[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verdunkelungsschild für eine Lamellenstore
sowie eine Lamellenstore gemäss Ansprüchen 1 und 14 der vorliegenden Erfindung.
[0002] Lamellenstoren dienen zum Schutz gegen Sonnenstrahlen und Witterung. Die Lamellenstoren
können insbesondere an der Aussenseite eines Gebäudes vor Fenstern und/oder Türen
angebracht werden. Es sind Lamellenstoren bekannt, welche einen Storenbehang mit einer
Mehrzahl von Lamellen und eine den Storenbehang unten abschliessende Unterschiene
enthalten. Die Lamellen und die abschliessende Unterschiene können seitlich zwischen
jeweiligen Führungsschienen geführt werden. Die Lamellen können zusammen mit der abschliessenden
Unterschiene durch flexible Verbindungselemente, z.B. Kordeln, miteinander verbunden
werden. Zusätzlich können die einzelnen Lamellen in verschiedene Neigungsstellungen
verschwenkt werden, um hierdurch einen Lichteinfall zu regulieren. Wenn der Storenbehang
in die tiefst mögliche Stellung abgesenkt ist und die einzelnen Lamellen zusammen
mit der Unterschiene maximal aus der horizontalen Stellung heraus geschwenkt sind,
kann ein Lichteinfall weitestgehend abgeschirmt werden, bzw. ein hoher Verdunkelungsgrad
erzielt werden.
[0003] Es besteht im Stand der Technik ein Problem darin, dass selbst im geschlossenen Zustand
des Storenbehangs noch Licht ins Gebäudeinnere einfällt, und zwar durch einen Spalt,
welcher sich zwischen dem Storenbehang und den Führungsschienen einstellt. Somit wird
keine vollständige Verdunkelung erreicht. Ebenso nachteilhaft ist kein vollständiger
Sichtschutz von aussen ins Gebäudeinnere gewährleistet. Zudem sind Einbruchhemmung
und Windstabilität nicht immer ausreichend gewährleistet.
[0004] In der Druckschrift
CH 712 613 A1 wird zur Verdunkelung des Storenbehangs in der geschlossenen Stellung vorgeschlagen,
dass vorragende Abschnitte von einer Blendenfläche einer jeweiligen Lamelle mit den
Führungsschienen in Anlage gebracht werden und sich wenigstens abschnittsweise mit
den seitlichen Führungsschienen überlappen. Obwohl durch diese Lösung eine sehr gute
Verdunkelung erzielt wird, besteht ein Problem in dieser Lösung darin, dass herkömmliche
bzw. bereits bestehende Lamellenstoren durch Lamellenstoren gemäss dieser Lösung ersetzt
werden müssen oder zumindest einzelne Bauteile, z.B. die einzelnen Lamellen, usw.,
ausgetauscht werden müssen. Hierdurch entstehen hohe Kosten und ein hoher Zeitaufwand.
Zudem müssen Lamellenstoren bzw. einzelne Bauteile davon ausgetauscht und entsorgt
werden, obwohl sie noch lange nicht verschlissen sind.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verdunkelungsschild für
eine Lamellenstore und eine Lamellenstore mit einem solchen Verdunkelungsschild anzugeben,
welche die vorstehend genannten Nachteile nicht aufweisen. Diese Aufgabe wird durch
ein Verdunkelungsschild mit den Merkmalen gemäss Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsvarianten
sowie eine Lamellenstore mit einem solchen Verdunkelungsschild sind in weiteren Ansprüchen
angegeben.
[0006] Erfindungsgemäss umfasst ein Verdunkelungsschild für eine Lamellenstore wenigstens
eine Verdunkelungsblende, welche an eine Führungsschiene der Lamellenstore anbringbar
ist, und einen Verstellmechanismus, welcher ausgebildet ist, die Verdunkelungsblende
in einem im Wesentlichen vollständig geöffneten Zustand der Lamellenstore in eine
erste Position zu überführen, in welcher sich die Verdunkelungsblende nicht mit einem
Storenbehang der Lamellenstore überlappt, und die Verdunkelungsblende in einem im
Wesentlichen vollständig geschlossenen Zustand der Lamellenstore in eine zweite Position
zu überführen, in welcher sich die Verdunkelungsblende mit dem Storenbehang der Lamellenstore
überlappt.
[0007] Ein Vorteil des erfindungsgemässen Verdunkelungsschilds besteht darin, dass es bei
einer herkömmlichen bzw. bereits bestehenden Lamellenstore nachträglich montiert werden
kann und somit vorteilhaft als Adaptionsbausatz dient. Bei der bereits bestehenden
Lamellenstore, bzw. deren Bauteilen, müssen keine oder nur geringfügige Modifikationen
vorgenommen werden, wodurch Kosten und Zeit eingespart werden. Mit anderen Worten,
kann das Verdunkelungsschild an bestehende Lamellenstore adaptiert werden. Hierbei
kann das Verdunkelungsschild im Produktionswerk an die Lamellenstore angebracht und
schliesslich als Einheit an die Baustelle geliefert werden. Es kann auch möglich sein,
dass das Verdunkelungsschild an eine bereits am Bau montierte Lamellenstore angebracht
wird, d.h. das Verdunkelungsschild an eine bereits eingebaute Lamellenstore adaptiert
wird.
[0008] Das Verdunkelungsschild gemäss der vorliegenden Erfindung erlaubt eine nahezu vollständige
Abschottung eines direkten Lichteinfalls im geschlossenen Zustand des Storenbehangs,
da die Verdunkelungsblende den Spalt zwischen dem Storenbehang und der Führungsschiene
abdeckt. Hierzu wird die Verdunkelungsblende in eine Position, auch als zweite Position
bezeichnet, überführt, an welcher sich die Verdunkelungsblende mit dem Storenbehang
der Lamellenstore überlappt. Sobald der Storenbehang geöffnet wird, wird die Verdunkelungsblende
in eine Anfangsposition, auch als erste Position bezeichnet, überführt, an welcher
sich die Verdunkelungsblende nicht mit dem Storenbehang der Lamellenstore überlappt.
Somit wird ermöglicht, dass die einzelnen Lamellen in eine von der vertikalen Ausrichtung
abweichende Ausrichtung geschwenkt werden können. Hierdurch kann der Lamellenstapel
z.B. in horizontaler Stellung gehalten werden und ist ein Lichteinfall ins Gebäudeinnere
auch dann ermöglicht, wenn der Storenbehang nicht vollständig geöffnet ist. Der Benutzer
kann somit nahezu ungestört nach Aussen schauen. Insgesamt ist eine Lamellenstore
geschaffen, welche mit einfachen Mitteln eine nahezu vollständige Verdunkelung und
zudem eine sehr umfassende Licht-/Helligkeit-Regulierung bietet. Ferner vorteilhaft
resultiert eine verbesserte Einbruchhemmung, da sich die Lamellen weder aufschwenken
noch wegdrücken lassen. Ein weiterer Vorteil ist in der verbesserten Windstabilität
zu finden, da die Lamellen nach innen abgestützt werden können.
[0009] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds sind die Verdunkelungsblenden
jeweils derart an den Führungsschienen anbringbar, dass die Längsachse der Verdunkelungsblende
und die Längsachse der Führungsschiene im Wesentlichen zueinander parallel verlaufen.
Somit fügt sich das Verdunkelungsschild optisch insgesamt gut in die Lamellenstore
ein und benötigt zudem einen reduzierten Platz.
[0010] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds sind die Verdunkelungsblenden
jeweils in einer Ebene verstellbar, welche im Wesentlichen parallel zur Ebene des
Storenbehangs verläuft. In diesem Aspekt kann die Verdunkelungsblende in Richtung
des Storenbehangs soweit verschoben werden, bis sie sich mit dem Storenbehang überlappt.
Hierdurch wird der Spalt zwischen Storenbehang und Führungsschiene zuverlässig abgedeckt,
sodass kein direktes Licht mehr einfällt.
[0011] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds ist der Verstellmechanismus
dazu ausgebildet, die Verdunkelungsblende durch Umdrehen einer Spindel in eine Drehrichtung
zum Schliessen des Storenbehangs in die zweite Position zu verstellen, und durch Umdrehen
der Spindel in eine Drehrichtung zum Öffnen des Storenbehangs in die erste Position
zu verstellen. Dieser Aspekt ermöglicht die Adaption des Verdunkelungsschilds an z.B.
eine bereits in der Lamellenstore verbauten Antriebswelle. Somit werden Zeit und Kosten
eingespart. Die Steuerung des Verdunkelungsschilds kann einfach mittels des Verstellmechanismus
vorgenommen werden, der an der Spindel adaptiert wird.
[0012] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds ist die Spindel mit einem
Aussengewinde versehen, wobei der Verstellmechanismus ferner einen mit der Spindel
gewindemässig gekoppelten Läufer mit einem Anschlag und ein mit der Spindel drehfest
gekoppeltes Anschlagelement enthält. Der Läufer ist gewindemässig mit der Spindel
gekoppelt und kann durch beispielsweise ein Federelement in eine Ausgangsstellung
gedrängt werden, in der die Verdunkelungsblende den Spalt zwischen Lamellenstore und
Führungsschiene freigibt (erste Position). Das Anschlagelement kann am Ende der Spindel
angebracht sein. Beim Umdrehen der Spindel in eine Richtung zum Schliessen des Storenbehangs
nähert sich das Anschlagelement somit dem Läufer an. In einem Zustand z.B. während
oder nach dem vollständigen Schliessen des Storenbehangs kann das Anschlagelement
mit dem Anschlag des Läufers in Anlage gelangen, bzw. hieran anschlagen. Hierdurch
wird der Läufer bei weiterer Umdrehung der Spindel ebenfalls umdreht (entgegen der
Federkraft), wobei diese Umdrehung des Läufers in eine Verschiebung der Verdunkelungsblende
überführt wird, derart, dass die Verdunkelungsblende den Spalt zwischen Lamellenstore
und Führungsschiene abdeckt (zweite Position). Um eine Kollision zwischen dem Verdunkelungsschild
und den Lamellen zu vermeiden, sollte der Mechanismus erst in Gang gesetzt werden,
wenn die Lamellen geschlossen sind. Allerdings ist eine Ingangsetzung des Mechanismus
auch während des Schliessens bzw. Öffnens des Storenbehangs möglich.
[0013] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds sind der Läufer und die Verdunkelungsblende
miteinander koppelbar. Hierbei können der Läufer und die Verdunkelungsblende über
ein Gelenkelement miteinander gekoppelt sein. In einem weiteren Beispiel können der
Läufer und die Verdunkelungsblende derart in Wirkverbindung zueinander stehen, dass
der Läufer und die Verdunkelungsblende zwar voneinander getrennt sind, der Läufer
jedoch die Verdunkelungsblende nach unten drücken kann, sobald durch den Läufer umdreht.
[0014] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds enthält das Anschlagelement
einen Vorsprung, welcher ausgebildet ist, durch Umdrehen der Spindel in eine Drehrichtung
zum Schliessen des Storenbehangs gegen den Anschlag des Läufers anzuschlagen und den
Läufer über das Aussengewinde der Welle geführt zu umdrehen. In einem weiteren vorteilhaften
Aspekt des Verdunkelungsschilds ist der Läufer ausgebildet, die Verdunkelungsblende
im Verlaufe der Umdrehungen über das Aussengewinde von der Welle in die zweite Position
zu bewegen. Diese Anordnung erlaubt ein zuverlässiges Verschieben der Verdunkelungsblende
zum Abdecken bzw. Freigeben des Spalts zwischen Storenbehang und Führungsschiene.
[0015] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds ist die Verdunkelungsblende
mit wenigstens einem Führungsschlitz versehen, in welchen wenigstens ein direkt oder
indirekt an der Führungsschiene anbringbarer Führungsnocken eingreift. Die Verdunkelungsblende
kann durch diese Anordnung direkt oder indirekt an die Führungsschiene angebracht
werden. In einem weiteren vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds ist der Führungsschlitz
derart in die Verdunkelungsblende eingetragen, dass die Verdunkelungsblende zwischen
der ersten und zweiten Position bewegbar ist, zum Führen der Verdunkelungsblende in
einer Ebene im Wesentlichen parallel zum Storenbehang.
