[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines elektrisch leitenden Kontaktelements,
ein elektrisch leitendes Kontaktelement sowie eine Hülse mit einem elektrisch leitenden
Kontaktelement.
[0002] Kontaktelemente werden zur Bereitstellung einer lösbaren, elektrisch leitenden Verbindung
zwischen zwei stromführenden Komponenten verwendet. Die beiden Komponenten weisen
dabei einen Abstand auf, der durch das Kontaktelement überbückt werden muss. Damit
der Übergangswiderstand zwischen Kontaktelement und Komponente möglichst klein ist,
muss das Kontaktelement mit einer Mindestkraft an die Oberfläche der Komponente gedrückt
werden. Kontaktelemente weisen deshalb meist einen Federmechanismus auf, der für die
erforderliche Anpresskraft zwischen Kontaktelement und Komponente sorgt. Ferner muss
das Kontaktelement Toleranzen des Abstands zwischen den zu verbindenden Komponenten
ausgleichen können. Hierzu wird ein großer Federweg benötigt.
[0003] Aus der Druckschrift
DE 148 159 A ist ein Verfahren zur Herstellung lösbarer Verbindungen für elektrische Leitungen
bekannt. Zwischen die zu verbindenden Leitungen wird ein Blech gelegt, das aus elastischem
Material besteht und das mit einer Vielzahl von Erhebungen versehen ist. Die Erhebungen
können die Form von Buckeln haben. Die Erhebungen werden durch Ausbiegen von Teilen
des Blechs erzeugt.
[0004] In der Druckschrift
DE 34 12 849 A1 ist eine elektrische Kontaktvorrichtung mit einer druckbelasteten Kontaktzwischenlage
offenbart. Die Kontaktzwischenlage weist vorspringende Teile auf und kann eine gewellte
oder gewölbte Form aufweisen. Die Kontaktzwischenlage besteht aus federhartem Material.
[0005] Des Weiteren ist aus der
EP 0 202 564 A2 eine elektrische Kontaktvorrichtung mit mindestens zwei Kontaktkörpern und mindestens
einem Lamellenkörper bekannt. Der Lamellenkörper umfasst eine Vielzahl von gewölbten
Lamellen, die durch Schlitze voneinander getrennt sind. Die Lamellen arbeiten nach
dem Prinzip der Blattfeder.
[0006] Die Herstellung von Kontaktelementen muss schnell und mit hoher Präzision erfolgen.
Die Erhebungen, die den Kontakt herstellen, dürfen nur geringe Toleranzen bei ihren
Abmessungen aufweisen. Bekannte Herstellverfahren stoßen an ihre Grenzen, wenn Kontaktelemente
mit hoher Geschwindigkeit und gleichzeitig hoher Präzision hergestellt werden sollen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein bezüglich Geschwindigkeit und Präzision
verbessertes Herstellverfahren für ein elektrisch leitendes Kontaktelement, ein bezüglich
Präzision verbessertes elektrisch leitendes Kontaktelement sowie eine Hülse mit einem
solchen Kontaktelement anzugeben.
[0008] Die Erfindung wird bezüglich eines Herstellverfahrens durch die Merkmale des Anspruchs
1, bezüglich eines elektrisch leitenden Kontaktelements durch die Merkmale des Anspruchs
7 und bezüglich einer Hülse durch die Merkmale des Anspruchs 11 wiedergegeben. Die
weiteren rückbezogenen Ansprüche betreffen vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der
Erfindung.
[0009] Die Erfindung schließt ein Verfahren zur Herstellung eines elektrisch leitenden Kontaktelements
ein, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen eines Metallbands mit einer Oberseite und einer der Oberseite gegenüberliegenden
Unterseite,
- b) Einbringen von in Längsrichtung des Metallbands verlaufenden, keilförmigen Nuten
als Sollbruchstellen in die Oberseite und/oder die Unterseite des Metallbands, so
dass Bandbereiche entstehen, die durch die Nuten begrenzt sind,
- c) Prägen von zueinander beabstandeten Vertiefungen in mindestens eine der beiden
Seiten des Metallbands, so dass auf der gegenüberliegenden Seite des Metallbands zueinander
beabstandete Erhebungen geformt werden, wobei das Prägen so erfolgt, dass das Metallband
im Bereich der Prägestellen an den Sollbruchstellen aufgetrennt wird und mindestens
eine der dabei gebildeten Trennflächen einen Teil der Berandung der Erhebung bildet,
- d) Querteilen des Metallbands in Bandabschnitte, so dass mindestens ein Kontaktelement
in Form eines Bandabschnitts gebildet wird, wobei das Kontaktelement mindestens eine
Erhebung aufweist.
[0010] Die Erfindung geht von einem Herstellverfahren aus, mit welchem aus einem beliebig
langen Metallband mit einer Breite B und einer Dicke d1 ein elektrisch leitendes Kontaktelement
hergestellt wird. Das Metallband besteht dabei bevorzugt aus einem Werkstoff mit einem
Elastizitätsmodul von mindestens 110 GPa und einer Streckgrenze R
p0,2 von mindestens 300 MPa. Besonders bevorzugt ist der Werkstoff eine Kupferlegierung
mit einer elektrischen Leitfähigkeit von mindestens 50 % IACS. Das Metallband weist
als Hauptseiten eine Oberseite und eine Unterseite auf. Die Längserstreckung des Metallbands
legt dessen Längsrichtung fest. Die Querrichtung ist quer zur Längsrichtung definiert.
Die Breite B des Metallbands wird in Querrichtung des Metallbands gemessen. Sie beträgt
bevorzugt 5 bis 40 mm. Die Dicke d1 des Metallbands beträgt vorzugsweise mindestens
200 µm und höchstens 600 µm. Durch Prägen von Vertiefungen werden auf mindestens einer
der beiden Seiten des Metallbands Erhebungen erzeugt, die geeignet sind, mittels Federwirkung
eine elektrische Verbindung mit der zu kontaktierenden Komponente herzustellen.
[0011] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass das Prägen der Vertiefungen in Schritt
c) und somit das Formen der Erhebungen, besonders leicht und schnell erfolgen kann,
wenn vor dem Prägen in mindestens eine der beiden Seiten des Metallbands Sollbruchstellen
in Form von keilförmigen Nuten in das Metallband eingebracht werden, die in Längsrichtung
des Metallbands verlaufen. Nach dem Einbringen der Nuten bleibt im Bereich der Nuten
vom Metallband nur noch ein Steg übrig, der deutlich dünner als die Dicke d1 des ursprünglichen
Metallbands ist. An diesen Stellen ist das Metallband also geschwächt. Zum Auftrennen
des Stegs wird eine geringere Kraft benötigt, als wenn das Band keine Sollbruchstellen
aufweist.
[0012] Durch das Einbringen der Nuten wird das Metallband in Bandbereiche unterteilt, die
durch die Nuten begrenzt sind und sich in Längsrichtung des Metallbands erstrecken.
Nach dem Einbringen der Nuten werden im Schritt c) in einzelne oder in alle Bandbereiche
zueinander beabstandete Vertiefungen geprägt. Das Zentrum einer solchen Vertiefung
liegt dabei ungefähr in der Mitte eines Bandbereichs zwischen zwei benachbarten Nuten.
Die Vertiefungen werden von mindestens einer Seite des Metallbands, also seiner Ober-
oder Unterseite, ausgehend in lateraler Richtung so tief in das Metallband geprägt,
dass sich das Metallband auf der anderen Seite ausbeult oder aufwölbt. Auf diese Weise
werden auf mindestens einer Seite des Metallbands zueinander beabstandete, lokale
Erhebungen in Form von Ausbeulungen oder Wölbungen gebildet, die den Vertiefungen
auf der anderen Seite des Metallbands entsprechen. Die Erhebungen stellen über die
Bandoberfläche erhabene Bereiche dar und zwischen zwei Erhebungen eines Bandbereichs
bleiben nicht-erhabene Bereiche.
[0013] Bevorzugt ist die laterale Verformung des Metallbands durch das Prägen einer Vertiefung
größer als die Dicke d1 des Metallbands. Insbesondere kann die laterale Verformung
mindestens das Dreifache, besonders bevorzugt mindestens das Fünffache oder das Achtfache
der Dicke d1 des Metallbands betragen. Mit anderen Worten, die Höhe H der durch das
Prägen geformten Erhebungen ist bevorzugt mindestens das Dreifache, besonders bevorzugt
mindestens das Fünffache oder das Achtfache der Dicke d1 des Metallbands. Die Höhe
H einer Erhebung wird dabei von der unverformten Oberfläche des Metallbands bis zur
maximalen lateralen Erstreckung der Erhebung über die Oberfläche des Metallbands gemessen.
[0014] Durch die laterale Verformung kommt es im Bereich jeder Prägestelle zu Scherkräften
im Werkstoff. Der Werkstoff bricht bevorzugt an den in Schritt b) gebildeten Sollbruchstellen,
weil die dünnen Stege durch die Scherkräfte leicht aufgetrennt werden. Nach dem Auftrennen
der Stege steht das Material, das eine Erhebung bilden soll, an einer Prägestelle
nur noch in Richtung parallel zu den Nuten mit dem unverformten Material des Metallbands
in Verbindung. In Richtung quer zu den Nuten existiert keine derartige Verbindung
des Materials mehr. Das Prägen der Vertiefung erfordert folglich weniger Kraft und
kann schneller erfolgen. Eine auf diese Weise geformte, lokale Erhebung auf der Oberfläche
des Metallbands weist eine Berandung auf. Die Berandung ist als die Grenze zwischen
dem verformten, aufgewölbten Bereich der Erhebung und dem unverformten Bereich des
Metallbands definiert. Mindestens eine der durch das Auftrennen der Stege gebildeten
Trennflächen bildet einen Teil dieser Berandung. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist, dass die Trennfläche gratfrei ist, also keinen Grat aufweist.
[0015] Bevorzugt beträgt die Erstreckung einer Erhebung in Längsrichtung des Metallbands
1,5 bis 4,5 mm. Die Breite einer Erhebung quer zur Längsrichtung des Metallbands beträgt
vorzugsweise 0,5 bis 2,5 mm. Die Erstreckung einer Erhebung in Längsrichtung ist bevorzugt
das 1,5 bis 3-fache der Breite der Erhebung. Die Höhe H einer Erhebung beträgt bevorzugt
1 bis 6 mm, wobei die Höhe der Erhebung umso größer ist je dicker das Metallband ist.
[0016] Bevorzugt werden in Schritt b) die Nuten durch einen Umformprozess, beispielsweise
durch Strukturwalzen, eingebracht. Dadurch wird nicht nur die Dicke des Bands lokal
auf die Dicke des Stegs reduziert, sondern im Bereich des Stegs härtet der Werkstoff
auch auf. Das Aufhärten des Werkstoffs hat zur Folge, dass die Streckgrenze des Werkstoffs
ansteigt und sich der Zugfestigkeit annähert. Wenn in diesem Fall eine Scherkraft
auf den Steg wirkt, findet kaum noch eine plastische Verformung des Stegs statt, sondern
der Steg bricht, sobald die Scherkraft an einer Stelle die Zugfestigkeit erreicht
hat.
[0017] Das Metallband wird quergeteilt, so dass ein oder mehrere Kontaktelemente in Form
von Bandabschnitten gebildet werden. Jedes Kontaktelement weist mindestens eine Erhebung,
bevorzugt mehrere Erhebungen auf. Das Querteilen kann nach dem Prägen der Vertiefungen
in Schritt c), also gegen Ende des Verfahrens erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass
bis zu diesem Schritt das zu bearbeitende Werkstück ein quasi endloses Bandmaterial
ist, das sich durch einfache Fördereinrichtungen, beispielsweise durch Rollen oder
eine Zieheinheit, durch die Vorrichtung, welche zur Durchführung des Verfahrens vorgesehen
ist, transportieren lässt.
[0018] Es ist jedoch auch möglich, dass das Querteilen bereits vor dem Einbringen der keilförmigen
Nuten oder zwischen dem Einbringen der keilförmigen Nuten und dem Prägen der Vertiefungen
erfolgt. In diesen Fällen werden die dem Querteilen nachfolgenden Schritte an separierten
Bandabschnitten in Form von Platinen vorgenommen. Dies kann Vorteile hinsichtlich
der Handhabung der Werkstücke haben.
[0019] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung können die in Schritt b) eingebrachten
Nuten auf den beiden Seiten des Metallbands und einander paarweise gegenüberliegend
eingebracht werden. In diesem Fall wird der verbleibende Steg in lateraler Richtung
nicht nur durch eine, sondern durch zwei Nuten begrenzt. Dies erleichtert aufgrund
der beidseitigen Kerbwirkung der Nuten das gratfreie Auftrennen des Stegs. Wenn gegenüberliegende
Nuten ungefähr gleich tief eingebracht sind, ist der Steg bezogen auf die Dicke des
Metallbands ungefähr in der Mitte des Metallbands angeordnet. Diese Symmetrie ist
von Vorteil, wenn das Metallband in Schritt c) beidseitig geprägt wird, um auf beiden
Seiten des Metallbands Erhebungen zu erzeugen.
[0020] Vorteilhafterweise können die Nuten jeweils eine endliche Länge aufweisen, die kürzer
als die Länge des Bandabschnitts nach Durchführung von Schritt d) ist. Die Nuten erstrecken
sich also nicht kontinuierlich entlang der Längsrichtung des Metallbands, sondern
sie sind unterbrochen. Sollbruchstellen werden also nur an bestimmten, räumlich begrenzten
Stellen des Metallbands erzeugt. Bei dieser Ausgestaltung erfolgt das Schwächen des
Bandmaterials nur lokal und genau an den Stellen, an denen im Schritt c) die Vertiefungen
geprägt werden, während an den anderen Stellen keine Schwächung erfolgt. Hierdurch
wird die mechanische Stabilität des Kontaktelements weniger beeinträchtigt, als wenn
sich die Nuten kontinuierlich entlang der Längsrichtung des Metallbands erstrecken.
[0021] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung können die Erhebungen von jeweils benachbarten
Bandbereichen so geformt werden, dass sie in Querrichtung des Metallbands zueinander
versetzt angeordnet sind. Bei dieser Anordnung der Erhebungen grenzt ein erhabener
Bereich des Metallbands immer an einen nicht-erhabenen Bereich des benachbarten Bandbereichs.
Auf diese Weise wird die mechanische Stabilität des Metallbands während der Bearbeitung
und letztendlich auch die Stabilität des Kontaktelements sichergestellt. Bei einer
besonderen Ausführungsform können benachbarte Erhebungen so nahe zueinander geformt
werden, dass die erhabenen und die nicht-erhabenen Bereiche des Metallbands ein schachbrett-ähnliches
Muster bilden.
[0022] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung können die Erhebungen sowohl
auf der Oberseite als auch auf der Unterseite des Metallbands geformt werden. Die
Krafteinleitung beim Prägen der Vertiefungen in Schritt c) erfolgt also in beiden
zur Oberfläche des Metallbands lateralen Richtungen. Dadurch wird die Verteilung der
Scherspannung im Werkstoff gleichmäßiger. Dies wirkt sich positiv auf die Qualität
des Kontaktelements aus. Insbesondere wird ein einseitiges Durchbiegen des Kontaktelements
verhindert und somit seine Planheit verbessert.
[0023] Vorteilhafterweise kann das Metallband vor dem Prägen auf eine Temperatur von durchschnittlich
mindestens 10 K über der Rekristallisationstemperatur des Bandwerkstoffs erwärmt werden.
Durchschnittlich bedeutet hier, dass über die Breite des Metallbands gemittelt das
Metallband auf eine Temperatur von mindestens 10 K über der Rekristallisationstemperatur
des Bandwerkstoffs erwärmt wird. Durch diese Wärmebehandlung wird der Werkstoff weicher.
Das Prägen der Vertiefungen kann dann mit weniger Kraftaufwand erfolgen.
[0024] Ein weiterer Aspekt der Erfindung schließt ein elektrisch leitendes Kontaktelement
zur elektrischen Verbindung zweier stromführender Komponenten ein. Das Kontaktelement
umfasst einen Metallstreifen, welcher bevorzugt aus einem Werkstoff mit einem Elastizitätsmodul
von mindestens 110 GPa und einer Streckgrenze R
p0,2 von mindestens 300 MPa ist. Der Metallstreifen hat eine Oberseite und eine Unterseite
als Hauptseiten. Das Kontaktelement umfasst ferner mindestens eine aus dem Material
des Metallstreifens geformte, aus der Oberseite oder der Unterseite des Metallstreifens
hervorspringende Erhebung, bevorzugt in Form einer Aufwölbung. Die Dicke d2 des Metallstreifens
im Bereich der Erhebung ist zumindest lokal kleiner als die Dicke d1 des Metallstreifens
in den Abschnitten außerhalb einer Erhebung. Die Härte des Werkstoffs gemessen in
Vickershärte ist im Bereich der Erhebung um mindestens 3 % größer als in den Abschnitten
außerhalb einer Erhebung. Die Erhebung weist an einem Teil ihrer Berandung eine Trennfläche
auf. Erfindungsgemäß weist die Erhebung mindestens eine an die Trennfläche angrenzende
Fase auf, die sich über mindestens 20 % und höchstens 80 % der Dicke des Metallstreifens
erstreckt und mit der Richtung senkrecht auf die Streifenoberfläche einen Winkel von
10° bis 30° einschließt.
[0025] Bei dem erfindungsgemäßen Kontaktelement wirkt jede Erhebung bei Druckbelastung in
Richtung senkrecht zur Oberfläche des Metallstreifens als elastische Feder. Bei Verformung
soll die Erhebung mittels ihrer Kontaktfläche eine bestimmte Anpresskraft auf die
Oberfläche einer der zu verbindenden Komponenten erzeugen. Deshalb müssen bei gegebenem
Elastizitätsmodul und gegebener Streckgrenze die Form und die Größe, also insbesondere
Breite und Höhe der Erhebung in einem engen Fenster toleriert werden. Die Erhebung
ist aus dem Material des Metallstreifens durch einen Umformschritt, beispielsweise
einen Prägeschritt, geformt. Bei dieser Umformung streckt sich das Material im Bereich
der Erhebung, so dass in diesem Bereich die Dicke d2 des Metallstreifens kleiner als
seine ursprüngliche Dicke d1 ist. Dagegen weist der Metallstreifen im unverformten
Bereich außerhalb einer Erhebung noch seine ursprüngliche Dicke d1 auf. Ferner erfolgt
durch die Umformung des Werkstoffs eine Aufhärtung des Werkstoffs im Bereich der Erhebung.
Folglich ist die Härte des Werkstoffs, gemessen in Vickershärte HV, im Bereich der
Erhebung um mindestens 3 % größer als in den unverformten Abschnitten außerhalb einer
Erhebung, insbesondere in den Abschnitten zwischen zwei benachbarten Erhebungen.
[0026] Die Berandung einer Erhebung ist definiert als Grenze zwischen dem verformten, über
die Oberfläche des Metallstreifens erhabenen Bereich und dem nichtverformtem Bereich
des Metallstreifens. Die Erhebung ist so gestaltet, dass sie an einem Teil ihrer Berandung
eine Trennfläche aufweist. Dort ist das Material, das die Erhebung bildet, vom Material
des nicht-verformten Metallstreifens getrennt. Gemäß der Erfindung weist die Erhebung
mindestens eine an die Trennfläche angrenzende Fase auf, die sich über mindestens
20 % und höchstens 80 % der Dicke d2 des Metallstreifens erstreckt und mit der Richtung
senkrecht auf die Streifenoberfläche einen Winkel von 10° bis 30° einschließt. Winkel
kleiner 10° sind technisch schwer zu beherrschen. Wenn der Winkel mehr als 30° beträgt,
wird die Kontaktfläche der Erhebung deutlich reduziert. Die Fase resultiert von einer
keilförmigen Nut, die vor dem Formen der Erhebung in den Metallstreifen eingebracht
wurde. Durch die Nut wurde die Dicke des Metallstreifens lokal reduziert und somit
eine Sollbruchstelle erzeugt. An dieser Sollbruchstelle wurde beim Formen der Erhebung
das Material der Erhebung vom nicht-verformten Material des Metallstreifens getrennt,
so dass die Erhebung an dieser Stelle besonders leicht geformt werden konnte. Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Größe und
die Form der Erhebung durch die Sollbruchstellen sehr genau vorherbestimmt werden
können. Eventuell auftretende Inhomogenitäten im Werkstoff des Metallstreifens haben
nur einen geringen Einfluss auf die Form und Größe der Erhebung. Die Erhebung kann
also mit großer Präzision geformt werden.
[0027] Ein derartiges Kontaktelement ist mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren herstellbar.
Der Metallstreifen des Kontaktelements entspricht dabei im Wesentlichen dem Bandabschnitt,
der im Verfahrensschnitt d) durch Querteilen des Metallbands gebildet wird. Im Wesentlichen
bedeutet hier, dass an dem im Verfahrensschritt d) gebildeten Bandabschnitt weitere
Arbeitsschritte durchgeführt werden können, um den Metallstreifen des Kontaktelements
zu bilden. Solche Arbeitsschritte können beispielsweise Verrunden der Ecken, Entgraten
der Kanten oder Beschichten der Oberfläche mit Zinn, Nickel oder Silber sein. Alle
bevorzugten und vorteilhaften Ausführungsformen des vorstehend beschriebenen Verfahrens
können zur Herstellung des Kontaktelements verwendet werden. Insbesondere kann das
Kontaktelement alle vorstehend im Zusammenhang mit dem Herstellverfahren vorstehend
beschriebenen, bevorzugten Dimensionen aufweisen und aus den vorstehend beschriebenen
Werkstoffen sein.
[0028] Vorteilhafterweise kann das Kontaktelement sowohl auf der Oberseite als auch auf
der Unterseite des Metallstreifens jeweils mindestens eine Erhebung aufweisen. Um
im eingebauten Zustand eine Federkraft bereitzustellen, muss die gesamte laterale
Ausdehnung des Kontaktelements, also die Ausdehnung des Kontaktelements senkrecht
zur Oberfläche des Metallstreifens größer als der Abstand zwischen den zu verbindenden
Komponenten sein. Wenn das Kontaktelement nur auf einer Seite des Metallstreifens
Erhebungen aufweist, müssen diese höher als der gesamte zu überbrückende Abstand abzüglich
der Banddicke d1 sein. Wenn das Kontaktelement dagegen sowohl auf der Oberseite als
auch auf der Unterseite des Metallstreifens Erhebungen aufweist, müssen diese lediglich
höher als der halbe zu überbrückende Abstand abzüglich der Banddicke d1 sein. Dies
erleichtert die Herstellung des Kontaktelements, weil das Material weniger weit verformt
werden muss.
[0029] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann das Kontaktelement auf der Oberseite
und/oder der Unterseite des Metallstreifens, also auf mindestens einer der beiden
Seiten des Metallstreifens, mehrere voneinander beabstandete Erhebungen aufweisen.
Auf diese Weise können ein Vielzahl von Kontaktflächen zwischen dem Kontaktelement
und dem zu verbindenden Bauteil gebildet werden. Der elektrische Strom kann sich dann
auf viele Kontaktflächen verteilen und die maximal erreichte Stromdichte bleibt gering.
[0030] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können in Querrichtung des
Metallstreifens benachbarte Erhebungen zueinander versetzt angeordnet sein. Bei einer
solchen Anordnung der Erhebungen wird eine besonders hohe Dichte an Kontaktpunkten
bei gleichzeitig hoher Stabilität des Kontaktelements erzielt.
[0031] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Hülse mit einem vorstehend beschriebenen
Kontaktelement, wobei das Kontaktelement so in die Hülse eingebaut ist, dass innerhalb
der Hülse ein Hohlraum zur Aufnahme einer zu kontaktierenden Komponente gebildet ist.
Der Hohlraum kann bevorzugt zylinderförmig oder quaderförmig ausgebildet sein. Auf
diese Weise wird ein Bauteil gebildet, das standardisiert hergestellt und in vielen
Anwendungen für ähnliche Aufgaben eingesetzt werden kann. Beispielsweise kann ein
Bauteil in Form einer Doppelmuffe zur Verbindung von zwei elektrischen Leitern wie
Kabeln oder Stromschienen gebildet werden. Alternativ kann das Bauteil einen Stecker
und eine Buchse aufweisen.
[0032] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der schematischen Zeichnungen näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- ein Metallband nach Verfahrensschritt b)
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf ein Metallband mit kontinuierlichen Nuten
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf ein Metallband mit nicht-kontinuierlichen Nuten
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf ein Kontaktelement
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf ein alternatives Kontaktelement
- Fig. 6
- eine Seitenansicht eines Kontaktelements
- Fig. 7
- einen Abschnitt einer Erhebung als vergrößertes Detail X aus Fig. 6
- Fig. 8
- eine Querschnittsansicht einer Erhebung
- Fig. 9
- eine Draufsicht auf ein weiteres alternatives Kontaktelement
- Fig. 10
- eine Seitenansicht eines Kontaktelements gemäß Fig. 9
[0033] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0034] Fig. 1 zeigt ein Metallband 10 der Breite B und der Dicke d1 nach Verfahrensschritt
b). Das Metallband 10 weist sowohl auf seiner Oberseite 11 als auch auf seiner Unterseite
12 jeweils sechs keilförmige, sich in Längsrichtung des Metallbands 10 kontinuierlich
erstreckende Nuten 13 auf, die sich jeweils paarweise gegenüberliegen. Zwischen jeweils
gegenüberliegenden Nuten 13 ist ein Steg 18. Die Tiefe der Nuten 13 beträgt jeweils
ungefähr 35 bis 40 % der Dicke d1 des Metallbands 10, so dass die Dicke des Stegs
18 noch ungefähr 20 bis 30 % der ursprünglichen Dicke d1 des Metallbands 10 beträgt.
Das Metallband 10 ist im Bereich der Nuten 13 also erheblich geschwächt. Durch die
Nuten 13 werden somit Sollbruchstellen gebildet. Der Steg 18 kann bereits mit geringer
Kraft aufgetrennt werden. Durch die Nuten wird das Metallband 10 in Bandbereiche 14
unterteilt. Je nach Abstand benachbarter Nuten 13 weisen die Bandbereiche 14 eine
unterschiedliche Breite auf. In die Bandbereiche 14, die eine größere Breite als die
anderen Bandbereiche aufweisen, werden in Verfahrensschritt c) Vertiefungen 20 geprägt.
[0035] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines Metallbands 10 mit kontinuierlich
verlaufenden Nuten 13 nach Verfahrensschritt b). Das Metallband 10 weist zumindest
auf der sichtbaren Oberseite 11 zehn Nuten 13 auf. Das in Fig. 2 dargestellte Metallband
10 kann auch auf der nicht sichtbaren Unterseite 12 Nuten 13 aufweisen wie das in
Fig. 1 dargestellte Metallband 10.
[0036] Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines Metallband 10 mit einer Vielzahl
von nicht-kontinuierlichen Nuten 13 nach Verfahrensschritt b). Die Nuten 13 erstrecken
sich jeweils nur über eine endliche Länge. Das in Fig. 3 dargestellte Metallband 10
weist zumindest auf der sichtbaren Oberseite 11 eine Vielzahl von Nuten 13 auf. Es
kann auch auf der nicht sichtbaren Unterseite 12 Nuten 13 aufweisen, die bevorzugt
zu den Nuten 13 auf der Oberseite 11 korrespondieren.
[0037] Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf ein Kontaktelement 1 nach dem Prägen von Vertiefungen
20 und nach dem Querteilen des Metallbands 10. Fig. 4 zeigt also ein Kontaktelement
1 nach Durchführung der Verfahrensschritte c) und d). Zur Herstellung wurde ein Metallband
10 mit kontinuierlich verlaufenden Nuten 13 wie in Fig. 2 dargestellt verwendet. Die
Vertiefungen 20 wurden sowohl auf der Oberseite 11 als auch auf der nicht sichtbaren
Unterseite 12 des Metallbands 10 geprägt. Die auf der Oberseite 11 des Metallbands
10 geprägten Vertiefungen 20 führen zu Erhebungen 22 auf der Unterseite 12 des Metallbands
10, während die auf der Unterseite 12 des Metallbands 10 geprägten, nicht sichtbaren
Vertiefungen zu Erhebungen 21 auf der Oberseite 11 des Metallbands 10 führen. Nach
dem Prägen der Vertiefungen 20 wurde das Metallband 10 quergeteilt, so dass ein Metallstreifen
16 in Form eines Bandabschnitts 15 entstanden ist, der auf seiner Oberseite 11 sechs
Erhebungen 21 und auf seiner Unterseite 12 vier Erhebungen 22 aufweist. Dieser Metallstreifen
16 mit Erhebungen 21, 22 stellt ein Kontaktelement 1 dar. Da das Kontaktelement 1
aus einem Metallband 10 mit kontinuierlich verlaufenden Nuten 13 hergestellt wurde,
weist der Metallstreifen 16 zwischen zwei in Längsrichtung benachbarten Erhebungen
21, 22 Nuten 13 auf.
[0038] Fig. 5 zeigt eine zu Fig. 4 analoge Draufsicht auf ein Kontaktelement 1 nach dem
Prägen von Vertiefungen 20 und nach dem Querteilen des Metallbands 10. Im Unterschied
zu dem in Fig. 4 dargestellten Kontaktelement wurde jedoch bei der Herstellung des
Kontaktelements 1 gemäß Fig. 5 ein Metallband 10 mit nichtkontinuierlich verlaufenden
Nuten 13, wie in Fig. 3 dargestellt, verwendet. Die in Schritt b) eingebrachten Nuten
13 wurden dabei genau an den Stellen des Metallbands 10 positioniert, an denen in
Schritt c) die Vertiefungen 20 auf beiden Seiten 11, 12 des Metallbands 10 geprägt
werden sollen. Die Länge der Nuten 13 ist nur unwesentlich größer als die Erstreckung
der Erhebungen 21, 22 in Längsrichtung des Metallbands 10, so dass die Nuten 13 nach
dem Prägen der Vertiefungen nicht oder nur unwesentlich über die Erhebungen 21, 22
in Längsrichtung des Metallbands 10 hinausragen. Entsprechend sind in Fig. 5 die Nuten
13 nur noch als kurzer Überstand 131 erkennbar. Da das Kontaktelement in den übrigen
Bereichen keine Nuten aufweist, ist es besonders stabil.
[0039] Fig. 6 zeigt eine Seitenansicht eines Kontaktelements 1 gemäß Fig. 4 oder Fig. 5.
Das Kontaktelement 1 weist einen Metallstreifen 16 auf. In den Metallstreifen 16 wurden
beidseitig Vertiefungen 20 geprägt, so dass sowohl auf der Oberseite 11 des Metallstreifens
16 Erhebungen 21 als auch auf der Unterseite 12 des Metallstreifens 16 Erhebungen
22 gebildet wurden. Die Erhebungen 21, 22 haben eine gewölbte Form. Es ist anzumerken,
dass die Erhebungen 22 auf der Unterseite 12 in einer Ebene hinter der Ebene liegen,
in der die Erhebungen 21 auf der Oberseite 11 des Metallstreifens 16 liegen. Beim
Prägen der Vertiefungen 20 wurde an den Sollbruchstellen, die durch die Nuten 13 gebildet
wurden, das Material, das eine Erhebung 21, 22 bildet, vom Material des unverformten
Metallbands 10 getrennt. Die dadurch seitlich an den Erhebungen 21, 22 jeweils entstandene
Trennfläche 24 ist in Fig. 6 erkennbar. Die Erhebungen 21, 22 weisen an den Trennflächen
24 jeweils mindestens eine Fase auf, die jedoch in Fig. 6 aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt ist. Die Erhebungen 21, 22 weisen auf beiden Seiten 11, 12 des Metallstreifens
16 jeweils die gleiche Höhe H auf.
[0040] Fig. 7 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Abschnitt einer Erhebung 21, 22 als
vergrößertes Detail X der Fig. 6, während Fig. 8 eine Querschnittsansicht der in Fig.
7 dargestellten Erhebung 21, 22 zeigt. Die Erhebung 21, 22 weist an ihren beiden seitlichen
Rändern jeweils eine Trennfläche 24 auf. Die Trennfläche 24 hat eine Breite, die ungefähr
20 % der Dicke d2 der Erhebung 21, 22 beträgt. Die Trennflächen 24 entstehen beim
Abtrennen der Stege 18 im Verfahrensschritt c). Beidseitig an die Trennflächen 24
schließen sich jeweils Fasen 26 an. Die Fasen 26 entsprechen den Seitenwänden der
keilförmigen Nuten 13, die in Verfahrensschritt b) in das Metallband 10 eingebracht
wurden. Die Fasen 26 erstrecken sich über ungefähr 40 % der Dicke d2 des Metallstreifens
16 im Bereich der Erhebung 21, 22. Sie schließen mit der Richtung senkrecht auf die
Streifenoberfläche einen Winkel α von ungefähr 20° ein.
[0041] Fig. 9 zeigt eine zu Fig. 4 analoge Draufsicht auf ein weiteres alternatives Kontaktelement
1 nach dem Prägen von Vertiefungen und nach Querteilen des Metallbands 10. Im Unterschied
zu dem in Fig. 4 dargestellten Kontaktelement 1 wurden bei dem in Fig. 9 dargestellten
Kontaktelement 1 alle Vertiefungen in die Unterseite 12 des Metallbands 10 geprägt,
so dass das Kontaktelement 1 lediglich auf seiner Oberseite 11 insgesamt zehn Erhebungen
21 aufweist.
[0042] Fig. 10 zeigt eine zu Fig. 6 analoge Seitenansicht eines Kontaktelements 1 gemäß
Fig. 9. In den Metallstreifen 16 des Kontaktelements wurden nur in die Unterseite
12 Vertiefungen 20 geprägt, so dass lediglich auf der Oberseite 11 des Metallstreifens
16 Erhebungen 21 gebildet wurden. Die Erhebungen 21 haben eine gewölbte Form. Es ist
anzumerken, dass - bei Zählung der Erhebungen 21 am linken Rand der Fig. 10 beginnend
- die zweite und die vierte Erhebung 21 in einer Ebene hinter der Ebene liegen, in
der die erste und die dritte Erhebung 21 liegen. Dies entspricht der jeweiligen Position
der Erhebungen 21 beim Kontaktelement 1 gemäß Fig. 9. Beim Prägen der Vertiefungen
20 wurde an den Sollbruchstellen, die durch die Nuten 13 gebildet wurden, das Material,
das eine Erhebung 21 bildet, vom Material des unverformten Metallbands 10 getrennt.
Die dadurch seitlich an den Erhebungen 21 entstandene Trennfläche 24 ist in Fig. 10
erkennbar. Die Erhebungen 21 weisen an den Trennflächen 24 jeweils mindestens eine
Fase auf, die jedoch in Fig. 10 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt
ist. Die Erhebungen 21 weisen bezogen auf die Oberfläche des Metallstreifens 16 die
Höhe H auf. Das in Fig. 10 mit X gekennzeichnete Detail ist in Fig. 7 und Fig. 8 genauer
dargestellt.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Kontaktelement
- 10
- Metallband
- 11
- Oberseite
- 12
- Unterseite
- 13
- Nut
- 131
- Überstand
- 14
- Bandbereich
- 15
- Bandabschnitt
- 16
- Metallstreifen
- 18
- Steg
- 20
- Vertiefung
- 21,22
- Erhebung
- 24
- Trennfläche
- 26
- Fase
- B
- Breite des Metallbands
- d1
- Dicke des Metallbands
- d2
- Dicke des Metallstreifens im Bereich einer Erhebung
- H
- Höhe der Erhebung
- X
- Detail aus Fig. 6
- α
- Winkel der Fase
1. Verfahren zur Herstellung eines elektrisch leitenden Kontaktelements (1), wobei das
Verfahren folgende Schritte umfasst:
a) Bereitstellen eines Metallbands (10) mit einer Oberseite (11) und einer der Oberseite
(11) gegenüberliegenden Unterseite (12),
b) Einbringen von in Längsrichtung des Metallbands (10) verlaufenden, keilförmigen
Nuten (13) als Sollbruchstellen in die Oberseite (11) und/oder die Unterseite (12)
des Metallbands (10), so dass Bandbereiche (14) entstehen, die durch die Nuten (13)
begrenzt sind,
c) Prägen von zueinander beabstandeten Vertiefungen (20) in mindestens eine der beiden
Seiten (11, 12) des Metallbands (10), so dass auf der gegenüberliegenden Seite (12,
11) des Metallbands (10) zueinander beabstandete Erhebungen (21, 22) geformt werden,
wobei das Prägen so erfolgt, dass das Metallband (10) im Bereich der Prägestellen
an den Sollbruchstellen aufgetrennt wird und mindestens eine der dabei gebildeten
Trennflächen (24) einen Teil der Berandung der Erhebung (21, 22) bildet,
d) Querteilen des Metallbands (10), so dass mindestens ein Kontaktelement (1) in Form
eines Bandabschnitts (15) gebildet wird, wobei das Kontaktelement (1) mindestens eine
Erhebung (21, 22) aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die in Schritt b) eingebrachten Nuten (13) auf den beiden Seiten (11, 12) des Metallbands
(10) und einander paarweise gegenüberliegend eingebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (13) jeweils eine endliche Länge aufweisen, die kürzer als die Länge des
Bandabschnitts nach Schritt d) ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen (21, 22) von jeweils benachbarten Bandbereichen (14) in Querrichtung
des Metallbands (10) zueinander versetzt geformt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen (21, 22) sowohl auf der Oberseite (11) als auch auf der Unterseite
(12) des Metallbands (10) geformt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallband (10) vor dem Prägen auf eine Temperatur von durchschnittlich mindestens
10 K über der Rekristallisationstemperatur des Bandwerkstoffs erwärmt wird.
7. Elektrisch leitendes Kontaktelement (1) umfassend:
einen Metallstreifen (16), wobei der Metallstreifen (16) eine Oberseite (11) und eine
Unterseite (12) aufweist,
mindestens eine aus dem Material des Metallstreifens (16) geformte, aus der Oberseite
(11) oder Unterseite (12) des Metallstreifens (16) hervorspringende Erhebung (21,
22), die an einem Teil ihrer Berandung eine Trennfläche (24) aufweist, wobei die Dicke
d2 des Metallstreifens (16) im Bereich der Erhebung (21, 22) zumindest lokal kleiner
als die Dicke d1 des Metallstreifens (16) in den Abschnitten außerhalb einer Erhebung
(21, 22) ist, und wobei die Härte des Werkstoffs gemessen in Vickershärte im Bereich
der Erhebung (21, 22) um mindestens 3 % größer ist als in den Abschnitten außerhalb
der Erhebung (21, 22),
dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (21, 22) mindestens eine an die Trennfläche (24) angrenzende Fase (26)
aufweist, die sich über mindestens 20 % und höchstens 80 % der Dicke d2 des Metallstreifens
(16) im Bereich der Erhebung (21, 22) erstreckt und mit der Richtung senkrecht auf
die Streifenoberfläche einen Winkel von 10° bis 30° einschließt.
8. Kontaktelement (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass es sowohl auf der Oberseite (11) als auch auf der Unterseite (12) des Metallstreifens
(16) jeweils mindestens eine Erhebung (21, 22) aufweist.
9. Kontaktelement (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass es auf der Oberseite (11) und/oder der Unterseite (12) des Metallstreifens (16) mehrere
voneinander beabstandete Erhebungen (21, 22) aufweist.
10. Kontaktelement (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass in Querrichtung des Metallstreifens (16) benachbarte Erhebungen (21, 22) zueinander
versetzt angeordnet sind.
11. Hülse mit einem Kontaktelement (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement (1) so in die Hülse eingebaut ist, dass innerhalb der Hülse ein
Hohlraum zur Aufnahme eines zu kontaktierenden Bauteils gebildet ist.