[0001] Kettenwirkmaschinen zum Erzeugen von Kettenwirkware sind seit Jahrzehnten in vielen
Ausführungsformen bekannt. Üblicherweise werden in Kettenwirkmaschinen mehrere Wirkwerkzeuge
von Barren getragen und über Barrenträger mit Hebelwellen, welche sich in einer Maschinenbreitenrichtung
erstrecken, angetrieben. Die Hebelwellen sind zumeist in einem Maschinengestell gelagert,
das mehrere Mittelwände umfasst, die in Maschinenbreitenrichtung zueinander versetzt
angeordnet sind. Zu den eingesetzten Wirkwerkzeugen zählen typischerweise Hakennadeln,
Fadenführelemente - wie zum Beispiel Lochnadeln oder Legeröhrchen - , Schieber und
Wirkplatinen - wie zum Beispiel Einschließ-Abschlagplatinen, Abschlagkammplatinen
oder Stechkammplatinen. Die Wirkwerkzeuge werden üblicherweise von Barren getragen,
die in Kettenwirkmaschinen durch je eine Hebelwelle derart angetrieben werden, dass
sie im Betrieb unabhängig voneinander Schwenkbewegungen in einer Ebene quer zu den
Hebelwellen - also einer Ebene, die in Maschinenhöhen- und Maschinentiefenrichtung
verläuft - ausführen. Die Barren, welche die Fadenführelemente tragen, heißen Legebarren
und sind zusätzlich derart gelagert und angetrieben, dass sie eine ihrer Schwenkbewegung
überlagerte oszillierende Versatzbewegung in der Maschinenbreitenrichtung ausführen.
Je eine mit Hakennadeln besetzte Barre, mindestens eine mit Wirkplatinen besetzte
Barre und mindestens eine mit Fadenführelementen besetzte Legebarre stehen zur Erzeugung
einer Warenlage von Kettenwirkware in einer funktionellen Verbindung zueinander. Je
nach Art der Kettenwirkware und Kettenwirkmaschine können weitere Barren und Wirkwerkzeuge
an dieser funktionellen Verbindung teilhaben. Bekannte Ausführungen von Kettenwirkmaschinen
sind Kettenwirkautomaten, bei denen die erzeugte Kettenwirkware durch eine Warenabzugsvorrichtung
näherungsweise in einer horizontalen Richtung nach vorne abgezogen wird, und Raschelmaschinen,
bei denen die erzeugte Kettenwirkware durch eine Warenabzugsvorrichtung näherungsweise
senkrecht nach unten in einer vertikalen Richtung von der Maschine abgezogen wird.
Dabei wirkt eine Abzugskraft auf die Kettenwirkware, die Einfluss auf die Eigenschaften
der erzeugten Kettenwirkware hat.
[0002] In
DE10349417B3 ist eine Kettenwirkmaschine zum Erzeugen eines Abstandsgewirkes beschrieben, deren
Legebarren in ihrer Grundposition quer zur Maschinenbreitenrichtung, die einer Maschinentiefenrichtung
entspricht, eingestellt werden können. Dazu sind die Legebarren an dem Maschinengestell
über einen Träger angeordnet, der durch einen Zentralantrieb in Maschinentiefenrichtung
positionierbar ist. Bei Verringerung oder Vergrößerung des Abstands der beiden erzeugten
Warenbahnen des Abstandsgewirkes durch Verschiebung der Hakennadeln in Maschinentiefenrichtung
soll es dadurch möglich sein, die Legebarrenposition an die Position der Hakennadeln
anzupassen und die Fadenführelemente einwandfrei mit den Hakennadeln zusammenwirken
zu lassen.
[0003] In
DD120669 ist eine Vorrichtung beschrieben, die einer Veränderung der Schwenkbewegung der Legebarren
einer Kettenwirkmaschine dient. Dabei sind die Legebarren über zwei Träger mit zwei
Hebelwellen verbunden, welche wiederum über eine Verbindung aus Hebeln von einem Antriebsstößel
angetrieben werden. Die Position der Anbindung der Antriebsstößel an die Hebel kann
mittels einer Verschraubung mit Langloch verändert werden. Dadurch kann zeitgleich
sowohl die Amplitude als auch die Geschwindigkeit der ausgeführten Schwenkbewegung
angepasst werden, wobei sich der Verlauf der Schwenkbewegung im dreidimensionalen
Raum nicht ändert. Vorteilhaft soll dies insbesondere bei Veränderung der Legebarrenanzahl
oder der Maschinenfeinheit sein, um jeweils die maximal mögliche Arbeitsgeschwindigkeit
der Kettenwirkmaschine einstellen zu können. Die Legebarren sind über mehrere Hebel
und einen Träger mit zwei Hebelwellen verbunden, und vollführen somit keine Schwenkbewegung
um eine feste Drehachse einer Hebelwelle sondern um einen Momentanpol, der sich abhängig
von der Kinematik der Konstruktion aus Hebeln und Trägern während der Schwenkbewegung
verschieben kann.
[0004] Die Herstellung von Kettenwirkwaren mit Zusammensetzungen unterschiedlicher Diversität
- also Kettenwirkwaren, die zum Beispiel unterschiedliche Kombinationen aus Fadenmaterialien,
eine unterschiedliche Anzahl an Fäden pro Masche, unterschiedliche Maschenbindungen
und/oder eine unterschiedliche Kombination von Maschenbindungen umfassen - kann es
erfordern, eine unterschiedliche Anzahl an Legebarren oder eine andere Kettenwirkmaschine
- zum Beispiel eine Raschelmaschine anstatt eines Kettenwirkautomaten - einzusetzen.
[0005] Bisher ist es bekannt auf einem Kettenwirkautomaten mit vier Legebarren sowohl vierbarrige
Kettenwirkware, die vier Legebarren benötigt, als auch Kettenwirkware, die weniger
als vier Legebarren benötigt, in unterschiedlichen Chargen zu fertigen. Mit der Anzahl
der Legebarren ändert sich allerdings auch die optimale Schwenkbewegung der Fadenführelemente
relativ zu den Hakennadeln und die optimale Schwenkbewegung der Hakennadeln, um eine
möglichst schnelle, effiziente und fehlerfreie Maschenbildung zu gewährleisten. Die
Schwenkbewegung der Hakennadeln ist dabei derart ausgelegt, dass die Hakennadeln während
des Wirkprozesses näherungsweise senkrechte Auf- und Abbewegungen macht. So ist zum
Beispiel bei einer Kettenwirkmaschine mit vier Legebarren die Schwenkbewegung der
Fadenführelemente sowohl als auch die Schwenkbewegung der Hakennadeln länger als bei
einer Kettenwirkmaschine mit zwei Legebarren. Wird nun zweibarrige Kettenwirkware
auf einer Kettenwirkmaschine mit vier Legebarren hergestellt, müssen die Fadenführelemente
und die Hakennadeln hierfür in ihrer Schwenkbewegung einen längeren Weg zurücklegen
als auf einer Kettenwirkmaschine mit nur zwei Legebarren und die Wirkgeschwindigkeit
ist in der Folge langsamer. Auch eine Anpassung des räumlichen Verlaufs der Schwenkbewegung
kann nötig sein, um die Wirkgeschwindigkeit an die Anzahl der eingesetzten Legebarren
optimal anpassen zu können. Daher werden Kettenwirkwaren, zu deren Erzeugung eine
unterschiedliche Anzahl an Legebarren benötigt wird, bisher üblicherweise bei optimaler
Wirkgeschwindigkeit auf unterschiedlichen Kettenwirkmaschinen gefertigt. Weiterhin
gibt es Kettenwirkwaren, die aufgrund ihrer Zusammensetzung, vor allem aufgrund ihrer
Maschenbindung und der Kombination von Maschenbindungen, entweder nur auf Raschelmaschinen
oder nur auf Kettenwirkautomaten hergestellt werden können. Zum Beispiel kann eine
Kettenwirkware mit einem hohen Anteil an Fransen - also mit einer Maschenbindung,
bei der ein Faden in mehreren Maschenreihen hintereinander in die gleiche Hakennadel
eingelegt wird, und somit keine Verbindung zum benachbarten Maschenstäbchen hat -
nicht auf einem Kettenwirkautomaten hergestellt werden und erfordert den Einsatz einer
Raschelmaschine.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kettenwirkmaschine
anzugeben, die die sukzessive Herstellung von Chargen von Kettenwirkware mit Zusammensetzungen
unterschiedlicher Diversität auf einer einzigen Kettenwirkmaschine ermöglicht.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Oberbegriffe und die Kennzeichen der Ansprüche
1 und 12 gelöst. Die Relativposition der Hebelwelle, mit der zumindest eine Legebarre
antreibbar ist, zu den Hebelwellen, mit denen je mindestens eine weitere Barre antreibbar
ist, ist in Maschinenhöhen- und/oder Maschinentiefenrichtung einer Kettenwirkmaschine
verstellbar. Zur Änderung der Diversität der Zusammensetzung der hergestellten Warenbahn
von Kettenwirkware wird diese Relativposition in Maschinenhöhen- und/oder Maschinentiefenrichtung
geändert.
[0008] So kann bei einer Erhöhung der Anzahl an Legebarren der Verlauf der Schwenkbewegung
der Fadenführelemente relativ zu der Wirkbewegung der Hakennadeln angepasst werden.
Zum Beispiel können bei einer Maschine mit vier Legebarren die Schwenkbewegungen der
Fadenführelemente und der Hakennadeln optimal auf die Anzahl der Legebarren abgestimmt
werden. Soll nun mit der gleichen Maschine ein Textil erzeugt werden, das den Einsatz
von zwei Legebarren benötigt, war es auf bisherigen Maschinen nicht möglich, die Schwenkbewegung
der Fadenführelemente und der Hakennadeln optimal auf die reduzierte Anzahl an Legebarren
abzustimmen; die Hakennadeln können zum Beispiel bei einer Kettenwirkmaschine mit
nur zwei Legebarren eine kürzere Schwenkbewegung vollführen, was die Wirkgeschwindigkeit
erhöht. Durch Verstellung der Relativposition der Hebelwelle der Legebarren in Maschinenhöhen
und/oder Maschinentiefenrichtung kann die Schwenkbewegung der Fadenführelemente an
die geänderte Schwenkbewegung der Hakennadeln angepasst werden. Weiterhin kann zum
Beispiel bei einer Umstellung der Kettenwirkmaschine von Kettenwirkautomat auf Raschelmaschine
die Relativposition der Hebelwelle, die die Legebarren antreibt, derart eingestellt
werden, dass die Schwenkbewegung der Fadenführelemente auf Höhe der Hakennadeln weitestgehend
in Maschinentiefenrichtung verläuft, wohingegen die Schwenkbewegung der Fadenführelemente
auf Höhe der Hakennadeln bei einem Kettenwirkautomaten bezüglich ihres Betrags vergleichbar
große Richtungsanteile in Maschinenhöhen- und Maschinentiefenrichtung hat.
