[0001] Die Erfindung betrifft ein Feuerlöschübungssystem zur Durchführung einer Feuerlöschübung
an einem virtuellen Brand, wobei das Feuerlöschübungssystem eine Anzeigeeinheit zur
Wiedergabe des virtuellen Brandes, wenigstens einen Übungsfeuerlöscher und eine Ortungseinrichtung
zur Positionsbestimmung des wenigstens einen Übungsfeuerlöschers umfasst.
[0002] Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Durchführung einer Feuerlöschübung
und die Verwendung einer Ortungseinrichtung zur Bestimmung einer Raumposition und/oder
einer Ausrichtung eines Übungsfeuerlöschers.
[0003] Nach den Vorschriften des Arbeitsschutzes ist es notwendig, dass am Arbeitsplatz
in einem Unternehmen eine ausreichende Anzahl an Personen in der Handhabung eines
Handfeuerlöschers ausgebildet ist. Rein theoretische Einführungen für die Ausbildung
sind jedoch in der Regel nicht ausreichend, um eine korrekte Handhabung zu erlernen.
Gerade in Stresssituationen, die insbesondere während eines echten Brandfalles auftreten,
muss der praktische Ablauf bei der Handhabung des Feuerlöschens bekannt sein, um Fehler
zu vermeiden. Aus diesem Grund ist eine praktische Schulung mit Handfeuerlöschern
erforderlich für ein korrektes Erlernen des Umgangs mit einem Handfeuerlöscher.
[0004] Man kennt bereits Feuerlöschübungssysteme, bei welchen mittels Löschmitteln wie Wasser
oder CO
2 (Kohlendioxyd) ein kontrolliert entfachter Brand durch einen Übungsteilnehmer gelöscht
werden muss. Der Verzicht auf den Einsatz von Löschmitteln ist jedoch häufig wünschenswert.
Gerade bei Feuerlöschübungen mit einer großen Anzahl an Übungsteilnehmern kann die
gesamte Feuerlöschübung sehr lange dauern, da die Übungsfeuerlöscher mehrfach neu
befüllt werden müssen und das zu löschende Feuer für jeden Übungsteilnehmer neu entfacht
werden muss. Ein weiterer Nachteil vorbekannter Feuerlöschübungssysteme besteht darin,
dass diese nur in einem Außenbereich einsetzbar sind, da es aufgrund des Entfachens
eines echten Feuers nicht möglich ist, diese in geschlossenen Räumen eines Gebäudes
durchzuführen.
[0005] Feuerlöschübungssysteme eingangs genannter Art wurden zwar konzeptionell in der Vergangenheit
bereits versucht zu entwerfen. Jedoch erreichten diese nie eine für das korrekte Erlernen
ausreichende Produktreife, so dass bis heute kein ausreichend zuverlässiges Feuerlöschübungssystem
zur Durchführung einer Feuerlöschübung an einem virtuellen Brand auf dem Markt erhältlich
ist. Ein weiterer Grund dafür ist, dass vorbekannte Feuerlöschübungssysteme häufig
zu komplex aufgebaut sind und damit zu teuer sind, um die Feuerlöschübungssysteme
zu ersetzen, bei welchen tatsächlich gelöscht wird.
[0006] Es besteht somit die Aufgabe, ein Feuerlöschübungssystem eingangs genannter Art mit
verbesserten Gebrauchseigenschaften zu schaffen.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Feuerlöschübungssystem mit
den Merkmalen nach Anspruch 1 erreicht.
[0008] Insbesondere wird erfindungsgemäß zur Lösung der oben genannten Aufgabe ein Feuerlöschübungssystem
eingangs genannter Art vorgeschlagen, welches sich dadurch auszeichnet, dass es wenigstens
eine Sendeeinheit aufweist, durch die wenigstens eine Art von Ortungssignal erzeugbar
ist, dass am wenigstens einen Übungsfeuerlöscher wenigstens ein Tracker mit wenigstens
einem Sensor zur Detektion des wenigstens einen Ortungssignals angeordnet ist, dass
eine Datenübertragungsleitung vom wenigstens einen Tracker zu einer Basisrecheneinheit
des Feuerlöschübungssystem eingerichtet ist.
[0009] Somit ist es möglich, auf einfache und kostengünstige Weise eine ausreichend genaue
Bestimmung der Raumposition und/oder der Ausrichtung des Übungsfeuerlöschers, insbesondere
der Löschdüse des Übungsfeuerlöschers, vorzunehmen. Die verwendete Ortungseinrichtung
kann somit ohne Kamera (kameralos) ausgestaltet sein, sodass auch auf eine aufwändige
und rechenintensive Bildverarbeitung verzichtet werden kann. Ebenso kann die Ortungseinrichtung
unter gänzlichem Verzicht auf Gyroskope oder sonstige Beschleunigungssensoren ausgestaltet
werden, die für ihre mangelnde Präzision, insbesondere bei längeren Übungen, bekannt
sind.
[0010] Zudem ist es so möglich, durch mathematische Berechnungen die Raumposition und/oder
die Ausrichtung des Übungsfeuerlöschers, insbesondere einer zum Übungsfeuerlöscher
gehörenden Löschdüse, ohne großen Rechenaufwand automatisiert und rechnergestützt
zu ermitteln.
[0011] Durch die Verwendung von wenigstens einer Sendeeinheit, insbesondere passiven Sendeeinheit
(die also nicht aktiv mit den Trackern kommuniziert, sondern lediglich passiv Ortungssignale
aussendet), ist es möglich, eine nahezu beliebige Anzahl an Trackern gleichzeitig
einzusetzen, da die Erkennung des wenigstens einen Ortungssignals am Übungsfeuerlöscher
durch den Tracker erfolgt. Das bei einer Ausführungsvariante mit mehreren Trackern
durch die Tracker von der wenigstens einen Sendeeinheit empfangene Ortungssignal ist
somit bezogen auf die Art des Signals, insbesondere bezogen auf die Frequenz, identisch.
Das heißt alle von dem Feuerlöschübungssystem verwendeten Tracker können ein gemeinsames
einheitliches Ortungssignal verwenden, welches von der Ortungseinrichtung bereit gestellt
wird.
[0012] Nachfolgend werden vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung beschrieben, die allein
oder in Kombination mit den Merkmalen anderer Ausgestaltungen optional zusammen mit
den Merkmalen nach Anspruch 1 kombiniert werden können.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Basisrecheneinheit anhand von empfangenen
Ortungssignaldaten eine Raumposition und/oder eine Ausrichtung des Übungsfeuerlöschers,
insbesondere einer Löschdüse des Übungsfeuerlöschers, berechnen.
[0014] Die Basisrecheneinheit kann beispielsweise teilweise im Tracker selbst realisiert
sein. In diesem Fall kann der Tracker seine Ortsposition somit selbst bestimmen.
[0015] Oder aber die Basisrecheneinheit kann außerhalb des Trackers realisiert sein. In
diesem Fall kann der Tracker somit lediglich Ortungssignaldaten, die er aus der Detektion
des wenigstens einen Ortungssignals gewinnt, an die Basisrecheneinheit übertragen.
Die Basisrecheneinheit kann dann die Position und ggf. Orientierung des Trackers aus
den Ortungssignaldaten berechnen.
[0016] Somit können die Tracker möglichst kompakt ausgestaltet sein, da wenigstens der Großteil
der Rechenprozesse in der Basisrecheneinheit abläuft.
[0017] Alternativ oder ergänzend kann vorgesehen sein, dass die Basisrecheneinheit anhand
einer vom Tracker empfangenen und/oder einer durch die Basisrecheneinheit berechneten
Raumposition und/oder Ausrichtung ein Löschverhalten eines Nutzers überprüft. Die
Basisrecheneinheit kann dann anhand der Raumposition und/oder Ausrichtung einen Abstand
und/oder eine Ausrichtung des Trackers relativ zu einem virtuellen Brand berechnen
und mit einem vordefinierten, hinterlegten korrekten Löschverhalten vergleichen.
[0018] Die Überprüfung des Löschverhaltens kann also zum Beispiel durch die Bestimmung der
Ausrichtung und/oder des Abstands des Trackers zum virtuellen Brand erfolgen. Aus
dem Vergleich mit dem korrekten Löschverhalten, also insbesondere einem korrekten
Abstand und/oder einer korrekten Ausrichtung der Löschdüse, kann die Basisrecheneinheit
Brandsimulierungs-Parameter berechnen, um daraus das Brandverhalten des virtuellen
Brandes zu berechnen und dieses in Abhängigkeit des Löschverhaltens des Nutzers in
Echtzeit zu verändern. Damit erhält der Nutzer eine direkte Rückmeldung, ob er korrekt
gelöscht hat.
[0019] Zudem kann die Basisrecheneinheit dazu eingerichtet sein, auf der Anzeigeeinheit
zusätzliche, vom Löschverhalten abhängige Informationen, wie etwa den Ausrichtungswinkel
der Löschdüse, den Abstand des Nutzers zum Brand, die Qualität des Löschverhaltens,
oder den (virtuellen) Füllstand des Übungsfeuerlöschers anzuzeigen. Der Nutzer erlernt
so schnell und zuverlässig, wie er im Brandfall einen Übungsfeuerlöscher handhaben
muss.
[0020] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Ortungseinrichtung wenigstens
zwei Sendeeinheiten aufweisen, wobei die Sendeeinheiten räumlich zueinander beabstandet,
insbesondere wenigstens teilweise an oberhalb des wenigstens einen Trackers gelegenen
Punkten, angeordnet sind. Ferner ist es vorzuziehen, wenn die Sendeeinheiten ortsfest,
insbesondere in einem vorbekannten Abstand, angeordnet sind.
[0021] Es kann ferner vorgesehen sein, dass die Sendeeinheiten auf unterschiedlichen Frequenzen
und/oder in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und/oder unterschiedlichen Intensitäten
senden. Die Sendeeinheiten können alle lediglich passiv ausgebildet sein, so dass
sie keine Verbindung zu einer externen Rechnereinheit, insbesondere der Basisrecheneinheit,
oder einem externen Steuergerät benötigen. Vielmehr können die Sendeeinheiten jeweils
einen Taktgeber und/oder ein Steuergerät aufweisen, womit die insbesondere zeitgenaue,
in periodisch wiederholenden Mustern erfolgende und vordefinierte oder vordefinierbare
Ortungssignalabgabe gesteuert wird. Die Ortungseinrichtung kann auch mehr als zwei
Sendeeinheiten aufweisen. Vorzugsweise kann es vorgesehen sein, dass bei einem abzudeckenden
Raum ab ca. 16 Quadratmetern wenigstens zwei Sendeeinheiten eingesetzt werden.
[0022] Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass die von den Sendestationen ausgesandten
Ortungssignale unsichtbare Lichtsignale sind, vorzugsweise im infraroten (IR) Wellenlängenbereich.
Entsprechend können dann die verwendeten Tracker lichtempfindliche Empfänger, beispielsweise
Photodioden, aufweisen, die zum Empfang der Lichtsignale der Sendestationen eingerichtet
sind. Vorteilhaft an dieser Ausgestaltung ist insbesondere, dass keine aufwändige
Funkverbindung zwischen den Sendestationen und einem jeweiligen Tracker benötigt wird.
[0023] Eine besonders einfache Positionsbestimmung wird ermöglicht, wenn die Sendestationen
dazu eingerichtet sind omnidirektionale Lichtpulse in den Raum auszustrahlen. Denn
mithilfe dieser Lichtpulse lassen sich die verwendeten Tracker mit den Sendestationen
zeitlich synchronisieren. Vorteilhaft ist auch hier, dass die Synchronisation zwischen
Tracker und Sendestationen funklos, also insbesondere ohne Verwendung einer Breitbandverbindung
zwischen Sendestation und Tracker, erfolgen kann.
[0024] Ferner können die Sendestationen dazu eingerichtet sein, je zwei Lichtstrahlen, vorzugsweise
als Laserstrahlen, auszusenden, und diese in unterschiedlichen Raumrichtungen, beispielsweise
vertikal beziehungsweise horizontal, über ein bestimmtes Winkelintervall, vorzugsweise
von wenigstens 45°, zu verschwenken / zu scannen. Trifft ein solcher durch den Raum
verschwenkter Lichtstrahl auf einen der Tracker, so kann der Tracker, insbesondere
unter Verwendung der zuvor erläuterten Synchronisation, einen Zeitpunkt des Auftreffens
des Lichtstrahls ermitteln. Da jede der Sendestationen je zwei Lichtstrahlen durch
den Raum verschwenkt, stehen so insgesamt vier durch den Raum wandernde Lichtstrahlen
zur Verfügung. Die relativen Zeitpunkte des Auftreffens dieser Lichtstrahlen können
dann von einem jeweiligen der Tracker als Ortungssignaldaten erfasst werden. Aus diesen
Ortungssignaldaten, die beispielsweise bestimmte Signallaufzeiten oder bestimmte Empfangszeitpunkte
des mindestens einen Ortungssignals wiedergeben können, kann dann, wie bereits erläutert
wurde, die Lage und ggf. die Orientierung (d.h. Winkelinformation) des Trackers im
Raum, etwa von der Basisrecheneinheit, berechnet werden.
[0025] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die wenigstens eine Sendeeinheit,
insbesondere jede Sendeeinheit, wenigstens zwei Arten von Lichtquellen aufweisen und/oder
wenigstens zwei Arten von elektromagnetischen Wellen emittieren, um wenigstens zwei
unterschiedliche Ortungssignale zu erzeugen. Vorzugsweise können die Ortungssignale
in vorgegebenen oder vorgebbaren Intervallen und/oder nacheinander emittiert werden.
Somit ist eine zuverlässige Unterscheidung zwischen den Ortungssignalen möglich ist.
Weiter bevorzugt kann es sich bei den wenigstens zwei Arten von Lichtquellen um LEDs,
insbesondere Infrarot-LEDs, und einen Laser, vorzugsweise zwei Laser, handeln. Die
wenigstens zwei Arten von elektromagnetischen Wellen können zur Differenzierung unterschiedliche
Wellenlängen und/oder Intensitäten aufweisen.
[0026] Besonders bevorzugt kann es sein, wenn jede Sendeeinheit eine auf einer Fläche angeordnete
Anzahl von LEDs, insbesondere Infrarot-LEDs, und/oder zusätzlich dazu zwei Laser aufweist,
wobei ein erster Laser einer horizontalen Achse und ein zweiter Laser einer vertikalen
Achse zugeordnet ist und diese in periodisch wiederkehrenden Intervallen in einer
stets gleichbleibenden Richtung abgefahren werden.
[0027] Die Sendeeinheit kann ihre Ortungssignale in sehr schnellen Intervallen senden. Dabei
kann sie zum Beispiel folgendes Muster periodisch wiederholen. In einem ersten Schritt
leuchten die Infrarot-LEDs kurz auf, ähnlich dem Blitz einer Fotokamera (omnidirektionaler
Lichtpuls). Das signalisiert den Startpunkt für den ersten Laser. Der horizontale
Laser fährt dann den Raum einmal von einer Seite zur anderen Seite ab (z.B. 0 bis
120 Grad). Die Infrarot LEDs leuchten nochmals kurz auf, als Startsignal des zweiten
Lasers. Nun fährt der vertikale Laser den Raum von oben nach unten ab (z.B. ebenfalls
0 bis 120 Grad).
