(19)
(11) EP 3 796 346 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.03.2021  Patentblatt  2021/12

(21) Anmeldenummer: 19198956.5

(22) Anmeldetag:  23.09.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01F 27/30(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Siemens Energy Global GmbH & Co. KG
81739 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Griebler, Peter
    4483 Hargelsberg (AT)
  • Pointner, Klaus
    4040 Linz (AT)
  • Reisinger, Helmut
    4222 St. Georgen/Gusen (AT)

(74) Vertreter: Maier, Daniel Oliver 
Siemens AG Postfach 22 16 34
80506 München
80506 München (DE)

   


(54) AUSGLEICHSBLOCK FÜR LUFTDROSSELSPULEN UND TRANSFORMATOREN


(57) Die Erfindung betrifft einen Ausgleichsblock für Luftdrosselspulen und Transformatoren, wobei der Ausgleichsblock eine Sandwichstruktur mit einem oberen Isolierstoffblock, einem unteren Isolierstoffblock und einen dazwischen liegenden Elastomerblock umfaßt.
Mit den erfindungsgemäßen Ausgleichsblock kann eine Spaltbildungen durch Setzungen reduziert werden.




Beschreibung


[0001] Trockenisolierte Luftdrosselspulen werden beispielsweise in elektrischen Systemen zur Energieübertragung und in Stromversorgungssystemen von Industrieanlagen eingesetzt, um diese Systeme zu schützen oder um deren Leistungsfähigkeit zu erhöhen.

[0002] Da keine Isolieröle zum Einsatz kommen, sind sie umweltfreundlich und es gibt kein erhöhtes Risiko durch Brandgefahr. Darüber hinaus sind trockenisolierte Luftdrosselspulen weitgehend wartungsfrei.

[0003] Als Strombegrenzungsdrossel dienen sie zur Begrenzung von Kurzschlussströmen in Bereichen von Stromnetzen, welche durch ihre niedrige Netzimpedanz im Fehlerfall sehr hohe Kurzschlussströme aufweisen wie beispielsweise in Umspannwerken im Bereich von mehrfach gespeisten Sammelschienen.

[0004] Die Aufgabe der in Reihe geschalteten Strombegrenzungsdrosseln besteht dabei darin, durch die zusätzlich eingebrachte Impedanz in Stromnetzen die Kurzschlussleistung so zu begrenzen, dass Leistungsschalter den Kurzschlussstrom im Fehlerfall sicher unterbrechen können.

[0005] Weiterhin werden sie beispielsweise bei Hochspannungsgleichstromübertragungsanlagen als Glättungsdrosseln eingesetzt.

[0006] Eine typische Luftdrosselspule, wie sie in der WO 2009/126977 beschrieben ist, weist konzentrische Wicklungslagen auf, welche an ihren oberen und unteren axialen Enden jeweils von einem Haltestern gehalten werden, der sich aus mehreren sternförmig radial angeordneten Armen, sog. Sternblättern, zusammensetzt.

[0007] Anstelle eines einteiligen Haltesterns kann jeweils auch eine Vielzahl einzelner Sternblätter verwendet werden, die nur im Bereich unter und über den Wicklungslagen liegen, um Sternblattmaterial einzusparen. Die einander gegenüberliegenden Haltesterne bzw. Sternblätter werden dabei mithilfe von zwischen den Wicklungslagen verlaufenden Abstandshalteleisten oder Zugbandagen gegeneinander gespannt, um die Wicklungslagen zu halten.

[0008] Beim Wickeln der Spule werden die Sternblätter und Abstandshalteleisten gleichzeitig als Wickelhilfen verwendet, indem zunächst die unteren Sternblätter auf einer Drehvorrichtung aufgespannt und dann darauf die Wicklungslagen aufgebaut werden, wobei dazwischen jeweils ein Satz Abstandshalteleisten montiert wird

[0009] Aus der EP 2973 621 B1 ist es bekannt, zum Ausgleich unterschiedlicher Bauhöhen der einzelnen Wicklungslagen aufgrund unterschiedlicher Leiterquerschnitte einen Wicklungslagen-Steigungsausgleich vorzusehen, bei dem zwischen den einander axial gegenüberliegenden Sternblättern und der zwischenliegenden Wicklungslage Ausgleichsblätter eingelegt werden, welche die Wicklungslagen gegenüber den Sternblättern abstützen und in Axialrichtung zentrieren.

[0010] Nach dem Herstellungsvorgang und im Betrieb der Luftdrosselspulen kommt es aufgrund thermischer und mechanischer Betriebslasten zu einer Setzung der Wicklungskörper und damit zu Spaltbildungen, vor allem an den Wicklungsenden.

[0011] Diese Spalten müssen aufwändig mit geeignetem Füllmaterial ausgeglichen werden, was im laufenden Betrieb zu vorübergehenden Abschaltungen der Anlage führt.

[0012] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Aufbau von Luftdrosselspulen so zu verbessern, dass Spaltbildungen durch Setzungen reduziert werden können.

[0013] Erfindungsgemäß geschieht dies mit einem Ausgleichsblock gemäß Anspruch 1.

[0014] Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0015] Die Erfindung wird anhand von Figuren näher erläutert.

[0016] Es zeigen beispielhaft:

Fig.1 eine Strombegrenzungsdrossel mit konzentrisch angeordneten Wicklungen, die mittels glasfaserverstärktem Epoxidharz verstärkt worden sind.

Fig.2 eine Detailansicht eines oberen Wicklungsendes mit einem erfindungsgemäßen Ausgleichsblock.

Fig.3 einen Arm eines Sternhalters mit einem erfindungsgemäßen Ausgleichsblock und

Fig.4 einen Arm eines Sternhalters mit einem erfindungsgemäßen Ausgleichsblock während des Montagevorgangs.



[0017] Die Strombegrenzungsdrossel gemäß Fig.1 weist konzentrisch angeordnete, mittels glasfaserverstärktem Epoxidharz verstärkte Wicklungen auf, von denen lediglich die äußere Wicklungslage sichtbar ist.

[0018] An den oberen und unteren Enden werden die Wicklungen durch Sternhalter fixiert, deren Arme sich in radialer Richtung von der Spulenachse über den Radius der äußeren Wicklung hinaus erstrecken.

[0019] Erfindungsgemäß wird nun zwischen ein Wicklungsende und einem oberen Sternarm der Luftdrosselspule ein Ausgleichsblock eingefügt.

[0020] Wie aus den Figuren 2, 3 und 4 ersichtlich, weist dieser Ausgleichsblock eine Sandwichstruktur mit einem oberen Isolierstoffblock, einem unteren Isolierstoffblock und einen dazwischen liegenden Elastomerblock auf.

[0021] Dabei ist es vorteilhaft, wenn die oberen Sternarme der Luftdrosselspule und die Ausgleichsblöcke mittels Kammverbindung formschlüssig verbunden sind.

[0022] Dazu weisen die Sternarme ein rechteckige Ausnehmung auf, deren Breite der Breite der Ausgleichsblöcke entspricht und deren Höhe einem Teil der Höhe des oberen Isolierstoffblocks der Ausgleichsblöcke entspricht.

[0023] Die Ausgleichsblöcke weisen als Gegenstück eine Nut zur Aufnahme des Abschnitts der Sternarme oberhalb der rechteckigen Ausnehmung auf.

[0024] Durch diese formschlüssige Verbindung werden die Ausgleichsblöcke in ihrer Lage fixiert und ein Verrutschen verhindert.

[0025] Die Montage der Ausgleichsblöcke geschieht wie folgt:
  • der Ausgleichsblock wird mittels Spannvorrichtung komprimiert;
  • er wird in die vorgesehene Position zwischen einem Wicklungsende und einem oberen Sternarm der Luftdrosselspule eingefügt, die Spannvorrichtung wird gelöst.


[0026] Die Spannvorrichtung kann beispielsweise aus Gewindestiften bestehen, welche durch die Sandwichstruktur des Ausgleichsblocks hindurchragen und mittels Schrauben die Ausgleichsblöcke zusammenpressen.

[0027] Alternativ sind auch Spannvorrichtungen auf Basis von Klammern, Nietverbindungen oder mit Schnappverschlüssen denkbar. Der bevorzugte Einsatz der erfindungsgemäßen Ausgleichsblöcke betrifft Luftdrosselspulen, er ist aber auch für Wicklungen von Transformatoren möglich.

Bezugszeichenliste



[0028] 
1
äußere Wicklungslage
2
Arm des oberen Sternhalters
3
Ausgleichsblock
4
Oberer Isolierstoffblock
5
Elastomerblock
6
unterer Isolierstoffblock
7
Spannvorrichtung



Ansprüche

1. Ausgleichsblock für Luftdrosselspulen und Transformatoren, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleichsblock eine Sandwichstruktur mit einem oberen Isolierstoffblock, einem unteren Isolierstoffblock und einen dazwischen liegenden Elastomerblock umfaßt.
 
2. Luftdrosselspule mit einem Ausgleichsblock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleichsblock zwischen ein Wicklungsende und einem oberen Sternarm der Luftdrosselspule angeordnet ist.
 
3. Luftdrosselspule mit einem Ausgleichsblock nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Sternarme der Luftdrosselspule und die Ausgleichsblöcke mittels Kammverbindung formschlüssig verbunden sind.
 
4. Verfahren zur Montage eines Ausgleichsblocks in einer Luftdrosselspule nach einem der Ansprüche 2 oder 3, mit folgenden Verfahrensschritten.

- der Ausgleichsblock wird mittels Spannvorrichtung komprimiert wird,

- er wird in die vorgesehene Position zwischen einem Wicklungsende und einem oberen Sternarm der Luftdrosselspule eingefügt,

- die Spannvorrichtung wird gelöst.


 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente