ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
[0001] Die Erfindung betrifft ein Kochfeld und ein Verfahren zum Betrieb eines Kochfelds,
insbesondere eines vorgenannten Kochfelds.
[0002] Bekannt sind Kochfelder, die eine Anzeigevorrichtung unterhalb einer Kochfeldplatte
des Kochfelds haben, wobei häufig ein Display oder ein Touch-Display als Anzeigevorrichtung
verwendet wird. Mittels des Displays oder des Touch-Displays können Informationen
über das Kochfeld oder Bedienfunktionen des Kochfelds an einem Benutzer des Kochfelds
ausgegeben werden. Nachteilig an den Anzeigevorrichtungen, insbesondere bei der Verwendung
von Displays oder Touch-Displays mit LCD oder OLED-Displays, ist deren Temperaturempfindlichkeit.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Kochfeld mit einer
Anzeigevorrichtung und ein Verfahren bereitzustellen, mit denen Probleme des Standes
der Technik vermieden werden können und es insbesondere möglich ist, eine Anzeigevorrichtung
vor negativer Beeinträchtigung bzw. sogar Beschädigung durch zu hohe Temperatur zu
schützen.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Kochfeld mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Vorteilhafte sowie bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche und werden im
Folgenden näher erläutert. Dabei werden manche der Merkmale nur für das Kochfeld oder
nur für das Verfahren beschrieben. Sie sollen jedoch unabhängig davon sowohl für ein
Kochfeld als auch für ein Verfahren selbstständig und unabhängig voneinander gelten
können. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt
der Beschreibung gemacht.
[0005] Das erfindungsgemäße Kochfeld zum Erhitzen von Kochgeschirr weist eine Kochfeldplatte
und darunter eine Anzeigevorrichtung und mindestens eine Heizeinrichtung auf. Die
Kochfeldplatte weist einen Kochbereich und einen Anzeigebereich auf, wobei der Anzeigebereich
vom Kochbereich verschieden ist und der Anzeigebereich keine Überlappung mit dem Kochbereich
aufweist. Die Anzeigevorrichtung ist unter der Kochfeldplatte innerhalb des Anzeigebereichs
angeordnet und dazu ausgebildet, Informationen über das Kochfeld und/oder Bedienfunktionen
des Kochfelds auszugeben. Die mindestens eine Heizeinrichtung ist unter der Kochfeldplatte
innerhalb des Kochbereichs angeordnet und dazu ausgebildet, das Kochgeschirr zu erhitzen.
[0006] Vorteilhaft sind es mehrere Heizeinrichtungen, beispielsweise 4 oder 8 bis 20 oder
40 Heizeinrichtungen. Des Weiteren weist das Kochfeld mindestens einen thermischen
Aktor auf, der dazu ausgebildet ist, einen Abstand zwischen der Kochfeldplatte und
der Anzeigevorrichtung in Abhängigkeit einer Temperatur innerhalb des Anzeigebereichs
oder an den Anzeigebereich angrenzend und/oder an der Kochfeldplatte zu verändern.
Mit dem Kochfeld kann Kochgeschirr zum Kochen bzw. Zubereiten von Lebensmitteln erhitzt
werden. Die Heizeinrichtungen können beliebig ausgebildet sein, vorteilhaft als Strahlungsheizkörper
oder Induktionsheizspulen. Ein Angrenzen an den Anzeigebereich kann eine Entfernung
von 0,5 cm bis 4 cm zum Anzeigebereich oder zur Anzeigevorrichtung umfassen, vorteilhaft
1 cm bis 2 cm.
[0007] Die Kochfeldplatte weist eine Unterseite und eine Oberseite auf, wobei die Oberseite
der Unterseite gegenüberliegt. Die Oberseite ist zum Kontaktieren und Tragen von Kochgeschirr
ausgebildet, wobei das Kochgeschirr zum Erhitzen auf die Oberseite gestellt wird.
Vorzugsweise ist an der Unterseite die Anzeigevorrichtung angeordnet, insbesondere
mittels einer Dichtung odgl. an die Unterseite angedrückt.
[0008] Die Kochfeldplatte kann aus strahlungsdurchlässigem Material wie Hartglas oder üblicher
Glaskeramik bestehen. Bei einer solchen Glaskeramik kann trotz deren üblicherweise
dunkler Einfärbung die Anzeigevorrichtung entsprechend lichtstark ausgebildet sein,
so dass die ausgegebenen Informationen über das Kochfeld und/oder die Bedienfunktionen
des Kochfelds für eine Bedienperson durch die Kochfeldplatte hindurch von der Oberseite
der Kochfeldplatte erkennbar sind.
[0009] Die Kochfeldplatte kann einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. Falls die Kochfeldplatte
mehrteilig ausgebildet ist, kann vorzugsweise die Kochfeldplatte eine Anzeigeplatte
und eine Kochplatte aufweisen, wobei die Anzeigeplatte den Anzeigebereich und die
Kochplatte den Kochbereich jeweils aufweisen bzw. bilden. Falls die Kochfeldplatte
einteilig ausgebildet ist kann vorzugsweise der Anzeigebereich an den Kochbereich
angrenzen. Der Anzeigebereich kann rechteckig ausgebildet sein und vier Seiten aufweisen,
wobei vorzugsweise eine Seite oder drei Seiten des Anzeigebereichs an den Kochbereich
angrenzen.
[0010] Der Kochbereich ist für das Kochgeschirr ausgebildet, das zum Erhitzen, insbesondere
zum Kochen von Lebensmitteln, innerhalb des Kochbereichs aufgestellt wird. Der Kochbereich
kann vorzugsweise 60% bis 90% einer Fläche der Kochfeldplatte einnehmen. Die Kochfeldplatte
kann eine Mehrzahl von, vorzugsweise zumindest teilweise oder ganz unterschiedlichen,
Teil-Kochbereichen aufweisen, insbesondere zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben,
acht oder neun Teil-Kochbereiche.
[0011] Der Anzeigebereich kann vorzugsweise 10% bis 40% der Fläche der Kochfeldplatte einnehmen.
Die Kochfeldplatte kann eine Mehrzahl von, insbesondere unterschiedlichen, Teil-Anzeigebereichen
aufweisen, insbesondere zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht oder neun Teil-Anzeigebereichen.
[0012] Die Anzeigevorrichtung kann ein elektronisches Bauelement sein, insbesondere kann
die Anzeigevorrichtung ein thermisch empfindliches Bauelement sein. Möglicherweise
kann die Anzeigeverrichtung beschädigt werden, wenn eine Temperatur an der Anzeigevorrichtung
selbst von beispielsweise 80°C oder 100°C überschritten wird. Vorzugsweise weist die
Anzeigevorrichtung ein Display oder ein Touch-Display auf, insbesondere ein rechteckiges
Display oder Touch-Display. Derartige Displays sind häufig sehr temperaturempfindlich.
Alternativ kann es auch nur einzelne diskrete LED mit kapazitiven Berührungsschaltern
aufweisen. Insbesondere kann das Touch-Display von einer Bedienperson durch Berührung
der Oberseite der Kochfeldplatte bedient werden. Die Anzeigevorrichtung kann direkt
von unten gegen die Kochfeldplatte bzw. gegen deren Unterseite angedrückt sein. Die
Anzeigevorrichtung kann von der Kochfeldplatte teilweise überdeckt sein, vorzugsweise
ist sie vollständig überdeckt. Die Kochfeldplatte ist also vorteilhaft eine Abdeckung
für die Anzeigevorrichtung. Eine Mehrzahl von Informationen und/oder Bedienfunktionen
können gleichzeitig ausgegeben werden.
[0013] Alle Heizeinrichtungen sind von der Kochfeldplatte vollständig überdeckt. Die Mehrzahl
der Heizeinrichtungen kann mit geringem Abstand benachbart zueinander angeordnet sein,
insbesondere nahezu oder direkt aneinander anliegend. Die Heizeinrichtungen können
mehr als die Hälfte der Fläche der Kochfeldplatte überdecken, vorteilhaft etwa 60%
bis 95%.
[0014] Das Kochfeld kann einen oder vorteilhaft mehrere thermische Aktoren für die Anzeigevorrichtung
aufweisen. Ein thermischer Aktor kann dazu ausgebildet sein, einen Abstand zwischen
der Kochfeldplatte und der Anzeigevorrichtung in Abhängigkeit einer Temperatur innerhalb
des Anzeigebereichs oder an den Anzeigebereich angrenzend und/oder unter der Kochfeldplatte
zu verändern, insbesondere wenn die Temperatur zu hoch wird und die Gefahr einer Beschädigung
für die Anzeigevorrichtung bestehen kann.
[0015] Der thermische Aktor kann eine Temperatur an bzw. unter der Kochfeldplatte oder an
der Anzeigevorrichtung erfassen, bevorzugt indem die Temperatur auf ihn einwirkt.
Die Erfassung der Temperatur kann vorteilhaft mittels Kontaktwärme oder IR-Strahlung
erfolgen. Der thermische Aktor kann dazu ausgebildet sein, in Abhängigkeit der Temperatur
den Abstand zwischen der Kochfeldplatte und der Anzeigevorrichtung zu verändern.
[0016] Der thermische Aktor kann vollständig oder teilweise innerhalb des Anzeigebereichs
angeordnet sein, wobei der thermische Aktor der Temperatur innerhalb des Anzeigebereichs
oder an der Kochfeldplatte ausgesetzt ist. Der thermische Aktor kann sich in Abhängigkeit
von der Temperatur ausdehnen oder zusammenziehen, wobei durch die Ausdehnung oder
das Zusammenziehen des thermischen Aktors der Abstand zwischen der Kochfeldplatte
und der Anzeigevorrichtung verändert bzw. vergrößert wird zum Schutz der Anzeigevorrichtung
vor thermischer Beschädigung. Beispielsweise könnte eine Wärmequelle, insbesondere
heißes Kochgeschirr, von einem Benutzer auf der Kochfeldplatte den Anzeigebereich
zumindest teilweise überdeckend platziert werden. Dadurch erhöht sich die Temperatur
unter der Kochfeldplatte innerhalb des Anzeigebereichs oder an den Anzeigebereich
angrenzend und die Anzeigevorrichtung wird erhitzt. Infolge der Erhitzung der Anzeigevorrichtung
kann diese eine thermische Beschädigung erleiden, insbesondere wenn bestimmte Temperaturen,
beispielsweise 80°C oder 95°C überschritten werden. Vorteilhaft kann das erfindungsgemäße
Kochfeld diese thermische Beschädigung durch eine Veränderung des Abstands zwischen
der Kochfeldplatte und der Anzeigevorrichtung verhindern, indem der Abstand in Abhängigkeit
der Temperatur verändert bzw. vergrößert wird. Vorzugsweise verändert der thermische
Aktor den Abstand derart, dass der Abstand zwischen der Anzeigevorrichtung und der
Wärmequelle bzw. der Kochfeldplatte, auf der sie steht, vergrößert wird. Vorteilhaft
wird der Abstand zwischen der Kochfeldplatte und der Anzeigevorrichtung erhöht, falls
die Temperatur innerhalb des Anzeigebereichs oder an den Anzeigebereich angrenzend
eine thermische Beschädigung der Anzeigevorrichtung befürchten lässt, und der zuvor
vergrößerte Abstand wird wieder verringert, falls die Temperatur innerhalb des Anzeigebereichs
oder an den Anzeigebereich angrenzend keine thermische Beschädigung der Anzeigevorrichtung
mehr befürchten lässt.
[0017] So löst die Erfindung die ihr zugrunde liegende Aufgabe, nämlich ein Kochfeld bereitzustellen,
welches seine Anzeigevorrichtung vor Beschädigung durch zu hohe Temperatur schützt.
[0018] In Weiterbildung der Erfindung weist der thermische Aktor einen ersten Zustand auf,
falls die Temperatur kleiner als eine Grenztemperatur ist. Der thermische Aktor weist
einen zweiten Zustand auf, falls die Temperatur gleich oder größer als die Grenztemperatur
ist. Der Abstand zwischen der Kochfeldplatte und der Anzeigevorrichtung ist im zweiten
Zustand des thermischen Aktors größer als im ersten Zustand des thermischen Aktors,
zumindest im Bereich dieses thermischen Aktors. Vorzugsweise ist ein Abstand zwischen
einer Wärmequelle, welche die Temperatur erhöht, und der Anzeigevorrichtung im zweiten
Zustand höher als im ersten Zustand. Die Grenztemperatur kann eine Temperatur sein,
bei welcher die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass die Anzeigevorrichtung thermische
Beschädigungen erleidet. Sie kann bei den vorgenannten Temperaturen liegen.
[0019] In Weiterbildung der Erfindung liegt die Grenztemperatur allgemein in einem Bereich
von 50°C bis 200°C, insbesondere 75°C bis 150°C, vorzugsweise 80°C bis 100°C. Beispielsweise
kann die Grenztemperatur 85°C oder 95°C betragen.
[0020] In Weiterbildung der Erfindung ist der Abstand im zweiten Zustand des thermischen
Aktors um höchstens 10 mm, insbesondere höchstens 5 mm, größer als im ersten Zustand
des thermischen Aktors. Die Anzeigevorrichtung bewegt sich also um diese Strecke nach
unten bzw. von der Kochfeldplatte weg. Vorteilhaft sind nur geringe Veränderungen
des Abstands erforderlich, um die Anzeigevorrichtung vor thermischer Beschädigung
zu schützen.
[0021] In nochmaliger Weiterbildung der Erfindung ist der thermische Aktor im ersten Zustand
dazu ausgebildet, innerhalb von 3 sec oder weniger nachdem die Temperatur auf die
Grenztemperatur angestiegen ist oder die Grenztemperatur überstiegen hat den zweiten
Zustand aufzuweisen. Vorteilhaft verhindert eine derartig schnelle Reaktionszeit des
thermischen Aktors eine thermische Beschädigung der Anzeigevorrichtung.
[0022] Vorteilhaft ist der thermische Aktor zwischen der Anzeigevorrichtung und der Kochfeldplatte
angeordnet. Insbesondere ist der thermische Aktor in einem Eckbereich der Anzeigevorrichtung
oder in einem Seitenbereich der Anzeigevorrichtung angeordnet, vorzugsweise mindestens
in dem Eckbereich oder dem Seitenbereich, der dem Kochbereich zugewandt ist. Bevorzugt
kann in jedem Eckbereich oder Seitenbereich ein thermischer Aktor angeordnet sein.
[0023] In Weiterbildung der Erfindung weist der thermische Aktor ein thermoaktives Material
auf, das dazu ausgebildet ist, den Abstand zwischen der Kochfeldplatte und der Anzeigevorrichtung
in Abhängigkeit der Temperatur zu verändern. Das thermoaktive Material kann vorteilhaft
ein thermoaktiver Kunststoff, eine Formgedächtnislegierung, ein Dehnstoff oder ein
Thermobimetall sein. Vorzugsweise kann das thermoaktive Material einen positiven Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweisen. Vorteilhaft kann der thermische Aktor einteilig ausgebildet sein und vollständig
aus dem thermoaktiven Material bestehen. Der thermoaktive Kunststoff kann aus sogenanntem
DiAPLEX bestehen oder dieses aufweisen bzw. allgemein ein Formgedächtniskunststoff
sein als Polymer (shape memory polymer), wie beispielsweise von der Fa. SMP Technologies
Inc. angeboten. Eine metallische Formgedächtnislegierung kann bevorzugt eines oder
mehrere der Elemente Nickel, Titan, Chrom, Cobalt, Niob, Kupfer, Zink, Aluminium,
Eisen oder Mangan aufweisen. Insbesondere kann die Formgedächtnislegierung eine Legierung
aus Nickel-Titan aufweisen. Das thermoaktive Material kann vorteilhaft auch ein sogenanntes
2-Wege-Formgedächtnismaterial mit einem 2-Wege-Memory-Effekt sein, das sich dann möglicherweise
sogar reversibel verformen kann. Dann sind nicht zwingend Rückstellmittel odgl. wie
beispielsweise Federn notwendig, um nach Abklingen einer zu hohen Temperatur das thermoaktive
Material wieder in seine Ausgangsposition bzw. Ursprungsposition zu bringen.
[0024] Ein Dehnstoff als thermoaktives Material kann beispielsweise ein Öl, ein Wachs, ein
Hartparaffin oder ein Metall aufweisen. Das Thermobimetall kann ein Metallstreifen
aus zwei unterschiedlichen Metallen mit voneinander verschiedenen Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweisen. Vorzugsweise ist das eine Metall des Thermobimetalls Stahl bzw. Invar und
das andere Metall Zink, Kupfer oder Messing. Das thermoaktive Material kann zwischen
der Kochfeldplatte und der Anzeigevorrichtung angeordnet sein. Vorzugsweise kann das
thermoaktive Material an mindestens zwei Eckbereichen oder an mindestens zwei Seitenbereichen
der Anzeigevorrichtung angeordnet sein, insbesondere an den Eckbereichen oder an den
Seitenbereichen, die an den Kochbereich grenzen.
[0025] In Ausgestaltung der Erfindung kann der thermische Aktor ein Element aus thermoaktivem
Material sein, vorteilhaft ein Biegeelement, insbesondere stabförmig, eine Feder oder
eine Schraubenfeder. Auch andere Formen sind allgemein vorteilhaft, sie werden nachfolgend
jeweils noch erläutert.
[0026] In Weiterbildung weist das Kochfeld eine Dichtung auf, die dazu ausgebildet ist,
ein Eindringen von Staub oder Schmutz zwischen Anzeigevorrichtung und Kochfeldplatte
zu verhindern. Die Dichtung ist zwischen der Anzeigevorrichtung und der Kochfeldplatte
angeordnet. Die Dichtung kann an der Kochfeldplatte anliegen, insbesondere dichtend
anliegen. Die Dichtung kann an der Anzeigevorrichtung anliegen, insbesondere dichtend
anliegen. Die Dichtung kann vorteilhaft unabhängig von dem ersten Zustand und dem
zweiten Zustand des thermischen Aktors das Eindringen von Staub oder Schmutz zwischen
der Anzeigevorrichtung und der Kochfeldplatte verhindern, also in jeder möglichen
Position der Anzeigevorrichtung bei erwartbarem Betrieb des Kochfelds. Vorteilhaft
ist die Dichtung elastisch oder formveränderbar ausgebildet. Dann können kein Staub
oder Schmutz zwischen der Anzeigevorrichtung und der Kochfeldplatte eindringen, wenn
der thermische Aktor deren Abstand verändert. Vorzugsweise kann die Dichtung eine
Rundschlauchdichtung oder eine Faltenbalg-Dichtung sein.
[0027] In Weiterbildung der Erfindung weist die Dichtung das thermoaktive Material auf.
Vorzugsweise ist das thermoaktive Material in die Dichtung integriert. Dabei kann
das thermoaktive Material bevorzugt innerhalb der Dichtung angeordnet sein. Die Dichtung
kann aus dem thermoaktiven Material abschnittsweise oder vollständig bestehen. Die
Dichtung und das thermoaktive Material können einteilig oder mehrteilig ausgeführt
sein. Vorzugsweise kann das thermoaktive Material ein thermoaktiver Kunststoff sein,
aus dem die Dichtung besteht. Alternativ kann das thermoaktive Material von einem
Dichtmaterial der Dichtung, das in Kontakt mit der Kochfeldplatte und der Anzeigevorrichtung
ist, umgeben sein. Weiter alternativ kann die Dichtung rechteckig sein, wobei die
Dichtung in ihren Ecken das thermoaktive Material aufweist.
[0028] In Weiterbildung der Erfindung weist die Anzeigevorrichtung eine Aufnahme für die
Dichtung auf, beispielsweise als Nut oder Schlitz, insbesondere als hinterschnittene
Nut. Die Dichtung kann an der Aufnahme der Anzeigevorrichtung anliegen, insbesondere
dichtend anliegen. Sie kann dabei teilweise in die Aufnahme eingreifen.
[0029] In Weiterbildung der Erfindung läuft die Dichtung entlang eines Außenrandes der Anzeigevorrichtung
um. Insbesondere umläuft die Dichtung den Außenrand abschnittsweise oder vollständig.
[0030] In Weiterbildung der Erfindung weist das Kochfeld eine Anzahl von Vorspannelementen
auf, insbesondere zwei, drei, vier, sechs oder acht Vorspannelemente, die die Anzeigevorrichtung
in Richtung der Kochfeldplatte drücken oder vorspannen. Die Vorspannelemente können
Federn sein, insbesondere Schraubenfedern oder Blattfedern. Der thermische Aktor kann
dazu ausgebildet sein, eine Vorspannkraft der Vorspannelemente zu überwinden, wenn
er den Abstand zwischen der Kochfeldplatte und der Anzeigevorrichtung temperaturabhängig
verändert, insbesondere wenn er ihn vergrößert. Die Vorspannelemente sind vorteilhaft
dazu ausgebildet, den thermischen Aktor von dem zweiten Zustand in den ersten Zustand
überzuführen, falls die Temperatur kleiner als die Grenztemperatur ist.
[0031] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ebenfalls durch ein Verfahren zum
Betrieb eines vorgenannten Kochfelds gelöst, insbesondere zum Schützen einer Anzeigevorrichtung
des Kochfelds vor thermischer Beschädigung. Die Anzeigevorrichtung ist innerhalb eines
Anzeigebereichs unter einer Kochfeldplatte angeordnet und das Verfahren weist die
Schritte auf: Erfassen einer Temperatur innerhalb des Anzeigebereichs oder an den
Anzeigebereich angrenzend und/oder an der Kochfeldplatte und Vergrößern eines Abstands
zwischen der Kochfeldplatte und der Anzeigevorrichtung, falls die erfasste Temperatur
gleich oder größer als eine Grenztemperatur ist. Die Schritte Erfassen und Vergrößern
können gleichzeitig oder nacheinander, insbesondere zuerst Erfassen und anschließend
Vergrößern, ausgeführt werden. Die Schritte Erfassen und Vergrößern werden durch ein
thermoaktives Material ausgeführt, vorzugsweise selbsttätig. So kann insbesondere
eine automatische Verstellung der Anzeigevorrichtung erfolgen ohne Notwendigkeit eines
Eingreifens einer Steuerung oder einer Bedienperson.
[0032] Aufgrund der Veränderung des Abstands zwischen der Kochfeldplatte und der Anzeigevorrichtung
durch den thermischen Aktor in Abhängigkeit von einer Temperatur innerhalb des Anzeigebereichs
oder an den Anzeigebereich angrenzend und/oder an der Kochfeldplatte vermeidet die
Erfindung die Nachteile des Standes der Technik und schützt die Anzeigevorrichtung
vor Beeinträchtigung oder gar Beschädigung durch Temperatur. Dies gilt insbesondere
dann wenn von einem Benutzer eine Wärmequelle, beispielsweise ein heißes Kochgeschirr,
auf der Kochfeldplatte innerhalb des Anzeigebereichs und somit oberhalb der Anzeigevorrichtung
oder an den Anzeigebereich angrenzend platziert wird.
[0033] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in Zwischen-Überschriften und einzelne Abschnitte beschränkt die unter
diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0034] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Kochfelds mit einer Kochfeldplatte, die einen
Anzeigebereich aufweist in dem ein Kochgeschirr platziert ist, und thermische Aktoren,
die einen ersten Zustand aufweisen,
- Fig. 2
- die Ansicht des Kochfelds von Fig. 1, wobei die thermischen Aktoren einen zweiten
Zustand aufweisen,
- Fig. 3
- die Ansicht des Kochfelds von Fig. 1, wobei das Kochgeschirr teilweise in dem Anzeigebereich
platziert ist,
- Fig. 4
- eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Kochfelds mit thermischen
Aktoren, die einen ersten Zustand aufweisen,
- Fig. 5
- die Ansicht des Kochfelds von Fig. 4, wobei die thermischen Aktoren einen zweiten
Zustand aufweisen,
- Fig. 6
- eine Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Kochfelds in einer
Explosionsdarstellung,
- Fig. 7
- die Ansicht des Kochfelds von Fig. 6 mit thermischen Aktoren in einem ersten Zustand,
wobei in einem Anzeigebereich des Kochfelds teilweise ein Kochgeschirr platziert ist,
- Fig. 8
- die Ansicht des Kochfelds von Fig. 7 mit einem der thermischen Aktoren in einem zweiten
Zustand,
- Fig. 9
- eine Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Anzeigevorrichtung mit einer Mehrzahl
von thermischen Aktoren für das Kochfeld der Fig. 6 bis 8,
- Fig. 10
- eine Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Kochfelds und
- Fig. 11
- eine Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Kochfelds.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0035] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Kochfelds 100. Das Kochfeld
100 weist eine Kochfeldplatte 110 mit einem Anzeigebereich 116 und einem Kochbereich
auf. Der Anzeigebereich 116 ist neben dem Kochbereich angeordnet und überlappt den
Kochbereich nicht. Der in Fig. 1 dargestellte Querschnitt zeigt lediglich den Anzeigebereich
116 und nicht den Kochbereich.
[0036] Die Kochfeldplatte 110 weist eine Unterseite 112 und gegenüberliegend eine Oberseite
114 auf. Auf der Oberseite 114 kann ein Kochgeschirr 50 platziert werden, um das Kochgeschirr
50 mit dem Kochfeld 100 zu erhitzen. Das Erhitzen des Kochgeschirrs 50 erfolgt mit
einer nicht dargestellten Heizeinrichtung, die unter der Kochfeldplatte 110 und innerhalb
des Kochbereichs angeordnet ist. Allerdings zeigt Fig. 1, dass das Kochgeschirr 50
in Form eines Kochtopfs nicht vollständig innerhalb des Kochbereichs platziert wurde,
sondern zumindest teilweise innerhalb des Anzeigebereichs 116 oder an diesen Anzeigebereich
116 angrenzend.
[0037] Unter der Kochfeldplatte 110, an deren Unterseite 112 anliegend, ist innerhalb des
Anzeigebereichs 116 eine Anzeigevorrichtung 120 angeordnet. Die Anzeigevorrichtung
120 ist dazu ausgebildet, auf bekannte Art und Weise Informationen über das Kochfeld
100 und/oder Bedienfunktionen des Kochfelds 100 auszugeben. Die Ausgabe erfolgt mittels
eines Displays 122 der Anzeigevorrichtung 120. Die Anzeigevorrichtung 120 kann auch
Bedienelemente aufweisen, vorzugsweise als Berührbedienung, insbesondere als Touch-Display
oder mittels diskreter Berührungssensoren.
[0038] Die Anzeigevorrichtung 120 wird von Vorspannelementen 130 in Form von Schraubenfedern
vorgespannt, indem die Anzeigevorrichtung 120 von unten in Richtung der Kochfeldplatte
110 gegen die Unterseite 112 der Kochfeldplatte 110 derart gedrückt wird, dass das
Display 122 die Unterseite 112 berührt, möglicherweise mittels dafür vorgesehener
Abstandshalter an der Oberseite. Je geringer der Abstand zwischen der Kochfeldplatte
110 und der Anzeigevorrichtung 120 ist, desto besser wird üblicherweise die Anzeigevorrichtung
120, insbesondere das Display 122 bzw. dessen Anzeige, für eine Bedienperson sichtbar
sein.
[0039] Weiter weist die Anzeigevorrichtung 120 eine Aufnahmeplatte 124 auf, an der das Display
122 befestigt ist. Die Aufnahmeplatte 124 ist größer als das Display 122. Ein über
das Display 122 überstehender Abschnitt der Aufnahmeplatte 124 bildet eine Aufnahme
125 in Form einer planen Fläche für mindestens einen Abstandshalter 140.
[0040] Das in Fig. 1 dargestellte Kochfeld 100 weist mehrere Abstandshalter 140 auf, die
zwischen der Anzeigevorrichtung 120 und der Kochfeldplatte 110 angeordnet sind, insbesondere
liegen die Abstandshalter 140 an der Unterseite 112 und an der Aufnahme 125 an. Die
Abstandshalter 140 sind vorteilhaft aus sehr gut wärmeleitendem Material, besonders
vorteilhaft elastisch. Die Abstandshalter 140 sind abschnittsweise um das Display
122 herum angeordnet und halten den Abstand zwischen Anzeigevorrichtung 120 und Kochfeldplatte
110 ein, insbesondere zwischen Display 122 und Unterseite 112.
[0041] Die Abstandshalter 140 sind jeweils von einem thermischen Aktor 150 umgeben. Deshalb
weist das Kochfeld 100 insgesamt so viele thermische Aktoren 150 wie Abstandshalter
140 auf, beispielsweise 4 oder 6 oder 8. Ein jeweiliger thermischer Aktor 150 ist
als Schraubenfeder 151, 152 ausgebildet. Die thermischen Aktoren 150 sind zwischen
der Anzeigevorrichtung 120 und der Unterseite 112 des Kochfelds 110 angeordnet, insbesondere
liegen die thermischen Aktoren 150 an der Aufnahme 125 und an dem Abstandshalter 140
an. In einer alternativen, nicht gezeigten Ausführung kann der thermische Aktor 150
gegen die Unterseite 112 und gegen die Aufnahmeplatte 124, insbesondere gegen die
Aufnahme 125, anliegen.
[0042] Das Material der thermischen Aktoren 150 ist thermoaktiv und besteht aus einer Nickel-Titan
Formgedächtnislegierung. Die thermischen Aktoren 150 weisen einen ersten Zustand,
der in Fig. 1 gezeigt ist, und einen zweiten Zustand auf, der in Fig. 2 gezeigt ist.
Im zweiten Zustand nimmt ein jeweiliger thermischer Aktor 150 eine trainierte Form
der Formgedächtnislegierung ein.
[0043] Ein jeweiliger thermischer Aktor 150 weist den zweiten Zustand auf, wenn eine Temperatur
des thermischen Aktors 150 gleich oder größer als eine Grenztemperatur ist, wobei
die Grenztemperatur in einem vorgenannten Bereich von 80°C bis 100°C liegt, insbesondere
beträgt die Grenztemperatur 85°C bis 95°C. Die Grenztemperatur ist derart gewählt,
dass wenn sie der thermische Aktor 150 aufweist, die Anzeigevorrichtung 120 eine entsprechende
Temperatur aufweisen würde, bei der sie beginnt, thermische Beschädigungen zu erleiden.
Insbesondere würde das Display 122 thermisch beschädigt werden. Alternativ kann die
Grenztemperatur derart gewählt werden, dass die Grenztemperatur kleiner als einer
Temperatur ist, bei der die Anzeigevorrichtung 120 thermische Beschädigungen erleiden
würde. Insbesondere kann die Grenztemperatur derart gewählt werden, dass die Anzeigevorrichtung
120 thermische Beschädigungen erleiden würde, wenn die Anzeigevorrichtung 120 eine
Temperatur aufweisen würde, welche die Grenztemperatur um 5°C übersteigt.
[0044] Die thermischen Aktoren 150 sind vorteilhaft derart ausgebildet und innerhalb des
Kochfelds 100 angeordnet, dass die Temperatur eines jeweiligen thermischen Aktors
150 gleich einer Temperatur innerhalb des Anzeigebereichs 116 ist. Daher verändert
der jeweilige thermische Aktor 150 seinen Zustand in Abhängigkeit der Temperatur innerhalb
des Anzeigebereichs 116 oder an den Anzeigebereich 116 angrenzend und/oder an der
Kochfeldplatte 110. Dies mag bei mehreren Aktoren unterschiedlich sein, was aber gewollt
ist. So kann jeder thermische Aktor nur dann aktiviert werden wenn an ihm eine zu
hohe Temperatur anliegt bzw. er ihr ausgesetzt ist und sie erfasst.
[0045] Die thermischen Aktoren 150 sind derartig ausgebildet, dass wenn ein jeweiliger thermischer
Aktor 150 infolge eines Temperaturanstiegs seinen zweiten Zustand einnimmt, dieser
die Vorspannung der Vorspannelemente 130 bzw. des gegenüberliegenden Vorspannelements
130 überwindet und den Abstand zwischen der Anzeigevorrichtung 120 und der Kochfeldplatte
110 vergrößert. Die Vergrößerung des Abstands erfolgt durch ein Wegdrücken der Anzeigevorrichtung
120 von der Kochfeldplatte 110 nach unten durch den jeweiligen thermischen Aktor 150,
wodurch ein jeweiliges Vorspannelement 130 zusammengedrückt wird.
[0046] Im Vergleich zwischen dem ersten Zustand der Fig. 1 und dem zweiten Zustand der Fig.
