[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Flächengebilde, eine Beschichtungszusammensetzung
zur Herstellung des Flächengebildes, ein Verfahren zum Waschen eines textilen Materials
sowie die Verwendung des Flächengebildes beim Waschen eines textilen Materials.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Die Verwendung von Tüchern (oder ähnlichen tlächengebildeartigen Produkten) beim
Waschen von textilen Materialien, wie etwa Kleidungsstücken, ist aus dem Stand der
Technik wohlbekannt. Solche Tücher werden verwendet, um während des Waschvorgangs
verschiedene positive Effekte zu erzielen.
[0003] Beispielsweise sind aus dem Stand der Technik Tücher bekannt, auf deren Oberfläche
waschaktive Substanzen aufgebracht sind. Derartige Tücher können als Ersatz für Pulver-
oder Flüssigaschmittel oder zur Unterstützung derselben verwendet werden.
[0004] Darüber hinaus sind Waschtücher bekannt, auf die optische Aufheller aufgebracht ist.
Diese optischen Aufheller sind geeignet, auf Textilien adsorbiert zu werden und so
zu einem strahlenden Weiß oder einer leuchtenden Farbe der Textilien zu führen.
[0005] Ebenso sind aus dem Stand der Technik Tücher bekannt, die einem Vergrauen von weißer
Wäsche entgegenwirken sollen. Hierzu werden beispielsweise Tücher verwendet, deren
Oberfläche kationisiert, etwa mit einer kationischen Verbindung versehen ist. Aufgrund
der besagten Oberflächenmodifizierung sind solche Tücher in der Lage, während des
Waschvorgangs freiwerdende Farb- und Schmutzstoffe abzufangen, so dass diese sich
nicht erneut auf der Wäsche ablagern können.
[0006] Umgekehrt besteht ebenso das Problem, dass schwarze bzw. dunkle Wäschestücke nach
mehrmaligem Waschen langsam heller werden. Aus dem Stand der Technik sind Waschmittel
bekannt, die einem entsprechenden Hellerwerden entgegenwirken sollen, etwa durch ein
Auffrischen der dunklen Färbung. Der gemäß dem Stand der Technik erzielte Effekt ist
allerdings oft unzureichend und ein Hellerwerden des Wäschestücks kann nicht dauerhaft
und nicht in ausreichendem Ausmaß aufgehalten werden.
[0007] Weitere Probleme bekannter Verfahren zum Waschen von Wäschestücken ergeben sich durch
die mechanische Beanspruchung während des Waschvorgangs. Insbesondere wenn das zu
waschende Wäschestück Baumwollfasern umfasst, führt die mechanische Beanspruchung
während des Waschvorgangs zu Faserfibrillen (feinste Fäserchen), die dann agglomerieren
können, was zum sogenannten "Pilling" (d. h. eine Knötchen- oder Fusselbildung bei
Stoffen) führt. Diese abstehenden Fasern und Knötchen beeinträchtigen das äußere Erscheinungsbild
des Wäschestücks. Ferner führen diese Knötchen und abstehenden Fasern dazu, dass aufgrund
der Lichtbrechung die Farbe des Textils ihre Leuchtkraft verliert und die Textilien
verwaschen erscheinen.
[0008] Es ist daher, ausgehend vom Stand der Technik, die der vorliegenden Erfindung zugrunde
liegende Aufgabe, ein Tuch für einen Waschvorgang bereitzustellen, das Nachteile Stand
der Technik überwindet, insbesondere geeignet ist, ein Aufhellen eines (vorzugsweise
dunklen) Wäschestücks auch nach einer Vielzahl von Waschvorgängen effizient zu verhindern
und gleichzeitig das Auftreten eines Pilling während der einzelnen Waschvorgänge zu
unterbinden.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Flächengebilde, umfassend: ein flächiges Trägermaterial;
und zumindest eine Beschichtung auf zumindest einer Seite des flächigen Trägermaterials;
wobei die Beschichtung zumindest eine Cellulase und zumindest einen Farbstoff umfasst.
[0010] Überraschenderweise ermöglicht es das erfindungsgemäße Flächengebilde, wenn dieses
während der Wäsche eines dunklen Kleidungsstücks in einer Waschmaschine der Waschlösung/der
Kleidung zugegeben wird, auch nach einer Vielzahl von Waschvorgängen die dunkle Färbung
eines derart gewaschenen Wäschestücks annähernd aufrechtzuerhalten und gleichzeitig
ein Pilling zu unterbinden.
[0011] Es kann vorgesehen sein, dass das flächige Trägermaterial ein Vliesstoff, ein Gewebe,
ein Gelege, ein Geflecht, ein Gewirke, ein Gestrick oder eine Mischung davon, vorzugsweise
ein Vliesstoff oder ein Gewebe, ist. Am meisten bevorzugt ist das Trägermaterial ein
Vliesstoff. Es kann bevorzugt vorgesehen sein, dass das flächige Trägermaterial weiß
ist oder eine helle Färbung aufweist. In diesem Zusammenhang kann vorzugsweise vorgesehen
sein, dass das flächige Trägermaterial aus Fasern hergestellt ist, die nicht unmittelbar
durch den einen oder die mehreren in der Beschichtung enthaltenen Farbstoff(e) eingefärbt
werden.
[0012] Es kann vorgesehen sein, dass das flächige Trägermaterial vorwiegend synthetische
Fasern umfasst. In diesem Zusammenhang bedeutet "vorwiegend", dass das flächige Trägermaterial
die synthetischen Fasern in einer Menge von zumindest 50 Gew.-%, vorzugsweise zumindest
60 Gew.-%, darüber hinaus bevorzugt zumindest 70 Gew.-%, weiter bevorzugt zumindest
80 Gew.-%, darüber hinaus bevorzugt zumindest 90 Gew.-%, besonders bevorzugt zumindest
95 Gew.-% umfasst, am meisten bevorzugt aus den synthetischen Fasern besteht.
[0013] Es kann vorzugweise vorgesehen sein, dass die synthetischen Fasern Polyethersulfon-Fasern,
Polyolefinfasern, Polyamidfasern, Polyesterfasern, Fasern abbaubarer Polymere, Viskosefasern,
Polymilchsäurefasern oder Mischungen davon umfassen oder aus diesen bestehen, vorzugsweise
aus Polyethersulfon-Fasern bestehen.
[0014] Der Faserdurchmesser kann prinzipiell in einem Bereich von etwa 1 µm bis etwa 0,5
mm liegen. Die Fasern können nach einem beliebigen bekannten Verfahren, beispielsweise
ein Nassspinverfahren, hergestellt werden.
[0015] In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das flächige Trägermaterial ein
Flächengewicht von 10 bis 500 g/m
2, vorzugsweise 30 bis 100 g/m
2, vorzugsweise 40 bis 80 g/m
2, vorzugsweise 50 bis 70 g/m
2, besonders bevorzugt 55 bis 65 g/m
2, hat.
[0016] Es kann vorgesehen sein, dass die Beschichtung auf beiden Seiten des flächigen Trägermaterials
oder lediglich auf einer Seite des Trägermaterials (jeweils ganz oder teilweise) aufgebracht
ist. Es kann vorgesehen sein, dass die Beschichtung in einer Menge von 10 g/m
2 bis 200 g/m
2, vorzugsweise 20 g/m
2 bis 100 g/m
2, besonders bevorzugt 30 g/m
2 bis 50 g/m
2, bezogen auf die Fläche des Trägermaterials, in dem Flächengebilde vorhanden ist.
[0017] In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Beschichtung ferner zumindest
ein Bindemittel umfasst. Hierbei kann vorgesehen sein, dass das Bindemittel ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus natürlichen Harzen, synthetischen Harzen und Mischungen
davon.
[0018] Geeignete natürliche Harze in diesem Zusammenhang sind etwa Gummi Arabicum, Guarkernmehl,
Gelatine, Dextrine, Agar Agar, Alginsäure, Alginate, Carrageen, Eiweiß, Gellan, Johannisbrotkernmehl,
Pektin, modifizierte Zellulose, Stärke, modifizierte Stärke, Xanthan oder Mischungen
von zwei oder mehr davon.
[0019] Geeignete synthetische Harze in diesem Zusammenhang sind etwa Polyester, Polyvinylacetate,
Polyacrylate, Polyglycole, Polyvinylalkohole, Polyvinylpyrrolidone oder Mischungen
von zwei oder mehr davon.
[0020] Es kann vorgesehen sein, dass das Bindemittel in einer Menge von 1 Gew.-% bis 50
Gew.-%, vorzugsweise 2 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Beschichtung,
vorliegt.
[0021] Es kann vorgesehen sein, dass das Bindemittel geeignet ist, den Farbstoff und das
Enzym ab einer Temperatur von 20 °C, vorzugsweise höher, in eine wässrige Lösung abzugeben.
Ebenso kann vorgesehen sein, dass das Bindemittel geeignet ist, den Farbstoff und
das Enzym in einem pH-Bereich von 3,5 bis 10, vorzugsweise 6 bis 10 besonders bevorzugt
6 bis 8, in eine wässrige Lösung abzugeben.
[0022] In einer bevorzugten Ausdrucksform ist vorgesehen, dass das Bindemittel Stärke und/oder
modifizierte Stärke ist.
[0023] In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Cellulase ein pH-Optimum
in einem Bereich von 6 bis 10, vorzugsweise 6 bis 8 hat. Die in den erfindungsgemäßen
Mitteln zu verwendende Cellulase kann ein aus Bakterien oder Pilzen gewinnbares Enzym
sein, welches ein pH-Optimum vorzugsweise im fast neutralen bis alkalischen Bereich
von 6 bis 10, insbesondere von 6 bis 8, aufweist (1-gewichtsprozentige Lösung in destilliertem
Wasser). In den erfindungsgemäßen Mitteln können auch Gemische von zwei oder mehr
Cellulasen und dann insbesondere Cellulasen aus verschiedenen Organismen eingesetzt
werden. Etwa kann eine Cellulase vorgesehen sein, die ein Molekulargewicht von etwa
20 kDa hat und bei 50 °C im pH-Bereich von 4 bis 9 mindestens 80% ihrer maximalen
Aktivität aufweist, wobei noch fast 50% der maximalen Aktivität bei pH 10 erhalten
bleiben sollten.
[0024] Vorzugsweise ist Cellulase in der Beschichtung in solchen Mengen enthalten, dass
es eine cellulolytische Aktivität von 3 CMC-U bis 40 CMC-U, insbesondere von 5 CMC-U
bis 25 CMC-U und besonders bevorzugt von 6 CMC-U bis 20 CMC-U, jeweils bezogen auf
100 g der Beschichtung, aufweist. Die Bestimmung der cellulolytischen Aktivität (CMCase-Aktivität)
beruht dem von
M. Lever in Anal. Biochem. 47 (1972), 273-279 und
Anal. Biochem. 81 (1977), 21-27 beschriebenen Verfahrens. 1 CMC-U entspricht der Enzymmenge, die unter diesen Bedingungen
1 µmol Glucose pro Minute erzeugt.
[0025] Eine erfindungsgemäße geeignete Cellulase ist etwa die kommerziell erhältliche Rucolase
EPE 3120.
[0026] Vorzugsweise ist die Cellulase in einer Menge von 0,1 Gew.-% bis 1 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Beschichtung, in dieser vorhanden.
[0027] Grundsätzlich können in der erfindungsgemäßen Beschichtung eine Vielzahl von Farbstoffen
eingesetzt werden. Besonders bevorzugt werden Azofarbstoffe eingesetzt. Azofarbstoffe
weisen eine oder mehrere Azobrücken als Chromophor auf. Besonders bevorzugt ist der
mindestens eine Farbstoff schwarz. Beispiele für schwarze Farbstoffe, die besonders
bevorzugt eingesetzt werden können, sind die Farbstoffe Celasol Direkt Black OB 150%
und Celasol Direkt Black VSF 600%. Die beiden vorgenannten schwarzen Farbstoffe sind
Azo-Direkt-Farbstoffe. Aber auch andere Azofarbstoffe, insbesondere dunkelblaue, dunkelgraue
oder schwarze Azofarbstoffe sind bevorzugt in dem erfindungsgemäßen farbgebenden Produkt
einsetzbar. Um einer Vergrauung dunkelgefärbter Textilien, insbesondere dunkelblauer,
dunkelgrauer und/oder schwarzer Textilien vorzubeugen, beziehungsweise deren Farben
aufzufrischen, werden insbesondere dunkelblaue, dunkelgraue und/oder schwarze Azofarbstoffe
eingesetzt.
[0028] Vorzugsweise liegt der mindestens eine Farbstoff in einer Menge in einem Bereich
von etwa 5 Gew.-% bis etwa 30 Gew.-%, vorzugsweise 5 Gew.-% bis etwa 20 Gew.-% , besonders
bevorzugt 5 Gew.-% bis etwa 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Beschichtung,
in der Beschichtung vor.
[0029] Es kann vorgesehen sein, dass die Beschichtung zumindest ein weiteres Additiv umfasst,
ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus einem Geruchsabsorber; vorzugsweise Aktivkohle
oder Zinkricinoleat; einem Duftstoff; einem Farbfixierungsmittel; einem optischen
Aufheller, vorzugsweise ein kationisches Harz; einem weiteren Enzym, vorzugsweise
eine Amylase, eine Protease, eine Lipase, eine Laccase, eine Pektinase oder ein Gemisch
von zwei oder mehr davon; einem Komplexierungsmittel; einem bioziden Wirkstoff; einem
Naturstoffextrakt; einer waschaktiven Substanzen, vorzugsweise ein Tensid; einer Substanz,
die einen Waschprozess unterstützt, vorzugsweise Carboxymethylcellulose; einer Substanz,
die eine Wiederverschmutzung von Textilien verhindert, einer Base, vorzugsweise Na
2CO
3; einem Egalisiermittel, etwa das kommerziell erhältliche Sarabid DLC; und Mischungen
von zwei und mehr davon.
[0030] Die Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Beschichtungszusammensetzung für eine flächiges
Trägermaterial, umfassend zumindest eine Cellulase, zumindest einen Farbstoff und
vorzugsweise zumindest ein Bindemittel.
[0031] Bevorzugte Ausführungsformen die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Flächengebilde
beschrieben werden sind auch bevorzugte Ausführungsformen hinsichtlich der Beschichtungszusammensetzung.
[0032] Darüber hinaus wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe gelöst durch ein
Verfahren zum Waschen eines textilen Materials, umfassend: Bereitstellen des textilen
Materials zusammen mit einem erfindungsgemäßen Flächengebilde in Wasser oder (vorzugsweise)
einer wässrigen Lösung; Waschen des textilen Materials zusammen mit dem Flächengebilde
in dem Wasser oder der wässrigen Lösung bei einer Temperatur von mindestens 20 °C
für mindestens 10 Minuten.
[0033] Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren in einer Waschmaschine durchgeführt,
bevorzugt bei einer Temperatur in einem Bereich von etwa 20 °C bis etwa 95 °C, noch
weiter bevorzugt bei einer Temperatur in einem Bereich von etwa 30 °C bis etwa 65
°C, über einen Zeitraum von mindestens 10 Minuten, bevorzugt über einen Zeitraum von
etwa 15 Minuten bis etwa 300 Minuten, noch weiter bevorzugt über einen Zeitraum von
etwa 30 Minuten bis etwa 90 Minuten. Vorzugweise weist die wässrige Lösung zusätzlich
ein Waschmittel auf, insbesondere ein Colorwaschmittel. Besonders bevorzugt liegt
der pH-Wert der wässrigen Lösung in einem Bereich von etwa 9 bis etwa 13.
[0034] Vorzugsweise handelt es sich bei dem textilen Material um ein Kleidungsstück, etwa
ein Hemd, T-Shirt, eine Hose, eine Jacke, einen Pullover, einen Strumpf, einen Socken
etc. Ebenso ist bevorzugt vorgesehen, dass das textile Material aus Baumwolle, Naturfasern,
Polyester, Polyamid oder Mischungen davon gefertigt ist.
[0035] Bevorzugte Ausführungsformen die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Flächengebilde
beschrieben werden sind auch bevorzugte Ausführungsformen hinsichtlich des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0036] Schließlich wird die Aufgabe gelöst durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Flächengebildes
beim Waschen eines textilen Materials, insbesondere zum Färben des textilen Materials,
zum Auffrischen einer Färbung des textilen Materials oder möglichst weitgehenden Erhalt
einer Färbung des textilen Materials.
[0037] Bevorzugte Ausführungsformen die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Flächengebilde
beschrieben werden sind auch bevorzugte Ausführungsformen hinsichtlich der erfindungsgemäßen
Verwendung.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0038] Im Folgenden soll die Erfindung unter Bezugnahme auf konkrete Ausführungsbeispiele
im Detail beschrieben werden. Diese Beschreibung dient vor allem der Veranschaulichung
der Erfindung. Dem Fachmann ist bewusst, dass nicht notwendigerweise sämtliche der
in den Ausdrucksbeispielen genannten Merkmale zur Realisierung der Erfindung notwendig
sind. Dem Fachmann ist vielmehr bewusst, dass gegebenenfalls auch einzelne der in
den Ausführungsbeispielen genannten Merkmale zusammen mit in der allgemeinen Beschreibung
der Erfindung aufgeführten Merkmalen zur Realisierung der Erfindung beitragen können.
1. Herstellung eines erfindungsgemäßen Flächengebildes
[0039] Auf eine Nadelvlies (60 g/m
2) aus Polyethersulfon (flächiges Trägermaterial) wurde zunächst durch flächiges Bedrucken
mit einer Pigmentpaste der unten genannten Zusammensetzung über ein Rotationsdruckverfahren
1 - 100% der Fläche des Vlieses bedruckt (Verbrauch bei 1 % der Fläche 0,6 g/m
2), gefolgt durch Trocknen und Fixieren.
[0040] Pigmentpastenzusammensetzung (bezogen auf 1 kg Paste):
| Bezaprint Schwarz D-W |
27 g/kg |
| Olimprint Navy RSV |
13 g/kg |
| Druckverdickung für Pigment |
0,960 kg |
[0041] Anschließend wurde durch flächige Applikation einer farbabgegebenen Beschichtungszusammensetzung
der folgenden Zusammensetzung auf das zuvor bedruckte flächige Trägermaterial mittels
eines Walzenrakelsystems eine erfindungsgemäße Beschichtung aufgebracht.
[0042] Zusammensetzung je 1 kg Beschichtungszusammensetzung:
| Lameprint CE |
0,05 kg |
| Na2CO3 |
0,02 kg |
| Celasol Direkt Black OB 150% (=Farbstoff) |
0,035 kg |
| Celasol Direkt Black VSF 600% (=Farbstoff) |
0,035 kg |
| Sarabid DLC |
0,01 kg |
| Rucolase EPE 3120 (=Cellulase) |
0,0032 kg |
| entmineralisiertes Wasser |
0,8468 kg |
[0043] Verwendet wurde eine Beschichtungspastenmenge von 300 g/m
2 (+/-10 Gew.-96), bezogen auf die Fläche des zu beschichteten flächigen Trägermaterials.
Nach Aufrakeln der Beschichtungszusammensetzung auf das flächige Trägermaterial wurde
die Beschichtung getrocknet, bis ein Feststoffgehalt der Beschichtung auf dem flächigen
Trägermaterial von 40 g/m
2 (+/-10 Gew.-%) erhalten wurde.
2. Vergleichsbeispiele
[0044] Als Vergleichsbeispiele wurden zwei weitere Flächengebilde entsprechend der Anleitung
zur Herstellung des erfindungsgemäßen Flächengebildes hergestellt, wobei, abweichend
vom erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel, im ersten Fall lediglich der Farbstoff,
nicht aber die Cellulase in der Beschichtung enthalten war, und im zweiten Fall lediglich
die Cellulase, nicht aber der Farbstoff in der Beschichtung enthalten war.
3. Versuchsergebnisse
[0045] Schwarze Wäschestücke (neues Ausgangstextil) wurden in einer Waschmaschine zwanzigmal
bei 40°C zusammen mit einem Colorwaschmittel gewaschen. Das Waschen wurde
- lediglich unter Verwendung des Colorwaschmittels (Probe 1),
- unter Verwendung des Colorwaschmittels und gleichzeitiger Verwendung der Flächengebilde
gemäß den Vergleichsbeispielen (Probe 2, nur Farbstoff) und (Probe 3, nur Enzym) und
- unter Verwendung des Colorwaschmittels und gleichzeitiger Verwendung des erfindungsgemäßen
Flächengebilde (Probe 4, Farbstoff + Enzym) durchgeführt.
[0046] Die Helligkeitswerte der gewaschenen Wäschestücke sowie die Pilling-Eigenschaften
(Warenbild) wurden bestimmt und mit den für das Ausgangsmaterial erhaltenen Werten
(Probe 5) verglichen.
3.1 Helligkeitswerte
[0047] Gemessen wurden die Helligkeitswerte L*(D65). Je niedriger der L*(D65) desto
| Probe |
1* |
2* |
3* |
4** |
5*** |
| L*(D65) |
32,8 |
28,0 |
32,2 |
25,8 |
25,6 |
farbintensiver (schwarz) erscheint das Textil. Bestimmt wurden die folgenden Werte.
* Vergleichsbeispiele
** Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung
*** Ursprüngliches textiles Material |
3.2 Pillingeigenschaften
Bewertung des Warenbildes (Glätte der Textiloberfläche):
[0048]
| Probe |
1* |
2* |
3* |
4** |
5*** |
| Bewertung Warenbild |
2 |
2-3 |
5 |
5 |
5 |
Notenskala zur Bewertung des Warenbildes
[0049]
| 5 |
glatte Textiloberfläche, kein Pilling |
| 4 |
leichtes Pilling |
| 3 |
mäßiges Pilling |
| 2 |
deutliches Pilling |
| 1 |
dichtes, starkes Pilling |
[0050] Überraschenderweise konnte für die Wäsche mit der Kombination von schwarzer Farbe
und Enzym (Probe 4) eine signifikante Farbvertiefung der schwarzen Wäsche, die der
Farbtiefe des Ausgangsgewebes (Probe 5) entspricht - bei gleichzeitig glattem Warenbild
ohne Pillingbildung - beobachtet werden, die über eine Farbvertiefung, die für die
einzelnen Beschichtungsbestandteile zu erwarten gewesen wäre, hinausgeht.
[0051] Die in der vorangehenden Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen offenbarten
Eigenschaften können, separat oder in einer Kombination, Gegenstand zur Realisierung
der Aspekte der in den unabhängigen Ansprüchen gemachten Offenbarung in unterschiedlichen
Formen davon sein.
1. Flächengebilde, umfassend:
- ein flächiges Trägermaterial; und
- zumindest eine Beschichtung auf zumindest einer Seite des flächigen Trägermaterials;
wobei die Beschichtung zumindest eine Cellulase und zumindest einen Farbstoff umfasst.
2. Flächengebilde nach Anspruch 1, wobei das flächige Trägermaterial ein Vliesstoff,
ein Gewebe, ein Gelege, ein Geflecht, ein Gewirke, ein Gestrick oder eine Mischung
davon ist.
3. Flächengebilde nach Anspruch 1 oder 2, wobei das flächige Trägermaterial vorwiegend
synthetische Fasern umfasst.
4. Flächengebilde nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das flächige Trägermaterial
ein Flächengewicht von 10 bis 500 g/m2 hat.
5. Flächengebilde nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Beschichtung ferner
zumindest ein Bindemittel umfasst.
6. Flächengebilde nach Anspruch 5, wobei das Bindemittel ausgewählt ist aus der Gruppe
bestehend aus natürlichen Harzen, synthetischen Harzen und Mischungen davon.
7. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei das Bindemittel Stärke und/oder
modifizierte Stärke ist.
8. Flächengebilde nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Cellulase ein pH-Optimum
in einem Bereich von 6 bis 10 hat.
9. Flächengebilde nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Farbstoff ein Azofarbstoff
ist.
10. Flächengebilde nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Farbstoff schwarz
ist.
11. Flächengebilde nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Beschichtung zumindest
ein weiteres Additiv umfasst, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus einem Geruchsabsorber,
einem Duftstoff, einem Farbfixierungsmittel, einem optischen Aufheller, einem weiteren
Enzym, einem Komplexierungsmittel, einem bioziden Wirkstoff, einem Naturstoffextrakt,
einer waschaktiven Substanzen, einer Substanz, die einen Waschprozess unterstützt,
einer Substanz, die eine Wiederverschmutzung von Textilien verhindert, einer Base,
einem Egalisiermittel und Mischungen von zwei und mehr davon.
12. Beschichtungszusammensetzung für eine flächiges Trägermaterial, umfassend zumindest
eine Cellulase, zumindest einen Farbstoff und vorzugsweise zumindest ein Bindemittel.
13. Verfahren zum Waschen eines textilen Materials, umfassend
- Bereitstellen des textilen Materials zusammen mit einem Flächengebilde nach einem
der Ansprüche 1 bis 11 in Wasser oder einer wässrigen Lösung;
- Waschen des textilen Materials zusammen mit dem Flächengebilde in dem Wasser oder
der wässrigen Lösung bei einer Temperatur von mindestens 20° C für mindestens 10 Minuten.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die wässrige Lösung ferner zumindest ein Waschmittel
umfasst.
15. Verwendung des Flächengebildes nach einem der Ansprüche 1 bis 11 beim Waschen eines
textilen Materials.