[0001] Trockenisolierte Luftdrosselspulen werden beispielsweise in elektrischen Systemen
zur Energieübertragung und in Stromversorgungssystemen von Industrieanlagen eingesetzt,
um diese Systeme zu schützen oder um deren Leistungsfähigkeit zu erhöhen.
[0002] Da keine Isolieröle zum Einsatz kommen, sind sie umweltfreundlich und es gibt kein
erhöhtes Risiko durch Brandgefahr. Darüber hinaus sind trockenisolierte Luftdrosselspulen
weitgehend wartungsfrei.
[0003] Als Strombegrenzungsdrossel dienen sie zur Begrenzung von Kurzschlussströmen in Bereichen
von Stromnetzen, welche durch ihre niedrige Netzimpedanz im Fehlerfall sehr hohe Kurzschlussströme
aufweisen wie beispielsweise in Umspannwerken im Bereich von mehrfach gespeisten Sammelschienen.
[0004] Die Aufgabe der in Reihe geschalteten Strombegrenzungsdrosseln besteht dabei darin,
durch die zusätzlich eingebrachte Impedanz in Stromnetzen die Kurzschlussleistung
so zu begrenzen, dass Leistungsschalter den Kurzschlussstrom im Fehlerfall sicher
unterbrechen können.
[0005] Weiterhin werden sie beispielsweise bei Hochspannungsgleichstromübertragungsanlagen
als Glättungsdrosseln eingesetzt.
[0006] Eine typische Luftdrosselspule, wie sie in der
WO 2009/126977 beschrieben ist, weist konzentrische Wicklungslagen auf, welche an ihren oberen und
unteren axialen Enden jeweils von einem Haltestern gehalten werden, der sich aus mehreren
sternförmig radial angeordneten Armen, sog. Sternblättern, zusammensetzt.
[0007] Anstelle eines einteiligen Haltesterns kann jeweils auch eine Vielzahl einzelner
Sternblätter verwendet werden, die nur im Bereich unter und über den Wicklungslagen
liegen, um Sternblattmaterial einzusparen. Die einander gegenüberliegenden Haltesterne
bzw. Sternblätter werden dabei mithilfe von zwischen den Wicklungslagen verlaufenden
Abstandshalteleisten oder Zugbandagen gegeneinander gespannt, um die Wicklungslagen
zu halten.
[0008] Beim Wickeln der Spule werden die Sternblätter und Abstandshalteleisten gleichzeitig
als Wickelhilfen verwendet, indem zunächst die unteren Sternblätter auf einer Drehvorrichtung
aufgespannt und dann darauf die Wicklungslagen aufgebaut werden, wobei dazwischen
jeweils ein Satz Abstandshalteleisten montiert wird
[0009] Aus der
EP 2973 621 B1 ist es bekannt, zum Ausgleich unterschiedlicher Bauhöhen der einzelnen Wicklungslagen
aufgrund unterschiedlicher Leiterquerschnitte einen Wicklungslagen-Steigungsausgleich
vorzusehen, bei dem zwischen den einander axial gegenüberliegenden Sternblättern und
der zwischenliegenden Wicklungslage Ausgleichsblätter eingelegt werden, welche die
Wicklungslagen gegenüber den Sternblättern abstützen und in Axialrichtung zentrieren.
[0010] Nach dem Herstellungsvorgang und im Betrieb der Luftdrosselspulen kommt es aufgrund
thermischer und mechanischer Betriebslasten zu einer Setzung der Wicklungskörper und
damit zu Spaltbildungen, vor allem an den Wicklungsenden.
[0011] Diese Spalten müssen aufwändig mit geeignetem Füllmaterial ausgeglichen werden, was
im laufenden Betrieb zu vorübergehenden Abschaltungen der Anlage führt.
[0012] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Aufbau von Luftdrosselspulen
so zu verbessern, dass Spaltbildungen durch Setzungen reduziert werden können.
[0013] Erfindungsgemäß geschieht dies mit einem Ausgleichsblock gemäß Anspruch 1.
[0014] Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0015] Die Erfindung wird anhand von Figuren näher erläutert.
[0016] Es zeigen beispielhaft:
Fig.1 eine Strombegrenzungsdrossel mit konzentrisch angeordneten Wicklungen, die mittels
glasfaserverstärktem Epoxidharz verstärkt worden sind.
Fig.2 eine Detailansicht eines oberen Wicklungsendes mit einem erfindungsgemäßen Ausgleichsblock.
Fig.3 einen Arm eines Sternhalters mit einem erfindungsgemäßen Ausgleichsblock und
Fig.4 einen Arm eines Sternhalters mit einem erfindungsgemäßen Ausgleichsblock während
des Montagevorgangs.
[0017] Die Strombegrenzungsdrossel gemäß Fig.1 weist konzentrisch angeordnete, mittels glasfaserverstärktem
Epoxidharz verstärkte Wicklungen auf, von denen lediglich die äußere Wicklungslage
sichtbar ist.
[0018] An den oberen und unteren Enden werden die Wicklungen durch Sternhalter fixiert,
deren Arme sich in radialer Richtung von der Spulenachse über den Radius der äußeren
Wicklung hinaus erstrecken.
[0019] Erfindungsgemäß wird nun zwischen ein Wicklungsende und einem oberen Sternarm der
Luftdrosselspule ein Ausgleichsblock eingefügt.
[0020] Wie aus den Figuren 2, 3 und 4 ersichtlich, weist dieser Ausgleichsblock eine Sandwichstruktur
mit einem oberen Isolierstoffblock, einem unteren Isolierstoffblock und einen dazwischen
liegenden Elastomerblock auf.
[0021] Dabei ist es vorteilhaft, wenn die oberen Sternarme der Luftdrosselspule und die
Ausgleichsblöcke mittels Kammverbindung formschlüssig verbunden sind.
[0022] Dazu weisen die Sternarme ein rechteckige Ausnehmung auf, deren Breite der Breite
der Ausgleichsblöcke entspricht und deren Höhe einem Teil der Höhe des oberen Isolierstoffblocks
der Ausgleichsblöcke entspricht.
[0023] Die Ausgleichsblöcke weisen als Gegenstück eine Nut zur Aufnahme des Abschnitts der
Sternarme oberhalb der rechteckigen Ausnehmung auf.
[0024] Durch diese formschlüssige Verbindung werden die Ausgleichsblöcke in ihrer Lage fixiert
und ein Verrutschen verhindert.
[0025] Die Montage der Ausgleichsblöcke geschieht wie folgt:
- der Ausgleichsblock wird mittels Spannvorrichtung komprimiert;
- er wird in die vorgesehene Position zwischen einem Wicklungsende und einem oberen
Sternarm der Luftdrosselspule eingefügt, die Spannvorrichtung wird gelöst.
[0026] Die Spannvorrichtung kann beispielsweise aus Gewindestiften bestehen, welche durch
die Sandwichstruktur des Ausgleichsblocks hindurchragen und mittels Schrauben die
Ausgleichsblöcke zusammenpressen.
[0027] Alternativ sind auch Spannvorrichtungen auf Basis von Klammern, Nietverbindungen
oder mit Schnappverschlüssen denkbar. Der bevorzugte Einsatz der erfindungsgemäßen
Ausgleichsblöcke betrifft Luftdrosselspulen, er ist aber auch für Wicklungen von Transformatoren
möglich.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- äußere Wicklungslage
- 2
- Arm des oberen Sternhalters
- 3
- Ausgleichsblock
- 4
- Oberer Isolierstoffblock
- 5
- Elastomerblock
- 6
- unterer Isolierstoffblock
- 7
- Spannvorrichtung
1. Ausgleichsblock für Luftdrosselspulen und Transformatoren, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleichsblock eine Sandwichstruktur mit einem oberen Isolierstoffblock, einem
unteren Isolierstoffblock und einen dazwischen liegenden Elastomerblock umfaßt.
2. Luftdrosselspule mit einem Ausgleichsblock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleichsblock zwischen ein Wicklungsende und einem oberen Sternarm der Luftdrosselspule
angeordnet ist.
3. Luftdrosselspule mit einem Ausgleichsblock nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Sternarme der Luftdrosselspule und die Ausgleichsblöcke mittels Kammverbindung
formschlüssig verbunden sind.
4. Verfahren zur Montage eines Ausgleichsblocks in einer Luftdrosselspule nach einem
der Ansprüche 2 oder 3, mit folgenden Verfahrensschritten.
- der Ausgleichsblock wird mittels Spannvorrichtung komprimiert wird,
- er wird in die vorgesehene Position zwischen einem Wicklungsende und einem oberen
Sternarm der Luftdrosselspule eingefügt,
- die Spannvorrichtung wird gelöst.