[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen einer Ziernaht in eine dreidimensional
geformte Haut eines Körpers, insbesondere in ein dreidimensional geformtes Verkleidungsteil.
[0002] Auch betrifft die Erfindung eine Nähvorrichtung zum Einbringen einer Ziernaht in
eine dreidimensional geformte Haut eines Körpers.
[0003] Dreidimensional geformte Häute kommen in Form von Verkleidungsteilen insbesondere
in Innenräumen von Fahrzeugen vor. Es kann sich dabei um Verkleidungsteile von Armaturenbrettern,
Türinnenteilen und/oder Mittelkonsolen handeln.
[0004] Als Materialien für solche Verkleidungsteile oder, allgemein gesprochen, für Häute
sind Textilien, Kunststoffe, Leder oder Kunstleder verbreitet.
[0005] In diesem Zusammenhang dienen Ziernähte dazu, den Verkleidungsteilen ein ansprechendes
optisches Erscheinungsbild zu verleihen, das insbesondere als besonders hochwertig
empfunden wird. Dabei dienen Ziernähte in der Regel nicht der mechanischen Verbindung
von Bauteilen. Die Ziernähte haben somit eher einen optischen denn einen mechanischen
Charakter.
[0006] Dabei ist es bekannt, Ziernähte in teilautomatisierter Weise mittels standardmäßiger
Nähmaschinen in dreidimensional geformte Häute einzubringen. Dafür wird ein Anfangsabschnitt
der mit der Ziernaht zu versehenden Haut manuell zwischen einen Nähfuß und einen Nähteller
der Nähmaschine eingeklemmt. Es wird dann im Zuge der Herstellung der Ziernaht die
Haut händisch durch den im Bereich des Nähfußes angeordneten Nähbereich geführt. Dabei
können das eigentliche Nähen sowie ein mit dem Nähen synchronisierter Weitertransport
der Haut automatisiert sein. Insbesondere die Führung der Haut relativ zur Nähmaschine
erfolgt jedoch stets manuell. Aus diesem Grund ist das Einbringen von Ziernähten aufwendig.
Hinzu kommt, dass aus den manuellen Arbeitsanteilen gewisse Schwankungen in der Geometrie
der so erstellten Ziernähte resultieren.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, das Einbringen von Ziernähten in Häute von
Körpern zu verbessern. Insbesondere soll dabei ein hoher Automatisierungsgrad erreicht
werden. Ferner sollen Ziernähte von reproduzierbar hoher Qualität hergestellt werden
können.
[0008] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, das die folgenden
Schritte umfasst:
- a) Überführen eines mit der Ziernaht zu versehenden Hautbereichs in einem ebenen Zustand
und Fixieren des Hautbereichs in diesem Zustand, und
- b) Einnähen der Ziernaht in den fixierten Hautbereich.
[0009] Im Schritt a) wird also zunächst derjenige Hautbereich, in den die Ziernaht eingebracht
werden soll, ausgehend von seiner dreidimensionalen Form in einer Ebene fixiert. Hierfür
kann der Hautbereich insbesondere manuell gezogen oder gedrückt werden bis der gewünschte
ebene Zustand erreicht ist. In einem solchen ebenen Zustand ist es möglich, den Hautbereich
auf einer sogenannten CNC-Nähmaschine zu bearbeiten, bei der zwischen einer Näheinheit
und einem zu bearbeitenden Werkstück, d.h. dem Hautbereich, eine Relativbewegung in
nur zwei Dimensionen vorgesehen ist. Auf diese Weise erfolgt das Einbringen der Ziernaht
vollautomatisiert. Lediglich das Überführen und Fixieren des Hautbereichs in der Ebene
bleibt ein manueller Prozess. Dadurch können Ziernähte schnell und einfach erstellt
werden. Darüber hinaus können so Ziernähte in reproduzierbar hoher Qualität erzeugt
werden.
[0010] Im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine Ziernaht stets so zu
verstehen, dass sie eine Vielzahl an Stichen umfasst. Es wird stets die gesamte Naht
in einer Aufspannung erstellt. Davon zu unterscheiden sind die einzelnen Einspannungszustände
bei konventionellen Nähmaschinen, bei denen in einem Einspannungszustand stets nur
ein Stich gefertigt wird. Ein solcher Stich stellt keine Ziernaht dar. Im Unterschied
zur vorliegenden Erfindung beinhaltet die bisherige Herstellung von Ziernähten mittels
konventioneller Nähmaschinen also eine Vielzahl an Einspannungszuständen.
[0011] Dabei schließen die vorgenannten Definitionen selbstverständlich nicht aus, dass
eine besonders lange Gesamt-Ziernaht im Rahmen der Erfindung aus mehreren einzelnen
Teil-Ziernähten zusammengesetzt wird, wobei jede der Teil-Ziernähte an sich als eine
Ziernaht anzusehen ist, die in einer einzigen Aufspannung hergestellt wird.
[0012] Der mit der Ziernaht zu versehende Hautbereich kann mittels eines Nahtschwerts und/oder
einer Klemmleiste in einer ebenen Sollposition positioniert werden. Insbesondere impliziert
dabei das Positionieren auch das Halten des Hautbereichs in seiner ebenen Sollposition.
Somit wird der Hautabschnitt zuverlässig und präzise in seinem ebenen Zustand gehalten.
Es können folglich Ziernähte von hoher Qualität produziert werden.
[0013] Für den Fall, dass sowohl ein Nahtschwert als auch eine Klemmleiste vorgesehen sind,
kann das Nahtschwert an der Klemmleiste befestigt sein. Es wird dann die Ziernaht
parallel zum Nahtschwert auf einer der Klemmleiste abgewandten Seite desselben eingenäht.
[0014] Bevorzugt erstreckt bzw. erstrecken sich dabei das Nahtschwert und/oder die Klemmleiste
im Wesentlichen längs des gesamten mit der Ziernaht zu versehenden Hautbereichs. Das
bedeutet, dass das Nahtschwert und/oder die Klemmleiste gleich lang oder länger als
eine zu erstellende Ziernaht sind. Somit kann die Ziernaht in die Haut eingenäht werden,
ohne die Positionierung über das Nahtschwert und/oder die Klemmleiste zu lösen. Mit
anderen Worten wird die Ziernaht in nur einer Aufspannung erstellt. Dadurch können
Ziernähte von hoher Qualität vergleichsweise schnell erzeugt werden.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform bleiben bzw. bleibt im Schritt b) das Nahtschwert und/oder
die Klemmleiste relativ zur Haut stationär und/oder es erfolgt eine Relativbewegung
zwischen einer Näheinheit und der Haut. Insbesondere im Unterschied zu konventionellen
Nähmaschinen gleitet die Haut also nicht am Nahtschwert ab. Dabei kann die Relativbewegung
in zwei Alternativen erfolgen. In einer ersten Alternative bleiben das Nahtschwert
und/oder die Klemmleiste sowie die Haut stationär und es bewegt sich die Näheinheit
relativ zu diesen Teilen. Dabei fährt die Näheinheit im Wesentlichen am Nahtschwert
und/oder an der Klemmleiste entlang. In einer zweiten Alternative ist die Näheinheit
stationär im Raum angeordnet und das Nahtschwert und/oder die Klemmleiste werden zusammen
mit der Haut und einer beweglichen Auflagetafel relativ zur Näheinheit bewegt. Im
Sinne einer qualitativ hochwertigen Ziernaht ist dabei stets von Bedeutung, dass das
Nahtschwert und/oder die Klemmleiste gegenüber der Haut stationär bleibt bzw. bleiben.
[0016] Vorteilhafterweise wird zuerst ein erster Abschnitt des Hautbereichs mittels eines
ersten Teilbereichs des Nahtschwerts in der ebenen Sollposition positioniert und nachfolgend
ein zweiter Abschnitt des Hautbereichs mittels eines zweiten Teilbereichs des Nahtschwerts
in der ebenen Sollposition positioniert. Dieses Vorgehen ist insbesondere für vergleichsweise
große Hautbereiche und/oder vergleichsweise lange Ziernähte sinnvoll. Eine Person,
die damit betraut ist, den Hautbereich zu positionieren, muss somit zunächst lediglich
auf den ersten Abschnitt achten. Wenn dieser Abschnitt positioniert ist, kann die
Person auf den zweiten Abschnitt achten. Es lassen sich somit auch Ziernähte von großer
Länge zuverlässig und in reproduzierbar hoher Qualität erstellen.
[0017] Selbstverständlich kann das Nahtschwert auch in mehr als zwei Teilbereiche untergliedert
sein. Die vorstehenden Erläuterungen gelten dabei analog und es wird der Hautbereich
sukzessive mittels der verschiedenen Teilbereiche positioniert.
[0018] Ferner kann die Ziernaht parallel zu einer Führungskontur an der Haut und/oder einer
Führungsmarkierung an der Haut eingebracht werden. Eine Führungskontur ist z. B. durch
eine Vertiefung oder eine Nut gebildet, die bereits in der Haut vorhanden ist, bevor
die Ziernaht eingebracht wird. Auch eine Vertiefung im Umfeld einer bereits vorhandenen
Funktionsnaht ist als eine solche Führungskontur anzusehen. Eine Führungsmarkierung
ist im Unterschied zu einer Führungskontur ein rein optisches Element auf der Haut.
Indem die Ziernaht parallel zu einer Führungskontur und/oder eine Führungsmarkierung
eingebracht wird, kann ein besonders ansprechendes Erscheinungsbild der Haut erzeugt
werden.
[0019] Insbesondere wird das Nahtschwert an der Führungskontur und/oder an der Führungsmarkierung
angelegt. Somit lassen sich die Ziernähte mit hoher Präzision an der Führungskontur
und/oder der Führungsmarkierung auszurichten. Für den Fall, dass eine Führungskontur
verwendet wird, greift das Nahtschwert vorzugsweise in diese ein. Es ergibt sich eine
besonders genaue Positionierung des Hautbereichs.
[0020] Zudem wird die Aufgabe durch eine Nähvorrichtung der eingangs genannten Art gelöst,
die eine Flachhaltevorrichtung, mittels der ein mit der Ziernaht zu versehender Hautbereich
in einer Ebene fixiert werden kann, und eine Näheinheit zum Einnähen der Ziernaht
in der fixierten Ebene umfasst.
[0021] In diesem Zusammenhang entspricht eine Länge der Flachhaltevorrichtung im Wesentlichen
einer Länge der zu erstellenden Ziernaht. Alternativ ist die Fachhaltevorrichtung
länger als die zu erstellende Ziernaht.
[0022] In einer Variante umfasst die Flachhaltevorrichtung eine Klemmleiste und/oder ein
Nahtschwert zur Positionierung des Hautbereichs. Insbesondere kann die Klemmleiste
und/oder das Nahtschwert darüber hinaus dazu benutzt werden, den Hautbereich zu halten.
Es ergeben sich die in diesem Zusammenhang bereits erläuterten Effekte und Vorteile.
[0023] Vorzugsweise entspricht eine Länge des Nahtschwerts und/oder der Klemmleiste im Wesentlichen
mindestens einer Länge der zu erstellenden Ziernaht. Es kann somit die Ziernaht hergestellt
werden, ohne den Hautbereich von der Klemmleiste und/oder dem Nahtschwert zu lösen.
[0024] Dabei kann das Nahtschwert mehrteilig sein, wobei die Teilbereiche des Nahtschwerts
zur Positionierung des Hautbereichs unabhängig voneinander bewegbar sind. Wie bereits
erläutert können so auch besonders lange Ziernähte und/oder große Hautbereiche verarbeitet
werden. Es ergeben sich auch unter diesen Voraussetzungen qualitativ hochwertige Ziernähte.
[0025] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, das in
den beigefügten Zeichnungen gezeigt ist. Es zeigen:
- Figur 1 in einer schematischen Darstellung eine dreidimensional geformte Haut eines
Körpers, in die mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens eine Ziernaht eingebracht
ist,
- Figur 2 in einer perspektivischen Ansicht eine erfindungsgemäße Nähvorrichtung, wobei
keine Haut eingelegt ist,
- Figur 3 die Nähvorrichtung aus Figur 2, während eine dreidimensional geformten Haut
innerhalb der Nähvorrichtung in einen ebenen Zustand überführt und in diesem Zustand
fixiert wird,
- Figur 4 die Nähvorrichtung aus den Figuren 2 und 3, wobei die dreidimensional geformte
Haut in der Nähvorrichtung in einer Ebene fixiert ist, und
- Figur 5 die Nähvorrichtung aus den Figuren 2 bis 4 während des Einnähens der Ziernaht.
[0026] In Figur 1 ist eine dreidimensional geformte Haut 10 eines Körpers gezeigt. Diese
Haut ist beispielsweise eine durch ein Pulversinterverfahren (Englisch: slush moulding)
aus PVC (Polyvinylchlorid) oder TPU (Thermoplastisches Polyurethan) hergestellte Haut.
[0027] Diese stellt in der dargestellten Ausführungsform ein Verkleidungsteil eines Armaturenbretts
dar. Dabei ist eine Ziernaht 12 in einen Hautbereich 14 eingenäht, der mittels einer
strichpunktierten Linie markiert ist.
[0028] Die Ziernaht 12 verläuft parallel zu einer bereits vorhandenen Funktionsnaht 16,
die bezüglich der Ziernaht 12 eine Führungskontur darstellt und mittels der zwei Hautteile
miteinander vernäht sind.
[0029] Das Einbringen der Ziernaht 12 erfolgt mittels einer Nähvorrichtung 18 (siehe Figuren
2 bis 5).
[0030] Diese ist im Wesentlichen aus einer Flachhaltevorrichtung 20 und einer Näheinheit
22 aufgebaut.
[0031] Dabei dient die Flachhaltevorrichtung 20 dazu, den mit der Ziernaht 12 zu versehenden
Hautbereich 14 in einer Ebene zu fixieren. Mittels der Näheinheit 22 kann die Ziernaht
12 eingenäht werden.
[0032] Ferner ist unterhalb der Flachhaltevorrichtung 20 eine Auflagetafel 24 für die mit
der Ziernaht 12 zu versehende Haut 10 angeordnet.
[0033] Die Nähvorrichtung 18 kann gemäß zweier Alternativen ausgeführt sein.
[0034] In einer ersten Alternative steht die Näheinheit 22 fest im Raum und es kann die
Flachhaltevorrichtung 20 zusammen mit der Auflagetafel 24 und einer eventuell in der
Flachhaltevorrichtung 20 gehaltenen Haut 10 bewegt werden.
[0035] Dies geschieht bevorzugt in einer durch die Auflagetafel 24 definierten Ebene, also
in zwei Dimensionen.
[0036] In einer zweiten Alternative stehen sowohl die Flachhaltevorrichtung 20 als auch
die Auflagetafel 24 fest im Raum. Dann kann die Näheinheit 22 vorzugsweise in zwei
Dimensionen relativ zur Flachhaltevorrichtung 20 und der Auflagetafel 24 bewegt werden.
[0037] In beiden Varianten umfasst die Flachhaltevorrichtung 20 eine Klemmleiste 26 und
ein Nahtschwert 28, die beide der Positionierung des mit der Ziernaht 12 zu versenden
Hautbereichs 14 in einer ebenen Sollposition dienen.
[0038] Dabei ist in der dargestellten Ausführungsform mittels des Nahtschwerts 28 eine maximale
Länge der Ziernaht 12 vorgegeben. Diese kann nämlich maximal so lang sein wie das
Nahtschwert 28.
[0039] Zudem ist das Nahtschwert 28 mehrteilig aufgebaut und umfasst in der dargestellten
Ausführungsform drei Teilbereiche 28a, 28b und 28c, die unabhängig voneinander bewegbar
sind. Dies erleichtert das Fixieren des mit der Ziernaht 12 zu versehenden Hautbereichs,
wie später noch erläutert werden wird.
[0040] Die Ziernaht 12 wird folgendermaßen in die Haut 10 eingebracht.
[0041] Zunächst wird derjenige Hautbereich 14, in den die Ziernaht 12 eingebracht werden
soll, in einem ebenen Zustand überführt werden und in diesem Zustand auch fixiert
werden.
[0042] Dafür wird der Hautbereich 14 erst auf die Auflagetafel 24 gelegt.
[0043] Dann wird ein erster Abschnitt 14a des Hautbereichs mittels der Klemmleiste 26 und
dem Teilbereich 28a des Nahtschwerts 28 in seiner ebenen Sollposition positioniert.
[0044] Dabei greift in der dargestellten Ausführungsform der Teilbereich 28a des Nahtschwerts
28 in eine durch die Funktionsnaht 16 auf der Oberseite der Haut 10 gebildete Vertiefung
ein. Die Funktionsnaht 16 dient somit als Führungskontur und die Ziernaht 12 wird
parallel zur dieser in die Haut 10 eingebracht.
[0045] Anschließend wird ein zweiter Abschnitt 14b des Hautbereichs 14 mittels des Teilbereichs
28b des Nahtschwerts 28 in seiner ebenen Sollposition positioniert. Der Teilbereich
28b greift dabei ebenfalls in die durch die Funktionsnaht 16 gebildete Vertiefung
ein.
[0046] Danach wird in gleicher Weise mit einem weiteren Abschnitt 14c des Hautbereichs 14
verfahren, der mittels des Teilbereichs 28c des Nahtschwerts 28 in seiner ebenen Sollposition
positioniert wird.
[0047] Im Ergebnis erstrecken sich somit sowohl die Klemmleiste 26 als auch das Nahtschwert
28 längs des gesamten mit der Ziernaht 12 zu versehenden Hautbereichs 14. Dabei ist
im dargestellten Beispiel die Ziernaht 12 ungefähr gleich lang wie das Nahtschwert
28.
[0048] Dann wird mittels der Näheinheit 22 die Ziernaht 12 eingenäht.
[0049] Hierfür findet gemäß einer der vorgenannten Alternativen eine Relativbewegung zwischen
der Näheinheit 22 und der Haut 10 statt, wobei sich die Klemmleiste 26, das Nahtschwert
28 und die Haut 10 nicht relativ zueinander bewegen.
[0050] Die Ziernaht 12 wird parallel zum Nahtschwert 28 erzeugt.
[0051] Nachfolgend kann die Haut 10 wieder aus der Nähvorrichtung 18 entnommen werden und
auf einen Körper, im vorliegenden Fall auf ein Armaturenbrett als Verkleidungsteil
montiert werden.
[0052] Die Ziernaht 12 wird nicht zwischen dem Nahtschwert 28 und der Klemmleiste 26 erzeugt,
sondern seitlich des Nahtschwerts 28.
1. Verfahren zum Einbringen einer Ziernaht (12) in eine dreidimensional geformte Haut
(10) eines Körpers, insbesondere in ein dreidimensional geformtes Verkleidungsteil,
mit den folgenden Schritten:
a) Überführen eines mit der Ziernaht (12) zu versehenden Hautbereichs (14) in einem
ebenen Zustand und Fixieren des Hautbereichs (14) in diesem Zustand, und
b) Einnähen der Ziernaht (12) in den fixierten Hautbereich (14).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mit der Ziernaht (12) zu versehende Hautbereich (14) mittels eines Nahtschwerts
(28) und/oder einer Klemmleiste (26) in einer ebenen Sollposition positioniert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Nahtschwert (28) und/oder die Klemmleiste (26) im Wesentlichen längs des
gesamten mit der Ziernaht (12) zu versehenden Hautbereichs (14) erstreckt bzw. erstrecken.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt b) das Nahtschwert (28) und/oder die Klemmleiste (26) relativ zur Haut
(10) stationär bleibt bzw. bleiben und/oder eine Relativbewegung zwischen einer Näheinheit
(22) und der Haut (10) erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst ein erster Abschnitt (14a, 14b, 14c) des Hautbereichs (14) mittels eines ersten
Teilbereichs (28a, 28b, 28c) des Nahtschwerts (28) in der ebenen Sollposition positioniert
wird und nachfolgend ein zweiter Abschnitt (14a, 14b, 14c) des Hautbereichs (14) mittels
eines zweiten Teilbereichs (28a, 28b, 28c) des Nahtschwerts (28) in der ebenen Sollposition
positioniert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ziernaht (12) parallel zu einer Führungskontur an der Haut (10) und/oder einer
Führungsmarkierung an der Haut (10) eingebracht wird.
7. Nähvorrichtung (18) zum Einbringen einer Ziernaht (12) in eine dreidimensional geformte
Haut (10) eines Körpers, mit einer Flachhaltevorrichtung (20), mittels der ein mit
der Ziernaht (12) zu versehender Hautbereich (14) in einer Ebene fixiert werden kann,
und mit einer Näheinheit (22) zum Einnähen der Ziernaht (12) in der fixierten Ebene.
8. Nähvorrichtung (18) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Flachhaltevorrichtung (20) eine Klemmleiste (26) und/oder ein Nahtschwert (28)
zur Positionierung des Hautbereichs (14) umfasst.
9. Nähvorrichtung (18) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Länge des Nahtschwerts (28) und/oder der Klemmleiste (26) im Wesentlichen mindestens
einer Länge der zu erstellenden Ziernaht (12) entspricht.
10. Nähvorrichtung (18) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Nahtschwert (28) mehrteilig ist, wobei die Teilbereiche (28a, 28b, 28c) des Nahtschwerts
(28) zur Positionierung des Hautbereichs (14) unabhängig voneinander bewegbar sind.