[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fadeneinzug nach dem Kettbaumwechsel bei
einer Kettenwirkmaschine.
[0002] Kettenwirkmaschinen weisen Wirkwerkzeuge auf, die Kettfäden bei einem Wirkprozess
zu einem textilen Material, einer sogenannten Wirkware, verarbeiten. Kettenwirkmaschinen
weisen ferner mehrere Barren auf, wobei an einer Barre jeweils eine Vielzahl von Wirkwerkzeugen
angeordnet ist. Da mittels einer Barre eine Vielzahl von Wirkwerkzeugen gleichzeitig
bewegt werden kann, wird bei dem Wirkprozess eine Vielzahl von Maschen gleichzeitig
gebildet. Hierin liegt die besonders hohe Produktionsleistung von Kettenwirkmaschinen
begründet. Eine von der Kettenwirkmaschine erzeugte Wirkware wird durch einen Warenabzug
aus einem Wirkbereich der Kettenwirkmaschine abgezogen. In dem Wirkbereich wird die
Wirkware durch die Wirkwerkzeuge unter Maschenbildung hergestellt.
[0003] Die Kettfäden sind in der Regel auf sogenannten Kettbäumen gelagert. Auf einem Kettbaum
ist eine Vielzahl von Kettfäden parallel zueinander angeordnet. Sobald die Kettfäden
verbraucht worden sind, muss der Kettbaum gewechselt werden, um neues Fadenmaterial
bereitzustellen. Die Kettenwirkmaschine wird angehalten und die Kettfäden werden durchtrennt,
sodass der Kettbaum aus der Kettenwirkmaschine entnommen werden kann. Die abgetrennten
Kettfäden werden durch Lochnadeln einer Legebarre der Kettenwirkmaschine in Richtung
der Wirkstelle hindurchgezogen und die Legebarre wird ausgehängt.
[0004] Ein neuer Kettbaum wird eingewechselt. Kettfäden des neuen Kettbaums werden nun mittels
eines Einziehwerkzeugs in Gruppen von 20 bis 40 Fäden durch die Lochnadeln hindurchgezogen.
Dieser Vorgang erfolgt händisch. Währenddessen wird ebenfalls händisch der Kettbaum
in Rotation versetzt, um eine geeignete Fadenmenge zum Durchzug der Kettfäden bereitzustellen.
Dies ist vergleichsweise umständlich und zeitaufwändig.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind ferner Knotvorrichtungen bekannt, die Kettfäden miteinander
verbinden. Knotvorrichtungen dieser Art sind beispielsweise aus der
DE 195 04 573 C2 bekannt. Es ist prinzipiell möglich, Kettfäden eines neu eingewechselten Kettbaums
an in der Maschine befindliche alte Kettfäden anzuknoten, sodass die alten Kettfäden
die neuen Kettfäden durch Ösen der Lochnadeln hindurchziehen können. Auch eine Verbindung
der Kettfäden auf eine andere Weise ist prinzipiell denkbar. Eine Verbindungsstelle
zwischen dem jeweils neu eingewechselten Kettfaden und dem alten Kettfaden führt eine
Veränderung der wirktechnisch wichtigen Eigenschaften des Kettfadens herbei. Je nach
Verbindungsart ändern sich zum Beispiel die Stärke und/oder die Zug- und Biegesteifigkeit
an der Verbindungsstelle in ungünstiger Weise. Solche Veränderungen sind beispielsweise
die effektive lokale Stärke an einer Verbindungsstelle oder ein Überlappungsbereich
der Kettfäden bei einer material- oder kraftschlüssigen Verbindung. Die Veränderungen
können unmittelbar einen Durchtritt der verdickten Verbindungsstelle durch die Ösen
der Lochnadeln erschweren beziehungsweise verhindern.
[0006] Im ungünstigsten Fall kann die Verbindungsstelle versagen, wenn sie nicht durch die
Lochnadel oder ein anderes Wirkwerkzeug hindurchpasst oder den bei dem Durchtritt
durch die Lochnadel auftretenden Kräften nicht standhält. Ferner können dabei die
Wirkwerkzeuge beschädigt werden. Dies kann zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden
führen, wenn beispielsweise Wirkwerkzeuge einer oder mehrerer Barren ersetzt werden
müssen.
[0007] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, ein prozesssicheres und schnelles
Verfahren zum Fadeneinzug nach dem Kettbaumwechsel bereitzustellen, das die oben dargestellten
Nachteile vermeidet.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Fadeneinzug nach dem Kettbaumwechsel
bei einer Kettenwirkmaschine, mit den Schritten: Verbindung von Alt-Kettfäden, die
durch Ösen von an einer Legebarre der Kettenwirkmaschine befestigten Lochnadeln hindurchgeführt
sind und eine in eine Warenabzugsvorrichtung der Kettenwirkmaschine eingezogene Wirkware
bilden, mit Wechsel-Kettfäden, die einem in die Kettenwirkmaschine neu eingewechselten
Kettbaum zugehörig sind, Fadeneinzug der Wechsel-Kettfäden, indem die Warenabzugsvorrichtung
die Wirkware abzieht, sodass die Alt-Kettfäden die Wechsel-Kettfäden durch die Ösen
der Lochnadeln hindurchziehen und, während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden,
Versetzung des Kettbaums in Rotation mittels eines Kettbaumantriebs der Kettenwirkmaschine,
sodass die Wechsel-Kettfäden durch den Kettbaum aktiv freigegeben werden.
[0009] Wie sich herausgestellt hat, lassen sich auf diese Weise neue Kettfäden schnell und
prozesssicher einziehen. Nachdem ein Kettbaum, der die Alt-Kettfäden führte, aus der
Kettenwirkmaschine entnommen worden ist und ein neuer Kettbaum an der Kettenwirkmaschine
montiert worden ist, beginnt das erfindungsgemäße Verfahren. Die Alt-Kettfäden werden
mit den Wechsel-Kettfäden des neu eingewechselten Kettbaums verbunden, wobei die Art
des dabei verwendeten Verbindungsverfahrens unerheblich ist. Die Verbindung der Kettfäden
kann mittels eines externen Verbindungsgeräts oder eines speziellen Verbindungswerkzeugs
erfolgen, sie kann aber auch mittels einer Vorrichtung erfolgen, die der Kettenwirkmaschine
zugehörig ist. Die Warenabzugsvorrichtung zieht die Wirkware aus einem Wirkbereich
der Kettenwirkmaschine ab. Dadurch werden die Wechsel-Kettfäden durch Ösen der Lochnadeln
gezogen.
[0010] Damit im Bereich der Ösen keine Überbeanspruchung der Kettfäden auftritt, wird erfindungsgemäß
gleichzeitig der Kettbaum durch einen Kettbaum-Antrieb in Rotation versetzt. Bei dem
Kettbaum-Antrieb kann es sich erfindungsgemäß um einen Motor handeln, der mit dem
Kettbaum gekoppelt ist. Das vorangehend beschriebene Verfahren kann erfindungsgemäß
durch eine Steuervorrichtung der Kettenwirkmaschine gesteuert werden.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, dass Stillstandszeiten der
Kettenwirkmaschine gegenüber dem manuellen Einziehen von Kettfäden durch die Lochnadeln
stark verringert werden. Der Personalbedarf beim Kettbaumwechsel sowie der Garnverbrauch
werden verringert. Außerdem wird erfindungsgemäß erstmals der Einsatz einer Verbindungsvorrichtung
bei einer Kettenwirkmaschine mit einer äußerst niedrigen Fehlerquote beim Fadeneinzug
ermöglicht. Gemäß Ausführungsformen der Erfindung weist jeder Alt-Kettfaden einen
ersten Abschnitt auf, der Teil der fertigen Wirkware ist, und ferner einen zweiten
Abschnitt, in dem der Alt-Kettfaden als unverwirkter Einzelfaden vorliegt. Wenn die
Wirkware abgezogen wird, dann wird auch der zweite Abschnitt jedes Einzelfadens mit
abgezogen. Bevorzugt werden die Alt-Kettfäden jeweils im Bereich ihrer zweiten Abschnitte
mit den Wechsel-Kettfäden verbunden.
[0012] Vorzugsweise erfolgt der Abzug der Wirkware mit dem Betrieb des Kettbaum-Antriebs
synchronisiert, sodass eine durch den Abzug der Wirkware bewirkte Fadeneinzugsgeschwindigkeit
der Alt-Kettfäden durch die Ösen der Lochnadeln mit einer Fadenliefergeschwindigkeit,
mit der der Kettbaum die Wechsel-Kettfäden freigibt, übereinstimmt. Darunter ist zu
verstehen, dass eine Regelung so erfolgt, dass die Fadeneinzugsgeschwindigkeit und
die Fadenliefergeschwindigkeit zumindest näherungsweise und/oder im zeitlichen Mittel
übereinstimmen. Wenn die Fadenliefergeschwindigkeit und die Fadeneinzugsgeschwindigkeit
zumindest näherungsweise übereinstimmen, dann wird stets eine ausreichende Fadenmenge
durch den Kettbaum nachgeliefert. Um eine entsprechende Regelung zu ermöglichen, kann
die Fadenliefergeschwindigkeit erfindungsgemäß in Abhängigkeit von einem Zustand des
Kettbaums sowie dessen Rotationsgeschwindigkeit ermittelt werden. Zur Ermittlung des
Zustands des Kettbaums kann erfindungsgemäß eine Dicke eines Warenwickels auf dem
Kettbaum ausgemessen werden. Die Fadeneinzugsgeschwindigkeit kann erfindungsgemäß
auf ähnliche Weise ermittelt werden. Es ist erfindungsgemäß ferner möglich, dass vorbekannte
Schärdaten, beispielsweise betreffend eine Dicke des Warenwickels, zur Berechnung
verwendet werden.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise so durchgeführt, dass während des
Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden die Warenabzugsvorrichtung und/oder der Kettbaumantrieb
zeitweise im Rückwärtsbetrieb betrieben wird. Dies bedeutet im Hinblick auf die Warenabzugsvorrichtung,
dass diese zeitweise nicht im Vorwärtsbetrieb betrieben wird, bei dem die Wirkware
aus dem Wirkbereich abgezogen wird. Im Rückwärtsbetrieb der Warenabzugsvorrichtung
wird die Wirkware von der Warenabzugsrichtung in Richtung des Wirkbereichs geliefert.
Dadurch kann ein Durchtritt eines Verbindungsbereichs von Alt-Kettfäden und Wechsel-Kettfäden
durch die Ösen der Lochnadeln erleichtert werden. Analog dazu kann der Kettbaum zeitweise
im Rückwärtsbetrieb betrieben werden, sodass die Wechsel-Kettfäden in Richtung des
Kettbaums gezogen werden.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren ist bevorzugt so ausgestaltet, dass die Warenabzugsvorrichtung
und/oder der Kettbaumantrieb mit einer Frequenz von mindestens 1 Hz abwechselnd im
Vorwärtsbetrieb und im Rückwärtsbetrieb betrieben wird. Dies erleichtert den Durchtritt
der Verbindungsstellen der Alt-Kettfäden mit den Wechsel-Kettfäden durch die Ösen
der Lochnadeln. Die Wirkungsweise ist dabei so, dass die Verbindungsstellen mit verringertem
Widerstand durch die Ösen gewissermaßen hindurchgerüttelt werden, vergleichbar mit
der Arbeitsweise eines schwingungserregten Rüttelsiebs.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren ist ganz besonders bevorzugt so ausgestaltet, dass
während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden die Legebarre mit einer Frequenz von
mindestens 1 Hz entlang einer Längsachse der Legebarre verlagert wird. Die miteinander
verbundenen Kettfäden werden dadurch so erregt, dass ihre Verbindungsstellen die Lochnadeln
leichter passieren können.
[0016] Es ist vorteilhaft, wenn bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die
Legebarre um weniger als eine Nadelteilung entlang ihrer Längsachse verlagert wird.
Eine Amplitude der hervorgerufenen Schwingung der Legebarre ist somit auf eine relativ
kurze Versatzlänge beschränkt. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn nur eine
Legebarre der Kettenwirkmaschine erregt werden sollen, andere hingegen nicht, da es
so nicht zu Kollisionen benachbarter Kettfäden kommt.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren kann gemäß einer möglichen Variante ferner so ausgestaltet
sein, dass während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden eine Fadenspannung und/oder
ein Erscheinungsbild einer Verbindungsstelle zwischen den Alt-Kettfäden und den Wechsel-Kettfäden
überwacht wird und bei Feststellung einer Normabweichung ein Betrieb des Warenabzugs
und/oder des Kettbaumantriebs mit einer Frequenz von mindestens 1 Hz und/oder eine
Verlagerung der Legebarre entlang ihrer Längsachse mit einer Frequenz von mindestens
1 Hz veranlasst wird. Bei einer Normabweichung handelt es sich um eine Abweichung
von einem oder mehreren erwarteten Kettfadenparametern. Es kann sich bei dem erwarteten
Kettfadenparameter erfindungsgemäß um eine Dicke der Verbindungsstelle handeln. So
kann beispielsweise eine Aufdickung oder eine Ausdünnung der Verbindungsstelle als
eine Normabweichung aufgefasst werden.
[0018] Erfindungsgemäß kann die Verbindungsstelle auch dahingehend überwacht werden, ob
ein Fadenspleißen auftritt. Es kann sich bei der Normabweichung ferner um eine unerwartete
niedrige oder erhöhte Fadenspannung handeln. Die Fadenspannung wird bevorzugt an jedem
Fadenpaar aus Alt-Kettfaden und Wechsel-Kettfaden separat gemessen. Auch die Überwachung
sonstiger Normabweichungen ist erfindungsgemäß möglich.
[0019] Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Alt-Kettfäden mit den Wechsel-Kettfäden
entlang eines Fadenpfads zwischen den Lochnadeln und dem Kettbaum miteinander verbunden
werden. Durch den Abzug der Wirkware werden die Verbindungsstellen zwischen den Alt-Kettfäden
und den Wechsel-Kettfäden sodann durch die Ösen der Lochnadeln gezogen. Der Fadenpfad
beschreibt einen Weg, den die Alt-Kettfäden und die Wechsel-Kettfäden nehmen. Der
Fadenpfad führt vom Kettbaum zu den Lochnadeln.
[0020] Bevorzugt werden vor dem Abzug der Wirkware zum Hindurchziehen der Wechsel-Kettfäden
durch die Ösen der Lochnadeln sämtliche Maschen von Wirknadeln der Kettenwirkmaschine
abgeschlagen. Die Wirknadeln der Kettenwirkmaschine, bei denen es sich um Schiebernadeln,
Zungennadeln, Spitzennadeln oder Wirknadeln sonstiger Art handeln kann, werden somit
vor Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens fadenfrei gestellt. Die Verbindungsstelle
muss deshalb bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht durch Haken
der Wirknadeln hindurchgezogen werden, was ein zusätzliches Fehlerpotential bieten
könnte.
[0021] Besonders bevorzugt wird eine Wirkbarre der Kettenwirkmaschine vor dem Abzug der
Wirkware in eine definierte Position gebracht und die Wirkbarre wird während des Abzugs
der Wirkware in der definierten Position gehalten. Die definierte Position kann durch
die Wirkbarre erfindungsgemäß beim Abschlagen der Maschen von den Wirknadeln eingenommen
werden. Bei der Wirkbarre kann es sich erfindungsgemäß um eine Barre der Kettenwirkmaschine
handeln, die Wirknadeln trägt. Die Wirknadeln fangen aufgrund der gleichbleibenden
Position der Wirkbarre während des Fadeneinzugs keine Kettfäden. Die Wirknadeln bleiben
folglich auch während des Fadeneinzugs fadenfrei. Bei der definierten Position kann
es sich erfindungsgemäß um eine Abschlagposition der Wirkbarre handeln. Bei der Abschlagposition
handelt es sich um eine Position, in der sich die Wirkbarre bei dem Wirkprozess befindet,
wenn Maschen von den Wirknadeln abgeschlagen werden.
