(19)
(11) EP 3 798 429 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.03.2021  Patentblatt  2021/13

(21) Anmeldenummer: 20198080.2

(22) Anmeldetag:  24.09.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F01M 1/02(2006.01)
F01M 11/00(2006.01)
F04C 2/08(2006.01)
F01M 1/12(2006.01)
F04C 2/14(2006.01)
F04C 15/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 27.09.2019 CH 12302019

(71) Anmelder: Liebherr Machines Bulle SA
1630 Bulle (CH)

(72) Erfinder:
  • Palmisani, Domenico
    1630 Bulle (CH)
  • Cavazzoni, Andrea
    10135 Turin (IT)
  • Piller, Stephan
    1733 Treyvaux (CH)
  • Baechler, Pierre-Vincent
    Oron 1610 (CH)

(74) Vertreter: Laufhütte, Dieter 
Lorenz Seidler Gossel Rechtsanwälte Patentanwälte Partnerschaft mbB Widenmayerstraße 23
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) DOPPELPUMPE UND ÖLFÖRDERVORRICHTUNG ZUM PUMPEN VON ÖL FÜR EINE VERBRENNUNGSKRAFTMASCHINE


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Doppelpumpe, umfassend: eine Zahnradanordnung mit drei Zahnrädern, von denen ein erstes der drei Zahnräder mit den beiden anderen Zahnrädern kämmt, ein Gehäuse, welches die Zahnradanordnung derart umgibt, dass bei einem Rotieren der Zahnräder der Zahnradanordnung ein erster Ansaugbereich und ein zweiter Ansaugbereich sowie ein erster Abgabebereich und ein zweiter Abgabebereich durch die Zahnradanordnung gebildet ist, wobei das Gehäuse einen mit dem ersten Ansaugbereich fluidisch verbundenen ersten Ansaugeinlass aufweist. Die Pumpe ist dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse einen mit dem zweiten Ansaugbereich fluidisch verbundenen zweiten Ansaugeinlass aufweist, und der erste Ansaugeinlass und der zweite Ansaugeinlass fluidisch voneinander getrennt sind.


Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Doppelpumpe und eine Ölfördervorrichtung zum Pumpen von Öl für eine Verbrennungskraftmaschine.

[0002] Um sicherzustellen, dass eine Schmierölpumpe einer Verbrennungskraftmaschine auch bei starken Schräglagen Öl ansaugen kann, weisen im Allgemeinen die Ölwannen eine Vertiefung auf, in der die Ölansaugung erfolgt.

[0003] Nachteilhaft hieran ist, dass die Vertiefung einen zusätzlichen Bauraum erfordert und zu einer größeren Motorhöhe führt. Aufgrund von Bauraumbeschränkungen muss jedoch häufig die Motorhöhe möglichst klein gehalten werden, weswegen man im mitunter Sonderlösungen ergreift; bspw. durch die Verwendung einer sogenannten Trockensumpf-Ölwanne und/oder durch eine horizontale Anordnung der Zylinder.

[0004] Verfolgt man jedoch das Prinzip einer Trockensumpf-Ölwanne besteht jedoch. im Fall von Schräglagen oder hohen Beschleunigungen des Fahrzeugs die Gefahr, dass der Saugkopf zum Ansaugen von Öl in der Ölwanne nicht mehr vollständig von Öl umschlossen ist und daher eine Ölförderung nicht durchgeführt werden kann.

[0005] Wird eine Ölpumpe mit mehreren Saugköpfen ausgestattet, die über der Trockensumpf-Ölwanne entsprechend verteilt angeordnet sind, sodass zumindest einer der Saugköpfe auch bei starken Beschleunigungen oder Schräglagen immer vollständig von Öl umschlossen ist, schafft dies keine Abhilfe. Denn sofern ein Saugkopf teilweise nicht mit Öl umschlossen ist, fördert die Ölpumpe Luft und der erforderliche Ölkreislauf kommt zum Erliegen.

[0006] Daher werden im Stand der Technik teilweise zwei voneinander unabhängige Ölpumpen verwendet, um Abhilfe zu schaffen.

[0007] Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung hierzu eine kostengünstigere Alternative zu schaffen, die gleichzeitig Bauraum spart. Dies gelingt mit der erfindungsgemäßen Doppelpumpe nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind dabei in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Weiter wird auch eine Ölfördervorrichtung zum Pumpen von Öl für eine Verbrennungskraftmaschine beansprucht, die auf die erfindungsgemäße Doppelpumpe zurückgreift.

[0008] Die erfindungsgemäße Doppelpumpe, umfasst eine Zahnradanordnung mit drei Zahnrädern, von denen ein erstes der drei Zahnräder mit den beiden anderen Zahnrädern kämmt, und ein Gehäuse, welches die Zahnradanordnung derart umgibt, dass bei einem Rotieren der Zahnräder der Zahnradanordnung ein erster Ansaugbereich und ein zweiter Ansaugbereich sowie ein erster Abgabebereich und ein zweiter Abgabebereich durch die Zahnradanordnung gebildet ist, wobei das Gehäuse einen mit dem ersten Ansaugbereich fluidisch verbundenen ersten Ansaugeinlass aufweist. Die Doppelpumpe ist dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse einen mit dem zweiten Ansaugbereich fluidisch verbundenen zweiten Ansaugeinlass aufweist, und der erste Ansaugeinlass und der zweite Ansaugeinlass fluidisch voneinander getrennt sind.

[0009] Im Sinne der Erfindung bedeutet die Verwendung des Ausdrucks "fluidisch getrennt" keine 100%-ige Fluidtrennung, da es bei jeder Pumpe eine gewisse, unvermeidbare Leckage gibt, die sich typischerweise im Bereich des Pumpwerks befindet. So ist bei einer normalen Kolbenpumpe die Abdichtung eines Kolbens in seinem Zylinder unter Arbeitsbedingungen ebenfalls nicht vollkommen dicht. Dasselbe gibt auch bei Zahnradpumpen, bei der sich das an die drehenden Zahnräder anschmiegende Gehäuse ebenfalls eine geringe Leckage zulassen muss.

[0010] Dem Fachmann ist klar, dass nach einer vorteilhaften Modifikation der in der vorliegenden Anmeldung verwendete Ausdruck "fluidisch getrennt" alternativ als Trennung von Hoch- und Niederdruckseite der Pumpe gelesen werden kann.

[0011] So ist bspw. der erste Ansaugeinlass und der zweite Ansaugeinlass fluidisch voneinander getrennt, was demnach vorzugsweise bedeutet, dass eine Verbindung dieser beiden Einlässe nur über einen durch die Hochdruckseite verlaufenden Pfad möglich ist. Ein solcher Pfad ist bei einer Pumpe jedoch immer zu minimieren oder vollständig zu versperren, da er gegen das Wirkprinzip der Pumpe arbeitet.

[0012] Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Doppelpumpe ist, dass sie über zwei Ansaugbereiche verfügt, die fluidisch voneinander getrennt sind, und mittels eines jeweiligen Ansaugeinlasses mit voneinander unabhängigen Saugköpfen verbindbar ist.

[0013] Der Aufbau der Zahnradpumpe ermöglicht dabei eine Saugleistung an einem der Ansaugeinlässe, obwohl der andere der beiden Ansaugeinlässe leer läuft, also bspw. keine Flüssigkeit fördert sondern nur Luft ansaugt. Das Zuführen von Luft durch den anderen Ansaugeinlass beeinträchtigt dabei nicht den durch die den einen Ansaugeinlass erzeugten Sog, so dass sich die erfindungsgemäße Pumpe besonders als Ölpumpe bei einer Verbrennungskraftmaschine eignet, bei der von Vorteil ist, voneinander beabstandete und unabhängig arbeitenden Saugköpfe vorzusehen.
Vorliegend gelingt dies, obwohl nur eine einzige Pumpe mit ihren beiden Pumpwerken eingesetzt wird.

[0014] Nach der Erfindung verfügt die Doppelpumpe über zwei unabhängige Pumpwerke, die auf Ihrer Saugseite über zwei jeweils voneinander vollständig räumlich, bzw. fluidisch getrennte Ölansaugverbindungen verfügt. Diese Trennung beginnt an den verschiedenen Saugköpfen, die zwei separaten zur Pumpe führenden Leitungen und erstreckt sich einschließlich im Inneren der Doppelpumpe bis hin zur Hochdruckseite, an der die beiden Saugstränge vereinigt werden können.

[0015] Nach der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Doppelpumpe eine Ölpumpe zum Fördern von Öl ist.

[0016] Die Einbringung der mechanischen Leistung zum Antreiben der beiden Pumpwerke erfolgt über einen gemeinsamen Eingang. Der Ölaustritt auf der Hochdruckseite erfolgt vorzugsweise über einen gemeinsamen Ölaustritt.

[0017] Weiter kann nach der Erfindung vorgesehen sein, dass das Gehäuse ferner einen Abgabeauslass, vorzugsweise einen einzigen Abgabeauslass aufweist, der sowohl mit dem ersten Abgabebereich als auch mit dem zweiten Abgabebereich fluidisch verbunden ist.

[0018] Dabei kann vorgesehen sein, dass die beiden Abgabebereiche durch entsprechende Ausgestaltung des Pumpengehäuses zu einem einzigen Auslass vereinigt werden, um die Pumpe in ihren Dimensionen weiter zu minimieren.

[0019] Nach einer optionalen Modifikation der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass das zweite Zahnrad und das dritte Zahnrad, vorzugsweise alle drei Zahnräder eine identische Außenform aufweisen.

[0020] Dadurch wird eine besonders effiziente Pumpe geschaffen, da die Zähne der Zahnräder dann so ausformbar sind, dass sie besonders gut in die jeweiligen Zahntäler der Zahnräder eingreifen können. Dadurch wird verhindert, dass beim Rotieren der Zahnräder Fluid vom Hochdruck- zum Niederdruckbereich transportiert wird

[0021] Vorzugsweise sind die jeweiligen Rotationsachsen der drei Zahnräder zueinander parallel, wobei diese ebenfalls in einer gemeinsamen Ebene liegen können.

[0022] Nach einer weiteren optionalen Modifikation der Pumpe kann vorgesehen sein, dass der erste Abgabebereich und der zweite Abgabebereich durch die Zahnradanordnung und das Gehäuse sowohl von dem ersten Ansaugbereich als auch dem zweiten Ansaugbereich voneinander fluidisch getrennt sind, vorzugsweise indem das Gehäuse jeweils an die Außenkontur der drei Zahnräder der Zahnradanordnung heranreicht.

[0023] Dabei wird also das Gehäuse so nah an die Außenkontur der Zahnräder geführt, dass keine nennenswerten Mengen an Fluid zwischen der Außenkontur eines jeweiligen Zahnrads und der dem Zahnrad zugewandten Seite des Gehäuses strömen können.

[0024] Nach der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der erste Ansaugbereich angrenzend an einem Kontaktbereich des ersten Zahnrads und des zweiten Zahnrads angeordnet ist, bei dem sich die Zähne dieser beiden Zahnräder bei einem Betrieb der Pumpe voneinander wegbewegen, der erste Abgabebereich angrenzend an einem Kontaktbereich des ersten Zahnrads und des zweiten Zahnrads angeordnet ist, bei dem sich die Zähne dieser beiden Zahnräder bei einem Betrieb der Pumpe aufeinander zubewegen, der zweite Ansaugbereich angrenzend an einem Kontaktbereich des ersten Zahnrads und des dritten Zahnrads angeordnet ist, bei dem sich die Zähne dieser beiden Zahnräder bei einem Betrieb der Pumpe voneinander wegbewegen, und der zweite Abgabebereich angrenzend an einem Kontaktbereich des ersten Zahnrads und des dritten Zahnrads angeordnet ist, bei dem sich die Zähne dieser beiden Zahnräder bei einem Betrieb der Pumpe aufeinander zubewegen.

