[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern und/oder Regeln eines Prozessluftsystems
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie einer Maschine mit einem Prozessluftsystem
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13
[0002] Bei Maschinen zur Herstellung bestimmter Faserstoffbahnen, insbesondere Tissue oder
MG-Papier Bahnen, ist ein zentrales Element der sogenannte Yankeezylinder. Über diesen
großen beheizten Zylinder wird die Faserstoffbahn geführt und dabei getrocknet. Dem
Yankeezylinder ist dabei eine Trockenhaube zugeordnet. Zur Verbesserung der Trocknung
der Faserstoffbahn wird über die Trockenhaube heißes Gas, üblicherweise heiße Luft
auf die Oberseite der Faserstoffbahn gebracht. Diese heiße Luft wird im Kreis geführt.
Zur Abführung der aus der Papierbahn aufgenommenen Feuchtigkeit wird kontinuierlich
ein Teil der Luft aus dem Kreislauf entnommen. Dafür wird frische, trockene Luft dazu
gegeben.
[0003] Die Einstellung dieser Ab- und Zuluftströme erfolgt in der Praxis noch immer weitgehend
manuell und beruht auf Erfahrungswerten der Betreiber. Da die Trocknung der Bahn jedoch
viel Energie verbraucht ist es wünschenswert, den Prozess möglichst zu optimieren.
[0004] Hierzu wurde in der Vergangenheit von der Anmelderin in der Schrift
WO 2019/101520 ein Verfahren zur Steuerung oder Regelung einer solchen Trockenhaube vorgeschlagen.
Dabei wird die Luftmenge in den Haubtenteilen so eingestellt, dass keine oder nur
kontrolliert viel Leckageströmung aus dem Spalt zwischen Haube und Zylinder austritt.
Während eine solche Regelung zwar für einigermaßen konstante Druckverhältnisse in
der Haube sorgen kann, ist damit eine deutlich darüber hinaus gehende Energieoptimierung
kaum möglich. Außerdem hat es sich in der Praxis gezeigt, dass eine optimale Einstellung
der Leckageströme schwierig ist und einiger empirischer Erkenntnisse bedarf.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung ein neues Verfahren vorzuschlagen, dass eine
Regelung oder Steuerung ohne oder nur mit geringen manuellen Eingriffen des Bedieners
erlaubt. Es ist eine weitere Aufgabe, ein Verfahren anzugeben, bei dem ein energieoptimierter
Betrieb einer Trockenhaube einfach möglich ist.
[0006] Die Aufgaben werden vollständig gelöst durch ein 1. Verfahren zum Steuern und/oder
Regeln eines Prozessluftsystems einer einem Trockenzylinder, insbesondere einem MG-Glätt-
und/oder Yankee-Zylinder, zugeordneten Trockenhaube einer Maschine zur Herstellung
einer Faserstoffbahn gemäß dem Kennzeichen des Anspruch 1 sowie einer Maschine gemäß
Anspruch 13.
Weitere vorteilhafte Merkmale der erfindungsgemäßen Ausführung finden sich in den
Unteransprüchen.
[0007] Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Steuern
und/oder Regeln eines Prozessluftsystems einer einem Trockenzylinder, insbesondere
einem MG-Glätt- und/oder Yankee Zylinder, zugeordneten Trockenhaube, einer Maschine
zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahn,
bei dem ein Nassteil, und ein Trockenteil ,der Trockenhaube, über einen jeweiligen
Luftkreislauf mit Heißluft versorgt werden und wobei jedem Luftkreislauf über ein
jeweiliges Zuluftstellelement eines Kanalsystems Zuluft zugeführt und über ein jeweiliges
Abluftstellelement feuchte Abluft abgeführt wird, und wobei die feuchte Abluft des
Nassteils sowie des Trockenteils als gemeinsame Abluft über eine gemeinsame Ableitung
abgeführt werden. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass eine Massenbilanz der
zu- und abgeführten Luft erstellt wird und den Luftkreisläufen dieselbe Menge an trockener
Luft wieder zugeführt wird, die über die gemeinsame Ableitung abgeführt wird.
Das Erstellen der Massenbilanz erfolgt dabei vorteilhafterweise kontinuierlich oder
in festgelegten Zeitabständen.
Üblicherweise wird der Maschine eine Steuer- und/oder Regelungsvorrichtung in Form
eines Computers zugeordnet sein, durch welche die Bilanzierung durchgeführt wird.
[0008] Zur Bilanzierung können die bekannten Stoffdaten für Luft wie z.B. Dichte oder Gaskonstante
in Abhängigkeit von der Temperatur bzw. dem Druck auf dem Computer geeignet hinterlegt
sein.
[0009] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass für die Steuerung oder Regelung das
Zuluftstellelement des Nassteils und/oder das Zuluftstellelement des Trockenteils
geöffnet oder geschlossen werden. Insbesondere können Mittel vorgesehen sein, um diese
Zustellelemente automatisch zu öffnen und zu schließen. Dies kann dann insbesondere
über die Steuer- bzw. Regelungsvorrichtung erfolgen.
[0010] In weiteren vorteilhaften Ausführungen kann vorgesehen sein, dass in zumindest einem
Luftkreislauf, insbesondere in beiden Luftkreisläufen jeweils ein Brenner zum Aufheizen
der Prozessluft vorgesehen ist. Dabei wird der jeweilige Brenner mit Verbrennungsluft
zum Unterhalten der Flamme versorgt. Diese Verbrennungsluft in die Massenbilanz einbezogen
werden. Dies ist insbesondere deshalb sinnvoll, da häufig das heiße Abgas des Brenners
mit in den Luftkreislauf einfließt und zur Trocknung der Faserstoffbahn verwendet
wird.
[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausführung des Verfahrens wird für den Nassteil und
den Trockenteil jeweils eine eigene Massenbilanz erstellt. Dadurch kann für jeden
einzelnen Luftkreislauf die Menge an trockener Luft wieder zugeführt wird, die über
das jeweilige Abluftstellelement zu der gemeinsamen Ableitung abgeführt wird. Somit
kann gewährleiste werden, dass nicht nur die globale Bilanz der Trockenhaube, sondern
auch die Bilanzen der einzelnen Haubenteile ausgeglichen sind. Ansonsten könnte trotz
ausgeglichener Bilanz der Gesamthaube der Nassteil mit Luft überversorgt, und der
Trockenteil unterversorgt sein, oder umgekehrt. Dies ist nicht erstrebenswert.
[0012] Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn die Feuchte der gemeinsamen Abluft in der
gemeinsamen Ableitung ermittelt wird. Geeignete Feuchtesensoren können dabei vor oder
nach einem Luft-Luft Wärmetauscher installiert sein, solange es dort nicht zu nennenswerter
Kondensation kommt. Bei den üblicherweise vorherrschenden Prozessbedingungen mit Temperaturen
von rund 400°C auch nach dem Wärmetauscher, kommt es hier zu keiner Kondensation.
Der Volumenstrom an abgeführter Abluft kann dann erhöht werden, wenn die ermittelte
Feuchte einen vorgegebenen oberen Zielwert übersteigt, bzw. kann der Volumenstrom
an abgeführter Abluft reduziert werden, wenn die ermittelte Feuchte einen unteren
Zielwert unterschreitet.
Der obere und untere Zielwert können dabei auch identisch sein.
Die Zielwerte können so festgelegt werden, dass der Energieverbrauch der Trockenhaube
optimiert wird. Zum Verständnis sei darauf hingewiesen, dass mit der relativ heißen
Abluft dem System Energie entzogen wird. Die Zuluft muss dann erst wieder mittels
eines Brenners aufgeheizt werden. Daher ist es sinnvoll, die Luft möglichst lange
im Luftkreislauf des Haubenteils zu behalten. Dies führt zu einer Erhöhung der Luftfeuchte.
Eine feuchte Abluft bedeutet also, dass die Wärmeenergie der Luft gut ausgenutzt wurde.
Jedoch kann die Luft auch nicht beliebig feucht gemacht werden, da sonst die Gefahr
von Kondensation an kühleren Anlagenteilen besteht, und auch das Aufnahmevermögen
von Feuchtigkeit aus der Faserstoffbahn sinkt. Die Zielwerte könne so festgelegt werden,
dass ein Optimum zwischen diesen beiden gegenläufigen Zielen erreicht wird. Beispielsweise
können in vorteilhaften Ausführungen der obere Zielwert bei 630 g/kg und der untere
Zielwert bei 610 g/kg liegen.
[0013] Es können insbesondere Sensoren vorgesehen sein, um die Temperatur und die Feuchte
der gemeinsamen Abluft in der gemeinsamen Ableitung zu ermitteln.
[0014] Alternativ oder zusätzlich können Sensoren vorgesehen sein, um den Volumenstrom und
die Temperatur der Zuluft durch zumindest ein Zuluftstellelement, insbesondere beide
Zuluftstellelemente zu ermitteln.
[0015] Alternativ oder zusätzlich können Sensoren vorgesehen sein, um den Volumenstrom die
Temperatur und/oder die Feuchte der Abluft durch zumindest ein Abluftstellelement,
insbesondere beide Abluftstellelemente zu ermitteln.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführung des Verfahrens kann die Menge an zugeführter und/oder
abgeführter trockener Luft aus den ermittelten Werten von Volumenstrom, Feuchte, Temperatur
und gegebenenfalls weiterer Parameter errechnet werden. Die weiteren Parameter können
Parameter eines der Luftströme sein (z.B. Drücke). Es kann sich dabei aber auch um
Prozessparameter wie z.B. die Produktionsgeschwindigkeit handeln. Die Papierbahn schleppt
beim Einlauf in die Trockenhaube eine gewisse Menge an (kalter) Schleppluft in die
Haube ein, bzw. führt eine Menge an (heißer, feuchter) Luft aus der Haube ab. Dieser
Effekt verstärkt sich mit steigender Geschwindigkeit der Materialbahn. Daher kann
es -insbesondere bei breiten Maschinen- sinnvoll sein, die Produktionsgeschwindigkeit
bei der Erstellung der Massenbilanz zu berücksichtigen.
[0017] In der Regel ist zwischen dem Nassteil sowie dem Trockenteil der Trockenhaube und
dem Trockenzylinder an einer Führerseite und einer Triebseite jeweils ein Spalt vorgesehen.
Da sich der Trockenzylinder drehen muss, kann die Haube nicht dicht mit dem Zylinder
verbunden sein. Dieser Spalt, der einige Millimeter bis wenige Zentimeter dick sein
kann, ist mit Luft gefüllt. Es kann vorteilhaft sein, in zumindest einem Spalt, insbesondere
allen Spalten die Spalttemperatur (T
Spalt) ermittelt wird. Die Messung der Spalttemperatur kann dabei recht einfach dadurch
erfolgen, dass in das Isoliermaterial Haube geeignete Temperatursensoren eingesetzt
werden.