2 ist der Abstand zwischen der Anzeigevorrichtung 120 und der Kochfeldplatte 110 um
5 mm bis 10 mm größer. Wenn die thermischen Aktoren 150 den zweiten Zustand aufweisen,
berührt das Display 122 nicht mehr die Unterseite 112 und zwischen dem Display 122
und der Unterseite 112 befindet sich ein vergrößerter Luftspalt 160, der thermisch
isolierend wirkt.
[0047] Sinkt die Temperatur des jeweiligen thermischen Aktors 150 unterhalb der Grenztemperatur,
wird der thermische Aktor 150 durch die Vorspannelemente 130 von dem zweiten Zustand
in den ersten Zustand überführt. Des Weiteren drücken die Vorspannelemente 130 die
Anzeigevorrichtung 120 derart nach oben gegen die Unterseite 112, dass das Display
122 oder dessen Abstandshalter die Unterseite 112 berühren, wenn der jeweilige thermische
Aktor 150 wieder in den ersten Zustand überführt wurde.
[0048] Im Detail weist das Kochgeschirr 50 der Fig. 1 eine Temperatur auf, die größer als
die Grenztemperatur ist. Beispielsweise enthält das Kochgeschirr 50 Fett, welches
mit dem Kochfeld stark erhitzt wurde. Daher weist das Kochgeschirr 50 eine Temperatur
von über 100°C auf, beispielsweise 200°C. Das derart heiße Kochgeschirr 50 ist zumindest
teilweise innerhalb des Anzeigebereichs 116 von einer Bedienperson platziert worden.
Es wirkt als Wärmequelle, die die Temperatur an der Kochfeldplatte und innerhalb des
Anzeigebereichs erhöht. Durch das heiße Kochgeschirr 50 erhöhen sich die Temperatur
der thermischen Aktoren 150 und die Temperatur am Display 122. Allerdings erleidet
das Display 122 thermische Beschädigungen, wenn es auf über 85°C erhitzt würde. Daher
ist die Grenztemperatur der thermischen Aktoren 150 hier zu 80°C gewählt. Sobald ein
jeweiliger thermischer Aktor 150 die Grenztemperatur aufweist, nimmt dieser den zweiten
Zustand ein und erhöht den Abstand um 5 mm zwischen dem Display 122 und der Wärmequelle,
gezeigt in Fig. 2. Der entstandene bzw. vergrößerte Luftspalt 160 zwischen dem Display
122 und der Unterseite 112 wirkt thermisch isolierend. Typischerweise ist eine derartige
Erhöhung des Abstands ausreichend, um das Display 122 vor thermischer Beschädigung
im Bereich dieser Temperaturen zu schützen.
[0049] Ein jeweiliger thermischer Aktor 150 ist dazu ausgebildet, innerhalb von weniger
als 3 sec, nachdem seine Temperatur auf die Grenztemperatur angestiegen ist, den zweiten
Zustand aufzuweisen. Vorzugsweise kann innerhalb von weniger als beispielsweise 4
sec oder 8 sec nachdem das heiße Kochgeschirr 50 innerhalb des Anzeigebereichs 116
platziert worden ist, der thermische Aktor 150 den zweiten Zustand aufweisen. Typischerweise
ist diese Zeit ausreichend, um das Display 122 vor thermischer Beschädigung zu schützen.
[0050] Weiter ist in Fig. 2 gezeigt, dass wenn die thermischen Aktoren 150 den zweiten Zustand
aufweisen, die Abstandshalter 140 nicht mehr an der Aufnahme 125 anliegen.
[0051] Fig. 3 zeigt das Kochfeld 100, wobei der Kochbereich 118 und der Anzeigebereich 116
dargestellt sind. Der Übergang zwischen dem Kochbereich 118 und dem Anzeigebereich
116 ist durch eine vertikale gestrichelte Linie dargestellt. Innerhalb des Kochbereichs
118 ist eine Heizeinrichtung 170 angeordnet.
[0052] Im Unterschied zur Fig. 1 oder 2 ist in Fig. 3 das heiße Kochgeschirr 50 teilweise
in dem Kochbereich 118 und teilweise in dem Anzeigebereich 116 platziert. Es wird
mit mindestens der Heizeinrichtung 170 beheizt. In diesem Fall steigt ebenfalls die
Temperatur an der Kochfeldplatte 110 und innerhalb des Anzeigebereichs 116 an, allerdings
innerhalb des Anzeigebereichs 116 nur lokal, nämlich rechts. Dabei erwärmt sich der
rechte thermische Aktor 150 derart, dass dieser den zweiten Zustand einnimmt, während
der andere linke thermische Aktor 150 den ersten Zustand aufweist. Infolgedessen verändert
ein thermischer Aktor 150 ebenfalls den Abstand zwischen der Kochfeldplatte 110 und
der Anzeigevorrichtung, indem der rechte thermische Aktor 150 das Display 122 von
der Kochfeldplatte 110 wegdrückt und ein Luftspalt 160 entsteht bzw. größer wird.
[0053] Fig. 4 und 5 zeigen eine erfindungsgemäßen Ausführungsform des Kochfelds 100, wobei
Fig. 4 den ersten Zustand der thermischen Aktoren 150 zeigt und Fig. 5 den zweiten
Zustand. Zum besseren Verständnis sind für identische und funktionell äquivalente
Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet. Insoweit kann auf die obigen Ausführungen
zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 verwiesen werden, so dass nachstehend im
Wesentlichen nur auf die bestehenden Unterschiede eingegangen wird.
[0054] Die Abstandshalter 140 sind hier derart angeordnet, dass die thermischen Aktoren
150 gegen die Unterseite 112 der Kochfeldplatte 110 und gegen die Abstandshalter 140
anliegen. Mit anderen Worten sind die thermischen Aktoren 150 im Vergleich zum Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 bis 3 näher an der Kochfeldplatte 110 angeordnet. Durch diese Anordnung
kann eine Erwärmung der thermischen Aktoren 150 schneller und mit höherer Temperatur
erfolgen, wenn innerhalb des Anzeigebereichs 116 oder an den Anzeigebereich angrenzend
ein heißes Kochgeschirr platziert wird.
[0055] Die Fig. 6 bis 8 zeigen eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform des Kochfelds.
Zum besseren Verständnis sind für identische und funktionell äquivalente Elemente
gleiche Bezugszeichen verwendet. Insoweit kann auf die obigen Ausführungen zu den
Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 5 verwiesen werden, so dass nachstehend im Wesentlichen
nur auf die bestehenden Unterschiede eingegangen wird.
[0056] Der thermische Aktor 150 und die Dichtung 141 der Fig. 6 sind einteilig ausgeführt.
Die Dichtung 141 besteht aus dem thermoaktiven Material. Sie bildet auch den vorgenannten
Abstandshalter. Das thermoaktive Material ist ein thermoaktiver Kunststoff. Der thermoaktive
Kunststoff dehnt sich aus, wenn die Temperatur innerhalb des strichliert dargestellten
Anzeigebereichs 116 und hier an der Kochfeldplatte 110 gleich oder höher der Grenztemperatur
ist. Die Dichtung 141 ist zwischen der Kochfeldplatte 110 und der Anzeigevorrichtung
120 angeordnet und verhindert ein Eindringen von Staub oder Schmutz zwischen der Anzeigevorrichtung
120 und der Kochfeldplatte 110.
[0057] Die Anzeigevorrichtung 120 ist von einem Gehäuse 180 aufgenommen, das zur Kochfeldplatte
110 hin offen ist. Wenn die Anzeigevorrichtung 120 in das Gehäuse 180 eingesetzt ist,
ergibt sich zwischen einem Außenrand 126 der Anzeigevorrichtung 120 und dem Gehäuse
180 die Aufnahme 125 für die Dichtung 141. Wenn die Dichtung 141 in die Aufnahme 125
eingesetzt ist, umläuft sie den Außenrand 126 der Anzeigevorrichtung 120.
[0058] Die Anzeigevorrichtung 120 wird von vier Vorspannelementen 130 in Form von vier Schraubenfedern
vorgespannt, welche das Gehäuse 180 zusammen mit der Anzeigevorrichtung 120 von unten
in Richtung der Kochfeldplatte 110 drücken. Dabei ist die Dichtung 141 derart gestaltet,
dass das Display 122 die Unterseite 112 nicht berührt. Dies ist die vorgenannte Funktion
des Abstandshalters.
[0059] Fig. 7 zeigt, dass ein heißes Kochgeschirr 50 teilweise in dem Kochbereich 118 und
teilweise in dem Anzeigebereich 116 platziert ist. Das heiße Kochgeschirr 50 wirkt
als Wärmequelle, welche die Temperatur innerhalb des Anzeigebereichs 116 und an der
Kochfeldplatte 110 erhöht. Der thermische Aktor 150 weist den ersten Zustand auf.
[0060] Fig. 8 zeigt das erfindungsgemäße Kochfeld der Fig. 7, wobei sich der thermische
Aktor 150 infolge des Platzierens des heißen Kochgeschirrs 50 innerhalb des Anzeigebereichs
116 erwärmt hat und den Abstand zwischen der Kochfeldplatte 110 und der Anzeigevorrichtung
120 erhöht hat. Der thermische Aktor 150 weist den zweiten Zustand auf. Hier hat sich
die Anzeigevorrichtung 120 sozusagen schräg nach unten bewegt, nämlich nur oder hauptsächlich
im rechten Bereich. Durch eine Parallelführung könnte dies verhindert werden, so dass
sich die Anzeigevorrichtung 120 immer nur parallel zur Kochfeldplatte 110 nach unten
oder oben bewegt. Hierfür wäre aber der Aufwand sehr groß, und die schräggestellte
Position stört nicht. Wichtig ist, dass die Dichtung 141 stets unten an der Kochfeldplatte
110 und an dem Gehäuse 180 dichtend anliegt.
[0061] Fig. 9 zeigt eine Ausführungsform der Anzeigevorrichtung 120 und eine Mehrzahl von
thermischen Aktoren 150 für das Kochfeld der Fig. 6 bis 8. Zum besseren Verständnis
sind für identische und funktionell äquivalente Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet.
Insoweit kann auf die obigen Ausführungen zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 8
verwiesen werden, so dass nachstehend im Wesentlichen nur auf die bestehenden Unterschiede
eingegangen wird.
[0062] Die Anzeigevorrichtung 120 der Fig. 9 ist dazu ausgebildet, unter der Kochfeldplatte
110 des Ausführungsbeispiels Fig. 6 bis 8 angeordnet zu werden. Die Anzeigevorrichtung
120 ist rechteckförmig ausgebildet und weist vier Eckbereiche mit jeweils einer Ecke
und vier Seitenbereiche auf. In jeder Ecke der Anzeigevorrichtung 120 ist einer der
thermischen Aktoren 150, 156 angeordnet. Des Weiteren ist in jedem Seitenbereich der
Anzeigevorrichtung 120, der dem Kochbereich des Kochfelds 100 zugewandt ist, wenn
die Anzeigevorrichtung 120 unter der Kochfeldplatte 110 angeordnet ist, einer der
thermischen Aktoren 150, 158 angeordnet. Insgesamt sind 7 thermische Aktoren 150 an
der Anzeigevorrichtung 120 angeordnet. Jeder der thermischen Aktoren 150 besteht beispielsweise
aus einem thermoaktiven Kunststoff, alternativ aus einer Formgedächtnislegierung,
und weist eine quaderförmige Form auf. Sie können auch eine alternative Form aufweisen.
Durch das Anordnen von noch mehr thermischen Aktoren kann eine insgesamt höhere Kraft
entwickelt werden, um das Display 122 nach unten zu drücken.
[0063] Fig. 10 zeigt eine weitere Ausführungsform des Kochfelds 100. Zum besseren Verständnis
sind für identische und funktionell äquivalente Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet.
Insoweit kann auf die obigen Ausführungen zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 9
verwiesen werden, so dass nachstehend im Wesentlichen nur auf die bestehenden Unterschiede
eingegangen wird.
[0064] In Fig. 10 ist ein Querschnitt des Kochfelds 100 gezeigt, wobei lediglich der Anzeigebereich
116 dargestellt ist. Der thermische Aktor 150 weist einen Draht oder einen Blechstreifen
aus einer Formgedächtnislegierung auf, der innerhalb der Dichtung 141 mäanderförmig
mit spezieller Form angeordnet ist. Die Dichtung 141 ist elastisch dehnbar und wird
nicht beschädigt, wenn der thermische Aktor 150 seinen zweiten Zustand einnimmt, sie
also nach oben auseinander drückt. Im linken Teil der Fig. 10 ist der erste Zustand
des thermischen Aktors 150 dargestellt, und im rechten Teil der Fig. 10 ist der zweite
Zustand des thermischen Aktors 150 dargestellt.
[0065] Fig. 11 zeigt eine weitere Ausführungsform des Kochfelds 100. Zum besseren Verständnis
sind für identische und funktionell äquivalente Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet
und insoweit kann auf die obigen Ausführungen zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis
10 verwiesen werden, so dass nachstehend im Wesentlichen nur auf die bestehenden Unterschiede
eingegangen wird.
[0066] Das Kochfeld 100 weist eine Mehrzahl von thermischen Aktoren 150 auf, die jeweils
aus einem Draht oder einem Blechstreifen aus einer Formgedächtnislegierungen bestehen
können. Die Mehrzahl von thermischen Aktoren 150 sind in regelmäßigen Abständen innerhalb
der Dichtung 141 angeordnet. Des Weiteren ist auf der Kochfeldplatte 110 ein heißes
Kochgeschirr 50 teilweise innerhalb des Anzeigebereichs 116 platziert worden. Infolge
des heißen Kochgeschirrs 50 hat sich die Temperatur innerhalb des Anzeigebereichs
116 und an der Kochfeldplatte 110 derart erhöht, dass eine Grenztemperatur für einen
Teil der Mehrzahl von thermischen Aktoren 150 überschritten wurde und diese sich im
zweiten Zustand befinden. Allerdings haben sich die thermischen Aktoren 150 dabei
unterschiedlich stark ausgedehnt, nach rechts hin nämlich immer weiter. Dies bedeutet,
dass nach rechts hin die Temperatur immer größer wird. So ergibt sich eine Schrägstellung
der Anzeigevorrichtung 120, was aber nicht schadet. Im Gegenteil, dies passt besonders
gut dazu, da sich die Anzeigevorrichtung 120 eben dort nach unten bewegt wo es notwendig
ist wegen zu hoher Temperaturen von oben.
1. Kochfeld zum Erhitzen von Kochgeschirr, aufweisend:
- eine Kochfeldplatte, die einen Kochbereich und einen Anzeigebereich aufweist, wobei
der Anzeigebereich vom Kochbereich verschieden ist und der Anzeigebereich keine Überlappung
mit dem Kochbereich aufweist,
- eine Anzeigevorrichtung, die unter der Kochfeldplatte innerhalb des Anzeigebereichs
angeordnet ist und die dazu ausgebildet ist, Informationen über das Kochfeld auszugeben
und/oder Bedienfunktionen des Kochfelds bereitzustellen, und
- mindestens eine Heizeinrichtung, die unter der Kochfeldplatte innerhalb des Kochbereichs
angeordnet ist und die dazu ausgebildet ist, das Kochgeschirr zu erhitzen,
gekennzeichnet durch
mindestens einen thermischen Aktor, der dazu ausgebildet ist, einen Abstand zwischen
der Kochfeldplatte und der Anzeigevorrichtung in Abhängigkeit einer Temperatur innerhalb
des Anzeigebereichs oder an den Anzeigebereich angrenzend und/oder an der Kochfeldplatte
zu verändern.
2. Kochfeld nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der thermische Aktor einen ersten Zustand aufweist, falls die Temperatur kleiner
als eine Grenztemperatur ist, und der thermische Aktor einen zweiten Zustand aufweist,
falls die Temperatur gleich oder größer als die Grenztemperatur ist, wobei der Abstand
zwischen der Kochfeldplatte und der Anzeigevorrichtung im zweiten Zustand des thermischen
Aktors größer ist als im ersten Zustand des thermischen Aktors.
3. Kochfeld nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenztemperatur in einem Bereich von 50°C bis 200°C liegt, insbesondere 75°C
bis 150°C, insbesondere 80°C bis 95°C.
4. Kochfeld nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand im zweiten Zustand des thermischen Aktors um höchstens 10 mm, insbesondere
höchstens 5 mm, größer ist als im ersten Zustand des thermischen Aktors.
5. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der thermische Aktor im ersten Zustand dazu ausgebildet ist, innerhalb von gleich
oder weniger als 3 sec, nachdem die Temperatur auf die Grenztemperatur angestiegen
ist oder die Grenztemperatur überstiegen hat, den zweiten Zustand aufzuweisen.
6. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der thermische Aktor zwischen der Anzeigevorrichtung und der Kochfeldplatte angeordnet
ist, insbesondere ist der thermische Aktor in einem Eckbereich der Anzeigevorrichtung
oder in einem Seitenbereich der Anzeigevorrichtung angeordnet, vorzugsweise in dem
Eckbereich oder dem Seitenbereich, der dem Kochbereich zugewandt ist.
7. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der thermische Aktor ein thermoaktives Material aufweist, das dazu ausgebildet ist,
den Abstand zwischen der Kochfeldplatte und der Anzeigevorrichtung in Abhängigkeit
der Temperatur zu verändern, wobei vorzugsweise das thermoaktive Material ein thermoaktiver
Kunststoff, eine Formgedächtnislegierung, ein Dehnstoff oder ein Thermobimetall ist.
8. Kochfeld nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der thermische Aktor ein Element aus thermoaktivem Material ist, insbesondere ein
Biegeelement, eine Feder oder eine Schraubenfeder.
9. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Dichtung, die dazu ausgebildet ist, ein Eindringen von Staub oder Schmutz zwischen
der Anzeigevorrichtung und der Kochfeldplatte zu verhindern, wobei die Dichtung zwischen
der Anzeigevorrichtung und der Kochfeldplatte angeordnet ist.
10. Kochfeld nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung das thermoaktive Material aufweist, vorzugsweise ist das thermoaktive
Material in die Dichtung integriert.
11. Kochfeld nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigevorrichtung eine Aufnahme für die Dichtung aufweist.
12. Kochfeld nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung entlang eines Außenrandes der Anzeigevorrichtung umläuft.
13. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Anzahl von Vorspannelementen, die die Anzeigevorrichtung in Richtung der Kochfeldplatte
vorspannen oder drücken, wobei insbesondere die Anzahl von Vorspannelementen dazu
ausgebildet ist, den thermischen Aktor von dem zweiten Zustand in den ersten Zustand
überzuführen, falls die Temperatur kleiner als die Grenztemperatur ist.
14. Verfahren zum Betrieb eines Kochfelds mit einer Anzeigevorrichtung, insbesondere zum
Schützen einer Anzeigevorrichtung vor thermischer Beschädigung, wobei die Anzeigevorrichtung
innerhalb eines Anzeigebereichs unter einer Kochfeldplatte des Kochfelds angeordnet
ist, wobei das Verfahren die Schritte aufweist:
- Erfassen einer Temperatur innerhalb des Anzeigebereichs oder an den Anzeigebereich
angrenzend und/oder an der Kochfeldplatte, und
- Vergrößern eines Abstands zwischen der Kochfeldplatte und der Anzeigevorrichtung,
falls die erfasste Temperatur gleich oder größer als eine Grenztemperatur ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Kochfeld nach einem der Ansprüche 1 bis 13 ausgebildet ist.