[0016] In einem vorteilhaften Aspekt umfasst das Verdunkelungsschild ein Federelement, welches
ausgebildet ist, den Läufer federelastisch in eine Ausgangsstellung zu überführen,
sobald die Spindel in eine Drehrichtung zum Öffnen des Storenbehangs gedreht wird.
Das Federelement kann eine Zugfeder sein, die an einem Ende direkt oder indirekt mit
dem Läufer verbunden ist und an ihrem weiteren Ende mit einem statischen Bauteil von
z.B. der Lamellenstore verbunden ist. Das Federelement kann den Läufer im unbelasteten
Zustand nach oben drücken bzw. vorspannen.
[0017] In einem vorteilhaften Aspekt des Verdunkelungsschilds ist die Verdunkelungsblende
schwenkbar, wobei die Schwenkachse in Längsrichtung der Führungsschiene verläuft.
Auch in diesem Aspekt kann die Verdunkelungsblende nachträglich direkt oder indirekt
an die Führungsschiene angebracht werden. In einem vorteilhaften Aspekt umfasst das
Verdunkelungsschild ferner einen Verstellmechanismus, welcher ausgebildet ist, die
Verdunkelungsblende in die zweite Position zu schwenken, sobald der Storenbehang geschlossen
ist, und die Verdunkelungsblende in die erste Position zu schwenken, sobald der Storenbehang
geöffnet ist.
[0018] Die Steuerung des Verdunkelungsschilds, d.h. die Steuerung des Schliess- oder Öffnungsprozesses
des Verdunkelungsschilds, wird über die Antriebswelle vorgenommen. Die Antriebswelle
kann eine definierte Endstellung haben, über welche bekannt ist, wann die Lamellen
schliessen. Somit lassen sich Vorhersagen treffen, wie viele Gewindegänge es braucht
und bei welchem Drehwinkel die Lamellen geschlossen sind.
[0019] Die Erfindung betrifft ebenso eine Lamellenstore mit einem Verdunkelungsschild nach
einem der Ansprüche 1 bis 13 zum Abdecken eines Spalts zwischen dem Storenbehang und
den Führungsschienen im geschlossenen Zustand des Storenbehangs, und zum Freigeben
des Spalts zwischen dem Storenbehang und den Führungsschienen im geöffneten Zustand
des Storenbehangs.
[0020] Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die vorstehenden Ausführungsvarianten
beliebig kombinierbar sind. Lediglich diejenigen Kombinationen von Ausführungsvarianten
sind ausgeschlossen, die durch die Kombination zu Widersprüchen führen würden.
[0021] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen weiter erläutert. Dabei zeigen:
- Figuren 1a-d
- mehrere Aussenansichten von einer Lamellenstore mit einem Verdunkelungsschild gemäss
der Erfindung in einer ersten Ausführungsform;
- Figuren 2a,b
- mehrere Detailansichten auf einen Abschnitt von einem Verstellmechanismus der Lamellenstore;
- Figuren 3a,b
- mehrere Perspektivansichten auf den Verstellmechanismus der Lamellenstore;
- Figuren 4a-c
- weitere Perspektivansichten auf den Verstellmechanismus der Lamellenstore;
- Figuren 5a,b
- Schnittansichten durch zwei Führungsschienen und Verdunkelungsblenden eines Verdunkelungsschilds;
- Figuren 6a-c
- mehrere Perspektivansichten von einer an einer Führungsschiene angebrachten Verdunkelungsblende
zur Erläuterung des Verdunkelungsschildes;
- Figuren 7a,b
- Aussenansichten von einer Lamellenstore mit einem Verdunkelungsschild gemäss der Erfindung
in einer zweiten Ausführungsform; und
- Figuren 8a-d
- mehrere Detailansichten zur Erläuterung des Verdunkelungsschildes gemäss der zweiten
Ausführungsform;
[0022] Figuren 1a-d zeigen mehrere Aussenansichten von einer Lamellenstore 10 mit einem
Verdunkelungsschild 12 gemäss der Erfindung in einer ersten Ausführungsform.
[0023] Das Verdunkelungsschild 12 umfasst eine Verdunkelungsblende 14, welche an eine Führungsschiene
16 der Lamellenstore 10 angebracht bzw. hiermit gekoppelt ist. Die Verdunkelungsblende
14 ist in einer Ebene verstellbar, welche im Wesentlichen parallel zur Ebene eines
geschlossenen Storenbehangs 18 aus mehreren (geschlossenen) Lamellen 20',20" verläuft.
Die Verdunkelungsblende 14 ist derart an der Führungsschiene 16 angebracht, dass die
Längsachse der Verdunkelungsblende 14 parallel zur Längsachse der Führungsschiene
16 verläuft.
[0024] In den Figuren 1a,b ist der Storenbehang 18 der Lamellenstore 10 in einem geschlossenen
Zustand gezeigt, d.h. die einzelnen Lamellen 20',20" des Storenbehangs 18 sind heruntergefahren
und im Wesentlichen vertikal geschwenkt. In diesem Zustand ist die Verdunkelungsblende
14 an eine Position, auch als zweite Position bezeichnet, überführt, in welcher sich
die Verdunkelungsblende 14 mit dem Storenbehang 18 der Lamellenstore 10 überlappt.
Somit ist ein Spalt zwischen dem Storenbehang 18 und der Führungsschiene 16 abgedeckt,
wodurch eine vollständige Lichtabschottung realisiert werden kann. Ferner vorteilhaft
ist durch die Erfindung eine verbesserte Einbruchhemmung realisiert, da sich die Lamellen
20',20" weder aufschwenken noch wegdrücken lassen. Ein weiterer Vorteil besteht in
der verbesserten Windstabilität, da die Lamellen 20',20" nach innen abgestützt werden
können.
[0025] In den Figuren 1c,d ist der Storenbehang 18 der Lamellenstore 10 in einem geöffneten
Zustand gezeigt, d.h. die einzelnen Lamellen 20',20" des Storenbehangs 18 sind in
einer von der vertikalen Ausrichtung abweichenden Ausrichtung geschwenkt. Beispielsweise,
und wie in den Figuren gezeigt, können die einzelnen Lamellen 20',20'' des Storenbehangs
18 in die Horizontale geschwenkt sein. Insgesamt wird somit eine sehr umfassende Licht-/Helligkeit-Regulierung
realisiert, und der Benutzer kann nahezu ungestört nach Aussen schauen.
[0026] In diesem Zustand ist die Verdunkelungsblende 14 an eine Position, auch als erste
Position bezeichnet, überführt, in welcher sich die Verdunkelungsblende 14 mit dem
Storenbehang 18 der Lamellenstore 10 nicht überlappt. Hierdurch wird ermöglicht, dass
die einzelnen Lamellen 20',20" in die von der vertikalen Ausrichtung abweichende Ausrichtung
geschwenkt werden können.
[0027] Figuren 2a,b, 3a,b und 4a-c zeigen mehrere Detailansichten bzw. Perspektivansichten
eines Abschnitts von einem Verstellmechanismus der Lamellenstore 10.
[0028] Eine Spindel 22 wird durch eine Antriebswelle der Lamellenstore 10 angetrieben und
umdreht sich während des gesamten Bewegungszyklus des Storenbehangs 18, d.h. umdreht
sich im Verlaufe einer Aufwärts- und Abwärtsbewegung des Storenbehangs 18. Die Spindel
22 ist mit einem Aussengewinde versehen, wie am deutlichsten in den Figuren 3a-4c
zu erkennen. An dem in Figuren 2a,b gezeigten Längsende der Spindel 22 ist ein Anschlagelement
24 aufgesetzt, bzw. hiermit drehfest gekoppelt, welches sich mit der Spindel 22 umdrehen
kann. Das Anschlagelement 24 ist wiederum mit einem Vorsprung 26 versehen. Ein Läufer
28 steht gewindemässig mit dem Aussengewinde der Spindel 22 in Eingriff. Der Läufer
28 ist wiederum mit einem Anschlag 30 versehen, welcher dem Anschlagelement 24 bzw.
dem Vorsprung 26 zugewandt ist. Der Anschlag 30 kann z.B. keilförmig ausgebildet sein.
Der Läufer 28 ist durch ein Federelement 32 vorgespannt.
[0029] Zum Schliessen des Storenbehangs 18 wird die Spindel 22 in der in den Figuren gezeigten
Ansicht im Uhrzeigersinn umdreht. Durch die gewindemässige Kopplung - mit jeder weiteren
Umdrehung der Spindel 22 - nähert sich das Anschlagelement 24 mit seinem Vorsprung
26 dem flächigen Abschnitt des Anschlags 30 am Läufer 28 an. Ab einem bestimmten Zustand
schlägt der Vorsprung 26 schliesslich an den Anschlag 30 an, d.h. berühren sich eine
Fläche X des Vorsprungs 26 und eine Fläche Y des Anschlags 30. Ab diesem Zustand überträgt
das Anschlagelement 24 jede weitere Umdrehung der Spindel 22 auf den Läufer 28, woraus
eine Umdrehung des Läufers 28 resultiert, wie in Figuren 2a,b gezeigt.
[0030] Durch diese Umdrehung des Läufers 28 wird die hiermit gekoppelte Verdunkelungsblende
14 entgegen der Federspannung nach unten gedrückt. Diese Abwärtsbewegung der Verdunkelungsblende
14 wird wiederum durch eine Anordnung aus in die Verdunkelungsblende 14 eingetragene
Führungsschlitze 34',34" und an der Führungsschiene 16 angebrachte Führungsbolzen
36',36'' in eine Seitwärtsbewegung der Verdunkelungsblende 14 nach rechts und somit
in Richtung zum Storenbehang 18 (und in Überlappung hiermit) überführt.
[0031] Es ist zu bemerken, dass der Vorsprung 26 erst in einem Zustand gegen den Anschlag
30 anschlägt, in dem der Storenbehang 18 in der untersten Storenendlage steht oder
kurz davor steht, d.h. der Storenbehang 18 vollständig geschlossen ist oder kurz davor
steht. In diesem Zustand gehen die einzelnen Lamellen 20',20" in die vertikale Ausrichtung
über, sodass sich die Verdunkelungsblende 14 mit der somit gebildeten Fläche (Storenbehang
18) überlappen kann. Wie in den Figuren gezeigt, können der Läufer 28 und die Verdunkelungsblende
14 über ein Gelenkelement 38 miteinander gekoppelt sein. Alternativ, obwohl nicht
gezeigt, können der Läufer 28 und die Verdunkelungsblende 14 indirekt miteinander
gekoppelt sein.
[0032] Sobald die Spindel 22 in die zur vormals entgegengesetzten Richtung gedreht wird,
d.h. in Richtung zum Öffnen des Storenbehangs 18, wird der Läufer 28 mittels angelegter
Federkraft durch das Federelement 32 in ebenso entgegengesetzte Richtung gedreht.
Hierdurch wird die Verdunkelungsblende 14 nach oben bewegt, wodurch sie gleichzeitig
nach links verschoben wird, d.h. aus der Überlappung mit dem Storenbehang 18 heraus.
Hierdurch können die Lamellen 20',20'' aus der vertikalen Ausrichtung heraus geschwenkt
werden, z.B. in horizontale Ausrichtung.
[0033] Figuren 5a,b veranschaulichen anhand von Schnittansichten die Anordnung der Verdunkelungsblende
14 an beide Führungsschienen 16, während Figuren 6a-c beispielhaft das Anbringen einer
Verdunkelungsblende 14 an die Führungsschiene 16 darstellen. Die Führungsschiene 16
kann Längsnuten aufweisen, über welche die Führungsbolzen 36',36'' längsverstellbar
montiert werden können. Die Führungsbolzen 36',36'' erstrecken sich über einen z.B.
zylindrischen Halsabschnitt durch die Führungsschlitze 34',34" der Verdunkelungsblende
14 und halten diese durch einen verdickten Kopfabschnitt. In dieser Anordnung können
die Führungsbolzen 36',36'' jeweils über ihr Aussengewinde mit jeweils in den Nuten
eingelassenen Kontermuttern 39' verschraubt werden.
[0034] Die Führungsschlitze 34',34" sind in Relation zur Längsachse der Verdunkelungsblende
14 hierin jeweils angewinkelt eingetragen, z.B. in einem Winkel zur Längsachse zwischen
30° und 60°, vorzugsweise in einem Winkel von 45°. Die Führungsschlitze 34',34" verlaufen
dabei derart, dass die Verdunkelungsblende 14 nach unten als auch in Richtung zum
Storenbehang (nicht gezeigt) verstellt werden kann, wenn an sie eine nach unten gerichtete
Kraft angelegt wird. Die Verdunkelungsblende 14 kann aus optischen Gründen und/oder
zum Schutz gegen z.B. Staub, Feuchtigkeit und Schmutz von aussen mit einer Decklamelle
40 abgedeckt werden. Somit sind vorteilhaft auch die Führungsbolzen 36',36'' abgedeckt.
[0035] Figuren 7a,b zeigen Aussenansichten von einer Lamellenstore 10 mit einem Verdunkelungsschild
12 gemäss der Erfindung in einer zweiten Ausführungsform, und Figuren 8a-d zeigen
mehrere Detailansichten hierzu.
[0036] In der zweiten Ausführungsform ist die Verdunkelungsblende 14 schwenkbar, wobei die
Schwenkachse in Längsrichtung der Führungsschiene 16 verläuft. Hierbei wird die Verdunkelungsblende
14 in die zweite Position geschwenkt, sobald der Storenbehang 18 geschlossen ist (siehe
auch Fig. 8d), und wird die Verdunkelungsblende 14 in die erste Position geschwenkt
(siehe auch Fig. 8c), sobald der Storenbehang 18 geöffnet ist. Somit überlappt sich
die Verdunkelungsblende 14 mit dem Storenbehang 18, sobald dieser geschlossen ist
und wird der Spalt zwischen Storenbehang 18 und Führungsschiene 16 zuverlässig abgedeckt.
Hierdurch fällt kein direktes Licht mehr ins Innere eines Gebäudes ein. Auch in dieser
Ausführung resultieren ferner vorteilhaft eine verbesserte Einbruchhemmung und Windstabilität.
[0037] Das Verdunkelungsschild 12 kann über eine Scharniereinheit 42 an die Führungsschiene
16 angelenkt werden. Hierzu kann ein verdickter, im Wesentlichen wulstförmiger Abschnitt
44 der Verdunkelungsblende 14 durch wenigstens eine Schelle 46 drehbar gelagert sein.
[0038] Die Verdunkelungsblende 14 kann durch einen in der Lamellenstore umfassten Verstellmechanismus
geschwenkt werden, wobei der Verstellmechanismus mit der Antriebswelle gekoppelt sein
kann. Der Verstellmechanismus ist dazu ausgebildet, die Verdunkelungsblende 14 in
die zweite Position zu schwenken, sobald die Lamellen 20',20" in vertikaler Ausrichtung
geschwenkt sind, und die Verdunkelungsblende 14 in die erste Position zu schwenken,
sobald die Lamellen 20',20" in horizontaler Ausrichtung geschwenkt sind.
1. Verdunkelungsschild (12) für eine Lamellenstore (10), umfassend:
wenigstens eine Verdunkelungsblende (14), welche an eine Führungsschiene (16) der
Lamellenstore (10) anbringbar ist, und
einen Verstellmechanismus, welcher ausgebildet ist:
die Verdunkelungsblende (14) in einem im Wesentlichen vollständig geöffneten Zustand
der Lamellenstore (10) in eine erste Position zu überführen, in welcher sich die Verdunkelungsblende
(14) nicht mit einem Storenbehang (18) der Lamellenstore (10) überlappt, und
die Verdunkelungsblende (14) in einem im Wesentlichen vollständig geschlossenen Zustand
der Lamellenstore (10) in eine zweite Position zu überführen, in welcher sich die
Verdunkelungsblende (14) mit dem Storenbehang (18) der Lamellenstore (10) überlappt.
2. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 1, wobei die Verdunkelungsblenden (14) jeweils
derart an den Führungsschienen (16) anbringbar sind, dass die Längsachse der Verdunkelungsblende
(14) und die Längsachse der Führungsschiene (16) im Wesentlichen zueinander parallel
verlaufen.
3. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Verdunkelungsblenden (14)
jeweils in einer Ebene verstellbar sind, welche im Wesentlichen parallel zur Ebene
des Storenbehangs (18) verläuft.
4. Verdunkelungsschild (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Verstellmechanismus
ausgebildet ist, die Verdunkelungsblende (14) durch Umdrehen einer Spindel (22) in
eine Drehrichtung zum Schliessen des Storenbehangs (18) in die zweite Position zu
verstellen, und durch Umdrehen der Spindel (22) in eine Drehrichtung zum Öffnen des
Storenbehangs (18) in die erste Position zu verstellen.
5. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 4, wobei die Spindel (22) mit einem Aussengewinde
versehen ist, wobei der Verstellmechanismus ferner einen mit der Spindel (22) gewindemässig
gekoppelten Läufer (28) mit einem Anschlag (30) und ein mit der Spindel (22) drehfest
gekoppeltes Anschlagelement (24) enthält.
6. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 5, wobei der Läufer (28) und die Verdunkelungsblende
(14) zur gegenseitigen Koppelung ausgebildet sind.
7. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 6, wobei das Anschlagelement (24) einen Vorsprung
(26) enthält, welcher ausgebildet ist, durch Umdrehen der Spindel (22) in eine Drehrichtung
zum Schliessen des Storenbehangs (18) gegen den Anschlag (30) des Läufers (28) anzuschlagen
und den Läufer (28) über das Aussengewinde der Spindel (22) geführt zu umdrehen.
8. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 7, wobei der Läufer (28) ausgebildet ist, die
Verdunkelungsblende (14) im Verlaufe der Umdrehungen über das Aussengewinde von der
Spindel (22) in die zweite Position zu bewegen.
9. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 8, wobei die Verdunkelungsblende (14) mit wenigstens
einem Führungsschlitz (34',34'') versehen ist, in welchen wenigstens ein direkt oder
indirekt an der Führungsschiene (16) anbringbarer Führungsnocken (36',36") eingreift.
10. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 9, wobei der Führungsschlitz (34',34'') derart
in die Verdunkelungsblende (14) eingetragen ist, dass die Verdunkelungsblende (14)
zwischen der ersten und zweiten Position bewegbar ist, zum Führen der Verdunkelungsblende
(14) in einer Ebene im Wesentlichen parallel zum Storenbehang (18).
11. Verdunkelungsschild (12) nach einem der Ansprüche 5 bis 10, ferner umfassend ein Federelement
(32), welches ausgebildet ist, den Läufer (28) federelastisch in eine Ausgangsstellung
zu überführen, sobald die Spindel (22) in eine Drehrichtung zum Öffnen des Storenbehangs
(18) gedreht wird.
12. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Verdunkelungsblende (14)
schwenkbar ist, wobei die Schwenkachse in Längsrichtung der Führungsschiene (16) verläuft.
13. Verdunkelungsschild (12) nach Anspruch 12, ferner umfassend einen Verstellmechanismus,
welcher ausgebildet ist, die Verdunkelungsblende (14) in die zweite Position zu schwenken,
sobald der Storenbehang (18) geschlossen ist, und die Verdunkelungsblende (14) in
die erste Position zu schwenken, sobald der Storenbehang (18) geöffnet ist.
14. Lamellenstore (10) mit einem Verdunkelungsschild (12) nach einem der Ansprüche 1 bis
13, zum Abdecken eines Spalts zwischen dem Storenbehang (18) und den Führungsschienen
(16) im geschlossenen Zustand des Storenbehangs (18), und zum Freigeben des Spalts
zwischen dem Storenbehang (18) und den Führungsschienen (16) im geöffneten Zustand
des Storenbehangs (18).