Da die Haubenluft im Inneren der Haube mit 400°C und mehr deutlich heißer ist, als
die Hallenluft mit ca. 25° gibt die Temperaturmessung einen Hinweis auf die Richtung
der Leckageströmung. Misst der Sensor eine sehr hohe Temperatur (z.B. >250°), so muss
an dieser Stelle heiße Luft aus der Haube nach draußen strömen. Misst der Sensor sehr
niedrige Temperaturen (z.B. < 100°C), so strömt an dieser Stelle kalte Hallenluft
in die Haube. Somit erlaubt die Temperaturmessung eine Aussage über die Strömungsverhältnisse
im Spalt.
Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn die Spalttemperatur an mehreren, insbesondere
2, 3, 4 oder mehr Stellen pro Spalt gemessen wird. Dies erlaubt die Bestimmung eines
Temperaturprofils im Spalt entlang der Umfangsrichtung des Zylinders.
[0018] In einem optimalen Betriebszustand werden einige Sensoren (z.B. die ersten beiden)
niedrige Temperaturen anzeigen (=einströmende Luft), und die anderen hohe Temperaturen
(ausströmende Luft). Dazwischen, also z.B. zwischen dem zweiten und dritten Sensor,
erfolgt das Umschlagen von Einströmen und Ausströmen. Wandert der Umschlagpunkt nach
vorne, strömt tendenziell mehr Luft durch den Spalt aus. Wandert der Umschlagpunkt
nach hinten, tritt mehr Hallenluft in die Haube ein.
[0019] Schließlich kann in einer Ausführung des Verfahrens auch die Spalttemperatur im Nassteil
und/oder im Trockenteil verwendet wird, um die Luftmenge zu ermitteln, durch den Spalt
entweicht oder zuströmt, und diese Luftmenge in die Massenbilanz mit einbezogen wird.
[0020] Hinsichtlich der Maschine wird die Aufgabe gelöst durch eine Maschine zur Herstellung
oder Verarbeitung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Kartonoder Tissuebahn,
umfassend zumindest einen Trockenzylinder (14), insbesondere einem MG-Glätt- und/oder
Yankee Zylinder (14), welchem eine Trockenhaube (12) zugeordnet ist, welche einen
Nassteil (18) und einen Trockenteil (22) umfasst, wobei der Trockenteil (22) und der
Nassteil (18) jeweils einen Luftkreislauf (180, 220) zur Versorgung mit Heißluft aufweisen,
wobei jeder Luftkreislauf (180, 220) ein Zuluftstellelement (20 bzw. 24) zur Zufuhr
von Zuluft und ein Abluftstellelement (26 bzw. 28) zum Abführen von Abluft aufweist,
und wobei weiterhin eine gemeinsame Ableitung (30) zur gemeinsamen Abführung der feuchten
gemeinsamen Abluft (300) des Nassteils (18) sowie des Trockenteils (22) vorgesehen
ist. Dabei umfasst die Maschine eine Steuer- und/oder Regelungsvorrichtung, welche
dazu eingerichtet ist, die Maschine mittels eines Verfahrens gemäß einem Aspekt der
Erfindung zu regeln.
[0021] Anhand von Ausführungsbeispielen werden weitere vorteilhafte Ausprägungen der Erfindung
erläutert unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Die genannten Merkmale können nicht
nur in der dargestellten Kombination vorteilhaft umgesetzt werden, sondern auch einzeln
untereinander kombiniert werden. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
Figur 1 zeigt schematisch einen Teil einer Maschine gemäß einem Aspekt der Erfindung
Figur 2 zeigt ein Schema für eine Bilanzierung gemäß einem Aspekt der Erfindung
[0022] Nachfolgend werden die Figuren detaillierter beschrieben.
[0023] Figur 1 stellt beispielshaft einen Ausschnitt einer Tissuemaschine dar. Ein zentrales
Element ist bei dieser Maschine der Yankeezylinder 14. Über diesen beheizen Zylinder
14 wird die Faserstoffbahn geführt und dabei getrocknet. Dem Yankeezylinder 14 ist
eine Trockenhaube 12 zugeordnet. In Figur 1 ist diese aus zwei Teilen 18, 22 zusammengesetzt,
die als Nassteil 18 bzw. Trockenteil 22 bezeichnet werden. Selten existieren auch
Trockenhauben 18 aus mehr als zwei Teilen. Diese Anlagen fallen auch unter die beschriebene
Erfindung. Da sie allerdings in der Praxis nicht häufig vorkommen, wird die Erfindung
stets am Beispiel einer zweiteiligen Trockenhaube 12 erläutert.
Zur Verbesserung der Trocknung der Faserstoffbahn wird über die Trockenhaube 12 heißes
Gas, üblicherweise heiße Luft auf die Oberseite der Faserstoffbahn gebracht. Dazu
ist in der Anlage von Figur 1 sowohl für den Nassteil 18 als auch für den Trockenteil
22 jeweils ein Brenner 44, 46 vorgesehen, um die Prozessluft aufzuheizen. Üblicherweise
werden hier Temperaturen im Bereich zwischen 300°C und 500°C für die Prozessluft erreicht.
