[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Weiche für eine Gleisanlage für Schienenfahrzeuge,
wobei die Weiche Schienen und eine Abfolge von Schwellen aufweist und jeweils auf
einer Schwellenoberseite der jeweiligen Schwelle zumindest zwei der Schienen einander
paarweise gegenüberliegend befestigt sind und zwischen einer jeweiligen der Schienen
und der jeweiligen Schwellenoberseite jeweils eine Zwischenlage angeordnet ist und
die Schwellen jeweils auf, ihren jeweiligen Schwellenoberseiten gegenüberliegenden,
Schwellenunterseiten jeweils eine Schwellensohle aufweisen und die Schwellensohlen
jeweils zumindest eine Elastomerschicht aufweisen.
[0002] Weichen stellen in Gleisanlagen Kreuzungspunkte dar, bei denen zumindest ein Zweiggleis
in ein Stammgleis eingeleitet bzw. aus diesem herausgeführt wird. Es gibt sogenannte
einfache Weichen, bei denen ein Zweiggleis aus einem Stammgleis herausgeführt bzw.
in dieses eingeführt wird. Es gibt aber auch sogenannte Kreuzungsweichen, bei denen
ein Zweiggleis ein Stammgleis kreuzt und über dieses auf beiden Seiten hinausführt.
[0003] Es ist beim Stand der Technik bekannt, Gleise sowohl im Bereich zwischen Weichen
als auch im Bereich der Weichen mit Elastomerschichten auszustatten, um so eine Schieneneinsenkungsglättung
und Vibrationsdämpfung bei einer Zugüberfahrt zu erreichen. Bekannt ist es z.B. sogenannte
Schwellensohlen unter den Schwellen anzuordnen. Diese Schwellensohlen befinden sich
somit zwischen der Schwelle und einem Schotterbett oder einer festen Fahrbahn auf
der die jeweilige Schwelle aufliegt. Schwellensohlen sind z.B. aus der
AT 506 529 B1 und der
WO 2016/077852 A1 bekannt. In der
AT 506 529 B1 wird z.B. eine Schwellensohle vorgeschlagen, bei der auf einer elastischen Schicht
der Schwellensohle auf der zur Schwelle weisenden Seite eine Wirrfaserschicht und
auf der gegenüberliegenden Seite eine Verstärkungsschicht und eine weitere elastische
Schicht angebracht sind. Die Wirrfaserschicht dient der Befestigung der Schwellensohle
an aus Beton gegossenen Schwellen. Die Verstärkungsschicht auf der anderen Seite der
Schwellensohle begrenzt das Eindringen des Schotters des Schotterbetts in die Schwellensohle
auf das gewünschte Maß.
[0004] Beim Stand der Technik sind aber auch elastische Zwischenlagen auf der Schwellenoberseite,
also zwischen Schiene und Schwelle bekannt. Dies ist z.B. in der
EP 0 552 788 A1 beschrieben.
[0005] Die
AT 503 772 B1 zeigt eine gattungsgemäße Weiche bei der an den Schwellenunterseiten der Schwellen
jeweils Schwellensohlen mit zumindest einer Elastomerschicht angeordnet sind. Zwischen
den Schienen und den Schwellen befinden sich in der
AT 503 772 B1 Zwischenlagen, welche in dieser Schrift als Befestigungsmittel bezeichnet werden.
Aus der
AT 503 772 B1 ist es weiters bekannt, die Weichheit bzw. Härte der Schwellenbesohlung über die
Länge der Schwelle zu variieren.
[0006] Es sind beim Stand der Technik somit verschiedene Ansätze bekannt, um insbesondere
bei Weichen für Gleisanlagen eine Schieneneinsenkungsglättung bei Zugüberfahrt zu
gewährleisten, wobei beim Stand der Technik jeweils eine einzige elastische Ebene
im Gesamtaufbau eingesetzt und gegebenenfalls optimiert wird, um dieses Ziel zu erreichen.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Weiche der oben genannten Art dahingehend zu verbessern,
dass eine verbesserte Schieneneinsenkungsglättung bei einer Zugüberfahrt erreicht
werden kann.
[0008] Ausgehend vom gattungsgemäßen Stand der Technik schlägt die Erfindung hierfür eine
Weiche gemäß Patentanspruch 1 vor, bei der auch die Zwischenlagen jeweils zumindest
eine Elastomerschicht aufweisen.
[0009] Im Gegensatz zum Stand der Technik ist es somit eine Grundidee der Erfindung, nicht
nur eine sondern mindestens zwei, in Einbaustellung gesehen, in vertikaler Richtung
voneinander distanzierte elastische Ebenen zu realisieren, um die Schieneneinsenkungsglättung
bei Zugüberfahrt über die Weiche zu verbessern. Eine elastische Ebene wird dabei durch
die zumindest eine Elastomerschicht der Schwellensohlen gebildet. Eine zweite elastische
Ebene wird durch die Elastomerschichten der Zwischenlagen gebildet. Die elastischen
Eigenschaften dieser Elastomerschichten können je nach Anforderung aufeinander abgestimmt
werden, um somit mittels beider elastischer Ebenen eine aufeinander abgestimmte Optimierung
zu erreichen. Hierdurch können die Dämmungseigenschaften des Gesamtsystems der Weiche
sehr präzise an die verschiedenen, in der Weiche an verschiedenen Orten auftretenden
Anforderungen angepasst werden. Die Einfederung kann über den Verlauf der Weiche homogenisiert
werden. Das Hinzuziehen zumindest einer zweiten elastischen Ebene erlaubt eine Feinabstimmung
der elastischen Eigenschaften der Weiche an die jeweils lokal innerhalb der Weiche
an verschiedenen Stellen speziell zu lösenden Aufgabenstellungen.
[0010] Bei erfindungsgemäßen Weichen können sowohl die Schwellensohlen als auch die Zwischenlagen
jeweils ein oder mehrteilig aufgebaut sein. Sowohl die Schwellensohlen als auch die
Zwischenlagen können jeweils aus einer einzigen Elastomerschicht bestehen. Sie können
jeweils aber auch mehrere Elastomerschichten aufweisen. Darüber hinaus können die
Schwellensohlen wie auch die Zwischenlagen auch nicht elastische Bestandteile bzw.
Schichten aufweisen. Bei den Schwellensohlen kann es sich z.B. um einen, wie aus der
AT 506 772 B1 bekannten mehrschichtigen Aufbau mit zwei elastischen Schichten, einer Verstärkungsschicht
und einer Wirrfaser- bzw. Verbindungsschicht, handeln. Die Zwischenlagen können zusätzlich
zur zumindest einen Elastomerschicht z.B. auch Metallplatten aufweisen, wie dies weiter
hinten beispielhaft in der Figurenbeschreibung auch erläutert wird.
[0011] Bevorzugte Varianten der Erfindung sehen vor, dass in der Weiche die Elastomerschichten
von zumindest zwei verschiedenen Schwellensohlen einen voneinander verschiedenen Bettungsmodul
aufweisen und/oder dass in der Weiche die Elastomerschichten von zumindest zwei verschiedenen
Zwischenlagen eine voneinander verschiedene Steifigkeit aufweisen. Im Sinne der Verschiedenheit
ist günstigerweise vorgesehen, dass die Bettungsmodule der Elastomerschichten der
zumindest zwei verschiedenen Schwellensohlen um einen Betrag von zumindest 25% des
größeren Bettungsmoduls voneinander abweichen und/oder dass die Steifigkeiten der
Elastomerschichten der zumindest zwei verschiedenen Zwischenlagen um einen Betrag
von zumindest 25% der größeren Steifigkeit voneinander abweichen.
[0012] Insbesondere die Schwellensohlen können auch entlang der Längsrichtung der Schwelle
unterschiedlich harte oder weiche Bereiche aufweisen. Es kann sich dabei um eine einzige
durchgehende Schwellensohle, aber auch um voneinander getrennte Abschnitte, welche
zusammen die Schwellensohle bilden, handeln.
[0013] Die Elastomerschichten sind, wie dies dieser Begriff schon sagt, Schichten aus zumindest
einem Elastomer. Elastomere sind formfeste aber elastisch verformbare Kunststoffe,
die sich bei Zug- und Druckbelastung elastisch verformen, aber danach zumindest im
Wesentlichen wieder in ihre ursprüngliche, unverformte Gestalt zurückfinden. Besonders
bevorzugt ist vorgesehen, dass die Elastomerschicht der jeweiligen Zwischenlage und/oder
die Elastomerschicht der jeweiligen Schwellensohle Polyurethan oder Gummi oder eine
Mischung mit Polyurethan und/oder Gummi aufweist. Die genannten Elastomerschichten
können auch vollständig aus den genannten Materialien bestehen. Bei Gummi kann es
sich um natürliche aber auch um synthetische Kautschukelastomere handeln. Bevorzugt
handelt es sich um geschäumtes Polyurethan und/oder geschäumtes Gummi. Beide geschäumten
Varianten sind bevorzugt geschlossen porig ausgebildet.
[0014] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Elastomerschicht der jeweiligen Schwellensohle
einen Bettungsmodul im Bereich von 0,02 N/mm3 (Newton pro Kubikmillimeter) bis 0,6
N/mm3, vorzugsweise von 0,1 N/mm3 bis 0,5 N/mm3, besonders bevorzugt von 0,15 N/mm3
bis 0,4 N/mm3, aufweist.
[0015] Der Bettungsmodul wird häufig zur Beschreibung des Verformungsverhaltens im Schottergleis
verwendet. Es beschreibt das Verhältnis von Flächenpressung zu zugehöriger Einsenkung.
Ein weicheres Material hat somit einen kleineren Bettungsmodul und umgekehrt. Vereinfacht
gibt der Bettungsmodul an, bei welcher Flächenpressung sich eine bestimmte Einsenkung
ergibt.
[0016] Bei der Elastomerschicht der jeweiligen Zwischenlage ist günstigerweise eine Steifigkeit
im Bereich von 5 kN/mm (Kilonewton pro Millimeter) bis 1.000 kN/mm, vorzugsweise von
10 kN/mm bis 300 kN/mm, besonders bevorzugt von 20 kN/mm bis 200 kN/mm, vorgesehen.
Die Steifigkeit könnte auch als Federziffer oder Stützpunktsteifigkeit bezeichnet
werden. Sie beschreibt das Verhältnis aus Stützpunktkraft zur Einsenkung. Bei weicheren
Materialen ist die Steifigkeit geringer als bei relativ dazu härteren Materialien.
[0017] Der Bettungsmodul kann z.B. gemäß DIN 45673, Ausgabe August 2010, bestimmt werden.
Die Steifigkeit kann gemäß EN 13146, Ausgabe April 2012, bestimmt werden.
[0018] Unter Verwendung des erfindungsgemäßen Grundprinzips der zumindest zwei elastischen
Ebenen in der Weiche, welche entsprechend aufeinander abgestimmt werden können, können
verschiedene spezielle Aufgabenstellungen innerhalb der Weiche besser gelöst werden,
als dies beim Stand der Technik möglich ist. Z.B. kann unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Grundprinzips an speziellen Stellen in der Weiche einer Verkippung der Schwellen besser
entgegengewirkt werden, z.B. ist dies insbesondere im Herzstückbereich oder im Bereich
von Kurzschwellen innerhalb der Weiche möglich. Hierzu ist in besonders bevorzugten
Ausgestaltungsformen der Erfindung vorgesehen, dass die Elastomerschicht der Schwellensohle
einer jeweiligen der Schwellen zumindest zwei unterschiedlich weiche Bereiche aufweist,
wobei der härtere Bereich der Elastomerschicht der Schwellensohle unter einer ersten
der Schienen und der weichere Bereich der Elastomerschicht der Schwellensohle unter
einer zweiten der Schienen angeordnet ist, wobei die erste der Schienen und die zweite
der Schienen voneinander distanziert auf der Schwellenoberseite der jeweiligen Schwelle
befestigt sind und die Elastomerschicht der zwischen der ersten der Schienen und der
Schwellenoberseite dieser Schwelle angeordneten Zwischenlage und die Elastomerschicht
der zwischen der zweiten der Schienen und der Schwellenoberseite dieser Schwelle angeordneten
Zwischenlage relativ zueinander unterschiedlich weich sind. Es kann also zusätzlich
zu dem aus dem Stand der Technik an sich bekannten Prinzip die Elastomerschicht der
Schwellensohle in Längsrichtung entlang der Schwelle unterschiedlich weich auszugestalten
zusätzlich vorgesehen sein, dass auch die Elastomerschichten der Zwischenlagen oberhalb
der Schwelle, also auf der Schwellenoberseite an den in Längsrichtung der Schwelle
zueinander distanzierten Stellen unterschiedlich hart oder weich ausgestaltet sind.
Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass sich im Bereich über einem relativ
weichen Bereich der Elastomerschicht der Schwellensohle auch eine Zwischenlage mit
einer relativ weichen Elastomerschicht befindet und umgekehrt. In diesem Sinne ist
also günstigerweise vorgesehen, dass die Elastomerschicht der zwischen der ersten
der Schienen und der Schwellenoberseite dieser Schwelle angeordneten Zwischenlage
härter als die Elastomerschicht der zwischen der zweiten der Schienen und der Schwellenoberseite
dieser Schwelle angeordneten Zwischenlage ist. Durch diese Variation der Härten bzw.
Weichheiten sowohl in der Zwischenlage als auch in der Schwellensohle entlang der
Längsrichtung der Schwelle, kann in besonders fein abgestimmter Art und Weise eine
verbesserte und homogenere Lastabtragung erzielt werden, um so Verkippungen der Schwellen
entgegenzuwirken. Besonders bevorzugt kommt diese Variante des erfindungsgemäßen Grundprinzips
bei an die letzte durchgehende Schwelle anschließenden Kurzschwellen, aber auch im
sogenannten Herzstückbereich der Weiche zum Einsatz.
[0019] Eine andere Anwendung des oben genannten Grundprinzips der Erfindung bei erfindungsgemäßen
Weichen kann auch zur Vermeidung von sprunghaften Übergängen in den elastischen Eigenschaften
in Längsrichtung der Weiche also sowohl in Längsrichtung des Hauptgleises als auch
des Zweiggleises eingesetzt werden. Hierzu ist in bevorzugten Varianten vorgesehen,
dass, in einer Längsrichtung quer, vorzugsweise orthogonal, zu den Schwellen gesehen,
die Elastomerschichten der Schwellensohlen von zumindest zwei der aufeinanderfolgend
angeordneten Schwellen relativ zueinander unterschiedlich weich und auch die Elastomerschichten
der Zwischenlagen auf zumindest zwei der aufeinanderfolgend angeordneten Schwellen
relativ zueinander unterschiedlich weich ausgebildet sind, wobei im Falle eines Wechsels
der Weichheit der Elastomerschicht der Schwellensohle von einer der Schwellen zu der
in der Längsrichtung darauf folgenden Schwelle die Elastomerschichten der Zwischenlagen
auf diesen beiden Schwellen gleich weich sind und/oder im Falle eines Wechsels der
Weichheit der Elastomerschicht der Zwischenlage von einer der Schwellen zu der in
der Längsrichtung darauf folgenden Schwelle die Elastomerschichten der Schwellensohlen
unter diesen beiden Schwellen gleich weich sind. Vereinfacht gesprochen ist bei dieser
Anwendung des erfindungsgemäßen Grundprinzips also vorgesehen, dass Änderungen in
der Weichheit in der Ebene der Schwellenbesohlung nicht gleichzeitig mit Änderungen
der Weichheit in der Ebene der Zwischenlagen einhergehen sondern diese Änderungen
in Längsrichtung quer zu den Schwellen um zumindest eine Schwelle relativ zueinander
versetzt sind. Hierdurch können die Änderungen in den elastischen Eigenschaften entlang
der Weiche geglättet bzw. verschmiert werden. Dieses Prinzip wird günstigerweise im
gesamten Weichenbereich angewendet. Eine Überlappung über mehrere Schwellen ist günstig.
Gemäß dieser Variante des erfindungsgemäßen Grundprinzips ist also vorgesehen, dass
Änderungen in der Weichheit bzw. Härte in der Ebene der Zwischenlagen immer zu Änderungen
der Weichheit bzw. Härte in der Ebene der Schwellenbesohlung versetzt angeordnet sind.
[0020] Eine andere Anwendung des erfindungsgemäßen Grundprinzips kann zu Verbesserungen
im sogenannten Zungenvorrichtungsbereich der Weiche genutzt werden. In diesem sogenannten
Zungenvorrichtungsbereich der Weiche ist einerseits zu beachten, dass dort das Schotterbett
in der Regel relativ dünn, also mit einer relativ geringen vertikalen Erstreckung
und zusätzlich die Schwellen relativ kurz ausgebildet sind. Andererseits kommt es
insbesondere in diesem Bereich der Schiene durch das temperaturbedingte Ausdehnen
und sich Zusammenziehen der Schienen aber auch durch dort oftmals angeordnete Weichenheizungen
zu einem Kräftestau. Beides zusammen führt zu einer Tendenz der Gleise zum seitlichen
horizontalen Ausknicken. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, sollte die Schwellenbesohlung
im Zungenvorrichtungsbereich relativ plastisch bzw. zähelastisch ausgebildet sein,
um so einen möglichst hohen Querverschiebewiderstand im Schotterbett oder auf einer
sonstigen Unterlage zu erreichen. Dies führt aber andererseits wieder dazu, dass auch
in vertikaler Richtung die elastischen Eigenschaften relativ hart sind. Um dies zu
kompensieren, kann vorgesehen sein, dass, insbesondere in einem Zungenvorrichtungsbereich
der Weiche, die Elastomerschicht der Zwischenlage auf einer jeweiligen der Schwellen
weicher ist als die Elastomerschicht der Schwellensohle unter dieser Schwelle. Durch
die relativ weiche Elastomerschicht in der Zwischenlage kann somit eine zur Sicherstellung
des benötigten Querverschiebewiderstandes relativ harte Elastomerschicht in der Schwellensohle
so kompensiert werden, dass sich in vertikaler Richtung insgesamt das gewünschte elastische
Verhalten ergibt. Insbesondere ist günstigerweise vorgesehen, dass, insbesondere in
einem Zungenvorrichtungsbereich der Weiche, die Elastomerschichten der Schwellensohle
zähelastisch mit einem EPM-Index in einem Bereich von 10% bis 25%, bevorzugt von 10%
bis 20%, ausgebildet sind, wobei der EPM-Index wie in der
WO 2016/077852 A1 definiert ist und gemessen werden kann.
[0021] Weiters ist es günstig, wenn, insbesondere in einem Zungenvorrichtungsbereich der
Weiche, die Elastomerschichten der Zwischenlagen eine Steifigkeit in einem Bereich
von 20 kN/mm bis 200 kN/mm, vorzugsweise von 40 kN/mm bis 100 kN/mm, aufweisen. Die
in den Patentansprüchen 5 bis 10 angegebenen bevorzugten Relationen und Eigenschaften
können jeweils für die zumindest eine Elastomerschicht der Schwellensohle und/oder
die zumindest eine Elastomerschicht der Zwischenlage, aber auch für die gesamte Schwellensohle
und/oder die gesamte Zwischenlage gelten.
[0022] Weitere Merkmale und Einzelheiten bevorzugter Varianten der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Figurenbeschreibung beispielhaft erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisiert dargestellte erfindungsgemäße Weiche in Form einer sogenannten
einfachen Weiche in einer Draufsicht;
Fig. 2 zeigt einen schematisierten Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie AA aus
Fig. 1;
Fig. 3 zeigt einen schematischen Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie BB aus Fig.
1;
Fig. 4 zeigt einen schematisierten Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie CC aus
Fig. 1;
Fig. 5 zeigt einen schematisiert dargestellten Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie
DD aus Fig. 1;
Fig. 6 zeigt einen schematisierten Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie VV aus
Fig. 1;
Fig. 7 zeigt einen schematisierten Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie ZZ aus
Fig. 1 und
Fig. 8 zeigt schematisiert eine alternative Ausgestaltungsform einer Zwischenlage.
[0023] Bei der in Fig. 1 in einer Draufsicht schematisiert dargestellten Weiche 1 handelt
es sich um eine sogenannte einfache Weiche, bei welcher ein Zweiggleis 18 in ein Stammgleis
3 mündet. Der Vollständigkeit halber ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung auch
bei sogenannten Kreuzungsweichen realisiert werden kann, bei denen ein Zweiggleis
18 auf der einen Seite in das Stammgleis 3 mündet und auf der anderen Seite darüber
hinaus führt. Als Stammgleis 3 wird dabei das Gleis bezeichnet, welches am meisten
befahren ist. Beim Zweiggleis 18 handelt es sich in der Regel um ein weniger befahrenes
Gleis.
[0024] Vor und hinter der Weiche sind die Schienen 2 paarweise einander gegenüberliegend
auf jeweils einer der Schwellen 4 befestigt. Die Schwellen 4 sind entlang der gesamten
Weiche quer und bereichsweise sogar orthogonal zur Längsrichtung 13 sowohl des Stammgleises
3 als auch des Zweiggleises 18 angeordnet. Die Weiche 1 selbst weist den Zungenvorrichtungsbereich
14, den Zwischengleisbereich 15 und den Herzstückbereich 16 auf. Im Zungenvorrichtungsbereich
14 befinden sich die an den Zungenschienengelenken 23 schwenkbar angeordneten Zungenschienen
23. Im Herzstückbereich 16 der Weiche 1 befindet sich das Herzstück 17. Der Zwischengleisbereich
15 der Weiche 1 befindet sich zwischen dem Zungenvorrichtungsbereich 14 und dem Herzstückbereich
16. Im Zwischengleisbereich 15 befinden sich die jeweils starr auf den Schwellen 4
befestigten Zwischenschienen 25. Im Zungenvorrichtungsbereich 14 werden die außen
liegenden Schienen 2 auch als Backenschienen 24 bezeichnet. Der Herzstückbereich 16
der Weiche 1 endet auf der vom Zungenvorrichtungsbereich 14 abgewandten Seite mit
der letzten durchgehenden Schwelle 20, welche auch häufig als LDS bezeichnet wird.
Anschließend folgen sowohl im Bereich des Stammgleises 3 als auch im Bereich des Zweiggleises
18 mehrere sogenannten Kurzschwellen 21, welche aufgrund der gegebenen Platzverhältnisse
gegenüber den im Stammgleis 3 und im Zweiggleis 18 verwendeten Schwellen 4 aus Platzgründen
einseitig verkürzt ausgebildet sein können.
[0025] Im Bereich des Herzstücks 17 werden die Schienen 2 häufig als Flügelschienen 26 bezeichnet.
Die Schienen 2 im Bereich der Kurzschwellen 21 werden häufig als Anschlussschienen
27 bezeichnet. Im Zwischengleisbereich 15 und dem Herzstückbereich 16 können darüber
hinaus, wie an sich bekannt und hier auch eingezeichnet, noch sogenannten Radlenker
19 vorhanden sein. Der bisher geschilderte Aufbau der Weiche 1 aus Fig. 1 ist an sich
bekannt und muss daher nicht weiter erläutert werden. Der Begriff der Schiene 2 umfasst
grundsätzlich alle Arten von Schienen 2 unabhängig davon, ob diese speziell bezeichnet
und zusätzlich mit einem eigenen Hinweiszeichen versehen sind oder nicht.
[0026] Bei den nachfolgend erläuterten Fig. 2 bis 7 handelt es sich jeweils um schematisiert
dargestellte Vertikalschnitte entlang der oben genannten Schnittlinien. Gezeigt ist
jeweils, wie in den entsprechenden Schnitten die jeweiligen Schienen 2 mittels der
Zwischenlagen 6 auf den Schwellenoberseiten 5 der Schwellen 4 aufliegen und die Schwellen
4 über die an ihren Schwellenunterseiten 7 angeordneten Schwellensohlen 8 auf einem
Schotterbett 28 aufliegen. Die Art der Befestigung der Schienen 2 und der Zwischenlagen
6 an den Schwellen 4 ist in den Darstellungen nicht gezeigt. Sie kann wie beim Stand
der Technik ausgeführt sein. Das Gleiche gilt für die Befestigung der Schwellensohlen
8 an den Schwellenunterseiten 7 der Schwellen 4.
[0027] Anstelle des Schotterbetts 28 kann auch ein an sich bekannter fester Unterbau z.B.
in Form von Betonplatten oder dergleichen vorhanden sein. Die Schwellensohlen 8 können,
insbesondere bei einem festen Unterbau, nicht nur auf der Schwellenunterseite 7 angeordnet
sein, sondern auch auf den Seitenflächen der jeweiligen Schwelle 4, vorzugsweise ein
Stück weit, nach oben ragen. Insbesondere in diesem Fall können die Schwellensohlen
8 auch als Schwellenschuhe bezeichnet werden. Diese können auch an sich bekannte Schwellenschuheinlegeplatten
aufweisen.
[0028] Abgesehen von Fig. 8 sind sowohl die Zwischenlagen 6 als auch die Schwellensohlen
8 als einschichtige Körper in Form der Elastomerschichten 10 bzw. 9 ausgebildet dargestellt.
Wie eingangs erläutert muss dies nicht so sein. Sowohl die Zwischenlagen 6 als auch
die Schwellensohlen 8 können zusätzlich zu ihren Elastomerschichten 10 bzw. 9 auch
noch weitere Schichten aufweisen, wie dies eingangs bereits erläutert wurde und anhand
der weiter unten noch erläuterten Fig. 8 auch beispielhaft zumindest für die Zwischenlage
6 beschrieben wird.
[0029] In allen nachfolgend beschriebenen Figuren wurden die Elastomerschichten 9 der Schwellensohlen
8 und auch die Elastomerschichten 10 der Zwischenlagen 6 unterschiedlich schraffiert.
Jede Art der Schraffur steht beispielhaft für eine gewisse Härte bzw. Weichheit der
jeweiligen Elastomerschicht 9 bzw. 10, wobei es bei der gewählten Darstellung rein
um die Verhältnisse relativ zueinander geht. In allen Darstellungen sind die härtesten
Elastomerschichten 9 bzw. 10 vertikal strichliert. Mittlere Härtegrade bzw. Weichheiten
sind schräg strichliert. Die relativ dazu weichesten Elastomerschichten 9 und 10 sind
durch eine horizontale Schraffur gekennzeichnet.
[0030] Fig. 2 zeigt den Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie AA im Zwischengleisbereich
15, in dem die Schienen 2 auch als Zwischenschienen 25 bezeichnet werden. Wie eingangs
erläutert sind zwei vertikal voneinander beabstandete elastische Ebenen vorhanden.
Die untere elastische Ebene wird durch die Elastomerschicht 9 der Schwellensohle 8
gebildet. Die obere elastische Ebene wird durch die Elastomerschichten 10 der Zwischenlagen
6 realisiert. Durch die Abstimmung der elastischen Eigenschaften bzw. der Weichheit
der jeweils zum Einsatz kommenden Elastomerschichten 9 und 10 kann, generell gesprochen,
die Gesamtelastizität entlang der Weiche 1 an die lokal jeweils vorhandenen Anforderungen
angepasst werden. Im Zwischengleisbereich 15 gemäß Fig. 2 ist die Elastizität bzw.
Weichheit der Elastomerschicht 9 der Schwellensohle 8 über die gesamte Längserstreckung
in Längsrichtung 31 der Schwelle 4 konstant ausgebildet. Die Elastomerschichten 10
der auf der Schwellenoberseite 5 angeordneten Zwischenlagen 6 sind härter als die
Elastomerschicht 9 der Schwellensohle 8, aber relativ zueinander gleich weich bzw.
hart ausgebildet.
[0031] Fig. 3 zeigt einen Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie BB aus Fig.1 in Längsrichtung
13 der Weiche 1 durch dieselbe Schwelle wie Fig. 2.
[0032] Fig. 4 zeigt den Vertikalschnitt im Herzstückbereich 16 der Weiche 1 entlang der
Schnittlinie CC aus Fig.1 und damit entlang einer als Langschwelle ausgebildeten Schwelle
4, welche bei der Überfahrt eines Zuges immer exzentrisch belastet wird, da der Zug
entweder entlang des Stammgleises 3 oder entlang des Zweiggleises 18 fährt. Dies führt
zwangsweise zu einer einseitigen Belastung und damit einer Tendenz zum Verkippen der
Schwellen 4 in diesem Bereich. Um dem entgegenzuwirken, sind die außen liegenden Bereiche
11 der Elastomerschicht 9 der Schwellensohle 8 härter ausgebildet als der zentrale
Bereich 12 der Elastomerschicht 9 der Schwellensohle 8. Dieser Möglichkeit zur Kompensation
von Verkippungseffekten sind aber Grenzen gesetzt. Um eine Überbeanspruchung dieser
Schwellen 4 in ihrem mittigen Abschnitt zu vermeiden, darf die Weichheit im der Schwellensohle
8 bzw. ihrer Elastomerschicht 9 im Bereich 12 nicht zu stark von den randlichen Bereichen
11 abweichen. Um trotzdem eine ideale Weichheit der Abstützung der zweiten Schienen
30 in diesem mittleren Bereich der Schwelle 4 zu erzielen, wird zusätzlich auch die
Weichheit der Elastomerschichten 10 der Zwischenlagen 6 entlang der Längsrichtung
31 der Schwelle 4 variiert. Es handelt sich somit um ein erstes Beispiel, bei dem
vorgesehen ist, dass die Elastomerschicht 9 der Schwellensohle 8 einer jeweiligen
der Schwellen 4 zumindest zwei unterschiedlich weiche Bereiche 11 und 12 aufweist,
wobei der härtere Bereich 11 der Elastomerschicht 9 der Schwellensohle 8 unter einer
ersten der Schienen 29 und der weichere Bereich 12 der Elastomerschicht 9 der Schwellensohle
8 unter einer zweiten der Schienen 30 angeordnet ist, wobei die erste der Schienen
29 und die zweite der Schienen 30 voneinander distanziert auf der Schwellenoberseite
5 der jeweiligen Schwelle 4 befestigt sind und die Elastomerschicht 10 der zwischen
der ersten der Schienen 29 und der Schwellenoberseite 5 dieser Schwelle 4 angeordneten
Zwischenlage 6 und die Elastomerschicht 10 der zwischen der zweiten der Schienen 30
und der Schwellenoberseite 5 dieser Schwelle 4 angeordneten Zwischenlage 6 relativ
zueinander unterschiedlich hart sind, wobei hier konkret vorgesehen ist, dass die
Elastomerschicht 10 der zwischen der ersten der Schienen 29 und der Schwellenoberseite
5 dieser Schwelle 4 angeordneten Zwischenlage 6 härter als die Elastomerschicht 10
der zwischen der zweiten der Schienen 30 und der Schwellenoberseite 5 dieser Schwelle
4 angeordneten Zwischenlage 6 ist.
[0033] Ein zweites Beispiel bei dem die Weichheit der Elastomerschichten 9 und 10 sowohl
in der Schwellensohle 8 als auch in den Zwischenlagen 6 entlang der Längsrichtung
31 der Schwelle 4 variiert wird, ist in Fig. 5 gezeigt. Es handelt sich hier um einen
Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie DD aus Fig. 1, also um einen Vertikalschnitt
der unmittelbar auf die letzte durchgehende Schwelle 20 folgenden Kurzschwelle 21.
Diese Kurzschwellen 21 neigen zur Verkippung, da sie aufgrund des einseitig beschränkten
Platzbedarfs auf einer Seite weniger weit über die Schiene 2 überstehen als auf der
gegenüberliegenden Seite. Diesem Verkippungseffekt kann mit unterschiedlich weichen
bzw. harten Bereichen 11 und 12 der Elastomerschicht 9 der Schwellensohle 8 ebenfalls
entgegengewirkt werden. Messungen haben allerdings gezeigt, dass hierdurch zwar eine
Glättung erreicht werden kann, trotzdem die eingebrachten Lasten aber noch sehr inhomogen
sind, sodass es im Unterbau, also hier im Schotterbett 28, dadurch zu unterschiedlichen
Setzungen kommen kann. Auch hier kann durch die zusätzlich vorhandenen Elastomerschichten
10 der Zwischenlagen 6 also durch eine zweite elastische Ebene eine weitere Feinabstimmung
der Elastizitäten bzw. Weichheit in Längsrichtung 31 entlang der Schwelle 4 erreicht
werden, was insgesamt zu einer verbesserten und homogeneren Lastabtragung auch im
Bereich dieser einseitig gekürzten Kurzschwellen 21 führt. Auch hier ist bevorzugt
vorgesehen, dass sich über einem weicheren Bereich 12 der Schwellensohle 8 eine weichere
Zwischenlage 6 und über dem härteren Bereich 11 der Schwellensohle 8 auch eine härtere
Zwischenlage 6 befindet.
[0034] Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt parallel zur Längsrichtung 13 der Weiche 1 bzw. des
Stammgleises 3 quer zu den Schwellen 4. Hier ist das Prinzip verwirklicht, dass Änderungen
der Elastizität in den Elastomerschichten 9 und 10 der Schwellensohle 8 und der Zwischenlage
6 ausschließlich versetzt zueinander, also nicht zwischen denselben Schwellen 4 realisiert
werden. Es ist in Fig. 6 somit vorgesehen, dass, in einer Längsrichtung 13 quer, vorzugsweise
orthogonal, zu den Schwellen 4 gesehen, die Elastomerschichten 9 der Schwellensohlen
8 von zumindest zwei der aufeinanderfolgend angeordneten Schwellen 4 relativ zueinander
unterschiedlich weich und auch die Elastomerschichten 10 der Zwischenlagen 6 auf zumindest
zwei der aufeinanderfolgend angeordneten Schwellen 4 ebenfalls relativ zueinander
unterschiedlich weich ausgebildet sind, wobei im Falle eines Wechsels der Weichheit
der Elastomerschicht 9 der Schwellensohle 8 von einer der Schwellen 4 zu der in der
Längsrichtung 13 darauf folgenden Schwelle 4 die Elastomerschichten 10 der Zwischenlagen
6 auf diesen beiden Schwellen 4 gleich weich sind und/oder im Falle eines Wechsels
der Weichheit der Elastomerschicht 10 der Zwischenlage 6 von einer der Schwellen 4
zu der in der Längsrichtung darauf folgenden Schwelle 4 die Elastomerschichten 9 der
Schwellensohlen 8 unter diesen beiden Schwellen 4 gleich weich sind. Dadurch, dass
die Änderungen der Elastizität bzw. Weichheit bei Übergängen in den beiden elastischen
Ebenen in Längsrichtung 13 versetzt zueinander stattfinden, werden sprunghafte Änderungen
in den elastischen Eigenschaften entlang der Weiche 1 vermieden. Es gibt also eine
Art Verschmierungs- bzw. Ausgleichseffekt. In Fig. 6 ist dies beispielhaft dargestellt.
Von links nach rechts gesehen ändert sich zwischen der ersten und der zweiten Schwelle
4 zunächst die Elastizität der Elastomerschicht 10 der Zwischenlage 6 während die
Elastizität der Elastomerschicht 9 der Schwellensohle 8 beim Übergang von der ersten
zur zweiten Schwelle 4 gleich bleibt. Von der zweiten zur dritten Schwelle 4 wird
dann die Elastizität bzw. Weichheit der Elastomerschicht 9 in der Schwellensohle 8
geändert, während am Übergang zwischen diesen beiden Schwellen die Elastizität bzw.
Weichheit der Elastomerschicht 10 der Zwischenlage 6 unverändert bleibt. Zwischen
der dritten und vierten sowie zwischen der vierten und fünften Schwelle 4 ändert sich
dann weder die Elastizität der Elastomerschicht 9 noch die der Elastomerschicht 10,
während sich zwischen der fünften und sechsten Schwelle 4 dann die Weichheit der Elastomerschicht
9 der Schwellensohle 8 ändert, während die Weichheit der Elastomerschicht 10 der Zwischenlage
6 gleich bleibt. Beim Übergang von der sechsten auf die siebte Schwelle 4 wird dann
die Weichheit der Elastomerschicht 10 der Zwischenlage 6 geändert, während sich in
der Weichheit der Elastomerschicht 9 der Schwellensohle 8 zwischen diesen beiden Schwellen
4 keine Änderung mehr ergibt. Dieses Prinzip wird günstigerweise über die gesamte
Längserstreckung der Weiche 1, also sowohl im Stammgleis 3 als auch im Zweiggleis
18 realisiert.
[0035] Bei den bislang anhand der Fig. 4 bis 6 geschilderten Prinzipien ist es grundsätzlich
günstig, dass bei einem Bettungsmodul der Elastomerschicht 9 der Schwellensohle 8
im Bereich von 0,02 bis 0,2 N/mm
3 die Steifigkeit der Elastomerschicht 10 der Zwischenlage 6 im Bereich zwischen 5
und 150 kN/mm liegt. Liegt der Bettungsmodul der Elastomerschicht 9 der Schwellensohle
8 im Bereich von 0,2 bis 0,3 N/mm
3, dann weist die Elastomerschicht 10 der Zwischenlage 6 bei solchen Varianten günstigerweise
eine Steifigkeit im Bereich von 10 bis 200 kN/mm auf. Liegt der Bettungsmodul der
Elastomerschicht 9 der Schwellensohle 8 hingegen in einem Bereich von 0,3 bis 0,6
N/mm
3, dann weist die Elastomerschicht 10 der Zwischenlage 6 bei den genannten Varianten
günstigerweise eine Steifigkeit im Bereich von 15 bis 250 kN/mm auf.
[0036] Fig. 7 zeigt den Schnitt ZZ aus Fig. 1 im Zungenvorrichtungsbereich 14. Zur Sicherstellung
eines entsprechend hohen Querverschiebewiderstandes zwischen der jeweiligen Schwelle
4 und dem Untergrund, hier in Form des Schotterbetts 28, kommen hier günstigerweise
Schwellensohlen 8 zum Einsatz, deren Elastomerschichten 10 zähelastische Eigenschaften
haben. Der EPM-Index der Elastomerschichten 9 der Schwellensohlen 8 in diesem Bereich
liegt günstigerweise im Bereich zwischen 10% und 25%, bevorzugt zwischen 10% und 20%.
Der Bettungsmodul der Elastomerschichten 9 der Schwellensohlen 8 in diesem Zungenvorrichtungsbereich
14 liegt günstigerweise im Bereich von 0,1 bis 0,6 N/mm
3. Um in vertikaler Richtung trotzdem eine ausreichend weiche Lagerung der Schienen
2 zu erreichen, sind in diesem Zungenvorrichtungsbereich 14 die Zwischenlagen 6 günstigerweise
entsprechend weich ausgebildet. Die Elastomerschichten 10 der Zwischenlagen 6 weisen
hier günstigerweise eine Steifigkeit im Bereich von 20 bis 200 kN/mm, bevorzugt von
40 bis 100 kN/mm, auf. Insgesamt ist im Zungenvorrichtungsbereich 14 der Weiche 1
somit günstigerweise vorgesehen, dass die Elastomerschicht 10 der Zwischenlage 6 auf
einer jeweiligen der Schwellen 4 weicher ist als die Elastomerschicht 9 der Schwellensohle
8 unter dieser Schwelle 4.
[0037] In den bislang gezeigten Schnitten besteht die Zwischenlage 6 jeweils aus einer einzigen
Elastomerschicht 10. Wie eingangs bereits erläutert, kann aber auch die Zwischenlage
6 mehrschichtig und aus verschiedenen Materialien aufgebaut sein. Ein solches Beispiel
ist in Fig. 8 gezeigt. Hier weist die Zwischenlage 6 zusätzlich zur Elastomerschicht
10 eine Metallplatte 32 auf. Auf der Metallplatte 32 ist die Schiene 2 befestigt.
Solche Metallplatten 32 können z.B. dazu eingesetzt werden, die Fläche, mit der auf
die Elastomerschicht 10 der Zwischenlage 6 gedrückt wird, zu vergrößern. Natürlich
gibt es zahlreiche andere Varianten, wie die Zwischenlage 6 mehrschichtig aufgebaut
sein kann. Dies gilt auch für die Schwellensohle 8, wobei hier insbesondere auf den
eingangs bereits erwähnten Stand der Technik, welcher mehrschichtige Schwellensohlen
8 zeigt, verwiesen wird.
Legendezuden Hinweisziffern:
1 |
Weiche |
17 |
Herzstück |
2 |
Schiene |
18 |
Zweiggleis |
3 |
Stammgleis |
19 |
Radlenker |
4 |
Schwelle |
20 |
LDS |
5 |
Schwellenoberseite |
21 |
Kurzschwelle |
6 |
Zwischenlage |
22 |
Zungenschienen |
7 |
Schwellenunterseite |
23 |
Zungenschienengelenk |
8 |
Schwellensohle |
24 |
Backenschienen |
9 |
Elastomerschicht |
25 |
Zwischenschienen |
10 |
Elastomerschicht |
26 |
Flügelschienen |
11 |
Bereich |
27 |
Anschlussschienen |
12 |
Bereich |
28 |
Schotterbett |
13 |
Längsrichtung |
29 |
erste Schiene |
14 |
Zungenvorrichtungbereich |
30 |
zweite Schiene |
15 |
Zwischengleisbereich |
31 |
Längsrichtung |
16 |
Herzstückbereich |
32 |
Metallplatte |
1. Weiche (1) für eine Gleisanlage für Schienenfahrzeuge, wobei die Weiche (1) Schienen
(2) und eine Abfolge von Schwellen (4) aufweist und jeweils auf einer Schwellenoberseite
(5) der jeweiligen Schwelle (4) zumindest zwei der Schienen (2) einander paarweise
gegenüberliegend befestigt sind und zwischen einer jeweiligen der Schienen (2) und
der jeweiligen Schwellenoberseite (5) jeweils eine Zwischenlage (6) angeordnet ist
und die Schwellen (4) jeweils auf, ihren jeweiligen Schwellenoberseiten (5) gegenüberliegenden,
Schwellenunterseiten (7) jeweils eine Schwellensohle (8) aufweisen und die Schwellensohlen
(8) jeweils zumindest eine Elastomerschicht (9) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenlagen (6) jeweils zumindest eine Elastomerschicht (10) aufweisen.
2. Weiche (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Weiche (1) die Elastomerschichten (9) von zumindest zwei verschiedenen Schwellensohlen
(8) einen voneinander verschiedenen Bettungsmodul aufweisen und/oder dass in der Weiche
(1) die Elastomerschichten (10) von zumindest zwei verschiedenen Zwischenlagen (6)
eine voneinander verschiedene Steifigkeit aufweisen.
3. Weiche (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerschicht (9) der jeweiligen Schwellensohle (8) einen Bettungsmodul im
Bereich von 0,02 N/mm3 bis 0,6 N/mm3, vorzugsweise von 0,1 N/mm3 bis 0,5 N/mm3, besonders
bevorzugt von 0,15 N/mm3 bis 0,4 N/mm3, aufweist und/oder dass die Elastomerschicht
(10) der jeweiligen Zwischenlage (6) eine Steifigkeit im Bereich von 5 kN/mm bis 1000
kN/mm, vorzugsweise von 10 kN/mm bis 300 kN/mm, besonders bevorzugt von 20 kN/mm bis
200 kN/mm, aufweist.
4. Weiche (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerschicht (10) der jeweiligen Zwischenlage (6) und/oder die Elastomerschicht
(9) der jeweiligen Schwellensohle (8), vorzugsweise geschäumtes, Polyurethan oder
Gummi oder eine Mischung mit, vorzugsweise geschäumtem, Polyurethan und/oder Gummi
aufweist oder daraus besteht.
5. Weiche (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerschicht (9) der Schwellensohle (8) einer jeweiligen der Schwellen (4)
zumindest zwei unterschiedlich weiche Bereiche (11, 12) aufweist, wobei der härtere
Bereich (11) der Elastomerschicht (9) der Schwellensohle (8) unter einer ersten der
Schienen (2, 29) und der weichere Bereich (12) der Elastomerschicht (9) der Schwellensohle
(8) unter einer zweiten der Schienen (2, 30) angeordnet ist, wobei die erste der Schienen
(2, 29) und die zweite der Schienen (2, 30) voneinander distanziert auf der Schwellenoberseite
(5) der jeweiligen Schwelle (4) befestigt sind und die Elastomerschicht (10) der zwischen
der ersten der Schienen (2, 29) und der Schwellenoberseite (5) dieser Schwelle (4)
angeordneten Zwischenlage (6) und die Elastomerschicht (10) der zwischen der zweiten
der Schienen (2, 30) und der Schwellenoberseite (5) dieser Schwelle (4) angeordneten
Zwischenlage (6) relativ zueinander unterschiedlich weich sind.
6. Weiche (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerschicht (10) der zwischen der ersten der Schienen (2, 29) und der Schwellenoberseite
(5) dieser Schwelle (4) angeordneten Zwischenlage (6) härter als die Elastomerschicht
(10) der zwischen der zweiten der Schienen (2, 30) und der Schwellenoberseite (5)
dieser Schwelle (4) angeordneten Zwischenlage (6) ist.
7. Weiche (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass, in einer Längsrichtung (13) quer, vorzugsweise orthogonal, zu den Schwellen (4)
gesehen, die Elastomerschichten (9) der Schwellensohlen (8) von zumindest zwei der
aufeinanderfolgend angeordneten Schwellen (4) relativ zueinander unterschiedlich weich
und auch die Elastomerschichten (10) der Zwischenlagen (6) auf zumindest zwei der
aufeinanderfolgend angeordneten Schwellen (4) ebenfalls relativ zueinander unterschiedlich
weich ausgebildet sind, wobei im Falle eines Wechsels der Weichheit der Elastomerschicht
(9) der Schwellensohle (8) von einer der Schwellen (4) zu der in der Längsrichtung
(13) darauffolgenden Schwelle (4) die Elastomerschichten (10) der Zwischenlagen (6)
auf diesen beiden Schwellen (4) gleich weich sind und/oder im Falle eines Wechsels
der Weichheit der Elastomerschicht (10) der Zwischenlage (6) von einer der Schwellen
(4) zu der in der Längsrichtung (13) darauf folgenden Schwelle (4) die Elastomerschichten
(9) der Schwellensohlen (8) unter diesen beiden Schwellen (4) gleich weich sind.
8. Weiche (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass, insbesondere in einem Zungenvorrichtungsbereich (14) der Weiche (1), die Elastomerschicht
(10) der Zwischenlage (6) auf einer jeweiligen der Schwellen (4) weicher ist als die
Elastomerschicht (9) der Schwellensohle (8) unter dieser Schwelle (4).
9. Weiche (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass, insbesondere in einem Zungenvorrichtungsbereich (14) der Weiche (1), die Elastomerschichten
(9) der Schwellensohle (8) zähelastisch mit einem EPM-Index in einem Bereich von 10%
bis 25%, bevorzugt von 10% bis 20%, ausgebildet sind.
10. Weiche (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass, insbesondere in einem Zungenvorrichtungsbereich (14) der Weiche (4), die Elastomerschichten
(10) der Zwischenlagen (6) eine Steifigkeit in einem Bereich von 20 kN/mm bis 200
kN/mm, vorzugsweise von 40 kN/mm bis 100 kN/mm, aufweisen.