[0001] Die Erfindung betrifft ein Rolltor mit einem zwischen einer Öffnungsstellung, in
der es eine Wandöffnung zumindest teilweise freigibt und oberhalb der Wandöffnung
einen mehrlagigen Wickel bildet, und einer Schließstellung, in der es die Wandöffnung
zumindest teilweise verschließt, bewegbaren Torblatt und im Bereich der in der Schließstellung
zumindest abschnittweise in Schwererichtung verlaufenden seitlichen Ränder des Torblatts
angeordneten und an dem Torblatt befestigten Gelenkanordnungen zur Führung der Torblattbewegung,
von denen jede eine Mehrzahl von bezüglich senkrecht zu den seitlichen Rändern und
etwa parallel zur Torblattebene verlaufenden Gelenkachsen gelenkig miteinander verbundenen
Gelenkgliedern aufweist.
[0002] Derartige Rolltore sind beispielsweise in der
DE 10 2009 017 767 A1 beschrieben. Sie werden unter anderem als sogenannten Schnelllauftore zum Verschließen
von Industriehallen eingesetzt. Dabei kommt es zum einen darauf an, daß die Torblattbewegung
sicher geführt ist. Zum anderen ist es von Bedeutung, daß oft nur wenig Raum zur Unterbringung
des Torblatts in der Öffnungsstellung zur Verfügung steht. Angesichts dieser Anforderungen
wird in der genannten Schrift bereits ein Rolltor vorgeschlagen, bei dem mindestens
eine Gelenkanordnung mindestens eine auf eine etwa senkrecht zur Gelenkachse verlaufende
Stirnfläche eines beispielsweise als Sandwichelemente ausgeführten starren Torblattelements
aufgesetzte und daran befestigte Gelenkplatte aufweist. Dadurch kann eine Vergrößerung
der Dicke der Gesamtkonstruktion durch die Gelenkanordnung vermieden und der Platzbedarf
für Rolltore in der Öffnungsstellung reduziert werden. Allerdings hat es sich gezeigt,
daß entsprechende Tore immer noch einen erheblichen Platzbedarf mit sich bringen und
die Torblattbewegungsgeschwindigkeit begrenzt ist.
[0003] Angesichts dieser Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Rolltor bereitzustellen, das mit geringem Platzbedarf in der Öffnungsstellung
gelagert werden kann und eine hohe Öffnungs- bzw. Schließgeschwindigkeit bei gleichzeitiger
Sicherstellung einer zuverlässigen Führung der Torblattbewegung ermöglicht.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Weiterbildung der bekannten Tore gelöst,
die im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß das Torblatt zumindest abschnittweise
aus einem biegsamen, bezüglich einer senkrecht zu den seitlichen Torblatträndern und
parallel zur Torblattebene verlaufenden Wickelachse aufwickelbaren Material, wie etwa
einer Kunststofffolie bzw. -bahn gebildet ist, das durch zwei, drei oder mehr senkrecht
zu den seitlichen Rändern und etwa in der Torblattebene verlaufenden Stabilisierungseinrichtungen
stabilisiert ist, wobei das Torblatt nur über die Stabilisierungseinrichtungen mit
den Gelenkanordnungen verbunden ist.
[0005] Die Ausführung des Torblatts zumindest abschnittweise aus biegsamem Material ermöglicht
eine Reduzierung des Platzbedarfs, weil sich das Material selbst in der Öffnungsstellung
dem zu bildenden Wickel anpasst und so einen geringen Spiraldurchmesser in der Öffnungsstellung
ermöglicht. Gleichzeitig wird durch die Stabilisierungseinrichtungen des Torblatts
ein robustes Torblatt verwirklicht. Die Führung des Torblatts erfolgt mit Hilfe der
an die Stabilisierungseinrichtungen gekoppelten Gelenkglieder der Gelenkanordnungen,
wodurch die bei der Torblattbewegung auftretenden Zug- bzw. Schubkräfte über die Gelenkanordnungen
übertragen werden können. Entsprechend leicht kann das Torblatt ausgeführt sein. Es
muss lediglich darauf geachtet werden, daß die Stabilisierungseinrichtungen des Torblatts
sicher an die Gelenkglieder der Gelenkanordnungen gekoppelt sind.
[0006] Als nachgiebiges Material zur Herstellung erfindungsgemäßer Tore kann handelsübliches,
vorzugsweise transparentes PVC und/oder Polycarbonat eingesetzt werden. Die Stärke
der Kunststoffbahn wird entsprechend den Anforderungen gewählt. Jedenfalls kann durch
Einsatz des biegsamen Materials in Form einer Kunststofffolie bzw. -bahn eine Anpassung
der Torblattform an die Spiralform in der Öffnungsstellung unter Gewährleistung eines
geringen Wickelradius sichergestellt werden.
[0007] Insbesondere Polycarbonat hat sich als ein Material mit hervorragenden Eigenschaften
für den Einsatz in erfindungsgemäßen Toren erwiesen. Das Material hat eine hohe Elastizität
bei ausreichender Biegesteifigkeit um auch bei großen Breiten der Wickelkontur zu
folgen. Zudem hat der Werkstoff weitere positive Eigenschaften wie etwa eine hohe
Schlagfestigkeit.
[0008] Durch die erfindungsgemäßen Rolltore werden also die Vorzüge einer Rolltorkonstruktion
mit starren Lamellen und seitlichen Gelenkanordnungen mit den Vorteilen von Folientoren
kombiniert, um so ein Schnelllauftor bereitzustellen, das eine hohe Öffnungs- und
Schließgeschwindigkeit durch die biegsame Konstruktion des Torblatts bei gleichzeitig
Zurverfügungstellung einer zuverlässigen Führung durch die Gelenkanordnungen und Entlastung
des Torblatts durch die Übertragung von Schub- bzw. Zugkräften über die Gelenkanordnungen
ermöglicht. Dabei kann die Anbindung des Torblatts an die Gelenkanordnungen besonders
stabil verwirklicht werden, weil dazu die ohnehin zur Vermeidung von Auswölbungen
unter Windlasten vorgesehenen Stabilisierungseinrichtungen benutzt werden können.
Die Stabilisierungseinrichtungen bilden zusammen mit den Gelenkanordnungen gleichsam
ein biegesteifes Gerippe für das biegsame Torblatt.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Torblatt ein Segment
(im Folgenden auch als "Scheibe" bezeichnet) aus vorzugsweise transparentem und biegsamem
bzw. flexiblem Material mit etwa senkrecht zu den seitlichen Rändern des Torblatts
verlaufenden Segment- bzw. Scheibenrändern auf, wobei die Segment- bzw. Scheibenränder
mit einer Verdickung versehen sind und mindestens eine Stabilisierungseinrichtung
ein Stabilisierungsprofil mit mindestens einem Aufnahmebereich zum Aufnehmen der Verdickung
an einem Segment- bzw. Scheibenrand aufweist. Das Stabilisierungsprofil erstreckt
sich vorzugsweise über die gesamte Breite des Torblatts in einer senkrecht zu den
seitlichen Torblatträndern verlaufenden Richtung, wobei auch der Aufnahmebereich sich
zweckmäßigerweise über die gesamte Breite des Torblatts erstreckt. Zusätzlich oder
alternativ kann mindestens ein Segmentrand ohne Verdickung ausgeführt und stoff- und/oder
kraftschlüssig, wie etwa über eine Klemmleiste, an der Stabilisierungseinrichtung
gehalten sein.
[0010] Bei allen Ausführungsformen der Erfindung kann sich das Segment bzw. die Scheibe
in der Torblattbewegungsrichtung bzw. einer parallel zu den seitlichen Rändern des
Torblatts verlaufenden Richtung über zwei, drei oder mehr Gelenkglieder erstrecken.
Dann sind die zwischen den Stabilisierungseinrichtungen angeordneten Gelenkglieder
nur mittelbar über die unmittelbar mit der Stabilisierungseinrichtung verbundenen
Gelenkglieder mit dem Torblatt verbunden.
[0011] Das Stabilisierungsprofil kann beispielsweise als Kunststoffstrangpressprofil ausgeführt
sein. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Stabilisierungsprofil
allerdings als Aluminiumstrangpressprofil ausgeführt. Ein solches Aluminiumstrangpressprofil
vereinigt eine hohe Festigkeit mit einem geringen Gewicht.
[0012] Die Verdickung an den Segment- bzw. Scheibenrändern kann durch aufgeklebte bzw. aufgeschweißte
Kederbänder verwirklicht sein, die formschlüssig in entsprechenden Aufnahmebereichen
der Stabilisierungsprofile aufgenommen sind. Daneben ist aber auch an andere Verbindungsmöglichkeiten
gedacht, zum Beispiel über eine Klemmleiste, um die biegsamen bzw. flexiblen Segmente
im eingebauten Zustand einfach tauschen zu können.
[0013] Bei erfindungsgemäßen Rolltoren ist das Torblatt nur über die auch als Windversteifung
dienenden Stabilisierungsprofile an die Gelenkanordnung, die beispielsweise als Scharnierband
verwirklicht sein kann, angebunden. Die seitlichen Ränder der einzelnen Scheiben bzw.
Torblattsegmente können sich über zwei, drei oder mehr Gelenkglieder erstrecken, wobei
einzelne Gelenkglieder nur mittelbar über die mit den Stabilisierungsprofilen unmittelbar
verbundenen Gelenkglieder mit den Torblattsegmenten bzw. Scheiben verbunden sind.
[0014] Im Rahmen der Erfindung hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn mindestens
ein Segmentrand mit einem lösbar an der Stabilisierungseinrichtung festlegbaren und
vorzugsweise zumindest teilweise in der Stabilisierungseinrichtung aufgenommenen und/oder
die Stabilisierungseinrichtung begrenzenden Klemmglied an der Stabilisierungseinrichtung
angebracht ist. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung können die einzelnen Scheiben
bzw. Torblattsegmente besonders einfach ausgetauscht werden, indem das Klemmglied
von der Stabilisierungseinrichtung gelöst und danach der entsprechende Segmentrand
von der Stabilisierungseinrichtung entfernt wird. Wenn beide Segmentränder eines Segments
mit entsprechenden Klemmgliedern an der Stabilisierungseinrichtung angebracht sind,
kann das entsprechende Segment vollständig aus dem Torblatt entfernt werden, ohne
die Stabilität des Grundgerüsts, bestehend aus den Gelenkanordnungen und den Stabilisierungseinrichtungen
zu beeinträchtigen.
[0015] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Segmentrand
zwischen dem lösbar an der Stabilisierungseinrichtung festlegbaren Klemmglied einer
Dichtleiste angeordnet, um so einen dichten Übergang zwischen Stabilisierungseinrichtung
und Torblattsegment zu gewährleisten.
[0016] Die dazwischenliegenden Scharnierpunkte der Gelenkanordnung bzw. des Scharnierbands
sind nicht mit dem biegsamen Material verbunden. Das Scharnierband bzw. die Gelenkanordnung
übernimmt die Schub- und Zugkräfte im Verlauf der Öffnungs- und Schließbewegung. Die
Anbindung der Stabilisierungsprofile bzw. Windversteifungen an das Scharnierband kann
beliebig im Raster der Scharnierpunkte erfolgen. Damit sind unterschiedliche Scheibenhöhen
realisierbar. Bei schmalen Toren kann die Anzahl der Stabilisierungsprofile bzw. Windversteifungen
geringer gewählt werden, d. h. die Sektionshöhe besonders groß ausfallen während breite
Tore zur Stabilisierung mit mehreren Stabilisierungsprofilen bzw. Windversteifungen
bei kleinerer Sektionshöhe ausgestattet sein können.
[0017] Konstruktiv hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn das Torblatt mindestens zwei
in Torblattbewegungsrichtung hintereinander angeordnete Scheiben aus biegsamem Material
aufweist, zwischen denen ein Stabilisierungsprofil mit zwei Aufnahmebereichen zum
Aufnehmen an einander zugewandten Scheibenrändern vorgesehenen Verdickungen angeordnet
ist. Mit dem Stabilisierungsprofil wird also die Verbindung zwischen aufeinanderfolgenden
Scheiben aus nachgiebigem Material bewirkt.
[0018] Wie vorstehend bereits erläutert, hat es sich im Hinblick auf den Erhalt einer stabilen
Torblattkonstruktion als zweckmäßig erwiesen, wenn mindestens eine Stabilisierungseinrichtung
sich etwa parallel zu einer Gelenkachse über die gesamte Torblattbreite erstreckt.
Eine störungsfreie Anbindung der Stabilisierungseinrichtung ohne Beeinträchtigung
der Bewegbarkeit der Gelenkanordnung wird erreicht, wenn die Stabilisierungseinrichtung
längs der Gelenkachse mit mindestens einer, vorzugsweise mit zwei an einander entgegengesetzten
seitlichen Torblatträndern vorgesehenen Gelenkanordnungen verbunden ist.
[0019] Im Besonderen bei besonders hohen und/oder breiten Torblättern hat es sich mit Blick
auf die gewünschte Stabilisierung als zweckmäßig erwiesen, wenn mindestens ein sich
etwa parallel zum seitlichen Torblattrand erstreckender und an dem Torblatt befestigter
Verstärkungsstreifen vorgesehen ist. Unter Einsatz entsprechender Verstärkungstreifen,
die auch auf die Scheiben des Torblatts beispielsweise aufgeklebt und/oder aufgeschweißt
werden können, kann eine ausreichend Gesamtstabilität auch dann erreicht werden, wenn
das Material der Scheibe selbst keine ausreichende Biegesteifigkeit mitbringt.
[0020] Ähnlich wie bei den in der
DE 10 2009 017 767 A1 beschriebenen Rolltoren kann einem erfindungsgemäßen Rolltor mit biegsamem Torblatt
mindestens eine spiralförmige Führungsbahn zur Führung der Torblattbewegung und zur
Bestimmung der Öffnungsstellung des Torblatts zugeordnet sein, wobei mindestens ein
Gelenkglied auf seiner dem Torblatt abgewandten Seite eine zur Führung der Torblattbewegung
mit der Führungsbahn zusammenwirkende Führungsanordnung aufweisen kann, die vorzugsweise
mindestens eine bezüglich einer parallel zu den Gelenkachsen verlaufenden Rollenachse
drehbar gelagerte Führungsrolle aufweist, die vorzugsweise zumindest in der Öffnungsstellung
des Torblatts in einer Führungsbahn aufgenommen ist.
[0021] Beim Betrieb der bekannten Rolltore mit einem zumindest teilweise aus einem biegsamen
Material, wie etwa einer Kunststofffolie, gebildeten Torblatt und einer ggf. oval-spiralförmigen
Führungsbahn zur Führung der Torblattbewegung hat es sich gezeigt, dass es bei hohen
Torblattgeschwindigkeiten zu einem erhöhten Verschleiß der Führungsbahn und des Torblatts
kommen kann. Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung, der mit besonderem
Vorteil zusammen mit den bisher erläuterten Gesichtspunkten der Erfindung eingesetzt
werden kann, wird dieses Problem gelöst durch eine Tor, insbesondere Rolltor, mit
einem zwischen einer Öffnungsstellung, in der es eine Wandöffnung zumindest teilweise
freigibt und oberhalb der Wandöffnung einen mehrlagigen Wickel bildet, und einer Schließstellung,
in der es die Wandöffnung zumindest teilweise verschließt, bewegbaren Torblatt, das
zumindest abschnittweise aus einem biegsamen Material, wie etwa einer Kunststofffolie,
gebildet ist, das im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, dass der bei einer Öffnungsbewegung
vorlaufende Rand des Torblatts durch eine drehfest mit einem in der Schließstellung
oberen Rand eines Segments aus einem biegsamen Material verbundene vorlaufende Stabilisierungseinrichtung
gebildet ist, die drehfest mit einer mit einer vorzugsweise durch Führungsschienen
vorgegebenen, zumindest abschnittweise gekrümmt verlaufenden Führungsbahn zusammenwirkenden
Führungsanordnung verbunden ist, wobei die Ausrichtung der Führungsanordnung dem Verlauf
der Führungsbahn folgt.
[0022] Diese Lösung geht auf die Erkenntnis zurück, dass der bei hohen Torlaufgeschwindigkeiten
beobachtete erhöhte Verschleiß beim Betrieb herkömmlicher Tore im Wesentlichen dadurch
verursacht ist, dass der obere Rand des Torblatts aus einem biegsamen Material bei
Einlaufen in die spiralförmige Führungsbahn derart aus der Torblattebene abgelenkt
wird, dass zunächst eine Auswölbung des Torblatts nach innen erfolgt, die im weiteren
Verlauf des Öffnungsvorgangs schlagartig in eine Auswölbung nach außen übergeht, welche
in der Öffnungsstellung beibehalten wird. Der schlagartige Wechsel der Innenwölbung
in eine Außenwölbung im Verlauf der Öffnungsbewegung führt einerseits zu einer hohen
Belastung des Torblatts selbst und andererseits zu einer erhöhten radialen Belastung
der Führungsbahn. Dadurch wird der beobachtete erhöhte Verschleiß verursacht.
[0023] Die drehfeste Anbindung des oberen Rands eines Torblattsegments aus biegsamem Material
an die den bei der Öffnungsbewegung vorlaufenden Rand des Torblatts bildende Stabilisierungseinrichtung
einerseits und die drehfeste Anbindung der Stabilisierungseinrichtung an die mit der
Führungsbahn zusammenwirkende und deren Verlauf folgende Führungsanordnung andererseits
führt dazu, dass der obere Rand des Torblattsegments aus biegsamem Material bei Einlaufen
der Führungsanordnung in die spiralförmige Führungsbahn zwangsweise nach außen abgelenkt
wird, wodurch dem Torblattsegment eine Außenwölbung zwangsweise aufgeprägt wird. Die
Übertragung dieser Außenwölbung des oberen Segments im Verlauf der Öffnungsbewegung
wird auf die folgenden Segmente des Torblatts übertragen, wenn die folgenden Stabilisierungseinrichtungen
zwischen den einzelnen Torblattsegmenten verdrehbar mit den durch die Führungsbahn
zu führenden Führungsrollen verbunden sind, wobei die Rollenachsen, wie vorstehend
bereits angesprochen, parallel zu den Gelenkachsen der gelenkig miteinander verbundenen
Gelenkglieder, insbesondere koaxial dazu, verlaufen können. Insgesamt kann so eine
definierte Wölbung des Torblatts im Verlauf der Öffnungsbewegung sichergestellt werden.
Dadurch können übermäßige Belastungen des Torblatts und der Führungsbahn vermieden
und ein erhöhter Verschleiß verhindert werden.
[0024] Die drehfest mit der vorlaufenden Stabilisierungseinrichtung verbundene Führungsanordnung
kann zwei, drei oder mehr in Torblattbewegungsrichtung hintereinander angeordnete
Führungszapfen oder -rollen aufweisen, die an einem drehfest mit der vorlaufenden
Stabilisierungseinrichtung verbundenen gemeinsamen Träger angebracht sind. Durch den
Einsatz von zwei, drei oder mehr in Torblattbewegungsrichtung hintereinander an einem
gemeinsamen Träger angebrachten und mit der Führungsschiene zusammenwirkenden Führungszapfen
oder -rollen wird erreicht, dass die Ausrichtung der Führungsanordnung insgesamt etwa
dem gekrümmten Verlauf der Führungsbahn folgt. Dabei ist der Träger vorzugsweise an
einem bei der Öffnungsbewegung vorlaufenden Gelenkglied angebracht ist, wobei auch
die Anbringung des Trägers an dem Gelenkglied drehfest erfolgen kann. Wenn die Führungsanordnung
zwei, drei oder mehr in Torblattbewegungsrichtung hintereinander angeordnete Führungsrollen
aufweist, kann jede bezüglich einer parallel zu den Gelenkachsen verlaufenden Rollenachse
verdrehbar an dem drehfest mit der vorlaufenden Stabilisierungseinrichtung verbundenen
gemeinsamen Träger verbunden sein.
[0025] Neben der üblichen Spiralführungsbahn sind auch alternative Führungsbahnen wie eine
ovale Spirale eine horizontale Umlenkung oder auch eine vertikale Führung je nach
Platzbedarf am Baukörper realisierbar.
[0026] Bei allen Ausführungsformen der Erfindung hat es sich als günstig erwiesen, wenn
mindestens einem Gelenkglied ein in der Schließstellung an eine Begrenzungsfläche
des Torblatts anlegbare Dichtungsanordnung zugeordnet ist. Als besonders günstig hat
es sich in diesem Zusammenhang erwiesen, wenn die einzelnen, den Gelenkgliedern zugeordneten
Dichtungsanordnungen in der Schließstellung eine durchgehende Dichtungsleiste nach
Art einer Kettendichtung bilden, an die sich einzelne Segmente bzw. Scheiben des Torblatts
oder auch die seitlichen Ränder des Torblatts insgesamt im geschlossenen Zustand anlegen
können.
[0027] Im Rahmen der Erfindung ist auch an solche Ausführungsformen gedacht, bei denen sich
die Dichtungsanordnung an die dem mit dem Torblatt zu verschließenden Raum abgewandte
äußere Begrenzungsfläche des Torblatts anlegt. Allerdings hat es sich gezeigt, dass
eine besonders zuverlässige Dichtung dann erreicht werden kann, wenn sich die Dichtungsanordnung
an die der äußeren Begrenzungsfläche abgewandte und dem mit dem Torblatt zu verschließenden
Raum zugewandte innere Begrenzungsfläche des Torblatts anlegt. Dieser Gesichtspunkt
der Erfindung geht wiederum auf eine genaue Untersuchung der Kinematik der Torblattbewegung
beim Einlauf in die spiralförmige Führungsbahn zurück. In dieser Phase der Bewegung
wird das Torblatt nach außen gedrängt und kann so gegen eine außen daran anliegende
Dichtungsanordnung schlagen, was wiederum zu einem erhöhten Verschleiß des Torblatts
selbst und der Dichtungsanordnung führen kann. Wenn allerdings die Dichtungsanordnung
an eine innere Begrenzungsfläche des Torblatts in Anlage gelangt, wird diese Verschleißursache
beseitigt und so insgesamt eine verbesserte Dichtung erreicht.
[0028] Wie vorstehend bereits angesprochen, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die
den Gelenkgliedern zugeordneten Dichtungsanordnungen in der Schließstellung eine durchgehende
Dichtungsleiste nach Art einer Kettendichtung bilden. In diesem Zusammenhang ist auch
an solche Ausführungsformen gedacht, bei denen die Dichtungsanordnungen mindestens
ein sich über zwei, drei oder mehr Gelenkglieder erstreckendes Dichtungselement aufweisen,
so dass eine lückenlose Abdichtung über die entsprechende Anzahl von Gelenkgliedern
erfolgt. Dabei kann die Anbindung dieses Dichtungselements an die Gelenkglieder über
gesonderte, an den Gelenkgliedern angebrachte Befestigungselemente erfolgen. Alternativ
oder zusätzlich kann die Dichtungsaufnahme auch in die einzelnen Gelenkglieder integriert
werden. Dabei kann ein Verbundmaterial aus Kunststoff und Metall zur Herstellung der
Gelenkglieder mit ggf. integrierten Dichtungselementen zum Einsatz gelangen.
[0029] Torblätter erfindungsgemäßer Tore können mit einer besonders hohen Torblattgeschwindigkeit
in die Öffnungsstellung bewegt werden. Dabei muss allerdings Sorge dafür getragen
werden, dass es bei Erreichen der Öffnungsstellung und entsprechendem Abbremsen des
Torblatts nicht zu Verwerfungen des Torblatts im Bereich des bei der Öffnungsbewegung
nachlaufenden Torblattrands kommt. Im Rahmen der Erfindung hat es sich in diesem Zusammenhang
als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn eine im Verlauf der Öffnungsbewegung an einen
bei der Öffnungsbewegung nachlaufenden Rand des Torblatts koppelbare Vorspanneinrichtung
zum Abbremsen der Öffnungsbewegung und zum Bereitstellen einer das Torblatt von der
Öffnungsstellung in die Schließstellung drängenden Vorspannkraft vorgesehen ist. Durch
Ankopplung der Vorspanneinrichtung an den nachlaufenden Rand des Torblatts wird gewährleistet,
dass der in der Schließstellung untere Bereich des Torblatts mit dem bei der Öffnungsbewegung
nachlaufenden Rand bei Erreichen der Öffnungsstellung mit Hilfe der Vorspanneinrichtung
in der gewünschten Weise vorgespannt wird. So können Verwerfungen des Torblatts im
Bereich des bei der Öffnungsbewegung nachlaufenden Rands vermieden werden. Gleichzeitig
kann durch die Vorspanneinrichtung ein zum Einleiten einer Schließbewegung vorteilhaftes
Losbrechmoment bereitgestellt werden, weil das Torblatt mit der ggf. mittelbar an
dessen bei der Öffnungsbewegung nachlaufenden Rand gekoppelten Vorspanneinrichtung
in die Schließstellung vorgespannt wird.
[0030] Im Rahmen der Erfindung hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die
Vorspanneinrichtung eine sich etwa in Schwererichtung erstreckende und beispielsweise
als Expanderseil, also zumindest teilweise aus einem elastomeren Material ausgeführtes
Seil, ausgeführte Zugfeder aufweist, dessen oberes Ende im Verlauf der Öffnungsbewegung
von einem im Bereich des bei der Öffnungsbewegung nachlaufenden Rands des Torblatts
angebrachten Mitnehmer erfasst und mitgeführt wird. Zusätzlich oder alternativ ist
auch an den Einsatz von Zugfedern gedacht.
[0031] Bei allen Ausführungsformen der Erfindung hat es sich aus kinematischen Gründen als
günstig erwiesen, wenn die Länge mindestens eines Gelenkglieds in einer in der Schließstellung
parallel zu den seitlichen Rändern verlaufenden Richtung mehr als 20 mm, vorzugsweise
mehr als 30 mm und/oder weniger als 400 mm beträgt.
[0032] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich
aller erfindungswesentlicher und in der Beschreibung nicht näher herausgestellten
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird, erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Rolltors in der Schließstellung,
- Fig. 2
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Rolltors beim Übergang
von der Schließstellung in die Öffnungsstellung,
- Fig. 3
- eine Detaildarstellung des Torblatts eines erfindungsgemäßen Rolltors,
- Fig. 4
- eine Detaildarstellung des Rolltors gemäß Fig.1,
- Fig. 5
- eine Ausführungsform einer Stabilisierungseinrichtung eines erfindungsgemäßen Tors,
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsform einer Stabilisierungseinrichtung eines erfindungsgemäßen
Tors,
- Fig. 7
- Detaildarstellungen eines Gelenkgliedes einer Gelenkanordnung eines erfindungsgemäßen
Tors,
- Fig. 8
- Darstellungen von mit Dichtungsanordnungen ausgestatteten Gelenkgliedern eines erfindungsgemäßen
Tors,
- Fig. 9
- die Anbindung einer Stabilisierungseinrichtung eines erfindungsgemäßen Tors an eine
Gelenkanordnung eines erfindungsgemäßen Tors,
- Fig. 10
- Detaildarstellungen einer Führungsanordnung eines erfindungsgemäßen Tors,
- Fig. 11
- eine Detaildarstellung der Dichtungsanordnung eines erfindungsgemäßen Tors, und
- Fig. 12
- eine Detaildarstellung einer Vorspanneinrichtung eines erfindungsgemäßen Tors.
[0033] Das in Fig. 1 dargestellte Rolltor umfasst ein insgesamt mit 10 bezeichnetes Torblatt,
das aus Scheiben 12 aus biegsamem, transparentem Material gebildet ist, die über Stabilisierungsprofile
40 miteinander verbunden sind. An den seitlichen Rändern des Torblatts 10 sind Gelenkanordnungen
in Form von Scharnierbändern 20 und 30 angeordnet, die über die Stabilisierungsprofile
40 mit dem Torblatt 10 verbunden sind. Die Scharnierbänder weisen an den Gelenken
zwischen den einzelnen Scharniergliedern auf ihrer dem Torblatt 10 abgewandten Seite
Führungsrollen 22 bzw. 32 auf, mit denen die Torblattbewegung unter Verwendung geeigneter
Führungsschienen geführt werden kann.
[0034] Gemäß Fig. 1 sind die einen Schub-Zug-Verband bildenden Scharnierbänder 20 bzw. 30
aus Scharniergliedern 26 bzw. 36 gebildet, die an ihrem einen Ende eine gabelförmige
Aufnahme oder vergleichbare Ausführung aufweisen, in die ein Zapfen eines benachbarten
Scharnierglieds eingreift. Gabel und Zapfen werden von einem gemeinsamen Scharnierbolzen
durchgriffen, um so eine gelenkige Verbindung zwischen aufeinanderfolgenden Scharniergliedern
zu bewirken. Die Rollenachsen der Führungsrollen 22 bzw. 32 verlaufen parallel zu
den Gelenkachsen, vorzugsweise kolinear damit. Ebenso verlaufen die als Aluminiumstrangpressprofile
ausgeführten Stabilisierungsprofile 40 parallel zu den Gelenkachsen bzw. Rollenachsen.
Die Anbindung der Stabilisierungsprofile 40 an die Gelenkanordnungen 20 bzw. 30 kann
in den Drehpunkten der Scharnierbänder erfolgen.
[0035] Gemäß Fig. 2 weist ein erfindungsgemäßes Rolltor eine spiralförmige Führungsbahn
100 auf, in die die an den Scharnierbändern 20 bzw. 30 angebrachten Führungsrollen
22 bzw. 32 bei Erreichen der Öffnungsstellung einfahren. In Fig. 2 sind die Scharnierglieder
26 bzw. 36 im Bereich der spiralförmigen Führungsbahn ausgeblendet, um so eine bessere
Darstellung des Torblatts selbst erreichen zu können. Es ist erkennbar, daß sich Scheiben
12 aus biegsamem Material ohne weiteres an die gewünschte Spiralform anpassen. Dazu
ist es auch nicht erforderlich, daß die Scheiben 12 selbst an die Scharnierbänder
angeschlossen sind. Es reicht vielmehr aus, wenn nur die Stabilisierungsprofile 40
zwischen den einzelnen Scheiben an die Gelenkanordnungen in Form der Scharnierbänder
20 bzw. 30 angebunden sind. Es ist weiter erkennbar, daß sich die einzelnen Scheiben
aus biegsamem Material über eine beachtliche Höhe des Torblatts erstrecken können.
Das ist ein besonderer Vorteil im Vergleich zu herkömmlichen Lamellentoren, durch
die eine Minimierung des Spiraldurchmessers ermöglicht wird.
[0036] Gemäß Fig. 3 weisen die Scheiben 12 an den senkrecht zu den seitlichen Rändern verlaufenden
Scheibenrändern durch aufgeschweißte Keder 14 gebildete Verdickungen auf, die in den
Aufnahmebereichen 42 bzw. 44 der Stabilisierungsprofile aufgenommen sind. Die Breite
der Aufnahmebereiche 42 und 44 verjüngt sich ausgehend von den Aufnahmebereichen 42
und 44 in radialer Richtung derart, daß die Aufnahmebereiche in ihren Mündungsbereichen
lediglich die Durchführung der Scheiben 12 mit aufgeklebten Kederfahnen, nicht aber
die Durchführung der Verdickungen bzw. Keder 14 ermöglichen. Dadurch wird eine sichere
Verbindung einzelner Scheiben über die Stabilisierungsprofile 40 erreicht. Über diese
Verbindung müssen allerdings keine Zug- bzw. Schubkräfte übertragen werden. Diese
werden über die Scharnierbänder 20 bzw. 30 übertragen.
[0037] Gemäß Fig. 4 erfolgt die Anbindung der Scharnierbänder 20 bzw. 30 über die Stabilisierungselemente
40 mit Hilfe einer kolinear zur Rollenachse der Führungsrollen 22 bzw. 32 verlaufenden
Schraube, welche mit einer Kontermutter 50 gesichert ist. Die Schraube greift in eine
entsprechende Ausnehmung 52 (vgl. Fig. 3) in die Stabilisierungsprofile 40 ein. In
Fig. 4 ist erkennbar, daß die Gelenkachse der gelenkigen Verbindung zwischen aufeinanderfolgenden
Scharniergliedern 26, Rollenachse, Schraubenachse und die Achse des Stabilisierungsprofils
40 etwa kolinear verlaufen.
[0038] Die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich im Wesentlichen
dadurch von der anhand der Fig. 3 erläuterten Ausführungsform, dass das Stabilisierungsprofil
140 zwei Aufnahmebereiche 142 und 144 aufweist, die zur Aufnahme eines Klemmglieds
150 (vgl. Fig. 5b) und eine Dichtleiste 160 (vgl. Fig. 5c) ausgelegt sind. Im montierten
Zustand sind das Klemmglied und die Dichtleiste in den Aufnahmebereichen 142 und 144
aufgenommen, wobei ein Segment- bzw. Scheibenrand zwischen Klemmglied 150 und Dichtleiste
160 angeordnet ist (vgl. Fig. 5d).
[0039] Die in Fig. 6 dargestellte Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich im Wesentlichen
dadurch von der anhand der Fig. 5 erläuterten Ausführungsform, dass das Klemmglied
250 eine Begrenzung der Stabilisierungseinrichtung 240 darstellt. Dazu wird das Klemmglied
250, wie in Fig. 6 dargestellt, in das Stabilisierungsprofil 240 eingeklipst. Auch
bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist der Rand der Scheibe 212 in montiertem
Zustand zwischen Klemmglied 250 und Dichtleiste 260 angeordnet, wobei die Dichtleiste
260 mit einem Befestigungswulst in einer entsprechenden Aufnahme des Stabilisierungsprofils
aufgenommen ist.
[0040] Fig. 7a) zeigt als Aluminiumstrangpresselemente ausgeführte Gelenkglieder 126, wobei
die Anbindung der Rollen 122 über Gleitlager an die Gelenkanordnung dargestellt ist.
[0041] Fig. 7b) zeigt als Kunststoffspritzguss-Hybrid ausgeführte Gelenkglieder mit einem
Kunststoffspritzgussmantel und einem Stahlblechkern.
[0042] Bei der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist eine Dichtungsanordnung
370 auf Gelenkglieder 360 aufgesetzt. Die Dichtungsanordnung 370 weist eine Dichtleiste
380 auf, die im geschlossenen Zustand eine durchgehende Dichtung bilden, weil sich
die Dichtleiste 380 über eine Mehrzahl von Gelenkgliedern 360 erstreckt. An die Dichtleiste
ist eine äußere Begrenzungsfläche der einzelnen Segmente bzw. Scheiben des Torblatts
im geschlossenen Zustand anlegbar.
[0043] In Fig. 9 ist die Anbindung der Stabilisierungsprofile 240 an die Gelenkanordnung
durch kolinear zu den Gelenkachsen verlaufende Schraubbolzen veranschaulicht, wobei
einerseits der Gelenkanordnung das Stabilisierungsprofil und andererseits der Gelenkanordnung
die Führungsrollen angeordnet sind.
[0044] Bei der in Fig. 10 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist der bei einer
Öffnungsbewegung vorlaufende Rand des Torblatts durch eine Stabilisierungseinrichtung
40 gebildet, die drehfest mit einer insgesamt mit 60 bezeichneten Führungsanordnung
verbunden ist. Die Führungsanordnung umfasst einen etwa U-förmigen Halter 62. Ein
äußerer Schenkel des U-förmigen Halters 62 ist über einen Bolzen 64 und eine Arretierschraube
66 an der Stabilisierungseinrichtung 40 befestigt. Bolzen 64 und Schraube 66 sind
in der durch den Pfeil P angedeuteten Torblattbewegungsrichtung voneinander beabstandet.
Auf diese Weise wird eine drehfeste Anbindung des Halters 62 an die Stabilisierungseinrichtung
40 verwirklicht. An dem Halter 62 sind zwei in Torblattbewegungsrichtung P hintereinander
angeordnete Führungsrollen 22 angebracht, von denen jede bezüglich parallel zu den
Gelenkachsen der Gelenk- bzw. Scharnierglieder 26 verlaufende Rollenachsen verdrehbar
an dem Halter 62 befestigt ist. Der Halter 62 ist im Übrigen drehfest mit dem bei
der Öffnungsbewegung vorlaufenden Scharnier- bzw. Gelenkglied 26 verbunden.
[0045] In Fig. 10b ist das mit der Führungsanordnung 60 ausgestattete Torblatt bei Einlaufen
in die spiralförmige Führungsbahn dargestellt. Durch die Zwangsführung der an dem
Halter 62 verdrehbar angeordneten Führungsrollen 22 wird die drehfest mit der Führungsanordnung
60 verbundene Stabilisierungseinrichtung 40 und der damit bei der Öffnungsbewegung
vorlaufende drehfest verbundene Rand der Scheibe 12 entsprechend der Führungsbahn
mitgeführt bzw. ausgerichtet und die Scheibe 12 so zwangsweise nach außen gewölbt.
Diese Wölbung überträgt sich auf die nachfolgenden Scheiben des Torblatts, weil die
zwischen den einzelnen Scheiben 12 vorgesehenen Stabilisierungseinrichtungen 40 bezüglich
einer kolinear zu den Gelenkachsen der Gelenkglieder verlaufenden Rollenachse verdrehbar
mit den Führungsrollen 22 verbunden sind. Durch diese Zwangsführung der Führungsanordnung
60, der daran angebrachten Führungsrollen 22, der drehfest damit verbundenen Stabilisierungseinrichtung
40 und des drehfest mit der Stabilisierungseinrichtung 40 verbundenen oberen Rands
des bei der Öffnungsbewegung vorlaufenden Segments bzw. der bei der Öffnungsbewegung
vorlaufenden Scheibe 12 wird ein unkontrolliertes Umschlagen der Scheibe 12 und der
nachfolgenden Scheiben 12 zwischen einer Innenwölbung und einer Außenwölbung vermieden
und somit die Verschleißfestigkeit eines erfindungsgemäßen Tors erhöht.
[0046] Im Übrigen unterscheidet sich die in Fig. 10 dargestellte Ausführungsform der Erfindung
dadurch von den anhand der Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsformen der Erfindung,
dass die einzelnen Gelenkglieder an ihrer einen Seite zwei gabelförmige Aufnahmen
und an ihrer anderen Seite in die gabelförmigen Aufnahmen eines benachbarten Gelenkglieds
eingreifende Zapfen aufweisen. Dadurch wird eine verbesserte Verwindungssteifigkeit
der Gelenkanordnung erreicht.
[0047] Bei der in Fig. 11 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist eine in der Schließstellung
an einer dem mit dem Torblatt zu verschließenden Raum zugewandten Innenfläche der
Scheiben 12 anliegende Dichtungsanordnung 470 dargestellt. Die Dichtungsanordnung
470 umfasst ein, zwei, drei oder mehr Gelenkglieder 26 übergreifendes U-förmiges Dichtungsprofil,
vom dem ausgehend sich eine Dichtlippe 472 in Richtung auf eine innere Begrenzungsfläche
der Scheibe 12 erstreckt.
[0048] Die Dichtlippe 472 ist an ihrem der inneren Begrenzungsfläche der Scheibe 12 zugewandten
Rand mit einer Hohlkammerdichtung 474 ausgestattet, durch die eine besonders zuverlässige
Dichtwirkung erzielt werden kann. Das Dichtungsprofil 476 der in Fig. 11 dargestellten
Dichtungsanordnung kann sich über zwei, drei oder mehr zwischen aufeinanderfolgenden
Stabilisierungseinrichtungen 240 erstreckenden Scharnierglieder erstrecken. Insgesamt
erstreckt sich die Dichtungsanordnung 470 in der Torblattschließstellung etwa in Schwererichtung.
[0049] In Fig. 12 ist eine perspektivische Ansicht von oben auf eines von zwei seitlichen
Rahmenprofilen 600 eines erfindungsgemäßen Tors dargestellt. Das seitliche Rahmenprofil
600 weist einen in Schwererichtung verlaufenden Kanal 610 auf, in dem eine Zugfeder
500 aufgenommen ist, von der in Fig. 12 das obere Ende zu sehen ist. Am oberen Ende
der Zugfeder 500 ist ein freiliegender Ausleger 520 angebracht, an den ein am bei
der Öffnungsbewegung nachlaufenden unteren Gelenkglied 26 angebrachter Mitnehmer (nicht
dargestellt) im Verlauf der Öffnungsbewegung in Anlage gelangt. Mit Hilfe des Mitnehmers
kann der Ausleger 520 und damit auch das obere Ende der Zugfeder 500 im Verlauf der
Öffnungsbewegung nach oben mitgeführt und so die Zugfeder 500 gespannt werden. Dadurch
wird einerseits die Öffnungsbewegung des Torblatts abgebremst und andererseits in
der Öffnungsstellung des Torblatts ein das Einleiten einer Schließbewegung begünstigendes
Losbrechmoment bereitgestellt.
[0050] Die Erfindung ist nicht auf die anhand der Zeichnung erläuterte Ausführungsform beschränkt.
Vielmehr ist auch daran gedacht, zusätzliche Stabilisierungsstreifen parallel zu den
seitlichen Rändern des Torblatts vorzusehen, um so eine zusätzliche Stabilisierung
bezüglich Windlasten zu erreichen. Auch die bei der beschriebenen Ausführungsform
in Form von Scharnierbändern ausgeführten Schub-Zug-Verbände können andersartig ausgeführt
sein. Die Verbindung der Stabilisierungselemente mit dem Schub-Zug-Verband kann auch
unter Vermeidung einer starren Verbindung gelenkig ausgeführt sein. Dadurch wird eine
schwimmende Lagerung geschaffen, die eine Übertragung von Torsionskräften aus den
aufgewickelten Segmenten auf den Schub-Zug-Verband zu vermeiden hilft.
Bezugszeichenliste
[0051]
- P
- Torblattbewegungsrichtung
- 20 / 30
- Scharnierbänder
- 22 / 32
- Führungsrollen
- 26 / 36
- Scharnierglieder
- 42 / 44
- Aufnahmebereiche
- 10
- Torblatt
- 12
- Scheiben
- 14
- Keder
- 40
- Stabilisierungsprofil
- 50
- Kontermutter
- 52
- Ausnehmung
- 60
- Führungsanordnung
- 62
- Halter
- 64
- Bolzen
- 66
- Arretierschraube
- 100
- Führungsbahn
- 122
- Rollen
- 126
- Gelenkglieder
- 140
- Stabilisierungsprofil
- 142
- Aufnahmebereich
- 144
- Aufnahmebereich
- 150
- Klemmglied
- 160
- Dichtleiste
- 212
- Scheibe
- 240
- Stabilisierungseinrichtung
- 250
- Klemmglied
- 260
- Dichtleiste
- 360
- Gelenkglieder
- 370
- Dichtungsanordnung
- 380
- Dichtleiste
- 470
- Dichtungsanordnung
- 472
- Dichtlippe
- 474
- Hohlkammerdichtung
- 476
- Dichtungsprofil
- 500
- Zugfeder
- 520
- Ausleger
- 600
- Seitliches Rahmenprofil
- 610
- Kanal
1. Tor, insbesondere Rolltor mit einem zwischen einer Öffnungsstellung, in der es eine
Wandöffnung zumindest teilweise freigibt und oberhalb der Wandöffnung einen mehrlagigen
Wickel bildet, und einer Schließstellung, in der es die Wandöffnung zumindest teilweise
verschließt, bewegbaren Torblatt (10) und im Bereich der in der Schließstellung zumindest
abschnittweise in Schwererichtung verlaufenden seitlichen Ränder des Torblatts (10)
angeordneten, und an dem Torblatt befestigten Gelenkanordnungen (20, 30) zur Führung
der Torblattbewegung, von denen jede eine Mehrzahl von bezüglich senkrecht zu den
seitlichen Rändern und etwa parallel zur Torblattebene verlaufenden Gelenkachsen gelenkig
miteinander verbundenen Gelenkgliedern (26, 36) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Torblatt zumindest abschnittweise aus einem biegsamen Material, wie etwa einer
Kunststofffolie, gebildet ist, das durch zwei, drei oder mehr senkrecht zu den seitlichen
Rändern und in der Torblattebene verlaufenden Stabilisierungseinrichtungen (40) stabilisiert
ist, wobei das Torblatt (10) über die Stabilisierungseinrichtungen (40) mit den Gelenkanordnungen
(20, 30) verbunden ist.
2. Tor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Torblatte (10) mindestens ein Segment (12) aus vorzugsweise transparentem, biegsamem
Material mit etwa senkrecht zu den seitlichen Rändern des Torblatts (10) verlaufenden
und mit einer Verdickung (14) versehene Scheibenränder aufweist, wobei mindestens
eine Stabilisierungseinrichtung (40) ein Stabilisierungsprofil mit mindestens einem
Aufnahmebereich (42, 44) zum Aufnehmen der Verdickung an einem Segmentrand aufweist.
3. Rolltor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Segmentrand stoff- und/oder formschlüssig an einer Stabilisierungseinrichtung
angebracht ist.
4. Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Segment (12) aus biegsamem Material zwischen zwei Stabilisierungseinrichtungen
(40) angeordnet ist, wobei sich ein seitlicher, etwa senkrecht zu den Stabilisierungseinrichtungen
(40) und etwa parallel zu den Gelenkanordnungen (20, 30) verlaufender Rand des Segments
(12) über zwei, drei oder mehr Gelenkglieder erstreckt.
5. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Segmentrand mit einem lösbar an der Stabilisierungseinrichtung festlegbaren
und vorzugsweise zumindest teilweise in der Stabilisierungseinrichtung aufgenommenen
und/oder die Stabilisierungseinrichtung begrenzenden Klemmglied an der Stabilisierungseinrichtung
angebracht ist.
6. Tor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Segmentrand zwischen dem Klemmglied und einer sich vorzugsweise über
die gesamte Torblattbreite erstreckenden Dichtleiste angeordnet ist.
7. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Torblatt (10) mindestens zwei in Torblattbewegungsrichtung hintereinander angeordnete
Segmente (12) aus biegsamem Material aufweist, zwischen denen ein Stabilisierungsprofil
(40) mit zwei Aufnahmebereichen (42, 44) zum Aufnehmen von an einander zugewandten
Scheibenrändern vorgesehenen Verdickungen (14) angeordnet ist.
8. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Stabilisierungseinrichtung (40) sich etwa parallel zu einer Gelenkachse
erstreckt und längs dieser Gelenkachse mit mindestens einer, vorzugsweise mit zwei
an einander entgegengesetzten seitlichen Torblatträndern vorgesehenen Gelenkanordnungen
verbunden ist.
9. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens einen sich etwa parallel zum seitlichen Torblattrand erstreckenden und
an dem Torblatt befestigten Verstärkungsstreifen.
10. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens eine ggf. oval spiralförmige Führungsbahn (100) zur Führung der Torblattbewegung
und zur Bestimmung der Öffnungsstellung des Torblatts (10).
11. Tor nach Anspruch10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Gelenkglied (26, 36) auf seiner dem Torblatt abgewandten Seite eine
zur Führung der Torblattbewegung mit der Führungsbahn zusammenwirkende Führungsanordnung
aufweist, die vorzugsweise mindestens eine bezüglich einer parallel zu den Gelenkachsen
verlaufenden Rollenachse drehbar gelagerte Führungsrolle (22, 32) umfasst, die vorzugsweise
zumindest in der Öffnungsstellung des Torblatts (10) in einer Führungsbahn (100) aufgenommen
ist.
12. Tor, insbesondere Rolltor, mit einem zwischen einer Öffnungsstellung, in der es eine
Wandöffnung zumindest teilweise freigibt und oberhalb der Wandöffnung einen mehrlagigen
Wickel bildet, und einer Schließstellung, in der es die Wandöffnung zumindest teilweise
verschließt, bewegbaren Torblatt, das zumindest abschnittweise aus einem biegsamen
Material, wie etwa einer Kunststofffolie gebildet ist, insbesondere nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der bei einer Öffnungsbewegung vorlaufende Rand des Torblatts (10) durch eine drehfest
mit einem in der Schließstellung oberen Rand eines Segments aus einem biegsamen Material
verbundene vorlaufende Stabilisierungseinrichtung (40) gebildet ist, die drehfest
mit einer Führungsanordnung (60) verbunden ist.
13. Tor nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die drehfest mit der vorlaufenden Stabilisierungseinrichtung (40) verbundene Führungsanordnung
(60) zwei in Torblattbewegungsrichtung hintereinander angeordnete Führungsrollen (22)
aufweist, von denen jede bezüglich einer parallel zu den Gelenkachsen verlaufenden
Rollenachse verdrehbar an einem drehfest mit der vorlaufenden Stabilisierungseinrichtung
(40) verbundenen gemeinsamen Träger (60) verbunden ist, wobei der Träger (60) vorzugsweise
an einem bei der Öffnungsbewegung vorlaufenden Gelenkglied (26) angebracht ist.
14. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einem Gelenkglied (26) eine in der Schließstellung an einer Begrenzungsfläche,
insbesondere die innere Begrenzungsfläche, des Torblatts anlegbare Dichtungsanordnung
(370, 470) zugeordnet ist.
15. Tor nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsanordnung (370, 470) mindestens ein sich über zwei, drei oder mehr Gelenkglieder
erstreckendes Dichtungselement aufweist.
16. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine im Verlauf der Öffnungsbewegung an einen bei einer Öffnungsbewegung nachlaufenden
Rand des Torblatts koppelbaren und im Verlauf der Öffnungsbewegung vorspannbare Vorspanneinrichtung
zum Abbremsen der Öffnungsbewegung und zum Bereitstellen einer das Torblatt von der
Öffnungsstellung in die Schließstellung drängenden Vorspannkraft.
17. Tor nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspanneinrichtung eine sich etwa in Schwererichtung erstreckende und beispielsweise
als Expanderseil ausgeführte Zugfeder (500) aufweist, deren oberes Ende im Verlauf
der Öffnungsbewegung von einem im Bereich des bei der Öffnungsbewegung nachlaufenden
Rands des Torblatts angebrachten Mitnehmer erfasst und mitgeführt wird.
18. Tor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge mindestens eines Gelenkgliedes in einer in der Schließstellung parallel
zu den seitlichen Rändern des Torblatts verlaufenden Richtung mehr als 20 mm, vorzugsweise
mehr als 30 mm und/oder weniger als 400 mm beträgt.