Die erhitzte Luft wird in der Haube 12 durch den Kontakt mit der kühlen, feuchten
Faserstoffbahn abgekühlt, und nimmt zudem Feuchtigkeit aus der Bahn auf. Um das Temperaturniveau
in der Haube 12, bzw. in den einzelnen Teilen 18, 22 ausreichend hoch zu halten, wird
über ein geeignetes Gebläse 36, 38 Luft aus den Haubenteilen 18, 22 abgesaugt, und
wieder zum Brenner 44,46 geleitet, wo sie erneut erhitzt wird.
Würde man die Luft ausschließlich in dem Kreislauf 180, 220 Haubenteil - Gebläse -
Brenner -Haubenteil führen, wäre die Aufnahmefähigkeit dieser Luft für weitere Feuchtigkeit
aus der Faserstoffbahn sehr schnell erreicht. Aus diesem Grund wird im Betrieb in
Teil der (feuchten) Luft 260, 280 aus diesem Kreislauf 180, 220 über ein Abluftstellelement
26, 28, üblicherweise eine Abluftklappe 26, 28 entnommen. Zum Ausgleich wird dem jeweiligen
Kreislauf 180, 220 über ein Zuluftstellelement 20, 24 (trockene) Zuluft 200, 240,
meist Umgebungsluft zugeführt. Da die Temperatur der Umgebungsluft deutlich unter
der Temperatur der Haubenluft liegt, ist es häufig zweckmäßig, die Zuluft vorher aufzuwärmen.
In Figur 1 ist exemplarisch eine Ausführung gezeigt, in der die Zuluft in einem Wärmetauscher
50 durch die gemeinsame Haubenabluft 300 vorgewärmt wird.
Die in Figur 1 gezeigte Maschine weist ein sogenanntes Parallelsystem auf. Das heißt,
dass sowohl der Nassteil 18, als auch der Trockenteil 22 einen separaten Prozessluftkreislauf
180, 220 aufweisen. Die Abluft 260 aus dem Nassteil 18 und die Abluft 280 aus dem
Trockenteil werden dabei jedoch nach dem jeweiligen Abluftstellelement 26, 28 zusammengeleitet,
und über eine gemeinsame Ableitung 30 weiter abgeführt.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung können die Zuluftstellelemente 20, 24 - in der Regel
Zuluftklappen 20, 24- automatisch angesteuert, das heißt geöffnet und geschlossen
werden.
Eine Herausforderung beim Betrieb einer Maschine wie der in Figur 1 dargestellten
ist es, diese gleichzeitig effizient zu betreiben -z.B. eine hohe Trocknungskapazität
zur Verfügung zu stellen-, aber gleichzeitig auch den dafür notwendigen Energieaufwand
in Grenzen zu halten. Der bereits beschrieben Wärmetauscher 50 zur Rückgewinnung von
Wärmeenergie aus der Abluft ist dabei ein Element.
Ein weiteres, wesentliches Element für den energieoptimierten Betrieb einer solchen
Anlage ist die Steuerung bzw. Regelung der Menge der feuchten Luft, die über die gemeinsame
Ableitung 30 aus der Haube 12 abgeführt wird.
Bei einer vorteilhaften Ausführung wird ein Zielwert oder ein Zielkorridor für diese
Feuchte vorgegeben. Dieser Zielwert kann anlagenspezifisch festgelegt werden und gibt
eine in gewissem Sinne optimale Abluftfeuchte an. Ein typischer Wert liegt üblicherweise
über 500 g/kg, insbesondere über 600 g/kg. Um zu häufige Regeleingriffe zu vermeiden,
kann auch ein Zielkorridor, z.B. 610 - 630 g/kg für die Feuchte vorgegeben werden.
[0024] Wenn hier über Eigenschaften der gemeinsamen Abluft 300 gesprochen wird, dann sind-
wenn nicht anders erwähnt - diese Eigenschaften an einer frühen Stelle der gemeinsamen
Ableitung 30 gemeint. Insbesondere an einer Stelle, an der die Ablufttemperatur noch
relativ hoch ist, beispielsweise über 300°C oder gar über 400°C. Dies ist meist nach
dem Luft-Luft Wärmetauscher 50 noch der Fall. Die oben angegebenen Feuchtewerte entsprechen
dabei einer sehr geringen relativen Feuchte; einen messbare Kondensation hat hier
noch nicht stattgefunden.
Für die Steuerung oder Regelung kann die Feuchte der gemeinsamen Abluft 300 in der
gemeinsamen Ableitung 30 ermittelt werden, vorteilhafterweise direkt durch einen in
der gemeinsamen Ableitung 30 installierten Feuchtesensor 61. Weiterhin kann ein Gebläse
60 installiert sein, mit dem der Volumenstrom der Abluft 300 in der gemeinsamen Ableitung
30 verändert werden kann. In Figur 1 ist der Feuchtesensor 61 dabei nach dem Gebläse
60 angeordnet. Alternativ kann der Feuchtesensor 61 auch vor dem Gebläse 60, insbesondere
zwischen dem Wärmetauscher 50 und dem Gebläse 60 angeordnet sein. Wenn die ermittelte
Feuchte den vorgegebenen Zielwert oder die Obergrenze des Zielintervalls übersteigt,
kann der Volumenstrom 300 mittels des Gebläses 60 erhöht werden, bzw. der Volumenstrom
an abgeführter Abluft 300 kann reduziert werden, wenn die ermittelte Feuchte den vorgegebenen
Zielwert oder die Untergrenze des Zielintervalls unterschreitet. Hintergrund dieser
Regelungsstrategie ist die Idee, bei zu trockener Abluft durch die Reduzierung des
Volumenstroms 300 die Prozessluft im Mittel länger im Kreislauf 180, 220 eines Haubenteils
18, 22 zu belassen, wodurch diese mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Umgekehrt wird
bei einer Erhöhung des Volumenstroms 300 die mittlere Verweilzeit in diesem Kreislauf
180, 220 verkürzt, und dadurch die Feuchteaufnahme reduziert.