[0022] Es ist vorteilhaft, wenn die Kettfäden durch Ultraschallschweißen miteinander verbunden
werden. Hierbei werden die Alt-Kettfäden und die Wechsel-Kettfäden durch Schwingungen
im Ultraschallbereich angeregt. Aufgrund einer dabei entstehenden inneren Reibung
heizen sich die Kettfäden auf und können miteinander verschmelzen. Wie sich herausgestellt
hat, eignet sich das Ultraschallschweißen sehr gut zur schnellen Verbindung von Kettfäden
aus thermoplastischen Materialien. Die entstehende Verbindungsstelle ist nicht zwangsläufig
immer uniform und kann gelegentlich eine verminderte Widerstandsfähigkeit aufweisen.
Wie sich herausgestellt hat, kann die Fehlerwahrscheinlichkeit beim Hindurchziehen
einer solchen Verbindungsstelle durch eine Öse einer Lochnadel mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens erheblich vermindert werden.
[0023] Während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden wird eine Fadengeschwindigkeit der
Kettfäden vorzugsweise zumindest zeitweise auf höchstens 1 mm/s begrenzt. Dies kann
erfindungsgemäß erfolgen, indem die Warenabzugsvorrichtung und/oder der Kettbaumantrieb
mit einer geeigneten Geschwindigkeit betrieben werden. Es ist erfindungsgemäß möglich,
dass die Fadengeschwindigkeit der Kettfäden zumindest oder genau dann auf höchstens
1 mm/s begrenzt wird, wenn die Verbindungsstelle eines Alt-Kettfadens und eines Wechsel-Kettfadens
eine Öse einer Lochnadel durchschreitet. Der entsprechende Zeitpunkt kann erfindungsgemäß
anhand einer maschinellen visuellen Überwachung des Kettfadens festgestellt werden.
Der Zeitpunkt kann erfindungsgemäß aber auch auf sonstige Weise ermittelt werden.
Beispielsweise kann der Zeitpunkt ausgehend von einer Fadengeschwindigkeit und eines
Abstands zwischen einem Verbindungsort, an dem die Kettfäden miteinander verbunden
werden, und den Ösen der Lochnadeln berechnet werden.
[0024] Die Erfindung betrifft ferner eine Kettenwirkmaschine mit einer Funktion zum Fadeneinzug
nach dem Kettbaumwechsel, mit einer Warenabzugsvorrichtung, mit einem Kettbaum, mit
einem mit dem Kettbaum gekoppelten Kettbaumantrieb und mit einer Steuervorrichtung,
wobei die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, die folgenden Schritte durchzuführen:
Entgegennahme eines Befehls zum Fadeneinzug, nach Entgegennahme des Befehls zum Fadeneinzug
Ansteuerung der Warenabzugsvorrichtung zum Fadeneinzug, sodass die Warenabzugsvorrichtung
die Wirkware mittels der Warenabzugsvorrichtung abzieht, wodurch mit der Wirkware
verbundene Kettfäden eingezogen werden, und, während der Ansteuerung der Warenabzugsvorrichtung
zum Fadeneinzug, Ansteuerung des Kettbaumantriebs, sodass der Kettbaum in Rotation
versetzt wird und auf den Kettbaum aufgewickelte Wechsel-Kettfäden aktiv freigibt.
Bei den Kettfäden kann es sich um die Wechsel-Kettfäden oder aber auch um die eingangs
beschriebenen Alt-Kettfäden handeln.
[0025] Bei der Steuervorrichtung kann es sich erfindungsgemäß um einen Maschinenrechner,
einen Mikrocontroller, einen von der Kettenwirkmaschine entfernt angeordneten und
mit dieser über ein Netzwerk verbundenen Rechner oder um ein Datenverarbeitungsgerät
sonstiger Art handeln.
[0026] Es ist erfindungsgemäß ferner möglich, dass die Kettenwirkmaschine eine Kettfaden-Verbindungsvorrichtung
aufweist. Bei der Kettfaden-Verbindungsvorrichtung handelt es sich um eine Vorrichtung,
die dazu geeignet ist, Kettfäden miteinander zu verbinden. Es kann sich dabei erfindungsgemäß
um eine Knotvorrichtung, um eine Ultraschall-Schweißvorrichtung oder um eine Kettfaden-Verbindungsvorrichtung
sonstiger Art handeln.
[0027] Die Steuervorrichtung ist bevorzugt dazu eingerichtet, den Kettbaum-Antrieb und die
Warenabzugsvorrichtung synchronisiert so anzusteuern, dass eine Fadeneinzugsgeschwindigkeit
der Kettfäden aus einem Wirkbereich der Kettenwirkmaschine, die durch den Abzug der
Wirkware durch die Warenabzugsvorrichtung bewirkt wird, mit einer Fadenliefergeschwindigkeit,
mit der der Kettbaum auf dem Kettbaum vorgehaltene Wechsel-Kettfäden freigibt, übereinstimmt.
[0028] Es ist bevorzugt, wenn die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, während der Ansteuerung
der Warenabzugsvorrichtung zum Fadeneinzug die Warenabzugsvorrichtung und/oder den
Kettbaum-Antrieb so anzusteuern, dass die Warenabzugsvorrichtung und/oder der Kettbaumantrieb
mit einer Frequenz von mindestens 1 Hz abwechselnd im Vorwärtsbetrieb und im Rückwärtsbetrieb
betrieben wird. Dies ermöglicht sozusagen ein Hindurchrütteln von Verbindungsstellen
der Kettfäden durch die Ösen von Lochnadeln der Kettenwirkmaschine.
