(19)
(11) EP 3 798 405 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.03.2021  Patentblatt  2021/13

(21) Anmeldenummer: 19199312.0

(22) Anmeldetag:  24.09.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 9/307(2006.01)
E06B 9/327(2006.01)
E06B 9/30(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: STORENMATERIAL AG
8954 Geroldswil (CH)

(72) Erfinder:
  • STINGELIN, Christophe
    5724 Dürrenäsch (CH)

(74) Vertreter: Troesch Scheidegger Werner AG 
Schwäntenmos 14
8126 Zumikon
8126 Zumikon (CH)

   


(54) VERDUNKELUNGSSCHILD FÜR EINEN LAMELLENSTORE


(57) Ein Verdunkelungsschild (12) für eine Lamellenstore (10) umfasst wenigstens eine Verdunkelungsblende (14), welche an eine Führungsschiene (16) der Lamellenstore (10) anbringbar ist, und einen Verstellmechanismus. Der Verstellmechanismus ist ausgebildet, die Verdunkelungsblende (14) in einem im Wesentlichen vollständig geöffneten Zustand der Lamellenstore (10) in eine erste Position zu überführen, in welcher sich die Verdunkelungsblende (14) nicht mit einem Storenbehang (18) der Lamellenstore (10) überlappt. Ferner ist der Verstellmechanismus ausgebildet, die Verdunkelungsblende (14) in einem im Wesentlichen vollständig geschlossenen Zustand der Lamellenstore (10) in eine zweite Position zu überführen, in welcher sich die Verdunkelungsblende (14) mit dem Storenbehang (18) der Lamellenstore (10) überlappt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verdunkelungsschild für eine Lamellenstore sowie eine Lamellenstore gemäss Ansprüchen 1 und 14 der vorliegenden Erfindung.

[0002] Lamellenstoren dienen zum Schutz gegen Sonnenstrahlen und Witterung. Die Lamellenstoren können insbesondere an der Aussenseite eines Gebäudes vor Fenstern und/oder Türen angebracht werden. Es sind Lamellenstoren bekannt, welche einen Storenbehang mit einer Mehrzahl von Lamellen und eine den Storenbehang unten abschliessende Unterschiene enthalten. Die Lamellen und die abschliessende Unterschiene können seitlich zwischen jeweiligen Führungsschienen geführt werden. Die Lamellen können zusammen mit der abschliessenden Unterschiene durch flexible Verbindungselemente, z.B. Kordeln, miteinander verbunden werden. Zusätzlich können die einzelnen Lamellen in verschiedene Neigungsstellungen verschwenkt werden, um hierdurch einen Lichteinfall zu regulieren. Wenn der Storenbehang in die tiefst mögliche Stellung abgesenkt ist und die einzelnen Lamellen zusammen mit der Unterschiene maximal aus der horizontalen Stellung heraus geschwenkt sind, kann ein Lichteinfall weitestgehend abgeschirmt werden, bzw. ein hoher Verdunkelungsgrad erzielt werden.

[0003] Es besteht im Stand der Technik ein Problem darin, dass selbst im geschlossenen Zustand des Storenbehangs noch Licht ins Gebäudeinnere einfällt, und zwar durch einen Spalt, welcher sich zwischen dem Storenbehang und den Führungsschienen einstellt. Somit wird keine vollständige Verdunkelung erreicht. Ebenso nachteilhaft ist kein vollständiger Sichtschutz von aussen ins Gebäudeinnere gewährleistet. Zudem sind Einbruchhemmung und Windstabilität nicht immer ausreichend gewährleistet.

[0004] In der Druckschrift CH 712 613 A1 wird zur Verdunkelung des Storenbehangs in der geschlossenen Stellung vorgeschlagen, dass vorragende Abschnitte von einer Blendenfläche einer jeweiligen Lamelle mit den Führungsschienen in Anlage gebracht werden und sich wenigstens abschnittsweise mit den seitlichen Führungsschienen überlappen. Obwohl durch diese Lösung eine sehr gute Verdunkelung erzielt wird, besteht ein Problem in dieser Lösung darin, dass herkömmliche bzw. bereits bestehende Lamellenstoren durch Lamellenstoren gemäss dieser Lösung ersetzt werden müssen oder zumindest einzelne Bauteile, z.B. die einzelnen Lamellen, usw., ausgetauscht werden müssen. Hierdurch entstehen hohe Kosten und ein hoher Zeitaufwand. Zudem müssen Lamellenstoren bzw. einzelne Bauteile davon ausgetauscht und entsorgt werden, obwohl sie noch lange nicht verschlissen sind.

[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verdunkelungsschild für eine Lamellenstore und eine Lamellenstore mit einem solchen Verdunkelungsschild anzugeben, welche die vorstehend genannten Nachteile nicht aufweisen. Diese Aufgabe wird durch ein Verdunkelungsschild mit den Merkmalen gemäss Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsvarianten sowie eine Lamellenstore mit einem solchen Verdunkelungsschild sind in weiteren Ansprüchen angegeben.

[0006] Erfindungsgemäss umfasst ein Verdunkelungsschild für eine Lamellenstore wenigstens eine Verdunkelungsblende, welche an eine Führungsschiene der Lamellenstore anbringbar ist, und einen Verstellmechanismus, welcher ausgebildet ist, die Verdunkelungsblende in einem im Wesentlichen vollständig geöffneten Zustand der Lamellenstore in eine erste Position zu überführen, in welcher sich die Verdunkelungsblende nicht mit einem Storenbehang der Lamellenstore überlappt, und die Verdunkelungsblende in einem im Wesentlichen vollständig geschlossenen Zustand der Lamellenstore in eine zweite Position zu überführen, in welcher sich die Verdunkelungsblende mit dem Storenbehang der Lamellenstore überlappt.

[0007] Ein Vorteil des erfindungsgemässen Verdunkelungsschilds besteht darin, dass es bei einer herkömmlichen bzw. bereits bestehenden Lamellenstore nachträglich montiert werden kann und somit vorteilhaft als Adaptionsbausatz dient. Bei der bereits bestehenden Lamellenstore, bzw. deren Bauteilen, müssen keine oder nur geringfügige Modifikationen vorgenommen werden, wodurch Kosten und Zeit eingespart werden. Mit anderen Worten, kann das Verdunkelungsschild an bestehende Lamellenstore adaptiert werden. Hierbei kann das Verdunkelungsschild im Produktionswerk an die Lamellenstore angebracht und schliesslich als Einheit an die Baustelle geliefert werden. Es kann auch möglich sein, dass das Verdunkelungsschild an eine bereits am Bau montierte Lamellenstore angebracht wird, d.h. das Verdunkelungsschild an eine bereits eingebaute Lamellenstore adaptiert wird.

[0008] Das Verdunkelungsschild gemäss der vorliegenden Erfindung erlaubt eine nahezu vollständige Abschottung eines direkten Lichteinfalls im geschlossenen Zustand des Storenbehangs, da die Verdunkelungsblende den Spalt zwischen dem Storenbehang und der Führungsschiene abdeckt. Hierzu wird die Verdunkelungsblende in eine Position, auch als zweite Position bezeichnet, überführt, an welcher sich die Verdunkelungsblende mit dem Storenbehang der Lamellenstore überlappt. Sobald der Storenbehang geöffnet wird, wird die Verdunkelungsblende in eine Anfangsposition, auch als erste Position bezeichnet, überführt, an welcher sich die Verdunkelungsblende nicht mit dem Storenbehang der Lamellenstore überlappt. Somit wird ermöglicht, dass die einzelnen Lamellen in eine von der vertikalen Ausrichtung abweichende Ausrichtung geschwenkt werden können. Hierdurch kann der Lamellenstapel z.B. in horizontaler Stellung gehalten werden und ist ein Lichteinfall ins Gebäudeinnere auch dann ermöglicht, wenn der Storenbehang nicht vollständig geöffnet ist. Der Benutzer kann somit nahezu ungestört nach Aussen schauen. Insgesamt ist eine Lamellenstore geschaffen, welche mit einfachen Mitteln eine nahezu vollständige Verdunkelung und zudem eine sehr umfassende Licht-/Helligkeit-Regulierung bietet. Ferner vorteilhaft resultiert eine verbesserte Einbruchhemmung, da sich die Lamellen weder aufschwenken noch wegdrücken lassen. Ein weiterer Vorteil ist in der verbesserten Windstabilität zu finden, da die Lamellen nach innen abgestützt werden können.

[0009] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds sind die Verdunkelungsblenden jeweils derart an den Führungsschienen anbringbar, dass die Längsachse der Verdunkelungsblende und die Längsachse der Führungsschiene im Wesentlichen zueinander parallel verlaufen. Somit fügt sich das Verdunkelungsschild optisch insgesamt gut in die Lamellenstore ein und benötigt zudem einen reduzierten Platz.

[0010] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds sind die Verdunkelungsblenden jeweils in einer Ebene verstellbar, welche im Wesentlichen parallel zur Ebene des Storenbehangs verläuft. In diesem Aspekt kann die Verdunkelungsblende in Richtung des Storenbehangs soweit verschoben werden, bis sie sich mit dem Storenbehang überlappt. Hierdurch wird der Spalt zwischen Storenbehang und Führungsschiene zuverlässig abgedeckt, sodass kein direktes Licht mehr einfällt.

[0011] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds ist der Verstellmechanismus dazu ausgebildet, die Verdunkelungsblende durch Umdrehen einer Spindel in eine Drehrichtung zum Schliessen des Storenbehangs in die zweite Position zu verstellen, und durch Umdrehen der Spindel in eine Drehrichtung zum Öffnen des Storenbehangs in die erste Position zu verstellen. Dieser Aspekt ermöglicht die Adaption des Verdunkelungsschilds an z.B. eine bereits in der Lamellenstore verbauten Antriebswelle. Somit werden Zeit und Kosten eingespart. Die Steuerung des Verdunkelungsschilds kann einfach mittels des Verstellmechanismus vorgenommen werden, der an der Spindel adaptiert wird.

[0012] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds ist die Spindel mit einem Aussengewinde versehen, wobei der Verstellmechanismus ferner einen mit der Spindel gewindemässig gekoppelten Läufer mit einem Anschlag und ein mit der Spindel drehfest gekoppeltes Anschlagelement enthält. Der Läufer ist gewindemässig mit der Spindel gekoppelt und kann durch beispielsweise ein Federelement in eine Ausgangsstellung gedrängt werden, in der die Verdunkelungsblende den Spalt zwischen Lamellenstore und Führungsschiene freigibt (erste Position). Das Anschlagelement kann am Ende der Spindel angebracht sein. Beim Umdrehen der Spindel in eine Richtung zum Schliessen des Storenbehangs nähert sich das Anschlagelement somit dem Läufer an. In einem Zustand z.B. während oder nach dem vollständigen Schliessen des Storenbehangs kann das Anschlagelement mit dem Anschlag des Läufers in Anlage gelangen, bzw. hieran anschlagen. Hierdurch wird der Läufer bei weiterer Umdrehung der Spindel ebenfalls umdreht (entgegen der Federkraft), wobei diese Umdrehung des Läufers in eine Verschiebung der Verdunkelungsblende überführt wird, derart, dass die Verdunkelungsblende den Spalt zwischen Lamellenstore und Führungsschiene abdeckt (zweite Position). Um eine Kollision zwischen dem Verdunkelungsschild und den Lamellen zu vermeiden, sollte der Mechanismus erst in Gang gesetzt werden, wenn die Lamellen geschlossen sind. Allerdings ist eine Ingangsetzung des Mechanismus auch während des Schliessens bzw. Öffnens des Storenbehangs möglich.

[0013] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds sind der Läufer und die Verdunkelungsblende miteinander koppelbar. Hierbei können der Läufer und die Verdunkelungsblende über ein Gelenkelement miteinander gekoppelt sein. In einem weiteren Beispiel können der Läufer und die Verdunkelungsblende derart in Wirkverbindung zueinander stehen, dass der Läufer und die Verdunkelungsblende zwar voneinander getrennt sind, der Läufer jedoch die Verdunkelungsblende nach unten drücken kann, sobald durch den Läufer umdreht.

[0014] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds enthält das Anschlagelement einen Vorsprung, welcher ausgebildet ist, durch Umdrehen der Spindel in eine Drehrichtung zum Schliessen des Storenbehangs gegen den Anschlag des Läufers anzuschlagen und den Läufer über das Aussengewinde der Welle geführt zu umdrehen. In einem weiteren vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds ist der Läufer ausgebildet, die Verdunkelungsblende im Verlaufe der Umdrehungen über das Aussengewinde von der Welle in die zweite Position zu bewegen. Diese Anordnung erlaubt ein zuverlässiges Verschieben der Verdunkelungsblende zum Abdecken bzw. Freigeben des Spalts zwischen Storenbehang und Führungsschiene.

[0015] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds ist die Verdunkelungsblende mit wenigstens einem Führungsschlitz versehen, in welchen wenigstens ein direkt oder indirekt an der Führungsschiene anbringbarer Führungsnocken eingreift. Die Verdunkelungsblende kann durch diese Anordnung direkt oder indirekt an die Führungsschiene angebracht werden. In einem weiteren vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds ist der Führungsschlitz derart in die Verdunkelungsblende eingetragen, dass die Verdunkelungsblende zwischen der ersten und zweiten Position bewegbar ist, zum Führen der Verdunkelungsblende in einer Ebene im Wesentlichen parallel zum Storenbehang.

[0016] In einem vorteilhaften Aspekt umfasst das Verdunkelungsschild ein Federelement, welches ausgebildet ist, den Läufer federelastisch in eine Ausgangsstellung zu überführen, sobald die Spindel in eine Drehrichtung zum Öffnen des Storenbehangs gedreht wird. Das Federelement kann eine Zugfeder sein, die an einem Ende direkt oder indirekt mit dem Läufer verbunden ist und an ihrem weiteren Ende mit einem statischen Bauteil von z.B. der Lamellenstore verbunden ist. Das Federelement kann den Läufer im unbelasteten Zustand nach oben drücken bzw. vorspannen.

[0017] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds ist die Verdunkelungsblende schwenkbar, wobei die Schwenkachse in Längsrichtung der Führungsschiene verläuft. Auch in diesem Aspekt kann die Verdunkelungsblende nachträglich direkt oder indirekt an die Führungsschiene angebracht werden. In einem vorteilhaften Aspekt umfasst das Verdunkelungsschild ferner einen Verstellmechanismus, welcher ausgebildet ist, die Verdunkelungsblende in die zweite Position zu schwenken, sobald der Storenbehang geschlossen ist, und die Verdunkelungsblende in die erste Position zu schwenken, sobald der Storenbehang geöffnet ist.

[0018] Die Steuerung des Verdunkelungsschilds, d.h. die Steuerung des Schliess- oder Öffnungsprozesses des Verdunkelungsschilds, wird über die Antriebswelle vorgenommen. Die Antriebswelle kann eine definierte Endstellung haben, über welche bekannt ist, wann die Lamellen schliessen. Somit lassen sich Vorhersagen treffen, wie viele Gewindegänge es braucht und bei welchem Drehwinkel die Lamellen geschlossen sind.

[0019] Die Erfindung betrifft ebenso eine Lamellenstore mit einem Verdunkelungsschild nach einem der Ansprüche 1 bis 13 zum Abdecken eines Spalts zwischen dem Storenbehang und den Führungsschienen im geschlossenen Zustand des Storenbehangs, und zum Freigeben des Spalts zwischen dem Storenbehang und den Führungsschienen im geöffneten Zustand des Storenbehangs.

[0020] Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die vorstehenden Ausführungsvarianten beliebig kombinierbar sind. Lediglich diejenigen Kombinationen von Ausführungsvarianten sind ausgeschlossen, die durch die Kombination zu Widersprüchen führen würden.

[0021] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen weiter erläutert. Dabei zeigen:
Figuren 1a-d
mehrere Aussenansichten von einer Lamellenstore mit einem Verdunkelungsschild gemäss der Erfindung in einer ersten Ausführungsform;
Figuren 2a,b
mehrere Detailansichten auf einen Abschnitt von einem Verstellmechanismus der Lamellenstore;
Figuren 3a,b
mehrere Perspektivansichten auf den Verstellmechanismus der Lamellenstore;
Figuren 4a-c
weitere Perspektivansichten auf den Verstellmechanismus der Lamellenstore;
Figuren 5a,b
Schnittansichten durch zwei Führungsschienen und Verdunkelungsblenden eines Verdunkelungsschilds;
Figuren 6a-c
mehrere Perspektivansichten von einer an einer Führungsschiene angebrachten Verdunkelungsblende zur Erläuterung des Verdunkelungsschildes;
Figuren 7a,b
Aussenansichten von einer Lamellenstore mit einem Verdunkelungsschild gemäss der Erfindung in einer zweiten Ausführungsform; und
Figuren 8a-d
mehrere Detailansichten zur Erläuterung des Verdunkelungsschildes gemäss der zweiten Ausführungsform;


[0022] Figuren 1a-d zeigen mehrere Aussenansichten von einer Lamellenstore 10 mit einem Verdunkelungsschild 12 gemäss der Erfindung in einer ersten Ausführungsform.

[0023] Das Verdunkelungsschild 12 umfasst eine Verdunkelungsblende 14, welche an eine Führungsschiene 16 der Lamellenstore 10 angebracht bzw. hiermit gekoppelt ist. Die Verdunkelungsblende 14 ist in einer Ebene verstellbar, welche im Wesentlichen parallel zur Ebene eines geschlossenen Storenbehangs 18 aus mehreren (geschlossenen) Lamellen 20',20" verläuft. Die Verdunkelungsblende 14 ist derart an der Führungsschiene 16 angebracht, dass die Längsachse der Verdunkelungsblende 14 parallel zur Längsachse der Führungsschiene 16 verläuft.

[0024] In den Figuren 1a,b ist der Storenbehang 18 der Lamellenstore 10 in einem geschlossenen Zustand gezeigt, d.h. die einzelnen Lamellen 20',20" des Storenbehangs 18 sind heruntergefahren und im Wesentlichen vertikal geschwenkt. In diesem Zustand ist die Verdunkelungsblende 14 an eine Position, auch als zweite Position bezeichnet, überführt, in welcher sich die Verdunkelungsblende 14 mit dem Storenbehang 18 der Lamellenstore 10 überlappt. Somit ist ein Spalt zwischen dem Storenbehang 18 und der Führungsschiene 16 abgedeckt, wodurch eine vollständige Lichtabschottung realisiert werden kann. Ferner vorteilhaft ist durch die Erfindung eine verbesserte Einbruchhemmung realisiert, da sich die Lamellen 20',20" weder aufschwenken noch wegdrücken lassen. Ein weiterer Vorteil besteht in der verbesserten Windstabilität, da die Lamellen 20',20" nach innen abgestützt werden können.

[0025] In den Figuren 1c,d ist der Storenbehang 18 der Lamellenstore 10 in einem geöffneten Zustand gezeigt, d.h. die einzelnen Lamellen 20',20" des Storenbehangs 18 sind in einer von der vertikalen Ausrichtung abweichenden Ausrichtung geschwenkt. Beispielsweise, und wie in den Figuren gezeigt, können die einzelnen Lamellen 20',20'' des Storenbehangs 18 in die Horizontale geschwenkt sein. Insgesamt wird somit eine sehr umfassende Licht-/Helligkeit-Regulierung realisiert, und der Benutzer kann nahezu ungestört nach Aussen schauen.

[0026] In diesem Zustand ist die Verdunkelungsblende 14 an eine Position, auch als erste Position bezeichnet, überführt, in welcher sich die Verdunkelungsblende 14 mit dem Storenbehang 18 der Lamellenstore 10 nicht überlappt. Hierdurch wird ermöglicht, dass die einzelnen Lamellen 20',20" in die von der vertikalen Ausrichtung abweichende Ausrichtung geschwenkt werden können.

[0027] Figuren 2a,b, 3a,b und 4a-c zeigen mehrere Detailansichten bzw. Perspektivansichten eines Abschnitts von einem Verstellmechanismus der Lamellenstore 10.

[0028] Eine Spindel 22 wird durch eine Antriebswelle der Lamellenstore 10 angetrieben und umdreht sich während des gesamten Bewegungszyklus des Storenbehangs 18, d.h. umdreht sich im Verlaufe einer Aufwärts- und Abwärtsbewegung des Storenbehangs 18. Die Spindel 22 ist mit einem Aussengewinde versehen, wie am deutlichsten in den Figuren 3a-4c zu erkennen. An dem in Figuren 2a,b gezeigten Längsende der Spindel 22 ist ein Anschlagelement 24 aufgesetzt, bzw. hiermit drehfest gekoppelt, welches sich mit der Spindel 22 umdrehen kann. Das Anschlagelement 24 ist wiederum mit einem Vorsprung 26 versehen. Ein Läufer 28 steht gewindemässig mit dem Aussengewinde der Spindel 22 in Eingriff. Der Läufer 28 ist wiederum mit einem Anschlag 30 versehen, welcher dem Anschlagelement 24 bzw. dem Vorsprung 26 zugewandt ist. Der Anschlag 30 kann z.B. keilförmig ausgebildet sein. Der Läufer 28 ist durch ein Federelement 32 vorgespannt.

[0029] Zum Schliessen des Storenbehangs 18 wird die Spindel 22 in der in den Figuren gezeigten Ansicht im Uhrzeigersinn umdreht. Durch die gewindemässige Kopplung - mit jeder weiteren Umdrehung der Spindel 22 - nähert sich das Anschlagelement 24 mit seinem Vorsprung 26 dem flächigen Abschnitt des Anschlags 30 am Läufer 28 an. Ab einem bestimmten Zustand schlägt der Vorsprung 26 schliesslich an den Anschlag 30 an, d.h. berühren sich eine Fläche X des Vorsprungs 26 und eine Fläche Y des Anschlags 30. Ab diesem Zustand überträgt das Anschlagelement 24 jede weitere Umdrehung der Spindel 22 auf den Läufer 28, woraus eine Umdrehung des Läufers 28 resultiert, wie in Figuren 2a,b gezeigt.

[0030] Durch diese Umdrehung des Läufers 28 wird die hiermit gekoppelte Verdunkelungsblende 14 entgegen der Federspannung nach unten gedrückt. Diese Abwärtsbewegung der Verdunkelungsblende 14 wird wiederum durch eine Anordnung aus in die Verdunkelungsblende 14 eingetragene Führungsschlitze 34',34" und an der Führungsschiene 16 angebrachte Führungsbolzen 36',36'' in eine Seitwärtsbewegung der Verdunkelungsblende 14 nach rechts und somit in Richtung zum Storenbehang 18 (und in Überlappung hiermit) überführt.

[0031] Es ist zu bemerken, dass der Vorsprung 26 erst in einem Zustand gegen den Anschlag 30 anschlägt, in dem der Storenbehang 18 in der untersten Storenendlage steht oder kurz davor steht, d.h. der Storenbehang 18 vollständig geschlossen ist oder kurz davor steht. In diesem Zustand gehen die einzelnen Lamellen 20',20" in die vertikale Ausrichtung über, sodass sich die Verdunkelungsblende 14 mit der somit gebildeten Fläche (Storenbehang 18) überlappen kann. Wie in den Figuren gezeigt, können der Läufer 28 und die Verdunkelungsblende 14 über ein Gelenkelement 38 miteinander gekoppelt sein. Alternativ, obwohl nicht gezeigt, können der Läufer 28 und die Verdunkelungsblende 14 indirekt miteinander gekoppelt sein.

[0032] Sobald die Spindel 22 in die zur vormals entgegengesetzten Richtung gedreht wird, d.h. in Richtung zum Öffnen des Storenbehangs 18, wird der Läufer 28 mittels angelegter Federkraft durch das Federelement 32 in ebenso entgegengesetzte Richtung gedreht. Hierdurch wird die Verdunkelungsblende 14 nach oben bewegt, wodurch sie gleichzeitig nach links verschoben wird, d.h. aus der Überlappung mit dem Storenbehang 18 heraus. Hierdurch können die Lamellen 20',20'' aus der vertikalen Ausrichtung heraus geschwenkt werden, z.B. in horizontale Ausrichtung.

[0033] Figuren 5a,b veranschaulichen anhand von Schnittansichten die Anordnung der Verdunkelungsblende 14 an beide Führungsschienen 16, während Figuren 6a-c beispielhaft das Anbringen einer Verdunkelungsblende 14 an die Führungsschiene 16 darstellen. Die Führungsschiene 16 kann Längsnuten aufweisen, über welche die Führungsbolzen 36',36'' längsverstellbar montiert werden können. Die Führungsbolzen 36',36'' erstrecken sich über einen z.B. zylindrischen Halsabschnitt durch die Führungsschlitze 34',34" der Verdunkelungsblende 14 und halten diese durch einen verdickten Kopfabschnitt. In dieser Anordnung können die Führungsbolzen 36',36'' jeweils über ihr Aussengewinde mit jeweils in den Nuten eingelassenen Kontermuttern 39' verschraubt werden.

[0034] Die Führungsschlitze 34',34" sind in Relation zur Längsachse der Verdunkelungsblende 14 hierin jeweils angewinkelt eingetragen, z.B. in einem Winkel zur Längsachse zwischen 30° und 60°, vorzugsweise in einem Winkel von 45°. Die Führungsschlitze 34',34" verlaufen dabei derart, dass die Verdunkelungsblende 14 nach unten als auch in Richtung zum Storenbehang (nicht gezeigt) verstellt werden kann, wenn an sie eine nach unten gerichtete Kraft angelegt wird. Die Verdunkelungsblende 14 kann aus optischen Gründen und/oder zum Schutz gegen z.B. Staub, Feuchtigkeit und Schmutz von aussen mit einer Decklamelle 40 abgedeckt werden. Somit sind vorteilhaft auch die Führungsbolzen 36',36'' abgedeckt.

[0035] Figuren 7a,b zeigen Aussenansichten von einer Lamellenstore 10 mit einem Verdunkelungsschild 12 gemäss der Erfindung in einer zweiten Ausführungsform, und Figuren 8a-d zeigen mehrere Detailansichten hierzu.

[0036] In der zweiten Ausführungsform ist die Verdunkelungsblende 14 schwenkbar, wobei die Schwenkachse in Längsrichtung der Führungsschiene 16 verläuft. Hierbei wird die Verdunkelungsblende 14 in die zweite Position geschwenkt, sobald der Storenbehang 18 geschlossen ist (siehe auch Fig. 8d), und wird die Verdunkelungsblende 14 in die erste Position geschwenkt (siehe auch Fig. 8c), sobald der Storenbehang 18 geöffnet ist. Somit überlappt sich die Verdunkelungsblende 14 mit dem Storenbehang 18, sobald dieser geschlossen ist und wird der Spalt zwischen Storenbehang 18 und Führungsschiene 16 zuverlässig abgedeckt. Hierdurch fällt kein direktes Licht mehr ins Innere eines Gebäudes ein. Auch in dieser Ausführung resultieren ferner vorteilhaft eine verbesserte Einbruchhemmung und Windstabilität.

[0037] Das Verdunkelungsschild 12 kann über eine Scharniereinheit 42 an die Führungsschiene 16 angelenkt werden. Hierzu kann ein verdickter, im Wesentlichen wulstförmiger Abschnitt 44 der Verdunkelungsblende 14 durch wenigstens eine Schelle 46 drehbar gelagert sein.

[0038] Die Verdunkelungsblende 14 kann durch einen in der Lamellenstore umfassten Verstellmechanismus geschwenkt werden, wobei der Verstellmechanismus mit der Antriebswelle gekoppelt sein kann. Der Verstellmechanismus ist dazu ausgebildet, die Verdunkelungsblende 14 in die zweite Position zu schwenken, sobald die Lamellen 20',20" in vertikaler Ausrichtung geschwenkt sind, und die Verdunkelungsblende 14 in die erste Position zu schwenken, sobald die Lamellen 20',20" in horizontaler Ausrichtung geschwenkt sind.


Ansprüche

1. Verdunkelungsschild (12) für eine Lamellenstore (10), umfassend:

wenigstens eine Verdunkelungsblende (14), welche an eine Führungsschiene (16) der Lamellenstore (10) anbringbar ist, und

einen Verstellmechanismus, welcher ausgebildet ist:

die Verdunkelungsblende (14) in einem im Wesentlichen vollständig geöffneten Zustand der Lamellenstore (10) in eine erste Position zu überführen, in welcher sich die Verdunkelungsblende (14) nicht mit einem Storenbehang (18) der Lamellenstore (10) überlappt, und

die Verdunkelungsblende (14) in einem im Wesentlichen vollständig geschlossenen Zustand der Lamellenstore (10) in eine zweite Position zu überführen, in welcher sich die Verdunkelungsblende (14) mit dem Storenbehang (18) der Lamellenstore (10) überlappt.


 
2. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 1, wobei die Verdunkelungsblenden (14) jeweils derart an den Führungsschienen (16) anbringbar sind, dass die Längsachse der Verdunkelungsblende (14) und die Längsachse der Führungsschiene (16) im Wesentlichen zueinander parallel verlaufen.
 
3. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Verdunkelungsblenden (14) jeweils in einer Ebene verstellbar sind, welche im Wesentlichen parallel zur Ebene des Storenbehangs (18) verläuft.
 
4. Verdunkelungsschild (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Verstellmechanismus ausgebildet ist, die Verdunkelungsblende (14) durch Umdrehen einer Spindel (22) in eine Drehrichtung zum Schliessen des Storenbehangs (18) in die zweite Position zu verstellen, und durch Umdrehen der Spindel (22) in eine Drehrichtung zum Öffnen des Storenbehangs (18) in die erste Position zu verstellen.
 
5. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 4, wobei die Spindel (22) mit einem Aussengewinde versehen ist, wobei der Verstellmechanismus ferner einen mit der Spindel (22) gewindemässig gekoppelten Läufer (28) mit einem Anschlag (30) und ein mit der Spindel (22) drehfest gekoppeltes Anschlagelement (24) enthält.
 
6. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 5, wobei der Läufer (28) und die Verdunkelungsblende (14) zur gegenseitigen Koppelung ausgebildet sind.
 
7. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 6, wobei das Anschlagelement (24) einen Vorsprung (26) enthält, welcher ausgebildet ist, durch Umdrehen der Spindel (22) in eine Drehrichtung zum Schliessen des Storenbehangs (18) gegen den Anschlag (30) des Läufers (28) anzuschlagen und den Läufer (28) über das Aussengewinde der Spindel (22) geführt zu umdrehen.
 
8. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 7, wobei der Läufer (28) ausgebildet ist, die Verdunkelungsblende (14) im Verlaufe der Umdrehungen über das Aussengewinde von der Spindel (22) in die zweite Position zu bewegen.
 
9. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 8, wobei die Verdunkelungsblende (14) mit wenigstens einem Führungsschlitz (34',34'') versehen ist, in welchen wenigstens ein direkt oder indirekt an der Führungsschiene (16) anbringbarer Führungsnocken (36',36") eingreift.
 
10. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 9, wobei der Führungsschlitz (34',34'') derart in die Verdunkelungsblende (14) eingetragen ist, dass die Verdunkelungsblende (14) zwischen der ersten und zweiten Position bewegbar ist, zum Führen der Verdunkelungsblende (14) in einer Ebene im Wesentlichen parallel zum Storenbehang (18).
 
11. Verdunkelungsschild (12) nach einem der Ansprüche 5 bis 10, ferner umfassend ein Federelement (32), welches ausgebildet ist, den Läufer (28) federelastisch in eine Ausgangsstellung zu überführen, sobald die Spindel (22) in eine Drehrichtung zum Öffnen des Storenbehangs (18) gedreht wird.
 
12. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Verdunkelungsblende (14) schwenkbar ist, wobei die Schwenkachse in Längsrichtung der Führungsschiene (16) verläuft.
 
13. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 12, ferner umfassend einen Verstellmechanismus, welcher ausgebildet ist, die Verdunkelungsblende (14) in die zweite Position zu schwenken, sobald der Storenbehang (18) geschlossen ist, und die Verdunkelungsblende (14) in die erste Position zu schwenken, sobald der Storenbehang (18) geöffnet ist.
 
14. Lamellenstore (10) mit einem Verdunkelungsschild (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, zum Abdecken eines Spalts zwischen dem Storenbehang (18) und den Führungsschienen (16) im geschlossenen Zustand des Storenbehangs (18), und zum Freigeben des Spalts zwischen dem Storenbehang (18) und den Führungsschienen (16) im geöffneten Zustand des Storenbehangs (18).
 




Zeichnung































Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente