Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Offenbarung betrifft ein Steuerventil für einen Dampfmotor, zum Beispiel
einen Dampfmotor der mechanische Arbeit unter Verwendung von Dampf als sein Arbeitsfluid
verrichtet. Genauer betrifft die vorliegende Offenbarung ein Steuerventil für einen
Kolbendampfmotor, der bevorzugt in der Erzeugung elektrischen Stroms Anwendung findet.
Des Weiteren betrifft die vorliegende Offenbarung einen das vorher genannte Steuerventil
aufweisenden Dampfmotor sowie eine den Dampfmotor aufweisende Kraft-Wärme-Kopplungsanlage.
Hintergrund
[0002] Dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) haben sich bereits seit längerer
Zeit als vorteilhafte Alternative zur herkömmlichen Kombination von lokaler Heizung
und zentralem Stromkraftwerk etabliert. KWK-Anlagen werden zur Gewinnung von elektrischer
Energie und der Gewinnung von Nutzwärme genutzt, insbesondere werden KWK-Anlagen vorzugweise
am Ort oder in der Nähe der Nutzwärmesenke betrieben. Als Antrieb für den Stromerzeuger
können zum Beispiel Verbrennungsmotoren, wie Diesel- oder Ottomotoren, Stirlingmotoren,
Dampfmotoren, Brennkraftturbinen oder Dampfmaschinen verwendet werden.
[0003] Hinsichtlich KWK-Anlagen hat in jüngster Zeit insbesondere die Verwendung von Dampfmotoren
an Interesse gewonnen. Dies liegt vorrangig an dem erzielbaren hohen Gesamtwirkungsgrad
bei gleichzeitig geringem Schadstoffausstoß und der fast freien Wahl des flüssigen
oder festen Brennstoffs, wie beispielsweise Holz, Pellets, Biogas, oder Biomasse.
Der hohe Wirkungsgrad kann durch Dampfdrücke von 40 bar bis 150 bar und Dampftemperaturen
von ca. 300 bis 600 °C erzielt werden. Dampfmotoren finden aufgrund der genannten
Vorteile auch Anwendung in kleineren Anlagen zur Biomasseverstromung, Abwärmeverstromungsanlagen,
Abfallverbrennungsanlagen und thermischen Nachverbrennungsanlagen.
[0004] Bekannte Dampfmotoren, wie beispielsweise der in
WO 2016/146159 A1 beschriebene, welche insbesondere für die Stromerzeugung verwendet werden, weisen
jedoch den Nachteil auf, dass zum Beispiel beim Kaltstart eine relativ hohe Undichtigkeit
auftritt. Dies liegt insbesondere daran, dass der in den Dampfmotor eingespritzte
Wasserdampf (Heißdampf bzw. Frischdampf) mit einem Druck von 40 bar bis 150 bar in
relativ kurzer Zeit in den Kolbenraum eingespritzt wird und dort lange wirkt, was
eine hohe Anforderung an die Kolbenringdichtung, welche den Wasserdampf vom Schmieröl
im Kurbelwellenraum bzw. in der Ölwanne trennt, stellt.
[0005] Um den Dampfmotor, insbesondere den Kolben des Dampfmotors mit einer ausreichenden
Dampfmenge, welche unter einem entsprechend hohem Druck steht, effizient betreiben
zu können, ist es notwendig, den unter Druck stehenden Dampf/Frischdampf in einer
sehr kurzen Zeit und mit präzisem Timing einem Arbeitsraum des Dampfmotors zuzuführen,
um den Arbeitszyklus des Kolbens ohne Störungen (mit Rundlauf) betreiben zu können.
Hierzu ist ein Steuerventil notwendig, um die Fluidströmung des Frischdampfs zu dem
Arbeitsraum des Dampfmotors optimal steuern beziehungsweise regeln zu können.
[0006] Solche Ventile zur Steuerung und/oder Regelung einer Fluidströmung umfassen in der
Regel einen Ventilsitz und ein Ventilglied, das axial beweglich gelagert ist. Das
Ventilglied weist üblicherweise einen Ventilschaft und an einem Ende davon einen Ventilkörper
auf. Zur Betätigung des Ventils, d.h. zur axialen Bewegung des Ventilglieds, insbesondere
des Ventilkörpers, ist ferner ein Ventiltrieb vorgesehen, der unmittelbar oder mittelbar
kraftübertragend mit dem Ventilschaft verbunden ist. Dadurch kann der Ventilkörper
zum Öffnen des Ventils von dem Ventilsitz abgehoben und ein Durchfluss durch die Rohrleitung
bzw. das Ventil ermöglicht werden. Um das Ventil in eine geschlossene Stellung zu
bringen wird der Ventilkörper wieder in Kontakt mit dem Ventilsitz gebracht und sperrt
somit eine Fluidströmung durch die Rohrleitung.
[0007] Durch die oben beschriebenen hohen Temperaturen beim Betrieb eines Dampfmotors treten
thermische Veränderungen, insbesondere Materialausdehnungen, auf, welche zur Veränderung
des Betriebspunkts des Ventils führen können. Dadurch kann es vorkommen, dass das
Ventilglied, insbesondere der Ventilkörper mit einer zu großen Kraft in den Ventilsitz
gedrückt wird. Bei einer wiederholten Betätigung des Ventils hat dies jedoch einen
hohen Verschleiß des Ventilkörpers und/oder des Ventilsitzes zur Folge, der zu einer
Leckage des Ventils im geschlossenen Zustand führen kann. Zudem kann der Verschleiß
Bypassströme im Ventil und Störungen im Gesamtsystem, in dem das Ventil zur Steuerung
und/oder Regelung eines Fluidstroms eingesetzt wird, zur Folge haben.
[0008] Ferner kann es auch vorkommen, dass herkömmliche Ventile aufgrund von Materialausdehnungen
nicht vollständig schließen und folglich eine Leckage auftritt.
[0009] Im Stand der Technik sind bisher Ventile zur Steuerung beziehungsweise Regelung einer
Fluidströmung bekannt, die mittels eines kegelförmigen Ventilsitzes ein vereinfachtes
Zusammenwirken des Ventilkörpers und des Ventilsitzes ermöglichen sollen. Insbesondere
wird dadurch der Ventilkörper in den Ventilsitz geführt, was auch bei hohen Kräften
zu einem sicheren und verschleißarmen Schließen führen soll. Dennoch liefern auch
diese Ventile bei hohen Temperaturen und Drücken kein zufriedenstellendes Ergebnis.
Gegenstand der Erfindung
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Steuerventil zur Steuerung und/oder
Regelung einer Fluidströmung, insbesondere einer Dampfströmung, in einem Dampfmotor
bereitzustellen, das in der Lage ist, trotz der im Arbeitszyklus eines Dampfmotors
vorliegenden hohen Temperaturen und Drücke ein zuverlässiges und dauerhaftes Schließen
bzw. Absperren des Ventils zu gewährleisten, während eine einfache Herstellung sowie
leichte Instandhaltung realisiert werden.
[0011] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Steuerventil nach Anspruch 1, einen das Steuerventil
aufweisenden Dampfmotor nach Anspruch 10 sowie eine den Dampfmotor aufweisende Kraft-Wärme-Kopplungsanlage
nach Anspruch 14. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen gegeben, wobei der Gegenstand der das Steuerventil betreffenden Ansprüche
im Rahmen des Dampfmotors zu Einsatz kommen kann und umgekehrt.
[0012] Hierbei ist einer der Grundgedanken der vorliegenden Offenbarung, eine definierte
Kontaktfläche, insbesondere eine ringförmige Kontaktfläche zwischen dem Ventilkörper
und dem Ventilsitz zu schaffen, mit der trotz der im Arbeitszyklus eines Dampfmotors
vorliegenden hohen Temperaturen und Drücke ein zuverlässiges und dauerhaftes Schließen
bzw. Absperren des Ventils gewährleistet werden kann, während eine einfache Herstellung
sowie leichte Instandhaltung realisiert werden.
[0013] Wird bei der vorliegenden Anmeldung von hohen Temperaturen gesprochen, so gilt dies
insbesondere für einen Dampfstrom, d. h. Temperaturen jenseits der 100°C. Für den
effizienten Betrieb eines Dampfmotors sind darüber hinaus Betriebsparameter mit einem
Fluiddruck (Dampfdruck) von wie oben bereits angeführt 40 bis 150 bar und Fluidtemperaturen
(Dampftemperaturen) von über 500°C nicht unüblich. Bei derartigen Betriebsparametern,
ist mit einer hohen thermischen Beanspruchung sämtlicher Bauteile, insbesondere hohen
thermischen Spannungen, zu rechnen. Ferner ist bei Dampfmotoren aufgrund der geringeren
Molekülgröße (H
2O) des Wasserdampfs im Vergleich zu den Verbrennungsgasen (CO
2) beim Verbrennungsmotor eine sichere Abdichtung schwieriger zu realisieren.
[0014] Um dennoch ein dichtes Verschließen des Steuerventils zu ermöglichen, ist es notwendig,
äußert große Schließkräfte des Steuerventils zu realisieren, was nur durch eine entsprechend
kleine Kontaktfläche zwischen Ventilkörper und Ventilsitz und dementsprechend hoher
Flächenpressung realisierbar ist. Dies führt jedoch zu hohen Anforderungen an die
Güte der Kontaktflächen der beiden Schließelementen sowie zu hohem Verschleiß.
[0015] Um den oben geschilderten Anforderungen gerecht zu werden, stellt die vorliegende
Offenbarung ein Steuerventil bereit, bei dem eine leicht definierbare und herstellbare
Ringfläche zwischen einem konischen Bauteil und einem flachen Bauteil realisiert wird.
[0016] Gemäß einem Aspekt der Offenbarung weist ein Steuerventil zur Steuerung und/oder
Regelung einer Fluidströmung, insbesondere einer Dampfströmung, in einem Dampfmotor,
auf: einen Ventilsitz, einen Ventilkörper, der entlang einer Zentralachse CA des Steuerventils
translatorisch geführt ist und bevorzugt mittels eines elastischen Elements gegen
den Ventilsitz kraftbeaufschlagt ist, wobei ein dem Ventilsitz zugewandtes axiales
Ende des Ventilkörpers eine zur Mittelachse des Ventilkörpers hin abgeschrägte Oberfläche
aufweist, wodurch eine ringförmige Kontaktfläche mit dem Ventilsitz ausgebildet ist,
oder ein dem Ventilkörper zugewandtes axiales Ende des Ventilsitzes eine zur Mittelachse
des Ventilsitzes hin abgeschrägte Oberfläche aufweist, wodurch eine ringförmige Kontaktfläche
mit dem Ventilkörper ausgebildet ist.
[0017] Der Begriff "axial" kann hierbei als entlang der Hauptachse des Ventilglieds oder
des Ventiltriebs oder entlang der Zentralachse des Steuerventils selbst verstanden
werden und entspricht der Längsrichtung der besagten Elemente.
[0018] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist die abgeschrägte Oberfläche
des Ventilsitzes oder des Ventilkörpers zur Mittelachse hin nach innen abgeschrägt,
wodurch die ringförmige Kontaktfläche im Bereich des Außenumfangs der abgeschrägten
Oberfläche ausgebildet ist, wobei die Mittelachse des Ventilsitzes und/oder die Mittelachse
des Ventilkörpers parallel zur Zentralachse CA verläuft, insbesondere mit dieser in
etwa fluchtet.
[0019] Hierbei kann der Begriff "nach innen" so verstanden werden, dass die Oberfläche in
Richtung des Materials des jeweiligen Elements, z.B. des Ventilkörpers hin abgeschrägt
ist, womit in der Mitte des Ventilkörpers eine Vertiefung gebildet ist. Mit anderen
Worten wird die Oberfläche des Ventilkörpers, die dem Ventilsitz zugewandt ist, trichterförmig,
weist also eine konische Form auf.
[0020] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn ein Neigungswinkel α der abgeschrägten Oberfläche
des Ventilsitzes oder des Ventilkörpers zu einer Ebene, die durch die Kontaktfläche
zwischen Ventilkörper und Ventilsitz definiert ist und senkrecht zur Zentralachse
verläuft, zwischen 0,5° und 1,5°, bevorzugt 1°, beträgt.
[0021] Auf diese Weise wird eine in Radialrichtung gesehene sehr dünne ringförmige Kontaktfläche
zwischen Ventilsitz und Ventilkörper gebildet, welcher ferner leicht herstellbar ist.
[0022] Ferner ist die auf diese Weise hergestellte konische Oberfläche und die damit verbundene
Kontaktfläche nach einer gegebenenfalls durchgeführten Wärmebehandlung, insbesondere
Härten, leicht wieder auf Maß bringbar, was zum Beispiel durch Schleifen erzielt werden
kann. Ebenfalls ist die auf diese Art erzeugte Kontaktfläche nach längerem Gebrauch
und damit verbundenem Verschleiß durch Schleifen einfach wieder in Stand zusetzen.
[0023] Ferner ist es bevorzugt, dass der Ventilsitz durch eine Ventilsitzscheibe ausgebildet
ist, die zumindest im Bereich der Kontaktfläche mit dem Ventilkörper eine ebene Fläche
aufweist, die bevorzugt senkrecht zur Zentralachse CA ausgerichtet ist.
[0024] Die Ausbildung des Ventilsitzes aus Ventilsitzscheibe bringt ebenfalls die Vorteile
mit sich, dass sie einfach herstellbar und wieder in Stand setzbar ist. Ferner kann
auf diese Weise der Ventilsitz auf einfache Weise ausgetauscht werden.
[0025] Des Weiteren ist es vorteilhaft, dass der Ventilkörper auf dem dem Ventilsitz zugewandten
axialen Ende einen Vorsprung aufweist, der dazu eingerichtet ist, mit einem Ventiltrieb
kraftübertragend zusammenzuwirken, um den Ventilkörper von dem Ventilsitz abzuheben
und dadurch das Steuerventil zu öffnen, wobei der Ventiltrieb und der Ventilkörper
bevorzugt entkoppelt ausgebildet sind.
[0026] Unter einer Entkopplung ist hierbei zu verstehen, dass sich der Ventiltrieb und der
Ventilkörper relativ zueinander und unabhängig voneinander bewegen können.
[0027] Ferner ist es bevorzugt, dass der Ventilkörper aus einem zähen Material, beispielsweise
HSS-Stahl (Schnellarbeitsstahl bzw. hochligierter Werkzeugstahl) hergestellt ist,
der bevorzugt eine Bruchdehnung von mindestens 5%, weiter bevorzugt von mindestens
10%, aufweist. Dabei ist es ferner vorteilhaft, wenn zumindest eine der Kontaktflächen
plattiert ist. Bei den Kontaktflächen handelt es sich um die Oberseite des Ventilkörpers,
welche mit dem elastischen Element in Kontakt kommt, um die Unterseite des Ventilkörpers,
welche mit dem Ventiltrieb in Kontakt kommt, und um die Kontaktfläche mit dem Ventilsitz.
[0028] Hierbei ist es vorteilhaft, wenn das Plattieren anhand eines Auftragschweißverfahrens
wie beispielsweise dem Plasma-Pulver-Auftragschweißen auch PTA-Verfahren genannt durchgeführt
wird. Aus Beschichtungsmaterial kann beispielsweise Nickelmartensit, Wolframkarbid
oder Stellite bzw. eine Cobalt-Chrom-Hartlegierung verwendet werden. Nach dem Plattieren
werden die somit mit einer Verschleißschutzbeschichtung versehenen Kontaktflächen
bevorzugt geschliffen.
[0029] Alternativ besteht auch die Möglichkeit, auf einen aus beispielsweise HSS-Stahl hergestellten
Grundkörper des Ventilkörpers einen Verschleißring aufzuschrumpfen, der beispielsweise
aus Nickelmartensit, Wolframkarbid, Stellite bzw. einer Cobalt-Chrom-Hartlegierung
oder einem Verbund aus Keramik und Metall hergestellt ist. Der aufgeschrumpfte Ring
kann dann mit der oben beschriebenen abgeschrägten Oberfläche versehen werden, um
die ringförmige Kontaktfläche zwischen Ventilsitz und Ventilkörper auszubilden.
[0030] Der Ventilsitz bzw. die Ventilsitzscheibe ist bevorzugt aus einem sehr harten verschleißfesten
Material hergestellt, das stoßfest ist. Auf einen zähen Kern kann hierbei verzichtet
werden, da keine Biegespannung (Bruchbeanspruchung) anliegt. Der Ventilsitz bzw. die
Ventilsitzscheibe kann ebenfalls aus einem Verbund aus Keramik und Metall hergestellt
werden.
[0031] Ferner ist es bevorzugt, wenn die Ventilsitzscheibe einen Innendurchmesser aufweist,
der zumindest so groß ist, dass der Vorsprung des Ventilkörpers und/oder der Ventiltrieb
in axialer Richtung, d.h. in Richtung der Zentralachse CA, zumindest teilweise in
die Innenbohrung der Ventilsitzscheibe hineinreichen/hineinstehen, bevorzugt durch
diese hindurchreichen/hindurchstehen, kann/können.
[0032] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung, ist der Ventilkörper durch
Dampfdruck gegen den Ventilsitz kraftbeaufschlagt, und das elastische Element fungiert
lediglich als Dämpfer. Hierbei ist die Federkraft des elastischen Elements, welche
den Ventilkörper gegen den Ventilsitz drückt, so eingestellt, dass das Ventil erst
ab einer bestimmten Kraftbeaufschlagung durch den Ventiltrieb öffnet, wodurch ein
zu frühes Öffnen des Ventils vermieden werden kann. Es kann somit ein gezieltes Öffnen
des Ventils erzielt werden.
[0033] Durch beaufschlagen des Ventilkörpers mit Dampfdruck, insbesondere mit Druck des
Arbeitsfluids, dem zugeführten Frischdampf, kann eine ausreichend hohe Kraftbeaufschlagung
des Ventilkörpers gegen den Ventilsitz gewährleistet werden. Ferner reguliert sich
auf diese Weise die Schließkraft des Steuerventils selbstständig bzw. automatisch.
Mit anderen Worten, in dem Fall, dass der Dampfmotor unter höhend Drücken (Dampfdrücken)
und damit höherer Leistung betrieben wird, steigen die notwendigen Schließkräfte des
Steuerventils, anhand deren eine ausreichende Dichtheit/Abdichtung des Steuerventils
gewährleistet werden kann, an. Da jedoch der Dampfdruck des Arbeitsfluids direkt verwendet
wird, um die notwendige Schließkraft des Steuerventils bereitzustellen, steigt mit
höherem Arbeitsdruck auch die zur Verfügung stehende Schließkraft an.
[0034] Unter dem Begriff "Frischdampf" ist in der vorliegenden Offenbarung ein Dampf/Heißdampf
zu verstehen, der beispielsweise von einem Dampferzeuger einem Dampfmotor zum betrieb
des Dampfmotors zugeführt wird. Der Frischdampf weißt hierbei in der Regel Drücke
im Bereich von 40 bis 140 bar und Temperaturen über 500°C auf.
[0035] Des Weiteren ist es bevorzugt, wenn zumindest die Kontaktfläche des Ventilsitzes
und/oder des Ventilkörpers gehärtet ist, und bevorzugt die Härte des Ventilkörpers
größer als die Härte des Ventilsitzes ist. Auf diese Weise kann eine ausreichend hohe
Härte/Festigkeit der Kontaktfläche sichergestellt werden, die notwendig ist, um der
hohen Flächenpressung standhalten zu können.
[0036] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung weist die ringförmige Kontaktfläche
zwischen Ventilkörper und Ventilsitz eine Ringbreite von 0,2 mm bis 3 mm, bevorzugt
0,5 mm bis 2 mm, weiter bevorzugt 1 mm, auf.
[0037] Ferner betrifft die vorliegende Offenbarung einen Dampfmotor, insbesondere Kolbendampfmotor
der bevorzugt für die Erzeugung elektrischen Stroms verwendet wird, aufweisend: mindestens
einen Zylinder, der einen Arbeitsraum umschließt, einen im Arbeitsraum zwischen einem
oberen Totpunkt OT und einem unteren Totpunkt UT entlang einer Zentralachse CA des
Zylinders hin und her beweglichen Kolben, und das oben beschriebene Steuerventil,
wobei das Steuerventil zur Steuerung und/oder Regelung einer Fluidströmung, insbesondere
einer Dampfströmung, die als Arbeitsfluid(strömung) des Dampfmotors fungiert, dient.
[0038] Des Weiteren ist es bevorzugt, dass der Ventiltrieb des Steuerventils als Vorsprung
des Kolbens ausgebildet ist, der an einem oberen Ende des Kolbens, das dem Steuerventil
zugewandt ist, angeordnet ist, wobei der Vorsprung den Ventilkörper von dem Ventilsitz
abhebt, wenn sich der Kolben in dem Bereich / in der Nähe des oberen Totpunkts befindet,
um das Steuerventil zu öffnen.
[0039] Auf diese Weise ist es ermöglicht, auf einen zusätzlichen Ventiltrieb wie beispielsweis
ein Piezoelement bzw. einen Piezoantrieb zu verzichten. Ferner können auf diese Weise
kurze Öffnungs- und Schließzeiten erreicht werden, ohne eine extrem hohe Beanspruchung
der Ventiltriebkomponenten in Kauf nehmen zu müssen. Dies liegt insbesondere daran,
dass die Öffnungs- und Schließkräfte des Steuerventils einerseits durch die Fluidströmung
zur Verfügung gestellt werden und andererseits durch den Kolben, insbesondere den
Vorsprung des Kolbens eingeleitet werden. Entsprechend werden die Öffnungskräfte von
der Pleuelstange und deren Lagerung aufgenommen, welche aufgrund des hohen Drehmoments
des Dampfmotors sehr robust ausgelegt sind.
[0040] Hierbei ist es ferner vorteilhaft, wenn der Vorsprung eine konusförmige Form aufweist,
welche insbesondere an der dem Ventilkörper zugewandten Seite eine ebene, insbesondere
zur Zentralachse CA senkrecht ausgerichtete, Kontaktfläche aufweist. Auf diese Weise
ist es möglich, eine kreisförmige Kontaktfläche zwischen Ventilkörper und Ventiltrieb
auszubilden und somit die auftretende Flächenpressung und den damit verbundenen Verschleiß
zu reduzieren.
[0041] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Kontaktfläche des Ventiltriebs plattiert
ist, insbesondere anhand eines Auftragschweißverfahren wie beispielsweise das Plasma-Pulver-Auftragschweißen
auch PTA-Verfahren genannt. Hierbei wird der Kolben an seiner Oberseite mit einer
konkaven Aussparung versehen, in welche das Beschichtungsmaterial mittels Auftragsscheißen
eingebracht wird und anschließend zu einer ebenen Kontaktfläche geschliffen wird.
Aus Beschichtungsmaterial kann beispielsweise Nickelmartensit, Wolframkarbid oder
Stellite bzw. eine Cobalt-Chrom-Hartlegierung verwendet werden.
[0042] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Dampfmotor eine Vorkammer aufweist, die von außen
mit Frischdampf versorgbar ist, wobei die Vorkammer eine Öffnung zum Einleiten des
Frischdampfs in den Arbeitsraum aufweist, und die Öffnung durch das Steuerventil geöffnet
und geschlossen werden kann.
[0043] Gemäß einem weiteren Aspekt ist der Ventilkörper in Form eines zylindrischen Druckstempels
ausgebildet, der durch eine Axialführung translatorisch entlang der Zentralachse CA
des Steuerventils, welche bevorzugt mit einer Zentralachse CA des Zylinders 10 in
etwa fluchtet, beweglich ist, und bevorzugt durch Druck des Frischdampfs, der auf
eine dem Ventilsitz abgewandten Seite des Ventilkörpers beaufschlagt ist, gegen den
Ventilsitz kraftbeaufschlagt ist.
[0044] Ferner betrifft die vorliegende Offenbarung eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, die
einen Dampferzeuger und den oben beschriebenen Dampfmotor aufweist, wobei der Dampfmotor
mit einem Generator zur Erzeugung elektrischen Stroms gekoppelt ist.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0045]
Fig. 1 zeigt ein schematisches Diagramm einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage,
Fig. 2 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines Dampfmotors gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wobei das Steuerventil in der geschlossenen Position ist
und der Kolben sich im unteren Totpunkt befindet, und
Fig. 3 zeigt eine vergrößerte Teilansicht der schematischen Schnittdarstellung von
Fig. 2, um die Ausbildung des Steuerventils zu verdeutlichen.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
[0046] Nachfolgend werden anhand der beigefügten Figuren bevorzugte Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben. Weitere in diesem Zusammenhang genannte
Modifikationen bestimmter Merkmale können jeweils einzeln miteinander kombiniert werden,
um weitere Ausführungsformen auszubilden.
[0047] Dabei sind in den verschiedenen Figuren gleiche oder entsprechende Elemente jeweils
mit den gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen bezeichnet.
[0048] Fig. 1 zeigt ein schematisches Diagramm einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK-Anlagen).
Die gezeigte KWK-Anlage 100 besteht aus einem Dampferzeuger 110, welcher über ein
Ventil 180 mit einem Einlass eines Dampfmotors 1, 120 verbunden ist, welcher einen
Generator 130 zur Erzeugung von Strom antreibt. Wie oben bereits erläutert, ist es
zur Feinabdichtung des Dampfmotors 1, 120 notwendig, diesen mit Öl zu versorgen, welches
sich während des Betriebs des Dampfmotors 1, 120 jedoch mit dem entspannten Wasserdampf
vermischt und mit diesem ausgegeben wird. Aus diesem Grund weist der vom Dampfmotor
1, 120 ausgegebene entspannte Wasserdampf eine relativ große Menge an Öl auf.
[0049] Dem Dampfmotor 1, 120 ist ein Kondensator 150 zur Kondensation des entspannten Wasserdampfs,
welcher einen Druck von ca. 0,15 bar und eine Temperatur von ca. 55°C aufweist, wenn
dieser den Dampfmotor 120 verlässt, nachgeschalten.
[0050] Der kondensierte Wasserdampf, welcher weiterhin einen großen Anteil an Öl enthält,
wird über eine Wassersäule 190, welche den Druck des kondensierten Wasserdampfs auf
ca. 0,25 bar erhöht, einer Kondensat-Absaugpumpe (bzw. Zirkulationspumpe) 170, insbesondere
Kolbenpumpe, zugeführt bzw. von dieser angesaugt. Die Kondensat-Absaugpumpe erhöht
den Druck des kondensierten Wasserdampfs bzw. des nun vorliegenden Öl-Wassers-Gemischs
auf ungefähr 1,50 bar und fördert das Öl-Wasser-Gemisch zu einer Vorrichtung 140 zum
Trennen von Öl und Wasser.
[0051] Wie der Fig. 1 ferner entnommen werden kann, wird das getrennte bzw. abgeschiedene
Öl zurück zu einem Kurbelwellenraum des Dampfmotors geleitet oder zur Feinabdichtung
in den Dampfmotor eingespritzt und das gereinigte Wasser an einen Speisewassertank
160 geleitet, welcher das aufbereitete bzw. gereinigte Wasser dem Dampferzeuger 110
erneut zur Dampferzeugung zur Verfügung stellt, womit der Kreislauf geschlossen ist.
[0052] Figur 2 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines Dampfmotors 1, der mit einem
Steuerventil 50 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ausgestattet
ist. Der gezeigte Dampfmotor 1 weist einen Zylinder 10 der ein oberes Ende 11 und
ein unteres Ende 12 aufweist. Am unteren Ende 12 ist der Zylinder 10 mit einem Kurbelgehäuse
20 verbunden. Mehrere Auslassöffnungen 13 sind in Umfangsrichtung in der Zylinderwand/Arbeitsraumwand
14 des Zylinders 10 vorgesehen. Die Auslassöffnungen 13 verbinden eine Zylinderkammer
bzw. einen Arbeitsraum 15 mit einer Ringkammer 16, um verbrauchten Dampf von dem Arbeitsraum
15 abzulassen bzw. abzuführen. Die Auslassöffnungen 13 sind nahe einem unteren Totpunkt
UT eines Kolbens 30 angeordnet, welcher sich in der gezeigten Ansicht im unteren Totpunkt
UT befindet.
[0053] Der Kolben 30 ist translatorisch entlang einer Mittelachse CA des Zylinders 10 zwischen
dem unten Totpunkt UT und einem oberen Totpunkt OT beweglich. Der Kolben 30 ist über
eine nichtdargestellte Kolbenverbindungsstange oder Kolbensteuerungsstange mit einer
nicht gezeigten Kurbelwelle verbunden, die in dem Kurbelgehäuse 20 untergebracht ist.
Der Kolben 30 weist an seinem unteren Ende 32 einen Dichtring 31 und an seinem oberen
Ende 33 mehrere Dichtringe 31 auf.
[0054] Der Motor umfasst ferner eine Zylinderkopfeinheit 40. Die Zylinderkopfeinheit 40
weist einen ersten Gehäusekörper 41 und einen zweiten Gehäusekörper 42 auf. Ferner
ist in dem ersten Gehäusekörper 41 eine Vorkammer (Dampfkammer) 44 vorgesehen, welche
über eine Öffnung 43 mit dem Arbeitsraum 15 kommuniziert. Die Öffnung kann mittels
des Steuerventils 50, das einen Ventilsitz 51 und einen Ventilkörper 52 aufweist,
geöffnet und verschlossen werden, womit das Einströmen von Frischdampf (Heißdampf,
der unter Hochdruck steht) in den Arbeitsraum gesteuert werden kann. In Figur 2 befindet
sich das Steuerventil 50 im geschlossenen Zustand, d.h., der Ventilkörper 52 wird
gegen den Ventilsitz 51 gedrückt, um den Durchfluss von Frischdampf in den Arbeitsraum
15 zu unterbinden.
[0055] Der Ventilkörper 52 ist mittels einer Axialführung 55 entlang der Zentralachse CA
translatorisch geführt und wird durch ein elastisches Element 54, welches in der dargestellten
Ausführungsform durch eine Druckfeder realisiert ist, gegen den Ventilsitz 51 kraftbeaufschlagt
beziehungsweise gedrückt. Ferner befinden sich im zweiten Gehäusekörper 42 nicht dargestellte
Fluidkanäle, mit welchen der Ventilkörper 52 auf seiner dem Ventilsitz 51 abgewandten
Seite mit dem Arbeitsfluid, d.h. dem Heißdampf, beaufschlagt werden kann, um die Schließkraft
zwischen Ventilsitz 51 und Ventilkörper 52 zu erhöhen und somit ein dichtes Abschließen
der Öffnung 43 zu gewährleisten.
[0056] Wie der Figur 2 weiter entnommen werden kann, weist der Ventilkörper 52 auf einem
dem Ventilsitz 51 zugewandten Ende eine zu einer Mittelachse des Ventilsitzes 51 beziehungsweise
zur Zentralachse CA hin nach innen abgeschrägte Oberfläche 52A auf, wodurch die dem
Ventilsitz 51 zugewandte Oberfläche des Ventilkörpers 52 trichterförmig ausgebildet
ist. Auf diese Weise ist es möglich, eine definierte ringförmige Kontaktfläche zwischen
dem Ventilsitz 51 und dem Ventilkörper 52 zu realisieren.
[0057] Figur 3 zeigt eine vergrößerte Teilansicht der schematischen Schnittdarstellung von
Figur 2, um die Ausbildung des Steuerventils, insbesondere des Ventilsitzes 51 und
des Ventilkörpers 52 weiter zu verdeutlichen. Wie der Figur 3 entnommen werden kann,
ist der Ventilsitz 51 aus einer einfachen Ventilsitzscheibe ausgebildet, welche in
den ersten Gehäusekörper 41 eingesetzt ist. Dadurch ist es möglich, den Ventilsitz
41 nach länger Nutzung und damit verbundenem Verschleiß einfach auszutauschen. Hierbei
kann der Ventilsitz 51 durch einfaches Nachschleifen zur Wiederverwendung in Stand
gesetzt werden.
[0058] Wie in der Figur 3 weiter gezeigt ist, bildet die nach innen abgeschrägte Oberfläche
52A mit der Ebene, die durch die Kontaktfläche zwischen Ventilkörper 52 und Ventilsitz
51 definiert ist und in der Figur 3 horizontal ausgerichtet ist, einen Neigungswinkel
α, welcher in Wirklichkeit äußert flach ausgebildet ist, in einem Bereich von 0,5°
bis 1,5°. Zur besseren Veranschaulichung der Erfindung ist der Winkel jedoch wesentlich
größer dargestellt. Wie der Figur 3 ebenfalls entnommen werden kann, weist der Ventilkörper
52 einen Vorsprung 52B auf, welcher an der dem Ventilsitz 51 zugewandten abgeschrägten
Oberfläche 52A vorgesehen ist und in die Öffnung 43 vorsteht bzw. hineinsteht. Anhand
des Vorsprungs 52B ist es ermöglicht, dass der Kolben 30 anhand des am oberen Ende
33 vorgesehen Vorsprungs (Ventiltrieb 53), wenn sich der Kolben 30 dem oberen Totpunkt
OT annähert, den Ventilkörper 52 gegen den aufgebrachten Dampfdruck sowie gegen die
angelegte Federkraft von dem Ventilsitz 52 abgehoben wird und somit die Öffnung 43
freigegeben wird, womit Frischdampf aus der Vorkammer 44 in den Arbeitsraum 15 strömen
kann und somit den Kolben 30 in eine Abwärtsbewegung von dem oberen Totpunkt OT zum
unteren Totpunkt UT bringen kann. Um ein mögliches Verkanten des Ventilkörpers 52
in der Axialführung 55 zu vermeiden, wenn der Vorsprung (Ventiltrieb 53) in Kontakt
mit dem Ventilkörper 52 bekommt, weist der Vorsprung (Ventiltrieb 53) des Kolbens
30 eine kugelförmige bzw. gekrümmte Oberfläche/Form auf, wodurch zwischen dem Vorsprung
52B des Ventilkörpers 52 und dem Vorsprung des Kolbens 30 eine punktförmige Kontaktstelle
realisiert wird und somit lediglich Kräfte in Axialrichtung, d.h. entlang der Zentralachse
CA, von dem Kolben 30 auf den Ventilkörper 52 übertragbar sind, jedoch keine Querkräfte
in den Ventilkörper 52 eingeleitet werden können.
[0059] Aus der vorhergehenden Beschreibung erkennt der Fachmann, dass verschiedene Modifikationen
und Variationen der Vorrichtung und des Verfahrens der Erfindung durchgeführt werden
können, ohne den Umfang der Erfindung zu verlassen. Ferner wurde die Erfindung in
Bezug auf bestimmte Ausführungsformen beschrieben, die jedoch nur zum besseren Verständnis
der Erfindung dienen sollen, und diese nicht einschränken sollen. Der Fachmann erkennt
auch sofort, dass viele verschiedene Kombinationen der Elemente zur Ausführung der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Deshalb wird der Umfang der Erfindung
durch die folgenden Ansprüche gekennzeichnet.
1. Steuerventil (50) zur Steuerung und/oder Regelung einer Fluidströmung, insbesondere
einer Dampfströmung, in einem Dampfmotor (1), umfassend:
einen Ventilsitz (51),
einen Ventilkörper (52), der entlang einer Zentralachse (CA) des Steuerventils (50)
translatorisch geführt ist und bevorzugt mittels eines elastischen Elements (54) gegen
den Ventilsitz (51) kraftbeaufschlagt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein dem Ventilsitz (51) zugewandtes axiales Ende des Ventilkörpers (52) eine zur Mittelachse
des Ventilkörpers (52) hin abgeschrägte Oberfläche (52A) aufweist, wodurch eine ringförmige
Kontaktfläche mit dem Ventilsitz (51) ausgebildet ist, oder
ein dem Ventilkörper (52) zugewandtes axiales Ende des Ventilsitzes (51) eine zur
Mittelachse des Ventilsitzes (51) hin abgeschrägte Oberfläche (51A) aufweist, wodurch
eine ringförmige Kontaktfläche mit dem Ventilkörper (52) ausgebildet ist.
2. Steuerventil (50) nach Anspruch 1, bei dem die abgeschrägte Oberfläche (51A, 52A)
des Ventilsitzes (51) oder des Ventilkörpers (52) zur Mittelachse hin nach innen abgeschrägt
ist, wodurch die ringförmige Kontaktfläche im Bereich des Außenumfangs der abgeschrägten
Oberfläche (51A, 52A) ausgebildet ist, wobei die Mittelachse des Ventilsitzes (51)
und/oder die Mittelachse des Ventilkörpers (52) parallel zur Zentralachse (CA) verläuft,
insbesondere mit dieser in etwa fluchtet.
3. Steuerventil (50) nach Anspruch 1 oder 2, bei dem ein Neigungswinkel α der abgeschrägten
Oberfläche (51A, 52A) des Ventilsitzes (51) oder des Ventilkörpers (52) zu einer Ebene,
die durch die Kontaktfläche zwischen Ventilkörper (52) und Ventilsitz (51) definiert
ist und senkrecht zur Zentralachse (CA) verläuft, zwischen 0,5° und 1,5°, bevorzugt
1°, beträgt.
4. Steuerventil (50) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Ventilsitz
(51) durch eine Ventilsitzscheibe ausgebildet ist, die bevorzugt zumindest im Bereich
der Kontaktfläche mit dem Ventilkörper (52) eine ebene Fläche aufweist, die bevorzugt
senkrecht zur Zentralachse (CA) ausgerichtet ist.
5. Steuerventil (50) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Ventilkörper
(52) auf dem dem Ventilsitz (51) zugewandten axialen Ende einen Vorsprung (52B) aufweist,
der dazu eingerichtet ist, mit einem Ventiltrieb (53) kraftübertragend zusammenzuwirken,
um den Ventilkörper (52) von dem Ventilsitz (51) abzuheben und dadurch das Steuerventil
(50) zu öffnen, wobei der Ventiltrieb (53) und der Ventilkörper (22) bevorzugt entkoppelt
ausgebildet sind.
6. Steuerventil (50) nach Anspruch 5, der auf Anspruch 4 rückbezogen ist, wobei die Ventilsitzscheibe
einen Innendurchmesser (D1) aufweist, der zumindest so groß ist, dass der Vorsprung (52B) des Ventilkörpers
(52) und/oder der Ventiltrieb (53) in axialer Richtung zumindest teilweise in die
Innenbohrung der Ventilsitzscheibe hineinreichen/hineinstehen, bevorzugt durch diese
hindurchreichen/hindurchstehen, kann/können.
7. Steuerventil (50) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Ventilkörper
(52) durch Dampfdruck gegen den Ventilsitz (51) kraftbeaufschlagt ist, und das elastische
Element (54) als Dämpfer fungiert.
8. Steuerventil (50) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem zumindest die Kontaktfläche
des Ventilsitzes (51) und/oder des Ventilkörpers (52) gehärtet ist, und bevorzugt
die Härte des Ventilkörpers (52) größer als die Härte des Ventilsitzes (51) ist.
9. Steuerventil (50) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die ringförmige
Kontaktfläche eine Ringbreite von 0,2 mm bis 3 mm, bevorzugt 0,5 mm bis 2 mm, weiter
bevorzugt 1 mm, aufweist.
10. Dampfmotor (1), insbesondere Kolbendampfmotor der bevorzugt für die Erzeugung elektrischen
Stroms verwendet wird, umfassend:
mindestens einen Zylinder (10), der einen Arbeitsraum (15) umschließt,
einen im Arbeitsraum (15) zwischen einem oberen Totpunkt (OT) und einem unteren Totpunkt
(UT) entlang einer Zentralachse (CA) des Zylinders (10) hin und her beweglichen Kolben
(30), und
ein Steuerventil (50) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, wobei das Steuerventil
(50) zur Steuerung und/oder Regelung einer Fluidströmung, insbesondere einer Dampfströmung,
die als Arbeitsfluid des Dampfmotors fungiert, dient.
11. Dampfmotor (1) nach Anspruch 10, bei dem der Ventiltrieb (53) des Steuerventils (50)
als Vorsprung des Kolbens (30) ausgebildet ist, der an einem oberen Ende (33) des
Kolbens, das dem Steuerventil (50) zugewandt ist, angeordnet ist, wobei der Vorsprung
den Ventilkörper (52) von dem Ventilsitz (51) abhebt, wenn sich der Kolben (30) in
dem Bereich / in der Nähe des oberen Totpunkts (OT) befindet, um das Steuerventil
(50) zu öffnen.
12. Dampfmotor (1) nach einem der Ansprüche 10 oder 11, ferner umfassend:
eine Vorkammer (44), die von außen mit Frischdampf versorgbar ist, wobei die Vorkammer
(44) eine Öffnung (43) zum Einleiten des Frischdampfs in den Arbeitsraum (15) aufweist,
wobei die Öffnung (43) durch das Steuerventil (50) geöffnet und geschlossen werden
kann.
13. Dampfmotor (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei der Ventilkörper (52) in
Form eines zylindrischen Druckstempels ausgebildet ist, der durch eine Axialführung
(55) translatorisch entlang der Zentralachse (CA) des Steuerventils, welche bevorzugt
mit einer Zentralachse (CA) des Zylinders (10) in etwa fluchtet, beweglich ist, und
bevorzugt durch Druck des Frischdampfs, der auf eine dem Ventilsitz (51) abgewandten
Seite des Ventilkörpers (52) beaufschlagt ist, gegen den Ventilsitz (51) kraftbeaufschlagt
ist.
14. Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, umfassend:
einen Dampferzeuger (110), und
einen Dampfmotor (1, 120) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 13, wobei
der Dampfmotor mit einem Generator (130) zur Erzeugung elektrischen Stroms gekoppelt
ist.