[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenverbindungsvorrichtung zur Verbindung eines ersten
thermoplastischen Textilfadens mit einem zweiten thermoplastischen Textilfaden. Aus
dem Stand der Technik sind Vorrichtungen zum Verbinden zweier Textilfäden bekannt.
Die
DE 195 04 573 C2 offenbart eine Knotvorrichtung, die zwei Fäden miteinander verknoten kann. Ein dabei
entstehender Knoten weist jedoch einen relativ hohen Durchmesser auf. Der Knoten kann
deshalb leicht an Textilwerkzeugen wie Lochnadeln oder dergleichen hängenbleiben,
wenn der Faden von einer Textilmaschine weiterverarbeitet wird. Dies kann zu einem
Abriss des Textilfadens, zu einer Lösung des Knotens oder sogar zu einer Beschädigung
der Textilwerkzeuge führen.
[0002] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zum Verbinden
von Textilfäden bereitzustellen, die Textilfäden so miteinander verbindet, dass eine
dabei entstehende Verbindungsstelle nicht so leicht an Textilwerkzeugen hängenbleibt.
[0003] Die Aufgabe wird gelöst, indem eine Fadenverbindungsvorrichtung der eingangs beschriebenen
Gattung bereitgestellt wird, die erfindungsgemäß eine Druckvorrichtung aufweist zur
Ausübung eines mechanischen Anpressdrucks auf ein Fadenpaar, das durch den ersten
thermoplastischen Textilfaden und den zweiten thermoplastischen Textilfaden gebildet
wird, und die eine Energieeintragsvorrichtung aufweist zum Verschweißen des Fadenpaars,
während das Fadenpaar in der Druckvorrichtung angeordnet ist.
[0004] Thermoplastische Materialien schmelzen, wenn diese erwärmt werden. Die Energieeintragsvorrichtung
führt den Textilfäden Energie zu, sodass diese sich erwärmen und miteinander verschmelzen
können. Gleichzeitig werden die Textilfäden durch die Druckvorrichtung aneinandergedrückt
und/oder miteinander verdrillt. Es ergibt sich eine Verbindungsstelle mit einem Durchmesser,
der einen Durchmesser der thermoplastischen Textilfäden allenfalls geringfügig überschreitet.
Da die Verbindungsstelle einen geringen Durchmesser aufweist und der Durchmesser sich
im Bereich der Verbindungsstelle anders als bei einem Knoten stetig ändert, bleiben
die Textilfäden nicht so leicht an Textilwerkzeugen hängen.
[0005] Bei der Energieeintragsvorrichtung handelt es sich bevorzugt um einen Ultraschallgenerator.
Der Ultraschallgenerator erzeugt Ultraschallwellen, welche die Textilfäden in hochfrequente
Schwingungen versetzen. Dadurch entsteht in den Textilfäden eine innere Reibung, die
wiederum die Textilfäden aufheizt. Die Textilfäden werden so stark aufgeheizt, dass
diese schmelzen. Wie sich herausgestellt hat, lässt sich der Schmelzvorgang auf diese
Weise besonders fein regeln, sodass zu verbindende Enden der thermoplastischen Textilfäden
gleichmäßig aufschmelzen und sich eine homogene und stabile Verbindungsstelle ergibt.
Die Schmelzzeit und damit der Energieeintrag lässt sich genau regeln. Sobald keine
Ultraschallwellen mehr eingeleitet werden, hören die Textilfäden unmittelbar auf,
sicher weiter aufzuheizen.
[0006] Die Energieeintragsvorrichtung kann alternativ durch ein Heizelement gebildet werden.
Ein solches ist zur Erzeugung von Wärmeenergie geeignet. Es kann sich erfindungsgemäß
um ein elektrisches Heizelement handeln. Die durch das Heizelement erzeugte Wärmeenergie
kann durch Konvektion, Wärmeleitung und/oder Wärmestrahlung zu den thermoplastischen
Textilfäden geführt werden.
[0007] Es ist erfindungsgemäß möglich, dass die Energieeintragsvorrichtung mit der Druckvorrichtung
gekoppelt ist. Erfindungsgemäß kann der Ultraschallgenerator mit der Druckvorrichtung
gekoppelt sein, sodass der Ultraschallgenerator Ultraschallwellen über Bauteile der
Druckvorrichtung in die Textilfäden einleiten kann. Wird ein Heizelement eingesetzt,
dann kann dieses erfindungsgemäß mit Bauteilen der Druckvorrichtung gekoppelt sein,
sodass die Bauteile der Druckvorrichtung die von dem Heizelement erzeugte Wärmeenergie
mittels Wärmeleitung zu den Textilfäden führen können.
[0008] Es ist vorteilhaft, wenn die Druckvorrichtung zwei Druckelemente umfasst, die jeweils
eine Anpressoberfläche aufweisen, wobei mindestens eines der Druckelemente mit einem
Antrieb gekoppelt ist, der das Druckelement in einer Richtung quer zu einer Längsrichtung
des ersten thermoplastischen Textilfadens und des zweiten thermoplastischen Textilfadens
verlagern kann. Beim Betrieb der Fadenverbindungsvorrichtung werden die Textilfäden
zunächst zwischen den Anpressoberflächen eingeklemmt. Dann versetzt ein Antrieb mindestens
eines der Druckelemente in Bewegung. Die Textilfäden werden dabei miteinander verdrillt,
denn die Druckelemente bewegen sich quer zu der Längsrichtung der Textilfäden. Es
ergibt sich eine besonders stabile Verbindungsstelle. Mit Hilfe der Druckelemente
kann die Fadenverbindungsvorrichtung eine Vielzahl von Textilfäden gleichzeitig miteinander
verbinden. Eine Knoteinrichtung kann hingegen zu verknotende Paare von Textilfäden
nur sequenziell verarbeiten.
[0009] Die Druckelemente sind bevorzugt flächig beziehungsweise plattenförmig ausgebildet.
Es ist alternativ jedoch auch möglich, dass die Druckelemente eine abweichende Form
aufweisen. Gemäß einer möglichen Ausführungsform der Erfindung sind beide Druckelemente
beweglich und werden durch einen oder mehrere Antriebe in Bewegung versetzt. Gemäß
einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist ein erstes Druckelement beweglich,
während ein zweites Druckelement stationär ist. Erfindungsgemäß kann das zweite Druckelement
einen Abschnitt eines Maschinenrahmens oder eines sonstigen Bauteils einer Textilmaschine
bilden.
[0010] Es ist bevorzugt, wenn die Druckelemente in einer Richtung senkrecht zu den Anpressoberflächen
verlagerbar sind. Die Anpressoberflächen können somit entlang eines Verfahrwegs aufeinander
zu bewegt werden, sodass die Textilfäden zwischen den Druckelementen zueinander benachbart
eingeklemmt werden.
[0011] Vorzugsweise weist die Fadenverbindungsvorrichtung eine Positionierungsvorrichtung
zur Positionierung des ersten thermoplastischen Textilfadens und des zweiten thermoplastischen
Textilfadens in einem Bereich der Druckvorrichtung auf. Besonders bevorzugt weist
die Fadenverbindungsvorrichtung eine Positionierungsvorrichtung zur Positionierung
des ersten thermoplastischen Textilfadens und des zweiten thermoplastischen Textilfadens
in einem Bereich der Druckvorrichtung auf, in dem die Textilfäden durch die Druckvorrichtung
miteinander verbunden werden. Die Ausrichtungsvorrichtung kann die thermoplastischen
Textilfäden erfindungsgemäß in dem Bereich der Druckvorrichtung benachbart zueinander
positionieren, sodass diese miteinander verbunden werden können. Die Positionierungsvorrichtung
ist bevorzugt dazu eingerichtet, die thermoplastischen Textilfäden parallel zueinander
auszurichten.
[0012] Die Positionierungsvorrichtung kann erfindungsgemäß ein erstes Fadenkammpaar zum
Tragen des ersten thermoplastischen Textilfadens und ein zweites Fadenkammpaar zum
Tragen des zweiten thermoplastischen Textilfadens umfassen, wobei jedes Fadenkammpaar
einen ersten Fadenkamm und einen zweiten Fadenkamm aufweist, und wobei der erste Fadenkamm
und der zweite Fadenkamm auf entgegengesetzten Seiten der Druckvorrichtung angeordnet
sind. Die Fadenkämme sind bevorzugt seitlich zu der Druckvorrichtung angeordnet. Der
erste Fadenkamm und der zweite Fadenkamm des ersten Fadenkammpaars tragen den ersten
Textilfaden. Der erste Fadenkamm und der zweite Fadenkamm des zweiten Fadenkammpaars
tragen den zweiten Textilfaden. Jeder Fadenkamm kann gegebenenfalls eine Vielzahl
Textilfäden tragen, sodass eine Vielzahl von Fadenpaaren gleichzeitig miteinander
verbunden werden können. Es ist erfindungsgemäß möglich, dass die Fadenkämme seitlich
zu den Druckelementen, jedoch außerhalb eines Verfahrwegs der Druckelemente, angeordnet
sind, und die Textilfäden zwischen den Druckelementen aufspannen.
[0013] Bevorzugt weist die Druckvorrichtung mindestens eine drehbare Rolle und einen Antrieb
auf, der mit der drehbaren Rolle gekoppelt ist, wobei die Druckvorrichtung einen Fadendurchgangspfad
bildet, entlang dessen der erste thermoplastische Textilfaden und der zweite thermoplastische
Textilfaden paarweise durch die Druckvorrichtung hindurchbewegt werden können. Unter
der Rolle kann gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ein im Wesentlichen zylindrischer
Körper verstanden werden, der zur Fadenförderung dient. Die Textilfäden können folglich
paarweise entlang des Fadendurchgangspfads bewegt werden, wobei sich die Rolle dreht.
Die Textilfäden werden dabei vorzugsweise parallel zu einer Drehachse der Rolle ausgerichtet.
Durch die Drehung der Rolle werden der erste thermoplastische Textilfaden und der
zweite thermoplastische Textilfaden miteinander verdrillt. Da die Textilfäden gleichzeitig
durch die Energieeintragsvorrichtung erwärmt werden, verschmelzen sie miteinander
und bilden eine stabile Verbindungsstelle.
[0014] Es ist besonders bevorzugt, wenn die Druckvorrichtung zwei zueinander benachbart
angeordnete drehbare Rollen aufweist, wobei die Druckvorrichtung zwischen den drehbaren
Rollen den Fadendurchgangspfad oder einen Abschnitt des Fadendurchgangspfads bildet.
Bei den Rollen handelt es sich gemäß einer Ausführungsform der Erfindung um zylindrische
Körper, die zur Fadenförderung dienen. Die Rollen können gleichsinnig angetrieben
werden, um den Faden entlang des Fadendurchgangspfads zu bewegen. Bei einer gleichsinnigen
Rotation der Rollen ergibt sich eine Verdrillung des ersten und des zweiten thermoplastischen
Textilfadens.
[0015] Es ist vorteilhaft, wenn mindestens eine drehbare Rolle quer zu einer Drehachse der
Rolle verlagerbar ist. Eine beziehungsweise beide Rollen können somit bewegt werden,
um eine Breite des Fadendurchgangspfads anzupassen. Dadurch kann ein durch die Rollen
auf die Textilfäden ausgeübter Anpressdruck variiert werden.
[0016] Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Druckvorrichtung ein Gegenlager
mit einer Mulde aufweist, in welcher mindestens eine drehbare Rolle angeordnet ist,
sodass die Druckvorrichtung zwischen der drehbaren Rolle und dem Gegenlager den Fadendurchgangspfad
oder einen Abschnitt des Fadendurchgangspfads bildet. Bei dieser Ausführungsform erfolgt
somit eine Verbindung der Textilfäden zwischen der drehbaren Rolle und dem Gegenlager.
[0017] Es ist erfindungsgemäß möglich, dass die Ausrichtungsvorrichtung bewegliche Fadenleitelemente
zum Transport des ersten thermoplastischen Textilfadens und des zweiten thermoplastischen
Textilfadens entlang des Fadendurchgangspfads aufweist. Die Fadenleitelemente bilden
somit eine Positionierungseinrichtung der Fadenverbindungsvorrichtung, die zur Positionierung
der Textilfäden im Bereich der Druckvorrichtung dient. Die Fadenleitelemente verlagern
die Textilfäden seitlich und stellen sicher, dass benachbarte Textilfäden nah beieinander
positioniert sind. Die Fadenleitelemente können gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
die Textilfäden ergreifen, sie benachbart zueinander anordnen und sie benachbart zueinander
den Fadendurchgangspfad entlangleiten.
[0018] Die Fadenleitelemente können gemäß einer Variante der Erfindung dazu verwendet werden,
die Textilfäden in dem Fadendurchgangspfad zu positionieren. Die Fäden werden anschließend
allein aufgrund der Rotation der Rolle beziehungsweise der Rollen entlang des Fadendurchgangspfads
weiterbewegt. Es sind ferner Ausführungsformen der Erfindung möglich, die gänzlich
ohne Fadenleitelemente betrieben werden. Die Fadenverbindungsvorrichtung kann erfindungsgemäß
ferner eine Fadenvereinzelungsvorrichtung aufweisen, die zunächst Fadenpaare aus einer
großen Menge von Textilfäden vereinzelt, sodass den Fadenleitelementen der erste und
der zweite thermoplastische Textilfaden bereitgestellt werden.
[0019] Es ist vorteilhaft, wenn die Druckvorrichtung durch einen Trichter gebildet wird,
wobei der Trichter eine weite Eingangsöffnung und eine enge Ausgangsöffnung aufweist.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Ausgangsöffnung einen Querschnitt aufweist,
der einem gewünschten Durchmesser einer Verbindungsstelle des ersten thermoplastischen
Textilfadens und des zweiten thermoplastischen Textilfadens entspricht. Der erste
Textilfaden und der zweite Textilfaden können somit durch den Trichter hindurchgezogen
werden, wobei sie sich im Bereich der engen Ausgangsöffnung aufgrund des durch den
Trichter ausgeübten Anpressdrucks sowie der Einwirkung durch die Energieeintragsvorrichtung
miteinander verbinden.
[0020] Es ist bevorzugt, wenn die Fadenverbindungsvorrichtung mindestens eine Verstreckungseinrichtung
zur Verstreckung des ersten thermoplastischen Textilfadens und/oder des zweiten thermoplastischen
Textilfadens aufweist. Die Textilfäden werden durch diese verstreckt beziehungsweise
in die Länge gezogen, während sie in der Druckvorrichtung angeordnet sind. Im Bereich
der Verbindungsstelle des ersten und des zweiten thermoplastischen Textilfäden liegen
der erste Textilfaden und der zweite Textilfaden nebeneinander. Wenn die Fäden miteinander
verschweißt werden, bilden sie normalerweise eine Verbindungsstelle, die einen Querschnittsfläche
aufweist, die ungefähr einer Summe von Querschnittsflächen des ersten thermoplastischen
Textilfadens und des zweiten thermoplastischen Textilfadens entspricht. Obwohl die
sich ergebende Querschnittsfläche in der Regel geringer ist als eine Querschnittsfläche,
die sich bei einer Verknotung der Textilfäden ergibt, ist es häufig wünschenswert,
die Querschnittsfläche noch weiter zu reduzieren. Dies kann durch eine Verstreckung
der Textilfäden in Längsrichtung erreicht werden, während die Textilfäden miteinander
verschmolzen werden. Die durch die Energieeinbringungsvorrichtung erwärmte Verbindungsstelle
ist viskos und kann in die Länge gezogen werden, sodass sich ihre Querschnittsfläche
vermindert. Durch das Verstrecken kann ferner die Bildung von Absätzen im Bereich
der Verbindungsstelle verhindert werden, bei denen sich der Durchmesser der Verbindungsstelle
über einen kurzen Weg sprunghaft ändert. Solche Absätze könnten es begünstigen, dass
die Verbindungsstelle an Wirkwerkzeugen hängenbleibt.
[0021] Die Verstreckungseinrichtung kann erfindungsgemäß durch die vorhergehend beschriebenen
Fadenkämme gebildet werden. Die Fadenkämme können zu diesem Zweck ergänzend mit einer
Fixiereinrichtung zur Fixierung der Textilfäden an den Fadenkämmen ausgestattet sein.
Erfindungsgemäß kann mindestens einer der Fadenkämme relativ zu der Druckvorrichtung
verlagerbar sein. Durch eine Verlagerung eines Fadenkamms gelingt es, die Textilfäden
zu verstrecken. Gemäß einer möglichen Ausführungsform der Erfindung ist mindestens
einer der Fadenkämme durch einen Antrieb verlagerbar, sodass die Verstreckung automatisiert
erfolgen kann.
[0022] Alternativ kann die Verstreckungsvorrichtung durch eine Fadenförderungseinrichtung
gebildet werden, die den Faden in Längsrichtung zieht und dadurch die Verbindungsstelle
der Kettfäden verstreckt. Die Fadenförderungseinrichtung kann erfindungsgemäß durch
eine oder mehrere drehbare Rollen gebildet werden, die durch einen Antrieb in Rotation
versetzt werden können. Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann
es sich bei der Fadenförderungseinrichtung um eine Warenabzugseinrichtung einer Textilmaschine
handeln.