[0025] Dabei wird das Fluid innerhalb des durch zwei Zähne gebildeten Zahntals eingeschlossen und von der Niederdruckseite hin zur Hochdruckseite befördert, bevor die Flüssigkeit im Zahntal durch das Kämmen mit dem Zahn des angrenzenden Zahnrads zwangsentleert wird.

[0026] Weiter kann nach der Erfindung vorgesehen sein, dass eines der drei Zahnräder ein angetriebenes Zahnrad ist und die anderen beiden Zahnräder nur bei einer Rotation des angetriebenen Zahnrads drehen. Vorteilhafterweise ist das angetriebene Zahnrad eines der beiden außen angeordneten Zahnräder, da dabei die Verbindung zu einer Antriebswelle am einfachsten ausgestaltet werden kann.

[0027] Die Erfindung betrifft zudem eine Ölfördervorrichtung zum Pumpen von Öl für eine Verbrennungskraftmaschine, die eine Doppelpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche und eine Sumpfwanne umfasst, wobei der erste Ansaugeinlass und der zweiter Ansaugeinlass der Doppelpumpe an voneinander beabstandeten Bereichen der Sumpfwanne angeordnet sind, um ein darin befindliches Schmiermittel anzusaugen.

[0028] Dadurch ist es mittels nur einer Pumpe möglich, das Öl der Sumpfwanne auch dann abzusaugen, wenn die Wanne zu einer Seite geneigt ist oder sich das darin befindliche Öl aufgrund von Fliehkräften an einer Seite ansammelt. In einem solchen Fall ist es für die Saugleistung des im Öl eingetauchten Ansaugeinlasses unerheblich, dass der andere Ansaugeinlass nicht vollständig von Öl bedeckt ist.

[0029] Dabei kann vorgesehen sein, dass die Sumpfwanne eine Trockensumpfwanne ist.

[0030] Vorzugsweise ist die Pumpe direkt durch einen Hauptgetriebezug der Verbrennungskraftmaschine angetrieben.

[0031] Weiter kann vorgesehen sein, dass ein gemeinsamer, vorzugsweise der einzige Abgabeauslass der Pumpe dazu ausgelegt ist, Öl zu einer Hauptölwanne zu fördern.

[0032] Nach einer weiteren Modifikation kann vorgesehen sein, dass jeder der zwei Ansaugeinlässe mit einem jeweiligen Ölsieb versehen ist, um von der Pumpe gefördertes Öl zu sieben.

[0033] Die Erfindung betrifft ferner ein Fahrzeug mit einer Verbrennungskraftmaschine, die eine Ölfördervorrichtung nach einer der vorhergehenden Varianten aufweist.

[0034] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile werden anhand der nachfolgenden Figurenbeschreibung ersichtlich. Dabei zeigen:
Fig. 1:
eine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Doppelpumpe.
Fig. 2:
eine strukturelle Darstellung einer Ölfördervorrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine in einer Schräglage, und
Fig. 3:
eine strukturelle Darstellung einer Ölfördervorrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine in horizontaler Ausrichtung.


[0035] Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Doppelpumpe 1.

[0036] Der zentrale Bestandteil der Doppelpumpe 1 ist die Zahnradanordnung 2, die mit ihren drei Zahnrädern 3, 4, 5 zwei Pumpwerke bildet. Treibt man eines der drei Zahnräder 3, 4, 5 an, so rotiert jedes der drei Zahnräder 3, 4, 5 in seine entsprechende Richtung, da die beiden äußeren Zahnräder 3, 5 jeweils mit dem mittleren Zahnrad 4 kämmen.

[0037] Treibt man nun das in der Fig. 1 recht angeordnete äußere Zahnrad 5 im Uhrzeigersinn an, bewegt sich das mittlere Zahnrad 4 in entgegengesetzte Richtung und das linke Zahnrad wieder im Uhrzeigersinn.

[0038] Durch den Eingriff der Zahnräder 3, 4, 5 und das dichtende Heranführen des Gehäuses 6 an die jeweilige Außenkontur der Zahnräder 3, 4, 5 ist der Eingriffbereich des äußeren linken Zahnrads 3 mit dem mittleren Zahnrad 4 von dem Eingriffbereich des äußeren rechten Zahnrads 5 mit dem mittleren Zahnrad 4 dichtend getrennt bzw. fluidisch getrennt.

[0039] So wird das Gehäuse nicht nur an den vom mittleren Zahnrad abgewandten Bereich der äußeren Zahnräder dichtend herangeführt, sondern auch an den beiden Bereichen des mittleren Zahnrads 4, um Ansaugbereiche 7, 8 von Abgabebereichen 9, 10 dichtend zu trennen, bzw. fluidisch zu trennen.

[0040] Dabei ist es von Vorteil, wenn für ein dichtendes Trennen bzw. ein fluidisches Trennen das Gehäuse möglichst exakt dem maximalen Außendurchmesser eines rotierenden Zahnrads über die Distanz mindestens einer Zahnteilung des zugehörigen Zahnrads 3, 4, 5 folgt. In anderen Worten ist es von Vorteil, wenn das Gehäuse über einen Abschnitt an das Zahnrad heranreicht, der sich mindestens von einer Spitze eines Zahns gleichzeitig zu einer unmittelbar benachbarten Spitze desselben Zahns erstreckt.

[0041] Der erste Ansaugbereich 7 und der zweite Ansaugbereich 8 befinden an derjenigen Seite eines Eingriffbereichs zweier Zahnräder 3, 4; 4,5, an dem die kämmenden Zahnräder sich voneinander wegbewegen. Die kämmenden Zahnräder kommen außer Eingriff und erzeugen mit ihren freiwerdenden Zahntälern einen Sog, der ein Förderfluid, bspw. Öl ansaugt. Das zwischen zwei Zahnspitzen aufgenommene Förderfluid wird dann von der Niederdruckseite entkoppelt, indem es durch die Rotation des Zahnrads in den an das Zahnrad heranreichenden Abschnitt des Gehäuses geführt wird. In diesem Bereich kann das Förderfluid nicht entweichen, da das Gehäuse so mit dem Zahnspitzen interagiert, dass kein oder nur eine sehr geringe Menge an Förderfluid entweichen kann.

[0042] Durch weiteres Rotieren wird das von der Niederdruckseite aufgenommene Förderfluid auf die Hochdruckseite, also den Abgabebereich 9, 10 gebracht, wo es aufgrund des Kämmens des anderen Zahnrads aus seinem Zahntal herausgedrückt wird. Nur ein geringer Teil des Förderfluids kann aufgrund des Eingreifens des korrespondierenden Zahns in dem Zahntal verbleiben, so dass der Förderkreis für das Förderfluid nun von neuem beginnt.

[0043] Man erkennt, dass die Pumpe 1 einen ersten und einen zweiten Ansaugbereich 7, 8 aufweist, die vorliegend mit einem jeweiligen Ansaugeinlass 11, 12 verbunden sind, die voneinander dichtend getrennt bzw. fluidisch getrennt sind.

[0044] Anders als bei am Markt bekannten Zahnradpumpen weist die vorliegende Pumpe zwei zueinander separate Ansaugeinlässe 11, 12 auf, von denen jeder zu einem eigenen Ansaugbereich 7, 8 der Pumpe führt. Der Vorteil hierbei ist, dass jeder der beiden Ansaugeinlässe 11, 12 unabhängig vom anderen Ansaugeinlass 12, 11 Förderfluid ansaugt. Saugt einer der beiden Ansaugeinlässe 11, 12 bspw. nur Luft, führt dies nicht dazu, dass der andere Ansaugeinlass 12, 11 nicht mehr funktionieren würde. Da die Ansaugeinlässe 11, 12 jeweils exklusiv einem Ansaugbereich 7, 8 zugeordnet sind, lässt sich die Sogwirkung unabhängig von Zustand des anderen Ansaugeinlasses 12, 11 aufrechterhalten.

[0045] Um Bauraum zu sparen kann vorgesehen sein, dass die beiden Abgabebereiche 9, 10 miteinander zu einem gemeinsamen Abgabeauslass (nicht dargestellt) vereinigt werden.