[0029] Es ist besonders bevorzugt, wenn die Kettenwirkmaschine einen Servomotor zum Versatz
einer Legebarre der Kettenwirkmaschine entlang einer Längsachse der Legebarre aufweist,
wobei die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, während der Ansteuerung der Warenabzugsvorrichtung
den Servomotor so anzusteuern, dass die Legebarre mit einer Frequenz von mindestens
1 Hz entlang der Längsachse der Legebarre verlagert wird. An der Legebarre sind bevorzugt
Lochnadeln der Kettenwirkmaschine befestigt. Durch die Bewegung der Legebarre wird
eine Passage von Verbindungsstellen der Kettfäden durch Ösen der Lochnadeln erleichtert.
[0030] Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, während
des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden Überwachungssignale betreffend eine Fadenspannung
und/oder ein Erscheinungsbild einer Verbindungsstelle zwischen den Alt-Kettfäden und
den Wechsel-Kettfäden zu empfangen und bei Feststellung einer Normabweichung einen
Betrieb des Warenabzugs und/oder des Kettbaumantriebs mit einer Frequenz von mindestens
1 Hz und/oder eine Verlagerung der Legebarre entlang ihrer Längsachse mit einer Frequenz
von mindestens 1 Hz zu veranlassen. Die Kettenwirkmaschine kann erfindungsgemäß mindestens
einen Fadenspannungssensor zur Ermittlung der Fadenspannung aufweisen. Erfindungsgemäß
kann die Kettenwirkmaschine auch eine Kamera zur Überwachung des Erscheinungsbilds
der Verbindungsstelle aufweisen.
[0031] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird in den Zeichnungen veranschaulicht.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine vor
dem Austausch eines Kettbaums der Kettenwirkmaschine,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine nach
dem Austausch des Kettbaums,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Lochnadel der erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine
beim Fadeneinzug in einer Detailansicht und
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Kettenwirkmaschine beim Fadeneinzug.
[0032] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine
1 vor dem Austausch eines Kettbaums 2 der Kettenwirkmaschine 1. Die Kettenwirkmaschine
1 weist eine Warenabzugsvorrichtung 3, mehrere Legebarren 4, eine Wirkbarre 5 und
eine Kettfaden-Verbindungsvorrichtung 6 auf, die zum Ultraschallverschweißen von Kettfäden
7 vorgesehen ist, wobei nur ein Kettfaden 7 exemplarisch dargestellt ist. An den Legebarren
4 sind Lochnadeln 8 befestigt. Die Kettfäden 7 sind durch Ösen 9 der Lochnadeln 8
hindurchgeführt.
[0033] Der Kettbaum 2 ist leergelaufen und soll nun gewechselt werden. Dazu werden zunächst
alle Kettfäden 7 von Wirknadeln 10, die an der Wirkbarre 5 befestigt sind, abgeschlagen.
Die Wirkbarre 5 wird dabei in eine Abschlagposition verbracht und anschließend in
der Abschlagposition gehalten. Anschließend werden die Kettfäden 7 durchtrennt.
[0034] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine
1 nach dem Austausch des Kettbaums 2. Enden der zuvor in der Kettenwirkmaschine 1
befindlichen Kettfäden bilden nun Alt-Kettfäden 11, während von dem neu eingewechselten
Kettbaum 2 ablaufende Kettfäden als Wechsel-Kettfäden 12 bezeichnet werden. Es sind
jeweils ein Alt-Kettfaden 11 und ein Wechsel-Kettfaden 12 exemplarisch dargestellt.
Die Kettfaden-Verbindungsvorrichtung 6 wird in einen Fadenpfad zwischen den Legebarren
4 und dem Kettbaum 2 verbracht. Die Alt-Kettfäden 11 und die Wechsel-Kettfäden 12
werden in die Kettfaden-Verbindungsvorrichtung 6 eingelegt und durch diese miteinander
verbunden.
[0035] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Lochnadel 8 der erfindungsgemäßen
Kettenwirkmaschine beim Fadeneinzug in einer Detailansicht. Gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird eine durch die Kettenwirkmaschine erzeugte Wirkware durch die Warenabzugsvorrichtung
aus einem Wirkbereich der Kettenwirkmaschine abgezogen. Gleichzeitig versetzt ein
Kettbaumantrieb der Kettenwirkmaschine den Kettbaum in Rotation. Die Alt-Kettfäden
11 und die Wechsel-Kettfäden 12 sind im Bereich einer ultraschallgeschweißten Verbindungsstelle
13 miteinander verbunden. Durch den Abzug der Wirkware wird die Verbindungsstelle
13 durch eine Öse 9 der Lochnadel 10 hindurchgezogen. Währenddessen liefert der Kettbaum
den Wechsel-Kettfaden 12 aktiv nach. Dies unterstützt den Durchtritt der Verbindungsstelle
13 durch die Öse 9.
[0036] Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung der Kettenwirkmaschine 1 beim Fadeneinzug.
Die Kettfaden-Verbindungsvorrichtung 6 befindet sich nun nicht mehr im Fadenpfad.
Ebenso hält die Wirknadel 10 keine Kettfäden. Um eine sichere Passage der Verbindungsstelle
13 durch die Ösen 9 der Lochnadeln 8 zu ermöglichen, werden die Warenabzugsvorrichtung
3 und der Kettbaumantrieb zeitweise im Rückwärtsbetrieb betrieben. Dies erfolgt genau
dann, wenn eine nicht dargestellte Steuervorrichtung der Kettenwirkmaschine 1 eine
Normabweichung im Hinblick auf eine Fadenspannung der Kettfäden feststellt. Zu diesem
Zweck ist die Kettenwirkmaschine 1 mit nicht dargestellten Fadenspannungssensoren
ausgestattet. Der Rückwärtsbetrieb wird ferner dann aktiviert, wenn die Steuervorrichtung
eine unzulässige Aufdickung oder Ausdünnung der Verbindungsstelle 13 feststellt. Zu
diesem Zweck ist die Kettenwirkmaschine 1 mit einer nicht dargestellten Kamera zur
visuellen Erfassung der Verbindungsstelle 13 ausgestattet.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0037]
- 1.
- Kettenwirkmaschine
- 2.
- Kettbaum
- 3.
- Warenabzugsvorrichtung
- 4.
- Legebarre
- 5.
- Wirkbarre
- 6.
- Kettfaden-Verbindungsvorrichtung
- 7.
- Kettfaden
- 8.
- Lochnadel
- 9.
- Öse
- 10.
- Wirknadel
- 11.
- Alt-Kettfaden
- 12.
- Wechsel-Kettfaden
- 13.
- Verbindungsstelle
1. Verfahren zum Fadeneinzug nach dem Kettbaumwechsel bei einer Kettenwirkmaschine (1),
mit den Schritten:
- Verbindung von Alt-Kettfäden (11), die durch Ösen (9) von an einer Legebarre (4)
der Kettenwirkmaschine (1) befestigten Lochnadeln (8) hindurchgeführt sind und eine
in eine Warenabzugsvorrichtung (3) der
Kettenwirkmaschine (1) eingezogene Wirkware bilden, mit Wechsel-Kettfäden (12), die
einem in die Kettenwirkmaschine (1) neu eingewechselten Kettbaum (2) zugehörig sind,
- Fadeneinzug der Wechsel-Kettfäden (12), indem die Warenabzugsvorrichtung (3) die
Wirkware abzieht, sodass die Alt-Kettfäden (11) die Wechsel-Kettfäden (12) durch die
Ösen (9) der Lochnadeln (8) hindurchziehen und
- während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden (12) Versetzung des Kettbaums (2)
in Rotation mittels eines Kettbaumantriebs der Kettenwirkmaschine (1), sodass die
Wechsel-Kettfäden (12) durch den Kettbaum (2) aktiv freigegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abzug der Wirkware mit dem Betrieb des Kettbaum-Antriebs synchronisiert erfolgt,
sodass eine durch den Abzug der Wirkware bewirkte Fadeneinzugsgeschwindigkeit der
Alt-Kettfäden (11) durch die Ösen (9) der Lochnadeln (8) mit einer Fadenliefergeschwindigkeit,
mit der der Kettbaum (2) die Wechsel-Kettfäden (12) freigibt, übereinstimmt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden (12) die Warenabzugsvorrichtung (3)
und/oder der Kettbaumantrieb zeitweise im Rückwärtsbetrieb betrieben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Warenabzugsvorrichtung (3) und/oder der Kettbaumantrieb mit einer Frequenz von
mindestens 1 Hz abwechselnd im Vorwärtsbetrieb und im Rückwärtsbetrieb betrieben wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden (12) die Legebarre (4) mit einer Frequenz
von mindestens 1 Hz entlang einer Längsachse der Legebarre (4) verlagert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Legebarre (4) um weniger als eine Nadelteilung entlang ihrer Längsachse verlagert
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden (12)
- eine Fadenspannung und/oder ein Erscheinungsbild einer Verbindungsstelle zwischen
den Alt-Kettfäden (11) und den Wechsel-Kettfäden (12) überwacht wird und
- bei Feststellung einer Normabweichung ein Betrieb des Warenabzugs und/oder des Kettbaumantriebs
mit einer Frequenz von mindestens 1 Hz und/oder eine Verlagerung der Legebarre (4)
entlang ihrer Längsachse mit einer Frequenz von mindestens 1 Hz veranlasst wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Alt-Kettfäden (11) mit den Wechsel-Kettfäden (12) entlang eines Fadenpfads zwischen
den Lochnadeln (8) und dem Kettbaum (2) miteinander verbunden werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Abzug der Wirkware zum Hindurchziehen der Wechsel-Kettfäden (12) durch die
Ösen (9) sämtliche Maschen von Wirknadeln (10) der Kettenwirkmaschine (1) abgeschlagen
werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wirkbarre (5) der Kettenwirkmaschine (1) vor dem Abzug der Wirkware in eine
definierte Position gebracht wird und während des Abzugs der Wirkware in der definierten
Position gehalten wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden durch Ultraschallschweißen miteinander verbunden werden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden (12) eine Fadengeschwindigkeit der
Wirkstelle zumindest zeitweise auf höchstens 1 mm/s begrenzt wird.