[0028] Die Aufgabe der Sensoren des Trackers ist es, die Signale der LEDs und der Laser
zu empfangen und jeweils den exakten Zeitpunkt des Signalempfangs zu speichern. Da
die Schnelligkeit der Drehung der Laser genau festgelegt oder festlegbar ist, kann
durch die Zeit, die zwischen dem LED-Blitz und dem Empfangen des Lasers vergangen
ist, ganz einfach berechnet werden, in welchem Winkel der Sensor zur Sendeeinheit
steht. So kann die Raumposition und/oder die Rotation des Trackers millimetergenau
und schnell berechnet werden.
[0029] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann der Tracker eine Tracker-Recheneinheit
aufweisen, die dazu eingerichtet ist, Ortungssignaldaten, insbesondere Zeitpunkte
des Empfangs des wenigstens einen Ortungssignals, zu speichern und/oder eine Raumposition
und/oder Ausrichtung des Trackers mittels der durch den wenigstens einen Sensor empfangenen
Ortungssignaldaten zu berechnen. Die Tracker-Recheneinheit kann somit einen Teil der
Basisrecheneinheit ausbilden.
[0030] Der Tracker kann somit lediglich die Rohdaten in Form der Ortungssignaldaten speichern
oder diese gemäß einer Weiterbildung direkt als Berechnungsgrundlage der Raumposition
und/oder Ausrichtung des Trackers verwenden. Insbesondere kann der Tracker dazu eingerichtet
sein, die Ortungssignaldaten und/oder seine berechnete Raumposition und/oder Ausrichtung
über die Datenübertragungsleitung an die Basisrecheneinheit zu übermitteln. Die Basisrecheneinheit
kann die empfangenen Informationen schließlich dazu verwenden, um das Löschverhalten
des Nutzers zu berechnen. Bei einer Raumposition kann es sich um eine zweidimensionale
Koordinate oder dreidimensionale Koordinate handeln oder es können sogar sechs Koordinaten
erfasst sein (insbesondere drei Winkelkoordinaten und drei Raumkoordinaten).
[0031] Um eine Feuerlöschübung mit mehreren Übungsteilnehmern gleichzeitig durchführen zu
können, kann das Feuerlöschübungssystem wenigstens zwei Tracker, vorzugsweise wenigstens
drei oder wenigstens vier oder mehr Tracker aufweisen, wobei eine gleichzeitige Bestimmung
der unterschiedlichen Raumpositionen und/oder Ausrichtungen der Tracker, insbesondere
bezogen auf einen (gegebenenfalls virtuellen) Ort des virtuellen Brandes, möglich
ist. Vorzugsweise weist jeder Tracker eine eigene Datenübertragungsleitung zur Basisrecheneinheit
auf.
[0032] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann es vorgesehen sein, dass das Feuerlöschübungssystem
eine Basisstation aufweist, in welcher die Basisrecheneinheit und/oder die Anzeigeeinheit
angeordnet ist/sind. Die Basisstation kann zum Beispiel als eine Dockingstation ausgebildet
sein, die wenigstens eine Kopplungsstelle für die Anzeigeeinheit aufweist, wobei die
Anzeigeeinheit lösbar mit der Basisstation verbunden oder verbindbar ist. Falls weitere
Einheiten/Komponenten vorgesehen sind, kann eine entsprechend erweiterte Anzahl an
Kopplungsstellen für diese Einheiten/Komponenten vorgesehen sein. Vorzugsweise kann
die Basisstation Räder aufweisen, so dass ein vereinfachter Transport der Basisstation
möglich ist. Damit ist eine mobile Ausgestaltung eines Feuerlöschübungssystem geschaffen,
um dieses einfach zwischen unterschiedlichen Einsatzorten transportieren und zudem
einfach auf- und abbauen zu können.
[0033] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Anzeigeeinheit als ein Bildschirm
ausgestaltet sein. Insbesondere kann die Anzeigeeinheit dazu eingerichtet sein, eine
Größe zur Darstellung eines Brandes in einem Maßstab 1:1 wiederzugeben. Zum Beispiel
kann der Bildschirm eine Mindesthöhe von 1 Meter, vorzugsweise von 1,5 Metern, vorzugsweise
von 2 Metern aufweisen.
[0034] Alternativ oder ergänzend kann die Anzeigeeinheit als eine Virtual Reality-Brille
ausgestaltet sein. Somit ist der Transport des Feuerlöschübungssystem vereinfacht.
In jedem Fall kann dem Nutzer ein realitätsnahes Erleben eines Brandes vermittelt
werden.
[0035] Um einem Nutzer das Erleben des virtuellen Brandes noch realitätsnäher vermitteln
zu können, kann das Feuerlöschübungssystem wenigstens eine weitere Komponente ausgewählt
aus Heizvorrichtung, Geruchsgenerator, Lautsprecher und/oder Vernebelungsvorrichtung
aufweisen. Somit können während einer Löschübung sämtliche Sinne des Nutzers zum Erleben
des Brandes gereizt werden, um ein besonders realitätsnahes Empfinden des Brandes
erreichen zu können. Durch den modularen Aufbau des Feuerlöschübungssystems ist es
zudem möglich, dass einzelne Komponenten je nach Bedarf verwendet werden.
[0036] Um die Lage des Übungsfeuerlöschers bezogen auf dessen Ausrichtung zu dem virtuellen
Brand noch genauer bestimmen zu können, kann es vorgesehen sein, dass jeder Übungsfeuerlöscher
einen Tracker aufweist, wobei der Tracker an der Löschdüse des Übungsfeuerlöschers
angeordnet ist. Es kann also insbesondere vorgesehen sein, dass der wenigstens eine
Übungsfeuerlöscher einen Tracker aufweist, der an einer Löschdüse des Übungsfeuerlöschers
angeordnet ist.
[0037] Durch eine solche Anordnung ist es insbesondere erreichbar, dass eine Position und
Ausrichtung eines virtuellen Löschstrahls, der von der Löschdüse ausgeht, mittels
des Trackers, insbesondere auf Basis von Ortungssignaldaten, die der Tracker erfasst,
zu bestimmen. Dies erlaubt eine realistische Simulation des Löscherfolgs, da insbesondere
von der Basisrecheneinheit errechnet werden kann, in welchem Winkel und aus welcher
Distanz der simulierte, von der Löschdüse des Übungsfeuerlöschers ausgehende Löschstrahl
auf eine simulierte (und über die Anzeigeeinheit dem Benutzer des Übungsfeuerlöschers
visualisierte) Feuerquelle trifft.
[0038] Das Vorsehen eines Trackers an der Löschdüse, der einen Rückschluss auf eine momentane
Ausrichtung und Position der Löschdüse im Raum erlaubt, stellt zudem eine wesentliche
Verbesserung dar gegenüber Feuerlöschübungssystemen auf Basis von Trackern, die lediglich
an einem Tank des Übungsfeuerlöschers oder etwa am Handgelenk eines Benutzers oder
in einen Handschuh integriert sind. Denn bei solchen Ausgestaltungen lässt sich gerade
nicht zweifelsfrei ermitteln, in welche Raumrichtung die Löschdüse von einem Benutzer
während einer Übung gerade ausgerichtet wird. Beispielsweise kommt es nämlich darauf
an, in welchem Winkel ein Benutzer die Löschdüse mit seinem Handgelenk hält, sodass
alleine aus der Bestimmung der Position des Handgelenks des Benutzers noch kein sicherer
Rückschluss auf die Ausrichtung des (simulierten) Löschstrahls gewonnen werden kann.
Eine realistische Abschätzung der Ausrichtung des Löschstrahls, insbesondere die Kenntnis,
in welchem Winkel und Abstand dieser auf die (simulierte) Feuerquelle trifft, ist
aber notwendig, um eine realistische Übung zu ermöglichen. Denn bei einem realen Feuer
ist die Ausrichtung des Löschstrahls von zentraler Bedeutung für den Löscherfolg aber
auch für die Gefährdung des Löschenden.
[0039] Um eine solche präzise Bestimmung der Position als auch der räumlichen Ausrichtung
des simulierten, von der Löschdüse ausgehenden Löschstrahls zu ermöglichen, ist es
bevorzugt, wenn die verwendete Ortungseinrichtung eine Bestimmung von drei Freiheitsgraden
eines Trackers erlaubt, also beispielsweise drei Raumpositionen und drei Raumwinkel.
Mit anderen Worten kann also vorgesehen sein, dass die Ortungseinreichung eine Bestimmung
der Löschdüse des Übungsfeuerlöschers mit sechs Freiheitsgraden im Raum ermöglicht
(zum Beispiel drei Winkelkoordinaten und drei Raumkoordinaten).
[0040] Alternativ oder ergänzend zum Vorsehen eines Trackers direkt an der Löschdüse kann
an der Löschdüse zusätzlich ein Gyrosensor angeordnet sein, der mit der Tracker-Recheneinheit
verbunden ist. Somit lassen sich weitere Ortungsdaten generieren, die durch die Tracker-Recheneinheit
selbst oder die Basisrecheneinheit zur Berechnung der Raumposition und/oder der Ausrichtung
des Übungsfeuerlöschers bezogen auf dessen Abstand und/oder Ausrichtung zum virtuellen
Brand einbezogen werden, insbesondere durch die Basisrecheneinheit einbezogen werden.
[0041] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass die wenigstens
eine Datenübertragungsleitung zwischen der Basisrecheneinheit und dem wenigstens einen
Tracker als eine Kabelleitung und/oder als eine Funkverbindung ausgestaltet ist. Durch
die Verwendung einer drahtlosen Datenübertragungsleitung ist es möglich, das praxisnahe
Erleben der Löschübung noch realitätsgetreuer werden zu lassen, da störende Kabelverbindung
vermieden werden. Daher ist die eine drahtlose Datenübertragungsleitung grundsätzlich
zu bevorzugen.
[0042] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die wenigstens eine Sendeeinheit ein
sich kontinuierlich wiederholendes Muster von insbesondere unterschiedlichen Arten
von Ortungssignalen emittieren. Insbesondere kann somit keine Datenverbindung von
der Sendeeinheit zur Basisstation eingerichtet sein. Außerdem ist keine externe Steuerung
der Sendeeinheit vorgesehen oder erforderlich. Durch diese passive Ausgestaltung der
Sendeeinheit ist die Einrichtung der Ortungseinrichtung besonders einfach. Die Stromversorgung
der wenigstens einen Sendeeinheit kann beispielsweise durch Batteriebetrieb und/oder
über eine Steckdose erfolgen.
[0043] Gemäß einer Weiterbildung kann es vorgesehen sein, dass das Feuerlöschübungssystem
eine Notrufeinrichtung und/oder eine Brandmeldereinrichtung aufweist, über welche
zunächst ein Notruf durch einen Nutzer abzusetzen ist, um den wenigstens einen Übungsfeuerlöscher
freizuschalten. Somit kann einem Übungsteilnehmer besser vermittelt werden, dass er
im Ernstfall stets zuerst einen Notruf absetzen muss, bevor er eigene Löschversuche
unternimmt.
[0044] Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Durchführung einer Feuerlöschübung,
insbesondere durch Verwendung eines Feuerlöschübungssystems, wie es hierin beschrieben
und/oder beansprucht ist, wobei ein virtueller Brand auf einer Anzeigeeinheit wiedergegeben
wird und wenigstens ein Nutzer mit Hilfe wenigstens eines Übungsfeuerlöschers einen
Löschvorgang des Brandes simuliert, dadurch gekennzeichnet, dass durch einen Tracker
an dem wenigstens einen Übungsfeuerlöscher ein durch wenigstens eine Sendeeinheit
erzeugtes Ortungssignal detektiert und in Form von Ortungssignaldaten gespeichert
wird, wobei aus den Ortungssignaldaten eine Raumposition und/oder eine Ausrichtung
des Übungsfeuerlöschers berechnet wird, dass durch die Raumposition und/oder eine
Ausrichtung des Übungsfeuerlöscher eine Überprüfung des Löschverhaltens eines Nutzers
vorgenommen wird.
[0045] Somit ist es möglich, eine Rückkopplung des Löschverhaltens des Nutzers auf den virtuell
angezeigten, rechnergestützt berechneten Brand einzurichten. Der Nutzer kann daher
realitätsnah und/oder in Echtzeit erleben, wie sich sein Löschverhalten auf die weitere
Brandentwicklung auswirkt und so besser erlernen, wie Brände zu löschen sind. Beispielsweise
ist es somit möglich, unterschiedliche Brandverhalten zu simulieren, wie zum Beispiel
Entstehungsfeuer, unterschiedliche Brandstufen oder unterschiedliche Brandarten. Die
Parameter für ein ideales Löschverhalten, wie Abstand zum Brand, Ausrichtung der Löschdüse
und/oder Wahl des Löschmittels können vorab in einer Datenbank vorzugsweise der Basisrecheneinheit
hinterlegt werden und mit dem ermittelten Löschverhalten verglichen werden.
[0046] Gemäß einer Weiterbildung kann es vorgesehen sein, dass das Löschverhalten des jeweiligen
Nutzers ermittelt und als Brandsimulierungs-Parameter für das auf der Anzeigeeinheit
simulierte Brandverhalten verwendet wird. Die Brandsimulierungs-Parameter werden daher
in Abhängigkeit des ermittelten Löschverhaltens im Vergleich zum idealen Löschverhalten
berechnet. Der Brandsimulierungs-Parameter kann beispielsweise durch eine Basisrecheneinheit
berechnet und zur Erstellung eines virtuellen Brandes herangezogen werden. Durch diesen
kann der Brand zum Beispiel im Ergebnis verstärkt oder abgeschwächt werden, je nachdem
ob der Nutzer korrekt löscht oder nicht.
[0047] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung können zwei oder mehr Übungsfeuerlöscher
gleichzeitig während der Feuerlöschübung eingesetzt werden. Dies hat den Vorteil,
dass auch Löschübungen simuliert werden können, bei welchen das Löschen von Bränden
geübt wird, die in der Praxis nur durch zwei Feuerlöscher gleichzeitig zu löschen
sind.
[0048] Gemäß einer Weiterbildung kann es vorgesehen sein, dass durch Aktivieren (durch Betätigen
eines Auslösers) des wenigstens einen Übungsfeuerlöschers eine Zeitschaltuhr gestartet
wird, wobei nach Ablauf einer vordefinierten oder definierbaren maximalen Löschzeit
der Übungsfeuerlöscher deaktiviert wird und/oder die Feuerlöschübung angehalten wird.
In der Regel hält das Löschmittel eines üblichen Feuerlöschers ca. 30 Sekunden vor,
so dass dem Nutzer ein realitätsnahes Gefühl vermittelt werden kann, welche Zeit ihm
bleibt, um einen Brand zu löschen.
[0049] Gemäß einer weiteren Ausführung kann es vorgesehen sein, dass ein Nutzer zunächst
einen Notruf absetzen muss, um eine Freischaltung des wenigstens einen Übungsfeuerlöschers
zu erreichen. Andernfalls ist gegebenenfalls keine Aktivierung möglich.
[0050] Um schnell bestimmen zu können, ob das Löschverhalten eines Nutzers korrekt ist,
kann es gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung vorgesehen sein, dass der virtuelle
Brand in Segmente, insbesondere Kachelsegmente, unterteilt ist, wobei den Segmenten
in Abhängigkeit der Art und/oder der Größe des dargestellten Brands unterschiedliche
Brandsimulierungs-Parameter hinterlegt sind. Diese Segmentierung kann auch lediglich
softwareseitig erfolgen, so dass von einer virtuellen Segmentierung gesprochen werden
kann, die der Nutzer selbst nicht wahrnimmt. Somit ist es möglich, eine Differenzierung
vorzunehmen, ob der Nutzer die Löschdüse korrekt auf den Brand ausrichtet. Richtet
er die Löschdüse in ein korrektes Segment, in dem zum Beispiel eine Flammenwurzel
angezeigt ist, so wird das System dies erkennen und das Feuer entsprechend kleiner
werden lassen. Richtet der Nutzer die Löschdüse hingegen auf ein Segment, das keinen
Brand darstellt oder lediglich Flammenspitzen anzeigt, so wird dadurch auch kein Löscherfolg
zu erreichen sein, so dass das System das Feuer nicht kleiner werden lässt. Die Segmente
können daher mit den zuvor genannten Brandsimulierungs-Parametern verknüpft sein,
um das Brandszenario in Abhängigkeit des Löschverhaltens zu verändern.
[0051] Die Erfindung betrifft schließlich die Verwendung einer Ortungseinrichtung, insbesondere
wie sie hierin bereits beschrieben wurde, zur Bestimmung einer Raumposition und/oder
einer Ausrichtung eines Übungsfeuerlöschers, insbesondere zur Bestimmung der Position
und/oder Orientierung einer Löschdüse des Übungsfeuerlöschers, während der Durchführung
einer Feuerlöschübung, wobei die Ortungseinrichtung wenigstens eine Sendeeinheit und
wenigstens einen Tracker aufweist, wobei die Sendeeinheit zwei unterschiedliche Ortungssignale
emittiert, die durch entsprechende Sensoren des Trackers erkannt werden, wobei durch
den Tracker die Empfangszeit des jeweiligen Ortungssignals als Ortungssignaldaten
gespeichert und über eine Datenübertragungsleitung vom wenigstens einen Tracker zu
einer Basisrecheneinheit übermittelt werden, wobei die Basisrecheneinheit aus den
Ortungssignaldaten eine Raumposition und/oder eine Ausrichtung des Übungsfeuerlöschers
bestimmt und daraus in Abhängigkeit eines Abstandes und/oder einer Ausrichtung des
Übungsfeuerlöschers zu einem virtuellen Brand ein Löschverhalten eines Nutzers ermittelt
und daraus einen Brandsimulierungs-Parameter berechnet, der das Verhalten des virtuellen
Brandes in Echtzeit beeinflusst.
[0052] Die Erfindung wird nun anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher beschrieben, ist
jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele
ergeben sich durch die Kombination der Merkmale einzelner oder mehrerer Ansprüche
untereinander und/oder mit einzelnen oder mehreren Merkmalen der Ausführungsbeispiele.
[0053] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine vereinfachte schematische Darstellung einer möglichen Ausgestaltungsvariante
eines erfindungsgemäßen Feuerlöschübungssystems,
- Fig. 2
- eine weitere vereinfachte schematische Darstellung einer möglichen Ausgestaltungsvariante
eines erfindungsgemäßen Feuerlöschübungssystems und dessen Anordnung in einem Übungsraum.
[0054] In den Figuren 1 und 2 ist eine mögliche Ausgestaltung eines Feuerlöschübungssystems
in vereinfachter Weise dargestellt, das im Ganzen als 1 bezeichnet ist.
[0055] Vorbekannte Feuerlöschübungssysteme weisen den Nachteil auf, dass bei diesen die
Ortung des Übungsfeuerlöschers zur Bestimmung des Abstandes und/oder der Ausrichtung
des Übungsfeuerlöscher zu einem virtuellen Brand entweder technisch sehr aufwendig
war, so dass mit der Umsetzung des Systems zu hohe Kosten einhergingen oder die Ortung
war nicht genau genug. Ein häufiges Problem vorbekannter Feuerlöschübungssysteme besteht
somit auch darin, dass diese dem Nutzer kein realitätsnahes Erleben einer Brandsituation
ermöglichen, was zum Erlernen des richtigen Umgangs mit einem Handfeuerlöscher jedoch
erforderlich ist.
[0056] Hier setzt die Erfindung an. Das Feuerlöschübungssystem 1 ist daher zur Durchführung
einer Feuerlöschübung an einem virtuellen Brand eingerichtet. Als virtueller Brand
wird ein durch eine Recheneinheit vorzugsweise anhand von Brandsimulierungs-Parametern
berechneter Brand bezeichnet, der mit Hilfe einer Anzeigeeinheit 2 einem Nutzer wiedergegeben
wird. Das Verhalten des virtuellen Brandes entspricht dabei im Wesentlichen dem eines
realen Brandes. Kommt dieser beispielsweise mit einem Löschmittel in Kontakt oder
löscht ein Nutzer fehlerhaft, so hat dies Auswirkung auf das Brandverhalten des virtuellen
Brandes.
[0057] Das Feuerlöschübungssystem 1 weist wenigstens einen Übungsfeuerlöscher 3 auf, der
in seinem Aufbau dem eines üblichen, mit Löschmittel gefüllten Handfeuerlöschers ähnelt.
Vorzugsweise weist das Feuerlöschübungssystem 1 zwei oder mehr Übungsfeuerlöscher
3 auf, so dass auch Gruppenlöschübungen mit mehreren Übungsfeuerlöschern 3 gleichzeitig
durchführbar sind.
[0058] Um eine Ortung eines Übungsfeuerlöschers 3 vorzunehmen, um dessen Abstand und/oder
dessen Ausrichtung zum virtuellen Brand computergestützt berechnen zu können, weist
das Feuerlöschübungssystem 1 eine Ortungseinrichtung 4 auf.
[0059] Die Ortungseinrichtung 4 weist bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsvariante
wenigstens zwei Sendeeinheiten 5 auf, die dazu eingerichtet sind, vorzugsweise autonom
jeweils zwei Arten von Ortungssignalen 6 in einen Raum, insbesondere einen Übungsraum
25 mit begrenzten Abmessungen, zu emittieren.
[0060] Jeder Übungsfeuerlöscher 3 weist jeweils zumindest einen Tracker 7 auf, der idealerweise
an einer Löschdüse 11 des Übungsfeuerlöschers 3 angeordnet ist. Der Tracker 7 stellt
somit ein Empfangsgerät für die durch die Sendeeinheit 7 erzeugten Ortungssignale
6 dar.
[0061] Um die Ortungssignale 6 empfangen zu können, weist jeder Tracker 7 mehrere Sensoren
8 auf. Vorzugsweise weist jeder Tracker 7 zumindest fünf Sensoren 8 auf. Jeder Tracker
7 ist dazu eingerichtet, wenigstens einen Zeitpunkt des Empfangs eines Ortungssignals
6 zu speichern. Hierzu kann der Tracker 7 eine Speichereinheit aufweisen.
[0062] Jeder Tracker 7 ist über eine Datenübertragungsleitung 9 mit einer Basisrecheneinheit
10 verbunden, um Datenpakete an diese senden zu können. Somit ist es möglich, die
als Ortungssignaldaten gespeicherten Zeitpunkte der Detektion eines bestimmten Ortungssignals
6 an die Basisrecheneinheit 10 zu übermitteln.
[0063] Die Basisrecheneinheit 10 ist dazu eingerichtet, anhand der empfangenen Ortungssignaldaten
eine Raumposition und/oder eine Ausrichtung des Übungsfeuerlöschers 3, also genau
genommen des Trackers 7, der vorzugsweise an der Löschdüse 11 des Übungsfeuerlöschers
3 angeordnet ist, zu berechnen. Die Position der Anzeigeeinheit 2 und/oder eine virtuelle
Raumposition des virtuellen Brandes ist in der Basisrecheneinheit 10 hinterlegbar
oder kann durch einen der Position des virtuellen Brandes zugeordneten Tracker 7 in
gleicher Weise ermittelt werden. So kann durch die Basisrecheneinheit 10 ein genauer
Abstand und/oder eine Ausrichtung des am Übungsfeuerlöscher 3 angeordneten Trackers
7 zum virtuellen Brand berechnet werden. Somit ist es möglich, ein Löschverhalten
des Nutzers zu ermitteln, also insbesondere ob der Nutzer den Übungsfeuerlöscher 3
während eines Löschvorgangs korrekt oder fehlerhaft ausrichtet. Dadurch kann dem Nutzer
in Echtzeit eine Rückmeldung zu seinem Löschverhalten, insbesondere durch Anzeige
einer Information auf der Anzeigeeinheit 2 und/oder einer Beeinflussung des Brandverhaltens
des virtuellen Brandes ausgegeben werden. Die Parameter für ein ideales Löschverhalten
können vorab in der Basisrecheneinheit 10 hinterlegt sein.
[0064] Die Sendeeinheiten 5 sind bei der Ausführungsvariante an der Anzeigeeinheit 2 und/oder
an einer Basisstation 15 angeordnet. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Sendeeinheiten
5 innerhalb des Raumes frei wählbar platziert werden. Ein Abstrahlkegel der wenigstens
einen Sendeeinheit 5 und/oder die Abstrahlkegel mehrerer Sendeeinheiten 5 sollte/n
jedoch den gesamten zu erfassenden Raum abdecken, so dass eine Ortung des Trackers
7 im Raum 25 möglich ist.
[0065] Damit für einen Tracker 7 eine Unterscheidung der Ortungssignale 6 unterschiedlicher
Sendeeinheiten 5 möglich ist, können die Sendeeinheiten 5 dazu eingerichtet sein,
zum Senden der Ortungssignale 6 unterschiedliche Frequenzen und/oder Intervall-Geschwindigkeiten
und/oder Intensitäten zu verwenden.
[0066] Jede Sendeeinheit 5 weist wenigstens zwei Arten von Lichtquellen auf. Bei der dargestellten
Ausführungsvariante weisen die Sendeeinheiten 5 jeweils wenigstens eine Infrarot-LED
12, vorzugsweise mehrere Infrarot-LEDs 12, und wenigstens einen Laser 13 auf. Durch
die beiden Lichtquellen ist es möglich, dem Tracker ein spezifisches Muster an Ortungssignalen
6 zu senden, die von diesem erkannt und der jeweiligen Sendeeinheit 5 zugeordnet werden
können.
[0067] Vorzugsweise weist jede Sendeeinheit 5 wenigstens zwei Laser 13 auf, wobei ein erster
Laser einer horizontalen Achse und ein zweiter Laser einer vertikalen Achse zugeordnet
sind. Jeder Laser 13 fährt den Raum in festgelegten Abständen und/oder Zeitintervallen
nach seiner Initiierung einmal von einer Seite zur anderen Seite ab, so dass die Strahlen
jedes Lasers 13 entlang der Verfahrpositionen wenigstens einmal auf einen Sensor 8
des Trackers 7 treffen und der Tracker 7 den Zeitpunkt des Empfangs speichert. Die
beiden Laser 13 einer Sendeeinheit 5 können dabei unterschiedliche Wellenlängen aufweisen.
[0068] Die Infrarot-LEDs 12 dienen dazu, dem Tracker 7 einen Startpunkt einer jeweiligen
Laserabtastung anzuzeigen. Somit registriert der Tracker 7, wann eine Laserabtastung
gestartet wurde und kann durch die Erfassung des Laserstrahls die Differenzzeit ermitteln,
die vergangen ist, bis der Laserstrahl detektiert wurde. Somit ist eine Bestimmung
des Winkels möglich, in welchem der Sensor 8 des Trackers 7 zur Sendeeinheit 5 angeordnet
ist. Die Erfassung der Raumposition und/oder der Ausrichtung kann somit durch den
Einsatz mehrerer Sendeeinheiten 5 verbessert werden. Für die Durchführbarkeit der
Erfindung ist jedoch bereits eine Sendeeinheit 5 ausreichend.
[0069] Die Sendeeinheit 5 kann einen eigenen Taktgeber und/oder eine eigene Steuereinheit
zur Steuerung des zeitlichen Ablaufs und/oder der Reihenfolge der Sendevorgänge für
die Ortungssignale 6 aufweisen. Insbesondere können die Sendemuster in der Sendeeinheit
5 fest hinterlegt sein.
[0070] Der Tracker 7 kann auch selbst eine Tracker-Recheneinheit 14 aufweisen. Diese kann
die empfangenen Ortungssignale 6 als Ortungssignaldaten speichern und über die Datenübertragungsleitung
9 an die Basisrecheneinheit 10 senden. Vorzugsweise erfolgt das Übertragen dabei kontinuierlich,
um möglichst eine Echtzeitreaktion des Feuerlöschübungssystems 1 auf das Löschverhalten
des Nutzers zu ermöglichen.
[0071] Das Feuerlöschübungssystem 1 kann mehrere Übungsfeuerlöscher 3 mit jeweils einem
Tracker 7 aufweisen. Jeder Tracker 7 kann eine eigene Kennung aufweisen, so dass die
Basisrecheneinheit 10 für jeden Tracker 7 eine Zuordnung der empfangenen Datenpakte
und eine individuelle Berechnung der Raumpositionen und/oder Ausrichtungen vornehmen
kann.
[0072] Das Feuerlöschübungssystem 1 kann weitere Komponenten aufweisen, die eine noch realitätsgetreuere
Simulation eines Brandes ermöglichen. Insbesondere kann es eine oder mehrere Komponenten
ausgewählt aus Heizvorrichtung 17, Geruchsgenerator 18, Lautsprecher 19 und/oder Vernebelungsvorrichtung
20 aufweisen. Einzelne oder alle Komponenten können mit der Basisstation 15 lösbar
koppelbar oder an dieser fest angeordnet sein.
[0073] Besonders vorteilhaft kann die Ausbildung einer modular aufgebauten Basisstation
15 sein, die als eine Docking Station ausgebildet ist. Zusätzliche Komponenten und/oder
die Anzeigeeinheit 2 können in Gebrauchsstellung mit der Basisstation 15 lösbar gekoppelt
werden. Nach dem Gebrauch kann das Feuerlöschübungssystem 1 in die einzelnen Komponenten
zerlegt und somit einfacher transportiert werden.
[0074] Durch die Heizvorrichtung 17 kann eine Wärmestrahlung abgegeben werden, die in Abhängigkeit
der Größe des virtuellen Brandes mittels der Basisrecheneinheit 10 regelbar ist. Somit
ist auch bei der Wärmestrahlung eine Rückkopplung mit dem Löschverhalten des Nutzers
möglich, so dass zum Beispiel bei korrektem Löschverhalten die Wärmestrahlung reduziert
wird. Durch den Geruchsgenerator 18 kann dem Nutzer ein Brandgeruch simuliert werden,
um das Erleben des virtuellen Brandes noch authentischer zu gestalten.
[0075] Durch den Lautsprecher 19 ist es möglich, Brandgeräusche wiederzugeben, um erneut
das Erleben des virtuellen Brandes noch authentischer zu gestalten.
[0076] Durch die Vernebelungsvorrichtung 20 kann die Sicht des Nutzers beeinträchtigt werden
und/oder Wasserdampf erzeugt werden, um das Branderleben weiter zu verstärken.
[0077] An der Löschdüse 11 des Übungsfeuerlöschers 3 kann zusätzlich ein Gyrosensor 21 angeordnet
sein, durch welchen eine noch genauere Lagebestimmung der Löschdüse 11 möglich ist,
um deren Ausrichtung in Bezug auf den virtuellen Brand noch genauer berechnen zu können.
[0078] Das Feuerlöschübungssystem 1 kann eine Notrufeinrichtung 22 und/oder eine Brandmeldereinrichtung
23 aufweisen, über welche zunächst ein Notruf durch einen Nutzer abzusetzen ist, um
den wenigstens einen Übungsfeuerlöscher 3 freizuschalten. Dies kann zum Beispiel durch
das Wählen einer korrekten Notrufnummer und/oder durch Betätigung eines Brandmelders
erfolgen. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann die jeweilige Notrufnummer in
der Notrufeinrichtung 22 hinterlegbar sein, zum Beispiel um eine unternehmenseigene
Nummer zu speichern.
[0079] Der Übungsfeuerlöscher 3 kann ein Aktivierungselement, wie einen Auslöser aufweisen,
durch welchen ein Timer im Übungsfeuerlöscher 3 und/oder in der Basisrecheneinheit
10 gestartet und der Übungsfeuerlöscher 3 aktiviert wird. Durch die Aktivierung wird
die virtuelle Abgabe eines Löschmittels simuliert. Vorzugsweise kann die Löschmittelabgabe
während einer Löschübung in Abhängigkeit der Ausrichtung der Löschdüse 11 mittels
der Anzeigeeinheit 2 wiedergegeben werden. Nach Ablauf einer maximalen, insbesondere
einstellbaren Löschzeit, deaktiviert das Feuerlöschübungssystem 1 den Übungsfeuerlöscher
3 und/oder hält die Löschübung an. Vorzugsweise kann dem Nutzer dann ein Ergebnis
seines Löschversuchs insbesondere über die Anzeigeeinheit 2 ausgegeben werden. Die
maximale Löschzeit kann dabei zum Beispiel der üblichen maximalen Löschzeit eines
konventionellen Handfeuerlöschers entsprechen.
[0080] Der virtuelle Brand kann in unterschiedliche Segmente 24 unterteilt sein. Richtet
ein Nutzer die Löschdüse 11 auf ein falsches Segment, um einen Löscherfolg erzielen
zu können und/oder steht der Nutzer in einem falschen Abstand zum virtuellen Brand,
so wird das Feuerlöschübungssystem 1 dies erkennen. Dem Nutzer kann ein fehlerhaftes
Löschverhalten direkt angezeigt werden und/oder die Basisrecheneinheit 10 verwendet
die Bestimmung der Raumposition und/oder Ausrichtung der Löschdüse relativ zum virtuellen
Brand als Brandsimulierungs-Parameter für das auf der Anzeigeeinheit 2 simulierte
Brandverhalten des virtuellen Brandes. Somit ist eine Echtzeit-Rückkopplung zwischen
dem Löschverhalten des Nutzers und dem berechneten und durch die Anzeigeeinheit 2
wiedergegebenen Brandes möglich.
[0081] Im Einzelnen kann folgender Ablauf bei der Durchführung einer Simulation einer Feuerlöschübung
vorgesehen sein: Zunächst wird durch die Basisrecheneinheit 10 ein Simulationsprogramm
geladen, dass zur Simulation eines Brandes der Stufe 1 (Entstehungsfeuer) dient. Der
Nutzer soll vor Beginn der Löschübung zunächst durch Absetzen eines Notrufs über die
Notrufeinrichtung 22 und/oder die Brandmeldereinrichtung 23 den Übungsfeuerlöscher
3 aktivieren. Vor Absetzen des Notrufes ist dieser deaktiviert und hat keine Funktion.
In einer zweiten Phase der Löschübung wird ein Brand der Stufe 2, also mit höherer
Intensität simuliert. Dabei kann die Hitzeentwicklung, die Lärmentwicklung und/oder
die Geruchsentwicklung ebenfalls erhöht werden, um die Nutzer in eine größere Stresssituation
zu versetzen. Bei Bränden der Stufe 2 kann es vorgesehen sein, dass lediglich eine
korrekt ausgeführte Gruppenlöschung zu einem Löscherfolg führen kann. Daher müssen
hier gegebenenfalls wenigstens zwei Nutzer gleichzeitig in korrekter Entfernung und/oder
Ausrichtung die Löschdüse 11 auf den virtuellen Brand richten und den Übungsfeuerlöscher
3 aktivieren, um den Brand löschen zu können.
[0082] In der dritten Stufe kann ein noch größeres Feuer simuliert werden, dass sich dann
jedoch nicht mehr eignet, um mittels eines Handfeuerlöschers gelöscht zu werden. In
diesem Fall wird überprüft, ob ein Nutzer dies erkennt oder ob er dennoch versucht,
das Feuer zu löschen. Ein Fehlverhalten kann entsprechend als Ergebnis durch die Basisrecheneinheit
10 ausgegeben werden.
[0083] Das Feuerlöschübungssystem 1 kann weiter dazu eingerichtet sein, den Umgang mit unterschiedlichen
Löschmitteln zu üben. Hierzu können in der Basisrecheneinheit 10 verschiedene Programme
für unterschiedliche Brandszenarien hinterlegt sein. Zum Beispiel ist es dabei möglich,
Brände der unterschiedlichen Klassen A bis F zu simulieren, wobei der Nutzer vor Beginn
des Löschvorgangs das jeweils korrekte Löschmittel im Übungsfeuerlöscher 3 auswählen
muss und das Feuerlöschübungssystem 1 das Brandverhalten des virtuellen Brandes in
Abhängigkeit des gewählten Löschmittels und/oder des Löschverhaltens des Nutzers automatisiert
und rechnergestützt modifiziert. Somit ist es möglich, mit nur einem Feuerlöschübungssystem
1 eine Vielzahl unterschiedlicher Brandsituationen für den Ernstfall trainieren zu
können.
[0084] Versucht der Nutzer beispielsweise einen Fettbrand (Klasse F) mit Wasser zu löschen,
wir dies dazu führen, dass die Basisrecheneinheit 10 den virtuellen Brand auflodern
lässt. Dies kann mit einer erhöhten Hitzeentwicklung, Geruchsentwicklung und/oder
Lärmentwicklung einhergehen.
[0085] Die Erfindung betrifft also insbesondere ein Feuerlöschübungssystem 1 zur Durchführung
einer Feuerlöschübung an einem virtuellen Brand, umfassend eine Anzeigeeinheit 2 zur
Wiedergabe des virtuellen Brandes, wenigstens einen Übungsfeuerlöscher 3 und eine
Ortungseinrichtung 4 zur Positionsbestimmung des wenigstens einen Übungsfeuerlöschers
3, wobei das Feuerlöschübungssystem 1 wenigstens zwei Sendeeinheiten 5 aufweist, durch
die je wenigstens zwei Arten von Ortungssignalen 6 erzeugbarbar sind, wobei an einer
Löschdüse 11 des wenigstens einen Übungsfeuerlöschers 3 wenigstens ein Tracker 7 mit
wenigstens je einem Sensor 8 zur Detektion je eines Ortungssignals 6 angeordnet ist,
und wobei eine Datenübertragungsleitung 9 vom wenigstens Tracker 7 zu einer Basisrecheneinheit
10 des Feuerlöschübungssystem 1 eingerichtet ist.
Bezugszeichenliste
[0086]
- 1
- Feuerlöschübungssystem
- 2
- Anzeigeeinheit
- 3
- Übungsfeuerlöscher
- 4
- Ortungseinrichtung
- 5
- Sendeeinheit
- 6
- Ortungssignal
- 7
- Tracker
- 8
- Sensor
- 9
- Datenübertragungsleitung
- 10
- Basisrecheneinheit
- 11
- Löschdüse
- 12
- Infrarot-LEDs
- 13
- Laser
- 14
- Tracker-Recheneinheit
- 15
- Basisstation
- 16
- Bildschirm
- 17
- Heizvorrichtung
- 18
- Geruchsgenerator
- 19
- Lautsprecher
- 20
- Vernebelungsvorrichtung
- 21
- Gyrosensor
- 22
- Notrufeinrichtung
- 23
- Brandmeldeeinrichtung
- 24
- Segmente
- 25
- Übungsraum
1. Feuerlöschübungssystem (1) zur Durchführung einer Feuerlöschübung an einem virtuellen Brand, umfassend eine
Anzeigeeinheit (2) zur Wiedergabe des virtuellen Brandes, wenigstens einen Übungsfeuerlöscher
(3) und eine Ortungseinrichtung (4) zur Positionsbestimmung des wenigstens einen Übungsfeuerlöschers
(3), dadurch gekennzeichnet, dass das Feuerlöschübungssystem (1) wenigstens eine Sendeeinheit (5) aufweist, durch die
wenigstens eine Art von Ortungssignal (6) erzeugbar ist, dass am wenigstens einen
Übungsfeuerlöscher (3) wenigstens ein Tracker (7) mit wenigstens einem Sensor (8)
zur Detektion des wenigstens einen Ortungssignals (6) angeordnet ist, dass eine, vorzugsweise
drahtlose, Datenübertragungsleitung (9) vom wenigstens einen Tracker (7) zu einer
Basisrecheneinheit (10) des Feuerlöschübungssystem (1) eingerichtet ist.
2. Feuerlöschübungssystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisrecheneinheit (10) anhand von empfangenen Ortungssignaldaten eine Raumposition
und/oder eine Ausrichtung des Übungsfeuerlöschers (3), insbesondere einer Löschdüse
(11) des Übungsfeuerlöschers (3), berechnet und/oder dass die Basisrecheneinheit (10)
anhand einer vom Tracker (7) empfangenen und/oder einer durch die Basisrecheneinheit
(10) berechneten Raumposition und/oder Ausrichtung ein Löschverhalten eines Nutzers
überprüft.
3. Feuerlöschübungssystem (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ortungseinrichtung (4) wenigstens zwei, vorzugsweise ortsfeste, Sendeeinheiten
(5) aufweist, wobei die Sendeeinheiten (5) räumlich zueinander beabstandet, insbesondere
an oberhalb des wenigstens einen Trackers (7) gelegenen Punkten, angeordnet sind,
und/oder wobei die Sendeeinheiten (5) auf unterschiedlichen Frequenzen und/oder in
unterschiedlichen Geschwindigkeiten und/oder unterschiedlichen Intensitäten senden.
4. Feuerlöschübungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Sendeeinheit (5) wenigstens zwei Arten von Lichtquellen aufweist
und/oder wenigstens zwei Arten von elektromagnetischen Wellen emittiert, um wenigstens
zwei unterschiedliche Ortungssignale (6) zu emittieren, vorzugsweise wobei es sich
bei den wenigstens zwei Arten von Lichtquellen um LEDs, insbesondere Infrarot-LEDs
(12), und einen Laser (13), vorzugsweise zwei Laser (13), handelt.
5. Feuerlöschübungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tracker (7) eine Tracker-Recheneinheit (14) aufweist, die dazu eingerichtet ist,
Ortungssignaldaten, insbesondere Zeitpunkte des Empfangs des wenigstens einen Ortungssignals
(6), zu speichern und/oder eine Raumposition des Trackers (7) mittels der durch den
wenigstens einen Sensor (8) empfangenen Ortungssignaldaten zu berechnen, insbesondere
wobei der Tracker (7) dazu eingerichtet ist, die Ortungssignaldaten und/oder seine
berechnete Raumposition über die Datenübertragungsleitung (9) an die Basisrecheneinheit
(10) zu übermitteln.
6. Feuerlöschübungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Feuerlöschübungssystem (1) wenigstens zwei Tracker (7) aufweist, wobei eine gleichzeitige
Bestimmung der unterschiedlichen Raumpositionen und/oder Ausrichtungen der Tracker
(7) möglich ist, vorzugsweise wobei jeder Tracker (7) eine eigene Datenübertragungsleitung
(9) zur Basisrecheneinheit (10) aufweist.
7. Feuerlöschübungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Feuerlöschübungssystem (1) wenigstens eine weitere Komponente ausgewählt aus
Heizvorrichtung (17), Geruchsgenerator (18), Lautsprecher (19) und/oder Vernebelungsvorrichtung
(20) aufweist.
8. Feuerlöschübungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Übungsfeuerlöscher (3) einen Tracker (7) aufweist, wobei der Tracker (7) an
der Löschdüse (11) des Übungsfeuerlöschers (3) angeordnet ist und/oder dass an der
Löschdüse (11) zusätzlich ein Gyrosensor (21) angeordnet ist, der mit der Tracker-Recheneinheit
(14) verbunden ist.
9. Feuerlöschübungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Sendeeinheit (5) ein sich kontinuierlich wiederholendes Muster
von Ortungssignalen (6) emittiert, insbesondere so dass keine Datenverbindung zur
Basisstation (15) eingerichtet ist und/oder dass keine externe Steuerung der Sendeeinheit
(5) vorgesehen ist.
10. Verfahren zur Durchführung einer Feuerlöschübung, insbesondere durch Verwendung eines Feuerlöschübungssystems (1) nach einem der vorstehenden
Ansprüche, wobei ein virtueller Brand auf einer Anzeigeeinheit (2) wiedergegeben wird
und wenigstens ein Nutzer mit Hilfe wenigstens eines Übungsfeuerlöschers (3) einen
Löschvorgang des Brandes simuliert, dadurch gekennzeichnet, dass durch einen Tracker (7) an dem wenigstens einen Übungsfeuerlöscher (3) ein durch
wenigstens eine Sendeeinheit (5) erzeugtes Ortungssignal (6) detektiert und in Form
von Ortungssignaldaten gespeichert wird, wobei aus den Ortungssignaldaten eine Raumposition
und/oder eine Ausrichtung des Übungsfeuerlöschers (3) berechnet wird, und dass durch
die Raumposition und/oder eine Ausrichtung des Übungsfeuerlöscher (3) eine Überprüfung
des Löschverhaltens eines Nutzers vorgenommen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Löschverhalten des jeweiligen Nutzers ermittelt und als Brandsimulierungs-Parameter
für das auf der Anzeigeeinheit (2) simulierte Brandverhalten verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei oder mehr Übungsfeuerlöscher (3) gleichzeitig während der Feuerlöschübung
eingesetzt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass durch Aktivierung des wenigstens einen Übungsfeuerlöschers (3) eine Zeitschaltuhr
gestartet wird, wobei nach Ablauf einer vordefinierten oder definierbaren maximalen
Löschzeit der Übungsfeuerlöscher (3) deaktiviert wird und/oder die Feuerlöschübung
angehalten wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der virtuelle Brand in Segmente (24), insbesondere Kachelsegmente, unterteilt ist,
wobei den Segmenten (24) in Abhängigkeit der Art und/oder der Größe des dargestellten
Brands unterschiedliche Brandsimulierungs-Parameter hinterlegt sind.
15. Verwendung einer Ortungseinrichtung (4) zur Bestimmung einer Raumposition und/oder einer Ausrichtung eines Übungsfeuerlöschers
(3), insbesondere einer Löschdüse (11), während der Durchführung einer Feuerlöschübung,
wobei die Ortungseinrichtung (4) wenigstens eine Sendeeinheit (5) und wenigstens einen
Tracker (7) aufweist, wobei die Sendeeinheit (5) zwei unterschiedliche Ortungssignale
(5) emittiert, die durch entsprechende Sensoren (8) des Trackers (7) erkannt werden,
wobei durch den Tracker (7) die Empfangszeit des jeweiligen Ortungssignals (5) als
Ortungssignaldaten gespeichert und über eine Datenübertragungsleitung (9) vom wenigstens
einen Tracker (7) zu einer Basisrecheneinheit (10) übermittelt werden, wobei die Basisrecheneinheit
(10) aus den Ortungssignaldaten eine Raumposition und/oder eine Ausrichtung des Übungsfeuerlöschers
(3) bestimmt und daraus in Abhängigkeit eines Abstandes und/oder einer Ausrichtung
des Übungsfeuerlöschers zu einem virtuellen Brand ein Löschverhalten eines Nutzers
ermittelt und daraus einen Brandsimulierungs-Parameter berechnet, der das Verhalten
des virtuellen Brandes in Echtzeit beeinflusst.