[0001] Die Erfindung betrifft eine Motoreinheit für eine Viertakt-Verbrennungsmaschine für
ein kompressibles Arbeitsmedium, umfassend einen feststehenden Mittelteil, einen Transportkolben
und einen Arbeitskolben, wobei der Transportkolben und der Arbeitskolben jeweils relativ
zu dem feststehenden Mittelteil um eine gemeinsame Drehachse drehbar gelagert sind.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Motoreinheit.
[0002] Die Offenlegungsschrift
EP 0 085 427 A1 offenbart einen Viertaktverbrennungsmotor mit zwei Rotationskolben. Ein Exzenterkolben
ist exzentrisch mit einer Motorwelle verbunden und in einem ersten Kolbenraum drehbar
um eine Achse der Motorwelle drehbar gelagert. Ein Arbeitskolben ist dagegen zentrisch
mit der Motorwelle verbundenen und in einem zweiten Kolbenraum um die Achse der Motorwelle
drehbar gelagert. Eine in dem zweiten Kolbenraum angeordnete, radial äußere Umlaufbahn
für den Arbeitskolben weist einen Ausschnitt für eine Brennkammer auf. Infolge einer
durch eine Zündung in der Brennkammer eingeleiteten Verbrennung und einer anschließenden
Expansion eines Gemischs wird eine Ventilklappe eines Schwenkventils von ihrem Ventilsitz
am Rande einer Öffnung der Brennkammer gegenüber dem zweiten Kolbenraum in den zweiten
Kolbenraum hinein ausgeschwenkt. Die Konstruktion ist allerdings vergleichsweise kompliziert
und die Ventilkappe muss sich im Betrieb sehr schnell bewegen. Sie grenzt außerdem
direkt an die Brennkammer und ist folglich auch einer sehr hohen thermischen Belastung
ausgesetzt. Die Brennkammer ist für eine möglichst vollständige Verbrennung ungünstig
geformt.
[0003] WO 2006/073262 A1 beschreibt einen weiteren Rotationsmotor. Eine sich radial nach außen erstreckende
Dichtnase eines drehenden Rotors und ein Ventilelement unterteilen einen Innenraum
eines Zylinders in einen Ansaugraum und einen Ausstoßraum. Der Rotationsmotor umfasst
ferner eine Ansaugöffnung zum Ansaugen eines Kraftstoff-Luft-Gemisches in den Ansaugraum,
eine Zündkerze zum Zünden des Kraftstoff-Luft-Gemisches in dem Ansaugraum und eine
im Ausstoßraum ausgebildete Ausstoßöffnung.
[0004] Ein weiterer Rotations-Verbrennungsmotor ist in
GB 2 452 572 A1 gezeigt. Die Anordnung umfasst ein Gehäuse mit einer darin gebildeten Kammer, einen
Doppelnocken in der Mitte der Kammer sowie einen Rotor. Der Rotor ist in der Kammer
gelagert, umgibt den Doppelnocken und ist um den Doppelnocken herum drehbar. In einem
Querschnitt quer zu einer Drehrichtung folgt eine Form des Doppelnockens einer Form
einer Innenwand der Kammer, um einen konstanten Abstand zwischen dem Doppelnocken
und der Innenwand in einer radialen Richtung zu gewährleisten. Durch die Drehung des
Rotors werden Dichtelemente, die in dem Rotor angeordnet sind, durch die Innenwand
und den Doppelnocken in radialer Richtung verschoben. Die Dichtelemente separieren
in Abhängigkeit von einer Drehposition ein Einlassvolumen von einem Verdichtungsvolumen
und Verbrennungsvolumen von einem Ausstoßvolumen.
[0005] US 5,681,157 A offenbart eine Rotationsverbrennungseinheit für einen Rotations-verbrennungsmotor,
die mit einer vorgeschalteten Kompressoreinheit zusammenarbeitet. Die Rotationsverbrennungseinheit
umfasst einen Zylinder, in welchem ein Rotationskolben mit zwei radial nach außen
ragenden Nocken drehbar gelagert ist. Zwei federbetätigte, ein- und ausfahrende Schieberelemente
werden durch die Nocken ein- und ausgefahren. In Abhängigkeit von einer Drehposition
des Rotationskolbens unterteilt jedes der Schieberelemente jeweils eins der zwei Volumen
in dem Zylinder zwischen den zwei Nocken in ein erstes Volumen zum Einlassen des Gemischs,
Zünden des Gemischs und Verbrennen und in ein zweites Volumen zum Ausstoßen der Verbrennungsprodukte.
Die Kompression leistet die vorgeschaltete Kompressoreinheit.
[0006] Bekannte Rotationskolben-Motoren sind häufig kompliziert aufgebaut. Sie weisen beispielsweise
häufig viele bewegte Teile und aufwendige Klappen- oder Schieberanordnungen auf. Zudem
sind gerade solche empfindlichen Klappen- oder Schieberanordnungen hohen Drücken,
hohen Beschleunigungen und hohen Temperataturen ausgesetzt. Das kann zu höheren Produktionskosten,
höheren Kosten für geeignete Materialen, hohem Wartungsaufwand und schlechter Zuverlässigkeit
führen. Zudem ist die Effizienz bekannter Rotationskolben-Motoren häufig schlecht.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Motoreinheit für eine Viertakt-Verbrennungsmaschine
mit Rotationskolben zu schaffen, die eine höhere Effizienz ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Motoreinheit für eine Viertakt-Verbrennungsmaschine
für ein kompressibles Arbeitsmedium mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0009] Die Motoreinheit umfasst einen feststehenden Mittelteil, einen Transportkolben und
einen Arbeitskolben, wobei der Transportkolben und der Arbeitskolben untereinander
fest verbunden sind und relativ zu dem feststehenden Mittelteil um eine gemeinsame
Drehachse drehbar gelagert sind.
[0010] Das feststehende Mittelteil umfasst ein Brennkammergehäuse, welches zwischen dem
Transportkolben und dem Arbeitskolben angeordnet ist und eine erste Arbeitsfläche
für den Transportkolben und eine zweite Arbeitsfläche für den Arbeitskolben aufweist,
- wobei aufgrund einer Form des Transportkolbens mindestens ein erstes Arbeitsvolumen
zwischen dem Transportkolben und der ersten Arbeitsfläche ausgebildet ist und
- wobei aufgrund einer Form des Arbeitskolbens zwischen dem Arbeitskolben und der zweiten
Arbeitsfläche mindestens ein zweites Arbeitsvolumen ausgebildet ist.
[0011] Zudem weist das Brennkammergehäuse mindestens eine Brennkammer auf, wobei die mindestens
eine Brennkammer eine erste Brennkammeröffnung, die sich an der ersten Arbeitsfläche
öffnet, sowie eine zweite Brennkammeröffnung, welche sich an einer zweiten Arbeitsfläche
öffnet, aufweist.
[0012] Die mindestens eine Brennkammer ist in das Brennergehäuse des feststehenden Mittelteils
integriert. Eine Form bzw. Geometrie der Brennkammer hängt weder von einer Drehposition
des Transportkolbens noch von einer Drehposition des Rotationskolbens ab. Die Geometrie
der mindestens einen Brennkammer ist deshalb frei gestaltbar und optimierbar. Das
ermöglicht eine besonders hohe Effizienz der Motoreinheit.
[0013] Außerdem findet die mechanisch und thermisch belastende Zündung ausschließlich in
der Brennkammer und somit ausschließlich in dem feststehenden Brennkammergehäuse statt.
Der Transportkolben wird durch den Zündvorgang als solchen nur minimal thermisch und
mechanisch belastet, nämlich nur in einem Bereich, die zu diesem Zeitpunkt an der
ersten Brennkammeröffnung anliegt. Sogar der Arbeitskolben wird durch den Zündvorgang
als solchen nur minimal thermisch und mechanisch belastet, nämlich nur in einem Bereich,
der zu diesem Zeitpunkt an der zweiten Einlassöffnung anliegt.
[0014] Zudem ist das Brennkammergehäuse mitsamt der mindestens einen Brennkammer unmittelbar
zwischen dem Transportkolben und dem Arbeitskolben angeordnet. Das Brennkammergehäuse
separiert damit unmittelbar eine Ansaug- und Verdichtungsseite der Motoreinheit (eine
kalte Seite der Motoreinheit) und eine Expansions- und Ausstoßseite der Motoreinheit
(eine heiße Seite der Motoreinheit). Dadurch können die Geometrie und/oder die Materialien
der Motoreinheit auf der kalten Seite und der heißen Seite jeweils unabhängig voneinander
gewählt werden. Das erlaubt eine weitere Effizienzsteigerung der Motoreinheit und
eine günstigere Produktion derselben.
[0015] In einer Weiterbildung werden auf der kalten Seite leichtere Materialien (mit geringerer
Dichte), weniger temperaturbeständige Materialen und/oder geringere Materialstärken
eingesetzt. Das spart Kosten. Alternativ oder zusätzlich wird dadurch außerdem die
Effizienz gesteigert. Es ist beispielsweise denkbar, dass auf der kalten Seite aufgrund
der geringeren mechanischen und thermischen Belastungen Material bzw. Materialien
mit besseren Gleiteigenschaften verwendet werden als auf der heißen Seite. Insbesondere
kann der Transportkolben ein leichteres Material, ein weniger temperaturbeständiges
Material und/oder eine geringere Materialstärke aufweisen als der Arbeitskolben. Alternativ
oder zusätzlich kann der Transportkolben eine Gleitbeschichtung aufweisen.
[0016] Der Transportkolben und der Arbeitskolben sind jeweils Rotationskolben.
[0017] Der Transportkolben dient zum Ansaugen und Verdichten des Arbeitsmediums. Insbesondere
dient das erste Arbeitsvolumen zum Ansaugen und Verdichten des Arbeitsmediums.
[0018] Der Arbeitskolben dient zum Expandieren und Ausstoßen von Verbrennungsprodukten des
Arbeitsmediums. Insbesondere dient das zweite Arbeitsvolumen zum Expandieren und Ausstoßen
der Verbrennungsprodukte.
[0019] Da das Brennkammergehäuse zwischen dem Transportkolben und dem Arbeitskolben angeordnet
ist, sind die zweite Arbeitsfläche und die erste Arbeitsfläche auf einander abgewandten
Seiten des Brennkammergehäuses ausgebildet. Beispielsweise kann der die erste Arbeitsfläche
auf einer Innenfläche des Brennkammergehäuses in eine Radialrichtung, die senkrecht
zu der Drehachse ist, angeordnet sein. Die zweite Arbeitsfläche ist dann auf einer
Außenfläche des Brennkammergehäuses angeordnet. Auch der umgekehrte Fall ist möglich.
[0020] Bei einer solchen "radialen Ausführung" der Motoreinheit ist es allerdings von besonderem
Vorteil, wenn die zweite Arbeitsfläche auf der Außenfläche angeordnet ist. Aufgrund
des größeren Umfangs der zweiten Arbeitsfläche kann die heiße Seite, insbesondere
die heißere zweite Arbeitsfläche besser gekühlt werden. Das erhöht die Zuverlässigkeit.
Zudem vereinfacht es diese Anordnung, ein großes maximales Expansionsvolumen zu schaffen.
Das schafft eine hohe thermodynamische Effizienz.
[0021] Insbesondere kann das Brennkammergehäuses besonders bevorzugt eine zumindest im Wesentlichen
hohlzylindrische Grundform aufweisen, wobei die erste Arbeitsfläche auf einer radial
inneren Zylindermantelfläche angeordnet ist und die zweite Arbeitsfläche auf einer
radial äußeren Zylindermantelfläche angeordnet ist. Diese Variante ist einfach und
kostengünstig herstellbar. Auch die umgekehrte Anordnung ist möglich.
[0022] In einer anderen Ausführung kann die erste Arbeitsfläche auf einer Stirnfläche des
Brennkammergehäuses in einer Längsrichtung, die parallel zur Drehachse verläuft, angeordnet
sein, beispielsweise auf einer oberen Stirnfläche. Die zweite Arbeitsfläche ist dann
auf einer entgegengesetzten Stirnfläche des Brennkammergehäuses in der Längsrichtung
angeordnet, beispielsweise auf einer unteren Stirnfläche. Eine solche Ausführung wird
auch als "axiale Ausführung" bezeichnet. Bei dieser Ausführung können der Transportkolben
und der Arbeitskolben ähnlich oder gar identisch geformt sein. Die Motoreinheit ist
bei dieser Variante einfacher zu warten, da sowohl der Transportkolben als auch der
Arbeitskolben bezogen auf das Brennkammergehäuse jeweils außen liegen.
[0023] Eine Zündung des Arbeitsmediums erfolgt in der mindestens einen Brennkammer. Bevorzugt
umfasst die Motoreinheit eine Zündeinrichtung zur Zündung des Arbeitsmediums in der
mindestens einen Brennkammer. Alternativ oder zusätzlich kann die Zündung in der Brennkammer
durch Selbstzündung erfolgen.
[0024] In einer Weiterbildung der Erfindung weist die mindestens eine Brennkammer eine ellipsoide,
kugelförmige oder zylindrische Grundform auf. Spitzwinklige oder stumpfwinklige Formen
sind auch möglich, weisen jedoch schlechtere Verbrennungseigenschaften auf. Durch
die gezielte Gestaltung der Geometrie der Brennkammer werden das Zündverhalten und
das Abbrennverhalten des Arbeitsmediums und damit letztlich die Leistung und Effizienz
der Motoreinheit optimiert.
[0025] In einer bevorzugten Ausbildungsform sind der Transportkolben und der Arbeitskolben
drehfest verbunden. Das erlaubt eine konstruktiv besonders einfache und zuverlässige
Konstruktion. Insbesondere können der Transportkolben und der Arbeitskolben starr
drehfest verbunden sein.
[0026] In einer Weiterbildung weist die Motoreinheit eine Kolbenverstellung zur gezielten
Verstellung einer relativen Verdrehung (ein Winkelversatz) zwischen dem Transportkolben
und dem Arbeitskolben auf. Beispielsweise kann die Kolbenverstellung dazu eingerichtet
sein, den Winkelversatz in einem Winkelbereich von -10° bis 10° zu verstellen.
[0027] Eine Drehrichtung des Transportkolbens entspricht einer Drehrichtung des Arbeitskolbens.
Insofern genügt es im Allgemeinen, den Begriff Drehrichtung zu verwenden.
[0028] Bevorzugt liegt eine Kolbenfläche des Transportkolbens (eine erste Kolbenfläche)
bereichsweise an der ersten Arbeitsfläche dichtend an und ist bereichsweise von der
ersten Arbeitsfläche entfernt, um das mindestens eine erste Arbeitsvolumen auszubilden.
[0029] Das sorgt für eine sichere und direkte Führung des Transportkolbens an der ersten
Arbeitsfläche und zugleich für eine konstruktiv einfache und zuverlässige Ausbildung
des mindestens einen ersten Arbeitsvolumens.
[0030] Anders ausgedrückt umfasst die erste Kolbenfläche mindestens einen Gleitbereich des
Transportkolbens, der dazu eingerichtet ist, in der Drehrichtung des Transportkolbens
(dichtend) entlang der ersten Arbeitsfläche entlangzugleiten. Der mindestens eine
Gleitbereich des Transportkolbens dient als Dichtfläche zur Abdichtung des mindestens
einen ersten Arbeitsvolumens entlang der Drehrichtung des Transportkolbens.
[0031] Entsprechend umfasst die erste Kolbenfläche mindestens einen Arbeitsvolumen-Bereich,
in welchem die erste Kolbenfläche von der ersten Arbeitsfläche entfernt ist, um das
mindestens eine erste Arbeitsvolumen auszubilden.
[0032] Besonders bevorzugt verschließt die erste Kolbenfläche (insbesondere der mindestens
eine Gleitbereich des Transportkolbens) die erste Brennkammeröffnung, wenn die erste
Kolbenfläche in Abhängigkeit von einer Drehposition des Transportkolbens (insbesondere
der mindestens eine Gleitbereich des Transportkolbens) an einem Bereich der ersten
Arbeitsfläche mit der ersten Brennkammeröffnung dichtend anliegt. Insbesondere kann
die erste Kolbenfläche die erste Brennkammeröffnung dann unmittelbar verschließen.
[0033] Das mindestens eine erste Arbeitsvolumen wird bei Drehung des Transportkolbens an
der ersten Arbeitsfläche entlang bewegt. Das erste Arbeitsvolumen kann abhängig von
der Drehposition des Transportkolbens (und damit abhängig von einer Position des mindestens
einen ersten Arbeitsvolumens relativ zu der ersten Arbeitsfläche) in ein Ansaugvolumen
und ein Verdichtungsvolumen unterteilt sein. So wird das Arbeitsmedium auf der kalten
Seite bewegt.
[0034] Besonders bevorzugt entspricht eine Anzahl der Gleitbereiche des Transportkolbens
genau einer Anzahl der ersten Arbeitsvolumina. Die Anzahl der Gleitbereiche entspricht
also einer Anzahl der Arbeitsvolumen-Bereiche des Transportkolbens. Diese Anzahl kann
beispielsweise eins oder mehrere betragen. "Mehrere" bedeutet im Sinne dieser Offenbarung
"mindestens zwei". Wenn mehrere Arbeitsvolumina-Bereiche ausgebildet sind, sind diese
in Drehrichtung des Transportkolbens jeweils durch die Gleitbereiche des Transportkolbens
voneinander getrennt. So können zuverlässig und einfach mehrere erste Arbeitsvolumina
ausgebildet werden, die wiederum jeweils in Abhängigkeit von ihrer jeweiligen Drehposition
in ein Ansaugvolumen und ein Verdichtungsvolumen unterteilt werden.
[0035] Gemäß einem anderen Aspekt liegt bevorzugt eine Kolbenfläche des Arbeitskolbens bereichsweise
(eine zweite Kolbenfläche) an der zweiten Arbeitsfläche dichtend an und ist bereichsweise
von der zweiten Arbeitsfläche entfernt, um das mindestens eine zweite Arbeitsvolumen
auszubilden.
[0036] Das sorgt für eine sichere und direkte Führung des Arbeitskolbens an der zweiten
Arbeitsfläche und zugleich für eine konstruktiv einfache und zuverlässige Ausbildung
des mindestens einen zweiten Arbeitsvolumens.
[0037] Anders ausgedrückt umfasst die zweite Kolbenfläche mindestens einen Gleitbereich
des Arbeitskolbens, der dazu eingerichtet ist, in der Drehrichtung des Arbeitskolbens
(dichtend) entlang der zweiten Arbeitsfläche entlang zu gleiten. Der mindestens eine
Gleitbereich des Arbeitskolbens dient als Dichtfläche zur Abdichtung des mindestens
einen zweiten Arbeitsvolumens entlang der Drehrichtung des Arbeitskolbens.
[0038] Entsprechend umfasst die zweite Kolbenfläche mindestens einen Arbeitsvolumen-Bereich,
in welchem die zweite Kolbenfläche von der zweiten Arbeitsfläche entfernt ist, um
das mindestens eine zweite Arbeitsvolumen auszubilden.
[0039] Besonders bevorzugt verschließt die zweite Kolbenfläche (insbesondere der mindestens
eine Gleitbereich des Arbeitskolbens) die zweite Brennkammeröffnung, wenn die zweite
Kolbenfläche (insbesondere der mindestens eine Gleitbereich des Arbeitskolbens) in
Abhängigkeit von einer Drehposition des Arbeitskolbens an einem Bereich der zweiten
Arbeitsfläche mit dieser zweiten Brennkammeröffnung dichtend anliegt. Insbesondere
kann die zweite Kolbenfläche die zweite Brennkammeröffnung dann unmittelbar verschließen.
[0040] Das mindestens eine zweite Arbeitsvolumen wird bei Drehung des Arbeitskolbens an
der zweiten Arbeitsfläche entlang bewegt. Das zweite Arbeitsvolumen kann abhängig
von der Drehposition des Arbeitskolbens (und damit abhängig von einer Position des
mindestens einen zweiten Arbeitsvolumens relativ zu der zweiten Arbeitsfläche) in
ein Expansionsvolumen und ein Ausstoßvolumen unterteilt sein. So werden die Verbrennungsprodukte
auf der heißen Seite geführt.
[0041] Besonders bevorzugt entspricht eine Anzahl der Gleitbereiche des Arbeitskolbens genau
einer Anzahl der zweiten Arbeitsvolumina. Die Anzahl der Gleitbereiche entspricht
also einer Anzahl der Arbeitsvolumen-Bereiche des Arbeitskolbens. Diese Anzahl kann
beispielsweise eins oder mehrere betragen. Wenn mehrere Arbeitsvolumina-Bereiche ausgebildet
sind, sind diese in Drehrichtung des Arbeitskolbens jeweils durch die Gleitbereiche
des Arbeitskolbens voneinander getrennt. So können zuverlässig und einfach mehrere
zweite Arbeitsvolumina ausgebildet werden, die wiederum jeweils in Abhängigkeit von
ihrer jeweiligen Drehposition in ein Expansionsvolumen und ein Ausstoßvolumen unterteilt
werden.
[0042] Die erste Brennkammeröffnung der mindestens einen Brennkammer, die mindestens eine
Brennkammer und die zweite Brennkammeröffnung der mindestens einen Brennkammer stellen
eine Fluidverbindung zwischen der ersten Arbeitsfläche und der zweiten Arbeitsfläche
her.
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die erste Kolbenfläche
die erste Brennkammeröffnung zu einem Zeitpunkt der maximalen Verdichtung des Arbeitsmediums
und/oder eines Zündzeitpunkts für die mindestens eine Brennkammer verschließt und
dass gleichzeitig die zweite Kolbenfläche die zweite Brennkammeröffnung verschließt.
[0044] Dadurch findet die eigentliche Zündung in der vollständig geschlossenen mindestens
einen Brennkammer statt. Das erhöht die Sicherheit und Zuverlässigkeit. Wenn eine
mindestens eine Absperreinrichtung als Klappe oder Schieber ausgebildet ist, wie weiter
unten beschrieben wird, dann ist die mindestens eine Absperrvorrichtung zu diesem
Zeitpunkt keiner mechanischen Belastung durch die Verbrennung ausgesetzt. Ferner ist
so das Volumen des Arbeitsmediums für den jeweiligen Zündvorgang minimal.
[0045] Alternativ erfolgt die Zündung bevorzugt zu einem verspäteten Zündzeitpunkt, unmittelbar
an dem sich an der zweiten Brennkammeröffnung ein neues Expansionsvolumen zu öffnen
begonnen hat. Bevorzugt ist der verspätete Zündzeitpunkt zwischen dem Zeitpunkt der
maximalen Verdichtung des Arbeitsmediums und einem spätestmöglichen Zündzeitpunkt,
an welchem das genannte Expansionsvolumen besonders bevorzugt 10 % seines späteren,
maximalen Volumens erreicht hat, überaus bevorzugt 5 %. Der Transportkolben verschließt
zum spätestmöglichen Zündzeitpunkt die erste Brennkammeröffnung.
[0046] Gemäß einer weiteren Alternative erfolgt die Zündung bevorzugt zu einem vorauseilenden
Zündzeitpunkt, unmittelbar bevor an der ersten Brennkammeröffnung das Verdichtungsvolumen
vollständig kollabiert ist. Bevorzugt ist der vorauseilende Zündzeitpunkt zwischen
dem Zeitpunkt der maximalen Verdichtung des Arbeitsmediums und einem frühestmöglichen
Zündzeitpunkt, an welchem das gerade genannte Verdichtungsvolumen besonders bevorzugt
auf 10 % seines früheren, maximalen Volumens verkleinert ist, überaus bevorzugt auf
5 %. Der Arbeitskolben verschließt zum frühestmöglichen Zündzeitpunkt die zweite Brennkammeröffnung.
[0047] Insbesondere kann die Motoreinheit eine Zündverstellung aufweisen, welche den Zündzeitpunkt
zwischen dem frühestmöglichen Zündzeitpunkt und dem spätestmöglichen Zündzeitpunkt
zumindest in Abhängigkeit von einer Drehzahl und/oder Zufuhrmenge des Arbeitsmediums
pro Zeiteinheit automatisch anpasst. Das verbessert die Effizienz, die Leistung und
das Drehmoment in schwierigen Betriebszuständen.
[0048] Bevorzugt ist in dem feststehenden Mittelteil für jede der mindestens einen Brennkammer
eine Einlassöffnung zum Ansaugen des Arbeitsmediums ausgebildet, welche bei Drehung
des Transportkolbens von dem mindestens einen ersten Arbeitsvolumen überstrichen wird.
Es ist also mindestens eine Einlassöffnung vorhanden. Wenn mehrere Brennkammern vorhanden
sind, ist für jede der mehreren Brennkammern jeweils eine Einlassöffnung vorhanden,
besonders bevorzugt jeweils genau eine Einlassöffnung.
[0049] Die mindestens eine Einlassöffnung dient zum Ansaugen bzw. Einlassen des Arbeitsmediums
in das mindestens eine erste Arbeitsvolumen (bzw. genauer gesagt dessen Ansaugvolumen).
[0050] Besonders bevorzugt ist die mindestens eine Einlassöffnung in der ersten Arbeitsfläche
oder in einer seitlichen Dichtfläche des feststehenden Mittelteils für den Transportkolben
ausgebildet. Letztere ist eine Fläche, welche an die erste Arbeitsfläche angrenzt
und an welcher der Transportkolben dichtend entlang gleitet. Die seitliche Dichtfläche
des feststehenden Mittelteils für den Transportkolben kann in einer Schnittebene senkrecht
zu der Drehrichtung gesehen lokal senkrecht zu der ersten Arbeitsfläche ausgebildet
sein. Sie kann sich entlang der Drehrichtung zylindermantelförmig (axiale Ausrührung)
oder kreisringförmig (radiale Ausführung) um die Drehachse herum erstrecken.
[0051] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist für jede der mindestens einen Brennkammer
eine vollständig versenkbare Absperreinrichtung in der ersten Arbeitsfläche angeordnet,
welche entlang der Drehrichtung des Transportkolbens gesehen hinter der ersten Brennkammeröffnung
dieser Brennkammer und vor der nächsten Einlassöffnung positioniert ist und welche
in Abhängigkeit von der Drehposition des Transportkolbens in dem mindestens einen
ersten Arbeitsvolumen ein Verdichtungsvolumen begrenzt. In einer Weiterbildung unterteilt
sie in Abhängigkeit von der Drehposition des Transportkolbens das mindestens eine
Arbeitsvolumen in das Ansaugvolumen und das Verdichtungsvolumen unterteilen.
[0052] Die Absperrvorrichtung teilt in dem mindestens einen ersten Arbeitsvolumen in Abhängigkeit
von der Drehposition des Transportkolbens das Verdichtungsvolumen ab. Ein Vorhandensein
und ein Volumen dieses Verdichtungsvolumens sind drehwinkelabhängig. Das Verdichtungsvolumen
verkleinert sich, während es die erste Brennkammeröffnung überstreicht. Dadurch wird
das Arbeitsmedium aus dem Verdichtungsvolumen durch die erste Brennkammeröffnung in
die zugehörige Brennkammer gedrückt und verdichtet. In einer Weiterbildung ist das
Verdichtungsvolumen genau dann vollständig kollabiert, wenn das zugehörige erste Arbeitsvolumen
komplett die erste Brennkammeröffnung überstrichen hat. Vollständig bedeutet in diesem
speziellen Kontext, dass ein Volumen des Verdichtungsvolumens zu diesem Zeitpunkt
noch maximal 10 %, noch bevorzugter noch maximal 5 % eines Maximalvolumens des Verdichtungsvolumens
beträgt.
[0053] Die genannte Absperrvorrichtung verhindert, dass das Arbeitsmedium in dem mindestens
einen ersten Arbeitsvolumen (bzw. insbesondere in dem darin ausgebildeten Verdichtungsvolumen)
an der ersten Brennkammeröffnung vorbeitransportiert wird.
[0054] Überaus bevorzugt ist diese Absperreinrichtung entlang der Drehrichtung des Transportkolbens
gesehen unmittelbar hinter der ersten Brennkammeröffnung dieser Brennkammer und/oder
unmittelbar vor der nächsten Einlassöffnung positioniert. Unmittelbar bedeutet in
diesem konkreten Zusammenhang, dass ein jeweiliger Winkelversatz beider Elemente um
die Drehachse maximal 30° beträgt, außerordentlich bevorzugt maximal 15°. Mit dieser
Anordnung werden das maximale Ansaugvolumen (und somit das maximale Verdichtungsvolumen)
und folglich die erzielte Verdichtung besonders hoch. Das stellt eine hohe Leistung
der Motoreinheit sicher.
[0055] Es ist also mindestens eine Absperrvorrichtung in der ersten Arbeitsfläche angeordnet.
[0056] Indem die Absperreinrichtung in der ersten Arbeitsfläche angeordnet ist, werden die
darauf wirkenden Kräfte sicher auf das Brennkammergehäuse und somit auf das feststehende
Mittelteil übertragen. Wenn diese Absperrvorrichtung vollständig versenkt ist, ragt
kein Teil der Absperreinrichtung aus der ersten Arbeitsfläche in Richtung des Transportkolbens
hinaus. Die mindestens eine Gleitfläche des Transportkolbens kann die vollständig
versenkte Absperrvorrichtung deshalb vollkommen ungehindert überstreichen. Zu dieser
Zeit kann die Absperrvorrichtung das mindestens eine erste Arbeitsvolumen natürlich
nicht unterteilen. Wenn danach das mindestens eine erste Arbeitsvolumen die Absperreinrichtung
überstreicht, fährt die Absperreinrichtung in das mindestens einer erste Arbeitsvolumen
aus, um es in das Ansaugvolumen und das Verdichtungsvolumen zu unterteilen.
[0057] Wenn genau eine Brennkammer, genau eine erste Brennkammeröffnung und genau eine Einlassöffnung
für diese Brennkammer ausgebildet sind, dann ist diese Einlassöffnung selbstverständlich
zugleich die (in der Drehrichtung des Transportkolbens gesehen) nächste Einlassöffnung
in dem obigen Sinne. Wenn beispielsweise mehrere Brennkammern mit jeweils einer Brennkammeröffnung
und jeweils eine Einlassöffnung für jede der Brennkammern ausgebildet sind, dann ist
die (in der Drehrichtung des Transportkolbens gesehen) nächste Einlassöffnung diejenige
der Einlassöffnungen, welche zum Ansaugen des Arbeitsmediums für die (in der Drehrichtung
des Transportkolbens gesehen) nächste Brennkammer dient.
[0058] Bevorzugt ist in dem feststehenden Mittelteil für jede der mindestens einen Brennkammer
eine Auslassöffnung zum Ausstoßen von Verbrennungsprodukten des Arbeitsmediums ausgebildet,
welche bei Drehung des Arbeitskolbens von dem mindestens einen zweiten Arbeitsvolumen
überstrichen wird. Es ist also mindestens eine Auslassöffnung vorhanden. Wenn mehrere
Brennkammern vorhanden sind, ist für jede der mehreren Brennkammern jeweils eine Auslassöffnung
vorhanden, besonders bevorzugt jeweils genau eine Auslassöffnung.
[0059] Die mindestens eine Auslassöffnung dient zum Auslassen bzw. Ausstoßen der Verbrennungsprodukte
aus dem mindestens einen zweiten Arbeitsvolumen (bzw. genauer gesagt dessen Ausstoßvolumen).
[0060] Besonders bevorzugt ist die mindestens eine Auslassöffnung in der zweiten Arbeitsfläche
oder in einer seitlichen Dichtfläche des feststehenden Mittelteils für den Arbeitskolben
ausgebildet. Letztere ist eine Fläche, welche an die zweite Arbeitsfläche angrenzt
und an welcher der Arbeitskolben dichtend entlang gleitet. Die seitliche Dichtfläche
des feststehenden Mittelteils für den Arbeitskolben kann in einer Schnittebene senkrecht
zu der Drehrichtung gesehen lokal senkrecht zu der zweiten Arbeitsfläche ausgebildet
sein. Sie kann sich entlang der Drehrichtung zylindermantelförmig (axiale Ausrührung)
oder kreisringförmig (radiale Ausführung) um die Drehachse herum erstrecken.
[0061] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist für jede der mindestens einen Brennkammer
eine vollständig versenkbare Absperreinrichtung in der zweiten Arbeitsfläche angeordnet,
welche entlang einer Drehrichtung des Arbeitskolbens gesehen vor der zweiten Brennkammeröffnung
dieser Brennkammer und hinter der vorherigen Auslassöffnung positioniert ist und welche
abhängig von der Drehposition des Arbeitskolbens in dem mindestens einen zweite Arbeitsvolumen
ein Expansionsvolumen begrenzt. In einer Weiterbildung unterteilt sie abhängig von
der Drehposition des Arbeitskolbens das mindestens eine zweite Arbeitsvolumen in das
Expansionsvolumen und das Ausstoßvolumen.
[0062] Die Absperrvorrichtung teilt in dem mindestens einen zweiten Arbeitsvolumen in Abhängigkeit
von der Drehposition des Arbeitskolbens das Expansionsvolumen ab. Ein Vorhandensein
und ein Volumen dieses Expansionsvolumens sind drehwinkelabhängig. Das Expansionsvolumen
vergrößert sich, während es die zweite Brennkammeröffnung überstreicht. Dadurch können
die Verbrennungsprodukte aus der Brennkammer durch die zweite Brennkammeröffnung in
das Expansionsvolumen expandieren und in dem Expansionsvolumen weiter expandieren.