13. Kettenwirkmaschine (1) mit einer Funktion zum Fadeneinzug nach dem Kettbaumwechsel,
mit einer
Warenabzugsvorrichtung (3), mit einem Kettbaum (2), mit einem mit dem Kettbaum (2)
gekoppelten Kettbaumantrieb und mit einer Steuervorrichtung, wobei die Steuervorrichtung
dazu eingerichtet ist, die folgenden Schritte durchzuführen:
- Entgegennahme eines Befehls zum Fadeneinzug,
- nach Entgegennahme des Befehls zum Fadeneinzug Ansteuerung der Warenabzugsvorrichtung
(3) zum Fadeneinzug, sodass die Warenabzugsvorrichtung (3) die Wirkware mittels der
Warenabzugsvorrichtung (3) abzieht, wodurch mit der Wirkware verbundene Kettfäden
eingezogen werden, und
- während der Ansteuerung der Warenabzugsvorrichtung (3) zum Fadeneinzug, Ansteuerung
des Kettbaumantriebs, sodass der Kettbaum (2) in Rotation versetzt wird und auf den
Kettbaum (2) aufgewickelte Wechsel-Kettfäden (12) aktiv freigibt.
14. Kettenwirkmaschine (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, den Kettbaum-Antrieb und die Warenabzugsvorrichtung
(3) synchronisiert so anzusteuern, dass eine Fadeneinzugsgeschwindigkeit der Kettfäden
aus einem Wirkbereich der Kettenwirkmaschine (1), die durch den Abzug der Wirkware
durch die Warenabzugsvorrichtung (3) bewirkt wird, mit einer Fadenliefergeschwindigkeit,
mit der der Kettbaum (2) die auf dem Kettbaum (2) aufgewickelten Wechsel-Kettfäden
(12) freigibt, übereinstimmt.
15. Kettenwirkmaschine (1) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, während der Ansteuerung der Warenabzugsvorrichtung
(3) zum Fadeneinzug die Warenabzugsvorrichtung (3) und/oder den Kettbaum-Antrieb so
anzusteuern, dass die Warenabzugsvorrichtung (3) und/oder der Kettbaumantrieb mit
einer Frequenz von mindestens 1 Hz abwechselnd im Vorwärtsbetrieb und im Rückwärtsbetrieb
betrieben wird.
16. Kettenwirkmaschine (1) nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenwirkmaschine (1) einen Servomotor zum Versatz einer Legebarre (4) der Kettenwirkmaschine
(1) entlang einer Längsachse der Legebarre (4) aufweist, wobei die Steuervorrichtung
dazu eingerichtet ist, während der Ansteuerung der Warenabzugsvorrichtung (3) den
Servomotor so anzusteuern, dass die Legebarre (4) mit einer Frequenz von mindestens
1 Hz entlang der Längsachse der Legebarre (4) verlagert wird.
17. Kettenwirkmaschine (1) nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden
(12)
- Überwachungssignale betreffend eine Fadenspannung und/oder ein Erscheinungsbild
einer Verbindungsstelle zwischen den Alt-Kettfäden (11) und den Wechsel-Kettfäden
(12) zu empfangen und
- bei Feststellung einer Normabweichung einen Betrieb des Warenabzugs und/oder des
Kettbaumantriebs mit einer Frequenz von mindestens 1 Hz und/oder eine Verlagerung
der Legebarre (4) entlang ihrer Längsachse mit einer Frequenz von mindestens 1 Hz
zu veranlassen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Fadeneinzug nach dem Kettbaumwechsel bei einer Kettenwirkmaschine (1),
mit den Schritten:
- Verbindung von Alt-Kettfäden (11), die durch Ösen (9) von an einer Legebarre (4)
der Kettenwirkmaschine (1) befestigten Lochnadeln (8) hindurchgeführt sind und eine
in eine Warenabzugsvorrichtung (3) der Kettenwirkmaschine (1) eingezogene Wirkware
bilden, mit Wechsel-Kettfäden (12), die einem in die Kettenwirkmaschine (1) neu eingewechselten
Kettbaum (2) zugehörig sind,
- Fadeneinzug der Wechsel-Kettfäden (12), indem die Warenabzugsvorrichtung (3) die
Wirkware abzieht, sodass die Alt-Kettfäden (11) die Wechsel-Kettfäden (12) durch die
Ösen (9) der Lochnadeln (8) hindurchziehen,
dadurch gekennzeichnet, dass
- während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden (12) der Kettbaum (2) mittels eines
Kettbaumantriebs der Kettenwirkmaschine (1) in Rotation versetzt wird, sodass die
Wechsel-Kettfäden (12) durch den Kettbaum (2) aktiv freigegeben werden, und dass
- vor dem Abzug der Wirkware zum Hindurchziehen der Wechsel-Kettfäden (12) durch die
Ösen (9) sämtliche Maschen von Wirknadeln (10) der Kettenwirkmaschine (1) abgeschlagen
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abzug der Wirkware mit dem Betrieb des Kettbaum-Antriebs synchronisiert erfolgt,
sodass eine durch den Abzug der Wirkware bewirkte Fadeneinzugsgeschwindigkeit der
Alt-Kettfäden (11) durch die Ösen (9) der Lochnadeln (8) mit einer Fadenliefergeschwindigkeit,
mit der der Kettbaum (2) die Wechsel-Kettfäden (12) freigibt, übereinstimmt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden (12) die Warenabzugsvorrichtung (3)
und/oder der Kettbaumantrieb zeitweise im Rückwärtsbetrieb betrieben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Warenabzugsvorrichtung (3) und/oder der Kettbaumantrieb mit einer Frequenz von
mindestens 1 Hz abwechselnd im Vorwärtsbetrieb und im Rückwärtsbetrieb betrieben wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden (12) die Legebarre (4) mit einer Frequenz
von mindestens 1 Hz entlang einer Längsachse der Legebarre (4) verlagert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Legebarre (4) um weniger als eine Nadelteilung entlang ihrer Längsachse verlagert
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden (12)
- eine Fadenspannung und/oder ein Erscheinungsbild einer Verbindungsstelle zwischen
den Alt-Kettfäden (11) und den Wechsel-Kettfäden (12) überwacht wird und
- bei Feststellung einer Normabweichung ein Betrieb des Warenabzugs und/oder des Kettbaumantriebs
mit einer Frequenz von mindestens 1 Hz und/oder eine Verlagerung der Legebarre (4)
entlang ihrer Längsachse mit einer Frequenz von mindestens 1 Hz veranlasst wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Alt-Kettfäden (11) mit den Wechsel-Kettfäden (12) entlang eines Fadenpfads zwischen
den Lochnadeln (8) und dem Kettbaum (2) miteinander verbunden werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wirkbarre (5) der Kettenwirkmaschine (1) vor dem Abzug der Wirkware in eine
definierte Position gebracht wird und während des Abzugs der Wirkware in der definierten
Position gehalten wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden durch Ultraschallschweißen miteinander verbunden werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden (12) eine Fadengeschwindigkeit der
Wirkstelle zumindest zeitweise auf höchstens 1 mm/s begrenzt wird.
12. Kettenwirkmaschine (1) mit einer Funktion zum Fadeneinzug nach dem Kettbaumwechsel,
mit einer Warenabzugsvorrichtung (3), mit einem Kettbaum (2), mit einem mit dem Kettbaum
(2) gekoppelten Kettbaumantrieb und mit einer Steuervorrichtung, wobei die Steuervorrichtung
dazu eingerichtet ist, die folgenden Schritte durchzuführen:
- Entgegennahme eines Befehls zum Fadeneinzug,
- nach Entgegennahme des Befehls zum Fadeneinzug Ansteuerung der Warenabzugsvorrichtung
(3) zum Fadeneinzug, sodass die Warenabzugsvorrichtung (3) die Wirkware mittels der
Warenabzugsvorrichtung (3) abzieht, wodurch mit der Wirkware verbundene Kettfäden
eingezogen werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung ferner dazu eingerichtet ist, die folgenden Schritte durchzuführen:
- Während der Ansteuerung der Warenabzugsvorrichtung (3) zum Fadeneinzug, Ansteuerung
des Kettbaumantriebs, sodass der Kettbaum (2) in Rotation versetzt wird und auf den
Kettbaum (2) aufgewickelte Wechsel-Kettfäden (12) aktiv freigibt und
- vor dem Abzug der Wirkware, Ansteuerung der Kettenwirkmaschine so, dass sämtliche
Maschen von Wirknadeln (10) der Kettenwirkmaschine (1) abgeschlagen werden.
13. Kettenwirkmaschine (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, den Kettbaum-Antrieb und die Warenabzugsvorrichtung
(3) synchronisiert so anzusteuern, dass eine Fadeneinzugsgeschwindigkeit der Kettfäden
aus einem Wirkbereich der Kettenwirkmaschine (1), die durch den Abzug der Wirkware
durch die Warenabzugsvorrichtung (3) bewirkt wird, mit einer Fadenliefergeschwindigkeit,
mit der der Kettbaum (2) die auf dem Kettbaum (2) aufgewickelten Wechsel-Kettfäden
(12) freigibt, übereinstimmt.
14. Kettenwirkmaschine (1) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, während der Ansteuerung der Warenabzugsvorrichtung
(3) zum Fadeneinzug die Warenabzugsvorrichtung (3) und/oder den Kettbaum-Antrieb so
anzusteuern, dass die Warenabzugsvorrichtung (3) und/oder der Kettbaumantrieb mit
einer Frequenz von mindestens 1 Hz abwechselnd im Vorwärtsbetrieb und im Rückwärtsbetrieb
betrieben wird.
15. Kettenwirkmaschine (1) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenwirkmaschine (1) einen Servomotor zum Versatz einer Legebarre (4) der Kettenwirkmaschine
(1) entlang einer Längsachse der Legebarre (4) aufweist, wobei die Steuervorrichtung
dazu eingerichtet ist, während der Ansteuerung der Warenabzugsvorrichtung (3) den
Servomotor so anzusteuern, dass die Legebarre (4) mit einer Frequenz von mindestens
1 Hz entlang der Längsachse der Legebarre (4) verlagert wird.
16. Kettenwirkmaschine (1) nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, während des Fadeneinzugs der Wechsel-Kettfäden
(12)
- Überwachungssignale betreffend eine Fadenspannung und/oder ein Erscheinungsbild
einer Verbindungsstelle zwischen den Alt-Kettfäden (11) und den Wechsel-Kettfäden
(12) zu empfangen und
- bei Feststellung einer Normabweichung einen Betrieb des Warenabzugs und/oder des
Kettbaumantriebs mit einer Frequenz von mindestens 1 Hz und/oder eine Verlagerung
der Legebarre (4) entlang ihrer Längsachse mit einer Frequenz von mindestens 1 Hz
zu veranlassen.