[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlussklemme mit einem Kontaktkäfig, der eine Käfigdecke
und zwei sich jeweils an einer Seite an die Käfigdecke anschließende Seitenwände aufweist
sowie einen Käfigboden, wobei Käfigdecke, Käfigboden und Seitenwände Teil eines Käfigmantels
sind, mit einem Federelement, welches gemeinsam mit einem Gegenlager eine Klemmstelle
zur Halterung und elektrischen Kontaktierung eines elektrischen Leiters bildet, mit
einer Leitereinstecköffnung an einer Stirnseite des Kontaktkäfigs, die der Klemmstelle
in Leitereinsteckrichtung vorgeordnet ist, mit einer Ausnehmung im Käfigmantel, die
einen Zugang zum Federelement ermöglich, um dessen Lage relativ zum Gegenlager gegebenenfalls
mittels eines Öffnungswerkzeuges zu verändern, um die Klemmstelle zu öffnen.
[0002] Solche Anschlussklemmen sind zumeist gehäuselos und als SMD-Bauteile (surface mount
device) ausgeführt. Sie werden auf Leiterplatten aufgesetzt und dienen dem Anschluss
vom Anschlussleitern, insbesondere ein- oder mehrdrahtigen Kabeln. Als mehrdrahtig
werden Kabel bezeichnet, bei welchen ein Leiter aus mehreren Einzeldrähten gebildet
ist. Gattungsgemäße Anschlussklemmen sind in der Regel hochminiaturisiert und werden
häufig in Reihen nebeneinander angeordnet, wobei gehäuselose Anschlussklemmen einen
Mindestisolationsabstand zueinander aufweisen müssen. Dieser ist jedoch in der Regel
geringer, als der Abstand zweier nebeneinander angeordneter Gehäusewände von gehäusebehafteten
Anschlussklemmen.
[0003] Als Beispiel für eine gattungsgemäße Anschlussklemme kann diejenige der
DE 10 2015 122 400 A1 dienen. Diese verfügt über einen Freischnitt in einer Seitenwand der Anschlussklemme.
Über diesen Freischnitt ist eine Bedienhandhabe nach außen geführt, die mit dem in
der Anschlussklemme einsitzenden Federelement zur klemmenden Halterung eines Anschlusskabels
wirkverbunden ist. Mittels dieser Bedienhandhabe lässt sich das Federelement von seinem
Gegenlager beabstanden, um Anschlusskabel widerstandsfrei in die Anschlussklemme einführen
zu können oder - sofern der Bedarf besteht - in der Anschlussklemme gehaltene Anschlusskabel
aus der Anschlussklemme entfernen zu können.
[0004] Die vorgenannte Druckschrift offenbart auch ein Werkzeug zum Öffnen der Klemmstelle.
Dieses Öffnungswerkzeug weist einen tunnelartigen Freischnitt auf, welcher der Aufnahme
der Anschlussklemme im Öffnungswerkzeug dient. Einer der Anschlussklemmen seitenwandparallelen
Abschnitte des Lösewerkzeugs kooperiert mit der Bedienhandhabe der Anschlussklemme.
Durch das Aufsetzen des Öffnungswerkzeugs auf die Anschlussklemme und Niederdrücken
des Federelementes wird die Klemmstelle geöffnet.
[0005] Dieser Stand der Technik wird als verbesserungswürdig angesehen. Sowohl die Bedienhandhabe
als metallisches, elektrisch leitendes Bauteil als auch das Öffnungswerkzeug beeinflussen
den zwischen zwei nebeneinander angeordneten Anschlussklemmen erforderlichen Mindestabstand
nachteilig und setzen somit der Bauraumminimierung bei Anordnung mehrerer Anschlussklemmen
nebeneinander Grenzen.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße, insbesondere gehäuselose
Anschlussklemme zu schaffen, deren Öffnungsmechanismus der Klemmstelle sich vorteilhaft
auf einzuhaltende Anordnungsabstände auswirkt.
[0007] Gelöst wird die Aufgabe der Erfindung durch eine Anschlussklemme mit den Merkmalen
des Anspruches 1, insbesondere mit dessen kennzeichnenden Merkmalen, wonach die Mantelausnehmung
von einer Öffnung der Käfigdecke gebildet ist, durch welche gegebenenfalls ein Öffnungswerkzeug
einen mittelbaren oder unmittelbaren Zugang zum Federelement erhält.
[0008] Der wesentliche Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die zum Erreichen des Federelementes
und damit zum Öffnen der Klemmstelle notwendige Zugang in der Käfigdecke angeordnet
ist. Somit ist es nicht länger notwendig, durch die Käfigseitenwand eine Betätigungshandhabe
für das Federelement auszuführen, welche - als elektrisch leitendes Teil - maßgeblich
für die Bestimmung des Isolationsabstandes zu einem benachbarten Bauteil, insbesondere
zu einer benachbarten Anschlussklemme gleicher Art ist.
[0009] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei welcher die Öffnung der Käfigdecke
in eine Durchbrechung der der Öffnung benachbarten Seitenwand übergeht.
[0010] Wenn die Öffnung in der Käfigdecke in einer Durchbrechung der benachbarten Seitenwand
übergeht, ist es möglich, zu einer Käfigmittelachse seitlich versetzt auf das Federelement
einzuwirken. Ein mögliches Öffnungswerkzeug wirkt so seitlich des in der Anschlussklemme
gehaltenen Anschlusskabels bzw. seitlich des für ein einzuschiebendes Anschlusskabel
vorgesehenen Leiteraufnahmeraumes auf das Federelement ein. Eine Kollision bzw. ein
Wirkkonflikt zwischen Öffnungswerkzeug zum Niederdrücken des Federelementes in Richtung
Käfigboden und einem Anschlusskabel wird somit vermieden.
[0011] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei welcher zwei Mantelausnehmungen
vorgesehen sind, die spiegelbildlich zu einer seitenwandparallelen Käfiglängsebene
ausgebildet sind.
[0012] Der wesentliche Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, dass ein Öffnungswerkzeug
mit zwei voneinander beabstandeten Werkzeugansätzen auf das Federelement einwirken
kann. Gegenüber lediglich einer einseitigen Einwirkung hat dies den Vorteil, dass
ein Verkippen des Federelementes vermieden wird. Ein solches Verkippen kann dazu führen,
dass sich das Federelement in der Anschlussklemme verkantet und nicht in seine, den
Leiter klemmend haltende Andrucklage am Gegenlager zurück schwenkt.
[0013] Es bietet sich dabei an, dass die Mantelausnehmungen von einem zwischen ihnen angeordneten
Käfigdeckensteg beabstandet sind.
[0014] Bei entsprechender Ausbildung des Materialsteges hilft dieser, das Öffnungswerkzeug
korrekt zu positionieren.
[0015] Schließlich ist vorgesehen, dass der Käfigmantel eine Haltekontur für das Federelement
ausbildet und dass die Haltekontur des Mantels in die Mantelausnehmung übergeht.
[0016] Diese Ausführungsform hat fertigungstechnisch erhebliche Vorteile, weil die Haltekontur
mit der Mantelausnehmung in einem Fertigungsschritt durch ein entsprechendes Stanzwerkzeug
gefertigt werden kann. Insbesondere bietet es sich an, die Haltekontur, die Öffnung
in der Käfigdecke sowie die Durchbrechung in der Seitenwand als eine einheitliche
Mantelausnehmung auszuführen.
[0017] Dem Erfindungszweck dient darüber hinaus ein Öffnungswerkzeug mit den Merkmalen des
nebengeordneten Anspruches 6, insbesondere mit dessen kennzeichnenden Merkmalen, wonach
das Öffnungswerkzeug wenigstens einen Werkzeugansatz aufweist, der zylinderartig geformt
ist.
[0018] Der wesentliche Vorteil dieses Öffnungswerkzeuges liegt darin, dass der zylinderartig
geformte Werkzeugansatz schlank und schmal gehalten werden kann und somit kein den
Abstand zwischen Anschlussklemme und benachbartem Bauteil beeinflussender Bauraum
erforderlich ist.
[0019] Besonders bevorzugt ist ein Öffnungswerkzeug, bei welchem das Öffnungswerkzeug über
einen Bewegungsendanschlag verfügt, der die Eintauchtiefe des Werkzeugansatzes in
die Mantelausnehmung begrenzt, um eine schädigende Bewegung des Federelementes der
Anschlussklemme zu verhindern.
[0020] Durch den Bewegungsendanschlag wird eine übermäßige Beanspruchung des Federelementes
und somit dessen Schädigung sicher vermieden.
[0021] Es bietet sich an, dass der Bewegungsendanschlag mit einer Käfigdecke eines Kontaktkäfigs
der Anschlussklemme zusammenwirkt.
[0022] Vorgesehen ist insbesondere, dass zwei Werkzeugansätze vorhanden sind, die den Bewegungsendanschlag
zwischen sich aufnehmen, wobei die Werkzeugansätze insbesondere gleichartig ausgebildet
sind.
[0023] Eine besondere Ausführungsform sieht vor, dass der Werkzeugansatz einen kreiszylindrischen
Abschnitt aufweist, der in der Mantelausnehmung der Anschlussklemme einsitzend einen
Leiteraufnahmeraum verengt und führend auf einen in den Leiteraufnahmeraum einzusteckenden
Leiter wirkt.
[0024] Der besondere Vorteil hier liegt darin, den Leiter in der Klemmstelle zu zentrieren
und somit sicherzustellen, dass einerseits das Federelement durch einen dezentrierten
Leiter verkippt und andererseits sicherzustellen, dass bei mehrdrahtigen Leitern keine
Einzeladern aus der von dem Werkzeugansatz vorgesehenen Mantelöffnung auftreten.
[0025] Weitere Vorteile der Erfindung sowie ein besseres Verständnis ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Anschlussklemme in perspektivischer Ansicht,
- Figur 2
- die Anschlussklemme gemäß Figur 1 in Seitenansicht,
- Figur 3
- die Anschlussklemme gemäß Figur 1 in einer Schnittdarstellung entlang einer vertikalen
Längsschnittebene,
- Figur 4
- ein erfindungsgemäßes Öffnungswerkzeug,
- Figur 5
- das Öffnungswerkzeug gemäß Figur 4 in Wirkstellung an einer Anschlussklemme gemäß
Figur 1,
- Figur 6
- die Darstellung gemäß Figur 5 in Seitenansicht,
- Figur 7
- die Anordnung zweier Anschlussklemmen gemäß Figur 1 nebeneinander,
- Figur 8
- die Darstellung gemäß Figur 7 mit Öffnungswerkzeug gemäß Figur 4 in Wirkstellung.
[0026] In den Figuren ist eine erfindungsgemäße Anschlussklemme insgesamt mit der Bezugsziffer
10 versehen. Die Anschlussklemme 10 ist in Figur 1 in perspektivischer Darstellung
gezeigt. Sie umfasst einen Kontaktkäfig 11, der von einer Käfigdecke 12, einem Käfigboden
13 und zwei, den Käfigboden 13 und die Käfigdecke 12 verbindenden Seitenwänden 14
gebildet ist.
[0027] Käfigdecke 12, Käfigboden 13 und die Seitenwände 14 bilden gemeinsam den Käfigmantel
und umgeben einen Leiteraufnahmeraum 15 (siehe Figur 3). An einer ersten, vorderen
Stirnseite verfügt der Kontaktkäfig 11 über eine Leitereinstecköffnung 16, in welche
Anschlussleiter, beispielsweise ein oder mehrdrahtige Kabel in Leitereinschubrichtung
x für eine elektrische Kontaktierung eingeschoben werden. Der Käfigboden 13 bildet
im Bereich der Leitereinstecköffnung 16 eine Leitzunge 17 aus, die sich ausgehend
von der Leitereinstecköffnung 16 in Richtung gegenüberliegender, zweiter Stirnseite
erstreckt und deren freies Ende 18 (siehe Figur 3) in Richtung Käfigdecke 12 weist.
Auf diese Weise bildet die Leitzunge 17 eine erste Führungsschrägfläche 19 aus.
[0028] Die der Leitereinstecköffnung 16 gegenüberliegende, zweite Stirnseite des Kontaktkäfigs
11 ist durch eine Stabilisierungswand 20 (siehe Figur 3) verschlossen.
[0029] Der Kontaktkäfig 11 weist zwei Mantelausnehmungen 21 auf, die spiegelsymmetrisch
zu einer hier nicht eingezeichneten, vertikalen Längsmittelebene ausgebildet sind.
Die jeweilige Mantelausnehmung 21 lässt sich unterteilen in eine Öffnung 22 der Käfigdecke
12, eine Durchbrechung 23 der Seitenwand 14 sowie eine teils in die Seitenwand 14
und teils in den Käfigboden 13 eingearbeitete Haltekontur 24. Die Haltekontur 24 dient
der Festlegung eines Federelementes 25 im Kontaktkäfig 11.
[0030] In einem Bereich A zwischen Leitereinstecköffnung 16 und Käfigdeckenöffnung 22 ist
der Käfigmantel eingezogen. Hierdurch ergibt sich eine gegenüber der Normalkontur
der Anschlussklemme 10 in Richtung Kontaktkäfiglängsachse gerichtete Querschnittsverringerung,
die hier vornehmlich durch in Richtung vertikaler Längsmittelebene versetzte Seitenwandabschnitte
26 gebildet ist. Durch die nach innen versetzten Seitenwandabschnitte 26 bilden die
Seitenwände 14 im Bereich der Leitereinstecköffnung 16 zweite Führungsschrägflächen
27 aus, so dass sich ein trichterartiger Leitereinführbereich ausbildet, der dem eingezogenen
Mantelbereich A in Leitereinsteckrichtung x vorgeordnet ist.
[0031] Figur 2 zeigt die Anschlussklemme 10 gemäß Figur 1 in Seitenansicht. Figur 3 zeigt
eine Schnittdarstellung der Anschlussklemme 10 gemäß Figur 2 entlang einer vertikalen
Längsschnittebene. Deutlich sichtbar und in Figur 2 teils gestrichelt ist das Federelement
25 dargestellt. Hierbei handelt es sich um eine Schenkelfeder, die einen ersten, käfigbodenparallelen
Schenkel 28 sowie einen zweiten Schenkel 29 ausbildet. Beide Schenkel 28, 29 sind
durch einen U-förmigen Abschnitt miteinander verbunden.
[0032] Der zweite Schenkel 29 teilt sich in einen käfigbodenparallelen Auflageabschnitt
30 und einen in Richtung Käfigdecke 12 ausgestellten und vorgespannten Klemmabschnitt
31. Dieser Klemmabschnitt 31 wirkt mit der als Gegenlager dienenden Käfigdecke 12
zusammen und bildet eine Klemmstelle 32. In dieser Klemmstelle 32 wird das abisolierte
Ende eines Anschlusskabels zwecks elektrischer Kontaktierung und mechanischer Festlegung
gehalten. Hierzu verfügt die Innenoberfläche der Käfigdecke 12 über eine Profilierung,
hier in Form von Kerben 33. Diese erhöhen die Reibung zwischen Anschlusskabel und
Käfigdecke 12 und bilden so eine zusätzliche Auszugssicherung.
[0033] Figur 4 zeigt die schematische Darstellung eines Öffnungswerkzeuges 50 mit einem
Werkzeugkopf 51, dem zwei Werkzeugansätze 52 entspringen. Die Werkzeugansätze sind
beabstandet zueinander angeordnet, im Wesentlichen zylindrisch ausgestaltet und gleichartig
ausgebildet. Sie sind in ihrer Querschnittskontur an die Öffnungen 22 der Käfigdecke
12 angepasst, in welche sie einzutauchen in der Lage sind. Der Abstand der Werkzeugansätze
52 zueinander ist so gewählt, dass sie den zwischen den Käfigdeckenöffnungen 22 verbleibenden
Käfigdeckensteg 34 zwischen sich aufnehmen können (siehe beispielsweise Figur 1).
Anhand der Figuren 5 und 6 wird nunmehr gezeigt, wie das Öffnungswerkzeug 50 mit der
Anschlussklemme 10 zum Öffnen der Klemmstelle 32 zusammenwirkt.
[0034] Zum Öffnen der Klemmstelle 32 der Anschlussklemme 10 werden die zylindrischen Werkzeugansätze
52 oberhalb der Öffnungen 22 der Käfigdecke 12 positioniert und sodann in die Öffnungen
22 eingesetzt. Das Öffnungswerkzeug 50 wird in Richtung Käfigboden 13 bewegt, wobei
die Werkzeugansätze 52 nach Durchtreten der Öffnungen 22 der Käfigdecke 13 in die
Durchbrechungen 23 der Seitenwände 14 eindringen. Sie treffen schließlich mit ihren
dem Käfigboden 13 zugewandten Stirnflächen auf das Federelement 25, nämlich auf den
der Käfigdecke zugewandten zweiten Schenkel 29, insbesondere auf dessen Klemmabschnitt
31. Eine weitergehende Verlagerung des Öffnungswerkzeugs 50 in Richtung Käfigboden
13 bewirkt eine Bewegung des Klemmabschnittes 31 in Richtung Käfigboden 13. Dadurch
trennt sich das freie Ende des Klemmabschnitts 31 von der Innenoberfläche der Käfigdecke
12 und öffnet somit die Klemmstelle 32. Diese Öffnungsbewegung wird durch ein Auflaufen
des Werkzeugkopfes 51 auf die Außenoberfläche der Käfigdecke 12 beendet. Insoweit
bildet die der Anschlussklemme 10 zugewandte Stirnfläche des Werkzeugkopfes 51 bzw.
dessen zwischen den Werkzeugansätzen 52 angeordneter Bereich einen Bewegungsendanschlag
aus.
[0035] Die Situation der maximalen Auslenkung des Klemmabschnitts 31 bzw. der maximalen
Öffnung der Klemmstelle 32 ist in den Figuren 5 und 6 dargestellt. Unzweifelhaft ist
hier zu erkennen, wie durch Auflaufen des Bewegungsendanschlages des Öffnungswerkzeuges
50, also der zum Käfigboden 13 bzw. nach unten weisende Oberflächenabschnitt auf der
Käfigdecke 12 aufsitzt. In der Seitenansicht auf die Anschlussklemme 10 gemäß Figur
6 ist der hinter der Seitenwand gelegene Bereich des Klemmabschnitts 31 des Federelementes
25 gestrichelt dargestellt. Deutlich sichtbar ist, dass dieser von der Käfigdecke
12 beabstandet ist, die Klemmstelle 32 also geöffnet ist. In dieser ausgelenkten Position
des zweiten Federschenkels 29 lässt sich in die offene Klemmstelle 32 ohne weiteren
Widerstand das abisolierte Ende eines Anschlusskabels einschieben oder ein dort einsitzendes
Anschlusskabel auf einfache Weise entfernen.
[0036] Die in den Leiteraufnahmeraum 15 teilumfänglich hineinragenden Werkzeugansätze 52
wirken aufgrund ihrer im Querschnitt kreiszylindrischen Umfangsfläche auf einen einzuschiebenden
Leiter führend. Dieser gleitet, sofern er zur vertikalen Längsmittelebene einen Versatz
aufweist, an den Mantelflächen der Werkzeugansätze 52 ab und wird in Richtung Zentrum
verlagert. Dies ist insbesondere bei mehrdrahtigen Anschlusskabeln von Vorteil. Bei
diesen besteht der elektrisch leitende Draht aus mehreren Einzellitzen. Sofern diese
unverzinnt sind und durch mechanische Beeinträchtigung leicht aufgepilzt oder aufgespleisst
sind, führen die Außenoberflächen der Werkzeugansätze 52 solche Einzeldrähte in Richtung
Zentrum bzw. vertikaler Längsmittelebene des Kontaktkäfigs 11 und somit von den seitlichen
Durchbrechungen 23 weg. Ein Austreten solcher Einzeldrähte eines Anschlusskabels aus
dem Kontaktkäfig 11 ist auf diese Weise sicher vermieden.
[0037] Wenn die Werkzeugansätze 52 darüber hinaus in ihrem Durchmesser so bemessen sind,
dass sie die Durchbrechungen 23 der Seitenwände 14 weitestgehend verschließen, wird
hierdurch zusätzlich ein Austreten des in die Anschlussklemme 10 einzuführenden Leiters
während der manuellen oder maschinellen Konfektionierung vermeiden.
[0038] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung wird anhand der Figuren 7 und 8 beschrieben.
Figur 7 zeigt zwei paarweise nebeneinander angeordnete Anschlussklemmen 10 in perspektivischer
Ansicht, Figur 8 zeigt eine Ansicht auf die Leitereinstecköffnungen 16 zweier paarweise
nebeneinander angeordneter Anschlussklemmen 10. Figur 8 ist darüber hinaus ergänzt
um die Darstellung eines Öffnungswerkzeuges 50.
[0039] In den Figuren 7 und 8 sind zwei Anschlussklemmen 10 beispielhaft in einer üblichen
Anordnung nebeneinander dargestellt. Der Abstand beider Anschlussklemmen 10 zueinander
ist auf ein dem Isolationsabstand geschuldetes Minimum begrenzt. Da bei den Anschlussklemmen
10 der Erfindung die zylindrische Normalkontur die Breite des Kontaktkäfigs 11 bestimmt
und - anders als beim Stand der Technik - keine seitliche Betätigungshandhabe gegenüber
der Normalquerschnittskontur hervorstehen, bestimmt also allein die Käfigbreite den
Mindestabstand zweier Anschlussklemmen 10 zueinander.
[0040] Figur 8 zeigt, dass eine Erhöhung des Mindestabstandes auch im Hinblick auf das zu
nutzende Öffnungswerkzeug 50 nicht erforderlich ist. Da die Werkzeugansätze 52 mit
einem Teilumfangsabschnitt in dem Innenraum des Kontaktkäfigs 11 eindringen, ist der
Isolationsabstand ausreichend, um auf vorteilhafte Weise das erfindungsgemäße Öffnungswerkzeug
50 zum Öffnen der Klemmstelle 32 zu nutzen.
[0041] Die erfindungsgemäße Anschlussklemme 10 ermöglicht es deshalb, den unter Isolationsgesichtspunkten
erforderlichen Bauraum auf einer Platine zu minimieren, was insbesondere bei der Anordnung
mehrerer Anschlussklemmen 10 nebeneinander vorteilhaft ist. Dennoch ermöglicht es
die erfindungsgemäße Anschlussklemme 10 unter Nutzung des erfindungsgemäßen Öffnungswerkzeuges
50 weiterhin, die Klemmstelle 32 zum Einschieben oder zum Entnehmen von Anschlussleitern
zu öffnen.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 10
- Anschlussklemme
- 11
- Kontaktkäfig
- 12
- Käfigdecke
- 13
- Käfigboden
- 14
- Seitenwand
- 15
- Leiteraufnahmeraum
- 16
- Leiteranstecköffnung
- 17
- Leitzunge
- 18
- freies Ende von 17
- 19
- erste Führungsschrägfläche
- 20
- Stabilisierungswand
- 21
- Mantelausnehmung
- 22
- Öffnung von 12
- 23
- Durchbrechung
- 24
- Haltekontur
- 25
- Federelement
- 26
- Seitenwandabschnitt
- 27
- zweite Führungsschrägfläche
- 28
- erster Schenkel
- 29
- zweiter Schenkel
- 30
- Auflageabschnitt von 29
- 31
- Klemmabschnitt
- 32
- Klemmstelle
- 33
- Kerbe
- 34
- Käfigdeckensteg
- 50
- Öffnungswerkzeug
- 51
- Werkzeugkopf
- 52
- Werkzeugansatz
- A
- eingezogener Bereich
- x
- Leitereinschubrichtung
1. Anschlussklemme (10)
- mit einem Kontaktkäfig (11), der eine Käfigdecke (12) und zwei sich jeweils an einer
Seite an die Käfigdecke (12) anschließende Seitenwände (14) aufweist sowie einen Käfigboden
(13), wobei Käfigdecke (12), Käfigboden (13) und Seitenwände (14) Teil eines Käfigmantels
sind,
- mit einem Federelement (25), welches gemeinsam mit einem Gegenlager eine Klemmstelle
zur Halterung und elektrischen Kontaktierung eines elektrischen Leiters bildet,
- mit einer Leitereinstecköffnung (16) an einer Stirnseite des Kontaktkäfigs (11),
die der Klemmstelle in Leitereinsteckrichtung x vorgeordnet ist,
- mit einer Ausnehmung (21) im Käfigmantel, die einen Zugang zum Federelement (25)
ermöglich, um dessen Lage relativ zum Gegenlager gegebenenfalls mittels eines Öffnungswerkzeuges
zu verändern, um die Klemmstelle zu öffnen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelausnehmung (21) von einer Öffnung (22) der Käfigdecke gebildet ist, durch
welche gegebenenfalls ein Öffnungswerkzeug einen mittelbaren oder unmittelbaren Zugang
zum Federelement (25) erhält.
2. Anschlussklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (22) der Käfigdecke (12) in eine Durchbrechung (23) der der Öffnung (22)
benachbarten Seitenwand (14) übergeht.
3. Anschlussklemme nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Mantelausnehmungen vorgesehen sind, die spiegelbildlich zu einer seitenwandparallelen
Käfiglängsebene ausgebildet sind.
4. Anschlussklemme nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelausnehmungen von einem zwischen ihnen angeordneten Käfigdeckensteg (34)
beabstandet sind.
5. Anschlussklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Käfigmantel eine Haltekontur (24) für das Federelement (25) ausbildet und dass
die Haltekontur (24) des Mantels in die Mantelausnehmung übergeht.
6. Öffnungswerkzeug (50) für eine Anschlussklemme (10) mit einer Mantelausnehmung für
einen verlagernden Zugang zu einem Federelement (25), welches mit einem Gegenlager
eine Klemmstelle bildet, insbesondere für eine Anschlussklemme (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Öffnungswerkzeug (50) wenigstens einen Werkzeugansatz (52) aufweist, der zylinderartig
geformt ist.
7. Öffnungswerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Öffnungswerkzeug (50) über einen Bewegungsendanschlag verfügt, der die Eintauchtiefe
des Werkzeugansatzes (52) in die Mantelausnehmung begrenzt, um eine schädigende Bewegung
des Federelementes (25) der Anschlussklemme (10) zu verhindern.
8. Öffnungswerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewegungsendanschlag mit einer Käfigdecke (12) eines Kontaktkäfigs (11) der Anschlussklemme
(10) zusammenwirkt.
9. Öffnungswerkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Werkzeugansätze (52) vorhanden sind, die den Bewegungsendanschlag zwischen sich
aufnehmen, wobei die Werkzeugansätze (52) insbesondere gleichartig ausgebildet sind.
10. Öffnungswerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugansatz (52) einen kreiszylindrischen Abschnitt aufweist, der in der Mantelausnehmung
der Anschlussklemme (10) einsitzend einen Leiteraufnahmeraum verengt und führend auf
einen in den Leiteraufnahmeraum einzusteckenden Leiter wirkt.