Eine Regelung wie die oben beschriebene ist aus energetischer Sicht zwar wünschenswert,
führt aber zu der Schwierigkeit, dass dem System der Trockenhaube 12 zeitlich signifikant
schwankende Mengen an Luft entzogen werden, die in geeigneter Weise von außen wieder
zugeführt werden müssen. Zu diesem Zweck sind in Figur 1 deshalb veränderbare Zuluftstellelemente
20, 24, beispielsweise Zuluftklappen 20, 24 vorgesehen, so dass jedem Luftkreislauf
180, 220 über ein jeweiliges Zuluftstellelement 20, 24 eines Kanalsystems Zuluft zugeführt
werden kann.
[0025] Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann das Zuluftstellelement 20 des Nassteils 18
und/oder das Zuluftstellelement 24 des Trockenteils 22 so geöffnet oder geschlossen
werden, dass den Luftkreisläufen 180, 220 dieselbe Menge an Luft wieder zugeführt
wird, die über die gemeinsame Ableitung 30 abgeführt wird. Um dies zu erreichen wird
zumindest eine Massenbilanz erstellt, bevorzugt wird aber für jeden Haubenteil 18,
22 eine eigene Massenbilanz erstellt. Dabei wird bilanziert, welche Masse an trockener
Luft dem Bilanzraum 185, 225 entzogen wird, und welche Masse an trockener Luft dem
Bilanzraum 185, 225 zugeführt wird. Sind diese Massen nicht gleich, so kann über eine
Verstellung der Zuluftstellelemente 20, 24 die Menge an Zuluft 200, 240 in jeden Haubenteil
18, 22 solange angepasst werden, bis die Bilanz im Gleichgewicht ist.
Die Masse an zugeführter und/oder abgeführter trockener Luft wird meist nicht direkt
gemessen, sondern kann aus gemessenen oder ermittelten Werten von Volumenstrom, Feuchte,
Temperatur und gegebenenfalls weiterer Parameter errechnet werden
Dazu kann die Maschine mit geeigneten Sensoren ausgestattet werden. Die in Figur 1
gezeigte Sensorausstattung ist dabei eine mögliche Ausführung, um die benötigten Messwerte
zu erhalten. Es sind jedoch auch andere Ausführungen möglich. So können beispielsweise
statt der gezeigten Sensoren 64 für den Volumenstrom auch Drucksensoren vorgesehen
sein, und der benötigte Volumenstrom kann bei Kenntnis der Leitungsgeometrie über
eine Druckdifferenz ermittelt werden.
Die Maschine in Figur 1 umfasst weiterhin im Kanalsystem für die Zuluft zumindest
einen Sensor für die Temperatur 62 der zugeführten Luft. Vor dem jeweiligen Zuluftstellelement
20, 24 ist zudem noch jeweils eine Möglichkeit 64 vorgesehen, den Volumenstrom zu
den einzelnen Kreisläufen 180, 220 zu ermitteln. Dabei kann es sich um physikalische
Sensoren, z.B. Durchflusssensoren 64 oder um geeignete virtuelle Sensoren handeln.
Auch in den jeweiligen Abluftströmen des Nassteils 18 und des Trockenteils 22 sind
vorteilhafterweise Sensoren vorgesehen, um die Feuchte 61, Volumenstrom 64 und Temperatur
62 der Abluft zu ermitteln. Aus den Messwerten kann mittels einer nicht dargestellten
Steuer- und/oder Regelungsvorrichtung die jeweilige Masse an trockener Luft errechnet
werden.
[0026] An dieser Stelle sei angemerkt, dass -verglichen mit der Abluft 260, 280, 300- die
Feuchte der Umgebungsluft, die als Zuluft 200, 240 oder Verbrennungsluft 144,146 verwendet
wird, sehr gering ist. Daher ist es möglich, auf die Messung der Feuchte in diesen
Luftströmen zu verzichten, und stattdessen einen festen, geringen Wert anzusetzen.
Insbesondere kann diese Luft auch als 'trockene Luft' angenommen werden. Der daraus
entstehende Fehler in der Massenbilanz ist marginal und gerechtfertigt durch die Ersparnis
durch den Verzicht auf Einbau und Wartung zusätzlicher Feuchtesensoren 61.
[0027] Eine etwas besondere Situation ist die Messung des Volumenstroms 260, 280 der Abluft
260, 280 aus Nassteil 18 und Trockenteil 22 durch die Abluftstellelemente 26, 28.
Hier ist in vielen Anlagen der Bauraum ebenso wie die Länge der Rohrleitung bis zur
gemeinsamen Ableitung 30 begrenzt. Üblicherweise muss sich vor der Messung eines Volumenstromes
eine Strömung zuerst beruhigen, damit eine zuverlässige Messung erfolgen kann. Als
Faustregel wird dazu eine Leitungslänge vom vierfachen des Leitungsquerschnitts benötigt.
Bei üblichen Durchmessern für Leitungen der Abluft 260, 280, 300 von etwa 1m führt
dies zu einer Leitungslänge von rund 4m. Dies ist baulich meist nicht, oder nur zu
hohen Kosten möglich. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere an diesen Stellen die
Verwendung von Pöttersonden 64 zur Messung des Volumenstroms sehr vorteilhaft, da
sie mit wesentlich kürzeren Leitungslängen verlässliche Ergebnisse liefern.
Unabhängig von den baulichen Gegebenheiten bietet an dieser Stelle die Messung mit
Pöttersonden noch weitere Vorteile. Pöttersonden sind nämlich für die Durchflussmessung
von Flüssigkeiten, Gasen und Dämpfen ebenso geeignet wie für wasserdampfgesättigte
und/oder -verschmutzte Medien. Letzteres trifft auf die Abluft 260, 280 in besonderem
Maße zu. Neben der Feuchte gerät nämlich bei der Trocknung der Faserstoffahn auch
eine signifikante Menge an Partikeln wie Faserfragmenten oder mineralischen Füllstoffen
in die Abluft 260, 280, was bei den üblichen Messgeräten zu Problemen führt. Die Messung
mit Pöttersonden ist jedoch an diese Stelle ohne Schwierigkeiten möglich.
[0028] Die in Figur 1 dargestellte Maschine ist so mit Sensoren 61, 62, 64 ausgestattet,
dass eine solche Massenbilanz nicht nur global für die gesamte Trockenhaube 12 ermittelt
werden kann, sondern insbesondere auch für den Nassteil 18 und den Trockenteil 22
einzeln.
Eine Steuerung bzw. Regelung wie beschrieben ermöglicht es nun, die Menge an Abluft
aus energetischer Sicht optimal zu gestalten, und gleichzeitig immer die benötigte
Menge an Zuluft zur Haube 12 bzw. den Haubenteilen 18, 22 zuzuführen.
[0029] Eine Verbesserung der Steuerung bzw. der Regelung kann z.B. durch eine Verbesserung
der Massenbilanzen erreicht werden. Häufig ist in zumindest einem, insbesondere in
beiden Luftkreisläufen 180, 220 ein Brenner 44, 46 zum Aufheizen der Prozessluft vorgesehen
ist, wobei der jeweilige Brenner 44, 46 mit Verbrennungsluft 144, 146 zum Unterhalten
der Flamme versorgt wird. Da die Abgase der Verbrennung meist mit in den Luftkreislauf
180, 220 abgeführt werden, kann es vorteilhaft sein, wenn diese Verbrennungsluft 144,
146 in die Massenbilanz einbezogen wird.
[0030] Weiterhin sind die beiden Haubenteile 18, 22 auch nicht hermetisch geschlossen. So
entsteht meist wischen dem Nassteil 18 sowie dem Trockenteil 22 der Trockenhaube 12
und dem Trockenzylinder 14 jeweils an einer Führerseite und einer Triebseite jeweils
ein Spalt. Je nach Druckverhältnissen im Inneren des Haubenteils kann durch die Spalte
Luft aus dem Haubenteil entweichen oder aber zuströmen. Diese Luftmengen sind vergleichsweise
sehr gering, und können gegebenenfalls bei der Massenbilanz außer Acht gelassen werden.
Durch eine Hinzunahme auch dieser Luftströmungen in den Bilanzraum 185, 225 kann die
Massenbilanz jedoch weiter verbessert werden.
Da diese Strömungen eine Art Leckage Strömungen darstellen, ist ihre direkte Messung
schwierig. Zudem ist die Strömung über die Länge eines Spaltes - in Umfangsrichtung
des Zylinders betrachtet - nicht gleich. So erfolgt z.B. im Nassteil am Anfang des
Spaltes tendenziell eher ein Einströmen von Luft in das Hauben innere, während am
hinteren Ende ein Ausströmen erfolgt.
[0031] Eine Möglichkeit ist es, die Größe und/oder Richtung der Leckageströmung über die
Messung der Spalttemperatur abzuschätzen, und mit in die Massenbilanz einzubeziehen.
So kann beispielsweise entlang eines Spalte eine Vielzahl, z.B. 4 oder mehr von Temperatursensoren
70 angeordnet sein, um die Spalttemperatur zu messen. Da die Haubenluft im Inneren
der Haube mit 400°C und mehr deutlich heißer ist, als die Hallenluft mit ca. 25° gibt
die Temperaturmessung einen Hinweis auf die Richtung der Leckageströmung. Misst der
Sensor 70 eine sehr hohe Temperatur (z.B. >250°), so muss an dieser Stelle heiße Luft
aus der Haube nach draußen strömen. Misst der Sensor sehr niedrige Temperaturen (z.B.
< 100°C), so strömt an dieser Stelle kalte Hallenluft in die Haube 12, 18 ,22. In
einem optimalen Betriebszustand werden einige Sensoren (z.B. die ersten beiden) niedrige
Temperaturen anzeigen (=einströmende Luft), und die anderen hohe Temperaturen (ausströmende
Luft). Dazwischen, also z.B. zwischen dem zweiten und dritten Sensor, erfolgt das
Umschlagen von Einströmen und Ausströmen. Wandert der Umschlagpunkt nach vorne, strömt
tendenziell mehr Luft durch den Spalt aus. Wandert der Umschlagpunkt nach hinten,
tritt mehr Hallenluft in die Haube ein.
Eine Möglichkeit, die Leckageströme in die Massenbilanz einzubeziehen ist es, empirische
Werte zu hinterlegen, und damit abhängig vom gemessenen Temperaturprofil oder von
der Position des Umschlagpunkts einen Korrekturterm in die Massenbilanz aufzunehmen.
Diese Möglichkeit ist auch deshalb vorteilhaft, da häufig geeignete Temperatursensoren
70 bereits in bestehenden Hauben verbaut sind
[0032] Figur 2 zeigt ein Schema für eine mögliche Ausführung der Massenbilanzierung. In
dieser Ausführung wird für den Luftkreislauf 180 des Nassteils 18 und für den Luftkreislauft
220 des Trockenteils 22 jeweils eine eigene Massenbilanz erstellt. Für den Nassteil
18 ist der Bilanzraum 185 so gewählt, dass die Zuluft 200 über das Zuluftstellelement
20 sowie die Verbrennungsluft 144 für den Brenner 44 als zugeführte Luft erfasst werden,
sowie die Abluft 260 über das Abluftstellelement 26 als abgeführte Luft. Diese drei
Luftströme werden messtechnisch so weit erfasst, dass eine Ermittlung, üblicherweise
eine Berechnung, der jeweiligen Masse der trockenen Luft durchgeführt werden kann,
die pro Zeiteinheit in den Bilanzraum 185 zu- oder abgeführt wird. Das analoge gilt
für den Bilanzraum 225 des Trockenteils 22, bei dem die Zuluft 240 über das Zuluftstellelement
24, die Verbrennungsluft 146 für den Brenner 46, sowie die Abluft 280 über das Abluftstellelement
28 erfasst werden.
Weiterhin ist in beiden Bilanzräumen 185, 225 auch noch die jeweilige Spaltströmung
210, 230 angeführt. Eine einfache Messung dieser Luftströme ist nicht möglich. Da
die Strömungen verglichen mit den übrigen Strömen sehr klein sind (unter 5% der gesamten
Ab- bzw. Zuluft) können sie gegebenenfalls bei der Massenbilanz außer Acht gelassen
werden. Alternativ können sie auf Basis von Temperaturmessungen in den Spalten kombiniert
mit empirischen Werten geschätzt und in die Massenbilanz mit aufgenommen werden.
Die Abluft 260 des Nassteils 18, sowie die Abluft 280 des Trockenteils 220 werden
zusammengeführt und als gemeinsame Abluft 300 über die gemeinsame Ableitung 30 abgeführt.
Wie bereits beschrieben ist es energetisch vorteilhaft, den Volumenstrom der gemeinsamen
Abluft 300 so einzustellen, dass die Feuchte dieser gemeinsamen Abluft 300 in einem
Zielintervall verbleibt- beispielsweise eine spezifische Feuchte zwischen 610 und
630 g/kg. Fällt die Feuchte der Abluft 300 darunter, kann weniger Abluft 300 abgeführt
werden; ist die Feuchte oberhalb des Intervalls, kann die Abluftmenge 300 erhöht werden.
Die somit vorgegebene Mengenänderung der gemeinsamen Abluft 300 verursacht eine Änderung
sowohl der Abluft des Nassteils 260, als auch des Trockenteils 280.
Eine vorteilhafte Regelung kann nun dazu eingerichtet sein, sowohl für den Bilanzraum
des Nassteils 185, als auch des Trockenteils 225 jeweils eine eigene Massenbilanz
zu erstellen, und so zu regeln, dass dem Luftkreislauf 180 des Nassteils 18 wieder
die Menge an trockener Luft zugeführt wird, die ihm über die Abluft 260 entzogen wird
und ebenso dem Luftkreislauf 220 des Trockenteils 22 wieder die Menge an trockener
Luft zugeführt wird, die ihm über die Abluft 280 entzogen wird.
Dabei ist eine Veränderung der Menge an Verbrennungsluft 144, 146 zur Einhaltung der
Massenbilanz weniger gut geeignet, da diese Menge auf einen optimalen Betrieb der
Brenner 44, 46 gewählt ist, und üblicherweise mittels einer separaten Brennerregelung
eingestellt wird. Vorteilhafter ist es daher, wenn durch eine Regelung jeweils die
Menge an Zuluft 200, 240, die über das Zuluftstellelement 20, 24 zugeführt wird, anzupassen.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 12
- Trockenhaube
- 14
- Yankeezylinder
- 18
- Nassteil
- 20
- Zuluftklappe (Nassteil)
- 22
- Trockenteil
- 24
- Zuluftklappe (Trockenteil)
- 26
- Abluftklappe (Nassteil)
- 28
- Abluftklappe (Trockenteil)
- 30
- gemeinsame Ableitung
- 36
- Gebläse (Nassteil)
- 38
- Gebläse (Trockenteil)
- 44
- Brenner (Nassteil)
- 46
- Brenner (Trockenteil)
- 50
- Wärmetauscher
- 60
- Gebläse
- 61
- Feuchtesensor
- 62
- Temperatursensor
- 64
- Sensor Volumenstrom
- 70
- Temperatursensor
- 144
- Verbrennungsluft (Nassteil)
- 146
- Verbrennungsluft (Trockenteil)
- 180
- Luftkreislauf (Nassteil)
- 185
- Bilanzraum (Nassteil)
- 200
- Zuluft (Nassteil)210 Spaltströmung (Nassteil)
- 220
- Luftkreislauf (Trockenteil)
- 225
- Bilanzraum (Trockenteil)
- 230
- Spaltströmung (Trockenteil)
- 240
- Zuluft (Trockenteil)
- 260
- Abluft (Nassteil)
- 280
- Abluft (Trockenteil)
- 300
- gemeinsame Abluft
1. Verfahren zum Steuern und/oder Regeln eines Prozessluftsystems einer einem Trockenzylinder
(14), insbesondere einem MG-Glätt- und/oder Yankee Zylinder, zugeordneten Trockenhaube
(12) einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton-
oder Tissuebahn, bei dem ein Nassteil (18) und ein Trockenteil (22) der Trockenhaube
(12) über einen jeweiligen Luftkreislauf (180, 220) mit Heißluft versorgt werden und
wobei jedem Luftkreislauf (180, 220) über ein jeweiliges Zuluftstellelement (20 bzw.