[0023] Es ist erfindungsgemäß möglich, dass die Fadenverbindungsvorrichtung eine Fadenschneidvorrichtung
zum Abschneiden von Fadenüberstand aufweist. Beim Verschweißen des ersten thermoplastischen
Textilfadens mit dem zweiten thermoplastischen Textilfaden kann ein Überstandsbereich
entstehen, in dem die Textilfäden nebeneinander liegen, aber nicht verschweißt sind.
Der dadurch gebildete Fadenüberstand kann mittels der Fadenschneidvorrichtung abgeschnitten
werden. Bei der Fadenschneidvorrichtung kann es sich erfindungsgemäß um ein automatisiertes
Scherwerkzeug oder dergleichen handeln, das zur Abtrennung überstehender Fadenenden
geeignet ist.
[0024] Die Erfindung betrifft ferner eine Kettenwirkmaschine, die mit der vorangehend beschriebenen
Fadenverbindungsvorrichtung ausgestattet ist. Nach einem Kettbaumwechsel sollen noch
in der Kettenwirkmaschine befindliche Kettfäden mit Kettfäden, die von einem neu eingewechselten
Kettbaum ablaufen, verbunden werden. Die Verbindung der Kettfäden erfolgt mittels
der Fadenverbindungsvorrichtung. Die Fadenverbindungsvorrichtung kann als eine verfahrbare
Komponente mit Rollen oder dergleichen ausgeführt sein, die an einen Maschinenrahmen
der Kettenwirkmaschine herangefahren werden kann. Die Fadenverbindungsvorrichtung
kann alternativ fest mit der Kettenwirkmaschine verbunden sein. So ist es gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung möglich, dass die Fadenverbindungsvorrichtung an einem
Maschinenrahmen der Kettenwirkmaschine befestigt ist. Es ist erfindungsgemäß ferner
möglich, dass die Fadenverbindungsvorrichtung verschwenkbar an dem Maschinenrahmen
der Kettenwirkmaschine angebracht ist, so dass sie in einen Fadenzuführungspfad, der
von dem Kettbaum zu der Wirkstelle verläuft, verschwenkt werden kann.
[0025] Die Zeichnungen geben bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung wieder. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Fadenverbindungsvorrichtung mit Druckelementen in beabstandetem Zustand in einer Seitenansicht,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der ersten Ausführungsform der Fadenverbindungsvorrichtung
mit den Druckelementen in beabstandetem Zustand in einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der ersten Ausführungsform der Fadenverbindungsvorrichtung
mit den Druckelementen in angenähertem Zustand in einer Seitenansicht,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der ersten Ausführungsform der Fadenverbindungsvorrichtung
mit den Druckelementen in angenähertem Zustand in einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Druckelemente der ersten Ausführungsform
der Fadenverbindungsvorrichtung beim Beginn eines Verbindungsvorgangs in einer Schnittansicht,
Fig. 6 eine schematische Darstellung der Druckelemente der ersten Ausführungsform
der Fadenverbindungsvorrichtung während des Verbindungsvorgangs in einer Schnittansicht,
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Fadenverbindungsvorrichtung
mit zwei Rollen,
Fig. 8 eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform der Fadenverbindungsvorrichtung
mit einer Rolle und einem Gegenlager,
Fig. 9 eine schematische Darstellung von Fadenleitelementen der zweiten und der dritten
Ausführungsform der Fadenverbindungsvorrichtung und
Fig. 10 eine schematische Darstellung eines Trichters, der eine Druckvorrichtung einer
vierten Ausführungsform der Fadenverbindungsvorrichtung bildet.
[0026] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Fadenverbindungsvorrichtung 1 mit Druckelementen 2 in beabstandetem Zustand in einer
Seitenansicht. Jedes Druckelement 2 weist eine Anpressoberfläche 21 auf. Die Druckelemente
2 bilden eine Druckvorrichtung 3 der Fadenverbindungsvorrichtung 1. An einem der Druckelemente
2 ist eine Energieeintragsvorrichtung 4 angeordnet, bei der es sich um einen Ultraschallgenerator
handelt. Zwei Fadenkammpaare weisen jeweils einen ersten Fadenkamm 5 und einen zweiten
Fadenkamm 6 auf. Die Fadenkammpaare tragen erste thermoplastische Textilfäden 7 beziehungsweise
zweite thermoplastische Textilfäden 8. Es soll jeweils ein erster thermoplastischer
Textilfaden 7 mit einem zweiten thermoplastischen Textilfaden 8 verschweißt werden.
