im Saugluftstrom mitgeführt werden
können. Bei unempfindlichen Hartbodenbelägen können die Saugmundkanten auch zum Anlösen
von darauf anhaftenden Verschmutzungen benutzt werden.
[0014] Zweckmäßigerweise lassen sich die Saugmundkanten durch entsprechende Ausrichtung
des Düsengehäuses jeweils so positionieren, dass diejenige Saugmundkante im Bodenkontakt
steht, welche bei einem Arbeitshub (vorwärts oder rückwärts) an der der Bewegungsrichtung
entgegen gelegenen Seite positioniert ist. Somit wird an der in Bewegungsrichtung
vorderen Kante ein Luftspalt gebildet, durch den der Saugluftstrom eintreten kann
und auch auf dem Bodenbelag angeordnete Schmutzpartikel nicht "weggeschoben" werden.
Gleichzeitig tritt die in der Bewegungsrichtung hintere Saugmundkante mit dem Fußboden
in Kontakt, um diese Reinigungswirkung zu erhöhen.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind die vordere Saugmundkante und die hintere
Saugmundkante gerade und zueinander parallel angeordnet. Insbesondere verlaufen die
vordere Saugmundkante und die hintere Saugmundkante vollständig in der Querrichtung.
Dadurch kommt die jeweilige Saugmundkante in einem bestimmten Kippwinkel gleichzeitig
mit der zu reinigenden Bodenfläche in Kontakt. Es wird somit eine vollständige Bearbeitungsfunktion
über die gesamte Saugmundbreite hin erzielt.
[0016] In einer alternativen Ausgestaltung ist nur eine der beiden Saugmundkanten, insbesondere
die hintere Saugmundkante gerade ausgebildet und bevorzugt in der Querrichtung ausgerichtet.
Diese kann dann als Lockerungsinstrument bei einem Vorwärtshub der Staubsaugerbodendüse
- bei dem durch den Bediener zusätzlicher Anpressdruck ausgeübt werden kann - eingesetzt
werden. Demgegenüber verläuft die vordere Saugmundkante im Abstand des ersten Radius
um die Symmetrieachse, weist hierbei jedoch eine in der Tangentialrichtung ausgerichtete
Wölbung auf. Hierdurch kann durch Wahl des Anstellwinkels der Staubsaugerbodendüse
der zwischen der Wölbung und der Bodenfläche gebildete Luftspalt und damit die über
die vordere Saugmundkante eintretende Luftmenge reguliert werden. Somit lassen sich
- insbesondere auf weichen Textilbelegen, in welche die Staubsaugerbodendüse einsinken
kann, die Reinigungsbedingungen durch eine einfache Wahl des Anstellwinkels präzise
einstellen. Dieser beeinflusst gleichzeitig die über die vordere Saugmundkante eintretende
Luftmenge und auch den Grad der mechanischen Interaktion zwischen der hinteren Saugmundkante
und dem textilen Bodenbelag.
[0017] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind der erste Radius und der zweite
Radius gleich groß ausgebildet. Dadurch sind der vordere Zylindermantelabschnitt und
der hintere Zylindermantelabschnitt geometrisch innerhalb derselben Zylinderfläche
angeordnet, sodass ein übergangsloses Abrollen von der hinteren Zylindermantelfläche
auf die vordere Zylindermantelfläche und umgekehrt möglich ist. Der erste Radius und
der gleichgroß ausgebildete zweite Radius können dabei verkürzend auch als "der Radius"
bezeichnet werden.
[0018] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der Saugmund in der Querrichtung
endseitig jeweils durch eine Seitenwand begrenzt. Die beiden Seitenwände weisen jeweils
eine untere Abschlusskante auf, welche von der Symmetrieachse um einen Betrag größer
oder gleich dem ersten Radius und größer oder gleich dem zweiten Radius beanstandet
ist. Die Seitenwände wirken somit als Abstandshalter, welche bei einer Schwenkbewegung
von dem vorderen Zylindermantelabschnitt auf den hinteren Zylindermantelabschnitt
oder umgekehrt verhindern, dass beide Saugmundkanten gleichzeitig mit der Bodenfläche
in Kontakt kommen können. Dadurch wird auf Hartböden ein Festsaugen der Staubsaugerdüse
sicher verhindert.
[0019] Vorzugsweise sind die Seitenwände in der Querrichtung schmal, insbesondere mit einer
Breite von weniger als 5 mm, ausgebildet. Derartig schmale Seitenwände ermöglichen
bei einem textilen Bodenbelag ein Einsinken, sodass dort ein gleichzeitiger Bodenkontakt
von vorderer Saugmundkante und hinterer Saugmundkante möglich ist. Zusätzlich dienen
die in das Material eingesunkenen Abschnitte der Seitenwände zur zusätzlichen Abdichtung,
sodass der eintretende Saugluftstrom auf die vordere Saugmundkante und die hintere
Saugmundkante konzentriert wird.
[0020] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind die unteren Abschlusskanten
in einem senkrecht zu der Querrichtung verlaufenden Längsschnitt kreisbogenförmig
in einen dritten Radius um die Symmetrieachse herum ausgebildet. Die Kombination aus
vorderem Zylindermantelabschnitt, Seitenwänden und hinterem Zylindermantelabschnitt
ermöglichen so eine kontinuierliche und übergangsfreie Kipp- bzw. Rollbewegung.
[0021] Dabei schließen die unteren Abschlusskanten vorzugsweise jeweils bündig an den vorderen
Zylindermantelabschnitt und den hinteren Zylindermantelabschnitt an.
[0022] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung weisen die unteren Abschlusskanten jeweils
gegenüber dem ersten Radius und dem zweiten Radius einen Überstand zwischen 1 mm 3
mm auf. In dieser Ausführungsform werden die vordere Saugmundkante und/oder die hintere
Saugmundkante auf Glattböden jeweils um zumindest den Betrag des Überstandes angehoben,
sodass kein unmittelbarer durchgängiger Bodenkontakt erfolgt. Hierdurch wird auch
auf Glattböden stets ein minimaler Saugluftspalt sowohl von vorne als auch von hinten
gewährleistet. Besonders bevorzugt können in dieser Variante die unteren Abschlusskanten
der Seitenwände durch radial vorstehende Bünde am Ende der Zylindermantelflächen fortgesetzt
werden.
[0023] Um ein möglichst gutes Reinigungsergebnis zu erzielen, erstreckt sich der Saugmund
in der Querrichtung mit einer Saugmundbreite vorzugsweise im Wesentlichen über die
gesamte Breite der Aufstandsfläche der Staubsaugerdüse (Arbeitsbreite). Insbesondere
macht die Saugmundbreite zumindest 95%, besonders bevorzugt zumindest 97% der Arbeitsbreite
aus.
[0024] Ebenso erstrecken sich der vordere Zylindermantelabschnitt und/oder der hintere Zylindermantelabschnitt
in der Querrichtung bevorzugt über im Wesentlichen die gesamte Saugmundbreite. Insbesondere
erstrecken sie sich über zumindest 95%, insbesondere zumindest 99% der Saugmundbreite.
[0025] Um ein Abrollen über die Zylindermantelflächen zu gewährleisten, steht vorzugsweise
kein Abschnitt der Gleitsohle über die beiden Zylindermantelflächen nach in der Vertikalrichtung
unten vor.
[0026] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die vordere Saugmundkante gegenüber einer
zu der Arbeitsrichtung senkrecht stehenden und durch die Symmetrieachse verlaufenden
Vertikalebene um zumindest 3°, vorzugsweise zumindest 5° nach vorne angeordnet. Alternativ
oder zusätzlich ist die hintere Saugmundkante ausgehend von der Vertikalebene zumindest
3°, vorzugsweise zumindest 5° nach hinten angeordnet. Hierdurch wird gewährleistet,
dass zum Umschwenken von einem Bodenkontakt der vorderen Saugmundkante zu der hinteren
Saugmundkante eine signifikante, für den Benutzer Steuer- und wahrnehmbare Schwenkbewegung
erforderlich ist. Gleichzeitig wird eine hinreichende Größe des Saugmundes zur Erzeugung
von ausreichend großen Saugluftströmen gewährleistet.