24) eines Kanalsystems Zuluft zugeführt und über ein jeweiliges Abluftstellelement
(26 bzw. 28) feuchte Abluft abgeführt wird, und wobei die feuchte Abluft des Nassteils
(18) sowie des Trockenteils (22) als gemeinsame Abluft (300) über eine gemeinsame
Ableitung (30) abgeführt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Massenbilanz der zu- und abgeführten Luft erstellt wird, und den Luftkreisläufen
(180, 220) dieselbe Menge an trockener Luft wieder zugeführt wird, die über die gemeinsame
Ableitung (30) abgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für die Steuerung oder Regelung das Zuluftstellelement (20) des Nassteils (18) und/oder
das Zuluftstellelement (24) des Trockenteils (22) geöffnet oder geschlossen werden.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem Luftkreislauf (180, 220), insbesondere in beiden Luftkreisläufen
(180, 220) ein Brenner (44, 46) zum Aufheizen der Prozessluft vorgesehen ist, wobei
der jeweilige Brenner (44, 46) mit Verbrennungsluft (144, 146) zum Unterhalten der
Flamme versorgt wird, und wobei diese Verbrennungsluft (144, 146) in die Massenbilanz
einbezogen wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für den Nassteil (18) und den Trockenteil (22) jeweils eine eigene Massenbilanz erstellt
wird, und für jeden einzelnen Luftkreislauf (180, 220) dieselbe Menge an trockener
Luft wieder zugeführt wird, die über das jeweilige Abluftstellelement (26, 28) zu
der gemeinsamen Ableitung (30) abgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuchte der gemeinsamen Abluft (300) in der gemeinsamen Ableitung (30) ermittelt
wird, und der Volumenstrom an abgeführter Abluft (300) erhöht wird, wenn die ermittelte
Feuchte einen vorgegebenen Zielwert übersteigt, bzw. der Volumenstrom an abgeführter
Abluft reduziert wird, wenn die ermittelte Feuchte einen Zielwert unterschreitet.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Sensoren vorgesehen sind, um die Temperatur (62) und die Feuchte (61) der gemeinsamen
Abluft (300) in der gemeinsamen Ableitung (30) zu ermitteln
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Sensoren vorgesehen sind, um den Volumenstrom (64) und die Temperatur (62) der Zuluft
(200, 240) durch zumindest ein Zuluftstellelement (20, 24), insbesondere beide Zuluftstellelemente
(20, 24) zu ermitteln.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Sensoren vorgesehen sind, um den Volumenstrom (64) die Temperatur (62) und/oder die
Feuchte (61) der Abluft (260, 280) durch zumindest ein Abluftstellelement (26, 28),
insbesondere beide Abluftstellelemente (26, 28) zu ermitteln.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge an zugeführter und/oder abgeführter trockener Luft aus den ermittelten
Werten von Volumenstrom, Feuchte, Temperatur und gegebenenfalls weiterer Parameter
errechnet wird.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Nassteil sowie dem Trockenteil der Trockenhaube und dem Trockenzylinder
an einer Führerseite und einer Triebseite jeweils ein Spalt vorgesehen ist, und in
zumindest einem Spalt, insbesondere allen Spalten die Spalttemperatur (TSpalt) ermittelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Spalttemperatur an mehreren, insbesondere 2, 3, 4 oder mehr Stellen pro Spalt
gemessen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Spalttemperatur im Nassteil oder im Trockenteil verwendet wird, um die Luftmenge
zu ermitteln, durch den Spalt entweicht oder zuströmt, und diese Luftmenge in die
Massenbilanz mit einbezogen wird.
13. Maschine zur Herstellung oder Verarbeitung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-,
Karton- oder Tissuebahn, umfassend zumindest einen Trockenzylinder (14), insbesondere
einem MG-Glätt- und/oder Yankee Zylinder (14), welchem eine Trockenhaube (12) zugeordnet
ist, welche einen Nassteil (18) und einen Trockenteil (22) umfasst, wobei der Trockenteil
(22) und der Nassteil (18) jeweils einen Luftkreislauf (180, 220) zur Versorgung mit
Heißluft aufweisen, wobei jeder Luftkreislauf (180, 220) ein Zuluftstellelement (20
bzw. 24) zur Zufuhr von Zuluft und ein Abluftstellelement (26 bzw. 28) zum Abführen
von Abluft aufweist, und wobei weiterhin eine gemeinsame Ableitung (30) zur gemeinsamen
Abführung der feuchten gemeinsamen Abluft (300) des Nassteils (18) sowie des Trockenteils
(22) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine eine Steuer- und/oder Regelungsvorrichtung umfasst, die dazu eingerichtet
ist, die Maschine mittels eines Verfahrens gemäß einem der vorherigen Ansprüche zu
regeln.