In einer Weiterbildung wird das Expansionsvolumen dann neu abgeteilt bzw. neu ausgebildet,
kurz bevor das zugehörige mindestens eine zweite Arbeitsvolumen beginnt, die zweite
Brennkammeröffnung zu überstreichen. "Kurz bevor" bedeutet in diesem speziellen Kontext,
dass ein Volumen des Expansionsvolumens erst maximal 10 %, noch bevorzugter maximal
5 % seines Maximalvolumens erreicht hat, bevor das zugehörige mindestens eine zweite
Arbeitsvolumen beginnt, die zweite Brennkammeröffnung zu überstreichen.
[0063] Die genannte Absperrvorrichtung verhindert, dass die Verbrennungsprodukte aus der
zweiten Brennkammeröffnung in einen Teil des mindestens einen zweiten Arbeitsvolumens
auszuströmen (es kann sich insbesondere um eines der Ausstoßvolumina handeln), der
in der Drehrichtung des Arbeitskolbens gesehen noch vor der zweiten Brennkammeröffnung
gelegen ist.
[0064] Überaus bevorzugt ist diese Absperreinrichtung entlang der Drehrichtung des Arbeitskolbens
gesehen unmittelbar vor der zweiten Brennkammeröffnung dieser Brennkammer und unmittelbar
hinter der vorherigen Auslassöffnung positioniert. Unmittelbar bedeutet in diesem
konkreten Zusammenhang, dass ein jeweiliger Winkelversatz beider Elemente um die Drehachse
maximal 30° beträgt, außerordentlich bevorzugt maximal 15°. Mit dieser Anordnung werden
das maximale Expansionsvolumen und folglich das erzielte Expansionsverhältnis besonders
hoch. Das sorgt für eine hohe Leistung und eine hohe Effizienz der Motoreinheit.
[0065] Es ist also mindestens eine Absperrvorrichtung in der zweiten Arbeitsfläche angeordnet.
[0066] Indem die Absperreinrichtung in der zweiten Arbeitsfläche angeordnet ist, werden
die darauf wirkenden Kräfte sicher auf das Brennkammergehäuse und somit auf das feststehende
Mittelteil übertragen. Dadurch wird auch die Drehrichtung des Arbeitskolbens vorgegeben:
Während die aus der Expansion resultierenden Druckkräfte entgegen der der Drehrichtung
des Arbeitskolbens von dieser Absperreinrichtung auf das feststehende Mittelteil übertragen
werden, treiben diese Druckkräfte andererseits den Arbeitskolben entlang seiner Drehrichtung
voran. Das sorgt dafür, dass sich das Expansionsvolumen bei der weiteren Drehung vergrößert.
Wenn diese Absperrvorrichtung vollständig versenkt ist, ragt kein Teil der Absperreinrichtung
aus der zweiten Arbeitsfläche in Richtung des Arbeitskolbens hinaus. Die mindestens
eine Gleitfläche des Arbeitskolbens kann die vollständig versenkte Absperrvorrichtung
deshalb leicht überstreichen. Zu dieser Zeit kann die Absperrvorrichtung das mindestens
eine zweite Arbeitsvolumen natürlich nicht unterteilen. Wenn danach das mindestens
eine zweite Arbeitsvolumen die Absperreinrichtung überstreicht, fährt die Absperreinrichtung
in das mindestens eine zweite Arbeitsvolumen aus, um es in das Expansionsvolumen und
das Ausstoßvolumen zu unterteilen.
[0067] Wenn genau eine Brennkammer, genau eine erste Brennkammeröffnung und genau eine Auslassöffnung
für diese Brennkammer ausgebildet sind, dann ist diese Auslassöffnung selbstverständlich
zugleich die (in der Drehrichtung des Arbeitskolbens gesehen) vorherige Auslassöffnung
in dem obigen Sinne. Wenn beispielsweise mehrere Brennkammern mit jeweils einer Brennkammeröffnung
und jeweils eine Auslassöffnung für jede der Brennkammern ausgebildet sind, dann ist
die (in der Drehrichtung des Arbeitskolbens gesehen) vorherige Auslassöffnung im obigen
Sinne diejenige der Auslassöffnungen, welche zum Ausstoßen der Verbrennungsprodukte
aus der (in der Drehrichtung des Arbeitskolbens gesehen) vorherigen Brennkammer dient.
[0068] In einer besonders bevorzugen Ausführungsform liegt die mindestens eine erste Absperreinrichtung,
die in der ersten Arbeitsfläche angeordnet ist, jederzeit dichtend an der ersten Kolbenfläche
an. Jederzeit bedeutet in diesem Zusammenhang unabhängig von der Drehposition des
Transportkolbens. Alternativ oder zusätzlich liegt die mindestens eine zweite Absperreinrichtung,
die in der zweiten Arbeitsfläche angeordnet ist, jederzeit dichtend an der zweiten
Kolbenfläche an.
[0069] Gemäß einem weiteren Aspekt ist der Transportkolben besonders bevorzugt derart geformt,
dass jede der mindestens einen Absperreinrichtung, die in der ersten Arbeitsfläche
angeordnet ist, bei Drehung des Transportkolbens (mit konstanter Winkelgeschwindigkeit)
einer phasenweise konstanten Beschleunigung ausgesetzt ist.
[0070] Eine solche Ausgestaltung gewährleistet, dass ein Anpressdruck und damit Reibungskräfte
an der mindestens einen Absperreinrichtung und deren Verschleiß minimal sind. Ferner
stellt diese Ausgestaltung sicher, dass ein Verhältnis einer maximalen Geschwindigkeit
der mindestens einen Absperreinrichtung zu der Drehzahl minimal wird. Das ermöglicht
höhere Drehzahlen.
[0071] An dieser Stelle wird erinnert, dass gemäß einer Ausführung lediglich genau eine
Absperreinrichtung in der ersten Arbeitsfläche angeordnet sein kann. Das "jede" gilt
dann für die genau eine Absperreinrichtung in der ersten Arbeitsfläche.
[0072] Überaus bevorzugt sind die erste Arbeitsfläche und die erste Kolbenfläche gemäß der
folgenden Weiterbildung ausgebildet:
- Ein Abstand der ersten Kolbenfläche von der ersten Arbeitsfläche wird (bei nicht drehendem
Transportkolben bzw. zu einem feststehenden Zeitpunkt betrachtet) durch eine stetige,
abschnittsweise definierte Funktion in Abhängigkeit von einer Winkelkoordinate um
die Drehachse beschrieben, wobei ein Wert der Winkelkoordinate entgegen der Drehrichtung
des Transportkolbens gesehen ansteigt.
- In dem mindestens einen Gleitbereich ist der Abstand null. Anders ausgedrückt ist
die erste Kolbenfläche ist in dem mindestens einen Gleitbereich parallel zu der ersten
Arbeitsfläche. In dem mindestens einen Gleitbereich ist eine Ableitung des Abstands
(nach der Winkelkoordinate) null. Entsprechend ist auch eine zweite Ableitung des
Abstands (nach der Winkelkoordinate) null.
- Der mindestens eine Arbeitsvolumen-Bereich weist einen Zunahmebereich auf, in welchem
der Abstand zunimmt. In dem Zunahmebereich vergrößert sich der Abstand stetig differenzierbar.
Dabei nimmt die Ableitung des Abstands zunächst linear von null bis zu einem Maximalwert
zu und dann linear von dem Maximalwert bis nach null ab. Das heißt, die zweite Ableitung
des Abstands weist in einem Anfangsteil des Zunahmebereichs einen positiven, konstanten
Wert und in einem Endbereich des Zunahmebereichs einen negativen, konstanten Wert
auf. Der Betrag der zweiten Ableitung des Abstands kann in dem Zunahmebereich konstant
sein, sodass sich lediglich ein Vorzeichen der zweiten Ableitung ändert. Der Vorzeichenwechsel
der zweiten Ableitung (von positiv zu negativ) tritt an dem Maximalwert der ersten
Ableitung auf.
- Der mindestens eine Arbeitsvolumen-Bereich weist danach einen Abnahmebereich auf,
in welchem der Abstand abnimmt. In dem Abnahmebereich verkleinert sich der Abstand
stetig differenzierbar. Dabei nimmt die Ableitung des Abstands zunächst linear von
null bis zu einem Maximalwert ab und dann linear von dem Minimalwert bis nach null
zu. Das heißt, die zweite Ableitung des Abstands weist in einem Anfangsteil des Abnahmebereichs
einen negativen, konstanten Wert und in einem Endbereich des Abnahmebereichs einen
positiven, konstanten Wert auf. Der Betrag der zweiten Ableitung des Abstands kann
in dem Abnahmebereich konstant sein, sodass sich lediglich ein Vorzeichen der zweiten
Ableitung ändert. Der Vorzeichenwechsel der zweiten Ableitung (von negativ zu positiv)
tritt an dem Maximalwert der ersten Ableitung auf.
- Zwischen dem Zunahmebereich und dem Abnahmebereich kann ein Konstantbereich vorgesehen
sein, in welchem der Abstand konstant ist. Anders ausgedrückt ist die erste Kolbenfläche
ist in dem Konstantbereich parallel und gleichmäßig beabstandet zu der ersten Arbeitsfläche.
In dem Konstantbereich sind die Ableitung und die zweite Ableitung null.
[0073] Der Abstand kann sich entlang der Radialrichtung oder entlang der Längsrichtung erstrecken
sein.
[0074] Falls sich der Abstand in der Radialrichtung erstreckt, weist die erste Arbeitsfläche
vorzugsweise eine zylindermantelförmige Form auf. Die Veränderung des Abstands in
Abhängigkeit von der Winkelkoordinate wird also allein von der Form der ersten Kolbenfläche
definiert. Die stetige, abschnittsweise definierte Funktion beschreibt dann die Abweichung
der ersten Kolbenfläche von einer idealen Zylindermantelform.
[0075] Falls sich der Abstand in der Längsrichtung erstreckt, weist die erste Arbeitsfläche
vorzugsweise eine Kreisring-Form auf. Die Veränderung des Abstands in Abhängigkeit
von der Winkelkoordinate wird also allein von der Form der ersten Kolbenfläche definiert.
Die stetige, abschnittsweise definierte Funktion beschreibt dann die Abweichung der
ersten Kolbenfläche von einer Stirnfläche eines idealen Hohlzylinders.
[0076] Sofern der Transportkolben mehrere Gleitbereiche und mehrere Arbeitsvolumen-Bereiche
aufweist, kann sich die Funktion entsprechend wiederholen.
[0077] Wenn sich der Transportkolben mit konstanter Winkelgeschwindigkeit entlang seiner
Drehrichtung dreht, beschreibt eine zu der obigen Funktion korrespondierende Funktion
über die Zeit den Abstand an der Stelle der mindestens einen Absperrvorrichtung in
der ersten Arbeitsfläche. Die konstante positive zweite Ableitung im zuvor beschriebenen
Zusammenhang führt dann zu einer konstanten positiven Beschleunigung der Absperreinrichtung
entlang einer Richtung des Abstandes, also senkrecht zu der ersten Arbeitsfläche von
der ersten Arbeitsfläche zu der ersten Kolbenfläche hin. Die oben gennannten Ausgestaltungen
der Funktion sind also Beispiele dafür, wie sichergestellt werden kann, dass die mindestens
eine Absperreinrichtung, die in der ersten Arbeitsfläche angeordnet ist, bei Drehung
des Transportkolbens mit konstanter Winkelgeschwindigkeit einer phasenweise konstanten
Beschleunigung ausgesetzt wird.
[0078] Alternativ oder zusätzlich ist der Arbeitskolben bevorzugt derart geformt, dass jede
der mindestens einen Absperreinrichtung, die in der zweiten Arbeitsfläche angeordnet
ist, bei einer Drehung des Arbeitskolbens mit konstanter Winkelgeschwindigkeit einer
phasenweise konstanten Beschleunigung ausgesetzt ist. Die oben aufgeführten Anmerkungen
und Vorteile gelten entsprechend. Insbesondere kann ein Abstand der zweiten Kolbenfläche
von der zweiten Arbeitsfläche in gleicher Weise durch eine stetige, abschnittsweise
definierte Funktion in Abhängigkeit von der Winkelkoordinate um die Drehachse charakterisiert
sein.
[0079] Wenn der Zunahmebereich und/oder der Abnahmebereich für den Abstand zwischen der
zweiten Arbeitsfläche und der zweiten Kolbenfläche bei gleichbleibendem zweiten Arbeitsvolumen
steiler gestaltet werden (also höhere Beträge der ersten Ableitung aufweisen), dann
wird dadurch ein Drehmoment der Motoreinheit verbessert. Deshalb ist es insbesondere
auf der Seite des Arbeitskolbens vorteilhaft, den Konstantbereich zwischen dem Zunahmebereich
und dem Abnahmebereich vorzusehen.
[0080] Besonders bevorzugt umfasst jede Absperreinrichtung einen Schieber, eine Klappe,
oder eine Tür, welche in einer zugehörigen passenden Aussparung in dem Brennkammergehäuse
vollständig versenkbar ist. Je nachdem, wo die Absperreinrichtung vorgesehen ist,
ist die zugehörige Aussparung in der ersten Arbeitsfläche oder in der zweiten Arbeitsfläche
des Brennkammergehäuses ausgebildet.
[0081] Die Klappen gewährleisten eine sicherere Führung, haben jedoch einen größeren Platzverbrauch
als die Schieber. Die Türen weisen ebenfalls einen sehr geringen Platzbedarf auf.
[0082] Verschiedene Ausführungen sind in dieser Hinsicht möglich. Beispielsweise kann jede
der mindestens einen Absperreinrichtung in der Arbeitsfläche einen Schieber aufweisen,
während jede der mindestens einen Absperreinrichtung in der zweiten Arbeitsfläche
eine Klappe aufweist. Das ist besonders bei radialen Ausführungen von Vorteil, wenn
die zweite Arbeitsfläche auf der radialen Außenfläche des Brennkammergehäuses angeordnet
ist. Die erste Arbeitsfläche auf der radialen Innenseite des Brennkammergehäuses bietet
weniger Platz. Hier sind also die Schieber von Vorteil. Die zweite Arbeitsfläche bietet
aufgrund ihres größeren Umfangs mehr Platz. Außerdem sind die mechanischen und thermischen
Belastungen für die mindestens eine Absperrvorrichtung in der zweiten Arbeitsfläche
größer. Hier sind also Klappen besonders geeignet.
[0083] Die Ausführung der mindestens einen Absperreinrichtung als Tür bietet sich für radiale
Ausführungen der Motoreinheit an. Wenn die jeweilige Tür geschlossen ist, definiert
eine Innenseite dieser Tür einen Teil einer Wand der zugehörigen mindestens einen
Brennkammer. Dadurch ist die Form der Brennkammer noch freier gestaltbar. Beispielsweise
kann die Innenseite der Tür die Form eines Teils einer Kugel aufweisen. Insbesondere
kann für jede der mindestens einen Brennkammer jeweils eine Tür für die erste Brennkammeröffnung
in der ersten Arbeitsfläche ausgebildet sein und eine Tür für die zweite Brennkammeröffnung
in der mindestens zweiten Arbeitsfläche ausgebildet sein. So kann die mindestens eine
Brennkammer sogar im Bereich der ersten Brennkammeröffnung und der zweiten Brennkammeröffnung
eine kugelförmige Wand aufweisen, wenn diese beiden Türen geschlossen sind.
[0084] Falls die Tür in der ersten Arbeitsfläche angeordnet ist, dann verschließt sie die
erste Brennkammeröffnung der Brennkammer, wenn der mindestens eine Gleitbereich des
Transportkolbens diese erste Brennkammeröffnung überstreicht. Eine Außenseite der
Tür kann so geformt sein, dass die Außenseite in diesem Zustand die erste Arbeitsfläche
im Bereich dieser ersten Brennkammeröffnung bündig und formangepasst fortsetzt. Bei
dieser Ausführung verschließt also die erste Kolbenfläche die erste Brennkammeröffnung
nicht unmittelbar, sondern mittelbar über die Tür. Allerdings stützt die erste Kolbenfläche
(bzw. deren mindestens eine Gleitbereich) die Tür außen ab, wenn die Tür geschlossen
ist. Die Tür kann die Druckkräfte in der zugehörigen Brennkammer unmittelbar und praktisch
vollständig auf die erste Kolbenfläche übertragen, wenn die Tür vollständig geschlossen
ist. Das sorgt für eine hohe Stabilität und eine hohe Zuverlässigkeit. Auch im funktionalen
Sinne verschließt die erste Kolbenfläche die erste Brennkammeröffnung, da sie sie
zugehörige Tür zudrückt, also vor der Zündung verschließt und während der Zündung
geschlossen hält.
[0085] Falls die Tür in der ersten Arbeitsfläche angeordnet ist, ist sie vorzugweise entlang
der Drehrichtung des Transportkolbens unmittelbar hinter der zugehörigen ersten Brennkammeröffnung
an dem Brennkammergehäuse auf der Seite der ersten Arbeitsfläche drehbar angelenkt.
Die Tür ist um eine Tür-Schwenkachse, die parallel zu der Drehachse (des Transportkolbens)
ist, verschwenkbar, um die zugehörige erste Brennkammeröffnung zu öffnen oder verschließen.
Wenn das mindestens eine erste Arbeitsvolumen (bzw. der mindestens eine Arbeitsvolumen-Bereich
des Transportkolbens) die zugehörige erste Brennkammeröffnung überstreicht, öffnet
sich die Tür. Dadurch dichtet sie in diesem ersten Arbeitsvolumen das Verdichtungsvolumen
ab. Zugleich kann durch die geöffnete Tür das verdichtete Arbeitsmedium aus dem Verdichtungsvolumen
in die Brennkammer einströmen.
[0086] Eine Länge der Tür senkrecht zu der Tür-Schwenkachse ist in diesem Fall vorzugsweise
größer als der maximale Abstand zwischen der ersten Arbeitsfläche und der ersten Kolbenfläche.
Selbst wenn die Tür maximal geöffnet ist, drückt ein Druck des Arbeitsmediums in dem
Verdichtungsvolumen die Tür stärker auf die erste Kolbenfläche. Der Druck des Arbeitsmediums
in dem Verdichtungsvolumen trägt zu einer verbesserten Abdichtung des Verdichtungsvolumens
an der Tür bei.
[0087] Die Ausführung der Absperreinrichtung als Tür hat also den Vorteil, dass kein elastisches
Element (wie beispielsweise eine Feder) oder zumindest kein starkes elastisches Element
für diese Abdichtung sorgen muss. In einer Weiterbildung ist jedoch trotzdem eine
Öffnungshilfe (wie beispielsweise eine Feder) vorgesehen, welche eine Kraft für das
Öffnen der Tür bereitstellt. Dadurch öffnet die Tür schnell und sicher, sobald sie
von dem mindestens einen ersten Arbeitsvolumen überstrichen wird. Da nur vergleichsweise
geringe Kräfte zum Öffnen nötig sind, kann die Öffnungshilfe beispielsweise ein Magnetelement
an einem der Tür-Schwenkachse abgewandten Ende der Tür und mindestens ein Magnetelement
an bzw. unter der ersten Kolbenoberfläche umfassen.
[0088] Falls die Tür in der zweiten Arbeitsfläche angeordnet ist, dann verschließt sie die
zweite Brennkammeröffnung der zugehörigen Brennkammer, wenn der mindestens eine Gleitbereich
des Arbeitskolbens diese zweite Brennkammeröffnung überstreicht. Eine Außenseite der
Tür kann so geformt sein, dass die Außenseite in diesem Zustand die zweite Arbeitsfläche
im Bereich dieser zweiten Brennkammeröffnung bündig und formangepasst fortsetzt. Bei
dieser Ausführung verschließt also die zweite Kolbenfläche die zweite Brennkammeröffnung
nicht unmittelbar, sondern mittelbar über die Tür. Allerdings stützt die zweite Kolbenfläche
(bzw. deren mindestens eine Gleitbereich) die Tür außen ab, wenn die Tür geschlossen
ist. Die Tür kann die Druckkräfte in der zugehörigen Brennkammer unmittelbar und praktisch
vollständig auf die zweite Kolbenfläche übertragen, wenn die Tür vollständig geschlossen
ist. Das sorgt für eine hohe Stabilität und eine hohe Zuverlässigkeit. Auch im funktionalen
Sinne verschließt die zweite Kolbenfläche die zweite Brennkammeröffnung, da sie sie
zugehörige Tür zudrückt, also vor der Zündung verschließt und während der Zündung
geschlossen hält.
[0089] Falls die Tür in der zweiten Arbeitsfläche angeordnet ist, ist sie vorzugweise entlang
der Drehrichtung des Arbeitskolbens unmittelbar vor der zugehörigen zweiten Brennkammeröffnung
an dem Brennkammergehäuse auf der Seite der zweiten Arbeitsfläche drehbar angelenkt.
Die Tür ist um eine Tür-Schwenkachse, die parallel zu der Drehachse ist, verschwenkbar,
um die zugehörige zweite Brennkammeröffnung zu öffnen oder verschließen. Wenn das
mindestens eine zweite Arbeitsvolumen (bzw. der mindestens eine Arbeitsvolumen-Bereich
des Arbeitskolbens) die zugehörige zweite Brennkammeröffnung überstreicht, öffnet
sich die Tür. Dadurch dichtet sie in diesem zweiten Arbeitsvolumen das Expansionsvolumen
ab. Zugleich kann durch die geöffnete Tür die unter hohem Druck stehenden Verbrennungsprodukte
aus der Brennkammer in das Expansionsvolumen ausströmen.
[0090] Eine Länge der Tür senkrecht zu der Tür-Schwenkachse ist in diesem Fall vorzugsweise
größer als der maximale Abstand zwischen der zweiten Arbeitsfläche und der zweiten
Kolbenfläche. Selbst wenn die Tür maximal geöffnet ist, drückt der Druck der Verbrennungsprodukte
in dem Expansionsvolumen die Tür stärker auf die zweite Kolbenfläche. Der Druck trägt
also zu einer verbesserten Abdichtung des Expansionsvolumen an der Tür bei. Die Ausführung
der Absperreinrichtung als Tür hat also den Vorteil, dass kein elastisches Element
(wie beispielsweise eine Feder) oder zumindest kein starkes elastisches Element für
diese Abdichtung sorgen muss. Jedenfalls öffnet sich die Tür automatisch durch den
Druck der Verbrennungsprodukte in der zugehörigen Brennkammer. In einer Weiterbildung
ist jedoch trotzdem eine Öffnungshilfe (wie beispielsweise eine Feder) vorgesehen,
welches eine Kraft für das Öffnen der Tür bereitstellt. Dadurch bleibt die Tür sicher
geöffnet, auch wenn das mindestens eine zweite Arbeitsvolumen die Tür fast vollständig
überstrichen hat und sich der Druck in dem Expansionsvolumen einem minimalen Wert
nähert. Da nur vergleichsweise geringe Kräfte zum Offenhalten nötig sind, kann die
Öffnungshilfe beispielsweise ein Magnetelement an einem der Drehachse abgewandten
Ende der Tür und mindestens ein Magnetelement an bzw. unter der zweiten Kolbenoberfläche
umfassen.
[0091] In einer Weiterbildung der Erfindung weist das Brennkammergehäuse des feststehenden
Mittelteils mehrere Brennkammern auf, die symmetrisch um die Drehachse angeordnet
sind.
[0092] Alternativ oder zusätzlich sind die Brennkammern entlang der Drehrichtung des Arbeitskolbens
um gleiche Winkelabstände jeweils voneinander versetzt angeordnet. Zum Beispiel können
diese Winkelabstände zwischen benachbarten Brennkammern bei einer Ausführungsform
mit drei Brennkammern 120° betragen, bei einer Ausführungsform mit vier Brennkammern
90°.
[0093] Eine derart regelmäßige Anordnung vereinfacht die Produktion und verringert die Kosten.
Außerdem sorgt sie für eine höhere Laufruhe und eine gleichmäßigere Motorkraft.
[0094] Bevorzugt hat der Transportkolben eine hohlzylindrische Grundform, wobei eine dem
Brennkammergehäuse zugewandte Zylindermantelfläche die erste Kolbenfläche bildet und
bereichsweise von dem Brennkammergehäuse weg zurückgesetzt ist, um das mindestens
eine erste Arbeitsvolumen zwischen dem Transportkolben und dem Brennkammergehäuse
auszubilden.
[0095] Wenn beispielsweise die erste Arbeitsfläche auf der radial inneren Zylindermantelfläche
des Brennkammergehäuses ist, dann ist eine radial äußere, dem Brennkammergehäuse zugewandte
Zylindermantelfläche des Transportkolbens bereichsweise radial nach innen zurückgesetzt.
Das bedeutet, die radial äußere Zylindermantelfläche des Transportkolbens ist - verglichen
zu einem idealen Hohlzylinder - bereichsweise ausgespart bzw. eingebuchtet. Es ist
mindestens eine solche Aussparung (Einbuchtung) vorhanden.
[0096] Alternativ oder zusätzlich hat der Arbeitskolben bevorzugt eine hohlzylindrische
Grundform, wobei eine dem Brennkammergehäuse zugewandte Zylinderfläche die zweite
Kolbenfläche bildet und bereichsweise von dem Brennkammergehäuse weg zurückgesetzt
ist, um das mindestens eine zweite Arbeitsvolumen zwischen dem Arbeitskolben und dem
Brennkammergehäuse auszubilden.
[0097] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind der Transportkolben und der Arbeitskolben
bezogen auf ihre jeweiligen hohlzylindrischen Grundformen konzentrisch zueinander
um die Drehachse ausgebildet, wobei das Brennkammergehäuse entlang der Radialrichtung
(quer zu der Drehachse) unmittelbar zwischen dem Transportkolben und dem Arbeitskolben
angeordnet ist. Das Brennkammergehäuse trennt in diesem Fall entlang der Radialrichtung
gesehen einen Bereich für den Transportkolben (eine erste Kolbenkammer) von einem
Bereich für den zweiten Transportkolben (eine zweite Kolbenkammer) voneinander ab.
[0098] Wenn beispielsweise die zweite Arbeitsfläche auf der radial äußeren Zylindermantelfläche
des Brennkammergehäuses ist, dann ist eine radial innere, dem Brennkammergehäuse zugewandte
Zylindermantelfläche des Arbeitskolbens bereichsweise radial nach außen zurückgesetzt.
Das bedeutet, die radial innere Zylindermantelfläche des Arbeitskolbens ist - verglichen
zu einem idealen Hohlzylinder - bereichsweise ausgespart bzw. eingebuchtet. Es ist
mindestens eine solche Aussparung (Einbuchtung) vorhanden.
[0099] In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform sind der Transportkolben und der Arbeitskolben
entlang der Längsrichtung versetzt angeordnet sind, wobei das Brennkammergehäuse entlang
der Längsrichtung unmittelbar zwischen dem Transportkolben und dem Arbeitskolben angeordnet
ist. Das Brennkammergehäuse trennt in diesem Fall entlang der Längsrichtung gesehen
den Bereich für den Transportkolben (die erste Kolbenkammer) von dem Bereich für den
zweiten Transportkolben (die zweite Kolbenkammer) voneinander ab.
[0100] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform hat der Transportkolben eine hohlzylindrische
Grundform, wobei eine dem Brennkammergehäuse zugewandte Stirnseite die erste Kolbenfläche
bildet und entlang der Längsrichtung bereichsweise zurückgesetzt ist, um das mindestens
eine erste Arbeitsvolumen zwischen dem Transportkolben und dem Brennkammergehäuse
auszubilden
[0101] Wenn beispielsweise die erste Arbeitsfläche einer axial oberen Stirnfläche des Brennkammergehäuses
ist, dann ist eine axial untere, dem Brennkammergehäuse zugewandte Zylindermantelstirnfläche
des Transportkolbens bereichsweise in der Längsrichtung (also axial) nach oben zurückgesetzt.
Das bedeutet, die axial untere Zylinderstirnfläche des Transportkolbens ist - verglichen
zu einem idealen Hohlzylinder - bereichsweise ausgespart bzw. nach oben eingebuchtet.
Es ist mindestens eine solche Aussparung (Einbuchtung) vorhanden.
[0102] Alternativ oder zusätzlich ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass der Arbeitskolben
eine hohlzylindrische Grundform hat, wobei eine dem Brennkammergehäuse zugewandte
Stirnseite die zweite Kolbenfläche bildet und bereichsweise zurückgesetzt ist, um
das mindestens eine zweite Arbeitsvolumen zwischen dem Arbeitskolben (und dem Brennkammergehäuse
auszubilden.
[0103] Wenn beispielsweise die zweite Arbeitsfläche einer axial untere Stirnfläche des Brennkammergehäuses
ist, dann ist eine axial obere, dem Brennkammergehäuse zugewandte Zylindermantelstirnfläche
des Arbeitskolbens bereichsweise in der Längsrichtung (also axial) nach unten zurückgesetzt.
Das bedeutet, die axial obere Zylinderstirnfläche des Arbeitskolbens ist - verglichen
zu einem idealen Hohlzylinder - bereichsweise ausgespart bzw. nach unten eingebuchtet.
Es ist mindestens eine solche Aussparung (Einbuchtung) vorhanden.
[0104] Eine Aufgabe der Erfindung besteht ferner darin, ein Verfahren anzugeben, mit dem
Motoreinheit mit Rotationskolben für einer Viertakt-Verbrennungsmaschine mit höherer
Effizienz betrieben werden kann.
[0105] Erfindungsgemäß vorgesehen ist ein Verfahren für den Betrieb einer Motoreinheit für
eine Viertakt-Verbrennungsmaschine für ein kompressibles Arbeitsmedium nach einer
beliebigen der vorherigen Ausführungsformen, wobei für die mindestens eine Brennkammer
die Einlassöffnung zum Ansaugen des Arbeitsmediums ausgebildet ist, welche bei Drehung
des Transportkolbens von dem mindestens einen ersten Arbeitsvolumen überstrichen wird,
und wobei für die mindestens einen Brennkammer die Auslassöffnung zum Ausstoßen von
Verbrennungsprodukten des Arbeitsmediums ausgebildet ist, welche bei Drehung des Arbeitskolbens
von dem mindestens einen zweiten Arbeitsvolumen überstrichen wird.
[0106] Das Verfahren umfasst eine andauernde Drehung des Transportkolbens und des Arbeitskolbens
entlang deren Drehrichtung und folgende weitere Schritte:
einen Einlassschritt, in welchem das mindestens eine erste Arbeitsvolumen die Einlassöffnung
überstreicht;
einen Verdichtungsschritt, umfassend:
- Bewegen des mindestens einen ersten Arbeitsvolumens von der Einlassöffnung zu der
ersten Brennkammeröffnung,
- Verschließen der zweiten Brennkammeröffnung durch die zweite Kolbenfläche;
- Abtrennen des Verdichtungsvolumens innerhalb des mindestens einen ersten Arbeitsvolumens
wobei das Verdichtungsvolumen in Fluidverbindung mit der ersten Brennkammeröffnung
und der mindestens einen Brennkammer steht,
- Verkleinern des Verdichtungsvolumens,
- Verschließen der ersten Brennkammeröffnung durch die erste Kolbenfläche, und
- Zünden des Arbeitsmediums in der mindestens einen Brennkammer;
einen Expansionsschritt, umfassend:
- Bewegen des mindestens einen zweiten Arbeitsvolumens zu der zweiten Brennkammeröffnung,
- Abtrennen des Expansionsvolumens innerhalb des mindestens einen zweiten Arbeitsvolumens,
wobei das Expansionsvolumen in Fluidverbindung mit der zweiten Brennkammeröffnung
und der mindestens einen Brennkammer steht,
- Vergrößern des Expansionsvolumens; sowie
einen Ausstoßschritt, in welchem das mindestens eine zweite Arbeitsvolumen die Auslassöffnung
überstreicht.
[0107] Das Expansionsvolumen wird am Anfang des Expansionsschritts ausgebildet, und zwar
an einem - entlang der Drehrichtung des Arbeitskolbens gesehen - vorderen Bereich
des mindestens einen zweiten Arbeitsvolumens. Während des Expansionsschritts vergrößert
sich das Expansionsvolumen und somit ein Anteil des Expansionsvolumens an dem mindestens
einen zweiten Arbeitsvolumen. Besonders bevorzugt erstreckt sich das Expansionsvolumen
am Ende des Expansionsschritts über das komplette mindestens eine zweite Arbeitsvolumen.
[0108] Im Allgemeinen ist die Abtrennung bzw. die Bildung des gesonderten Ansaugvolumens
nicht zwingend notwendig. Dann tritt die Einlassöffnung sofort mit dem kompletten
mindestens einen ersten Ansaugvolumen in Fluidverbindung, sobald das mindestens eine
erste Ansaugvolumen beginnt, die Einlassöffnung zu überstreichen. In einer solchen
Konfiguration ist es vorteilhaft, wenn das Arbeitsmedium in dem Einlassschritt aktiv
von außen in das mindestens eine erste Arbeitsvolumen gepresst wird, beispielsweise
durch einen Kompressor und/oder einen Turbolader.
[0109] Bevorzugt umfasst der Einlassschritt:
- Abtrennen des Ansaugvolumens innerhalb des mindestens einen ersten Arbeitsvolumens,
wobei das Ansaugvolumen in Fluidverbindung mit der Einlassöffnung seht,
- Vergrößern des Ansaugvolumens, und
- Verschließen der Einlassöffnung mit dem Transportkolben.
[0110] Auf diese Weise unterstützt die Motoreinheit das Einlassen des Arbeitsmediums aktiv
durch ansaugen. Das Abtrennen kann beispielsweise durch die Absperreinrichtung, wie
sie an anderer Stelle der Offenbarung beschrieben ist, bewirkt werden.
[0111] Das Ansaugvolumen wird am Anfang des Einlassschritts ausgebildet, und zwar an einem
- entlang der Drehrichtung des Transportkolbens gesehen - vorderen Bereich des mindestens
einen ersten Arbeitsvolumens. Während des Einlassschritts vergrößert sich das Ansaugvolumens
und somit ein Anteil des Ansaugvolumens an dem mindestens einen ersten Arbeitsvolumen.
Besonders bevorzugt erstreckt sich das Ansaugvolumen am Ende des Einlassschritts über
das komplette mindestens eine erste Arbeitsvolumen.
[0112] Ferner ist im Allgemeinen die Abtrennung bzw. Bildung des gesonderten Ausstoßvolumens
nicht zwingend notwendig. Dann verbleibt allerdings ein Restanteil der Verbrennungsprodukte
in dem mindestens einen zweiten Arbeitsvolumen.
[0113] In einer bevorzugten Weiterbildung umfasst der Ausstoßschritt:
- Abtrennen des Ausstoßvolumens innerhalb des mindestens einen zweiten Arbeitsvolumens,
wobei das Ausstoßvolumen in Fluidverbindung mit der Auslassöffnung steht,
- Verkleinern des Ausstoßvolumens, und
- Verschließen der Auslassöffnung mit dem Arbeitskolben.
[0114] Dadurch ist sichergestellt, dass die Verbrennungsprodukte von der Motoreinheit selbst
vollständig aus dem Ausstoßvolumen ausgestoßen werden. Das Abtrennen kann beispielsweise
durch die Absperreinrichtung, wie sie an anderer Stelle der Offenbarung beschrieben
ist, bewirkt werden.
[0115] Besonders bevorzugt ist das Ausstoßvolumen am Ende des Verkleinerns vollständig kollabiert.
[0116] Die für die Motoreinheit beschriebenen Ausführungen, Modifikationen, Vorteile und
Abläufe gelten entsprechend für das Verfahren und umgekehrt.
[0117] Die erfindungsgemäße Motoreinheit gemäß einer beliebigen der beschriebenen Ausführungsformen
eignet sich als Motor in einem Hybrid-Fahrzeug, insbesondere als "Range-Extender".
Da es sich um eine Rotationskolben-Motoreinheit handelt, weist sie eine hohe mechanische
und akustische Laufruhe auf. Zudem ist sie leicht und kompakt. Das Arbeitsprinzip
erlaubt eine hohe Drehzahl und damit eine gute Leistungsdichte bzw. ein gutes Leistungsgewicht.
Bevorzugt wird die Motoreinheit mit einer konstanten Nenndrehzahl betrieben, die eine
hohe Effizienz sicherstellt.
[0118] Die erfindungsgemäße Motoreinheit gemäß einer beliebigen der beschriebenen Ausführungsformen
eignet sich aufgrund der beschriebenen Vorteile auch als Motor für einen Stromgenerator,
besonders für einen portablen Stromgenerator.
[0119] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die Figuren erläutert. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, auch
unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbezügen.
[0120] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt einer ersten, radialen Ausführung einer erfindungsgemäßen Motoreinheit
mit zwei Brennkammern in einer Ebene senkrecht zu einer gemeinsamen Drehachse zweier
Rotationskolben in der Mitte;
- Fig. 2
- einen Längsschnitt entlang der Drehachse der radialen Ausführung mit zwei Brennkammern
aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Explosionsdarstellung der radialen Ausführung mit zwei Brennkammern aus Fig.
1, wobei oben ein rotierendes Maschinenteil abgebildet ist, in der Mitte eine Innenwand
sowie die Rotationskolben, und unten ein feststehendes Maschinenteil (ein feststehendes
Mittelteil), wobei die Brennkammern jeweils zwischen einem zugehörigen Paar von Schiebern
angeordnet sind, zur besseren Darstellung aber separat dargestellt sind;
- Fig. 4a bis 4d
- charakteristische Phasen eines Maschinenzyklus in der radialen Ausführung aus Fig.
1; dabei zeigt Fig. 4a unten auf der linken Seite eine Ansaugphase (bzw. ein Ansaugvolumen)
und unten auf der rechten Seite eine Verdichtungsphase (bzw. ein Verdichtungsvolumen),
Fig. 4b zeigt einen Zeitpunkt kurz nach einer Zündung, Fig. 4c zeigt oben die beginnende
Expansionsphase (bzw. ein Expansionsvolumen) und Fig. 4d zeigt oben auf der linken
Seite das Ende der Expansionsphase und oben auf der rechten Seite das Ende einer Ausstoßphase
(bzw. ein Ausstoßvolumen);
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht einer zweiten axialen Ausführung einer erfindungsgemäßen
Motoreinheit mit einem feststehenden Mittelteil in der Mitte und einem oberen, ersten
Rotationskolben und einem unteren, zweiten Rotationskolben;
- Fig. 6
- eine Detailansicht einer Absperreinrichtung in einer Ausführung als Schieber;
- Fig. 7
- eine Detailansicht einer Absperreinrichtung in einer Ausführung als Klappe;
- Fig. 8
- die Absperreinrichtungen an einer Brennkammer der radialen Ausführungsform in einer
Modifikation als schräg gestellte Schieber;
- Fig. 9
- einen Querschnitt senkrecht zu der Drehachse in der Modifikation der radialen Ausführung
mit vier Brennkammern;
- Fig. 10
- unten eine Entfernung r(φ) einer zweiten Kolbenfläche von der Drehachse des Arbeitskolbens
in einer Radialrichtung in Abhängigkeit von einer Winkelkoordinate φ um die Drehachse
in einem Zunahmebereich eines Arbeitsvolumen-Bereichs des Arbeitskolbens bei der radialen
Ausführung in Fig. 1, in der Mitte eine Ableitung v(φ) = dr(φ)/dφ und oben eine zweite
Ableitung a(φ) = d2r(φ)/dφ2; und
- Fig. 11
- eine Detailansicht einer Absperreinrichtung in einer Ausführung als Tür bei der radialen
Ausführung der Motoreinheit.
[0121] Bei einer in der Fig. 1 gezeigten ersten, radialen Ausführung einer erfindungsgemäßen
Motoreinheit strömt ein Arbeitsmedium in radialer Richtung von Einlassöffnungen 8
zu Auslassöffnungen 9.
[0122] Bei der in Fig. 5 gezeigten zweiten, axialen Ausführung einer erfindungsgemäßen Motoreinheit
bewegt sich das Arbeitsmedium dagegen im Wesentlichen entlang einer Längsrichtung
parallel zu einer Drehachse 7 der Motoreinheit.
[0123] Für gleiche Elemente werden auch in unterschiedlichen Ausführungen gegebenenfalls
dieselben Bezugszeichen verwendet und die Erläuterungen und Vorteile gelten entsprechend
für die verschiedenen Ausführungen.
[0124] Die in Fig. 1 gezeigte Motoreinheit umfasst einen feststehenden Mittelteil (auch
feststehender Mittelteil 1 genannt) und zwei untereinander fest verbundene, drehbar
gelagerte Rotationskolben 2 und 3, nämlich einen inneren Transportkolben 2 und einen
äußeren Arbeitskolben 3. Durch die Form der Rotationskolben 2, 3 werden zwischen dem
jeweiligen Rotationskolben 2, 3 und einem Brennkammergehäuse 18 ein oder mehrere Arbeitsvolumina
4, 31 sowie 30, 34 gebildet.
[0125] Ein Ansaugen (in ein Ansaugvolumen 30) und eine Verdichtung (in einem Verdichtungsvolumen
34) des Arbeitsmediums in einem ersten Arbeitsvolumen 30, 34 erfolgt bei der radialen
Ausführung durch den inneren Rotationskolben 2 (auch Transportkolben 2 genannt). Eine
Expansion (in einem Expansionsvolumens 4) und ein Ausstoßen (aus einem Ausstoßvolumens
31) der Verbrennungsprodukte erfolgt in einem zweiten Arbeitsvolumen 4, 31 des anderen,
äußeren Rotationskolbens 3 (auch Arbeitskolben 3 genannt), wobei jeder der Rotationskolben
2, 3 mindestens eines der Arbeitsvolumen 30, 3 bzw. 4, 31 bildet.
[0126] Das feststehende Mittelteil 1 enthält mindestens eine Brennkammer 5, jedoch können
auch mehrere Brennkammern 5 vorhanden sein, die dann vorzugsweise symmetrisch um die
Drehachse 7 in dem feststehenden Mittelteil 1 angeordnet sind.
[0127] Motoreinheiten mit mehreren Brennkammern 5 können bei niedrigerer Drehzahl betrieben
werden und zeichnen sich durch eine hohe Laufruhe aus. Die Arbeitsvolumina 30, 34
bzw. 4, 31 dürfen dabei maximal einen Winkelbereich überstreichen, der kleiner ist
als ein kleinster Winkelbereich zwischen den Einlassöffnungen 6 der Brennkammern 5.
[0128] Bei der in Fig. 5 gezeigten, axialen Ausführung der Motoreinheit sind zwei Brennkammeröffnungen
6a, 6b (eine erste Brennkammeröffnung 6a und eine zweite Brennkammeröffnung 6b) der
jeweiligen Brennkammern 5 jeweils parallel zu der Drehachse 7 angeordnet, wobei der
Transportkolben 2, das feststehende Mittelteil 1 mit dem Brennkammergehäuse 18 und
Arbeitskolben 3 entlang einer Richtung der Drehachse 7 (und somit entlang der Längsrichtung)
gesehen hintereinander liegen.
[0129] Bei der in Fig. 1 und Fig. 5 gezeigten, radialen Ausführung der Motoreinheit liegen
die beiden Brennkammeröffnungen 6 der (zwei) Brennkammern 5 senkrecht zu der Drehachse
7 und die beiden Rotationskolben 2, 3 sind konzentrisch zu der Drehachse 7 auf beiden
Seiten des Brennkammergehäuses 18 angeordnet, wobei der Transportkolben 2 innen liegt.
[0130] Das Öffnen und das Verschließen der Einlassöffnungen 8 und der Auslassöffnungen 9
geschieht jeweils durch eine unterschiedlich breite Abdeckung von Dichtflächen 10
durch die Rotationskolben 2, 3 während der Drehbewegung derselben.
[0131] Genauer werden die einzelnen Einlassöffnungen 8 in Abhängigkeit von einer Drehposition
des Transportkolbens 2 von der Dichtfläche 10 des Transportkolbens 2 verschlossen
oder nicht. Wenn das erste Arbeitsvolumen 30, 34 gerade eine der Einlassöffnungen
8 überstreicht, steht zumindest ein Teil des ersten Arbeitsvolumens 30, 34, genauer
gesagt das Ansaugvolumen 30, in Fluidverbindung mit dieser Einlassöffnung 8.
[0132] In ähnlicher Weise werden die einzelnen Auslassöffnungen 9 in Abhängigkeit von einer
Drehposition des Arbeitskolbens 3 von der Dichtfläche 10 des Arbeitskolbens 3 verschlossen
oder nicht. Wenn das zweite Arbeitsvolumen 4, 31 gerade eine der Auslassöffnungen
9 überstreicht, steht zumindest ein Teil des zweiten Arbeitsvolumens 4, 31, genauer
gesagt das Ausstoßvolumen 31, in Fluidverbindung mit dieser Auslassöffnung 9.
[0133] Wenn eine Gleitfläche des jeweiligen Rotationskolbens 2, 3 (eine erste Kolbenfläche
22a des Transportkolbens 2 bzw. eine zweite Kolbenfläche 22b des Arbeitskolbens 3)
eng an einer zugehörigen Gleitfläche (einer ersten Arbeitsfläche 21a für den Transportkolben
2 bzw. einer zweiten Arbeitsfläche 21b für den Arbeitskolben 3) des feststehenden
Brennkammergehäuses 18 anliegt, werden die dort in der jeweiligen der Arbeitsflächen
21a, 21b angebrachten Brennkammeröffnungen 6a, 6b der Brennkammern 5 dadurch verschlossen.
Die sich dort befindenden Absperreinrichtungen 11 werden dann in passenden Aussparungen
12 vollständig versenkt.
[0134] Dichtkanten der Absperreinrichtungen 11 müssen immer eng an der zugehörigen Kolbenfläche
22a, 22b anliegen und das Ansaugvolumen 30 und das Verdichtungsvolumen 34 bzw. das
Expansionsvolumen 4 und das Ausstoßvolumen 31 abschließen, was durch einen Anpressdruck
von Federn 13 erreicht werden kann.
[0135] Die Federn 13 pressen die Absperreinrichtung 11 (genauer gesagt beispielsweise den
Schieber 33 in Fig. 6 und Fig. 8) gegen die erste Kolbenfläche 22a des Transportkolbens
2. Die Federn 13 sind also dazu eingerichtet, die Dichtkanten dichtend an die erste
Kolbenfläche 22a anzupressen.
[0136] Eine Schrägstellung der Absperreinrichtungen 11, wie in Fig. 8 gezeigt ist, kann
ebenfalls dafür verwendet werden, einen den Notwendigkeiten der Dichtigkeit angepassten
Anpressdruck zu erzeugen. Ein Abrieb durch Reibung muss dabei so weit wie möglich
vermieden werden. Dazu müssen die Gleitflächen und Dichtflächen poliert sein und können
mit Schmierstoffen versehen werden und die Dichtkanten der Absperreinrichtungen 11
können mit verschleißfesten Dichtungslippen 15 oder Dichtungsrollen 28 mit geringer
Reibung ausgestattet sein.
[0137] Die Absperreinrichtungen 11 können bei beiden Ausführungen (sowohl in der radialen
Ausführung als auch in der axialen Ausführung) als Schieber 33 ausgelegt sein, die
jeweils die Dichtungslippe 15 oder die Dichtungsrollen 28 zur Abdichtung und Verringerung
der Reibung aufweisen. Die Schieber 33 werden auf beiden Seiten durch Führungsnuten
16 geführt.
[0138] Bei der radialen Ausführung sind die Führungsnuten 16 in einer Innenwand 14 und in
einer Außenwand 26 eingelassen. Die Führungsnuten 16 sind also an Enden der Schieber
33 in der Längsrichtung vorgesehen.
[0139] In der axialen Ausführung sind die Führungsnuten 16 in einem Innengehäuse 32 und
einem Außengehäuse 25 eingelassen. Die Führungsnuten 16 sind also an Enden der Schieber
33 in der Radialrichtung quer zu der Drehachse 7 vorgesehen.
[0140] Auf Höhe der Dichtungslippen 15 sind in den Führungsnuten Dichtungskörper 40 zur
Abdichtung angebracht.
[0141] In der radialen Ausführung müssen ein Arbeitskolbenmantel 38 und ein tellerförmiger
Außendeckel 39 trennbar verbunden sein, da die Innenwand 14 fest mit dem Brennkammergehäuse
18 verbunden werden muss, während die anliegenden Rotationskolben 2, 3 und der Außendeckel
39 drehbar sind. In der radialen Ausführung können auch Klappen 27 (siehe Fig. 7)
oder Türen 19 (siehe Fig. 11) als Absperreinrichtungen 11 verwendet werden, die ebenfalls
Dichtungslippen 15 oder Dichtungsrollen 25 zur Abdichtung eingebaut haben und eine
sichere Führung gewährleisten, jedoch einen größeren Platzverbrauch als die Schieber
33 haben.
[0142] Das erste Arbeitsvolumen 30, 34 ist zwischen der Kolbenfläche 22a des Transportkolbens
2 und der Arbeitsfläche 21a des Brennkammergehäuses ausgebildet (siehe beispielsweise
Fig. 1, Fig. 8, Fig. 9). In der in Fig. 9 dargestellten Modifikation der radialen
Ausführung mit vier Brennkammern 5 sind zwei erste Arbeitsvolumina ausgebildet.
[0143] Wenn das erste Arbeitsvolumen 30, 34 in Abhängigkeit von der Drehposition des Transportkolbens
2 gerade eine der Absperreinrichtungen 11 überstreicht, dann unterteilt diese Absperreinrichtung
11 dieses erste Arbeitsvolumen 30, 34 in ein Ansaugvolumen 30 und ein Verdichtungsvolumen
34. Der Transportkolben 2 befindet sich dabei also in einer solchen Drehposition,
dass die erste Kolbenfläche 22a in einem Bereich der ersten Arbeitsfläche 21a, in
welchem diese Absperreinrichtung 11 angeordnet ist, gerade von der Arbeitsfläche 21
beabstandet ist, um dort dieses erste Arbeitsvolumen 30, 34 auszubilden.
[0144] Diese Absperreinrichtung 11 ist zu diesem Zeitpunkt nicht vollständig in der Aussparung
16 versenkt. Stattdessen ragt sie in das besagte erste Arbeitsvolumen 30, 34 hinein
und unterteilt letzteres dadurch in das zugehörige Ansaugvolumen 30 und das zugehörige
Verdichtungsvolumen 34. Das zugehörige Ansaugvolumen 30 ist entlang einer Drehrichtung
des Transportkolbens 2 gesehen hinter dieser Absperreinrichtung 11 gelegen und das
zugehörige Verdichtungsvolumen 34 ist entlang der Drehrichtung gesehen vor dieser
Absperreinrichtung 11 gelegen (siehe bspw. Fig. 4a unten). Da der Transportkolben
2 und der Arbeitskolben 3 drehfest verbunden sind, entspricht die Drehrichtung des
Transportkolbens 2 einer Drehrichtung des Arbeitskolbens 3.
[0145] Im Betrieb der Motoreinheit bildet das erste Arbeitsvolumen 30, 34 durch die Drehung
des Transportkolbens 2 zusammen mit den Absperreinrichtungen 11 immer wieder neue
Ansaugvolumina 30. Jedes der Ansaugvolumen 30 wird im weiteren Verlauf der Drehung
des Transportkolbens 2 jeweils zu einem der Verdichtungsvolumina 34. Das geschieht,
sobald das jeweilige Ansaugvolumen 30 nicht mehr in Fluidkommunikation mit einer der
Einlassöffnungen 8 steht. Im noch weiteren Verlauf der Drehung werden die derart gebildeten
Verdichtungsvolumina 34 jeweils wieder kollabiert, wobei das darin transportierte
Arbeitsmedium in die in der Drehrichtung des Transportkolbens nächste Brennkammer
5 gedrückt und verdichtet wird. Dazu überstreicht das erste Arbeitsvolumen 30, 34,
genauer gesagt das darin separierte Verdichtungsvolumen 34, die erste Brennkammeröffnung
6a dieser Brennkammer 5.
[0146] Ein Gesamtvolumen des ersten Arbeitsvolumens 30, 34 zwischen der ersten Kolbenfläche
22a des Transportkolbens 2 und der ersten Arbeitsfläche 21a ändert sich dabei - abgesehen
von der in das Arbeitsvolumen 30, 34 ausfahrenden Absperreinrichtung 11 (genauer gesagt
deren Schieber 33, Klappe 27 oder Tür 19) - nicht.
[0147] Der Ablauf eines Arbeitszyklusses der Motoreinheit verläuft wie bei dem bekannten
Ottomotor in vier Phasen.
[0148] In einer ersten Phase wird das kompressible Arbeitsmedium über die Einlassöffnung
8 in das Ansaugvolumen 30, welches sich durch die Drehbewegung des Transportkolbens
2 vergrößert, eingesaugt oder unter Verwendung eines Turboladers (nicht gezeigt) eingepresst.
Die in der Drehrichtung vor der Einlassöffnung 8 liegende Absperreinrichtung 11 sperrt
dabei das Ansaugvolumen 30 gegenüber dem benachbarten Verdichtungsvolumen 34 ab. Im
weiteren Verlauf der Drehbewegung wird die Einlassöffnung 8 durch den sich verlagernden
Transportkolben 2 verschlossen und das Arbeitsmedium wird zu der nächstliegenden Brennkammeröffnung
6a in der Arbeitsfläche 21a transportiert.
[0149] In einer anschließenden, zweiten Phase wird das Arbeitsmedium in die entsprechende
Brennkammer 5 gedrückt und verdichtet (vgl. Verdichtungsvolumen 34), indem eine in
der Drehrichtung direkt hinter dieser Brennkammeröffnung 6a zu dieser Brennkammer
5 liegende Absperreinrichtung 11 das Verdichtungsvolumen 34 absperrt (zu dem nächsten,
in der Drehrichtung nachfolgenden Ansaugvolumen 30) und sich das erste Verdichtungsvolumen
34 durch die Verlagerung der ersten Kolbenfläche 22a verkleinert, sodass das Arbeitsmedium
in die Brennkammer 5 gepresst wird. Zu diesem Zeitpunkt ist die andere, zweite Brennkammeröffnung
6b der Brennkammer 5 durch die zweite Kolbenfläche 22b des Arbeitskolbens 3 verschlossen.
Zu einem Zeitpunkt der maximalen Verdichtung erfolgt die Zündung. Die Zündung kann
je nach Arbeitsmedium und maximaler Kompression durch eine Zündvorrichtung 23 oder
durch Selbstzündung erfolgen, wobei die maximale Verdichtung einem Verhältnis des
maximalen Ansaugvolumens 30 zu einem Volumen der Brennkammer 5 entspricht.
[0150] In einer anschließenden, dritten Phase gibt der Arbeitskolben 3 im Laufe der Drehbewegung
die zweite Brennkammeröffnung 6b dieser Brennkammer 5 frei (d.h. die zweite Kolbenfläche
22b des Arbeitskolbens 3 verschließt diese zweite Brennkammeröffnung 6b nun nicht
mehr). Das unter hohem Druck befindliche abgebrannte Arbeitsmedium (also Verbrennungsprodukte
des Arbeitsmediums) kann in das sich vergrößernde Expansionsvolumen 4 des Arbeitskolbens
3 expandieren. Dabei sperrt eine in der Drehrichtung vor dieser zweiten Brennkammeröffnung
6b liegende Absperreinrichtung 11 das Expansionsvolumen 4. Genauer sperrt diese Absperreinrichtung
11 das Expansionsvolumen 4 gegen das entlang der Drehrichtung gesehen vorige Ausstoßvolumen
31 ab. Diese Absperreinrichtung 11 unterteilt also das zugehörige zweite Arbeitsvolumen
4, 31, das zwischen der Kolbenfläche 22b des Arbeitskolbens 3 und der zweiten Arbeitsfläche
21b ausgebildet ist. Diese Absperreinrichtung 11 überträgt eine Kraft auf das feststehende
Mittelteil 1.
[0151] In einer anschließenden, letzten, vierten Phase wird das Expansionsvolumen 4 mit
dem expandierten Abgas durch die Drehbewegung des Arbeitskolbens 3 zu der (in der
Drehrichtung nächsten) Auslassöffnung 9 transportiert, wo eine in der Drehrichtung
nach dieser Auslassöffnung 9 liegende Absperreinrichtung 11 das Ausstoßvolumen 31
absperrt. Das Abgas wird schließlich vollständig durch die Auslassöffnung aus der
Maschine heraus transportiert. Dies geschieht durch die weitere Drehung des Arbeitskolbens
3 entlang dessen Drehrichtung und die dadurch hervorgerufene Verkleinerung des Ausstoßvolumens
31. Am Ende der vierten Phase ist das Ausstoßvolumen 31 vollständig kollabiert.
[0152] In diesem Sinne kann das Expansionsvolumen 4 ab einem Zeitpunkt als das Abgasvolumen
31 angesehen werden, ab dem eine Fluidverbindung zu der Auslassöffnung 9 hergestellt
ist. Alternativ kann das Expansionsvolumen 4 ab einem Zeitpunkt als das Abgasvolumen
31 angesehen werden, nachdem ein Volumen des Expansionsvolumen 4 seinen maximalen
Wert erreicht hat.
[0153] Die Form der Rotationskolben 2, 3 wird durch die Forderung bestimmt, dass die Absperreinrichtungen
11 einer möglichst geringen, also phasenweise konstanten, Beschleunigung ausgesetzt
sein sollen. Ziel der Auslegung der Absperreinrichtungen ist es, den Anpressdruck
in jeder Phase der Rotation genügend groß zu halten, um die Dichtigkeit zu gewährleisten.
Auf der anderen Seite darf der Anpressdruck nicht zu groß werden, weil dadurch unnötige
Reibung erzeugt wird. Zu berücksichtigen sind die Summen der Kräfte zum Anpressen
der Absperreinrichtungen 11 und der Trägheitskräfte durch deren Bewegung.
[0154] Die Kühlung der Motoreinheit erfolgt durch ein Kühlmedium, das über Rohre 29 durch
ein Inneres des feststehenden Mittelteils 1 geleitet wird. Die sich drehenden Rotationskolben
2, 3 können ebenfalls z.B. durch Luftzufuhr und Kühlrippen äußerlich gekühlt werden.
[0155] Im Folgenden wird die in Fig. 5 gezeigte, axiale Ausführung noch genauer erläutert.
[0156] Die Viertakt-Verbrennungsmaschine in axialer Ausführung für kompressible Arbeitsmedien
umfasst den zylindrischen feststehenden Mittelteil 1 mit einer zentralen Achslagerung
17, dem (hohl-)zylindrischen, die zentrale Achslagerung 17 umgebenden Brennkammergehäuse
18 und das (hohl-)zylindrische Außengehäuse 25, an dessen beiden Stirnseiten (in der
Längsrichtung parallel zu der Drehachse 7) die Rotationskolben 2, 3 mit jeweils einer
tellerförmigen Außenplatte 20 angebracht sind, die über die gemeinsame Drehachse 7
fest verbunden sind.
[0157] An dem Außengehäuse 25 sind eine mechanische Halterung, Anschlüsse für Kraftstoff,
Abgas, Kühlmedium, Schmierstoffe und eine eventuell vorhandene Zündeinrichtung 23,
sowie die Einlassöffnungen 8 und die Auslassöffnungen 9 angebracht. Eine Innenfläche
24 des Außengehäuses 25 dient als (in Radialrichtung äußere) Dichtfläche für die Rotationskolben
2, 3.
[0158] Das Brennkammergehäuse 18 mit den Brennkammern 5 und den Absperreinrichtungen 11
für das zweite Arbeitsvolumen 4, 31 weist zwei Gleitflächen (erste Arbeitsfläche 21a
und zweite Arbeitsfläche 21b) an den ebenen Stirnseiten auf, in welche die Absperreinrichtungen
11 und die Brennkammeröffnungen 6a, 6b der Brennkammern 5 eingebaut sind.
[0159] Die Rotationskolben 2, 3 liegen jeweils mit einer (Stirn-)Seite (der ersten Kolbenfläche
22a bzw. der zweiten Kolbenfläche 22b) teilweise an den Arbeitsflächen 21a, 21b dicht
an und bilden Arbeitsvolumina (das erste Arbeitsvolumen 30, 34, unterteilbar in Expansionsvolumen
4 und Abgasvolumen 31, sowie das zweite Arbeitsvolumen 4, 31, unterteilbar in Ansaugvolumen
30 und Verdichtungsvolumen 34) an den Stellen, an denen die jeweilige der Kolbenflächen
22a, 22b von den zugehörigen Arbeitsflächen 21a, 21b entfernt ist.
[0160] Dabei muss mindestens ein Arbeitsvolumen 30, 34 bzw. 4, 31 je Rotationskolben 2,
3 vorhanden sein. Die Größe des Arbeitsvolumens 30, 34 bzw. 4, 31 lässt sich aus einem
größten Abstand der jeweiligen Kolbenfläche 22a, 22b zu der zugehörigen Arbeitsfläche
21a, 21b (Kolbenhub), einer Breite des Arbeitsvolumens 30, 34 bzw. 4, 31 und einem
überstrichenen Winkelbereich berechnen.
[0161] Ein Ablauf der vier Arbeitstakte kann derart beschrieben werden,
- dass das Arbeitsmedium über eine der Einlassöffnungen 8 in eines der Ansaugvolumen
30, welches sich durch die Drehbewegung und die spezielle Form des Transportkolbens
2 vergrößert, eingesaugt wird und im Verlauf der Drehbewegung durch die sich verlagernde
erste Kolbenfläche 22a eingeschlossen und zu der nächstliegenden Brennkammeröffnung
6a transportiert wird;
- dass sich daraufhin das Verdichtungsvolumen 34 durch die dort befindliche Absperreinrichtung
11 verkleinert;
- dass anschließend gezündet wird, worauf im weiteren Verlauf der Drehbewegung das abgebrannte
und unter hohem Druck stehende Arbeitsmedium durch die zweite Brennkammeröffnung 6b,
welche sich auf der anderen Seite der Brennkammer 5 befindet, in das Expansionsvolumen
4 expandiert und in dem Expansionsvolumen 4 weiter expandiert, wobei sich das Expansionsvolumen
4 durch die weitere Drehbewegung des Arbeitskolbens 3 vergrößert, und mechanische
Arbeit leisten kann;
- bis schließlich durch die nächste der Auslassöffnungen 9 das Abgas ausgestoßen wird.
[0162] Die Motoreinheit für die Viertakt-Verbrennungsmaschine mit den zwei Rotationskolben
2, 3 und getrennten Volumina, die zum Ansaugen (Ansaugvolumen 30), zur Verdichtung
(Verdichtungsvolumen 34), zur Expansion (Expansionsvolumen 4), für das Abgas (Ausstoßvolumen
31) eingerichtet sind, und den Brennkammern 5 benötigt keine Ventile.
[0163] Die Motoreinheit zeichnet sich weiter dadurch aus, dass die Brennkammern 5 eine eiförmige
Gestalt haben, die für die Anforderungen einer effizienten und vollständigen Verbrennung
angepasst werden können und mittig zwischen den Brennkammeröffnungen 6a, 6b positioniert
sind. Die Brennkammern 5 sind jeweils gegebenenfalls kleiner als eine axiale Länge
des Brennkammergehäuses 18, um eine höhere Kompression zu erzielen.
[0164] Die Brennkammern 5 sind jeweils mit zwei gegenüberliegenden Brennkammeröffnungen
(erste Brennkammeröffnung 6a und zweite Brennkammeröffnung 6b) ausgestattet, die jeweils
in den Arbeitsflächen 21a, 21b des Brennkammergehäuses 18 liegen und die erste Arbeitsfläche
21a und die zweite Arbeitsfläche 21b direkt verbinden. Damit wird eine Ausrichtung
der Brennkammern 5 parallel zu der Drehachse 7 bewirkt. Eine Befüllung der Brennkammern
5 erfolgt nur durch die zugehörige erste Brennkammeröffnung 6a. Zum Zeitpunkt der
maximalen Verdichtung, dem Zündzeitpunkt, sind die beiden Brenkammeröffnungen 6a,
6b durch die dicht anliegenden Kolbenflächen 22a, 22b verschlossen.
[0165] Jede der mindestens einen Brennkammer 5 (also jede der mehreren Brennkammern 5 oder
die genau eine Brennkammer 5, falls nur eine Brennkammer 5 vorgesehen ist) ist mit
jeweils zwei Absperreinrichtungen 11 (genauer mit einer Absperreinrichtung 11 in der
Arbeitsfläche 21a und einer Absperreinrichtung 11 in der zweiten Arbeitsfläche 21b),
einer Einlassöffnung 8 und einer Auslassöffnung 9 in dem Brennkammergehäuse 18 vorgesehen.
[0166] Wenn mehrere Brennkammern 5 vorgesehen sind, dann sind die Brennkammern 5 mit den
jeweils zugehörigen zwei Absperreinrichtungen 11, der zugehörigen Einlassöffnung 8
und der zugehörigen Auslassöffnung 9, vorzugsweise symmetrisch auf einem Umkreis des
Brennkammergehäuses 18 verteilt. Das erste Ansaugvolumen 30, 34 und das zweite Ansaugvolumen
4, 31 dürfen dann maximal einen Winkelbereich überstreichen, der kleiner ist als ein
kleinster Winkelbereich zwischen den Brennkammeröffnungen (6a oder 6b) der Brennkammern
5. Wenn mehr als ein Arbeitsvolumen 30, 34 bzw. 4, 31 pro Rotationskolben 2, 3 (z.B.
bei vier Brennkammern 5 und je zwei Arbeitsvolumina 30, 34 bzw. 4, 31 pro Rotationskolben
2, 3) vorhanden ist, kann die Maschine völlig symmetrisch aufgebaut werden und keine
konstruktive Unwucht aufweisen.
[0167] In den Arbeitsflächen 21a, 21b des Brennkammergehäuses 18 befindet sich neben jeder
Brennkammeröffnung 6a, 6b eine vollständig versenkbare Absperreinrichtung 11, die
auf der Seite des Ansaugvolumens 30 in Drehrichtung vor der Einlassöffnung 8 und hinter
der ersten Brennkammeröffnung 6a bzw. auf der Seite des Ausstoßvolumens 31 in Drehrichtung
hinter der Auslassöffnung 9 und vor der zweiten Brennkammeröffnung 6b positioniert
ist.
[0168] Im Folgenden werden die in Fig. 2 und Fig. 9 gezeigten, radialen Ausführungen noch
genauer erläutert.
[0169] Die Motoreinheit der Viertakt-Verbrennungsmaschine in radialer Ausführung für kompressible
Arbeitsmedien umfasst den feststehenden Mittelteil 1. Der feststehende Mittelteil
1 umfasst die tellerförmigen Außenwand 26 mit einer zentral befestigten Drehachsenlagerung
17 und Lagerhalterung 36, das konzentrisch zu der Drehachse 7 befestigte, (hohl-)zylindrische
Brennkammergehäuse 1, und die Innenwand 14.
[0170] Die Motoreinheit der Viertakt-Verbrennungsmaschine in radialer Ausführung umfasst
ferner einen rotierenden Teil aus den zwei konzentrisch angeordneten, (hohl-)zylindrischen
Rotationskolben 2, 3, die an dem tellerförmigen Abschlussdeckel 39 über eine Transportkolbenhalterung
35 und einen Arbeitskolbenmantel 38 zusammen mit der zentralen Drehachse 7 befestigt
sind, die so gefertigt sind, dass die Drehachse 7 in die Drehachsenlagerung 17 und
gleichzeitig das Brennkammergehäuse 18 zwischen die Rotationskolben 2, 3 mit sehr
geringem Spiel zusammengesetzt werden können.
[0171] An der Außenwand 26 sind die mechanische Halterung, die Anschlüsse für Kraftstoff,
Abgas, Kühlmedium, Schmierstoffe und die eventuell vorhandene Zündeinrichtung 23,
sowie die Einlassöffnungen 8 und die Auslassöffnungen 9 angebracht bzw. angeordnet.
[0172] Die Innenfläche 24 der Außenwand 26 dient als Dichtfläche für die Rotationskolben
2, 3, genauer gesagt als Dichtfläche für untere Stirnseiten der Rotationskolben 2,
3.
[0173] Das Brennkammergehäuse 18 mit den Brennkammern 5 und den Absperreinrichtungen 11
für die Arbeitsvolumina 30, 34 bzw. 4, 31 weist zwei Gleitflächen (die erste Arbeitsfläche
21a und die zweite Arbeitsfläche 21b) an den zylindermantelförmigen Seiten auf, in
welche die Absperreinrichtungen 11 und die Brennkammeröffnungen 6a, 6b der Brennkammern
5 eingebaut sind.
[0174] Die Rotationskolben 2, 3 liegen jeweils mit einer Seite, genauer gesagt mit der jeweiligen
Kolbenfläche 22a, 22b, teilweise an der zugehörigen Arbeitsfläche 21a, 21b dicht an.
Die ersten Arbeitsvolumina 4, 31 sowie die zweiten Arbeitsvolummina 30, 34 sind jeweils
an den Stellen, an denen die Kolbenfläche 22a, 22b von der zugehörigen Arbeitsfläche
21a, 21b entfernt ist. Dabei muss mindestens ein Arbeitsvolumen 30, 34 bzw. 4, 31
je Rotationskolben 2,3 vorhanden sein.
[0175] Eine Größe des Arbeitsvolumens 30, 34 bzw. 4, 31 lässt sich aus einem größten Abstand
der entsprechenden Kolbenfläche 22a, 22b zu der zugehörigen Arbeitsfläche 21a, 21b
(Kolbenhub), eine Höhe des Arbeitsvolumens 30, 34 bzw. 3, 31 entlang der Längsrichtung
und einem überstrichenen Winkelbereich berechnen.
[0176] Ein Ablauf der vier Arbeitstakte kann derart beschrieben werden,
- dass das Arbeitsmedium über eine der Einlassöffnungen 8 in das Ansaugvolumen 30, welches
sich durch die Drehbewegung und die spezielle Form des Transportkolbens 2 vergrößert,
eingesaugt wird und im Verlauf der Drehbewegung durch die sich verlagernde erste Kolbenfläche
22a eingeschlossen und zu der in Drehrichtung nächstliegenden Brennkammer 5 transportiert
wird;
- dass sich daraufhin das Verdichtungsvolumen 34 durch die dort befindliche Absperreinrichtung
11 verkleinert;
- dass anschließend gezündet wird, worauf im weiteren Verlauf der Drehbewegung das abgebrannte
und unter hohem Druck stehende Arbeitsmedium durch die zweite Brennkammeröffnung 6b,
welche sich (in der Radialrichtung gesehen) auf der anderen Seite der Brennkammer
5 befindet, in das Expansionsvolumen 4 expandiert und in dem Expansionsvolumen 4 weiter
expandiert, wobei sich das Expansionsvolumen 4 durch die weitere Drehbewegung des
Arbeitskolbens 3 vergrößert, und mechanische Arbeit leisten kann;
- bis schließlich durch die nächste der Auslassöffnung 9 das Abgas ausgestoßen wird.
[0177] Auch die radialen Ausführungen der Motoreinheit für die Viertakt-Verbrennungsmaschine
mit den Rotationskolben 2, 3 und getrennten Volumina, die zum Ansaugen (Ansaugvolumen
30), zur Verdichtung (Verdichtungsvolumen 34), zur Expansion (Expansionsvolumen 4)
und für das Abgas (Ausstoßvolumen 31) eingerichtet sind, und den Brennkammern 5 benötigt
keine Ventile.
[0178] Die Motoreinheit zeichnet sich bei den axialen Ausführungen weiter dadurch aus, dass
die Brennkammern 5 eine eiförmige Gestalt haben, die für die Anforderungen einer effizienten
und vollständigen Verbrennung angepasst werden können und mittig zwischen den Brennkammeröffnungen
6a, 6b positioniert sind. Die Brennkammern 5 sind gegebenenfalls kleiner als eine
radiale Breite des Brennkammergehäuses 18, um eine höhere Kompression zu erzielen.
[0179] Die Brennkammern 5 sind jeweils mit zwei gegenüberliegenden Brennkammeröffnungen
(erste Brennkammeröffnung 6a und zweite Brennkammeröffnung 6b) ausgestattet, die jeweils
in den Arbeitsflächen 21a, 21b des Brennkammergehäuses 18 liegen und die erste Arbeitsfläche
21a und die zweite Arbeitsfläche 21b direkt verbinden. Damit wird eine Ausrichtung
der Brennkammern 5 senkrecht zu der Drehachse 7 bewirkt. Eine Befüllung der Brennkammern
5 erfolgt nur durch die zugehörige erste Brennkammeröffnung 6a. Zum Zeitpunkt der
maximalen Verdichtung, dem Zündzeitpunkt, werden die beiden Brennkammeröffnungen 6a,
6b durch die dicht anliegenden Kolbenflächen 22a, 22b verschlossen.
[0180] Jede der mindestens einen Brennkammer 5 (also jede der mehreren Brennkammern 5 oder
die genau eine Brennkammer 5, falls nur eine Brennkammer 5 vorgesehen ist) ist mit
jeweils zwei Absperreinrichtungen 11 (genauer mit einer Absperreinrichtung 11 in der
Arbeitsfläche 21a und einer Absperreinrichtung 11 in der zweiten Arbeitsfläche 21b),
einer Einlassöffnung 8 und einer Auslassöffnung 9 in dem Brennkammergehäuse 18 vorgesehen.
[0181] Wenn mehrere Brennkammern 5 vorgesehen sind, dann sind die Brennkammern 5 mit den
jeweils zugehörigen zwei Absperreinrichtungen 11, der zugehörigen Einlassöffnung 8
und der zugehörigen Auslassöffnung 9 vorzugsweise symmetrisch auf dem Umkreis des
Brennkammergehäuses 18 verteilt. Das erste Arbeitsvolumen 30, 34 und das zweite Arbeitsvolumen
4, 31 dürfen dann maximal einen Winkelbereich überstreichen , der kleiner ist als
ein kleinster Winkelbereich zwischen den Brenkammeröffnungen 6a, 6b der Brennkammern
5. Wenn mehr als ein Arbeitsvolumen 30, 34 bzw. 4, 31 pro Rotationskolben 2, 3 (z.B.
bei vier Brennkammern 5 und je zwei Arbeitsvolumina 30, 34 bzw. 4, 31 pro Rotationskolben
2, 3) vorhanden ist, kann die Maschine völlig symmetrisch aufgebaut werden und keine
konstruktive Unwucht aufweisen.
[0182] Steigungen der Kolbenflächen 22a, 22b bestimmen die Bewegung der Absperreinrichtungen
11. Die Absperreinrichtungen 11 (genauer beispielsweise deren Schieber 33, Klappe
27 oder Tür 19) bewegen sich mit phasenweise konstanter Beschleunigung. Ein Abstand
r der Kolbenfläche 22a, 22b in der Radialrichtung von der Drehachse 7 ist - wenn der
jeweilige Rotationskolben 2, 3 ruht - nur eine Funktion des Drehwinkels φ. Eine zweite
Ableitung dieser Funktion r(φ) nach dem Drehwinkel φ ist bereichsweise konstant mit
den weiteren Randbedingungen, dass die Kolbenflächen 22a, 22b am Anfang und Ende der
Übergangsbereiche genau zylindermantelförmig sind, weil die Kolbenflächen an diesen
Stellen parallel zu den (zylindermantelförmigen) Arbeitsflächen 21a, 21b ausgerichtet
sind, und dass die Einlassöffnungen 8 und die Auslassöffnungen 9 durch die seitlichen
Dichtflächen 10 der Rotationskolben 2, 3 im Verlauf der Drehbewegung verschlossen
oder freigegeben werden.
[0183] Auch bei den radialen Ausführungen befindet sich in den Arbeitsflächen 21a, 21b des
Brennkammergehäuses 18 neben jeder Brennkammeröffnung 6a, 6b eine vollständig versenkbare
Absperreinrichtung 11, die auf der Seite des Ansaugvolumens 30 in Drehrichtung vor
der Einlassöffnung 8 und hinter der ersten Brennkammeröffnung 6a bzw. auf der Seite
des Ausstoßvolumens 31 in Drehrichtung hinter der Auslassöffnung 9 und vor der zweiten
Brennkammeröffnung 6b positioniert ist.
[0184] Fig. 10 zeigt eine Entfernung r(φ) der zweiten Kolbenfläche 22b von der Drehachse
des Arbeitskolbens 3 in der Radialrichtung in Abhängigkeit von einer Winkelkoordinate
φ um die Drehachse in einem Zunahmebereich eines Arbeitsvolumen-Bereichs des Arbeitskolbens
3 bei der radialen Ausführung in Fig. 1. Die Winkelkoordinate φ steigt entgegen der
Drehrichtung an.
[0185] Der Zunahmebereich beginnt bei einer Winkelkoordinate φ
1 und endet bei einer Winkelkoordinate φ
2.
[0186] Vor der Winkelkoordinate φ
1 - also vor dem Zunahmebereich - schließt einer der Gleitbereiche der zweiten Kolbenfläche
22b an. In dem Gleitbereich entspricht die Entfernung r(φ) (zumindest im Wesentlichen)
konstant einem Wert r
1. In dem Gleitbereich hat die zweite Kolbenfläche 22b also die Form eines Teils eines
Zylindermantels mit dem Radius r
1.
[0187] Nach der Winkelkoordinate φ
2 - also nach dem Zunahmebereich - schließt ein Konstantbereich eines Arbeitsvolumen-Bereichs
der zweiten Kolbenfläche 22b an. In dem Konstantbereich entspricht die Entfernung
r(φ) (zumindest im Wesentlichen) konstant einem Wert r
2. In dem Konstantbereich hat die zweite Kolbenfläche 22b also die Form eines Teils
eines Zylindermantels mit dem Radius r
2.
[0188] Die zweite Arbeitsfläche 21b ist zylindermantelförmig und hat einen konstanten Radius,
der zumindest im Wesentlichen dem Radius r
1 entspricht. Der Radius der zweiten Arbeitsfläche kann minimal kleiner sein als der
Radius r
1, damit eine ausreichende Beweglichkeit des Arbeitskolbens 3 sichergestellt ist.
[0189] Die Funktion r(φ) beschreibt demnach nicht nur die Form der zweiten Kolbenfläche
22b, sondern auch einen Abstand zwischen der zweiten Kolbenfläche 22b und der zweiten
Arbeitsfläche 21b in der Radialrichtung.
[0190] In der Mitte von Fig. 10 ist die Ableitung v(φ) = dr(φ)/dφ der Funktion r(φ) gezeigt
und oben in Fig. 10 ist die zweite Ableitung a(φ) = d
2r(φ)/dφ>
2 der Funktion r(φ) dargestellt.
[0191] In dem Gleitbereich links von φ
1 sind die Ableitung v(φ) und die zweite Ableitung a(φ) konstant null. Dasselbe gilt
in dem Konstantbereich rechts von φ
2.
[0192] In einem Anfangsteil des Zunahmebereichs zwischen φ
1 und (φ
1 + φ
2)/2 steigt die Ableitung v(φ) linear an. Bei (φ
1 + φ
2)/2 erreicht sie einen Maximalwert. Über den gesamten Anfangsteil hat die zweite Ableitung
a(φ) einen konstanten, positiven Wert. Im Anfangsteil nimmt r(φ) quadratisch zu.
[0193] In einem Endteil des Zunahmebereichs zwischen (φ
1 + φ
2)/2 und φ
2 fällt die Ableitung v(φ) linear. Über den gesamten Endteil hat die zweite Ableitung
a(φ) einen konstanten, negativen Wert.
[0194] Zusätzlich ist in der gezeigten Ausführungsform ein Betrag von a(φ) im Anfangsteil
und im Endteil gleich.
[0195] Nach dem Konstantbereich folgt ein entsprechend geformter Abnahmebereich des Arbeitsvolumen-Bereichs
des Arbeitskolbens 3. In dem Abnahmebereich sind die Vorzeichen der Ableitung v(φ)
und der zweiten Ableitung a(φ) jeweils umgekehrt. Der Verlauf von r(φ) in dem Abnahmebereich
ist - bezogen auf eine Mitte des dazwischen angeordneten Konstantbereichs - sozusagen
spiegelsymmetrisch zu dem in Fig. 10 unten gezeigten Verlauf im Zunahmebereich.
[0196] Wenn der Arbeitskolben mehrere Arbeitsvolumen-Bereiche aufweist, dann setzt sich
die zweite Kolbenfläche 22b insgesamt (also über den gesamten Verlauf der Winkelkoordinate
φ von 0° bis 360°) aus einer entsprechenden Anzahl aus solchen Gleitbereichen, Zunahmebereichen,
Konstantbereichen und Abnahmebereichen hintereinander zusammen.
[0197] Wenn sich der Arbeitskolben 3 entlang der Drehrichtung mit konstanter Winkelgeschwindigkeit
beweget, dann lässt sich die Entfernung der zweiten Kolbenfläche 22b von der Drehachse
in der Radialrichtung an einer festgehaltenen Winkelkoordinate φ
0 durch eine entsprechende Funktion r(φ
0, t) beschreiben. Das gilt insbesondere auch an den Positionen der Absperreinrichtungen
11. Entsprechend wird die jeweilige Absperrvorrichtung 11 entlang der Radialrichtung
wie folgt bewegt:
- sie wird nicht bewegt und nicht beschleunigt, solange einer der Gleitbereiche die
Absperreinrichtung 11 überstreicht;
- wenn einer der Zunahmebereiche die Absperreinrichtung 11 überstreicht, wird die Absperrvorrichtung
in dessen Anfangsteil mit konstanter positiver Beschleunigung in der Radialrichtung
nach außen beschleunigt und dann mit konstanter negativer Beschleunigung gebremst,
bis sie vollständig ausgefahren ist;
- sie wird nicht bewegt und nicht beschleunigt, solange der darauffolgende Konstantbereich
die Absperreinrichtung 11 überstreicht; und
- wenn der darauffolgende Abnahmebereich die Absperreinrichtung 11 überstreicht, wird
die Absperrvorrichtung in dessen Anfangsteil mit konstanter negativer Beschleunigung
in der Radialrichtung nach innen beschleunigt und dann mit konstanter positiver Beschleunigung
gebremst, bis sie vollständig eingefahren ist und vom nächsten Gleitbereich überstrichen
wird.
[0198] Die erste Kolbenfläche 22a ist in vergleichbarer Art und Weise ausgebildet. Die Vorzeichen
bzw. Verläufe der in Fig. 10 gezeigten Funktionen kehren sich allerdings entsprechend
um, da eine Entfernung r(φ) der ersten Kolbenfläche 22a von der Drehachse in den Arbeitsvolumen-Bereichen
des Transportkolbens kleiner ist als in den Gleitbereichen.
[0199] Bei der in Fig. 5 gezeigten, radialen Ausführung ist eine Höhe z(φ) der Kolbenfläche
22a, 22b in der Längsrichtung - wenn die Rotationskolben 2, 3 ruhen - nur eine Funktion
einer Winkelkoordinate φ. Eine zweite Ableitung d
2z(φ)/dφ
2 ist bereichsweise konstant mit den weiteren Randbedingungen, dass die Steigung dz(φ)/dφ
am Anfang und am Ende des Zunahmebereichs und des Abnahmebereichs jeweils gleich Null
ist, weil die Kolbenflächen 22, 22b an diesen Stellen jeweils parallel zu den Kreisring-förmigen,
ebenen Arbeitsflächen 21a, 21b ausgerichtet sind, und dass die Einlassöffnungen 8
und die Auslassöffnungen 9 durch die seitlichen Dichtflächen 10 der Rotationskolben
2, 3 im Verlauf der Drehbewegung verschlossen oder freigegeben werden.
[0200] Die Formen der Kolbenflächen 22a, 22b bestimmen die Bewegung der Absperreinrichtungen
11. Die Absperreinrichtungen 11 (genauer beispielsweise der Schieber 33, die Klappe
27 oder die Tür 19) bewegen sich entlang der Radialrichtung jeweils mit phasenweise
konstanter Beschleunigung. Sie werden so vergleichsweise wenig belastet.
[0201] Fig. 11 zeigt eine Detailansicht einer Modifikation der radialen Ausführung aus Fig.
1, in welcher Türen 19 als Absperreinrichtungen verwendet werden. Ähnlich wie in Fig.
1 und Fig. 4a bis 4d handelt es sich um eine Querschnittsdarstellung mit einer Schnittebene
senkrecht zu der Drehachse.
[0202] Für die gezeigte Brennkammer 5 ist eine Tür 19 in der ersten Arbeitsfläche 21a angeordnet.
Wenn diese Tür 19 verschlossen ist, verschließt sie die erste Brennkammeröffnung 6a
der Brennkammer 5. Eine Innenseite dieser Tür 19 ist dann einem Innenraum der Brennkammer
5 zugewandt und bildet einen Teil einer Wand der Brennkammer 5. Die Innenseite der
Tür 19 hat die Form eines Ausschnitts einer eiförmigen oder kugelförmigen Oberfläche
und vervollständigt, wenn die Tür 19 geschlossen ist, die eiförmige oder kugelförmige
Innenwand der Brennkammer 5, die vom Brennkammergehäuse 18 ausgebildet wird, an der
ersten Brennkammeröffnung 6a bündig und mit entsprechender Ei- oder Kugelform. Die
Tür 19 in der ersten Arbeitsfläche 21a ist in Drehrichtung des Transportkolbens 2
unmittelbar hinter der ersten Brennkammeröffnung 6a der zugehörigen Brennkammer 5
drehbar angelenkt. In Drehrichtung des Transportkolbens 2 dahinter folgt unmittelbar
die Einlassöffnung 8 für die in Drehrichtung nächstgelegene Brennkammer 5. Die Tür
19 ist um eine Tür-Schwenkachse, die senkrecht zu der Bildebene und parallel zu der
Drehachse verläuft, verschwenkbar. In Fig. 11 ist die Tür 19 gerade geöffnet. Eine
Länge der Tür 19 senkrecht zu ihrer Tür-Schwenkachse ist länger als ein maximaler
Abstand zwischen der ersten Arbeitsfläche 21a und der ersten Kolbenfläche 22a. Selbst
wenn die Tür 19 wie in Fig. 11 maximal geöffnet ist, liegt sie an der ersten Kolbenfläche
22a bevorzugt mit einem Winkel an, der kleiner ist als 80°, besonders bevorzugt kleiner
als 60°. Dadurch bewirkt ein Druck des Arbeitsmediums in dem Verdichtungsvolumen 34
eine Anpresskraft der Tür 19 an die erste Kolbenfläche 22a. Das verbessert die Abdichtung
zwischen der Tür 19 und der ersten Kolbenfläche 22a. Die Tür 19 muss nicht oder nicht
allein durch eine Öffnungsvorrichtung, beispielsweise eine Feder, offengehalten werden.
Allerdings ist dennoch eine Öffnungsvorrichtung in Form einer Feder (nicht gezeigt)
vorgesehen, damit die Tür 19 zuverlässig öffnet, sobald eines der ersten Arbeitsvolumina
30, 34 die erste Brennkammeröffnung 6a erreicht. Dann teilt die Tür 19 das überstreichende
erste Arbeitsvolumen 30, 34, wie es in Fig. 11 gezeigt ist, in das zugehörige Verdichtungsvolumen
34 und das zugehörige Einlassvolumen 30 für die nächste Brennkammer 5 auf.
[0203] Analog ist für die in Fig. 11 gezeigte Brennkammer 5 eine weitere Tür 9 in der zweiten
Arbeitsfläche 21b ausgebildet. Sie ist in Drehrichtung des Arbeitskolbens 3 unmittelbar
vor der zweiten Brennkammeröffnung 6b angebracht. In Fig. 11 ist eine gemeinsame Drehrichtung
des Transportkolbens 2 und des Arbeitskolbens 3 entgegen dem Uhrzeigersinn. Die Ausführungen
zu der Tür 19 in der ersten Arbeitsfläche 21a gelten entsprechend.
[0204] Wenn die beiden Türen 19 geschlossen sind, hat eine Querschnittsfläche der dazwischenliegenden
Brennkammer 5 eine kreisförmige Gestalt. Das ermöglicht besonders gute Zünd- und Verbrennungseigenschaften.
[0205] Bei der Erfindung handelt es sich um eine Viertakt-Verbrennungsmaschine, die konstruktiv
einfach aufgebaut ist und aus wenigen Teilen besteht, die keine Ventile benötigt,
die eine Unwucht durch sich hin und her bewegende Teile nahezu ganz vermeidet und
die sich durch kompakte Brennkammern 5 mit günstigen Brennraumeigenschaften auszeichnet.
In der oben erwähnten Offenlegungsschrift
EP 0 085 427 A1 mit dem Veröffentlichungstag 10.08.1983 ist ein Viertaktverbrennungsmotor mit zwei
Rotationskolben beschrieben worden. Die hier beschriebene Motoreinheit ist jedoch
einfacher konstruiert. Insbesondere entfällt eine sich sehr schnell bewegende Ventilklappe,
die das unter hohem Druck stehende gezündete Arbeitsmedium aus der Brennkammer entlässt.
1. Motoreinheit für eine Viertakt-Verbrennungsmaschine für ein kompressibles Arbeitsmedium,
umfassend:
einen feststehenden Mittelteil (1);
einen Transportkolben (2); und
einen Arbeitskolben (3);
wobei der Transportkolben (2) und der Arbeitskolben (3) untereinander fest verbunden
sind und relativ zu dem feststehenden Mittelteil (1) um eine gemeinsame Drehachse
(7) drehbar gelagert sind;
dadurch gekennzeichnet, dass das feststehende Mitteilteil (1) ein Brennkammergehäuse (18) umfasst, welches zwischen
dem Transportkolben (2) und dem Arbeitskolben (3) angeordnet ist und eine erste Arbeitsfläche
(21a) für den Transportkolben (2) und eine zweite Arbeitsfläche (21b) für den Arbeitskolben
(3) aufweist,
• wobei aufgrund einer Form des Transportkolbens (2) mindestens ein erstes Arbeitsvolumen
(30, 34) zwischen dem Transportkolben (2) und der ersten Arbeitsfläche (21a) ausgebildet
ist und
• wobei aufgrund einer Form des Arbeitskolbens (3) zwischen dem Arbeitskolben (3)
und der zweiten Arbeitsfläche (21b) mindestens ein zweites Arbeitsvolumen (4, 31)
ausgebildet ist; und
dass das Brennkammergehäuse (18) mindestens eine Brennkammer (5) aufweist, wobei die
mindestens eine Brennkammer (5) eine erste Brennkammeröffnung (6a), die sich an der
ersten Arbeitsfläche (21a) öffnet, sowie eine zweite Brennkammeröffnung (6b), welche
sich an einer zweiten Arbeitsfläche (21b) öffnet, aufweist.
2. Motoreinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Brennkammer (5) eine ellipsoide, kugelförmige, eiförmige oder
zylindrische Grundform aufweist.
3. Motoreinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Kolbenfläche (22a) des Transportkolbens (2) bereichsweise an der ersten
Arbeitsfläche (21a) dichtend anliegt und bereichsweise von der ersten Arbeitsfläche
(21a) entfernt ist, um das mindestens eine erste Arbeitsvolumen (30, 34) auszubilden,
wobei die erste Kolbenfläche (22a) die erste Brennkammeröffnung (6a) verschließt,
wenn die erste Kolbenfläche (22a) in Abhängigkeit von einer Drehposition des Transportkolbens
(2) an einem Bereich der ersten Arbeitsfläche (21a) mit der ersten Brennkammeröffnung
(6a) dichtend anliegt; und
dass eine zweite Kolbenfläche (22b) des Arbeitskolben (3) bereichsweise an der zweiten
Arbeitsfläche (21b) dichtend anliegt und bereichsweise von der zweiten Arbeitsfläche
(21b) entfernt ist, um das mindestens eine zweite Arbeitsvolumen (4, 31) auszubilden,
wobei die zweite Kolbenfläche (22b) die zweite Brennkammeröffnung (6b) verschließt,
wenn die zweite Kolbenfläche (22b) in Abhängigkeit von einer Drehposition des Arbeitskolbens
(3) an einem Bereich der zweiten Arbeitsfläche (21b) mit dieser zweiten Brennkammeröffnung
(6b) dichtend anliegt.
4. Motoreinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kolbenfläche (22a) die erste Brennkammeröffnung (6a) zu einem Zeitpunkt
der maximalen Verdichtung des Arbeitsmediums und/oder eines Zündzeitpunkts für die
mindestens eine Brennkammer (5) verschließt und dass gleichzeitig die zweite Kolbenfläche
(22b) die zweite Brennkammeröffnung (6b) verschließt.
5. Motoreinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem feststehenden Mittelteil (1) für jede der mindestens einen Brennkammer (5)
eine Einlassöffnung (8) zum Ansaugen des Arbeitsmediums ausgebildet ist, welche bei
Drehung des Transportkolbens (2) von dem mindestens einen ersten Arbeitsvolumen (30,
34) überstrichen wird,
dass für jede der mindestens einen Brennkammer (5) eine vollständig versenkbare Absperreinrichtung
(11) in der ersten Arbeitsfläche (21a) angeordnet ist, welche entlang einer Drehrichtung
des Transportkolbens (2) gesehen hinter der ersten Brennkammeröffnung (6a) dieser
Brennkammer (5) und vor der nächsten Einlassöffnung (8) positioniert ist und welche
in Abhängigkeit von der Drehposition des Transportkolbens (2) in dem mindestens einen
ersten Arbeitsvolumen (30, 31) ein Verdichtungsvolumen (34) begrenzt.
6. Motoreinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem feststehenden Mittelteil (1) für jede der mindestens einen Brennkammer (5)
eine Auslassöffnung (9) zum Ausstoßen von Verbrennungsprodukten des Arbeitsmediums
ausgebildet ist, welche bei Drehung des Arbeitskolbens (2) von dem mindestens einen
zweiten Arbeitsvolumen (4, 31) überstrichen wird,
dass für jede der mindestens einen Brennkammer (5) eine vollständig versenkbare Absperreinrichtung
(11) in der zweiten Arbeitsfläche (21b) angeordnet ist, welche entlang einer Drehrichtung
des Arbeitskolbens (3) gesehen vor der zweiten Brennkammeröffnung (6b) dieser Brennkammer
(5) und hinter der vorherigen Auslassöffnung (9) positioniert ist und welche abhängig
von einer Drehposition des Arbeitskolbens (3) in dem mindestens einen zweite Arbeitsvolumen
(4, 31) ein Expansionsvolumen (4) begrenzt.
7. Motoreinheit nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportkolben (2) derart geformt ist, dass jede der mindestens einen ersten
Absperreinrichtung (11), die in der ersten Arbeitsfläche (21a) angeordnet ist, bei
Drehung des Transportkolbens (2) mit konstanter Winkelgeschwindigkeit einer phasenweise
konstanten Beschleunigung ausgesetzt ist und
dass der Arbeitskolben (3) derart geformt ist, dass jede der mindestens einen ersten
Absperreinrichtung (11), die in der zweiten Arbeitsfläche (21b) angeordnet ist, bei
einer Drehung des Arbeitskolben (3) mit konstanter Winkelgeschwindigkeit einer phasenweise
konstanten Beschleunigung ausgesetzt ist.
8. Motoreinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jede Absperreinrichtung (11) einen Schieber (33), eine Klappe (27), oder eine Tür
(19) umfasst, welche in einer zugehörigen passenden Aussparung (12) in dem Brennkammergehäuse
(18) vollständig versenkbar ist.
9. Motoreinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Brennkammergehäuse (18) des feststehenden Mittelteils (1) mehrere Brennkammern
(5) aufweist, die symmetrisch um die Drehachse (7) angeordnet sind.
10. Motoreinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportkolben (2) eine hohlzylindrische Grundform hat, wobei eine dem Brennkammergehäuse
(18) zugewandte Zylindermantelfläche die erste Kolbenfläche (22a) bildet und bereichsweise
von dem Brennkammergehäuse (18) weg zurückgesetzt ist, um das mindestens eine erste
Arbeitsvolumen (30, 34) zwischen dem Transportkolben (2) und dem Brennkammergehäuse
(18) auszubilden; und/oder
dass der Arbeitskolben (3) eine hohlzylindrische Grundform hat, wobei eine dem Brennkammergehäuse
(18) zugewandte Zylinderfläche die zweite Kolbenfläche (22b) bildet und bereichsweise
von dem Brennkammergehäuse (18) weg zurückgesetzt ist, um das mindestens eine zweite
Arbeitsvolumen (4, 31) zwischen dem Arbeitskolben (3) und dem Brennkammergehäuse (18)
auszubilden.
11. Motoreinheit nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportkolben (2) und der Arbeitskolben (3) bezogen auf ihre jeweiligen hohlzylindrischen
Grundformen konzentrisch zueinander um die Drehachse (7) ausgebildet sind, wobei das
Brennkammergehäuse (18) die erste Kolbenkammer und die zweite Kolbenkammer entlang
einer Radialrichtung quer zu der Drehachse (7) unmittelbar zwischen dem Transportkolben
(2) und dem Arbeitskolben (3) angeordnet ist.
12. Motoreinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportkolben (2) und der Arbeitskolben (3) entlang der Längsrichtung versetzt
angeordnet sind, wobei das Brennkammergehäuse (18) entlang der Längsrichtung unmittelbar
zwischen dem Transportkolben (2) und dem Arbeitskolben (3) angeordnet ist.
13. Motoreinheit nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportkolben (2) eine hohlzylindrische Grundform hat, wobei eine dem Brennkammergehäuse
(18) zugewandte Stirnseite die erste Kolbenfläche (22a) bildet und entlang der Längsrichtung
bereichsweise zurückgesetzt ist, um das mindestens eine erste Arbeitsvolumen (30,
34) zwischen dem Transportkolben (2) und dem Brennkammergehäuse (18) auszubilden;
und/oder
dass der Arbeitskolben (3) eine hohlzylindrische Grundform hat, wobei eine dem Brennkammergehäuse
(18) zugewandte Stirnseite die zweite Kolbenfläche (22b) bildet und bereichsweise
zurückgesetzt ist, um das mindestens eine zweite Arbeitsvolumen (4, 31) zwischen dem
Arbeitskolben (3) und dem Brennkammergehäuse (18) auszubilden.
14. Verfahren für den Betrieb einer Motoreinheit für eine Viertakt-Verbrennungsmaschine
für ein kompressibles Arbeitsmedium nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
für die mindestens eine Brennkammer (5) die Einlassöffnung (8) zum Ansaugen des Arbeitsmediums
ausgebildet ist, welche bei Drehung des Transportkolbens (2) von dem mindestens einen
ersten Arbeitsvolumen (30, 34) überstrichen wird, und wobei für die mindestens einen
Brennkammer (5) die Auslassöffnung (9) zum Ausstoßen von Verbrennungsprodukten des
Arbeitsmediums ausgebildet ist, welche bei Drehung des Arbeitskolbens (2) von dem
mindestens einen zweiten Arbeitsvolumen (4, 31) überstrichen wird;
wobei das Verfahren eine andauernde Drehung des Transportkolbens (2) und des Arbeitskolbens
(3) entlang deren Drehrichtung und folgende Schritte umfasst:
einen Einlassschritt, in welchem das mindestens eine erste Arbeitsvolumen (30, 34)
die Einlassöffnung (8) überstreicht und in welchem das Arbeitsmedium in das mindestens
eine erste Arbeitsvolumen (30, 34) strömt;
einen Verdichtungsschritt, umfassend:
• Bewegen des mindestens einen ersten Arbeitsvolumens (30, 34) von der Einlassöffnung
(8) zu der ersten Brennkammeröffnung (6a),
• Verschließen der zweiten Brennkammeröffnung (6b) durch die zweite Kolbenfläche (22b);
• Abtrennen des Verdichtungsvolumens (34) innerhalb des mindestens einen ersten Arbeitsvolumens
(30, 34), wobei das Verdichtungsvolumen (34) in Fluidverbindung mit der ersten Brennkammeröffnung
(6a) und der mindestens einen Brennkammer (5) steht,
• Verkleinern des Verdichtungsvolumens (34),
• Verschließen der ersten Brennkammeröffnung (6a) durch die erste Kolbenfläche (22a),
und
• Zünden des Arbeitsmediums in der mindestens einen Brennkammer (5) des feststehenden
Mittelteils;
einen Expansionsschritt, umfassend:
• Bewegen des mindestens einen zweiten Arbeitsvolumens (4, 31) zu der zweiten Brennkammeröffnung
(6b),
• Abtrennen des Expansionsvolumens (31) innerhalb des mindestens einen zweiten Arbeitsvolumens
(4, 31), wobei das Expansionsvolumen (4) in Fluidverbindung mit der zweiten Brennkammeröffnung
(6b) und der mindestens einen Brennkammer (5) steht,
• Vergrößern des Expansionsvolumens (4); sowie
einen Ausstoßschritt, in welchem das mindestens eine zweite Arbeitsvolumen (4, 31)
die Auslassöffnung (9) überstreicht.