[0027] Ebenso ist bevorzugt vorgesehen, dass sich die vordere Saugmundkante um nicht mehr
als 10° gegenüber der Vertikalebene nach vorne angeordnet ist und dass sich die hintere
Saugmundkante gegenüber der Vertikalebene um nicht mehr als 10° nach hinten angeordnet
ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass im Betrieb die erforderlichen Schwenkbewegungen
zur Umschaltung hinreichend gering gehalten werden, um die Benutzbarkeit zu gewährleisten.
[0028] Um eine ausreichende Anlagefläche mit einem großen Schwenkbereich zur Verfügung zu
stellen, erstreckt sich der vordere Zylindermantelabschnitt und/oder der hintere Zylindermantelabschnitt
über zumindest 30°, vorzugsweise zumindest 45° ausgehend von der Vertikalebene nach
vorne bzw. nach hinten.
[0029] Gemäß einer bevorzugten Variante der Erfindung sind die vordere Saugmundkante und
hintere Saugmundkante bezüglich der Vertikalebene symmetrisch ausgebildet. Dies erzeugt
für den Benutzer ein natürliches Bedienungsgefühl und eine intuitive Handhabung wird
ermöglicht.
[0030] Ebenso sind der vordere Zylindermantelabschnitt und der hintere Zylindermantelabschnitt
bevorzugt und zumindest in einem mittleren Bereich bezüglich der Querrichtung, insbesondere
über die gesamte Breite, symmetrisch bezüglich der Vertikalebene ausgebildet.
[0031] Das erfindungsgemäße Konzept funktioniert besonders gut, wenn der erste Radius und
der zweite Radius zumindest 3 cm betragen. Ebenso ist bevorzugt vorgesehen, dass der
erste Radius unter zweite Radius nicht mehr als 8 cm betragen. In dem bevorzugten
Krümmungsbereich erzeugen die lediglich schwach gekrümmten Zylindermantelflächen eine
ausreichende Dichtwirkung auf komprimierbaren textilen Bodenbelägen. Gleichzeitig
kann mit relativ kleinen Schwenkbewegungen ein ausreichender Vertikalhub der Saugmundkanten
erzeugt werden, um den Saugluftstrom gezielt zu steuern.
[0032] Zur Handhabung der erfindungsgemäßen Staubsaugerbodendüse ist bevorzugt vorgesehen,
dass an dem Gehäuse ein - bevorzugt einen Winkelabschnitt umfassender - Sauganschlussstutzen
angeordnet ist, welcher ausschließlich um eine Drehachse verschwenkbar an dem Gehäuse
gehalten ist. Die fest gegenüber dem Gehäuse orientierten Drehachse ermöglicht dem
Benutzer eine präzise Steuerung des Anstellwinkels der Staubsaugerbodendüse gegenüber
der Bodenfläche durch ein Anheben oder Absenken des Sauganschlussstutzens - in der
Regel über ein damit gekoppeltes Saugrohr. Durch die gewinkelte Ausführung des Sauganschlussstutzens
in Verbindung mit der Drehbarkeit kann der Benutzer gleichzeitig eine Lenkwirkung
auf die Staubsaugerbodendüse - durch ein Drehen des Saugrohres um seine Längsachse
- bewirken.
[0033] Die Drehachse ist insbesondere senkrecht zu der Querrichtung ausgerichtet und innerhalb
einer Längsmittelebene der Staubsaugerdüse angeordnet. Besonders bevorzugt ist die
Drehachse in der Arbeitsrichtung (d.h., waagerecht) oder gegenüber der Arbeitsrichtung
leicht, um nicht mehr als 20°, geneigt. Insbesondere schließt die Drehachse mit der
Vertikalebene einen Winkel zwischen 90° und 110°, besonders bevorzugt etwa 100° ein.
Der Schnittpunkt der Drehachse mit der Vertikalebene liegt dabei bevorzugt oberhalb
der Symmetrieachse. Dies ermöglicht eine besonders gute Handhabung und Steuerungswirkung.
Gemäß einer bevorzugten Variante ist die Längsachse des abgewinkelten Abschnittes
an dem Sauganschlussstutzen um zumindest 30° gegenüber der Drehachse geneigt. Dies
sorgt für eine ausreichende Steuerbarkeit um die Hochachse (Vertikalrichtung) der
Staubsaugerdüse.
[0034] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das Gehäuse der Staubsaugerbodendüse
mehrteilig ausgebildet, wobei der Sauganschlussstutzen an einem Gehäuseoberteil angeordnet
ist und das Gehäuseoberteil lösbar mit einem die Gleitsohle umfassenden Gehäuseunterteil
verbunden ist.
[0035] Auch kann die Gleitsohle vorzugsweise als - ein Gehäuseunterteil bildendes - Funktionsmodul
auf eine konventionelle Staubsaugerbodendüse - als Gehäuseoberteil - aufgesteckt werden.
[0036] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnungen erläutert. Es zeigen dabei schematisch:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Staubsaugerdüse,
- Fig. 2
- eine unterseitige Ansicht der Staubsaugerdüse und
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung entlang der Ebene A-A.
[0037] Die Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Staubsaugerdüse 1 mit einem Unterteil 1a und
einem damit lösbar verbundenen Oberteil 1b. Die lösbare Verbindung zwischen dem Unterteil
1a dem Oberteil 1b wird durch einen Verschlusstaster 2 bereitgestellt, welcher das
Oberteil 1b in einer zugeordneten Aufnahme des Unterteils 1a formschlüssig hält. An
dem Oberteil 1b ist am rückwärtigen Ende ein Sauganschlussstutzen 3 mit einem hinterseitigen
gewinkelten Abschnitt 3a verschwenkbar befestigt.
[0038] Einer vergleichenden Betrachtung mit der Fig. 2 entnimmt man, dass an der durch das
Unterteil 1a gebildeten Unterseite der Staubsaugerdüse 1 ein Saugmund 4 angeordnet
ist, welcher sich in einer zu der Arbeitsrichtung x senkrecht stehenden Querrichtung
y über im Wesentlichen die gesamte Breite B der Staubsaugerdüse 1 erstreckt.
[0039] Der Saugmund 4 ist über eine Saugöffnung 5 strömungstechnisch an den Sauganschlussstutzen
3 angeschlossen. Der Saugmund 4 in der Arbeitsrichtung x durch eine vordere Saugmundkante
6a und eine hintere Saugmundkante 6b begrenzt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind
sowohl die vordere Saugmundkante 6a als auch hintere Saugmundkante 6b linear und zueinander
parallel in der Querrichtung y verlaufend ausgebildet.
[0040] Die Unterseite der Staubsaugerdüse 1 - die Gleitsohle - wird durch einen vor der
vorderen Saugmundkante 6a unmittelbar anschließend angeordneten vorderen Zylindermantelabschnitt
7a und einen hinter der hinteren Saugmundkante unmittelbar anschließenden hinteren
Zylindermantelabschnitt 7b gebildet. Einer vergleichenden Betrachtung mit der Fig.
3 entnimmt man, dass der vordere Zylindermantelabschnitt 7a in einem ersten Radius
r
1 und der hintere Zylindermantelabschnitt 7b in einem zweiten Radius r
2 um eine gemeinsame Symmetrieachse 8 angeordnet sind, welche in der Querrichtung y
verläuft.
[0041] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind der erste Radius r
1 und der zweite Radius r
2 gleich groß ausgebildet. Infolgedessen können der vordere Zylindermantelabschnitt
7a und der hintere Zylindermantelabschnitt 7b geometrisch als Teil derselben Zylinderaußenfläche
aufgefasst werden.
[0042] Den Figuren entnimmt man überdies, dass der Saugmund 4 in der Querrichtung y endseitig
jeweils durch eine Seitenwand 9 begrenzt wird, deren untere Abschlusskante 9a, welche
im Längsschnitt kreisbogenförmig um die Symmetrieachse in einem dritten Radius r
3 verläuft. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der dritte Radius ebenfalls gleichgroß
zum ersten und zweiten Radius r
1, r
2 ausgebildet.
[0043] Weiterhin ist die Symmetrieachse 8 in der Vertikalrichtung z oberhalb des Saugmundes,
jedoch außermittig entgegen der Arbeitsrichtung x nach hinten versetzt angeordnet.
Hierdurch wird das Drehzentrum der Düse nach hinten versetzt, was die Handhabung im
Betrieb vereinfacht.
[0044] In der detaillierten Betrachtung der Schnittdarstellung gemäß Fig. 2 entnimmt man,
dass sich der vordere Zylindermantelabschnitt 7a ausgehend von der Symmetrieachse
8 und einer hierdurch verlaufenden und senkrecht zu der Arbeitsrichtung x stehenden
Vertikalebene 10 - über einen Winkel von ca. 45° nach vorne erstreckt. Die vordere
Saugmundkante 6a - somit die hintere Begrenzung der vorderen Zylindermantelfläche
7a - ist ca. 10° nach vorne versetzt angeordnet. Demgegenüber erstreckt sich die hintere
Zylindermantelfläche 7b ausgehend von der ca. 5° nach hinten versetzt angeordneten
hinteren Saugmundkante 6b über einen Winkel von ebenfalls 45°. Die Gleitsohle überspannt
somit einen Viertelkreisbogen von 90°.
[0045] In der Schnittdarstellung ist überdies erkennbar, dass das separat und lösbar ausgebildete
Oberteil 1b als eigenständige Staubsaugerdüse mit einer eigenen Gleitfläche 11 und
darin angeordneten Fadenheberstreifen 12 ausgebildet ist. Das Oberteil 1b kann somit
nach dem Ablösen vom Unterteil 1a als eigenständige Staubsaugerdüse eingesetzt werden.
[0046] Die Anlageebene der Gleitfläche 11 ist dabei senkrecht zur Vertikalrichtung y bzw.
zur Vertikalebene 10 ausgerichtet.
[0047] Der Fig. 3 ist überdies entnehmen, dass der Sauganschlussstutzen 3 um eine senkrecht
zur Querrichtung y verlaufende und gegenüber der Arbeitsrichtung x geneigte Drehachse
13 schwenkbar an dem Oberteil 1b gehalten ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt
der Winkel α zwischen der Drehachse 13 und der Vertikalebene 10 ca. 100°. Gegenüber
der Drehachse 13 ist der gewinkelte Abschnitt 3a mit seiner Längserstreckung 14 um
einen Winkel β von ca. 30° abgekantet.
1. Staubsaugerbodendüse (1) mit einem Gehäuse (1a, 1b) und einer unterseitig an dem Gehäuse
angeordneten Gleitsohle, wobei in der Gleitsohle ein in einer Querrichtung (y) verlaufender
Saugmund (4) ausgebildet ist, welcher durch eine in einer Arbeitsrichtung (x) vordere
Saugmundkante (6a) und eine in der Arbeitsrichtung (x) hintere Saugmundkante (6b)
begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitsohle vor der vorderen Saugmundkante (6a) einen vorderen Zylindermantelabschnitt
(7a) und hinter der hinteren Saugmundkante (6b) einen hinteren Zylindermantelabschnitt
(7b) aufweist und dass der vordere Zylindermantelabschnitt (7a) in einem ersten Radius
(r1) und der hintere Zylindermantelabschnitt (7b) in einem zweiten Radius (r2) um eine gemeinsame und in der Querrichtung (y) verlaufende Symmetrieachse (8) angeordnet
sind.
2. Staubsaugerbodendüse (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Saugmundkante (6a) von der Symmetrieachse (8) um dem Betrag des ersten
Radius (r1) beanstandet ist und dass die hintere Saugmundkante (6b) von der Symmetrieachse (8)
um den Betrag des zweiten Radius (r2) beanstandet ist.
3. Staubsaugerbodendüse (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Saugmundkante (6a) und die hintere Saugmundkante (6b) gerade ausgebildet
und zueinander parallel angeordnet sind.
4. Staubsaugerbodendüse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Radius (r1) und der zweite Radius (r2) gleich groß ausgebildet sind.
5. Staubsaugerbodendüse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugmund (4) in der Querrichtung (y) endseitig jeweils durch eine Seitenwand
(9) begrenzt ist und dass die Seitenwände (9) jeweils eine untere Abschlusskante (9a)
aufweisen, welche von der Symmetrieachse (8) um einen Betrag größer oder gleich dem
ersten Radius (r1) und größer oder gleich dem zweiten Radius (r2) beanstandet ist.
6. Staubsaugerbodendüse (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die unteren Abschlusskanten (9a) in einem senkrecht zu der Querrichtung (y) verlaufenden
Längsschnitt kreisbogenförmig um die Symmetrieachse (8) herum ausgebildet sind.
7. Staubsaugerbodendüse (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die unteren Abschlusskanten (9a) jeweils bündig an den vorderen Zylindermantelabschnitt
(7a) und den hinteren Zylindermantelabschnitt (7b) anschließen.
8. Staubsaugerbodendüse (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die unteren Abschlusskanten (9a) jeweils gegenüber dem ersten Radius (r1) und dem zweiten Radius (r2) einen Überstand zwischen 1 mm und 3 mm aufweisen.
9. Staubsaugerbodendüse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Saugmundkante (6a) gegenüber einer zu der Arbeitsrichtung (x) senkrecht
stehenden und durch die Symmetrieachse (8) verlaufenden Vertikalebene (10) zumindest
3°, vorzugsweise zumindest 5° nach vorne angeordnet ist und/oder dass die hintere
Saugmundkante (6b) ausgehend von der Vertikalebene (10) zumindest 3°, vorzugsweise
zumindest 5° nach hinten angeordnet ist.
10. Staubsaugerbodendüse (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die vordere Saugmundkante (6a) um nicht mehr als 10° gegenüber der Vertikalebene
(10) nach vorne erstreckt und dass sich die hintere Saugmundkante (6b) gegenüber der
Vertikalebene (10) um nicht mehr als 10° nach hinten erstreckt.
11. Staubsaugerbodendüse (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich der vordere Zylindermantelabschnitt (7a) und/oder der hintere Zylindermantelabschnitt
(7b) über zumindest 30°, vorzugsweise zumindest 45° ausgehend von der Vertikalebene
nach vorne bzw. nach hinten erstrecken.
12. Staubsaugerbodendüse (1) nach Anspruch 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Saugmundkante (6a) und die hintere Saugmundkante (6b) bezüglich der Vertikalebene
(10) symmetrisch ausgebildet sind.
13. Staubsaugerbodendüse (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Zylindermantelabschnitt (7a) und der hintere Zylindermantelabschnitt
(7b) bezüglich der Vertikalebene symmetrisch ausgebildet sind.
14. Staubsaugerbodendüse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Radius (r1) und der zweite Radius (r2) zumindest 3 cm betragen.
15. Staubsaugerbodendüse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Radius (r1) und der zweite Radius (r2) nicht mehr als 8 cm betragen.
16. Staubsaugerbodendüse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Gehäuse (1a, 1b) ein einen Winkelabschnitt (3a) umfassender Sauganschlussstutzen
(3) ausschließlich um eine Drehachse (13) verschwenkbar gehalten ist.
17. Staubsaugerbodendüse (1) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (13) senkrecht zu der Querrichtung (y) verläuft.