[0009] Es ist möglich, die erfindungsgemäße Lehre an allen Arten von Kettenwirkmaschinen
einzusetzen. Es erscheint jedoch vorteilhaft, die erfindungsgemäße Lehre an Kettenwirkmaschinen
anzuwenden, die lediglich zur Fertigung einer einzigen Warenlage geeignet sind (zum
Beispiel keine doppelfonturigen Raschelmaschinen oder Kettenwirkmaschinen, die zur
Erzeugung eines Abstandsgewirkes mit zwei Warenlagen geeignet sind). In der Regel
verfügen solche Maschinen lediglich über eine Hebelwelle, die in Wirkverbindung mit
einer Barre steht, die Hakennadeln trägt - ihnen also Drehmoment überträgt. Eine Barre
die Hakennadeln trägt, wird im Folgenden auch Nadelbarre genannt. Vorteilhaft ist
es, wenn die verschiedenen Barren einer solchen Maschine gemeinsam an der Erzeugung
der einen Warenlage mitwirken. Bei doppelfonturigen Raschelmaschinen werden demgegenüber
zwei Warenlagen und Abstandsgewirke mit diesen beiden Warenlagen erzeugt. Mehrere
Warenbahnen, die auf einer Kettenwirkmaschine in Maschinenbreitenrichtung simultan
nebeneinander erzeugt werden, entsprechen dennoch einer Warenlage, wenn alle am Wirkprozess
beteiligten Hakennadeln von einer Hebelwelle um die gleiche Drehachse angetrieben
werden.
[0010] Es bringt weitere Vorteile mit sich, wenn der Winkelbereich der Schwenkbewegungen
der Hebelwelle, mit der die zumindest eine Legebarre angetrieben wird, verstellbar
ist. Mit dem Winkelbereich der Schwenkbewegung lässt sich vor allem die Lage und Länge
der Schwenkbewegung auf einem Umkreis mit einem festen Schwenkradius um die Drehachse
der Hebelwelle anpassen. Daher ist es insbesondere bei einer Veränderung der Anzahl
an Legebarren vorteilhaft, den Winkelbereich der Schwenkbewegung anzupassen. Ebenso
vorteilhaft ist es, den Winkelbereich der Schwenkbewegung bei einem Wechsel von Kettenwirkautomatware
auf Raschelmaschinenware - oder umgekehrt - derart anzupassen, dass die Schwenkbewegung
bei Raschelmaschinenware auf Höhe der Hakennadeln weitestgehend in Maschinentiefenrichtung
verläuft, wohingegen die Schwenkbewegung bei Kettenwirkautomatware auf Höhe der Hakennadeln
vergleichbare Richtungsanteile in Maschinenhöhen- und Maschinentiefenrichtung hat.
Es ist durchaus möglich, eine solche Verstellung auch mit getrieblichen Mitteln, wie
durch die Zuschaltung eines oder mehrerer Zahnräder, durchzuführen. Dies gilt auch
dann, wenn dieser "Legewelle" kein individueller Einzelantrieb zugeordnet ist, sondern
das notwendige Drehmoment zum Beispiel von einem Zentralantrieb - bzw. einem Antrieb
für zumindest zwei Wellen - stammt. Auch die den anderen Barren zugeordneten Hebelwellen
können vorteilhafterweise eine Veränderung des Winkelbereichs ihrer Schwenkbewegungen
erfahren. In Zusammenhang mit allen Ausführungsbeispielen der Erfindung dürfte es
vorteilhaft sein, wenn zumindest zwei Antriebe vorgesehen sind. Von zusätzlichem Nutzen
ist, wenn einer dieser Antriebe der zumindest einen Legebarre zugeordnet ist. Der
andere Antrieb kann vorteilhafterweise die restlichen Barren antreiben. Den restlichen
Barren können jedoch auch mehrere Antriebe - zum Beispiel jeder Barre je ein Antrieb
- zugeordnet sein. Wie nachstehend noch thematisiert wird, besteht eine vorteilhafte
Art und Weise der Ansteuerung mehrerer Hebelwellenantriebe darin, dass eine oder mehrere
Steuerungsvorrichtungen vorgesehen werden, die die Antriebe steuern.
[0011] Besonders vorteilhaft ist eine Kettenwirkmaschine mit einem Maschinengestell, das
die Hebelwellen trägt und das ein Maschinenoberteil und ein Maschinenunterteil umfasst,
wobei das Maschinenoberteil und das Maschinenunterteil in der Maschinenhöhenrichtung
und/oder in der Maschinentiefenrichtung relativ zueinander verstellbar sind. Von Vorteil
ist es, wenn das Maschinenoberteil mindestens die Hebelwelle der Legebarren und die
von ihr antreibbaren Bauteile umfasst. Zum Beispiel kann die Hebelwelle der Legebarren
drehbar um ihre Drehachse vom Maschinenoberteil aufgenommen werden. Eine vorteilhafte
Ausführungsform ist es, wenn die Hebelwelle der Legebarren durch eine Lagerung drehbar
um ihre Drehachse ausgeführt ist, wobei das Maschinenoberteil die Lagerung, die mindestens
zwei Lager umfasst, aufnimmt.
[0012] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist eine Kettenwirkmaschine, deren
Maschinenoberteil mindestens zwei in Maschinenbreitenrichtung zueinander parallel
versetzte obere Mittelwände umfasst und deren Maschinenunterteil mindestens zwei in
Maschinenbreitenrichtung zueinander parallel versetzte untere Mittelwände umfasst.
Vorteilhaft ist es, wenn die oberen Mittelwände und unteren Mittelwände Lager umfassen,
wobei mindestens zwei Lager unterschiedlicher Mittelwände mindestens eine Lagerung
für mindestens eine Hebelwelle bilden. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn je eine
obere Mittelwand mit je einer unteren Mittelwand derart verbunden ist, dass die Relativposition
der Mittelwände zueinander einstellbar ist. Zum Beispiel kann je eine obere Mittelwand
mit je einer unteren Mittelwand durch eine Verschraubung verbunden sein, wobei die
Verschraubung mindestens eine Schraube und/oder Passschraube, mindestens eine Durchgangsbohrung
oder ein Langloch und mindestens eine Gewindebohrung umfasst. Vorteilhaft ist anstelle
von Passschrauben auch eine Verschraubung mit Schrauben, die in funktioneller Verbindung
zu mindestens einem Passstift steht. Auf diese Weise ergeben sich für den Hersteller
solcher Kettenwirkmaschinen Vorteile hinsichtlich der Herstellkosten und der Lagerhaltungskosten,
da eine derart variable Maschine die Konstruktion einer Vielzahl von Varianten überflüssig
macht und auch weniger verschiedenartige Bauteile benötigt werden müssen, um verschiedenartige
Kettenwirkmaschinen herstellen zu können.
[0013] Vorteilhaft ist eine Kettenwirkmaschine, die Mittel zum Einstellen der Relativposition
zwischen Teilen des Maschinengestells - zum Beispiel dem Maschinenoberteil und dem
Maschinenunterteil - umfasst. Ein besonders vorteilhaftes Mittel zum Einstellen der
Relativposition sind Abstandsplatten, die zwischen den Teilen des Maschinengestells
angeordnet sind. Die Dicke der Abstandsplatten, die sich in Maschinenhöhenrichtung
erstreckt, bestimmt dabei die Relativposition zwischen den Teilen des Maschinengestells
in Maschinenhöhenrichtung. Vorteilhaft ist es auch, mindestens zwei Abstandsplatten
übereinander zwischen Teilen des Maschinengestells anzuordnen, um die Relativposition
zwischen den Teilen des Maschinengestells um die Summe der Dicken der mindestens zwei
Abstandsplatten zu verstellen. So ist es möglich, durch Kombination mindestens zweier
vorhandener Abstandsplatten einen größeren Abstand zwischen Maschinenoberteil und
Maschinenunterteil einzustellen, ohne Abstandsplatten einer weiteren Dicke zu benötigen.
Ein weiteres vorteilhaftes Mittel zum Einstellen der Relativposition zwischen Maschinenoberteil
und Maschinenunterteil ist eine Verschraubung, die mindestens eine Schraube, mindestens
ein Langloch, dessen Längsachse sich in Maschinentiefenrichtung erstreckt, und mindestens
eine Gewindebohrung umfasst. Zum Beispiel kann das Maschinenunterteil die mindestens
eine Gewindebohrung umfassen und das Maschinenoberteil und die Abstandsplatten je
mindestens ein Langloch je Gewindebohrung umfassen. Durch Verschiebung des Maschinenoberteils
in Richtung der Längsachse der Langlöcher - also in Maschinentiefenrichtung - ist
es so möglich, die Relativposition des Maschinenoberteils zum Maschinenunterteil in
Maschinentiefenrichtung einzustellen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Maschinenoberteil
und/oder das Maschinenunterteil eine Skalierung in Maschinenhöhen- und/oder Maschinentiefenrichtung
umfasst, die eine genaue und reproduzierbare Einstellbarkeit der Relativposition ermöglicht.
Ein weiteres vorteilhaftes Mittel zum Einstellen der Relativposition zwischen Maschinenoberteil
und Maschinenunterteil ist eine Schienenverbindung. Vorteilhaft ist eine formschlüssige
Schienenverbindung. Besonders vorteilhaft ist eine Schienenverbindung, die eine Verstellbarkeit
in Maschinentiefenrichtung und/oder Maschinenhöhenrichtung ermöglicht und in Maschinenbreitenrichtung
spielfrei ist. Weiterhin vorteilhaft ist eine Schienenverbindung, die eine Vorrichtung
zur Arretierung der Relativposition zwischen Maschinenoberteil und Maschinenunterteil
umfasst. Vorteilhaft ist auch eine Kettenwirkmaschine, die zumindest einen Elektromotor
umfasst, der das Maschinenoberteil in seiner Verstellbewegung in Maschinenhöhen- und/oder
Maschinentiefenrichtung antreibt.
[0014] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist eine Kettenwirkmaschine dessen
Maschinenoberteil zumindest einen Versatzantrieb umfasst, der die zumindest eine Legebarre
zu ihrer oszillierenden Versatzbewegung in der Maschinenbreitenrichtung antreibt.
Der Vorteil dabei ist, dass es für eine Verstellung der Relativposition zwischen Maschinenoberteil
und Maschinenunterteil dadurch nicht nötig ist, auch die Verbindung zwischen dem zumindest
einen Versatzantrieb und der zumindest einen Legebarre anzupassen, da sich die Position
des zumindest einen Versatzantriebs relativ zu der zumindest einen Legebarre nicht
ändert. Die Rüstzeit für die Verstellung der Relativposition zwischen Maschinenoberteil
und Maschinenunterteil kann dadurch reduziert werden.
[0015] Es ist vorteilhaft, wenn den Hebelwellen je ein Schwenkantrieb für ihre jeweilige
Schwenkbewegung zugeordnet ist, wobei der Schwenkantrieb vorzugsweise eine Elektromaschine
umfasst. Der Schwenkantrieb dient dazu, die Hebelwellen zu Drehbewegungen um ihre
Drehachsen anzutreiben. Wenn jeder Hebelwelle ein eigener Schwenkantrieb zugeordnet
ist, kann ein aufwändiges Zentralgetriebe, das alle Hebelwellen mit einem zentralen
Antriebsmotor verbindet, entfallen. Der Konstruktions- und Wartungsaufwand sowie die
Komplexität der Kettenwirkmaschine werden gesenkt.
[0016] Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn mindestens ein Schwenkantrieb einen Linearschrittmotor
umfasst. Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein Schubkurbelgetriebe eine Linearschrittmotor-Ausgangswelle
mit einer der Hebelwellen verbindet, wobei das Schubkurbelgetriebe einen Antriebshebel
und ein Gelenk, das exzentrisch mit der Hebelwelle verbunden ist, umfasst. Das Schubkurbelgetriebe
wandelt eine lineare Antriebsbewegung in eine Drehbewegung der Hebelwelle um ihre
Drehachse um. Der große Vorteil des Schubkurbelgetriebes ist, dass es auch bei Wechsel
der Bewegungsrichtung weitestgehend spielfrei ausgeführt werden kann und somit die
Antriebsbewegung ohne Verlust von Bewegungsanteilen überträgt.
[0017] Vorteilhaft ist es auch, wenn mindestens ein Schwenkantrieb einen Drehschrittmotor
umfasst. Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein Umschlingungsgetriebe eine Drehschrittmotor-Ausgangswelle
mit einer der Hebelwellen verbindet. Zum Beispiel kann die Hebelwelle mittels eines
Zahnriemens von dem Drehschrittmotor angetrieben werden, wobei Zahnriemenscheiben
auf der Drehschrittmotor-Ausgangswelle und der Hebelwelle angeordnet sind, die formschlüssig
mit dem Zahnriemen verbunden sind. Durch die formschlüssige Verbindung werden die
Antriebsbewegungen schlupffrei und somit ohne Verlust von Bewegungsanteilen übertragen.
[0018] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist eine Kettenwirkmaschine deren
Maschinenoberteil zumindest einen Schwenkantrieb für die Hebelwelle der zumindest
einen Legebarre umfasst. So ist eine Verstellung der Relativposition zwischen Maschinenoberteil
und Maschinenunterteil möglich, ohne die Verbindung zwischen dem Schwenkantrieb und
der Hebelwelle der zumindest einen Legebarre anzupassen, da sich die Position des
zumindest einen Schwenkantriebs relativ zu der Hebelwelle der zumindest einen Legebarre
nicht ändert. Auf diese Weise wird die Rüstzeit für die Verstellung der Relativposition
zwischen Maschinenoberteil und Maschinenunterteil reduziert. Zum Beispiel müsste bei
Verbindung des Schwenkantriebes mit der Hebelwelle mittels eines Zahnriemens bei jeder
Verstellung der Relativposition zwischen Maschinenober- und unterteil der Zahnriemen
gegen einen Zahnriemen mit entsprechend angepasster Länge getauscht werden, wenn der
Schwenkantrieb nicht von dem Maschinenoberteil aufgenommen wird.
[0019] Weiterhin vorteilhaft ist eine Kettenwirkmaschine, deren mehrere Schwenkantriebe
Elektromaschinen umfassen. Diese Elektromaschinen können vorteilhafterweise durch
eine elektronische Steuervorrichtung ansteuerbar sein. Die elektronische Steuervorrichtung
kann Mittel für die Erzeugung und Verstärkung von Signalen, Speichervorrichtungen
und Leistungselektronik umfassen. In der Regel dürfte es sich um einen Maschinencomputer
handeln, der Steuersignale bereitstellt. Diese werden Frequenzumrichter im Falle normaler
Elektromaschinen oder geeignete Leistungselektronik wie eine Verstärkerschaltung (Motortreiber),
die zur Ansteuerung von Schrittmotoren geeignet ist, ansteuern. Schlussendlich werden
die Elektromaschinen mit Strom geeigneter Stärke, Spannung, Frequenz bzw. Signalform
für die passenden Bewegungsprofile beaufschlagt. Auf diese Weise steuert die elektronische
Steuerung die Antriebsbewegung der Elektromaschinen, wobei die Kettenwirkmaschine
die Antriebsbewegung der Elektromaschinen in eine Wirkbewegung der Wirkwerkzeuge übersetzt
und somit die Wirkwerkzeuge von den Elektromaschinen angetrieben werden.
[0020] Vorteilhaft ist eine elektronische Steuervorrichtung, die derart zur Ansteuerung
der Elektromaschinen eingerichtet ist, dass diese die von ihnen angetriebenen Wirkwerkzeuge
entsprechend bestimmter vorgegebener Bewegungsprofile antreiben. Besonders vorteilhaft
sind Bewegungsprofile, die programmierbar sind. Weiterhin vorteilhaft ist es Bewegungsprofile
in Gruppen zusammenzufassen, wobei jede Gruppe je ein Bewegungsprofil für jedes Wirkwerkzeug
der Kettenwirkmaschine umfasst und die Bewegungsprofile derart aufeinander abgestimmt
sind, dass die Wirkwerkzeuge während desselben Zeitabschnittes zueinander passende
Wirkbewegungen ausführen. Die Vorgabe von Bewegungsprofilen ermöglicht es somit gezielt
die Wirkbewegungen der Wirkwerkzeuge zu steuern. Bei einer Verstellung der Relativposition
des Maschinenoberteils zu dem Maschinenunterteil kann damit zum Beispiel die Wirkbewegung
der Fadenführelemente neu auf die Relativposition und Wirkbewegung der anderen Wirkwerkzeuge
abgestimmt werden und die Kettenwirkmaschine kann variabler für die Herstellung von
Chargen von Kettenwirkware mit Zusammensetzungen unterschiedlicher Diversität eingestellt
werden.
[0021] Zur sukzessiven Herstellung von Chargen von Kettenwirkware mit Zusammensetzungen
unterschiedlicher Diversität ist ein Verfahren vorteilhaft, bei dem zumindest zwei
unterschiedliche Schwenkantriebe verwendet werden, von denen der erste zumindest die
Legebarre und der zweite zumindest eine andere Barre antreibt und die Bewegung dieser
beiden Schwenkantriebe derart angesteuert wird, dass die Fadenführelemente der Legebarre
und die Nadeln der anderen Barre aufeinander abgestimmte Wirkbewegungen ausführen.
Durch die Verwendung mindestens zweier unterschiedlicher Schwenkantriebe ist es möglich,
die Schwenkbewegung von unterschiedlichen Barren unabhängig voneinander anzusteuern
und somit die Wirkbewegungen der Barren aufeinander abstimmen zu können. Wenn aufgrund
eines Wechsels der Charge von Kettenwirkware die Relativposition der Hebelwelle, die
die Legebarre antreibt, geändert werden muss, können so die Wirkbewegungen der Wirkwerkzeuge
variabler aufeinander abgestimmt werden.
[0022] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Ansteuerung der zumindest zwei Schwenkantriebe
aufgrund von gespeicherten Bewegungsprofilen erfolgt, die individuell auf die Zusammensetzung
der jeweiligen Charge abgestimmt sind. Je ein Bewegungsprofil bildet dabei je eine
spezifische Wirkbewegung eines Wirkwerkzeugs ab. Vorteilhaft ist es die Bewegungsprofile
als Eingangsgröße bei Rüstung der Kettenwirkmaschine vorzugeben und entsprechend der
zu erzeugenden Kettenwirkware auszuwählen und zu programmieren.
[0023] Die Bewegungsprofile der Wirkwerkzeuge müssen abhängig von der gewählten Zusammensetzung
der hergestellten Kettenwirkware aufeinander so abgestimmt sein, dass die Wirkwerkzeuge
für die Erzeugung der gewünschten Kettenwirkware synchron zusammenwirken. Für die
Erzeugung einer Kettenwirkware einer bestimmten Zusammensetzung gibt es somit eine
Gruppe aufeinander abgestimmter Bewegungsprofile, die je Wirkwerkzeug genau ein Bewegungsprofil
umfasst. Es ist vorteilhaft, in einer Speichervorrichtung zumindest zwei Gruppen aufeinander
abgestimmter Bewegungsprofile zu hinterlegen und diese je nach gewählter Zusammensetzung
der hergestellten Kettenwirkware zu verwenden. So kann bei Rüstung der Kettenwirkmaschine
das passende Bewegungsprofil ausgewählt werden und muss nicht neu programmiert werden.
[0024] Vorteilhaft ist eine Kettenwirkmaschine die zur Maschenbildung eine Wirkplatine -
nachfolgend vereinfacht auch Platine genannt - umfasst, die universell sowohl zur
Erzeugung von Raschelware, als auch zur Erzeugung von Kettenwirkautomatware geeignet
ist. Nachfolgend ist eine solche Platine beschrieben. Vorteilhaft ist eine Platine
für eine Kettenwirkmaschine, die eine Abschlagkante, eine Niederhaltekante und eine
Einschließkante aufweist, wobei sich die Abschlagkante in einer Breitenrichtung und
zumindest abschnittsweise in einer Längsrichtung der Platine erstreckt und eine Höhenrichtung
der Platine senkrecht von der Oberfläche der Abschlagkante nach oben weist, die Niederhaltekante
der Abschlagkante in einem Abstand in Höhenrichtung gegenüberliegend angeordnet ist
und die Einschließkante die Abschlagkante und die Niederhaltekante in Längsrichtung
nach hinten begrenzt und verbindet, wobei an einem Abschlagkantenübergangspunkt eine
Anlagekante an die Abschlagkante angrenzt und an einem Abstützkantenübergangspunkt
eine Abstützkante an die Anlagekante angrenzt, wobei sich die Abstützkante zumindest
abschnittsweise ungefähr in Längsrichtung erstreckt und in Höhenrichtung unterhalb
der Abschlagkante angeordnet ist. Besonders vorteilhaft ist eine Platine, bei der
der Abstützkantenübergangspunkt vom Abschlagkantenübergangspunkt in Höhenrichtung
mindestens viermal so weit beabstandet ist wie in Längsrichtung. Vorteilhafterweise
ist die Abschlagkante gerade ausgebildet und die Abschlagkante erstreckt sich ganz
in der Längsrichtung. Die Abschlagkante kann jedoch auch kurvenförmig verlaufen, sodass
die Abschlagkante eben nur abschnittsweise, eventuell sogar nur an einem infinitesimal
kleinen Abschnitt, in Längsrichtung verläuft. Dann kann die Längsrichtung durch eine
Tangente bestimmt werden, die an der Abschlagkante in der Mitte zwischen einem Abschlagkantenübergangspunkt
und dem Punkt, über dem die Niederhaltekante nach vorne endet, angelegt wird. Breitenrichtung,
Längsrichtung und Höhenrichtung der Platine bilden gemeinsam ein rechtwinkliges Koordinatensystem,
das "platinenfest" ist; es kann sich also gemeinsam mit einer möglichen Bewegung der
Platine relativ zu dem zuvor eingeführten Koordinatensystem der Kettenwirkmaschine,
bestehend aus Maschinentiefenrichtung, Maschinenhöhenrichtung und Maschinenbreitenrichtung,
bewegen und insbesondere auch um die Achse der Maschinenbreitenrichtung verdrehen.
In allen Betriebszuständen der Kettenwirkmaschine und der Platine entspricht allerdings
die Breitenrichtung der Platine der Maschinenbreitenrichtung.
[0025] Platinen, die eine Abschlagkante, eine Niederhaltekante und eine Einschließkante
aufweisen, werden typischerweise in einem Kettenwirkautomat eingesetzt. Durch die
zusätzliche Anordnung einer entsprechend ausgeführten Anlagekante und einer Abstützkante,
die an die Abschlagkante angrenzen, ist die Platine zum Abschlagen von (Fransen-)
Maschen eingerichtet, wenn die Abzugsvorrichtung der Kettenwirkmaschine in vertikaler
Richtung abzieht. Somit kann mit der Platine auch eine Kettenwirkware, die nur auf
einer Raschelmaschine hergestellt wird, erzeugt werden. Die Umstellung von Kettenwirkautomatware
auf Raschelware kann sogar erfolgen, ohne dass die Wirkwerkzeuge (wie Platinen, zum
Beispiel aber auch Nadeln) ausgetauscht werden.
[0026] Die Platine kann vorteilhafterweise wie übliche Platinen aus einem Stahlband gestanzt
sein. Die Dickenrichtung des Stahlbandes ist dann die Breitenrichtung der Platine.
Die Platine kann dazu eingerichtet sein, zur Maschenbildung längs zur Abschlagkante
in Längsrichtung bewegt zu werden, wie dies für Platinen mit Abschlagkante, Niederhaltekante
und Einschließkante üblich ist. Die Abstützkante kann parallel zur Abschlagkante angeordnet
sein. Die Abstützkante kann aber auch in einem Winkel zwischen 0° und 25° zur Abschlagkante
angeordnet sein. Vorzugsweise liegt der theoretische Schnittpunkt zwischen der Abstützkante
und der Abschlagkante dann in Längsrichtung vor der Platine. Der Winkel zwischen der
Anlagekante und der Abstützkante beträgt vorzugsweise 90°. Damit kann auf der Abstützkante
ein Abschlagband abgestützt werden, das einen vorteilhaften rechteckigen Querschnitt
aufweist. Ferner kann ein dermaßen abgestütztes Abschlagband gegen die Anlagekante
angelegt sein, so dass es durch eine Abzugskraft, die auf die Kettenwirkware wirkt,
gegen die Anlagekante gedrückt wird. Die Abzugskraft kann in der Kettenwirkmaschine
in deren vertikaler Richtung nach unten wirken. Ein Abstand eines Abstützkantenübergangspunkts
von einem Abschlagkantenübergangspunkt, der in Höhenrichtung mindestens viermal so
groß ist wie in Längsrichtung führt dazu, dass die Anlagekante der Platine bzw. die
Außenfläche einer Platinenanordnung in der Maschine ungefähr in der vertikalen Richtung
der Maschine angeordnet ist. Die Anlagekante bzw. Außenfläche kann zur vertikalen
Richtung der Maschine derart um maximal bis zu 25° oder beispielsweise 15°, 10° oder
5° geneigt sein, dass Bereiche der Anlagekante bzw. der Außenfläche, die weiter unten
liegen, in horizontaler Richtung weiter nach vorne ragen als in vertikaler Richtung
weiter oben liegende Bereiche. Im Folgenden wird unter einem vertikalen Abzug demzufolge
auch eine Abzugsrichtung verstanden, die um die genannten Winkel von der Vertikalen
abweicht. Die Platine kann eine Oberflächenbeschichtung aufweisen.
[0027] Vorteilhafterweise ist der Abstützkantenübergangspunkt vom Abschlagkantenübergangspunkt
in Höhenrichtung zwischen 3mm und 10mm beabstandet. Der Abstand kann beliebige Werte
dazwischen, zum Beispiel 5mm oder 6,5mm annehmen. Vorteilhaft ist es auch, wenn die
Anlagekante eine Halteeinrichtung umfasst, die als abschnittsweise Vertiefung und/oder
Erhöhung der Anlagekante ausgebildet ist. Ein größerer Abstand zwischen Abstützkantenübergangspunkt
und Abschlagkantenübergangspunkt kann mehr Bauraum für das Anbringen einer Halteeinrichtung
an der Anlagekante bereitstellen.
[0028] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Abstützkante maximal 2 mm in Längsrichtung
nach vorne vom Abstützkantenübergangspunkt endet. Die Abstützkante kann eine Erstreckung
von maximal 2 mm in Längsrichtung aufweisen, zum Beispiel 0,7 mm oder 1mm. Beliebige
Werte bis zu 2 mm sind vorteilhaft.
[0029] Weitere Vorteile bringt es mit sich, wenn die Abschlagkante und die Anlagekante einen
Winkel zwischen 90° und 115° einschließen. Besonders bevorzugt ist ein Winkel zwischen
95° und 110°.
[0030] Vorteilhaft ist es, wenn die Abschlagkante die Niederhaltekante in Längsrichtung
nach vorne um maximal 2 mm überragt. Bei grober Feinheit (Maschinenteilung) oder großmaschiger
Wirkware kann die Abschlagkante die Niederhaltekante vorteilhafterweise in Längsrichtung
nach vorne um maximal 5mm überragen. Besonders vorteilhaft kann die Abschlagkante
die Niederhaltekante in Längsrichtung nach vorne um Werte zwischen 1mm und 5mm oder
um Werte zwischen 1,5mm und 4mm, zum Beispiel 2mm, 2,5mm oder 3mm überragen. Eine
Abschlagkante, die sich nur 2mm oder weniger weiter nach vorne erstreckt als die Niederhaltekante,
ermöglicht ein Abziehen der Kettenwirkware in vertikaler Richtung einer Kettenwirkmaschine
nach unten, ohne dass zur Maschenbildung ein großer Weg durch die Platine bzw. Platinenanordnung
zurückgelegt werden müsste.
[0031] Eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine umfasst
eine Platinenanordnung. Vorteilhaft ist eine Platinenanordnung, die eine Vielzahl
der zuvor beschriebenen Platinen, die in konstantem Abstand in der Breitenrichtung
deckungsgleich aufgereiht angeordnet sind, und mindestens ein Abschlagband aufweist,
das an der Abstützkante und an der Anlagekante mindestens einer Teilmenge der Vielzahl
der Platinen anliegt und den Abstand in der Breitenrichtung zwischen mindestens zwei
Platinen überbrückt und dessen Außenfläche der Fläche, mit der das Abschlagband an
der Anlagefläche der Platine anliegt, gegenüber liegt. Die Platinenanordnung ist dadurch
gekennzeichnet, dass ein in Höhenrichtung oberes Ende der Außenfläche des Abschlagbandes
von einem in Höhenrichtung unteren Ende der Außenfläche des Abschlagbandes in Höhenrichtung
mindestens viermal so weit beabstandet ist wie in Längsrichtung.
[0032] Das Abschlagband kann unter anderem dazu dienen, Fransenmaschen abzuschlagen, die
sonst zwischen die Platinen rutschen. Durch die an der Höhenrichtung angelehnte Lage
des Abschlagbandes kann eine Kettenwirkware ungefähr in der vertikalen Richtung der
Kettenwirkmaschine nach unten an der Außenseite des Abschlagbandes vorbeigleitend
abgezogen werden. Eine Abzugsrichtung in Maschinenrichtung horizontal nach vorne ist
natürlich ebenfalls möglich. Insbesondere bei vertikalem Abzug wird das Abschlagband
von der Kettenwirkware gegen die Abstützkante und die Anlagekante der Platinen gedrückt.
Das Abschlagband kann also durch eine lösbare Befestigung ausreichend sicher mit den
Platinen verbunden werden.
[0033] Vorteilhafterweise kann das Abschlagband einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt
aufweisen, der im Wesentlichen konstant über dessen Erstreckung in der Breitenrichtung
ist. Ein solches Band kann kostengünstig beschafft und reproduzierbar über die ganze
Erstreckung der Platinenanordnung in Breitenrichtung montiert werden. Die Breitenrichtung
der Platine entspricht der Breitenrichtung der Platinenanordnung. Die Breitenrichtung
der Platinenanordnung ist ungefähr die Breite, auf der auf der Kettenwirkmaschine
Kettenwirkware erzeugt werden kann. Kettenwirkmaschinen sind üblicherweise zwischen
1,28 Meter und 7 Meter, typischerweise mehrere Meter, zum Beispiel ungefähr 4 Meter,
breit. Das Abschlagband kann die gesamte Maschinenbreite überbrücken. Das Abschlagband
kann aber auch mehrere Teile über die Breitenrichtung umfassen, die sich dann in Summe
über die ganze Breite erstrecken. Vorzugsweise umfasst die Platinenanordnung mehrere
Teilanordnungen von Platinen oder Module mit Platinen. Das Abschlagband kann aus einem
verschleißfesten Material wie gehärtetem Stahl bestehen und/oder mit einer verschleißfesten
Beschichtung versehen sein. Vorzugsweise weist das Abschlagband eine glatte Oberfläche,
vorteilhafterweise mit gerundeten Kanten, auf, damit die vorbeistreifende Kettenwirkware
nicht in ihrer Qualität beeinflusst wird.
[0034] Vorteilhafterweise kann das Abschlagband in der Höhenrichtung gegenüber der Abschlagkante
der mindestens einer Teilmenge der Vielzahl der Platinen bündig oder zurückversetzt
angeordnet sein. Somit ist sichergestellt, dass die Kettenwirkware beim Abziehen problemlos
über das Abschlagband gezogen werden kann.
[0035] Das Abschlagband kann vorteilhafterweise in der Längsrichtung mindestens eine Erstreckung
wie die Abstützkante aufweisen. Dadurch kann die Kettenwirkware beim Entlanggleiten
an der Außenkante des Abschlagbandes nicht am Übergang zu der Abstützfläche hängen
bleiben. Besonders vorteilhaft ist eine Abstützkante, die gegenüber der Außenkante
des Abschlagbandes zurückversetzt ist.
[0036] Vorteilhafterweise kann das Abschlagband zu seiner lösbaren Befestigung an der mindestens
einen Teilmenge der Vielzahl der Platinen mit mindestens einer Halteeinrichtung einer
Anlagekante einer Platine der mindestens einen Teilmenge der Vielzahl der Platinen
zusammenwirken. Vorteilhafterweise kann das Abschlagband ein Verbindungsmittel aufweisen,
das am Abschlagband befestigt ist und an der Halteeinrichtung der Anlagekante lösbar
befestigt ist. Das Verbindungsmittel kann am Abschlagband zum Beispiel angeklebt sein.
Das Verbindungsmittel kann an der Halteeinrichtung der Anlagekante zum Beispiel einklipsbar
sein. Das Verbindungsmittel kann auch anders als durch Kleben an dem Abschlagband
befestigt sein. Das Verbindungsmittel kann auch einstückig mit dem Abschlagband sein.
Das Verbindungsmittel kann ein Kunststoffprofil sein. Das Verbindungsmittel kann in
eine Vertiefung an der Anlagekante der Platine eingeklipst sein. Die Vertiefung kann
einen Querschnitt aufweisen, der dem Querschnitt des Verbindungsmittels zumindest
abschnittsweise entspricht oder einen Abschnitt des Verbindungsmittels unter Spannung
aufnehmen kann. Bezüglich der Funktion der lösbaren Befestigung sind alle bekannten
Möglichkeiten einsetzbar.
[0037] Vorteilhafterweise kann das Verbindungsmittel mindestens ein Abstandselement aufweisen,
das den Abstand in der Breitenrichtung zwischen den Platinen an deren vorderen Ende
einstellt. Die Platinenanordnung kann durch das Verbindungsmittel auch stabilisiert
werden. Das Abstandselement bzw. die Abstandselemente können regelmäßige auftretende
Erhöhungen des Verbindungsmittels sein. Somit kann die Gleichmäßigkeit der Platinenanordnung
sichergestellt sein und eine Fassung, die diesen Zweck erfüllt, ist überflüssig. Es
ist aber auch vorteilhaft, wenn die Einstellung des Abstands der vorderen Enden der
Platinen wie bekannt über eine Fassung bewerkstelligt wird. Eine solche Fassung kann
wie bekannt angegossen sein. Die Fassung kann dann auch Löcher in der Platine durchsetzen
oder Vorsprünge der Platinen umgreifen.
[0038] Vorteilhaft ist auch eine erfindungsgemäße Kettenwirkmaschine, die mindestens folgende
Merkmale aufweist:
- mindestens eine Platinenanordnung,
- einen Maschenbildungsbereich, in dem Maschen durch Abschlagen an der Abschlagkante
oder am Abschlagband der Platinenanordnung gebildet werden, und
- eine Warenabzugsvorrichtung zum Abziehen der Kettenwirkware aus dem Maschenbildungsbereich.
Weiterhin vorteilhaft ist eine Kettenwirkmaschine, deren Warenabzugsvorrichtung zum
Maschenbildungsbereich derart einstellbar eingerichtet ist, dass die Kettenwirkware
in mindestens einer ersten vorgebbaren Einstellung im Wesentlichen in einer horizontal
nach vorne orientierten Richtung und in mindestens einer zweiten vorgebbaren Einstellung
im Wesentlichen in einer vertikalen Richtung nach unten abgezogen werden kann. Die
horizontal nach vorne orientierte Richtung entspricht dabei weitestgehend der Maschinentiefenrichtung.
Die vertikale Richtung entspricht der Maschinenhöhenrichtung. Kettenwirkware wird
auf Kettenwirkautomaten horizontal nach vorne abgezogen. Kettenwirkware wird auf Raschelmaschinen
vertikal nach unten abgezogen. Der Maschenbildungsbereich erstreckt sich in Form eines
schmalen Bandes über die ganze Breite der Kettenwirkmaschine und hat in der vertikalen
Richtung der Maschine und in der horizontalen Richtung nach vorne oder hinten der
Maschine nur eine sehr begrenzte Ausdehnung. In bekannten Kettenwirkmaschinen, in
denen die Wirkwerkzeuge über ein zentrales Getriebe (Kurbelkasten) angetrieben werden,
ist die Maschenbildung nur in einem eng umgrenzten Raum möglich. Dieser ist durch
die vom zentralen Getriebe vorgegebenen Bewegungsabläufe festgelegt.
[0039] Die Kettenwirkmaschine kann durch die Ausgestaltung der Platinenanordnung und die
Einstellbarkeit der Warenabzugsvorrichtung universell zur Herstellung von Kettenwirkautomatware
und Raschelmaschinenware verwendet werden, wofür sonst unterschiedliche Wirkplatinen
oder Platinenanordnungen beschafft und gerüstet werden müssten. Nach entsprechender
Einstellung bzw. Umstellung der Warenabzugsvorrichtung und der Relativposition des
Maschinenoberteils kann vorzugsweise ohne Austausch der Wirkwerkzeuge eine gänzlich
unterschiedliche Kettenwirkware erzeugt werden.
[0040] Die Platinenanordnung kann, wie bei Kettenwirkmaschinen üblich, entlang einer bogenförmigen
Bahn - im Sinne einer Schwenkbewegung - bewegt werden. Die bogenförmige Bahn kann
die horizontale Richtung, also die Maschinentiefenrichtung, nach vorne der Kettenwirkmaschine
einschließen. Vorne ist die Richtung, aus der eine Kettenwirkmaschine in der Regel
bedient wird und in die die Kettenwirkautomatware abgezogen wird. Die Abschlagkante
und damit die Längsrichtung der Platinen der Platinenanordnung kann während der Maschenbildung
zumindest zeitweise parallel zur horizontalen Richtung der Kettenwirkmaschine angeordnet
sein. Vorzugsweise ist die Abschlagkante zumindest zum Zeitpunkt nach dem Abschlagen
der Masche maximal 10° nach vorne geneigt, wenn sie nicht parallel zur Horizontalen
ist. Die Platinenanordnung kann während der Maschenbildung auch keine Bewegung ausführen.
Die Nadelanordnung kann bei der Maschenbildung, wie bei Kettenwirkmaschinen üblich,
einer bogenförmigen Bahn - im Sinne einer Schwenkbewegung - folgen. Die bogenförmige
Bahn kann die vertikale Richtung der Kettenwirkmaschine, also die Maschinenhöhenrichtung,
einschließen. Die länglichen Nadelschäfte können während der Maschenbildung zumindest
zeitweise zumindest ungefähr parallel zur Vertikalen ausgerichtet sein. Die Nadeln
können maximal 10° von der vertikalen Ausrichtung abweichen und sind dann vorzugsweise
mit ihrem Haken nach hinten geneigt. Die Nadeln sind vorzugsweise weniger stark zur
Vertikalen geneigt als die Außenkante des Abschlagbandes der Platinenanordnung.
[0041] Es ist auch vorteilhaft, wenn mindestens eine erste Walze der Warenabzugsvorrichtung,
die dem Maschenbildungsbereich am nächsten angeordnet ist, antreibbar und in ihrer
Drehrichtung umkehrbar eingerichtet ist. Somit kann der Abzugswinkel bestmöglich eingestellt
werden und die Zugänglichkeit des Maschenbildungsbereiches bleibt erhalten.
[0042] Besonders vorteilhaft ist eine Kettenwirkmaschine, bei der mindestens eine zweite
Walze der Warenabzugsvorrichtung, die auf die erste Walze folgt, in der ersten vorgebbaren
Einstellung der Warenabzugsvorrichtung in der vertikalen Richtung unter der ersten
Walze und in der zweiten vorgebbaren Einstellung der Warenabzugsvorrichtung in der
vertikalen Richtung über der ersten Walze anordnenbar eingerichtet ist. Somit kann
die Einstellung bzw. Umstellung der Warenabzugsvorrichtung schnell erfolgen. Die notwendige
Umschlingung für die prozesssichere Einbringung der Warenabzugskraft liegt bei beiden
Einstellungen in ausreichendem Maße vor.
- Fig. 1
- Figur 1 zeigt eine Kettenwirkmaschine 26, die ein Maschinenoberteil 1 und ein Maschinenunterteil
2 umfasst.
- Fig. 2
- Figur 2 zeigt die Kettenwirkmaschine 26 aus Figur 1 in einer anderen Ansicht. Es sind
ein Maschinenbett 14, mehrere obere Mittelwände 12 und untere Mittelwände 13, sowie
ein Schwenkantrieb 15 und ein Versatzantrieb 16 dargestellt.
- Fig. 3
- Figur 3 zeigt einen Schnitt A-A durch die Kettenwirkmaschine 26 im Bereich von zwei
Abstandsplatten 10 zwischen Maschinenoberteil 1 und Maschinenunterteil 2.
- Fig. 4
- Figur 4 zeigt den Schwenkantrieb 15 einer Hebelwelle 3, 4, 5, 6, der einen Linearschrittmotor
18, einen Antriebshebel 20 und ein Gelenk 21 umfasst.
- Fig. 5
- Figur 5 zeigt den Schwenkantrieb 15 einer Hebelwelle 3, 4, 5, 6, der einen Drehschrittmotor
22 und ein Umschlingungsgetriebe 24 umfasst.
- Fig. 6
- Figur 6 zeigt schematisch die Position der Hebelwelle 3 relativ zu einer Hakennadel
27 und mehreren Fadenführelementen 9 der Kettenwirkmaschine 26, wenn sie nach dem
Prinzip eines Kettenwirkautomaten arbeitet.
- Fig. 7
- Figur 7 zeigt schematisch die Position der Hebelwelle 3 relativ zu einer Hakennadel
27 und mehreren Fadenführelementen 9 der Kettenwirkmaschine 26, wenn sie nach dem
Prinzip einer Raschelmaschine arbeitet.
- Fig. 8
- Figur 8 zeigt in einer symbolischen Darstellung ein vorderes Ende einer Platine 101
in einer Ansicht in Breitenrichtung B.
- Fig. 9
- Figur 9 zeigt in einer symbolischen Darstellung beispielhaft zwei Platinen 101 einer
Platinenanordnung 110 mit einem Abschlagband 111 in einer Ansicht von schräg oben
und vorne.
- Fig. 10
- Figur 10 zeigt symbolisch eine schräge Ansicht auf einen Abschnitt eines Abschlagbandes
111 mit Verbindungsmittel 113 und Abstandselement 114.
- Fig. 11
- Figur 11 zeigt die relevanten Komponenten einer Kettenwirkmaschine 26 in einer symbolischen
Ansicht in Breitenrichtung bei horizontaler Einstellung der Warenabzugsvorrichtung
115.
- Fig. 12
- Figur 12 zeigt die relevanten Komponenten einer Kettenwirkmaschine 26 in einer symbolischen
Ansicht in Breitenrichtung bei vertikaler Einstellung der Warenabzugsvorrichtung 115.
- Fig. 13
- Figur 13 zeigt in einer gemeinsame Darstellung von Fig. 6 und Fig. 11 die Anordnung
zuvor beschriebener Elemente in einer Konfiguration nach dem Prinzip eines Kettenwirkautomaten.
- Fig. 14
- Figur 14 zeigt in einer gemeinsame Darstellung von Fig. 7 und Fig. 12 die Anordnung
zuvor beschriebener Elemente in einer Konfiguration nach dem Prinzip einer Raschelmaschine.
[0043] Die Figur 1 zeigt eine Prinzipskizze einer Kettenwirkmaschine 26, deren Maschinengestell
25 zweigeteilt ist und ein Maschinenoberteil 1 sowie ein Maschinenunterteil 2 umfasst,
wobei das Maschinenunterteil 2 auf einem Maschinenbett 14 angeordnet ist. Das Maschinenoberteil
1 umfasst eine Hebelwelle 3, welche drehbar im Maschinenoberteil gelagert ist und
mit Barrenträgern 7 verbunden ist. Eine Legebarre 8 ist in Maschinenbreitenrichtung
z verschiebbar auf dem Barrenträger 7 gelagert. Die Lagerung ist dabei zur Vereinfachung
nicht dargestellt. Weiterhin umfasst die Kettenwirkmaschine 26 drei weitere Hebelwellen
4, 5, 6, die alle drei drehbar im Maschinenunterteil 2 gelagert sind und über Barrenträger
und Barren Wirkbewegungen in Wirkwerkzeuge einleiten. Diese Barrenträger und Wirkwerkzeuge
sind nicht dargestellt. Das Maschinenoberteil 1 und das Maschinenunterteil 2 sind
mittels Schrauben 11 miteinander verbunden, wobei das Maschinenoberteil 1 hierzu je
Schraube 11 ein Langloch, dessen Längsachse sich in Maschinentiefenrichtung x erstreckt,
und das Maschinenunterteil 2 je Schraube 11 eine Gewindebohrung umfasst. Andere Einrichtungen
zum Verbinden des Maschinenoberteils 1 mit dem Maschinenunterteil 2 sind jedoch ebenso
vorteilhaft denkbar - zum Beispiel eine Verbindung mit arretierbaren Schienen. Das
Maschinenoberteil 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel in Maschinentiefenrichtung x
relativ zum Maschinenunterteil 2 um einen Betrag, der der Länge des Langlochs entspricht,
verschiebbar. Zwischen Maschinenoberteil 1 und Maschinenunterteil 2 sind Abstandsplatten
10 angeordnet, mit deren Höhe in Maschinenhöhenrichtung y die Relativposition des
Maschinenoberteils 1 zum Maschinenunterteil 2 in Maschinenhöhenrichtung y eingestellt
werden kann.
[0044] Die Figur 2 zeigt die Kettenwirkmaschine 26 aus Figur 1 in einer um 90 Grad um die
Maschinenhöhenrichtung y gedrehten Ansicht. Das Maschinenunterteil 2 umfasst drei
untere Mittelwände 13, die in Maschinenbreitenrichtung z zueinander versetzt sind
und mit dem Maschinenbett 14 verbunden sind. Das Maschinenoberteil 1 umfasst drei
obere Mittelwände 12, die Hebelwelle 3, mit der die Legebarre 8 antreibbar ist, einen
Schwenkantrieb 15 für die Hebelwelle 3 und einen Versatzantrieb 16 für die Legebarre
8. Drei Abstandsplatten 10 und das Maschinenoberteil 1 sind mittels Schrauben 11 mit
dem Maschinenunterteil 2 verbunden. Der Schwenkantrieb 15 treibt die Hebelwelle 3,
mit der die Legebarre 8 antreibbar ist, an und die Legebarre 8 sowie die Fadenführelemente
9 führen eine Schwenkbewegung um die Drehachse der Hebelwelle 3 aus. Zeitgleich treibt
der Versatzantrieb 16 die Legebarre 8 und die Fadenführelemente 9 zu einer oszillierenden
Versatzbewegung in Maschinenbreitenrichtung z an. Durch Überlagerung der Schwenkbewegung
und der Versatzbewegung führen die Fadenführelemente 9 eine dreidimensionale Wirkbewegung
aus.
[0045] Die Figur 3 zeigt den Schnitt A, dessen Position in Figur 1 dargestellt ist. Die
drei Abstandsplatten 10 sind geschnitten dargestellt. Es sind je zwei Langlöcher 17,
durch die je eine Schraube 11 verläuft, in jeder der Abstandsplatten 10 dargestellt.
Die Langlöcher 17 der Abstandsplatten 10 ermöglichen die Einstellbarkeit der Relativposition
des Maschinenoberteils 1 zum Maschinenunterteil 2 in Maschinentiefenrichtung x.
[0046] Die Figur 4 zeigt den Schwenkantrieb 15 einer Hebelwelle 3, 4, 5, 6, der einen Linearschrittmotor
18, eine Linearschrittmotor-Ausgangswelle 19, einen Antriebshebel 20 und ein exzentrisch
an einer der Hebelwellen 3, 4, 5, 6 angebrachtes Gelenk 21 umfasst. Die lineare Antriebsbewegung
der Linearschrittmotor-Ausgangswelle 19 wird über den Antriebshebel 20 und das exzentrisch
an der Hebelwelle 3, 4, 5, 6 angebrachte Gelenk 21 in eine Drehbewegung der Hebelwelle
3, 4, 5, 6 übersetzt.
[0047] Die Figur 5 zeigt den Schwenkantrieb 15 einer Hebelwelle 3, 4, 5, 6, der einen Drehschrittmotor
22, eine Drehschrittmotor-Ausgangswelle 23 und ein Umschlingungsgetriebe 24 umfasst.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem Umschlingungsgetriebe 24 um einen Zahnriemen,
der auf der Drehschrittmotor-Ausgangswelle 23 und der Hebelwelle 3, 4, 5, 6 mit Zahnriemenscheiben
formschlüssig verbunden ist, wobei Drehzahl und Drehmoment der Drehschrittmotor-Ausgangswelle
23 abhängig von der Zahnanzahl der Zahnriemenscheiben schlupffrei in eine Drehzahl
und ein Drehmoment der Hebelwelle 3, 4, 5, 6 übersetzt werden.
[0048] Allen vier Hebelwellen 3, 4, 5, 6 des Ausführungsbeispiels sind Schwenkantriebe 15
zugeordnet, wobei diese über eine gemeinsame elektronische Steuervorrichtung steuerbar
sind. Die elektronische Steuervorrichtung umfasst eine Speichervorrichtung in der
Bewegungsprofile für Wirkwerkzeuge gespeichert sind und die Wirkbewegung der Wirkwerkzeuge
vorgeben. Um eine Kettenwirkware 120 zu erzeugen, müssen alle Wirkwerkzeuge aufeinander
abgestimmte Wirkbewegungen ausführen. Daher sind die gespeicherten Bewegungsprofile
Gruppen zugeordnet, die je ein Bewegungsprofil, das auf die anderen Bewegungsprofile
der Gruppe abgestimmt ist, für je ein Wirkwerkzeug umfassen. Die elektronische Steuervorrichtung
kann die Schwenkantriebe 15 so gemäß einer gewählten Gruppe von Bewegungsprofilen
derart ansteuern, dass die Wirkwerkzeuge die aufeinander abgestimmten Wirkbewegungen
ausführen. Es ist möglich, für Kettenwirkwaren 120 mit Zusammensetzungen unterschiedlicher
Diversität entsprechend unterschiedliche Gruppen an Bewegungsprofilen zu speichern,
die eine Anpassung der Wirkbewegungen der Wirkwerkzeuge an die Zusammensetzung der
Kettenwirkware 120 berücksichtigen. So kann bei einem Wechsel der Zusammensetzung
der Kettenwirkware 120 durch Auswahl der richtigen Gruppe von Bewegungsprofilen die
richtige Wirkbewegung eingestellt werden.
[0049] Die Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung der räumlichen Anordnung der Hebelwelle
3 relativ zu den Fadenführelementen 9 sowie einer Hakennadel 27, wenn die Kettenwirkmaschine
26 nach dem Prinzip eines Kettenwirkautomaten arbeitet. Die Darstellung ist nicht
maßstabsgetreu; insbesondere der Schwenkradius 33 ist im Vergleich zu den anderen
Elementen der Darstellung zu klein dargestellt. Die Barrenträger 7 und Legebarren
8 sind in der Figur 6 nicht dargestellt, verbinden in der Kettenwirkmaschine 26 aber
die Fadenführelemente 9 mit der Hebelwelle 3. Die Fadenführelemente 9 vollführen auf
einem Umkreis mit dem Schwenkradius 33 um die Hebelwelle 3 eine Schwenkbewegung 28,
die Richtungsanteile sowohl in Maschinentiefenrichtung x als auch in Maschinenhöhenrichtung
y aufweist. Durch diese Schwenkbewegung 28 werden die Fäden 30 der Hakennadel 27 vorgelegt,
wobei die Fäden durch die Fadenführöffnungen 34 der Fadenführelemente 9 laufen und
so der Schwenkbewegung 28 folgen. Um den gewünschten Verlauf der Schwenkbewegung 28
zu erzielen, bestehen zwischen der Hebelwelle 3 und der Hakennadel 27 ein Tiefenversatz
31 in Maschinentiefenrichtung x und ein Höhenversatz 32 in Maschinenhöhenrichtung
y, die auf die Wirkbewegungen aller Wirkwerkzeuge abgestimmt sind.
[0050] Die Figur 7 zeigt eine schematische Darstellung der räumlichen Anordnung der Hebelwelle
3 relativ zu den Fadenführelementen 9 sowie einer Hakennadel 27, wenn die Kettenwirkmaschine
26 nach dem Raschelprinzip arbeitet. Die Darstellung zeigt weitestgehend die gleichen
Elemente wie Figur 6. Die Anordnung der Elemente zueinander unterscheidet sich allerdings
aufgrund des Raschelprinzips: die Schwenkbewegung 29 der Fadenführelemente 9 weist
im Vergleich zu der Schwenkbewegung 28 einer Kettenwirkmaschine, die nach dem Prinzip
eines Kettenwirkautomaten arbeitet, einen wesentlich kleineren Richtungsanteil in
Maschinenhöhenrichtung y auf. Die Schwenkbewegung 29 der Fadenführelemente 9 verläuft
bei dem Raschelprinzip also vorwiegend in Maschinentiefenrichtung y. Um diesen Verlauf
zu erzielen ist der Tiefenversatz 31 zwischen der Hebelwelle 3 und der Hakennadel
27 wesentlich kleiner als bei einer Kettenwirkmaschine, die nach dem Prinzip eines
Kettenwirkautomaten arbeitet, oder die Hebelwelle 3 und die Hakennadel 27 sind derart
übereinander angeordnet, dass kein Tiefenversatz 31 zwischen beiden besteht. Wenn
der Schwenkradius 33 unverändert bleibt, muss bei dem Raschelprinzip der Höhenversatz
32 größer sein als bei einer Kettenwirkmaschine, die nach dem Prinzip eines Kettenwirkautomaten
arbeitet, damit die Schwenkbewegung 29 der Fadenführelemente auf Höhe der Hakennadel
27 vorwiegend in Maschinentiefenrichtung x verläuft. Hierzu haben der Höhenversatz
32 und der Schwenkradius 33 bei dem Raschelprinzip näherungsweise den gleichen Betrag.
[0051] Die zuvor beschriebene Kettenwirkmaschine 26, bei der die Hebelwelle 3, mit der die
Legebarren angetrieben werden, in ihrer Relativposition zu den anderen Hebelwellen
4, 5, 6 - und damit auch zu den Wirkwerkzeugen 27, 101 dieser Hebelwellen 4, 5, 6
- in Maschinentiefenrichtung x und Maschinenhöhenrichtung y verstellbar ist, kann
somit durch die richtige Einstellung dieser Relativposition sowohl nach dem Raschelprinzip
als auch nach dem Prinzip eines Kettenwirkautomaten betrieben werden. Dies gilt insbesondere,
wenn zudem auch die Warenabzugsrichtung 121 und die Wirkplatinen 101 der Kettenwirkmaschine
26 hierzu geeignet sind. Im Folgenden werden hierfür geeignete Wirkplatinen 101, Platinenanordnungen
110 und Warenabzugsvorrichtungen 115 beschrieben.
[0052] Figur 8 zeigt in einer symbolischen Darstellung ein vorderes Ende einer Platine 101
in einer Ansicht in Breitenrichtung B. Die Platine 101 umfasst eine Abschlagkante
102, die gerade ausgebildet und nach vorne (in Figur 8 links) geneigt ist. Die Niederhaltekante
103 liegt der Abschlagkante 102 in Höhenrichtung H in einem Abstand gegenüber. Die
Einschließkante 104 verbindet die Abschlagkante 102 mit der Niederhaltekante 103 und
begrenzt beide nach hinten (in der Figur 8 rechts). Die Abschlagkante wird nach vorne
von einem Abschlagkantenübergangspunkt 105, an den eine steil abfallende, ungefähr
in Höhenrichtung H verlaufende Anlagekante 106 anschließt, begrenzt. Die Anlagekante
106 hat in ihrem unteren Bereich eine Vertiefung, die als Halteeinrichtung 109 dienen
kann. Nach unten endet die Anlagekante 106 in einem Abstützkantenübergangspunkt 107,
an den eine Abstützkante 108 anschließt. Die Abstützkante 108 verläuft ungefähr parallel
zur Abschlagkante 102 und im rechten Winkel zur Anlagekante 106. Die Platine 101 ist
ohne ihren hinteren (in der Figur 8 rechts) Abschnitt, der zur Anbindung an weitere
Maschinenelemente wie z.B. eine Barre dient, dargestellt. Die Anbindung der Platine
101 an weitere Maschinenelemente kann beliebig nach dem Stand der Technik ausgestaltet
sein.
[0053] Figur 9 zeigt in einer symbolischen Darstellung beispielhaft zwei Platinen 101 einer
Platinenanordnung 110 mit einem Abschlagband 111 in einer Ansicht von schräg oben
und vorne. Die Platinen 101 sind größtenteils identisch ausgeführt wie die Platinen
101 der Figur 8. Das Abschlagband 111 liegt auf der Abstützkante 108 auf und an der
Anlagekante 106 an. Die Anlagekante 106 und die Abstützkante 108 sind dementsprechend
in dieser Ansicht durch das Abschlagband 111 verdeckt. Das Abschlagband 111 überbrückt
den Abstand in Breitenrichtung B zwischen den Platinen 101 und Kettenwirkware 120
kann über die obere Kante des Abschlagbandes 111 und dessen Außenseite 112 bedarfsweise
in Höhenrichtung H nach unten abgezogen werden. Ein Abzug von Kettenwirkware 120 kann
aber auch parallel zur Längsrichtung L parallel zur Abschlagkante 102 nach vorne erfolgen.
Wie in Figur 8 ist nur das vordere Ende der Platinen 101 dargestellt. Figur 9 zeigt
nur einen Teil der Erstreckung in Breitenrichtung B des Abschlagbandes 111 und der
Platinenanordnung 110.
[0054] Figur 10 zeigt symbolisch eine schräge Ansicht auf einen Abschnitt eines Abschlagbandes
111 mit Verbindungsmittel 113. Die als Erhöhungen des Verbindungsmittels 113 ausgeführten
Abstandselemente 114 können zwischen die Platinen einer Platinenanordnung 110 eingeschoben
werden und so deren geforderten Abstand an deren vorderen Enden exakt einstellen und
stabilisieren. In Anlehnung an Figur 9 können durch die dargestellten Abstandselemente
114 zwei Platinen 101 beabstandet werden.
[0055] Figur 11 zeigt die Warenabzugsvorrichtung 115, die Platinenanordnung 110 und die
Hakennadeln 27 einer Kettenwirkmaschine 26 in einer symbolischen Ansicht in Breitenrichtung
B bei Einstellung der Warenabzugsvorrichtung 115 ausgehend vom Maschenbildungsbereich
in eine horizontal nach vorne orientierte Richtung Hz der Kettenwirkmaschine. Die
Hakennadeln 27 werden von der Nadelbarre 122 aufgenommen. Die Wirkplatinenbarre ist
in der Ansicht nicht dargestellt. Figur 11 zeigt eine Platinenanordnung 110 zusammen
mit einer Schiebernadelanordnung umfassend Hakennadeln 27 und Schieber 123 nach dem
Stand der Technik, wobei Teile des Schiebers 123 von den Hakennadeln 27 verdeckt sind.
Die als einfacher Strich angedeutete Kettenwirkware 120 wird annähernd parallel zur
Abschlagkante 102 abgezogen. Die Zuführung der Kettgarne 30 - oder auch Fäden 30 -
erfolgt wie üblich im Wesentlichen in Höhenrichtung von oben, was wiederum durch eine
Linie symbolisiert ist. Die Warenabzugsvorrichtung 115 ist in einer ersten vorgebbaren
Einstellung 116 dargestellt. Die erste Walze 118 der Warenabzugsvorrichtung 115 dreht
in dieser Einstellung im Gegenuhrzeigersinn. Die zweite Walze 119, bzw. die Achse
der zweiten Walze 119 der Warenabzugsvorrichtung 115 ist in der vertikalen Richtung
V unterhalb der ersten Walze 118 bzw. der Achse der ersten Walze 118 angeordnet.
[0056] Figur 12 zeigt dieselben Komponenten einer Kettenwirkmaschine in einer symbolischen
Ansicht in Breitenrichtung B aber bei Einstellung der Warenabzugsvorrichtung 115 in
der vertikalen Richtung V. Die Warenabzugsvorrichtung 115 ist in einer zweiten vorgebbaren
Einstellung 117 dargestellt. Die erste Walze 118 der Warenabzugsvorrichtung 115 dreht
in dieser Einstellung im Uhrzeigersinn. Die zweite Walze 119 der Warenabzugsvorrichtung
115 ist in der vertikalen Richtung V oberhalb der ersten Walze 118 angeordnet. Die
Kettenwirkware 120 wird über das Abschlagband 111 abgezogen. Die Kettenwirkware 120
wird unter einem kleinen Winkel zur vertikalen Richtung V abgezogen. Die Walzen 118,
119, bzw. deren Durchmesser sind nicht im selben Maßstab wie die Wirkwerkzeuge dargestellt.
[0057] Die Figur 13 zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine
26 in einer Konfiguration, die der Erzeugung von Kettenwirkware 120 im Sinne von Kettenwirkautomatware
dient. Die Warenabzugsvorrichtung 115 befindet sich in einer ersten vorgebbaren Einstellung
116, wobei die erzeugte Kettenwirkware 120 weitestgehend in horizontaler Richtung
Hz abgezogen wird. Der Relativversatz 31, 32 zwischen Hebelwelle 3 und Hakennadel
27 ist derart eingestellt, dass die Fadenführelemente 9 die Schwenkbewegung 28 eines
Kettenwirkautomaten vollführen, also sich auf Höhe der Hakennadel 27 weitestgehend
mit vergleichbaren Richtungsanteilen in horizontaler Richtung Hz und vertikaler Richtung
V bewegen. Die erzeugten Maschen werden mit der Platinenanordnung 110 durch Kontakt
mit den Abschlagkanten 102 von der Hakennadel 27 abgeschlagen.
[0058] Die Figur 14 zeigt eine schematische Darstellung der Kettenwirkmaschine in einer
Konfiguration, die der Erzeugung von Kettenwirkware 120 im Sinne von Raschelmaschinenware
dient. Die Warenabzugsvorrichtung 115 befindet sich in einer zweiten vorgebbaren Einstellung
117, wobei die erzeugte Kettenwirkware 120 weitestgehend in vertikaler Richtung V
abgezogen wird. Der Relativversatz 31, 32 zwischen Hebelwelle und Hakennadel ist derart
eingestellt, dass die Fadenführelemente 9 die Schwenkbewegung 29 einer Raschelmaschine
vollführen, also sich auf Höhe der Hakennadel 27 weitestgehend in horizontaler Richtung
Hz bewegen. Die erzeugten Maschen werden mit der Platinenanordnung 110 durch Kontakt
mit dem Abschlagband 111 und den Abschlagkanten 102 von der Hakennadel 27 abgeschlagen.
Hierin liegt ein entscheidender Unterschied zu der Konfiguration aus Figur 13.
Bezugszeichenliste |
1 |
Maschinenoberteil |
2 |
Maschinenunterteil |
3 |
Hebelwelle der Legebarre |
4 |
Hebelwelle der Schieberbarre |
5 |
Hebelwelle der Nadelbarre |
6 |
Hebelwelle der Wirkplatinenbarre |
7 |
Barrenträger |
8 |
Legebarre |
9 |
Fadenführelement |
10 |
Abstandsplatte |
11 |
Schraube |
12 |
Obere Mittelwand |
13 |
Untere Mittelwand |
14 |
Maschinenbett |
15 |
Schwenkantrieb |
16 |
Versatzantrieb |
17 |
Langloch |
18 |
Linearschrittmotor |
19 |
Linearschrittmotor-Ausgangswelle |
20 |
Antriebshebel |
21 |
Gelenk |
22 |
Drehschrittmotor |
23 |
Drehschrittmotor-Ausgangswelle |
24 |
Umschlingungsgetriebe |
25 |
Maschinengestell |
26 |
Kettenwirkmaschine |
27 |
Hakennadel |
28 |
Schwenkbewegung des Fadenführelements (9) eines Kettenwirkautomaten |
29 |
Schwenkbewegung des Fadenführelements (9) einer Raschelmaschine |
30 |
Faden, Kettgarn |
31 |
Relativversatz zwischen Hebelwelle (3) und Hakennadel (27) in Maschinentiefenrichtung
(x) |
32 |
Relativversatz zwischen Hebelwelle (3) und Hakennadel (27) in Maschinenhöhenrichtung
(y) |
33 |
Schwenkradius |
34 |
Fadenführöffnung |
x |
Maschinentiefenrichtung |
y |
Maschinenhöhenrichtung |
z |
Maschinenbreitenrichtung |
101 |
Platine |
102 |
Ab schlagkante |
103 |
Niederhaltekante |
104 |
Einschließkante |
105 |
Ab schlagkantenübergangspunkt |
106 |
Anlagekante |
107 |
Ab stützkantenübergangspunkt |
108 |
Abstützkante |
109 |
Halteeinrichtung |
110 |
Platinenanordnung |
111 |
Abschlagband |
112 |
Außenfläche des Abschlagbandes (111) |
113 |
Verbindungsmittel |
114 |
Abstandselement |
115 |
Warenabzugsvorrichtung |
116 |
erste vorgebbare Einstellung der Warenabzugsvorrichtung |
117 |
zweite vorgebbare Einstellung der Warenabzugsvorrichtung |
118 |
erste Walze der Warenabzugsvorrichtung |
119 |
zweite Walze der Warenabzugsvorrichtung |
120 |
Kettenwirkware |
121 |
Warenabzugsrichtung |
122 |
Nadelbarre |
123 |
Schieber |
B |
Breitenrichtung |
H |
Höhenrichtung |
L |
Längsrichtung |
Hz |
horizontale Richtung |
V |
vertikale Richtung |
1. Kettenwirkmaschine (26) zum Erzeugen von Kettenwirkware (120) mit den folgenden Merkmalen:
a) mehrere Hebelwellen (3, 4, 5, 6), deren Achsen sich in der Maschinenbreitenrichtung
(z) erstrecken und die weitgehend parallel zueinander verlaufen,
b) mehrere Barrenträger (7), die durch die (jeweils eine) Hebelwellen (3, 4, 5, 6)
zu Schwenkbewegungen in der Ebene, die durch die Maschinenhöhenrichtung (y) und Maschinentiefenrichtung
(x) aufgespannt wird, antreibbar sind,
c) zumindest eine Legebarre (8), die Fadenführelemente (9) trägt,
d) wobei die zumindest eine Legebarre (8) in der Kettenwirkmaschine (26) derart gelagert
und angetrieben ist, dass sie im Betrieb eine ihrer Schwenkbewegung überlagerte oszillierende
Versatzbewegung in der Maschinenbreitenrichtung (z) ausführt,
dadurch gekennzeichnet, dass
e) die Relativposition der Hebelwelle (3), mit der die zumindest eine Legebarre (8)
antreibbar ist, zu den weiteren Hebelwellen (4, 5, 6), mit denen je mindestens eine
weitere Barre antreibbar ist, in der Maschinenhöhenrichtung (y) und/oder in der Maschinentiefenrichtung
(x) verstellbar ist,
2. Kettenwirkmaschine (26) nach dem vorherigen Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest der Winkelbereich der Schwenkbewegung der Hebelwelle (3), mit der die zumindest
eine Legebarre (8) antreibbar ist, veränderbar ist.
3. Kettenwirkmaschine (26) nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kettenwirkmaschine (26) ein Maschinengestell (25) umfasst, das mehrere Hebelwellen
(3, 4, 5, 6) trägt,
dass das Maschinengestell (25) ein Maschinenoberteil (1) und ein Maschinenunterteil (2)
umfasst, wobei das Maschinenoberteil (1) und das Maschinenunterteil (2) in der Maschinenhöhenrichtung
(y) und/oder in der Maschinentiefenrichtung (x) relativ zueinander verstellbar sind,
und dass das Maschinenoberteil (1) mindestens die Hebelwelle (3) der Legebarren (8) und die
von ihr antreibbaren Bauteile umfasst.
4. Kettenwirkmaschine (26) nach dem vorherigen Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
das Maschinenoberteil (1) mindestens zwei in Maschinenbreitenrichtung (z) zueinander
parallel versetzte obere Mittelwände (12) umfasst und/oder das Maschinenunterteil
mindestens zwei in Maschinenbreitenrichtung (z) zueinander parallel versetzte untere
Mittelwände (13) umfasst.
5. Kettenwirkmaschine (26) nach einem der Ansprüche 3 oder 4
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kettenwirkmaschine (26) über Mittel zum Einstellen der Relativposition zwischen
den Teilen des Maschinengestells (25) verfügt, die zumindest eines der folgenden Merkmale
umfassen:
• eine Abstandsplatte (10) zum Einstellen des Abstandes zwischen den beiden Teilen
des Maschinengestelles (25) in Maschinenhöhenrichtung (y),
• Gewindebohrungen und Langlöcher (17) zum Einstellen der Relativposition zwischen
den Teilen des Maschinengestells (25) in der Maschinentiefenrichtung (x)
• eine Passschraube
• eine Schienenverbindung, wobei die Schienen eine Beweglichkeit zwischen den Teilen
des Maschinengestells (25) in Maschinenhöhenrichtung (y) und/oder Maschinentiefenrichtung
(x) ermöglichen.
6. Kettenwirkmaschine (26) nach einem der Ansprüche 3 bis 5
dadurch gekennzeichnet, dass
das Maschinenoberteil (1) zumindest einen Versatzantrieb (16) umfasst,
der die zumindest eine Legebarre (8) zu ihrer oszillierenden Versatzbewegung in der
Maschinenbreitenrichtung (z) antreibt.
7. Kettenwirkmaschine (26) nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
den Hebelwellen (3, 4, 5, 6) je ein Schwenkantrieb (15) für ihre jeweilige Schwenkbewegung
zugeordnet ist, wobei der Schwenkantrieb (15) vorzugsweise eine Elektromaschine umfasst.
8. Kettenwirkmaschine (26) nach dem vorherigen Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Schwenkantrieb (15) einen Linearschrittmotor (18) und/oder einen Drehschrittmotor
(22) umfasst.
9. Kettenwirkmaschine (26) nach einem der Ansprüche 7 und 8
dadurch gekennzeichnet, dass
das Maschinenoberteil (1) den Schwenkantrieb (15) der Hebelwelle (3) umfasst.
10. Kettenwirkmaschine (26) nach einem der Ansprüche 7 bis 9
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Schwenkantriebe (15) Elektromaschinen umfassen und dass diese Elektromaschinen durch eine elektronische Steuervorrichtung steuerbar sind.
11. Kettenwirkmaschine (26) nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
die elektronische Steuervorrichtung derart zur Ansteuerung der Elektromaschinen eingerichtet
ist, dass diese die von ihnen angetriebenen Wirkwerkzeuge entsprechend bestimmter
vorgegebener Bewegungsprofile antreiben.
12. Verfahren zur sukzessiven Herstellung von Chargen von Kettenwirkware (120) mit einer
einzigen Warenlage und Zusammensetzungen unterschiedlicher Diversität mit den folgenden
Verfahrensmerkmalen:
• mehrere Hebelwellen (3, 4, 5, 6) deren Achsen weitgehend parallel zueinander verlaufen
werden mit Drehmoment versorgt,
• mehrere mit Barren bestückte Barrenträger (7), werden von den Hebelwellen zu Schwenkbewegungen
in der Ebene, die quer zu den Achsen der Hebelwellen (3, 4, 5, 6) verläuft, angetrieben
(Barre ist der Oberbegriff zu Legebarre),
• zumindest eine mit Fadenführelementen (9) bestückte Legebarre (8) wird derart gelagert
und angetrieben, dass sie im Betrieb eine ihrer Schwenkbewegung überlagerte oszillierende
Versatzbewegung in Richtung (z) der axialen Erstreckung der Hebelwellen (3, 4, 5,
6) ausführt
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Änderung der Zusammensetzung der hergestellten Kettenwirkware (120) die Relativposition
der Hebelwelle (3), die die Legebarre (8) antreibt, zu den Hebelwellen (4, 5, 6),
mit denen jeweils mindestens eine weitere Barre angetrieben wird, in mindestens einer
von zwei Raumrichtungen, die quer zu der axialen Erstreckung der Hebelwellen (3, 4,
5, 6) verlaufen, geändert wird.
13. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest zwei unterschiedliche Schwenkantriebe (15) verwendet werden, von denen
der erste zumindest die Legebarre (8) und der zweite zumindest eine andere Barre antreibt
und dass die Bewegung dieser beiden Schwenkantriebe (15) derart angesteuert wird, dass die
Fadenführelemente (9) der Legebarre (8) und die Wirkwerkzeuge der anderen Barre aufeinander
abgestimmte Wirkbewegungen ausführen.
14. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ansteuerung der zumindest zwei Schwenkantriebe (15) aufgrund von gespeicherten
Bewegungsprofilen erfolgt, die individuell auf die Zusammensetzung der Kettenwirkware
(120) der jeweiligen Charge abgestimmt sind.
15. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest zwei Gruppen aufeinander abgestimmter Bewegungsprofile in einer Speichervorrichtung
abgelegt sind und nach einem Wechsel der Zusammensetzung der hergestellten Kettenwirkware
(120) verwendet werden.
16. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
für eine Änderung der Zusammensetzung der hergestellten Kettenwirkware (120) die Warenabzugsrichtung
(121) verstellt wird.