Die zweiten thermoplastischen Textilfäden 8 werden von einem Kettbaum 23 einer Kettenwirkmaschine
abgewickelt und sollen mit den bereits in der Kettenwirkmaschine vorhandenen ersten
thermoplastischen Textilfäden 7 verbunden werden. Dies stellt ein mögliches Anwendungsszenario
für die Fadenverbindungsvorrichtung 1 dar.
[0027] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung der ersten Ausführungsform der Fadenverbindungsvorrichtung
1 mit den Druckelementen 2 in beabstandetem Zustand in einer perspektivischen Ansicht.
Der Ultraschallgenerator ist vorliegend nicht gezeigt. Der erste thermoplastische
Textilfaden 7 und der zweite thermoplastische 8 Textilfaden sind zwischen den Druckelementen
2 angeordnet. Die Fadenkämme 5 und 6 positionieren die Textilfäden 7 und 8 zwischen
den Druckelementen 2.
[0028] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung der ersten Ausführungsform der Fadenverbindungsvorrichtung
1 mit den Druckelementen 2 in angenähertem Zustand in einer Seitenansicht. Die Druckelemente
2 sind aufeinander zubewegt worden und klemmen nun die thermoplastischen Textilfäden
7 und 8 ein. Der Ultraschallgenerator wird aktiviert, wodurch sich die Textilfäden
7 und 8 erwärmen. Gleichzeitig werden die Druckelemente 2 durch einen nicht dargestellten
Antrieb relativ zueinander verlagert. Dadurch werden die Textilfäden 7 und 8 miteinander
verdrillt. Unter der gleichzeitigen Erwärmung verbinden sich die thermoplastischen
Textilfäden 7 und 8 miteinander.
[0029] Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung der ersten Ausführungsform der Fadenverbindungsvorrichtung
1 in angenähertem Zustand in einer perspektivischen Ansicht. Die thermoplastischen
Textilfäden 7 und 8 sind an den Fadenkämmen 5 und 6 fixiert. Der erste Fadenkamm 5
und der zweite Fadenkamm 6 werden während des Verbindungsvorgangs verlagert, sodass
sich ein Abstand zwischen ihnen vergrößert. Dadurch wird eine Verbindungsstelle des
ersten Textilfadens 7 mit dem zweiten Textilfaden 8 verstreckt. Eine Querschnittsfläche
der zwischen den Textilfäden 7 und 8 entstehenden Verbindungsstelle wird somit reduziert.
[0030] Fig. 5 eine schematische Darstellung der Druckelemente 2 der ersten Ausführungsform
der Fadenverbindungsvorrichtung beim Beginn eines Verbindungsvorgangs in einer Schnittansicht.
Es liegt jeweils ein erster thermoplastischer Textilfaden 7 neben einem zweiten thermoplastischen
Textilfaden 8. Die Druckelemente 2 werden nun entlang einer Versatzachse 9 relativ
zueinander verlagert. Die Versatzachse 9 ist quer zu einer Längsrichtung des ersten
thermoplastischen Textilfadens 7 und des zweiten thermoplastischen Textilfadens 8
ausgerichtet.
[0031] Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung der Druckelemente 2 der ersten Ausführungsform
der Fadenverbindungsvorrichtung während des Verbindungsvorgangs in einer Schnittansicht.
Die thermoplastischen Textilfäden haben sich miteinander verbunden, wodurch eine Verbindungsstelle
10 entstanden ist, deren Querschnitt vorliegend sichtbar ist. Die Verbindungsstelle
10 muss anschließend verstreckt werden, um ihre Querschnittsfläche zu reduzieren.
[0032] Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Fadenverbindungsvorrichtung
1 mit zwei Rollen 11. Die Rollen 11 bilden eine Druckvorrichtung dieser Fadenverbindungsvorrichtung
1. Eine der Rollen 11 ist mit einer nicht dargestellten Energieeintragsvorrichtung
verbunden. Die Rollen 11 werden durch einen Antrieb in Rotation mit einer übereinstimmenden
Drehrichtung versetzt, die durch einen Drehrichtungspfeil 12 veranschaulicht wird.
Aufgrund der Rotation der Rollen 11 werden ein erster thermoplastischer Textilfaden
7 und ein zweiter thermoplastischer Textilfaden 8 entlang eines Fadendurchgangspfads
13 zwischen den Rollen 11 hindurchbewegt. Dabei werden die thermoplastischen Textilfäden
7 und 8 miteinander verdrillt. Die thermoplastischen Textilfäden 7 und 8 erwärmen
sich aufgrund einer Einwirkung durch die Energieeintragsvorrichtung und verbinden
sich miteinander.
[0033] Fig. 8 zeigt eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform der Fadenverbindungsvorrichtung
1 mit einer Rolle 11 und einem Gegenlager 14. Das Gegenlager 14 weist eine Mulde 22
auf, in der die Rolle 11 positioniert ist. Die Rolle 11 und das Gegenlager 14 bilden
eine Druckvorrichtung 3 der Fadenverbindungsvorrichtung 1. Die Rolle 11 ist mit einer
nicht dargestellten Energieeintragsvorrichtung verbunden. Die Rolle 11 kann durch
einen Antrieb in Rotation versetzt werden, wodurch ein erster thermoplastischer Textilfaden
7 und ein zweiter thermoplastischer Textilfaden 8 entlang eines Fadendurchgangspfads
13 der Druckvorrichtung 3 bewegt und miteinander verbunden werden.
[0034] Fig. 9 zeigt eine schematische Darstellung eines Fadenleitelements 15 der zweiten
und der dritten Ausführungsform der Fadenverbindungsvorrichtung. Thermoplastische
Textilfäden 7 und 8 werden jeweils durch ein Fadenkreuz 16 vereinzelt bereitgestellt.
Das Fadenkreuz 16 wird durch einen Faden gebildet, der um die thermoplastischen Textilfäden
7 und 8 herumgeführt ist. Das Fadenkreuz 16 gibt die thermoplastischen Textilfäden
7 und 8 paarweise frei, woraufhin das Fadenleitelement 15 jeweils ein Fadenpaar umfassend
einen ersten thermoplastischen Textilfaden 7 und einen zweiten thermoplastischen Textilfaden
8 in den Fadendurchgangspfad der Druckvorrichtung schiebt.
[0035] Fig. 10 zeigt eine schematische Darstellung eines Trichters 17, der eine Druckvorrichtung
3 einer vierten Ausführungsform der Fadenverbindungsvorrichtung bildet. Der Trichter
17 ist mit einer nicht dargestellten Energieeintragsvorrichtung gekoppelt. Ein erster
thermoplastischer Textilfaden 7 ist durch eine enge Ausgangsöffnung 18 des Trichters
17 hindurchgeführt. Ein zweiter thermoplastischer Textilfaden 8 ist durch eine weite
Eingangsöffnung 19 und die enge Ausgangsöffnung 18 des Trichters 17 hindurchgeführt.
Werden die Textilfäden 7 und 8 in Pfeilrichtung 20 durch den Trichter 17 hindurchgezogen,
so erwärmen sie sich unter Einwirkung der Energieeintragseinrichtung. Wenn die Textilfäden
7 und 8 die Ausgangsöffnung 18 passieren, dann werden sie aneinandergedrückt und verbinden
sich miteinander.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0036]
- 1.
- Fadenverbindungsvorrichtung
- 2.
- Druckelement
- 3.
- Druckvorrichtung
- 4.
- Energieeintragsvorrichtung
- 5.
- Erster Fadenkamm
- 6.
- Zweiter Fadenkamm
- 7.
- Erster thermoplastischer Textilfaden
- 8.
- Zweiter thermoplastischer Textilfaden
- 9.
- Versatzachse
- 10.
- Verbindungsstelle
- 11.
- Rolle
- 12.
- Drehrichtungspfeil
- 13.
- Fadendurchgangspfad
- 14.
- Gegenlager
- 15.
- Fadenleitelement
- 16.
- Fadenkreuz
- 17.
- Trichter
- 18.
- Ausgangsöffnung
- 19.
- Eingangsöffnung
- 20.
- Pfeilrichtung
- 21.
- Anpressoberfläche
- 22.
- Mulde
- 23.
- Kettbaum
1. Fadenverbindungsvorrichtung (1) zur Verbindung eines ersten thermoplastischen Textilfadens
(7) mit einem zweiten thermoplastischen Textilfaden (8),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fadenverbindungsvorrichtung (1)
- eine Druckvorrichtung (3) aufweist zur Ausübung eines mechanischen Anpressdrucks
auf ein Fadenpaar, das durch den ersten thermoplastischen Textilfaden (7) und den
zweiten thermoplastischen Textilfaden (8) gebildet wird, und
- eine Energieeintragsvorrichtung (4) aufweist zum Verschweißen des Fadenpaars, während
das Fadenpaar in der Druckvorrichtung (3) angeordnet ist.
2. Fadenverbindungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieeintragsvorrichtung (4) ein Ultraschallgenerator ist.
3. Fadenverbindungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieeintragsvorrichtung (4) ein Heizelement ist.
4. Fadenverbindungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieeintragsvorrichtung (4) mit der Druckvorrichtung (3) gekoppelt ist.
5. Fadenverbindungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckvorrichtung (3) zwei Druckelemente (2) umfasst, die jeweils eine Anpressoberfläche
(21) aufweisen, wobei mindestens eines der Druckelemente (2) mit einem Antrieb gekoppelt
ist, der das Druckelement (2) in einer Richtung quer zu einer Längsrichtung des ersten
thermoplastischen Textilfadens (7) und des zweiten thermoplastischen Textilfadens
(8) verlagern kann.
6. Fadenverbindungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckelemente (2) in einer Richtung senkrecht zu den Anpressoberflächen (21)
verlagerbar sind.
7. Fadenverbindungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenverbindungsvorrichtung (1) eine Positionierungsvorrichtung zur Positionierung
des ersten thermoplastischen Textilfadens (7) und des zweiten thermoplastischen Textilfadens
(8) in einem Bereich der Druckvorrichtung (3) aufweist.
8. Fadenverbindungsvorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungsvorrichtung ein erstes Fadenkammpaar zum Tragen des ersten thermoplastischen
Textilfadens (7) und ein zweites Fadenkammpaar zum Tragen des zweiten thermoplastischen
Textilfadens (8) umfasst, wobei jedes Fadenkammpaar einen ersten Fadenkamm (5) und
einen zweiten Fadenkamm (6) aufweist, und wobei der erste Fadenkamm (6) und der zweite
Fadenkamm (6) auf gegenüberliegenden Seiten der Druckvorrichtung (3) angeordnet sind.
9. Fadenverbindungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckvorrichtung (3) mindestens eine drehbare Rolle (11) und einen Antrieb, der
mit der drehbaren Rolle (11) gekoppelt ist, aufweist, wobei die Druckvorrichtung (3)
einen Fadendurchgangspfad (13) bildet, entlang dessen der erste thermoplastische Textilfaden
(7) und der zweite thermoplastische Textilfaden (8) paarweise durch die Druckvorrichtung
(3) hindurchbewegt werden können.
10. Fadenverbindungsvorrichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckvorrichtung (3) zwei zueinander benachbart angeordnete drehbare Rollen (11)
aufweist, wobei die Druckvorrichtung (3) zwischen den drehbaren Rollen (11) den Fadendurchgangspfad
(13) oder einen Abschnitt des Fadendurchgangspfads (13) bildet.
11. Fadenverbindungsvorrichtung (1) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckvorrichtung (3) ein Gegenlager (14) mit einer Mulde (22) aufweist, in welcher
mindestens eine drehbare Rolle (11) angeordnet ist, sodass die Druckvorrichtung (3)
zwischen der drehbaren Rolle (11) und dem Gegenlager (14) den Fadendurchgangspfad
(13) oder einen Abschnitt des Fadendurchgangspfads (13) bildet.
12. Fadenverbindungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenverbindungsvorrichtung (1) bewegliche Fadenleitelemente (15) zum Transport
des ersten thermoplastischen Textilfadens (7) und des zweiten thermoplastischen Textilfadens
(8) entlang des Fadendurchgangspfads (13) aufweist.
13. Fadenverbindungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckvorrichtung (3) durch einen Trichter (17) gebildet wird, wobei der Trichter
(17) eine weite Eingangsöffnung (19) und eine enge Ausgangsöffnung (18) aufweist.
14. Fadenverbindungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenverbindungsvorrichtung (1) mindestens eine Verstreckungsvorrichtung zur
Verstreckung des ersten thermoplastischen Textilfadens (7) und/oder des zweiten thermoplastischen
Textilfadens (8) aufweist.
15. Kettenwirkmaschine mit einer Fadenverbindungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.