[0001] Die Erfindung betrifft eine Paletten-Transporthilfe und ein Flurförderfahrzeug, an
dem eine solche Transporthilfe angeordnet ist.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Flurförderfahrzeuge wie Hubwagen oder Hubstapler bekannt,
die ein Paar Gabelzinken als Lastaufnahmemittel aufweisen, mit denen sie in Öffnungen
von Paletten eingreifen, diese anheben und die darauf angeordneten Waren transportieren
können. Diese Fahrzeuge sind klein und wendig, können jedoch in der Breite nur eine
Palette fassen.
[0003] Für solche Fahrzeuge sind Erweiterungen wie Gabelschuhe aus
DE 10 2010 047 630 A1 bekannt, die über die Gabelzinken gestülpt und mit diesen verbunden, z. B. verbolzt
werden, und dazu dienen, die Gabelzinken zu verlängern und mehrere Paletten hintereinander
fassen zu können. Ferner beschreibt
US 3,283,933 A eine Transportplatte, die an dem Fahrzeug angebracht werden kann.
[0004] Es gibt auch Gabelstapler, an die ein Anbaugerät, das an die jeweilige Transportaufgabe
angepasst ist, angebaut ist.
DE 10 2014 010 898 A1 offenbart ein solches Anbaugerät, dessen sechs Gabeln mit je einem vertikalen und
einem horizontalen Abschnitt, der die Gabelzinke bildet, in ihrem Abstand zueinander
variierbar sind. Solche Anbaugeräte müssen an das Fahrzeug und somit den Antrieb montiert
werden und sind nur mit Montageaufwand wieder demontierbar, sodass sie üblicherweise
im montierten Zustand verbleiben und für verschiedene Transportaufgaben verschiedene
Fahrzeuge für vorgehalten werden müssen, was kosten- und platzintensiv ist.
[0005] US 4,239,446 A beschreibt einen Adapter, um einen Gabelstapler mit einem Zinkenpaar auf die Breite
von zwei Zinkenpaaren anzupassen. Der Adapter weist zwei Aufnahmeöffnungen auf, durch
die hindurch die horizontalen Abschnitte, also die Zinken des Gabelstaplers, geführt
werden sowie zwei Schienen, in denen die mit den Zinken verbundenen vertikalen Abschnitte
der Gabeln gefasst werden. Ein Befestigungsbolzen je vertikalem Abschnitt verschließt
die Schienenöffnung und hält somit den Adapter an dem Fahrzeug.
[0006] Auch die
US 2006/0285960 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Anordnung an einem Gabelstapler: An einem Gitterelement
sind dazu zwei als U-Profil gestaltete Gabelaufnahmen von zwei schwenkbar angeordneten
Gabelelementen flankiert. Der Stapler greift mit seiner Gabel unter die U-Profile,
und die beiden seitlichen Gabelelemente bieten, besonders, wenn sie ausgeschwenkt
sind, eine verbreiterte Auflagefläche für zu transportierende Gegenstände.
[0007] In der
US 4,708,576 ist ein Gabelstaplererweiterungs-Kit offenbart; quasi ein Bausatz: Ein Querprofil
wird mittels daran angeordneter Buchsen mit einigem Montageaufwand an den Gabeln eines
Flurförderers montiert, sodann können weitere gabelartige Elemente auf das Profil
aufgefädelt und daran festgeschraubt werden, um eine insgesamt durch die gabelartigen
Elemente verbreiterte Transportfläche zu schaffen.
[0008] Die
US 2009/0067970 A1 schließlich offenbart ein Gestell, das ein erstes Niveau hat, das zwei Aufnahmen
für die Gabeln eines Gabelstaplers bietet, und darunter ein weiteres Niveau mit einer
Anzahl von zwei oder mehr gabelartigen Elementen.
[0009] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine einfache und kostengünstige Möglichkeit bereitzustellen, die Transportkapazität
eines Flurförderfahrzeugs montagefrei anzupassen.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Paletten-Transporthilfe mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0011] Die weitere Aufgabe, mit einem handelsüblichen Flurförderfahrzeug mehrere nebeneinander
angeordnete Paletten transportieren zu können, wird durch die Flurförderer-Transporthilfe-Kombination
mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 7 gelöst.
[0012] Die Aufgabe, die Paletten-Transporthilfe an einem Flurförderfahrzeug anzuordnen,
wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 9 gelöst.
[0013] Bevorzugte Ausführungsformen der Transporthilfe sind in den Unteransprüchen ausgeführt.
[0014] Eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Paletten-Transporthilfe ist zur
Anordnung an zwei oder mehr Gabelzinken eines vorbestimmten Flurförderers für den
Transport von Paletten ausgebildet. Hierzu weist die Transporthilfe eine vertikale
Grundplatte mit einer Aufnahmeseite und einer Transportseite auf, wobei zumindest
vier Gabelzinken auf einer gemeinsamen ersten Höhe an einer unteren Kante der vertikalen
Grundplatte parallel zueinander angeordnet sind und sich horizontal von der Transportseite
weg erstrecken. Zumindest zwei mittlere Gabelzinken sind zumindest teilweise Hohlzinken
mit einem Hohlraum, dessen Geometrie der Geometrie einer Gabelzinke des vorbestimmten
Flurförderers entspricht, und so ausgebildet, dass jeweils eine vorbestimmte Gabelzinke
des Flurförderers darin aufnehmbar ist. Die Hohlzinken weisen dazu an einem Eintrittsende
jeweils eine Öffnung auf, durch die hindurch eine Gabelzinke des Flurförderers in
den Hohlraum eingefädelt werden kann.
[0015] Vorteilhaft kann die erfindungsgemäße Transporthilfe völlig montagefrei an einem
Flurförderer angeordnet und mit diesem so verbunden werden, dass mit den zusätzlichen
Gabelzinken dessen Transportkapazität erweitert wird und mehrere nebeneinander angeordnete
Paletten angehoben werden können. Dies ist insbesondere beim Be- und Entladen von
LKWs praktisch, bei denen eine bestimmte Zahl Paletten nebeneinander platziert werden
soll. "Montagefrei" meint hierin, dass keinerlei Werkzeug zum Anbringen der Transporthilfe
benötigt wird, und auch nicht zum Lösen. Auch das Tätigwerden eines Werkers hierzu
ist nicht erforderlich.
[0016] Unter dem Begriff "Flurförderer" (kurz für Flurförderfahrzeug) können gleichermaßen
manuell oder motorisiert betriebene Wagen mit einer beliebig gestalteten Hebevorrichtung,
wie Hubwagen, Hubstapler, Gabelstapler gefasst sein. Gemeinsam ist diesen, dass stets
zwei horizontal verlaufende Gabelzinken (ein Gabelzinkenpaar) mit einer bestimmten
Geometrie zum Anheben und Transportieren einer Palette vorbestimmter Größe an dem
Fahrzeug vorliegen. Ebenfalls umfasst sind Fahrzeuge, die erst durch Anbau mit Gabelzinken
ausgestattet sind sowie moderne autonome Transporteinheiten (Doppelkufensysteme),
bei denen alle wesentlichen Komponenten in den Gabelzinken vorliegen.
[0017] Wird hierin von Transportpaletten oder kurz "Paletten" gesprochen, so sind damit
auch Gitterboxen und andere unterfahrbare Lastenträger umfasst, auf denen Waren gebündelt
oder lose für Lagerung und Transport angeordnet werden und derart gestaltet sind,
dass Gabelzinken eines Flurförderers unter die Gitterbox oder den Lastenträger gefahren
wreden können, dass sie angehoben und transportiert wreden können. Mit Anheben, Transportieren
und Absetzen einer Einweg- oder Mehrweg-Palette ist der Transport von palettierten,
also auf der jeweiligen Palette platzierten Waren inbegriffen.
[0018] Die Gabelzinken des vorbestimmten Flurförderers können zum Anordnen der Transporthilfe
an dem Flurförderer in die Hohlzinken eingeführt werden, indem schlicht mit dem Flurförderer
an die Transporthilfe herangefahren wird, bis die Zinken in dem Hohlraum aufgenommen
sind. Dann können die Gabelzinken des Flurförderers angehoben und mit den Gabelzinken
der Transporthilfe wie üblich, nur in der Breite erweitert, genutzt werden. Die Verbindung
wird allein durch die Haftkraft, wenn die Innenfläche(n) der Hohlzinken an den Gabelzinken
des Flurförderers zur Anlage kommen, erzeugt, sodass keine zusätzlichen Befestigungen
wie Schienen, Schrauben, Bolzen etc. nötig sind. Das Lösen der Transporthilfe erfolgt
in umgekehrter Reihenfolge und ebenso montagefrei.
[0019] Unter "vorbestimmt" in Bezug auf das Flurförderfahrzeug ist hierin zu verstehen,
dass die Geometrie der Gabelzinken des Flurförderers im Voraus bekannt ist, um die
Geometrie des Hohlraums der Hohlzinken so zu wählen, dass er die Gabelzinken des Flurförderers
aufnehmen kann. Dabei können Standardmaße vorliegen, die üblicherweise für den Transport
von einer oder mehrerer hintereinander angeordneter genormter Paletten dienen, z.
B. Europoolpaletten (d. h. Gabelzinkenlänge 1150 mm oder das Zwei- oder Dreifache
davon, Kurzgabelzinken mit 800 mm Länge, Gabelzinkenbreite 150 mm bis 160 mm, Gabelzinkenhöhe
50 mm), Industriepaletten, Chemiepaletten, oder davon abweichende Individuaimaße für
Transportaufgaben mit spezielien Paletten.
[0020] Für die Aufnahme stimmen die Geometrien (Innenabmessungen des Hohlraums der Hohlzinken
und Außenabmessungen der Gabelzinken des Flurförderers) nicht vollständig überein,
vielmehr ist es für reibungsarmes Einführen sinnvoll, wenn ein geringes Spiel vorliegt,
ohne dass dadurch die Haltekraft der Transporthilfe an dem Flurförderer beeinträchtigt
wird.
[0021] Beispielhafte Maße der Innenabmessungen der Hohlzinken für den Flurförderer mit den
zuvor genannten Gabelzinken liegen bei etwa 200 mm Breite und 86 mm Höhe. Die Hohlzinken
können im Wesentlichen die Länge der aufnehmbaren Gabelzinken des Flurförderers aufweisen,
oder bis zum Doppelten der Länge hiervon betragen, wobei der verlängernde Abschnitt
nicht hohl sein muss. Auch die weiteren Gabelzinken können massiv oder hohl ausgeführt
sein.
[0022] Für die Wandungen der Hohlzinken kann eine Stärke von wenigen Millimetern, etwa in
einem Bereich von 2 mm bis 6 mm, ausreichend sein, wobei der Fachmann im Bedarfsfall
eine größere Wandstärke wählen wird.
[0023] Begriffe wie "unten", "oben", "nebeneinander", "hintereinander" etc. beziehen sich
auf die Ausrichtung der Transporthilfe auf dem Boden resp. Transportweg und mit Blickrichtung
entlang der Gabelzinken zu den zu transportierenden Paletten. Leichte Abweichungen
von der "horizontalen" bzw. "vertikalen" Ausrichtung sind möglich und werden bei durch
den Flurförderer getätigte Kippbewegungen seiner Gabelzinken verstärkt.
[0024] Die Gabelzinken sind an der unteren Kante der vertikalen Grundplatte mit dieser abschließend
oder bis zu 20 cm nach oben dazu versetzt angeordnet, wobei die Gabelzinken im vom
Flurförderer gelösten Zustand auf dem Boden aufliegen, sodass die Transporthilfe näherungsweise
aufrecht steht und die Hohlzinken am Eintrittsende zugänglich sind.
[0025] Bevorzugt haben alle Gabelzinken der Transporthilfe die gleichen Maße und sind gleich
ausgerichtet für das Transportieren strukturiert angeordneter, gleichartiger Paletten.
[0026] Da die Gabelzinken im vom Flurförderer gelösten Zustand auf dem Boden aufliegen und
außerdem dem Zweck des Transportierens von gleichartigen Paletten dienen, ergibt sich
von selbst, dass die Transportflächen der Gabelzinken auf demselben Niveau sind.
[0027] Für den Fall, dass die Gabelzinken geringfügig, also allerhöchstens bis 20 cm an
der vertikalen Grundplatte nach oben versetzt sind, bspw. um sie vollständig durch
stabilisierende Durchführungen in der Grundplatte zu schieben und durch Verschweißen
zu befestigen, könnte die Vorrichtung außerdem zwischen Gabeln und Grundplatte geeignet
dimensionierte Kippsicherungselemente aufweisen, die das Laden der Paletten nicht
behindern, oder flurförderfahrzeugseitig ein Gegengewicht an der Grundplatte.
[0028] Die Hohlzinken können zu allen Seiten außer dem Eintrittsende hin geschlossen sein.
Somit können Flurförderer wie Hubwagen, an deren Gabeln Lastrollen zum Abstützen am
Boden vorliegen, mitsamt den Lastrollen in die Hohlzinken hinein fahren.
[0029] In einer weiteren Ausführungsform sind die Hohlzinken der Transporthilfe an einer
nach unten weisenden Seite vollständig oder teilweise geöffnet, z. B. über die volle
Länge des Hohlraums, aber nicht über dessen gesamte Breite; es wird ein Umgriff für
die Gabelzinken des Flurförderers gebildet. So können Flurförderer mit der Transporthilfe
verbunden werden, ohne dass dabei der Bodenkontakt der Rollen oder die Höhenverstellbarkeit
verloren geht. Die Hohlzinken können auch an ihrer Spitze geöffnet sein, sodass beim
Anordnen an einem Flurförderer optisch erkennbar wird, ob die Transporthilfe ausreichend
weit über dessen Gabelzinken gestülpt ist.
[0030] Die Gabelzinken, auch die Hohlzinken, können an der Transportseite mit der Grundplatte
verbunden sein, oder sich in einer leicht zu fertigenden Ausführungsform durch diese
hindurch erstrecken und bspw. über Schweißen verbunden sein. Die Grundplatte weist
dann für den Zugang zu den Hohlzinken bzw. den Durchgang der Gabelzinken entsprechend
dimensionierte Durchtrittsöffnungen auf.
[0031] In einer noch weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gegenstandes erstrecken
sich eine oder mehrere Gabelzinken durch die Grundplatte hindurch und weisen damit
zwei Abschnitte auf: Einen Abschnitt, auf dem die Palette zu liegen kommt, und einen
Abschnitt (Endabschnitt) der zum Flurförderfahrzeug weist. Bevorzugt ist der Endabschnitt
mit einem Abstützelement gegen die Grundplatte abgestützt. Das kann mittels einem
Winkel, einer Platte oder einem Stab geschehen. Damit werden die Gabelzinken stabilisiert
und Hebelkräfte, die bei Beladen der Gabelzinken auf diese wirken, werden abgefangen.
Ferner wird die Grundplatte über das Abstützelement gegen ein Verbiegen bei Belastung
der Gabelzinken stabilisiert. Auch kann sich die einzeln vorliegende Transporthilfe
besser am Boden abstützen und in einer aufrechten, verbindbaren Position verweilen.
Vorteilhaft sind keine manuellen Eingriffe erforderlich, um die Transporthilfe an
einem Flurförderer anbringen zu können; neben der Montage entfällt auch die Vorpositionierung.
[0032] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Gabelzinken zumindest an
dem sich durch die vertikale Grundplatte hindurch erstreckenden Abschnitt angeschrägt
sind, sodass bei ungleichmäßiger Belastung über die Breite ein Kippen der Gabelzinken
im Ansatz verhindert wird, indem sich diese mit der Grundplatte verkeilen. Einer stärkeren
Kippbelastung müssen die Gabelzinken üblicherweise nicht standhalten, da die Paletten
(mit/ohne Beladung) näherungsweise ein einheitliches Gewicht haben.
[0033] Nach einer weiteren Ausführungsform liegen an der Aufnahmeseite der vertikalen Grundplatte
Sicherungselemente vor, die zur Sicherung der Transporthilfe vor ungewolltem Wegrutschen
mit an dem Flurförderer vorliegenden, korrespondierenden Sicherungselementen in Eingriff
bringbar sind. In einer einfachen Variante können diese Sicherungselemente Ketten
oder Leisten sein, die an einem korrespondierenden Haken oder Öse des Flurförderers
eingehakt, eingehängt oder durchgefädelt werden können. Es kann sich auch um einen
Einrastmechanismus mit Rastelementen handeln, der mechanisch ohne händisches Zutun
die Sicherung herstellt, indem diese mit korrespondierenden Rastelementen, die an
dem Flurförderer vorliegen, in Eingriff gebracht werden. Das Sichern ist insofern
nicht mit dem Anbringen bzw. Befestigen gleichzusetzen, denn dies geschieht bereits
durch das Einfädeln der Gabelzinken des Flurförderers in die Hohlzinken, wodurch diese
flächig aneinander zu liegen kommen und Haftkräfte entstehen.
[0034] Gemäß einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Transporthilfe
hat diese sechs Gabelzinken, sodass mit ihr ein Flurförderer mit einem Zinkenpaar
auf drei Zinkenpaare erweitert werden und folglich drei nebeneinander angeordnete
Paletten anheben und transportieren kann. Andere Anzahlen sind ebenfalls möglich,
wobei nur Vielfache von zwei sinnvoll sind, die symmetrisch zur Mitte der Grundplatte
angeordnet sein sollten, um die Balance des Systems zu erhalten.
[0035] Die Gabelzinken können an ihren von der Transportseite der Grundplatte weg weisenden
Spitzen abgerundet sein oder sich zu ihren Spitzen hin verjüngen, sodass es beim Einfädeln
in die Öffnungen der zu transportierenden Paletten nicht zum Verkanten kommt.
[0036] Die Hohlzinken können zu ihrem an der Aufnahmeseite der Grundplatte liegenden Eintrittsende
hin erweitert sein und zusätzlich oder alternativ eine Fase aufweisen. Dies erleichtert
beim Anordnen der Transporthilfe an dem Flurförderer das Einfädeln dessen Gabelzinken.
[0037] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Gabelzinken teleskopierbar sind,
um unterschiedlich tiefe Paletten oder mehrere hintereinander angeordnete Paletten
transportieren zu können.
[0038] Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Flurförderer-Transporthilfe-Kombination,
also einen Flurförderer mit zwei Gabelzinken, an dem die erfindungsgemäße Transporthilfe
montagefrei angeordnet ist, indem die Gabelzinken des Flurförderers in den mittleren
Hohlzinken der Transporthilfe aufgenommen sind.
[0039] An dem Flurförderer können zu den Sicherungselementen der Transporthilfe korrespondierende
Sicherungselemente wie Haken, Ösen oder korrespondierende Einrastmittel vorliegen.
Eine Betätigungsvorrichtung kann zum Lösen des Einrastmechanismus vorgesehen sein.
[0040] Über das erfindungsgemäße Verfahren, das folgende Schritte umfasst, kann die Transporthilfe
mühe- und montagefrei an einem vorbestimmten Flurförderer, der zumindest zwei Gabelzinken
aufweist, angeordnet werden:
- Positionieren der Gabelzinken des vorbestimmten Flurförderers auf einer Höhe, die
der Höhe der Hohlzinken der Transporthilfe entspricht,
- Einführen der Gabelzinken des vorbestimmten Flurförderers in die Hohlzinken der Transporthilfe,
dadurch Verbinden der Transporthilfe (1) mit dem Flurförderer.
[0041] Indem die Schritte in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden, kann die hergestellte
Flurförderer-Transporthilfe-Kombination ebenso leicht wieder gelöst werden. Dazu muss
die Transporthilfe zunächst so weit abgesenkt werden, dass sie wieder auf dem Boden
und nicht mehr auf den Gabelzinken des Flurförderers aufliegt.
[0042] Als weiteren Schritt kann das Verfahren das mechanisch Sichern der Transporthilfe
an dem Flurförderer durch in Eingriff Bringen der an dem Flurförderer vorliegenden
Sicherungselemente mit den an der Transporthilfe vorliegenden korrespondierenden Sicherungselementen
umfassen.
[0043] Weitere Ausführungsformen sowie einige der Vorteile, die mit diesen und weiteren
Ausführungsformen der Transporthilfe verbunden sind, werden durch die nachfolgende
ausführliche Beschreibung unter Bezug auf die begleitenden Figuren deutlich und besser
verständlich. Gegenstände oder Teile derselben, die im Wesentlichen gleich oder ähnlich
sind, können mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die Figuren sind lediglich
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung.
[0044] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Frontansicht einer erfindungsgemäßen Transporthilfe,
- Fig. 2
- eine perspektivische Rückansicht einer erfindungsgemäßen Transporthilfe,
- Fig. 3
- eine perspektivische Frontansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Transporthilfe,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht eines Flurförderers und einer Transporthilfe a) vor, b) während
und b) nach dem Anordnen aneinander.
[0045] Die Erfindung betrifft eine Paletten-Transporthilfe sowie eine Flurförderer-Transporthilfe-Kombination,
bei der die erfindungsgemäße Transporthilfe an dem Flurförderer angeordnet ist, und
das entsprechende Verfahren zur Herstellung der Kombination.
[0046] Ein Ausführungsbeispiel einer Transporthilfe 1 ist in
Fig. 1 und
Fig. 2 in einer Front- bzw. einer Rück-Ansicht gezeigt, wobei an der Frontseite Paletten
aufgenommen werden können und die Rückseite für die Anordnung an dem Flurförderer
vorgesehen ist.
[0047] Die Transporthilfe 1 weist eine vertikale Grundplatte 2 mit einer zur Frontseite
der Transporthilfe 1 weisenden Transportseite 21 und einer zur Rückseite der Transporthilfe
1 weisenden Aufnahmeseite 22 auf. Durch die vertikale Grundplatte 2 hindurch erstrecken
sich sechs Gabelzinken 3, 30, die auf der Transportseite 21 aus der vertikalen Grundplatte
2 herausragen und sich an ihrer Spitze 32 verjüngen. Die Gabelzinken 3, 30 sind fest
mit der Grundplatte 2 verbunden.
[0048] Anders als in den Figuren gezeigt können unter Berücksichtigung der Minimalhöhe eines
vorbestimmten Flurförderers die Gabelzinken 3, 30 auch leicht nach oben versetzt durch
die vertikale Grundplatte 2 verlaufen.
[0049] Die beiden mittleren Gabelzinken 30 sind als Hohlzinken 30 mit einem Hohlraum 35
ausgebildet und weisen an der Aufnahmeseite 22 der Grundplatte 2 Aufnahmeöffnungen
31 auf
(Fig. 2). Dennoch unterscheiden sich die Gabelzinken 3 und die Hohlzinken 30 nicht in ihren
äußeren Abmessungen, wie in
Fig. 1 zu sehen ist. Sie sind daher für den Transport jeweils identischer Paletten vorgesehen,
wobei benachbarte Gabelzinken 3, 30 jeweils Paare bilden, die zum Transportieren von
insgesamt drei nebeneinander angeordneten Paletten Platz bieten.
[0050] Fig. 3 zeigt eine Transporthilfe ähnlich der in
Fig. 1, bei der die Hohlzinken 30 an ihrer Spitze 32 geöffnet sind, d. h. der im Inneren
der Hohlzinken 30 vorliegende Hohlraum 35 ist nach vorn nicht durch eine Wandung begrenzt.
[0051] In Fig.
4a bis
Fig. 4c dargestellt ist die Anordnung der Transporthilfe 1 an einem Flurförderer 10. Dazu
werden die beiden am Flurförderer 10 vorliegenden Gabelzinken 30', genauer deren horizontal
verlaufender Abschnitt, der dem Anheben von Paletten dient, über die Aufnahmeöffnungen
31 in die Hohlzinken 30 (in der Seitenansicht durch andere Gabelzinken 3 verdeckt)
eingeführt, indem der Flurförderer 10 auf die Transporthilfe 1 zu bewegt wird (Pfeilrichtung
V), in etwa bis sie an deren Spitzen 32 anstoßen oder bis die vertikale Grundplatte
2 die Front des Flurförderers 10 kontaktiert. So wird die Flurförderer-Transporthilfe-Kombination
100
(Fig. 4c) geschaffen. Werden nun die Gabelzinken 30' des Flurförderers 10 auch nur leicht angehoben,
hebt sich die Transporthilfe 1 mit und ist nun mit dem Flurförderer 10 verbunden,
sodass mehrere Paletten nebeneinander auf die übliche Weise angehoben, transportiert
und am Zielort abgesetzt werden können. Um die Transporthilfe 1 wieder vom Flurförderer
10 zu lösen, wird umgekehrt vorgegangen: Die Gabelzinken 30' des Flurförderers 10
werden über dessen Hubvorrichtung abgesenkt, bis die Grundplatte 2 (und ggf. die Gabelzinken
3, 30 der Transporthilfe 1, je nach Höhe, auf der diese angeordnet sind) den Boden
kontaktiert und mit ihrem Gewicht darauf ruht. Dann können die Gabelzinken 30' des
Flurförderers 10 aus den Hohlzinken 30 ausgefädelt werden, indem der Flurförderer
10 rückwärts (entgegen Pfeilrichtung V) von der Transporthilfe 1 weg bewegt wird.
Die Transporthilfe 1 bleibt an dieser Stelle stehen und ist bereit, bei Bedarf wieder
von einem Flurförderer 10 aufgenommen zu werden.
[0052] Die Transporthilfe 1 weist ferner an der Aufnahmeseite 22 der vertikalen Grundplatte
2 vier aufnahmeseitige Endabschnitte 34 der Gabelzinken 3 auf, die jeweils durch ein
plattenförmiges Abstützelement 4, das vertikal ausgerichtet ist, mit der Aufnahmeseite
22 der Grundplatte 2 verbunden sind. Die Abstützelemente 4 verhindern ein Verbiegen
oder gar Brechen der Grundplatte 2 unter Belastung der Gabelzinken 3 und stabilisieren
die Gabelzinken 3, in denen keine Gabelzinke 30' eines Flurförderers 10 aufgenommen
wird. Auf den aufnahmeseitigen Endabschnitten 34 kann die Transporthilfe 1 aufliegen,
wenn sie einzeln abgestellt ist, sodass die Grundplatte 2 stets in näherungsweise
vertikaler Ausrichtung verbleibt und somit die Aufnahmeöffnungen 31 der Hohlzinken
30 jederzeit für einen Flurförderer 10 zugänglich sind. Darüber hinaus können die
Endabschnitte 34 ein Gegengewicht zu den Gabelzinken 3, 30 bilden und die Transporthilfe
1 auch im verbundenen Zustand und während des Transports von Waren stabilisieren.
Da die Hohlzinken 30 keinen solchen Abschnitt aufweisen, liegt zwischen den inneren
Endabschnitten 34 (mit Abstützelementen 4) ein Abstand vor, sodass der Flurförderer
in seiner Breite dazwischen platziert werden kann, wie in der Flurförderer-Transporthilfe-Kombination
100 in
Fig. 4c gezeigt.
[0053] Zwei Ketten sind als Sicherungselemente 5 an der Aufnahmeseite 22 der vertikalen
Grundplatte 2 angebracht. Die Ketten 5 können jeweils an einer Seite eines Flurförderers
10 an korrespondierenden Sicherungselementen 5' eingehakt werden und sichern im verbundenen
Zustand die Transporthilfe 1 davor, bei ungünstiger Gewichtsverteilung abzurutschen.
Die Verbindung zwischen der Transporthilfe 1 und dem Flurförderer 10 kann unabhängig
von solchen Sicherungselementen 5, 5' erfolgen, da bereits durch die große Kontaktfläche
im Inneren der Hohlzinken 30 ausreichend hohe Haftkräfte vorliegen, um die Transporthilfe
1 mit und ohne Beladung zu halten.
[0054] Um die Aufnahmeöffnungen 31 liegt ein abgesetzter Rand 7 vor, der auch farbig markiert
sein kann, um die Aufnahmeöffnungen 31 visuell hervorzuheben und das Einfädeln beim
Anordnen am Flurförderer 10 zu erleichtern.
[0055] Die Transporthilfe 1 weist eine Öffnung 6 auf, an der die Transporthilfe 1 gefasst
und unabhängig vom Anschluss an einen Flurförderer 10 verbracht werden kann. In alternativen
Ausführungsformen können weitere Öffnungen, oder Sichtfenster, in der Grundplatte
2 vorliegen.
[0056] Auch ein Flurförderer 10 mit mehr als zwei Gabelzinken kann mit einer erfindungsgemäßen
Transporthilfe 1 ausgestattet werden, die dann eine der Anzahl der Gabelzinken des
Flurförderers entsprechende Anzahl an Hohlzinken 30 aufweist.
[0057] Die in den Figuren dargestellten Größenverhältnisse, insbesondere Wandstärken, Abstände
und Längen der Gabelzinken, sind lediglich beispielhaft dargestellt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0058]
- 1
- Transporthilfe
- 10
- Flurförderer
- 100
- Flurförderer-Transporthilfe-Kombination
- 2
- vertikale Grundplatte
- 21
- Transportseite
- 22
- Aufnahmeseite
- 3
- Gabelzinke
- 30
- Hohlzinke
- 30'
- Gabelzinke des Flurförderers
- 31
- Eintrittsende
- 32
- Spitze Gabelzinke
- 33
- Unterseite Hohlzinke
- 34
- aufnahmeseitiger Endabschnitt Gabelzinke
- 35
- Hohlraum Hohlzinke
- 4
- Abstützelement
- 5
- Sicherungselemente
- 5'
- korrespondierende Sicherungselemente
- 6
- Öffnung
- 7
- abgesetzter Rand
- V
- Verbindungsrichtung
1. Transporthilfe (1) für einen vorbestimmten Flurförderer (10) mit zwei Gabelzinken
(30'), ausgebildet zum Transport von Paletten,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Transporthilfe (1) eine vertikale Grundplatte (2) mit einer Aufnahmeseite (22)
und einer Transportseite (21) aufweist, wobei zumindest vier Gabelzinken (3) auf einer
gemeinsamen ersten Höhe an einer unteren Kante der vertikalen Grundplatte (2) parallel
zueinander angeordnet sind und sich horizontal von der Transportseite (21) weg erstrecken,
und wobei zumindest zwei mittlere Gabelzinken (3) zumindest teilweise Hohlzinken (30)
sind und einen Hohlraum (35) haben, dessen Geometrie der Geometrie einer Gabelzinke
(30') des vorbestimmten Flurförderers (10) entspricht, wobei die Hohlzinken an einer
nach unten weisenden Seite vollständig geschlossen oder teilweise entlang einer Länge
des Hohlraums einen Umgriff bildend geöffnet sind, und dazu ausgebildet sind, die
Gabelzinken (30') des Flurförderers (10) aufzunehmen.
2. Transporthilfe (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hohlzinken (30)
- an ihrer Spitze geöffnet sind, oder
- einen verlängernden, nicht hohlen Abschnitt haben.
3. Transporthilfe (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich zumindest eine Gabelzinke (3) durch die vertikale Grundplatte (2) hindurch und
mit einem aufnahmeseitigen Endabschnitt (34) von der Aufnahmeseite (22) der vertikalen
Grundplatte (2) weg erstreckt,
wobei bevorzugt der aufnahmeseitige Endabschnitt (34) mit einem Abstützelement (4)
gegen die Grundplatte (2) abgestützt ist, bevorzugt mit einem Winkel, einer Platte
oder einem Stab, und/oder die Gabelzinke (3) zumindest an dem sich durch die vertikale
Grundplatte hindurch erstreckenden Abschnitt angeschrägt ist.
4. Transporthilfe (1) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Aufnahmeseite (22) der vertikalen Grundplatte (2) Sicherungselemente (5), bevorzugt
Ketten (5), Leisten oder Einrastelemente, vorliegen, die zum Sichern der Transporthilfe
(1) mit an dem Flurförderer (10) vorliegenden korrespondierenden Sicherungselementen
(5') in Eingriff bringbar sind.
5. Transporthilfe (1) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Transporthilfe (1) sechs Gabelzinken (3, 30) aufweist und/oder die Gabelzinken
(3, 30) an ihren Spitzen (32) abgerundet sind oder sich zu ihren Spitzen (32) hin
verjüngen und/oder eine Fase aufweisen, und/oder die Hohlzinken (30) zu einem an der
Aufnahmeseite (22) der Grundplatte (2) liegenden Eintrittsende (31) hin erweitert
sind und/oder eine Fase aufweisen.
6. Transporthilfe (1) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gabelzinken (3, 30) teleskopierbar sind.
7. Flurförderer-Transporthilfe-Kombination (100) aus einem Flurförderer (10) und einer
Transporthilfe, wobei der Flurförderer (10) zwei Gabelzinken (30') aufweist, dadurch gekennzeichnet dass
die Transporthilfe eine Transporthilfe (1) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis
6 ist und montagefrei an dem Flurförderer (10) angeordnet ist, indem die Gabelzinken
(30') des Flurförderers (10) in den Hohlzinken (30) der Transporthilfe (1) aufgenommen
sind.
8. Flurförderer-Transporthilfe-Kombination (100) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
an dem Flurförderer (10) Sicherungselementen (5') vorliegen, die mit an der Transporthilfe
(1) vorliegenden Sicherungselementen (5) in Eingriff stehen.
9. Verfahren zum Anordnen einer Transporthilfe (1) nach zumindest einem der Ansprüche
1 bis 6 an einem vorbestimmten Flurförderer (10), der zwei Gabelzinken (30') aufweist,
dabei Herstellen der Flurförderer-Transporthilfe-Kombination (100) nach Anspruch 7
oder 8,
umfassend die Schritte
- Positionieren der Gabelzinken (30') des Flurförderers (10) auf einer Höhe, die der
Höhe der Hohlzinken (30) der Transporthilfe (1) entspricht,
- Einführen der Gabelzinken (30') des Flurförderers (10) in die Hohlzinken (30) der
Transporthilfe (1), dadurch Verbinden der Transporthilfe (1) mit dem Flurförderer
(10).
10. Verfahren nach Anspruch 9,
umfassend den weiteren Schritt
- mechanisch sichern der Transporthilfe (1) an dem Flurförderer (10) durch in Eingriff
Bringen der an dem Flurförderer (10) vorliegenden Sicherungselemente (5') mit den
an der Transporthilfe (1) vorliegenden korrespondierenden Sicherungselementen (5).