[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Vorrichtung zum Schneiden der Primärisolation
einer Ader eines Starkstromkabels, insbesondere für Nennspannungen bis 1 kV sowie
zur Kontaktierung.
[0002] Die Vorrichtung ist insbesondere für Starkstromkabel im Niederspannungsbereich anwendbar,
um ein Mehrleiter-Kabel an ein anderes Mehrleiter-Kabel anzuschließen, wobei die Vorrichtung
den elektrischen Kontakt und die mechanische Verbindung zwischen den Adern der Kabel
herstellt, und zwar ohne vorheriges Abisolieren der betreffenden Kabel.
[0003] Über die erfindungsgemäße Vorrichtung wird im Montageendzustand Strom übertragen.
Ferner dient die Vorrichtung zur Erhöhung der Auszugskräfte.
[0004] Die Erfindung betrifft ferner eine primärisolationsdurchdringende Kontaktklemme mit
mindestens einer in einem Klemmkörper geführten Kontaktschraube und einer zumindest
bereichsweise der Stirnseite der Kontaktschraube gegenüberliegenden Vorrichtung zum
Schneiden der Primärisolation einer Ader eines Starkstromkabels insbesondere für Nennspannungen
bis 1 kV.
[0005] Vorrichtungen zum Anschließen eines durch einen äußeren Mantel isolierten elektrischen
Kabels an einen oder mehrere andere Leiter sind allgemein bekannt. Derartige Vorrichtungen
weisen häufig mindestens zwei Klemmbacken aus elektrisch leitendem Material auf, die
mit einem Klemmorgan verbunden sind, wobei diese Klemmbacken Zähne aufweisen, die
dazu bestimmt sind, die Isolierung beim Zusammenklemmen der beiden Klemmbacken zu
durchdringen, um eine elektrische Verbindung mit den elektrischen Leitern herzustellen.
In diesem Zusammenhang wird zum Beispiel auf die Druckschrift
DE 199 29 840 A1 verwiesen.
[0006] Ein Problem der aus dem Stand der Technik bekannten Anschlussvorrichtungen ist darin
zu sehen, dass diese häufig nicht dafür ausgelegt sind, einer für die bestimmte Anwendung
notwendigen und vorgegeben Auszugskraft standzuhalten.
[0007] Die Auszugskraft ist die kritische Kraft, die benötigt wird, um einen über eine Kontaktklemme
mit einem Kontakt verbundenen Leiter bei geöffneter Kontaktklemme aus dem Kontakt
zu ziehen. Die Auszugskraft ist ein Gütekriterium für eine beispielsweise mit einer
Kontaktklemme hergestellten mechanische und elektrische Verbindung zwischen zwei Leitern
und wird in der Regel im Rahmen einer ergänzenden Qualitätsprüfung mit Hilfe des sogenannten
Auszugstests ermittelt.
[0008] Andererseits kommen derzeit im Niederspannungsbereich eine Vielzahl unterschiedlicher
Starkstromkabel zum Einsatz, die sich insbesondere in deren Primärisolation unterscheiden.
Unter dem hier verwendeten Begriff "Primärisolation" ist die Isolation der einzelnen
Adern, insbesondere eines mehradrigen Kabels, wie beispielsweise eines vieradrigen
Kabels eines Energieversorgungsnetzes zu verstehen.
[0009] Diese Primärisolation besteht aus einem elektrisch isolierenden Material, insbesondere
Kunststoff und/oder Papier, wobei es jedoch häufig vorkommt, dass sich die für die
Primärisolation eingesetzten Kunststoffmaterialien von Kabel zu Kabel im Hinblick
auf das Kunststoffmaterial und/oder im Hinblick auf die Stärke (Dicke) der Kunststoffisolation
unterscheiden. Gerade in jüngster Zeit werden zunehmend Kabel eingesetzt, dessen Adern
mit nur einer relativ dünnen Primärisolation versehen sind, um so Material einsparen
zu können.
[0010] Abgesehen von den unterschiedlichen Stärken (Dicken) der als Primärisolation verwendeten
Kunststoffisolation weisen die üblicherweise als Primärisolation eingesetzten Kunststoff-
und/oder Papiermaterialien unterschiedliche mechanische und thermische Eigenschaften
auf, die einen Einfluss auf die für ein Eindringen und Durchdringen der Zähne einer
Kontaktklemme notwendige Kraft haben.
[0011] Da sich Starkstromkabel der hier berücksichtigten Art aufgrund der jeweiligen Anwendungsfälle
zum Teil signifikant in der Ausgestaltung ihrer Primärisolation (Dicke, Anzahl und
Material der Primärisolation bzw. der einzelnen Schichten der Primärisolation) unterscheiden,
ist eine Herausforderung darin zu sehen, ein Werkzeug beispielsweise in Gestalt einer
Kontaktklemme anzugeben, welches bzw. welche in einer möglichst effizienten Weise
an unterschiedlich ausgeführte Primärisolationen anpassbar ist, um die Primärisolation
wirksam durchdringen und die Ader bzw. den Innenleiter des Starkstromkabels galvanisch
kontaktieren zu können.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zum
Schneiden der Primärisolation einer Ader eines Stromkabels, insbesondere Starkstromkabels
im Niederspannungsbereich, sowie eine primärisolationsdurchdringende Kontaktklemme
mit solch einer Schneidvorrichtung anzugeben, wobei das zu bearbeitende Kabel exakt
gehalten werden kann, und wobei auch bei unterschiedlich dicken Primärisolierungen
des Leiters sowie bei unterschiedlichen Materialien der Primärisolation des Leiters
stets wirkungsvoll Kontaktierungsstellen in den Leiter eingebracht werden können.
[0013] Insbesondere soll eine Anschlussvorrichtung eines Kabels, insbesondere für den Niederspannungsbereich
angegeben werden, die einfacher in der Konstruktion und weniger kostspielig in der
Herstellung ist als die bekannten Vorrichtungen, wobei sie eine vollkommen sichere
elektrische Verbindung vom elektrischen und vom mechanischen Standpunkt aus garantieren
soll.
[0014] Im Hinblick auf die Schneidvorrichtung wird diese Aufgabe durch die Gegenstände der
nebengeordneten Patentansprüche 1 und 3 gelöst, wobei vorteilhafte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung in den abhängigen Ansprüchen 2 und 4 bis
10 angegeben sind.
[0015] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird ferner durch eine primärisolationsdurchdringende
Kontaktklemme gemäß dem Gegenstand des nebengeordneten Patentanspruches 11 gelöst.
[0016] Demgemäß betrifft die Erfindung insbesondere eine Vorrichtung zum Schneiden der Schichten
einer Ader eines Stromkabels, insbesondere Starkstromkabels, wobei die Schneidvorrichtung
eine Einstechmesseranordnung in Form eines Zahnbettes aufweist. Erfindungsgemäß ist
insbesondere vorgesehen, dass das Zahnbett der Einstechmesseranordnung eine Schneidgeometrie
aufweist, welche zumindest bereichsweise gebildet wird durch eine Überlagerung von
mindestens zwei in dem Körper des Zahnbettes eingebrachten Gewinden mit unterschiedlichen
Gewinde-Kenngrößen.
[0017] Hierbei unterscheiden sich die mindestens zwei in dem Körper des Zahnbettes eingebrachten
Gewinde insbesondere durch mindestens eine der nachfolgend aufgeführten Gewinde-Kenngrößen:
- Anzahl der Gewindegänge;
- Gewindesteigung;
- Steigungswinkel;
- Flankenform;
- Flankendurchmesser;
- linksgängiges oder rechtsgängiges Gewinde; und/oder
- Gewindetiefe.
[0018] Unter dem hier verwendeten Begriff "Gewinde" ist allgemein eine profilierte Einkerbung
zu verstehen, die fortlaufend wendelartig, d.h. als Schraubenlinie, in dem Körper
des Zahnbettes verläuft. Diese fortlaufende Vertiefung wird hier als "Gewindegang"
auf dem Körper des Zahnbettes bezeichnet.
[0019] Die Gewinde, welche die Schneidgeometrie des Zahnbettes ausbilden, sind vorzugsweise
spanend erzeugt, wobei allerdings auch eine spanlose (umformende) Ausbildung der Gewinde
denkbar ist.
[0020] Gemäß einem weiteren Aspekt (siehe den nebengeordneten Patentanspruch 3) betrifft
die Erfindung eine Vorrichtung zum Schneiden der Schichten einer Ader eines Stromkabels,
insbesondere Starkstromkabels, wobei die Vorrichtung eine Einstechmesseranordnung
in Form eines Zahnbettes aufweist, und wobei das Zahnbett eine Schneidgeometrie aufweist,
welche zumindest bereichsweise gebildet wird durch eine Überlagerung von mindestens
zwei in den Körper des Zahnbettes eingebrachten Gewinden, welche zumindest bereichsweise
gegenläufig ausgeführt sind.
[0021] Auch bei diesem Aspekt der Erfindung ist es grundsätzlich denkbar, dass sich die
mindestens zwei in dem Körper des Zahnbettes eingebrachten Gewinde durch mindestens
eine der oben genannten Gewinde-Kenngrößen unterscheiden.
[0022] Die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass
auch auf Dauer ein verbessertes Kontaktverhältnis und eine verbesserte Kontaktierung
der Ader des Stromkabels mit Hilfe der speziellen Schneidgeometrie des Zahnbettes
realisierbar ist. Durch eine geeignete Wahl der Gewinde-Kenngrößen eignet sich die
Schneidvorrichtung für unterschiedlich stark isolierte Stromkabel und insbesondere
auch für Stromkabel mit unterschiedlich harten und unterschiedlich dicken Primärisolierungen.
Dabei kann die Schneidvorrichtung mit einer einzigen, insbesondere spanabhebenden,
Anlage gefertigt werden, und zwar mit unterschiedlichen Schneidgeometrien, indem in
den Körper des Zahnbettes Gewinde mit unterschiedlichen Gewinde-Kenngrößen und/oder
mit unterschiedlichen Laufrichtungen ausgeführt werden.
[0023] Die Erfindung betrifft ferner eine primärisolationsdurchdringende Kontaktklemme mit
mindestens einer in einem Klemmkörper geführten Kontaktschraube und einer zumindest
bereichsweise der Stirnseite der Kontaktschraube gegenüberliegenden Schneidvorrichtung
der zuvor genannten Art. Es kann sich hierbei insbesondere um eine Verbindungsklemme
handeln, die also zum Verbinden zweier isolierter Kabelleiter dient. Die Erfindung
ist aber auch bei einer Abzweigklemme anwendbar.
[0024] Die Kontaktschraube kann eine Frässchraube sein, also eine Schraube, an deren Stirnseite
Schneiden und Schlitze vorgesehen sind, um die Isolation der Kabelleiter abzufräsen
und das abgefräste Material abzuführen. Auch Dorne oder Ringschneiden sind geeignet.
[0025] Im Unterschied zu an sich bekannten Kontaktklemmen dieser Art kommt bei der erfindungsgemäßen
Kontaktklemme eine speziell ausgeführte Zahnung zum Einsatz, welche der Stirnseite
der Kontaktschraube gegenüberliegt. Im Einzelnen besteht die Zahnung aus fest in den
Körper des Zahnbettes (wie beispielsweise im Klemmkörper) angeordneten Zähnen bzw.
Schneiden, dessen Geometrie zumindest bereichsweise durch eine Überlagerung von mindestens
zwei in den Körper des Zahnbettes eingebrachten Gewinden mit unterschiedlichen Gewinde-Kenngrößen
gebildet wird.
[0026] Alternativ hierzu ist es aber auch denkbar, wenn das Zahnbett eine Schneidgeometrie
aufweist, welche zumindest bereichsweise durch eine Überlagerung von mindestens zwei
in den Körper des Zahnbettes eingebrachten Gewinden, die zumindest bereichsweise gegenläufig
aufgeführt sind, gebildet wird.
[0027] Auf diese Weise kann die Schneidgeometrie des Zahnbettes optimal an die jeweilige
Anwendung angepasst werden. Dadurch ergeben sich verbesserte Kontaktverhältnisse auch
für unterschiedlich stark primärisolierte Adern eines Kabels.
[0028] Gemäß Ausführungsformen der Erfindung ist die Schneidgeometrie des Zahnbettes durch
eine Überlagerung eines ersten Gewindes und eines zweiten Gewindes gebildet, wobei
das erste Gewinde erste Flanken und das zweite Gewinde zweite Flanken aufweist, wobei
die ersten Flanken parallel zueinander verlaufen und erste Schneiden der Schneidgeometrie
bilden, und wobei die zweiten Flanken parallel zueinander verlaufen und Zweitschneiden
der Schneid-geometrie bilden. Insbesondere ist es in diesem Zusammenhang vorgesehen,
dass die ersten und zweiten Schneiden der Schneidgeometrie zueinander schräg verlaufen.
[0029] Vorzugsweise sind die Flanken des ersten/oder zweiten Gewindes als Spitzflanken ausgebildet,
so dass auch besonders harte und/oder dicke (starke) Kabelisolierungen mit einem verhältnismäßig
geringen Kontaktdruck durchdrungen werden können.
[0030] Selbstverständlich sind aber auch andere Flankengeometrien denkbar, wie beispielsweise
Trapezflanken.
[0031] In bevorzugter Weise ist das Zahnbett zumindest bereichsweise zylindrisch ausgebildet.
Alternativ hierzu sind aber auch Verbinder bzw. Zahnbetten mit nicht zylindrischer
oder nicht runder Innengeometrie denkbar.
[0032] Das Zahnbett dient insbesondere dazu, das zu kontaktierende bzw. zu bearbeitende
Stromkabel, insbesondere Starkstromkabel führend aufzunehmen. Auf diese Weise kann
beim Kontaktieren bzw. Bearbeiten des Stromkabels dieses exakt gehalten werden.
[0033] Die erfindungsgemäße primärisolationsdurchdringende Kontaktklemme ist insbesondere
für isolierte Leiter, die ggf. unter Spannung montiert werden, geeignet.
[0034] Bei der Kontaktierung eines isolierten Leiters wird das Zahnbett mit der speziellen
Schneidgeometrie über die Kontaktschraube in die Isolation des Leiters eingedrückt.
[0035] Die spezielle Schneidgeometrie des Zahnbettes erlaubt insbesondere das Ausbilden
einer "aggressiven" Zahngeometrie, die nicht nur ein sicheres Durchdringen der Primärisolation
unterschiedlicher Art gewährleistet, sondern auch ein hinreichend tiefes Penetrieren
in die Ader des Stromkabels sicherstellt. Infolgedessen die erfindungsgemäße Vorrichtung
nicht nur für Kabel mit unterschiedlichen Primärisolationen einsetzbar ist, sondern
zudem eine erhöhte (kritische) Auszugskraft garantiert, da durch die spezielle Zahngeometrie
eine erhöhte mechanische Fixierung mit der entsprechenden Ader des Stromkabels sichergestellt
ist.
[0036] Schlussendlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Zahnbettes
einer primärisolationsdurchdringenden Kontaktklemme, wobei zunächst ein Grundkörper
insbesondere aus Metall bereitgestellt wird und eine Kernbohrung in den Grundkörper
eingebracht wird. Anschließend werden ein erstes und ein zweites Gewinde in die Kernbohrung
eingebracht. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass sich das erste und das zweite
Gewinde zumindest bereichsweise überlagern und unterschiedliche Gewinde-Kenngrößen
aufweisen und/oder zumindest bereichsweise gegenläufig ausgeführt sind.
[0037] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen
an Hand von exemplarischen Ausführungsformen näher beschrieben. Es zeigen:
- FIG. 1
- schematisch eine Längsschnittansicht durch eine exemplarische Ausführungsform der
erfindungsgemäßen primärisolationsdurchdringenden Kontaktklemme;
- FIG. 2
- schematisch einen Querschnitt durch ein bei der Kontaktklemme gemäß FIG. 1 zum Einsatz
kommendes Kontaktelement in größerem Maßstab; und
- FIG. 3a bis 3e
- schematisch und in einer isometrischen Ansicht jeweils ein vorgefertigtes Halbfabrikat
zur Herstellung eines Kontaktelements für eine Kontaktklemme gemäß der vorliegenden
Erfindung.
[0038] In FIG. 1 ist schematisch in einer Längsschnittansicht eine exemplarische Ausführungsform
einer primärisolationsdurchdringenden Kontaktklemme 1 für isolierte Kabelleiter (in
FIG. 1 nicht dargestellt) gezeigt. Die Kontaktklemme 1 dieser Ausführungsform weist
mindestens eine in einem Klemmkörper 2 geführte Kontaktschraube 3 und eine zumindest
bereichsweise der Stirnseite 4 der Kontaktschraube 3 gegenüberliegende Schneidvorrichtung
5 auf. Diese Schneidvorrichtung 5 wird gelegentlich auch als "Kontaktelement" bezeichnet.
[0039] Der Klemmkörper 2 der Kontaktklemme 1 kann - wie in FIG. 1 dargestellt - aus einer
hohlzylindrischen Hülse bestehen, in welcher entsprechende Gewindelöcher ausgebildet
sind, in denen die Kontaktschrauben 3 geführt sind. Die Kontaktschrauben 3 können
an ihrer Stirnseite 4 mit Frässchlitzen versehen sein, obwohl dies nicht erfindungswesentlich
ist.
[0040] Jeder Kontaktschraube 3 liegt eine Schneidvorrichtung 5 in Gestalt eines Kontaktelements
gegenüber, welches beispielsweise die Form eines kleinen Töpfchens oder Napfes mit
einem Zahnbett aufweist. Das Zahnbett umfasst eine Schneidgeometrie, wie sie anschließend
unter Bezugnahme auf die Darstellung in FIG. 3a bis FIG. 3e anhand von Ausführungsbeispielen
näher beschrieben wird.
[0041] Das Kontaktelement 5 kann vorzugsweise aus einer Kupferlegierung bestehen, so dass
sich eine gewisse Eigenfederung ergibt. Selbstverständlich sind aber auch andere Materialien
denkbar, wie beispielsweise Aluminium.
[0042] Die Schneidgeometrie des Zahnbettes der Kontaktelemente 5 ist zumindest bereichsweise
durch eine Überlagerung von zwei in den Körper des Zahnbettes eingebrachten Gewinden
mit unterschiedlichen Gewinde-Kenngrößen gebildet. Insbesondere ist bei den in FIG.
3a bis FIG. 3e gezeigten Halbwerkzeugen 7 vorgesehen, dass die Schneidgeometrie des
Zahnbettes zumindest bereichsweise durch eine Überlagerung von zwei in den Körper
des Zahnbettes eingebrachten Gewinden 6a, 6b gebildet wird, wobei diese Gewinde 6a,
6b zumindest bereichsweise gegenläufig ausgeführt sind.
[0043] Im Einzelnen wird bei dem Halbfabrikat 7 gemäß FIG. 3a die Schneidgeometrie durch
ein erstes linksläufiges Gewinde 6a mit 5 mm Steigung und drei Gängen sowie durch
ein zweites rechtsläufiges Gewinde 6b mit 5 mm Steigung und drei Gängen gebildet.
[0044] Bei der Ausführungsform gemäß FIG. 3b ist die Schneidgeometrie in dem Halbfabrikat
7 gebildet durch ein erstes linksläufiges Gewinde 6a mit 7 mm Steigung sowie ein zweites
rechtsläufiges Gewinde 6b mit 8 mm Steigung und sechs Gängen.
[0045] Bei der Ausführungsform gemäß FIG. 3c ist die Schneidgeometrie in dem Halbfabrikat
7 durch ein erstes linksläufiges Gewinde 6a mit 20 mm Steigung und ein zweites rechtsläufiges
Gewinde 6b mit 20 mm Steigung und drei Gängen gebildet.
[0046] Bei der Ausführungsform gemäß FIG. 3d kommt eine Überlagerung von linksläufigen und
rechtsläufigen Gewinden 6a, 6b mit jeweils 10 mm Steigung und bei der Ausführungsform
gemäß FIG. 3e eine Überlagerung von linksläufigen und rechtsläufigen Gewinden 6a,
6b mit jeweils 15 mm Steigung zum Einsatz.
[0047] Die Halbfabrikate 7, wie sie schematisch in den FIG. 3a bis 3e gezeigt sind, lassen
sich mit einer einzigen spanabhebenden Vorrichtung herstellen, wobei sich durch Variation
der Gewindegänge, der Gewindesteigung, der Steigungswinkel, der Flankenform, der Flankendurchmesser
und/oder der Gewindetiefe unterschiedliche Schneidgeometrien und insbesondere an die
jeweilige Anwendung der Kontaktklemme 1 angepasste Schneidgeometrien realisieren lassen.
[0048] Die Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsformen beschränkt,
sondern ergibt sich aus einer Zusammenschau sämtlicher hier offenbarter Merkmale.
[0049] Die erfindungsgemäße Kontaktklemme 1 ist insbesondere auch für Kabelleiter verschiedener
Durchmesser geeignet.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Kontaktklemme
- 2
- Klemmkörper
- 3
- Kontaktschraube
- 4
- Stirnseite der Kontaktschraube
- 5
- Schneidvorrichtung/Kontaktelement
- 6a
- erstes Gewinde der Schneidgeometrie der Schneidvorrichtung
- 6b
- zweites Gewinde der Schneidgeometrie der Schneidvorrichtung
- 7
- Halbfabrikat zur Herstellung der Schneidvorrichtung
1. Vorrichtung zum Schneiden der Primärisolation einer Ader eines Stromkabels, insbesondere
Starkstromkabels für Nennspannungen bis 1 kV, wobei die Vorrichtung eine Einstechmesseranordnung
in Form eines Zahnbettes aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zahnbett eine Schneidgeometrie aufweist, welche zumindest bereichsweise gebildet
wird durch eine Überlagerung von mindestens zwei in den Körper des Zahnbettes eingebrachten
Gewinden (6a, 6b) mit unterschiedlichen Gewinde-Kenngrößen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
wobei sich die mindestens zwei in dem Körper des Zahnbettes eingebrachten Gewinde
(6a, 6b) durch mindestens eine der nachfolgenden Gewinde-Kenngrößen unterscheiden:
- Anzahl der Gewindegänge;
- Gewindesteigung;
- Steigungswinkel;
- Flankenform;
- Flankendurchmesser;
- linksgängiges oder rechtsgängiges Gewinde; und/oder
- Gewindetiefe.
3. Vorrichtung zum Schneiden der Schichten einer Ader eines Stromkabels, insbesondere
Starkstromkabels, wobei die Vorrichtung eine Einstechmesseranordnung in Form eines
Zahnbettes aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zahnbett eine Schneidgeometrie aufweist, welche zumindest bereichsweise gebildet
wird durch eine Überlagerung von mindestens zwei in den Körper des Zahnbettes eingebrachten
Gewinden (6a, 6b), welche zumindest bereichsweise gegenläufig ausgeführt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
wobei sich die mindestens zwei in den Körper des Zahnbettes eingebrachten Gewinde
(6a, 6b) ferner durch mindestens eine der nachfolgenden Gewinde-Kenngrößen unterscheiden:
- Anzahl der Gewindegänge;
- Gewindesteigung;
- Steigungswinkel;
- Flankenform;
- Flankendurchmesser;
- linksgängiges oder rechtsgängiges Gewinde; und/oder
- Gewindetiefe.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei ein erstes Gewinde (6a) der mindestens zwei in den Körper des Zahnbettes eingebrachten
Gewinde (6a, 6b) erste Flanken und ein zweites Gewinde (6b) der mindestens zwei in
den Körper des Zahnbettes eingebrachten Gewinde (6a, 6b) zweite Flanken aufweist,
wobei die ersten Flanken parallel zueinander verlaufen und erste Schneiden bilden,
und wobei die zweiten Flanken parallel zueinander verlaufen und zweite Schneiden bilden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
wobei die ersten und zweiten Schneiden zueinander schräg verlaufen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
wobei die ersten und/oder die zweiten Flanken als Spitzflanken ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
wobei mindestens eine Flanke der ersten und zweiten Flanken als Trapezflanke ausgeführt
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei das Zahnbett zumindest bereichsweise zylindrisch ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
wobei mindestens ein in den Körper des Zahnbettes eingebrachtes Gewinde (6a, 6b) und
vorzugsweise alle in den Körper des Zahnbettes eingebrachten Gewinde (6a, 6b) über
ein zerspanendes Fertigungsverfahren in den Körper des Zahnbettes eingebracht sind.
11. Isolationsdurchdringende Kontaktklemme (1) mit mindestens einer in einem Klemmkörper
(2) geführten Kontaktschraube (3) und einer zumindest bereichsweise der Stirnseite
(4) der Kontaktschraube (3) gegenüberliegenden Vorrichtung zum Schneiden der Schichten
einer Ader eines Stromkabels, insbesondere Starkstromkabels, wobei die Vorrichtung
eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 ist.
12. Kontaktklemme (1) nach Anspruch 11,
wobei das Zahnbett eine der Stirnseite (4) der Kontaktschraube (3) gegenüberliegende,
zumindest bereichsweise konkav ausgeführte Oberfläche aufweist, in welcher die Schneidgeometrie
eingebracht ist.
13. Verfahren zum Herstellen eines Zahnbettes einer isolationsdurchdringenden Kontaktklemme
(1), insbesondere einer isolationsdurchdringenden Kontaktklemme (1) nach Anspruch
11 oder 12,
wobei das Verfahren die folgenden Verfahrensschritte aufweist:
- Bereitstellen eines Grundkörpers, insbesondere aus Metall;
- Einbringen einer Kernbohrung in den Grundkörper;
- Einbringen eines ersten Gewindes (6a) in die Kernbohrung; und
- Einbringen eines zweiten Gewindes (6b) in die Kernbohrung;
wobei sich das erste und das zweite Gewinde (6a, 6b) zumindest bereichsweise überlagern
und unterschiedliche Gewinde-Kenngrößen aufweisen; und/oder
wobei sich das erste und das zweite Gewinde (6a, 6b) zumindest bereichsweise überlagern
und zumindest bereichsweise gegenläufig ausgeführt sind.