[0001] Die Erfindung betrifft eine Anputzdichtleiste für den Baukörperanschluss eines Bauelements,
insbesondere eines Fensters, einer Tür oder dergleichen, mit einem Profilkörper, der
einen Kontaktabschnitt aufweist, welcher für einen Kontakt mit dem Bauelement vorgesehen
ist, wobei der Kontaktabschnitt eine Aufnahme für ein Dichtelement und eine Haft-
und/oder Stützeinrichtung zum Positionieren des Profilkörpers an dem Bauelement aufweist.
[0002] Anputzdichtleisten dienen zum Abdichten von Fugenbereichen, die zwischen einem Bauelement
und einem Baukörper gebildet sind, also zum Beispiel zwischen dem Blendrahmen eines
Fensters oder einer Tür und dem sich anschließenden Mauerwerk bzw. der Putzschicht.
Auch an Übergängen von unterschiedlich gestalteten Wand- oder Fassadenabschnitten,
wie zum Beispiel an der Übergangsstelle zwischen einer Putzfassade und einer Holzvertäfelung,
werden Anputzdichtleisten der eingangs genannten Art verwendet. Demgemäß bilden auch
Fassadenelemente, Wandverkleidungselemente, Paneele und dergleichen Bauelemente im
Sinne der vorliegenden Offenbarung.
[0003] Von der Dichtwirkung abgesehen sorgen Anputzdichtleisten für einen optisch ansprechenden
Abschluss der Putzschicht. Die Haft- und/oder Stützeinrichtung, bei der es sich beispielsweise
um ein doppelseitiges Klebeband handeln kann, ermöglicht ein schnelles und einfaches
Platzieren der Anputzdichtleiste in einer gewünschten Einbaulage. Das Positionieren
des Profilelements mittels der Haft- und/oder Stützeinrichtung ist im Allgemeinen
im Sinne einer Positionsfestlegung oder Vorfixierung bei der Montage zu verstehen.
Die endgültige Befestigung des Profilelements am Mauerwerk oder am Rahmen kann nach
der Positionsfestlegung bzw. Vorfixierung separat erfolgen, beispielsweise durch Einputzen
und/oder Verschrauben. Mittels eines in der Aufnahme angeordneten Dichtelements wie
zum Beispiel eines komprimierbaren Fugendichtbands wird der Kontaktabschnitt gegenüber
der Oberfläche des Bauelements abgedichtet.
[0004] Werden zwei Anputzdichtleisten, die mit jeweiligen Fugendichtbändern versehen sind,
aneinander anschließend montiert, ist die Dichtwirkung an der Stoßstelle beeinträchtigt.
Dieses Problem ist insbesondere beim Baukörperanschluss von großflächigen Fensterelementen
von Bedeutung.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen einfachen und zuverlässigen Baukörperanschluss
von Bauelementen zu ermöglichen.
[0006] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Anputzdichtleiste mit den Merkmalen des
Anspruchs 1.
[0007] Erfindungsgemäß umfasst die Haft- und/oder Stützeinrichtung wenigstens zwei Haft-
und/oder Stützelemente, die derart am Kontaktabschnitt angebracht sind, dass sich
die Aufnahme zwischen den Haft- und/oder Stützelementen befindet.
[0008] Dadurch dass beidseits der Aufnahme Haft- und/oder Stützelemente vorhanden sind,
kann der Kontaktabschnitt zuverlässig am Bauelement fixiert werden, ohne dass zu befürchten
ist, dass der Profilkörper, zum Beispiel im Zuge einer Expansion des Fugendichtbands,
vor der endgültigen Fixierung seine Lage oder Orientierung ändert. Insbesondere ermöglichen
die voneinander beabstandeten Haft- und/oder Stützelemente eine sichere Montage der
Anputzdichtleiste auch in dem Fall, dass an dem Baukörper noch keine Dämmstoffplatten
angebracht sind. Außerdem ist die Dichtwirkung dadurch erhöht, dass das Dichtelement
von den Haft- und/oder Stützelementen eingefasst oder flankiert ist. Das Dichtelement
kann jedoch so ausgelegt sein, dass ein Versagen der Haft- und/oder Stützelemente
im eingebauten Zustand der Anputzdichtleiste unkritisch ist.
[0009] Es ist nicht erforderlich, eine erfindungsgemäße Anputzdichtleiste mit befestigtem
Dichtelement auszuliefern. Vielmehr ist es möglich, das Dichtelement erst nachträglich
in die Aufnahme einzubringen, also zum Beispiel erst auf der Baustelle. Ein Anwender
kann daher vor Ort entscheiden, welche Art von Dichtelement zu verwenden ist. Insbesondere
kann der Arbeitsbereich des Dichtelements, also die minimale und die maximale Ausdehnung
des Dichtelements, bei welcher eine dichtende Wirkung vorhanden ist, an die jeweilige
Einbausituation angepasst werden.
[0010] Unter Verwendung der Aufnahme als Ausrichthilfe kann das ausgewählte Dichtelement
in besonders einfacher Weise am Kontaktabschnitt des Profilkörpers befestigt werden.
Dies eröffnet beispielsweise die Möglichkeit, ein Fugendichtband durchgehend über
mehrere Anputzdichtleisten hinweg zu verlegen und so problematische Abdichtungslücken
im Bereich der Stoßkanten zu vermeiden.
[0011] Vorzugsweise handelt es sich bei den wenigstens zwei Haft- und/oder Stützelementen
um separate Haft- und/oder Stützelemente.
[0012] Die Haft- und/oder Stützelemente können als doppelseitige Klebebänder, insbesondere
als doppelseitige Schaumklebebänder, ausgeführt sein. Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung weisen die Haft- und/oder Stützelemente jeweilige Basiskörper aus Schaumstoff
oder aus Polyvinylchlorid, insbesondere aus Weich-PVC, mit beidseitig aufgetragenen
Klebeschichten auf. Dies ist fertigungstechnisch günstig und verleiht den Haft- und/oder
Stützelementen eine vorteilhafte Flexibilität.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung definiert der Kontaktabschnitt eine ebene
Kontaktfläche, auf welche die Haft- und/oder Stützelemente aufgebracht sind, wobei
die Aufnahme durch eine in der Kontaktfläche vorgesehene Vertiefung gebildet ist.
Dies ermöglicht eine besonders einfache Konstruktion. Die Breite und die Tiefe der
Vertiefung können hierbei an die Abmessungen gängiger Fugendichtbänder angepasst sein.
Insbesondere kann die Breite etwas größer gewählt sein als die Breite eines vorgegebenen
Referenz-Dichtbands.
[0014] Es kann vorgesehen sein, dass wenigstens eines der Haft- und/oder Stützelemente und
vorzugsweise beide Haft- und/oder Stützelemente unmittelbar neben der Aufnahme, insbesondere
zumindest im Wesentlichen direkt an die Aufnahme anschließend, am Kontaktabschnitt
angebracht ist/sind. Dies gewährleistet eine kompakte Bauform und wirkt den Expansionskräften
eines in der Aufnahme befindlichen vorkomprimierten Dichtelements besonders ausgeprägt
entgegen.
[0015] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Profilkörper länglich
ist und sich die Aufnahme entlang einer Längsachse des Profilkörpers erstreckt. Die
Aufnahme ist also für die Einbringung eines bandförmigen Dichtelements ausgelegt.
Vorzugsweise weist die Aufnahme einen geradlinigen Verlauf auf.
[0016] Die Aufnahme kann sich, vorzugsweise unterbrechungsfrei, über die gesamte Länge des
Profilkörpers hinweg erstrecken, um das Einbringen eines die gesamte Anputzdichtleiste
abdichtenden Dichtbands zu ermöglichen.
[0017] Bevorzugt ist die Aufnahme an den Längsenden des Profilkörpers offen, um ein Profilkörper-übergreifendes
Anbringen eines Dichtbands, das beispielsweise als Rollenware bereitgestellt wird,
zu ermöglichen.
[0018] Die Haft- und/oder Stützelemente können sich über die gesamte Länge des Profilkörpers
hinweg erstrecken, um eine hohe Haftwirkung zu entfalten und gegebenenfalls zur Abdichtung
beizutragen.
[0019] Vorzugsweise beträgt eine quer zu der Längsachse gemessene Breite der Aufnahme wenigstens
10 mm und höchstens 150 mm. Dies steht im Einklang mit den Maßen kommerziell erhältlicher
Fugendichtbänder.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Kontaktabschnitt an einem
flächigen Basisschenkel des Profilkörpers ausgebildet, welcher zwei gegenüber einer
Erstreckungsebene des Basisschenkels vorspringende Stege aufweist, an denen die Haft-
und/oder Stützelemente jeweils angebracht sind. Die Schenkelfläche zwischen den Stegen
kann hierbei den Boden der Aufnahme bilden. Das Vorsehen eines flächigen Basisschenkels
spart Gewicht und Kosten.
[0021] Es kann vorgesehen sein, dass der Profilkörper einen flächigen Putzschenkel umfasst,
der sich quer zu dem Basisschenkel erstreckt, und/oder dass der Profilkörper eine
flächige Abreißlasche umfasst, die zumindest im Wesentlichen parallel zum Basisschenkel
verläuft und lösbar mit diesem verbunden ist. Der Putzschenkel kann eine Lochung aufweisen,
welche eine Putzverkrallung fördert. Weiterhin kann an dem Putzschenkel ein Gewebe
angebracht sein, beispielsweise durch Vernähen, Verkleben oder Verschweißen, insbesondere
Ultraschallschweißen.
[0022] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Vorsehen eines abgedichteten Baukörperanschlusses
eines Bauelements, insbesondere eines Fensters, einer Tür oder dergleichen.
[0023] Erfindungsgemäß sind die folgenden Schritte vorgesehen:
- Bereitstellen wenigstens einer wie vorstehend beschriebenen Anputzdichtleiste,
- Auswählen eines Dichtbands aus einer Gruppe von unterschiedlichen Dichtbändern in
Abhängigkeit von der Einbausituation,
- Befestigen des Dichtbands in der Aufnahme,
- Positionieren und/oder Fixieren des Profilkörpers an dem Bauelement mittels der
Haft- und/oder Stützelemente, und
- Aufbringen von Putzmörtel auf den Profilkörper.
[0024] Die Anputzdichtleiste wird also individuell konfektioniert. Das Dichtelement, bei
dem es sich insbesondere um ein vorkomprimiertes Fugendichtband handeln kann, wird
demgemäß erst am Profilkörper angebracht, nachdem die konkrete Einbausituation bekannt
ist und berücksichtigt werden kann. Dies ermöglicht eine Anpassung der Eigenschaften
des Dichtelements an die Einbausituation.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden mehrere wie vorstehend beschriebene
Anputzdichtleisten bereitgestellt, wobei die Anputzdichtleisten mit aneinander anschließenden
Aufnahmen angeordnet werden und das Dichtband durchgehend über die mehreren Anputzdichtleisten
hinweg in den aneinander anschließenden Aufnahmen befestigt wird. Auf diese Weise
werden fehlerträchtige Stoßkanten separater Dichtelemente vermieden.
[0026] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung wird nach dem Positionieren des Profilkörpers
an dem Bauelement ein Dämmstoff-Element an dem Profilkörper angeordnet. Aufgrund der
Haft- und/oder Stützelemente ist es nämlich nicht zwingend erforderlich, die Anputzdichtleiste
nachträglich in den Spalt zwischen Bauelement und Dämmstoff-Element einzuschieben
und dadurch zu positionieren. Grundsätzlich könnte jedoch auch eine erfindungsgemäße
Anputzdichtleiste nachträglich in den Spalt zwischen Bauelement und Dämmstoff-Element
eingeschoben werden.
[0027] Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand der Zeichnungen beschrieben.
- Fig. 1
- ist eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anputzdichtleiste in einem eingebauten
Zustand.
- Fig. 2
- zeigt die Anputzdichtleiste gemäß Fig. 1 in perspektivischer Ansicht und in einem
Auslieferungszustand.
[0029] Die in Fig. 1 und 2 gezeigte, erfindungsgemäß gestaltete Anputzdichtleiste 11 umfasst
einen länglichen Profilkörper 13, der vorzugsweise aus Kunststoff, beispielsweise
Polyvinylchlorid, oder aus Metall, beispielsweise Blech, gefertigt ist. Der Profilkörper
13 weist in grundsätzlich bekannter Weise einen flächigen Basisschenkel 15, eine parallel
zu diesem verlaufende flächige Abreißlasche 17 sowie einen quer dazu verlaufenden,
ebenfalls flächigen Putzschenkel 19 auf. Wie in Fig. 2 erkennbar ist, weist der Putzschenkel
19 eine Lochung 21 für eine Putzverkrallung auf. Weiterhin ist ein Gewebe 23 am Putzschenkel
19 befestigt, beispielsweise angenäht, angeklebt oder angeschweißt.
[0030] Der Basisschenkel 15 definiert eine Haupterstreckungsebene 25, gegenüber welcher
zwei Stege 27 in einer von dem Putzschenkel 19 weg weisenden Richtung vorspringen.
Über Verbindungsabschnitte 26 stehen die Stege 27 in Verbindung mit dem Basisschenkel
15. Vorzugsweise erstrecken sich die Verbindungsabschnitte 26 rechtwinklig zur Haupterstreckungsebene
25 des Basisschenkels 15. Durch Abwinklungen 28 gehen die Verbindungsabschnitte 26
in die Stege 27 über, welche sich parallel zur Haupterstreckungsebene 25 des Basisschenkels
15 erstrecken. Die beiden Stege 27 weisen den gleichen Abstand zur Haupterstreckungsebene
25 des Basisschenkels 15 auf. Das heißt die Stege 27 erstrecken sich in einer gemeinsamen
Ebene.
[0031] Die Stege 27 sind an gegenüberliegenden Randbereichen des Basisschenkels 15 angeordnet
und erstrecken sich parallel zueinander entlang der gesamten Länge des Profilkörpers
13. An den von dem Putzschenkel 19 weg weisenden Vorderseiten der Stege 27 sind jeweilige
Haft- und/oder Stützelemente 29 in Form von doppelseitigen Schaumklebebändern angebracht.
Die Haft- und/oder Stützelemente 29 weisen vorzugsweise, quer zur Haupterstreckungsebene
25 betrachtet, die gleiche Dicke auf.
[0032] An dem in Fig. 1 links gelegenen Steg 27 ist eine Abzugskante 31 ausgebildet. Weiterhin
ist der in Fig. 1 links gelegene Steg 27 über eine Weichanbindung 33 mit der Abreißlasche
17 gekoppelt.
[0033] Im eingebauten Zustand der Anputzdichtleiste 11 befindet sich zwischen den beiden
Haft- und/oder Stützelementen 29 ein am Basisschenkel 15 angeklebtes Dichtband 37.
Wie gezeigt sind die Haft- und/oder Stützelemente 29 jeweils unmittelbar neben dem
Dichtband 37 angeordnet. Die Vorderseiten des Basisschenkels 15 und der Stege 27 bilden
einen Kontaktabschnitt 40 des Profilkörpers 13, welcher für einen Kontakt mit einem
Bauelement 45 wie zum Beispiel einer Fensterzarge vorgesehen ist. Der Kontakt ist
indirekt zu verstehen, weil die unmittelbare Berührung des Bauelements 45 über die
Haft- und/oder Stützelemente 29 sowie über das Dichtband 37 erfolgt. Die Haft- und/oder
Stützelemente 29 bilden hierbei eine Haft- und/oder Stützeinrichtung 59 zum Positionieren
und/oder Fixieren des Profilkörpers 13 am Bauelement 45.
[0034] Die vom Putzschenkel 19 weg weisenden Vorderseiten der Stege 27 definieren gemeinsam
eine ebene Kontaktfläche 47, auf welche die Haft- und/oder Stützelemente 29 aufgebracht
sind. Aufgrund des Vorspringens der Stege 27 gegenüber der Haupterstreckungsebene
25 des Basisschenkels 15 ist in der Kontaktfläche 47 eine Vertiefung 49 gebildet.
Das Dichtband 37 ist in der Vertiefung 49 angeordnet. Somit bildet die Vertiefung
49 eine Einhausung oder Aufnahme 50 für das Dichtband 37. Die Aufnahme 50 erstreckt
sich entlang einer Längsachse 55 (Fig. 2) des Profilkörpers 13 über die gesamte Länge
des Profilkörpers 13 hinweg. An den Längsenden 57 des Profilkörpers 13 ist die Aufnahme
50 offen. Die Haft- und/oder Stützelemente 29 erstrecken sich ebenfalls über die gesamte
Länge des Profilkörpers 13 hinweg. In dem in Fig. 2 dargestellten Auslieferungszustand
der Anputzdichtleiste 11 ist kein Dichtband 37 in der Aufnahme 50 angeordnet.
[0035] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Vorsehen eines abgedichteten Baukörperanschlusses
eines Bauelements 45 wird die in Fig. 1 und 2 dargestellte Anputzdichtleiste 11 ohne
Dichtband 37 bereitgestellt. In Abhängigkeit von der Einbausituation wird dann, beispielsweise
auf der Baustelle, ein Dichtband 37 aus einer Gruppe von unterschiedlichen Dichtbändern
37 ausgewählt und in der Aufnahme 50 befestigt. Vorzugsweise wird ein vorkomprimiertes
Dichtband 37 verwendet. Der Profilkörper 13 wird dann mittels der Haft- und/oder Stützelemente
29 in einer gewünschten Einbaulage am Bauelement 45 angeklebt, nachdem gegebenenfalls
zuvor eine Schutzfolie von den Haft- und/oder Stützelementen 29 und/oder vom Dichtband
37 abgezogen worden ist. Das Dichtband 37 expandiert dann, was in Fig. 1 durch den
Doppelpfeil 60 angegeben ist. Die Haft- und/oder Stützelemente 29 halten den Profilkörper
13 entgegen den Expansionskräften am Bauelement 45. Da über die Haft- und/oder Stützelemente
29 beidseits des Dichtbands 37 eine Fixierung des Profilkörpers 13 vorliegt, sind
keine Verkippungen oder dergleichen zu befürchten.
[0036] Nachdem der Profilkörper 13 an der vorgegebenen Position am Bauelement 45 befestigt
worden ist, wird ein Dämmstoff-Element 63 (Fig. 1) am Profilkörper 13 angeordnet.
Anschließend werden die Anputzdichtleiste 11 und das Dämmstoff-Element 63 durch Aufbringen
von Putzmörtel eingeputzt, wobei die Abzugskante 31 in bekannter Weise zum Abziehen
verwendet wird. Gegebenenfalls kann während des Verputzens eine Spritzschutzfolie
(nicht dargestellt) an der Abreißlasche 17 festgeklebt sein. Nach Fertigstellung der
Putzschicht wird die Abreißlasche 17 entfernt. Die Anputzdichtleiste 11 ist über die
Putzschicht am Baukörper befestigt und die Dichtung ist über das Dichtband 37 sichergestellt,
so dass die Haft- und/oder Stützelemente 29 später versagen dürfen.
[0037] Grundsätzlich könnte das Dämmstoff-Element 63 auch schon vor der Positionierung der
Anputzdichtleiste 11 an der zugehörigen Gebäudefassade montiert sein. Die Anputzdichtleiste
11 wird in diesem Fall nachträglich in den Spalt 65 eingeschoben, der zwischen dem
Bauelement 45 und dem Dämmstoff-Element 63 gebildet ist. Vorzugsweise wird in diesem
Fall eine Schutzfolie auf den Haft- und/oder Stützelementen 29 belassen, zumindest
auf dem in Fig. 1 rechts gelegenen, zuerst einzuschiebenden Haft- und/oder Stützelement
29, damit der Einschubvorgang nicht behindert wird.
[0038] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Haft- und/oder Stützelemente
29 ohne außenliegende Klebeschichten ausgeführt sind, also beispielsweise als einseitige
Schaumklebebänder, und somit ausschließlich stützend wirken. Bei vormontiertem Dämmstoff-Element
63 ist dennoch eine Positionsfestlegung der entsprechenden Anputzdichtleiste 11 mittels
der Haft- und/oder Stützelemente 29 möglich, weil diese eine Verklemmung des Profilkörpers
13 im Spalt 65 bewirken können. Diese Art der Positionsfestlegung ist auch dann wirksam,
wenn das Dichtelement 37 alleine nicht ausreicht, um den Profilkörper 13 in gewünschter
Weise im Spalt 65 zu verklemmen. Insbesondere wäre ein gängiges vorkomprimiertes Dichtband
37 für sich genommen nicht geeignet für eine zuverlässige Positionierung des Profilkörpers
13 während des Montagevorgangs, insbesondere weil es relativ langsam expandiert.
[0039] Es kann so vorgegangen werden, dass mehrere Anputzdichtleisten 11 gemäß Fig. 2 ohne
Dichtbänder bereitgestellt und mit aneinander anschließenden Aufnahmen 50 angeordnet
werden. Anschließend wird das Dichtband 37 als Rollenmaterial bereitgestellt und durchgehend
über die mehreren Anputzdichtleisten 11 hinweg in den aneinander anschließenden Aufnahmen
50 befestigt. Aufgrund der endseitig geöffneten Aufnahmen 50 kann das Dichtband 37
am Stück verlegt werden, ohne dass es zu Stoßkanten kommt. Somit kann die Dichtwirkung
insgesamt beträchtlich verbessert werden. Eine korrekte Ausrichtung des manuell zu
verlegenden Dichtbands 37 ist aufgrund der Aufnahmen 50 problemlos möglich.
Bezugszeichenliste:
[0040]
- 11
- Anputzdichtleiste
- 13
- Profilkörper
- 15
- Basisschenkel
- 17
- Abreißlasche
- 19
- Putzschenkel
- 21
- Lochung
- 23
- Gewebe
- 25
- Haupterstreckungsebene
- 26
- Verbindungsabschnitt
- 27
- Steg
- 28
- Abwinklung
- 29
- Haft- und/oder Stützelement
- 31
- Abzugskante
- 33
- Weichanbindung
- 37
- Dichtband
- 40
- Kontaktabschnitt
- 45
- Bauelement
- 47
- Kontaktfläche
- 49
- Vertiefung
- 50
- Aufnahme
- 55
- Längsachse
- 57
- Längsende
- 59
- Haft- und/oder Stützeinrichtung
- 60
- Expansion
- 63
- Dämmstoff-Element
- 65
- Spalt
1. Anputzdichtleiste (11) für den Baukörperanschluss eines Bauelements (45), insbesondere
eines Fensters, einer Tür oder dergleichen, mit einem Profilkörper (13), der einen
Kontaktabschnitt (40) aufweist, welcher für einen Kontakt mit dem Bauelement (45)
vorgesehen ist, wobei der Kontaktabschnitt (40) eine Aufnahme (50) für ein Dichtelement
(37) und eine Haft- und/oder Stützeinrichtung (59) zum Positionieren des Profilkörpers
(13) an dem Bauelement (45) aufweist,
und wobei die Haft- und/oder Stützeinrichtung (59) wenigstens zwei Haft- und/oder
Stützelemente (29) umfasst, die derart am Kontaktabschnitt (40) angebracht sind, dass
sich die Aufnahme (50) zwischen den Haft- und/oder Stützelementen (29) befindet.
2. Anputzdichtleiste nach Anspruch 1,
wobei die Haft- und/oder Stützelemente (29) als doppelseitige Klebebänder, insbesondere
als doppelseitige Schaumklebebänder, ausgeführt sind.
3. Anputzdichtleiste nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der Kontaktabschnitt (40) eine ebene Kontaktfläche (47) definiert, auf welche
die Haft- und/oder Stützelemente (29) aufgebracht sind, und wobei die Aufnahme (50)
durch eine in der Kontaktfläche (47) vorgesehene Vertiefung (49) gebildet ist.
4. Anputzdichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei wenigstens eines der Haft- und/oder Stützelemente (29) und vorzugsweise beide
Haft- und/oder Stützelemente (29) unmittelbar neben der Aufnahme (50), insbesondere
zumindest im Wesentlichen direkt an die Aufnahme (50) anschließend, am Kontaktabschnitt
(40) angebracht ist/sind.
5. Anputzdichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Profilkörper (13) länglich ist und sich die Aufnahme (50) entlang einer
Längsachse (55) des Profilkörpers (13) erstreckt.
6. Anputzdichtleiste nach Anspruch 5,
wobei sich die Aufnahme (50) über die gesamte Länge des Profilkörpers (13) hinweg
erstreckt.
7. Anputzdichtleiste nach Anspruch 6,
wobei die Aufnahme (50) an den Längsenden (57) des Profilkörpers (13) offen ist.
8. Anputzdichtleiste nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
wobei sich die Haft- und/oder Stützelemente (29) über die gesamte Länge des Profilkörpers
(13) hinweg erstrecken.
9. Anputzdichtleiste nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
wobei eine quer zu der Längsachse (55) gemessene Breite der Aufnahme (50) wenigstens
10 mm und höchstens 150 mm beträgt.
10. Anputzdichtleiste nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Kontaktabschnitt (40) an einem flächigen Basisschenkel (15) des Profilkörpers
(13) ausgebildet ist, welcher zwei gegenüber einer Erstreckungsebene (25) des Basisschenkels
(15) vorspringende Stege (27) aufweist, an denen die Haft- und/oder Stützelemente
(29) jeweils angebracht sind.
11. Anputzdichtleiste nach Anspruch 10,
wobei der Profilkörper (13) einen flächigen Putzschenkel (19) umfasst, der sich quer
zu dem Basisschenkel (15) erstreckt, und/oder wobei der Profilkörper (13) eine flächige
Abreißlasche (17) umfasst, die zumindest im Wesentlichen parallel zum Basisschenkel
(15) verläuft und lösbar mit diesem verbunden ist.
12. Verfahren zum Vorsehen eines abgedichteten Baukörperanschlusses eines Bauelements
(45), insbesondere eines Fensters, einer Tür oder dergleichen, mit den Schritten:
- Bereitstellen wenigstens einer Anputzdichtleiste (11) nach einem der vorstehenden
Ansprüche,
- Auswählen eines Dichtbands (37) aus einer Gruppe von unterschiedlichen Dichtbändern
(37) in Abhängigkeit von der Einbausituation,
- Befestigen des Dichtbands (37) in der Aufnahme (50),
- Positionieren des Profilkörpers (13) an dem Bauelement (45) mittels der Haft- und/oder
Stützelemente (29), und
- Aufbringen von Putzmörtel auf den Profilkörper (13).
13. Verfahren nach Anspruch 12,
wobei mehrere Anputzdichtleisten (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 bereitgestellt
werden, wobei die Anputzdichtleisten (11) mit aneinander anschließenden Aufnahmen
(50) angeordnet werden und das Dichtband (37) durchgehend über die mehreren Anputzdichtleisten
(11) hinweg in den aneinander anschließenden Aufnahmen (50) befestigt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
wobei nach dem Positionieren des Profilkörpers (13) an dem Bauelement (45) ein Dämmstoff-Element
(63) an dem Profilkörper (13) angeordnet wird.