[0046] In Fig. 1 sind durch Pfeile die Strömungsrichtungen eines durch die beiden Ansaugeinlässe angesaugten Förderfluids dargestellt, die sich ergeben, wenn das äußere rechte Zahnrad 5 im Uhrzeigersinn dreht.

[0047] Fig. 2 zeigt eine Ölfördervorrichtung 20 für eine Verbrennungskraftmaschine.

[0048] Man erkennt eine Trockensumpfwanne 21, die dazu dient, von einer Verbrennungskraftmaschine abtropfendes Öl aufzufangen, so dass das Öl erneut zum Schmieren verwendet werden kann.

[0049] Hierzu wird das Öl aus der Sumpfwanne 21 abgepumpt und einem Haupt-Öltank 23 zugeführt, von wo aus es über eine Haupt-Ölpumpe an die Schmierstellen des Motors gefördert wird.

[0050] Problematisch hierbei ist, dass bei einer wie in Fig. 2 dargestellten Schräglage oder auch bei einer auf das Öl wirkenden Zentrifugal- oder Beschleunigungskraft einer der beiden Saugköpfe 24 nicht mehr vollständig von Öl umschlossen ist, was unter Umständen zu einem Komplettausfall der Ölförderung führen kann. Eine herkömmliche Ölpumpe wird in einem solchen Zustand nur Luft fördern, obwohl einer der beiden Saugköpfe 24 vollständig in Öl getaucht ist. Daher wird im Stand der Technik oftmals eine zweite Ölpumpe vorgesehen, so dass jeder der Saugköpfe über eine eigene Pumpe verfügt.

[0051] Nach der Erfindung eignet sich hier aber die Doppelpumpe 1 zum Überwinden des beschriebenen Nachteils, da der erste Ansaugeinlass 11 und der zweite Ansaugeinlass 12 jeweils unabhängig voneinander ein Förderfluid fördern können.

[0052] So kann auch in der in Fig. 2 dargestellten Situation Öl über den Ansaugeinlass 11 über die Doppelpumpe 1 und die Leitung 22 hin zum Öl-Haupttank 23 gefördert werden, von wo aus es mittels der Öl-Hauptpumpe 25 den Schmierstellen der Verbrennungskraftmaschine zugeführt wird. Die Ausgabe des Öls aus der Pumpe 1 erfolgt dabei über einen gemeinsamen Ölaustritt der beiden Abgabebereiche 11, 12.

[0053] Fig. 3 zeigt die Ölfördervorrichtung 20 in einer horizontalen Ausrichtung. Zudem ist dabei möglich, dass die Saugköpfe 24 mit Filtern bzw. Ölsieben versehen sind, die das Zuführen von Verunreinigungen unterbinden.

[0054] Hier erkennt man auch, dass das Einbringen von mechanischer Leistung zum Betreiben der Pumpe 1 mit ihren beiden Pumpwerken über einen gemeinsamen Eingang erfolgt. Bei der Konfiguration der Zahnradanordnung wird also nur eines der drei Zahnräder 3, 4, 5 angetrieben, wobei es von Vorteil ist, dabei eines der äußeren Zahnräder 3, 5 anzutreiben.


Ansprüche

1. Doppelpumpe (1), umfassend:

eine Zahnradanordnung (2) mit drei Zahnrädern (3, 4 ,5), von denen ein erstes Zahnrad (4) der drei Zahnräder (3, 4 ,5)mit den beiden anderen Zahnrädern (3, 5) kämmt,

ein Gehäuse (6), welches die Zahnradanordnung (2) derart umgibt, dass bei einem Rotieren der Zahnräder (3, 4, 5) der Zahnradanordnung (2) ein erster Ansaugbereich (7) und ein zweiter Ansaugbereich (8) sowie ein erster Abgabebereich (9) und ein zweiter Abgabebereich (10) durch die Zahnradanordnung (2) gebildet ist, wobei

das Gehäuse (6) einen mit dem ersten Ansaugbereich (7) fluidisch verbundenen ersten Ansaugeinlass (11) aufweist,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Gehäuse (6) einen mit dem zweiten Ansaugbereich (8) fluidisch verbundenen zweiten Ansaugeinlass (12) aufweist, und

der erste Ansaugeinlass (11) und der zweite Ansaugeinlass (12) fluidisch voneinander getrennt sind.


 
2. Pumpe (1) nach Anspruch 1, wobei das Gehäuse (6) ferner einen Abgabeauslass, vorzugsweise einen einzigen Abgabeauslass aufweist, der sowohl mit dem ersten Abgabebereich (9) als auch mit dem zweiten Abgabgebereich (10) fluidisch verbunden ist.
 
3. Pumpe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Zahnrad (3) und das dritte Zahnrad (5), vorzugsweise alle drei Zahnräder (3, 4, 5) eine identische Außenform aufweisen oder identisch sind.
 
4. Pumpe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die jeweiligen Rotationsachsen der drei Zahnräder (3, 4, 5) zueinander parallel sind, vorzugsweise in einer gemeinsamen Ebene liegen.
 
5. Pumpe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste Abgabebereich (9) und der zweite Abgabebereich (10) durch die Zahnradanordnung (2) und das Gehäuse (6) sowohl von dem ersten Ansaugbereich (7) als auch dem zweiten Ansaugbereich (8) voneinander fluidisch getrennt sind, vorzugsweise indem das Gehäuse (6) jeweils an die Außenkontur der drei Zahnräder (3, 4, 5) der Zahnradanordnung (2) heranreicht.
 
6. Pumpe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der erste Ansaugbereich (7) angrenzend an einem Kontaktbereich des ersten Zahnrads (4) und des dritten Zahnrads (5) angeordnet ist, bei dem sich die Zähne dieser beiden Zahnräder (4, 5) bei einem Betrieb der Pumpe (1) voneinander wegbewegen,
der erste Abgabebereich (9) angrenzend an einem Kontaktbereich des ersten Zahnrads (4) und des dritten Zahnrads (5) angeordnet ist, bei dem sich die Zähne dieser beiden Zahnräder (4, 5) bei einem Betrieb der Pumpe (1) aufeinander zubewegen,
der zweite Ansaugbereich (8) angrenzend an einem Kontaktbereich des ersten Zahnrads (4) und des zweiten Zahnrads (3) angeordnet ist, bei dem sich die Zähne dieser beiden Zahnräder (3, 4) bei einem Betrieb der Pumpe (1) voneinander wegbewegen, und
der zweite Abgabebereich (10) angrenzend an einem Kontaktbereich des ersten Zahnrads (4) und des ersten Zahnrads (3) angeordnet ist, bei dem sich die Zähne dieser beiden Zahnräder (3, 4) bei einem Betrieb der Pumpe (1) aufeinander zubewegen.
 
7. Pumpe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eines der drei Zahnräder (3, 4, 5) ein angetriebenes Zahnrad ist und die anderen beiden Zahnräder nur bei einer Rotation des angetriebenen Zahnrads drehen.
 
8. Ölfördervorrichtung (20) zum Pumpen von Öl für eine Verbrennungskraftmaschine, umfassend:

eine Doppelpumpe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

eine Sumpfwanne (21), wobei

der erste Ansaugeinlass (11) und der zweite Ansaugeinlass (12) der Doppelpumpe (1) an voneinander beabstandeten Bereichen der Sumpfwanne (21) angeordnet sind, um ein darin befindliches Schmiermittel anzusaugen.


 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Sumpfwanne (21) eine Trockensumpfwanne ist.
 
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 oder 9, wobei die Pumpe (1) direkt durch einen Hauptgetriebezug der Verbrennungskraftmaschine angetrieben wird.
 
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 10, wobei ein gemeinsamer, vorzugsweise der einzige Abgabeauslass (22) der Pumpe (1) dazu ausgelegt ist, Öl zu einer Hauptölwanne (23) zu fördern.
 
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 10, wobei jeder der zwei Ansaugeinlässe mit einem jeweiligen Ölsieb (24) versehen ist, um von der Pumpe (1) gefördertes Öl zu sieben.
 
13. Fahrzeug mit einer Verbrennungskraftmaschine, die eine Ölfördervorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 12 aufweist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht