Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung geht aus von einer Behandlungslinie für ein flaches, langgestrecktes
heißes Walzgut aus Metall,
- wobei die Behandlungslinie eine Fertigstraße zum Walzen des Walzguts aufweist,
- wobei die Behandlungslinie eine Kühleinrichtung aufweist,
- wobei die Kühleinrichtung der Fertigstraße vorgeordnet ist, der Fertigstraße nachgeordnet
ist oder innerhalb der Fertigstraße angeordnet ist
- wobei die Kühleinrichtung einen ersten Kühlbalken aufweist, der sich in Breitenrichtung
des Walzguts gesehen vollständig über das Walzgut erstreckt,
- wobei der erste Kühlbalken zum Walzgut hin mehrere erste Kühlmittelauslässe aufweist,
mittels derer Wasser auf das Walzgut aufgebracht wird,
- wobei die ersten Kühlmittelauslässe im ersten Kühlbalken ortsfest in mindestens einer
sich in Breitenrichtung des Walzguts erstreckenden Reihe angeordnet sind und in Breitenrichtung
des Walzguts gesehen innerhalb der jeweiligen Reihe jeweils einen vorbestimmten Abstand
voneinander aufweisen,
- wobei die ersten Kühlmittelauslässe als Vollstrahldüsen ausgebildet sind, aus denen
im Betrieb ein Vollstrahl mit einem jeweiligen in sich zusammenhängenden Querschnitt
austritt,
- wobei die Querschnitte der Vollstrahlen jeweils eine konvexe Hülle aufweisen.
[0002] Der Begriff "Metall" im Sinne der vorliegenden Erfindung soll zum einen elementare
Metalle wie beispielsweise Aluminium oder Kupfer umfassen. Zum anderen soll der Begriff
"Metall" aber auch gängige Metalllegierungen mit umfassen. Beispielsweise kann das
Walzgut insbesondere aus Stahl, Aluminium bzw. eine Aluminiumlegierung oder im Einzelfall
auch aus Messing bestehen. Das flache, langgestreckte Walzgut kann alternativ als
Band (englisch: strip) oder als Grobblech (englisch: plate) ausgebildet sein.
[0003] In der Fertigstraße wird das Walzgut von einer Anfangsdicke auf eine Enddicke gewalzt.
Die Fertigstraße weist üblicherweise mehrere Walzgerüste auf, die hintereinander angeordnet
sind, so dass sie von dem Walzgut mit einer einheitlichen Transportrichtung durchlaufen
werden. Im Einzelfall kann aber auch ein reversierendes Walzen erfolgen. In der nachfolgenden
Kühlstrecke wird das Walzgut auf eine Zieltemperatur gekühlt. Oftmals wird versucht,
einen vorgegebenen zeitlichen Temperaturverlauf exakt einzustellen. Weiterhin kann
der Fertigstraße eine Kühleinrichtung vorgeordnet sein, um die Temperatur eines in
die Fertigstraße einlaufenden, noch nicht gewalzten Bandes einstellen zu können. Auch
können zwischen den Walzgerüsten der Fertigstraße sogenannte Zwischengerüstkühlungen
angeordnet sein.
Stand der Technik
[0004] Derartige Behandlungslinien sind allgemein bekannt. Insbesondere ist üblicherweise
Warmwalzwerken - sei es in Form isolierter Walzstraßen, sei es in Form von Gießwalzanlagen
- üblicherweise eine Kühlstrecke nachgeordnet. Die Kühlstrecke kann, je nach Lage
des Einzelfalls, als Laminarkühlstrecke und/oder als Kühlung mit einem sogenannten
Wasservorhang und/oder als Spritzwasserkühlung und/oder als Intensivkühlung ausgebildet
sein. Gleiches gilt für Kühleinrichtungen vor der Fertigstraße oder innerhalb der
Fertigstraße. In allen Fällen wird über die Breite des zu kühlenden Walzguts Wasser
auf das zu kühlende Walzgut aufgebracht.
[0005] Mit Ausnahme der Ausgestaltung als sogenannter Wasservorhang - hier ist eine einzige
"Düse" vorhanden, die sich über die gesamte Breite des Walzguts erstreckt - weist
der erste Kühlbalken eine Anzahl von Kühlmittelauslässen auf, die in Breitenrichtung
des Walzguts gesehen in einem vorbestimmten Abstand voneinander angeordnet sind, meist
in einem festen Raster von beispielsweise 5 cm. Das Wasser wird mittels des ersten
Kühlbalkens von oben oder von unten auf das flache Walzgut aufgebracht. Zumindest
im Falle einer der Fertigstraße nachgeordneten Kühlstrecke sind sowohl oberhalb als
auch unterhalb des Walzguts in Transportrichtung des flachen Walzguts gesehen jeweils
mehrere Kühlbalken angeordnet.
[0006] Die Kühlmittelauslässe können auf verschiedene Art und Weise ausgebildet sein.
[0007] So ist beispielsweise eine Ausbildung als Spritzdüsen bekannt, oftmals auch als Fächerdüsen
bezeichnet. Fächerdüsen bringen das Wasser in einem Strahl auf das flache Walzgut
auf, der von der jeweiligen Spritzdüse ausgesehen zumindest in einer Richtung einen
nennenswerten Öffnungswinkel aufweist, oftmals 50° und mehr. Bei der Verwendung von
Fächerdüsen ergibt sich über die Breite des flachen Walzguts gesehen oftmals eine
deutlich ungleichmäßige Kühlwirkung.
[0008] Es ist weiterhin auch eine Ausbildung als Sprühdüsen bekannt. Sprühdüsen zerstäuben
das Wasser. Sie weisen daher eine relativ geringe Kühlwirkung auf. Darüber hinaus
ist auch diese Kühlwirkung über die Breite des flachen Walzguts gesehen ungleichmäßig.
[0009] Meist sind die Kühlmittelauslässe als Vollstrahldüsen ausgebildet. Dies gilt sowohl
bei einer Ausgestaltung der Kühleinrichtung als laminar arbeitende Kühleinrichtung
als auch bei einer Ausgestaltung der Kühleinrichtung als Intensivkühlung. Bei Vollstrahldüsen
tritt das Wasser in Form eines kompakten Strahls (Vollstrahl oder Prallstrahl genannt)
aus der jeweiligen Vollstrahldüse aus. Der Vollstrahl weist nur einen geringen oder
keinen Öffnungswinkel auf. Vollstrahldüsen sind also Düsen, aus denen das Wasser in
einem Strahl austritt, der sich nicht oder zumindest nur geringfügig aufweitet. Ein
Strahlöffnungswinkel, den der aus der jeweiligen Vollstrahldüse austretende Wasserstrahl
aufweist, liegt in der Regel maximal bei 5°, oftmals bei nur 3° oder nur 2° oder sogar
einem noch geringeren Wert.
[0010] Auch bei Vollstrahldüsen ist die Kühlung des flachen Walzguts in dem Bereich, in
dem die Strahlen auf das flache Walzgut auftreffen, höher als in den Bereichen dazwischen.
Auch bei der Verwendung von Vollstrahldüsen ergibt sich somit eine ungleichmäßige
Bandkühlung. In der Gesamtbewertung weisen Vollstrahldüsen aber - verglichen mit den
anderen Düsenarten - die meisten Vorteile und die wenigsten Nachteile auf. In der
Regel werden in Kühleinrichtungen daher Vollstrahldüsen verwendet.
[0011] Die Materialeigenschaften des flachen Walzguts werden in erheblichem Umfang durch
den zeitlichen Verlauf der Kühlung in der Kühleinrichtung beeinflusst, insbesondere
in einer der Fertigstraße nachgeordneten Kühlstrecke. Ist die Kühlung über die Walzgutbreite
gesehen ungleichmäßig, so ergeben sich auch ungleichmäßige Materialeigenschaften.
In manchen Fällen können diese Schwankungen hingenommen werden. In anderen Fällen
sind sie störend. Weiterhin kann die ungleichmäßige Kühlung auch Planheitsfehler hervorrufen.
[0012] Innerhalb von Kühlstrecken (also Kühleinrichtungen, die der Fertigstraße nachgeordnet
sind) wird meist versucht, die Probleme dadurch zu minimieren, dass die Kühlmittelauslässe
von in Transportrichtung des Walzguts aufeinanderfolgenden Kühlbalken bzw. innerhalb
eines jeweiligen Kühlbalkens die Kühlmittelauslässe der verschiedenen Reihen an Kühlmittelauslässen
gegeneinander versetzt sind. Insbesondere können bei jeweils nur eine Reihe von Kühlmittelauslässen
pro Kühlbalken beispielsweise die Kühlmittelauslässe eines bestimmten Kühlbalkens
in Breitenrichtung des flachen Walzguts gesehen jeweils mittig zwischen den Kühlmittelauslässen
des Kühlbalkens angeordnet sein, der dem betreffenden Kühlbalken in Transportrichtung
des flachen Walzguts gesehen unmittelbar vorgeordnet ist. Damit können die Probleme
des Standes der Technik zwar verringert, aber nicht beseitigt werden.
[0013] Aus der
KR 101 394 447 B1 ist eine Behandlungslinie für ein flaches, langgestrecktes heißes Walzgut aus Metall
bekannt, die zum Walzen des Walzguts eine Vorstraße und eine Fertigstraße aufweist.
Zwischen der Vorstraße und der Fertigstraße ist eine Kühlstrecke angeordnet. Die Kühlstrecke
weist einen einzelnen Kühlbalken auf, der sich in Breitenrichtung des Walzguts gesehen
vollständig über das Walzgut erstreckt. Der Kühlbalken kann zum Walzgut hin mehrere
Aufbringeinrichtungen aufweisen, die ihrerseits jeweils mehrere Kühlmittelauslässe
aufweisen. Die Aufbringeinrichtungen sind unabhängig voneinander in Breitenrichtung
des Walzguts gesehen positionierbar. Weiterhin ist vor dem Kühlen des heißen Walzguts
für jede Aufbringeinrichtung wählbar, mittels welchen der jeweiligen Kühlmittelauslässe
Wasser auf das Walzgut aufgebracht werden soll. Die Kühlmittelauslässe weisen verschiedene
Düsenformen auf. Eine der Düsenformen weist einen nach Art der Kanten eines Rechtecks
umlaufenden Streifen auf.
Zusammenfassung der Erfindung
[0014] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen,
mittels derer eine verbesserte Kühlung des flachen Walzguts nach dem Walzen in der
Fertigstraße erreicht werden kann.
[0015] Die Aufgabe wird durch eine Behandlungslinie mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Behandlungslinie sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche
2 bis 12.
[0016] Erfindungsgemäß wird eine Behandlungslinie der eingangs genannten Art dadurch ausgestaltet,
dass die jeweilige konvexe Hülle mindestens einen Bereich enthält, der im jeweiligen
Vollstrahl selbst nicht enthalten ist.
[0017] Dadurch kann erreicht werden, dass einerseits die Art und Weise der Aufbringung des
Wassers auf das flache Walzgut - nämlich als Vollstrahl - beibehalten werden kann,
das Wasser aber insbesondere in Breitenrichtung des Walzguts gesehen über einen größeren
Bereich aufgebracht werden kann. Dadurch kann die Kühlung vergleichmäßigt werden.
[0018] Es ist möglich, dass der erste Kühlbalken als Intensivkühlbalken ausgebildet ist.
In diesem Fall tritt das Wasser aus den ersten Kühlmittelauslässen des ersten Kühlbalkens
mit einem Druck von mindestens 1 bar aus, insbesondere mit einem Druck, der zwischen
1,5 bar und 4 bar liegt. Alternativ ist es möglich, dass der erste Kühlbalken als
Laminarkühlbalken ausgebildet ist. In diesem Fall tritt das Wasser aus den ersten
Kühlmittelauslässen des ersten Kühlbalkens mit einem Druck von maximal 0,5 bar aus,
insbesondere mit einem Druck, der zwischen 0,1 bar und 0,4 bar liegt.
[0019] Es ist möglich, dass die Querschnitte der Vollstrahlen jeweils ringförmig geschlossen
sind. In diesem Fall umgeben Querschnitte der Vollstrahlen somit jeweils einen Bereich,
der in der Querschnittsebene gesehen vollständig vom Querschnitt des jeweiligen Vollstrahls
umschlossen ist. Dieser Bereich ist zwar Bestandteil der konvexen Hülle des jeweiligen
Vollstrahls, aber nicht Bestandteil des Querschnitts des jeweiligen Vollstrahls selbst.
Alternativ ist es möglich, dass die Querschnitte der Vollstrahlen jeweils als Teil
eines jeweiligen Kreisrings ausgebildet sind. Der jeweilige Kreisring kann sich insbesondere
über einen jeweiligen Winkel von mindestens 90° und maximal 270° erstrecken, meist
etwa 150° bis 210°.
[0020] Alternativ ist es möglich, dass die Querschnitte der Vollstrahlen jeweils V-förmig
oder zickzackförmig ausgebildet sind. Zickzackformen sind beispielsweise eine N-Form
oder eine W-Form. Je weniger Knickpunkte der Querschnitt aufweist, desto bevorzugter
wird die jeweilige Form realisiert.
[0021] Die jeweilige konvexe Hülle weist in der Querschnittsebene gesehen eine maximale
Erstreckung auf. Der jeweilige Querschnitt weist in der Querschnittsebene gesehen
eine maximale effektive Breite auf. Vorzugsweise ist das Verhältnis der maximalen
Erstreckung zur maximalen effektiven Breite größer als 3:1, insbesondere größer als
5:1.
[0022] In vielen Fällen umfasst die Kühleinrichtung - zusätzlich zu dem ersten Kühlbalken
- mindestens einen zweiten Kühlbalken. Insbesondere bei einer der Fertigstraße nachgeordneten
Kühleinrichtungen (d.h. bei einer Kühlstrecke) ist dies in der Regel der Fall. Die
zweiten Kühlbalken erstrecken sich in diesem Fall - ebenso wie der erste Kühlbalken
- in Breitenrichtung des Walzguts gesehen vollständig über das Walzgut. Auch weisen
sie - ebenso wie der erste Kühlbalken - zum Walzgut hin jeweils mehrere Kühlmittelauslässe
auf, mittels derer Wasser auf das Walzgut aufgebracht wird. Die zweiten Kühlmittelauslässe
sind im zweiten Kühlbalken ortsfest in mindestens einer sich in Breitenrichtung des
Walzguts erstreckenden Reihe angeordnet. Innerhalb der jeweiligen Reihe weisen die
zweiten Kühlmittelauslässe jeweils einen vorbestimmten Abstand voneinander auf. Die
zweiten Kühlbalken sind aber in Transportrichtung des Walzguts gesehen hinter dem
ersten Kühlbalken angeordnet. Das Walzgut wird also zuerst mittels des ersten Kühlbalkens
gekühlt, danach mittels der zweiten Kühlbalken.
[0023] Vorzugsweise sind die zweiten Kühlmittelauslässe mindestens eines der zweiten Kühlbalken
in Breitenrichtung des Walzguts gesehen zwischen den Kühlmittelauslässen des ersten
Kühlbalkens angeordnet. Dadurch können verbleibende Ungleichmäßigkeiten bei der Kühlung
mittels des ersten Kühlbalkens gut ausgeglichen werden. Bei diesem zweiten Kühlbalken
kann es sich insbesondere um denjenigen Kühlbalken handeln, der dem ersten Kühlbalken
in Transportrichtung des Walzguts gesehen unmittelbar nachgeordnet ist.
[0024] Es ist möglich, dass die zweiten Kühlmittelauslässe mindestens eines der zweiten
Kühlbalken als Vollstrahldüsen ausgebildet sind, aus denen im Betrieb ein Vollstrahl
mit einem jeweiligen Querschnitt austritt. In diesem Fall können die Querschnitte
dieser Vollstrahlen jeweils eine konvexe Hülle aufweisen und kann weiterhin diese
jeweilige konvexe Hülle mindestens einen Bereich enthalten, der im jeweiligen Vollstrahl
selbst nicht enthalten ist. Dadurch können bezüglich des entsprechenden zweiten Kühlbalkens
dieselben Vorteile erreicht werden wie bezüglich des ersten Kühlbalkens.
[0025] Alternativ ist es möglich, dass die zweiten Kühlmittelauslässe mindestens eines der
zweiten Kühlbalken zwar als Vollstrahldüsen ausgebildet sind, aus denen im Betrieb
ein Vollstrahl mit einem jeweiligen Querschnitt austritt, wobei die Querschnitte dieser
Vollstrahlen zwar jeweils eine konvexe Hülle aufweisen, diese jeweilige konvexe Hülle
jedoch mit dem Querschnitt des jeweiligen Vollstrahls übereinstimmt. In diesem Fall
sind die Vollstrahldüsen des entsprechenden zweiten Kühlbalkens auf konventionelle
Art und Weise ausgebildet.
[0026] Ebenso ist es auch möglich, dass die zweiten Kühlmittelauslässe mindestens eines
der zweiten Kühlbalken als Fächerdüsen oder Sprühdüsen ausgebildet sind.
[0027] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ebenfalls durch ein Verfahren zum Fertigwalzen
und Abkühlen eines flachen, langgestreckten Walzguts aus Metall in einer Behandlungslinie
nach Anspruch 13 gelöst, wobei das Walzgut in der Fertigstraße der Behandlungslinie
warmgewalzt wird, und das zumindest teilweise warmgewalzte Walzgut in einer Kühleinrichtung
der Behandlungslinie abgekühlt wird, wobei das Walzgut in dessen Breitenrichtung durch
mehrere Vollstrahlen durch Wasser abgekühlt wird, wobei mehrere, vorzugsweise alle,
Vollstrahlen jeweils eine konvexe Hülle mit mindestens einem Bereich enthalten, der
im jeweiligen Vollstrahl selbst nicht enthalten ist.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform wird das Walzgut nach dem Abkühlen zu einem Coil aufgewickelt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0029] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Verbindung
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen in schematischer Darstellung:
- FIG 1
- eine Behandlungslinie für ein flaches, langgestrecktes, heißes Walzgut von der Seite,
- FIG 2
- die Behandlungslinie von FIG 1 von oben,
- FIG 3
- die dem Walzgut zugewandte Seite eines ersten Kühlbalkens,
- FIG 4
- einen Kühlmittelauslass und einen Vollstrahl,
- FIG 5
- den Vollstrahl von FIG 4 im Querschnitt,
- FIG 6 bis 13
- zu FIG 5 alternative Querschnitte,
- FIG 14
- die dem Walzgut zugewandte Seite eines zweiten Kühlbalkens,
- FIG 15
- einen Vollstrahl im Querschnitt,
- FIG 16
- einen Kühlmittelauslass und einen Fächerstrahl,
- FIG 17 und 18
- mögliche Querschnitte eines Fächerstrahls,
- FIG 19
- einen Kühlmittelauslass und ein Sprühbild und
- FIG 20
- ein Sprühbild.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0030] Gemäß den FIG 1 und 2 weist eine Behandlungslinie eine Fertigstraße 1 auf. In der
Regel weist die Fertigstraße 1 mehrere Walzgerüste 2 auf, oftmals zwischen drei und
sieben Walzgerüsten 2, insbesondere vier oder sechs Walzgerüste 2, beispielsweise
fünf Walzgerüste 2. Dargestellt sind in den FIG 1 und 2 nur das erste und das letzte
Walzgerüst 2 der Fertigstraße 1. Die Walzgerüste 2 sind in der Regel hintereinander
angeordnet, so dass sie von einem flachen, langgestreckten, heißen Walzgut 3 aus Metall
in einer einheitlichen Transportrichtung x durchlaufen werden. Im Einzelfall kann
aber auch ein reversierendes Walzen erfolgen. Das Walzgut 2 kann beispielsweise aus
Stahl oder Aluminium bestehen. Es kann sich alternativ um ein Band oder um ein Grobblech
handeln.
[0031] In der Fertigstraße 1 wird das Walzgut 3 von einer Anfangsdicke auf eine Enddicke
gewalzt. Das Walzgut 3 läuft also mit der Anfangsdicke in das erste Walzgerüst 2 der
Fertigstraße 1 ein und mit der Enddicke aus dem letzten Walzgerüst 2 der Fertigstraße
1 aus. Das Walzgut 3 weist beim Auslaufen aus dem letzten Walzgerüst 2 der Fertigstraße
1 eine Endwalztemperatur auf. Die Endwalztemperatur kann beispielsweise bei einem
Walzgut 3 aus Stahl zwischen 750 °C und 1.000 °C liegen.
[0032] Die meisten der der Fertigstraße 1 vorgeordneten Komponenten der Behandlungslinie
sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung von untergeordneter Bedeutung. Beispielsweise
kann der Fertigstraße 1 eine Stranggießanlage vorgeordnet sein. Nach Bedarf kann zwischen
der Fertigstraße 1 und der Stranggießanlage eine Vorstraße oder ein Vorgerüst angeordnet
sein. Es ist auch möglich, dass der Fertigstraße 1 ein Ofen vorgeordnet ist, in dem
ein Vorband auf Walztemperatur erwärmt wird. Auch andere Ausgestaltungen sind möglich.
[0033] Die Behandlungslinie weist weiterhin eine Kühleinrichtung 4 auf. Die Kühleinrichtung
4 ist im vorliegenden Fall als Kühlstrecke ausgebildet, die der Fertigstraße 1 nachgeordnet
ist. In der Kühlstrecke wird das Walzgut 3, ausgehend von der Endwalztemperatur auf
eine Zieltemperatur gekühlt. Die Zieltemperatur kann beispielsweise bei einem Walzgut
3 aus Stahl im Bereich zwischen 150 °C und 800 °C liegen. Oftmals wird versucht, einen
vorgegebenen zeitlichen Temperaturverlauf exakt einzustellen. Alternativ zu einer
Anordnung hinter der Fertigstraße 1 könnte die Kühleinrichtung 4 auch innerhalb der
Fertigstraße 1 angeordnet sein, also als Zwischengerüstkühlung ausgebildet sein, die
zwischen je zwei Walzgerüsten 2 der Fertigstraße angeordnet ist. Alternativ zu einer
Anordnung hinter der Fertigstraße 1 oder innerhalb der Fertigstraße 1 könnte die Kühleinrichtung
4 der Fertigstraße 1 auch vorgeordnet sein, beispielsweise als Vorbandkühlung zwischen
einer Vorstraße oder einem Vorgerüst und der Fertigstraße 1 ausgebildet sein.
[0034] Der Kühlstrecke kann beispielsweise im Falle eines Bandes ein Haspel nachgeordnet
sein. Im Falle eines Grobblechs kann der Kühlstrecke eine Ablage nachgeordnet sein.
Die der Kühlstrecke nachgeordneten Einrichtungen sind von untergeordneter Bedeutung
und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
[0035] Die Kühlstrecke weist Rollen 5 auf, mittels derer das Walzgut 3 in der Transportrichtung
x durch die Kühlstrecke gefördert wird. Die Rollen 5 sind nur in FIG 1 dargestellt.
In FIG 1 wiederum sind nur einige der Rollen 5 mit ihrem Bezugszeichen versehen. Die
Rollen 5 als solche sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch von untergeordneter
Bedeutung und werden daher nicht weiter behandelt.
[0036] Zum Kühlen des Walzguts 3 weist die Kühleinrichtung 4 einen ersten Kühlbalken 6 auf.
Der erste Kühlbalken 6 erstreckt sich gemäß FIG 2 in Breitenrichtung y des Walzguts
3 gesehen vollständig über das Walzgut 3. Dies gilt unabhängig von der konkreten Breite
des Walzguts 3. Der erste Kühlbalken 6 ist also derart dimensioniert, dass er das
Walzgut 3 in Breitenrichtung y gesehen auch dann vollständig überdeckt, wenn das Walzgut
3, bezogen auf die Behandlungslinie, die maximal mögliche Breite aufweist. Zumindest
bei einer Kühlstrecke ist weiterhin nicht nur der erste Kühlbalken 6 vorhanden, sondern
weist die Kühleinrichtung 4 zusätzlich auch eine Anzahl von zweiten Kühlbalken 7 auf.
Auch die zweiten Kühlbalken 7 erstrecken sich in Breitenrichtung y des Walzguts 3
gesehen vollständig über das Walzgut 3.
[0037] Entsprechend der Darstellung in den FIG 1 und 2 wird die vorliegende Erfindung mit
einem ersten Kühlbalken 6 und auch zweiten Kühlbalken 7 erläutert, die alle oberhalb
des Walzguts 3 (bzw. oberhalb der Rollen 5) angeordnet sind. Alternativ könnten die
Kühlbalken 6, 7 alle unterhalb des Walzguts 3 (bzw. unterhalb der Rollen 5) angeordnet
sein. Die entsprechenden Ausführungen zur Anordnung und Ausgestaltung der Kühlbalken
zu den Kühlbalken 6, 7 bleiben in diesem Fall unverändert gültig. Es ist auch möglich,
dass sowohl oberhalb als auch unterhalb des Walzguts 3 Kühlbalken 6, 7 angeordnet
sind. In diesem Fall gelten die entsprechenden Ausführungen zur Anordnung und Ausgestaltung
der Kühlbalken 6, 7 unabhängig voneinander für die oberhalb des Walzguts 3 angeordneten
Kühlbalken 6, 7 einerseits und die unterhalb des Walzguts 3 angeordneten Kühlbalken
6, 7 andererseits.
[0038] Der erste Kühlbalken 5 weist entsprechend der Darstellung in FIG 3 zum Walzgut 3
hin mehrere Kühlmittelauslässe 8 auf. Mittels der Kühlmittelauslässe 8 wird Wasser
9 (siehe die FIG 1 und 4) auf das Walzgut 3 aufgebracht. Die Kühlmittelauslässe 8
sind entsprechend der Darstellung in FIG 3 im ersten Kühlbalken 6 ortsfest angeordnet.
Die Kühlmittelauslässe 8 können nach Bedarf in einer Reihe oder in mehreren Reihen
angeordnet sein. Innerhalb der jeweiligen Reihe weisen die Kühlmittelauslässe 8 in
Breitenrichtung y des Walzguts 3 gesehen jeweils einen vorbestimmten Abstand a1 voneinander
auf. Der Abstand kann im Bereich weniger cm liegen, beispielsweise bei 4 cm bis 8
cm. Die Kühlmittelauslässe 8 erstrecken sich insgesamt ebenfalls über die gesamte
Breite des Walzguts 3. Die Seitenkanten eines Walzguts 3 mit maximal möglicher Breite
sind in FIG 3 gestrichelt eingezeichnet. Strichpunktiert ist weiterhin die Mittellinie
des durch die Rollen 5 definierten Rollgangs eingezeichnet.
[0039] Die Kühlmittelauslässe 8 des ersten Kühlbalkens 6 sind in aller Regel einheitlich
ausgebildet. Nachfolgend wird in Verbindung mit FIG 4 und 5 daher nur einer der Kühlmittelauslässe
8 näher erläutert. Die entsprechenden Ausführungen gelten aber auch für die anderen
Kühlmittelauslässe 8 des ersten Kühlbalkens 6.
[0040] Entsprechend der Darstellung in FIG 4 ist der Kühlmittelauslass 8 als Vollstrahldüse
ausgebildet. Aus der Vollstrahldüse tritt also im Betrieb ein Vollstrahl 10 aus. Ein
Vollstrahl 10 und hiermit korrespondierend eine Vollstrahldüse sind dadurch charakterisiert,
dass der Vollstrahl 10 sich nicht oder zumindest nur geringfügig aufweitet. Ein Strahlöffnungswinkel
α1, den der Vollstrahl 10 aufweist, liegt in der Regel maximal bei 5°, oftmals bei
nur 3° oder nur 2° oder sogar einem noch geringeren Wert. Im Idealfall liegt der Strahlöffnungswinkel
α1 bei 0° oder möglichst nahe bei 0°.
[0041] FIG 5 zeigt den Querschnitt 11 des Vollstrahls 10 nach dem Austreten aus dem Kühlmittelauslass
8. Ein Abstand b der Querschnittsebene 12, in welcher der Querschnitt 11 erfasst wird,
kann entsprechend der Darstellung in FIG 4 beispielsweise zwischen 20 % und 80 % des
Abstands betragen, den der Kühlmittelauslass 8 in Strahlrichtung r gesehen vom Walzgut
3 aufweist. Die Strahlrichtung r ist im vorliegenden Fall entsprechend der Darstellung
in FIG 1 und 4 orthogonal zur Transportrichtung x und auch orthogonal zur Breitenrichtung
y. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Gemäß FIG 5 ist der Querschnitt 11
des Vollstrahls 10 zwar in sich zusammenhängend, aber nicht konvex. Die zugehörige
konvexe Hülle enthält somit (mindestens) einen Bereich 13, der zwar in der konvexen
Hülle enthalten ist, nicht aber im jeweiligen Vollstrahl 10 selbst.
[0042] Die konvexe Hülle weist - in der Querschnittsebene 12 gesehen - eine maximale Erstreckung
D auf. Im Falle der Ausgestaltung gemäß FIG 5 ist dies der Durchmesser der konvexen
Hülle. Der Querschnitt 11 seinerseits weist in der Querschnittsebene 12 eine maximale
effektive Breite d auf. Die maximale effektive Breite d des Querschnitts 11 kann in
der Regel wie folgt definiert werden:
Man wählt einen beliebigen Anfangspunkt P1 am Rand des Querschnitts 11 und zieht,
ausgehend von dem Punkt P1, eine gerade Linie L, die in den Querschnitt 11 eintritt.
Man ermittelt den Endpunkt P2, an dem die Linie L wieder aus dem Querschnitt 11 austritt.
Man ermittelt als nächstes die beiden Winkel β1 und β2, unter denen die Linie L am
Anfangspunkt P1 und am Endpunkt P2 in den Querschnitt eintritt bzw. aus dem Querschnitt
11 austritt. Jeder der beiden Winkel β1 und β2 kann maximal 90° betragen. Als nächstes
dreht man die Linie L um den Anfangspunkt P1, bis man denjenigen Endpunkt P2 gefunden
hat, bei dem die Summe der beiden Winkel β1 und β2 maximal ist. Die Länge der nunmehr
ermittelten Linie L ist die effektive Breite für den Anfangspunkt P1. Diese effektive
Breite ist sozusagen ein "Kandidat" für die maximale effektive Breite d. Man variiert
nunmehr den Anfangspunkt P1 und ermittelt für jeden Anfangspunkt P1 die Länge der
jeweiligen effektiven Breite. Man ermittelt also den jeweiligen "Kandidaten" für die
maximale effektive Breite d. Das Maximum der ermittelten effektiven Breiten ist die
gesuchte maximale effektive Breite d.
[0043] Die maximale effektive Breite d ist stets kleiner als die maximale Erstreckung D.
Vorzugsweise ist das Verhältnis der maximalen Erstreckung D zur effektiven Breite
d größer als 3:1, insbesondere größer als 5:1.
[0044] Gemäß der Darstellung in FIG 5 ist der Querschnitt 11 ringförmig geschlossen. Dadurch
umgibt der Querschnitt 11 einen einzelnen in sich zusammenhängenden Bereich 13, der
in der Querschnittsebene 12 gesehen vollständig vom Querschnitt 11 umschlossen ist.
In diesem Fall kann die effektive Breite an einem beliebigen Punkt P1 wie folgt definiert
sein:
Man legt den Anfangspunkt P1 an den äußeren Rand des Querschnitts 11, also auf den
vom Bereich 13 abgewandten Rand des Querschnitts 11. Ausgehend von dem Anfangspunkt
P1 sucht man den Endpunkt P2, bei dem die Verbindungslinie L mit dem Anfangspunkt
P1 am Endpunkt P2 in den Bereich 13 eintritt. Nun variiert man den Endpunkt P2, bis
die Länge der Verbindungslinie L zwischen dem Anfangspunkt P1 und dem Endpunkt P2
minimal ist. Die Länge der auf diese Weise ermittelten Linie L ist die effektive Breite
für den Anfangspunkt P1. Durch Variieren des Anfangspunkts P1 kann man somit wie zuvor
die maximale effektive Breite d ermitteln.
[0045] Konkret bildet der Querschnitt 11 einen Kreisring. Es sind aber auch andere ringförmige
(geschlossene) Querschnitte möglich, beispielsweise entsprechend den Darstellungen
in den FIG 6 bis 9 auf einem Quadrat (alternativ beispielsweise einem Rechteck) oder
auf Ellipsen oder Ovalen basierende Querschnitte.
[0046] Entsprechend der Darstellung in FIG 10 ist es weiterhin auch möglich, dass der Querschnitt
11 als Teil eines Kreisrings ausgebildet ist. Der Kreisring kann sich in diesem Fall
bezüglich des Mittelpunkts 14 des Kreisrings beispielsweise über einen Erstreckungswinkel
γ erstrecken, der in der Regel mindestens 90° und maximal 270° beträgt. Meist liegt
der Erstreckungswinkel α2 zwischen 120° und 240°, beispielsweise bei etwa 180°.
[0047] Entsprechend der Darstellung in FIG 11 ist es weiterhin auch möglich, dass der Querschnitt
11 V-förmig ausgebildet ist. Entsprechend der Darstellung in den FIG 12 und 13 ist
es auch möglich, dass der Querschnitt 11 zickzackförmig ausgebildet ist. FIG 12 zeigt
dies für eine N-Form, FIG 13 für eine W-Form.
[0048] Die zweiten Kühlbalken 7 weisen gemäß FIG 14 - analog zum ersten Kühlbalken 6 - zum
Walzgut 3 hin ebenfalls jeweils mehrere Kühlmittelauslässe 15 auf. Mittels der Kühlmittelauslässe
15 der zweiten Kühlbalken 7 wird ebenfalls Wasser 9 auf das Walzgut 3 aufgebracht.
Die zweiten Kühlbalken 7 sind jedoch in Transportrichtung x des Walzguts 3 gesehen
hinter dem ersten Kühlbalken 6 angeordnet. Konkret ist in FIG 14 derjenige zweite
Kühlbalken 7 dargestellt, der dem ersten Kühlbalken 6 in Transportrichtung x des Walzguts
3 gesehen unmittelbar nachgeordnet ist.
[0049] Auch bei den zweiten Kühlbalken 7 sind die Kühlmittelauslässe 15 im jeweiligen Kühlbalken
7 ortsfest angeordnet. Die Kühlmittelauslässe 15 sind - analog zu den Kühlmittelauslässen
8 des ersten Kühlbalkens 6 - in einer Reihe oder in mehreren Reihen angeordnet. Innerhalb
der jeweiligen Reihe weisen sie entsprechend der Darstellung in FIG 14 in Breitenrichtung
y des Walzguts 3 gesehen jeweils einen vorbestimmten Abstand a2 voneinander auf. Der
Abstand a2 kann insbesondere mit dem Abstand a1 übereinstimmen, mit dem die Kühlmittelauslässe
8 des ersten Kühlbalkens 6 in Breitenrichtung y des Walzguts 3 gesehen voneinander
beabstandet sind.
[0050] Die Anordnung der Kühlmittelauslässe 15 der zweiten Kühlbalken 7 kann nach Bedarf
sein. Insbesondere bei dem in FIG 14 dargestellten zweiten Kühlbalken 7 - also demjenigen
Kühlbalken 7, der in Transportrichtung x des Walzguts 3 gesehen dem ersten Kühlbalken
6 unmittelbar nachgeordnet ist - sind die Kühlmittelauslässe 15 des entsprechenden
Kühlbalkens 7 jedoch vorzugsweise in Breitenrichtung y des Walzguts 3 gesehen zwischen
den Kühlmittelauslässen 8 des ersten Kühlbalkens 6 angeordnet. Dies ist in FIG 14
daraus ersichtlich, dass zum einen der Abstand a2 mit dem Abstand a1 übereinstimmt
und zum anderen die Mittellinie des Rollgangs, die in FIG 14 wieder strichpunktiert
eingezeichnet ist, von den beiden unmittelbar benachbarten Kühlmittelauslässen 15
gleich weit beabstandet ist, während bei dem ersten Kühlbalken 6 entsprechend der
Darstellung in FIG 3 einer der dortigen Kühlmittelauslässe 8 auf der Mittellinie des
Rollgangs liegt.
[0051] Die Kühlmittelauslässe 15 der zweiten Kühlbalken 7 können nach Bedarf ausgebildet
sein. Hierbei ist es möglich, dass die Kühlmittelauslässe 15 der zweiten Kühlbalken
7 alle gleichartig ausgebildet sind. Es ist aber auch möglich, dass die Kühlmittelauslässe
15 eines der zweiten Kühlbalken 7 anders ausgebildet sind als die Kühlmittelauslässe
15 eines anderen der zweiten Kühlbalken 7. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen
sich daher jeweils auf einen einzelnen zweiten Kühlbalken 7. Dies schließt zwar einerseits
nicht aus, dass auch die Kühlmittelauslässe 15 der anderen zweiten Kühlbalken 7 gleichartig
ausgebildet sind. Es impliziert aber andererseits nicht zwangsweise, dass die Kühlmittelauslässe
15 der anderen zweiten Kühlbalken 7 gleichartig ausgebildet sind.
[0052] Die Kühlmittelauslässe 15 eines der zweiten Kühlbalken 7 können auf die gleiche Art
und Weise ausgebildet sein wie die Kühlmittelauslässe 8 des ersten Kühlbalkens 6.
Es wird auf die obigen Ausführungen zu den FIG 4 bis 13 verwiesen. Sofern die Kühlmittelauslässe
15 mindestens eines der zweiten Kühlbalken 7 derart ausgebildet sind, umfassen diese
zweiten Kühlbalken 7 in der Regel zumindest denjenigen zweiten Kühlbalken 7, der dem
ersten Kühlbalken 6 in Transportrichtung x des Walzguts 3 gesehen unmittelbar nachgeordnet
ist.
[0053] Auch ist es möglich, dass die Kühlmittelauslässe 15 eines der zweiten Kühlbalken
7 zwar - in Übereinstimmung mit den Kühlmittelauslässen 8 des ersten Kühlbalkens 6
- als Vollstrahldüsen ausgebildet sind, aus denen im Betrieb ein Vollstrahl mit einem
jeweiligen Querschnitt austritt (vergleiche FIG 4). Es ist aber entsprechend der Darstellung
in FIG 15 möglich, dass im Gegensatz zu den Vollstrahlen der Kühlmittelauslässe 8
des ersten Kühlbalkens 6 der Querschnitt 16 der Vollstrahlen der Kühlmittelauslässe
15 des entsprechenden zweiten Kühlbalkens 7 eine konvexe Hülle aufweist, die mit dem
Querschnitt 16 des entsprechenden Vollstrahls übereinstimmt.
[0054] Auch ist es möglich, dass die Kühlmittelauslässe 15 eines der zweiten Kühlbalken
7 als Fächerdüsen ausgebildet sind. In diesem Fall weisen die mittels dieser Kühlmittelauslässe
15 abgegebenen Strahlen 17 entsprechend der Darstellung in FIG 16 in zumindest einer
Richtung einen nennenswerten Strahlöffnungswinkel α2 auf. Der Strahlöffnungswinkel
α2 liegt oftmals oberhalb von 40°. Je nach Ausgestaltung des entsprechenden Kühlmittelauslasses
15 kann das Spritzbild des entsprechenden Kühlmittelauslasses 15 entweder entsprechend
der Darstellung in FIG 17 eine langgestreckte Ellipse oder entsprechend der Darstellung
in FIG 18 ein Kreis sein. Orientierung und Verdrehung der Ellipsen relativ zur Transportrichtung
x und zur Breitenrichtung y können nach Bedarf gestaltet werden. Die Situation, bei
welcher eine Ellipse entsprechend der Darstellung in FIG 17 schräg gestellt ist, ist
jedoch in der Regel zu bevorzugen. Ebenso wie bei den Vollstrahldüsen muss die Strahlrichtung
r jedoch nicht orthogonal zu der durch die Transportrichtung x und die Breitenrichtung
y definierten Ebene orientiert sein.
[0055] Auch ist es möglich, dass die Kühlmittelauslässe 15 eines der zweiten Kühlbalken
7 entsprechend der Darstellung in FIG 19 als Sprühdüsen ausgebildet sind. In diesem
Fall ergibt sich entsprechend der Darstellung in FIG 20 ein kreisförmiges Sprühbild,
wobei jedoch entsprechend der Darstellung in FIG 19 das Wasser 9 nicht mehr direkt
auf das Walzgut 3 aufgespritzt wird, also nicht mehr mit einer nennenswerten auf das
Walzgut 3 zu gerichteten Geschwindigkeit auf das Walzgut 3 auftrifft.
[0056] Falls einer der zweiten Kühlbalken 7 als Kühlmittelauslässe 15 Fächerdüsen oder Sprühdüsen
aufweist, handelt es sich bei diesem zweiten Kühlbalken 7 zwar nicht zwingend, wohl
aber vorzugsweise um einen zweiten Kühlbalken 7, der dem ersten Kühlbalken 6 nicht
unmittelbar nachgeordnet ist.
[0057] Es ist möglich, dass der erste Kühlbalken 6 als Intensivkühlbalken ausgebildet ist.
Die gleiche Ausgestaltung ist auch bei den zweiten Kühlbalken 7 möglich, sofern sie
Vollstrahldüsen aufweisen. In diesem Fall tritt das Wasser 9 aus den Kühlmittelauslässen
8, 15 der entsprechenden Kühlbalkens 6, 7 mit einem Druck p1 aus, der mindestens 1
bar beträgt. Meist liegt der Druck p1 zwischen 1,5 bar und 4 bar.
[0058] Alternativ ist es möglich, dass der erste Kühlbalken 6 als Laminarkühlbalken ausgebildet
ist. Die gleiche Ausgestaltung ist auch bei den zweiten Kühlbalken 7 möglich, sofern
sie Vollstrahldüsen aufweisen. In diesem Fall tritt das Wasser 9 aus den Kühlmittelauslässen
8, 15 der entsprechenden Kühlbalken 6, 7 mit einem Druck p2 aus, der maximal 0,5 bar
beträgt. Meist liegt der Druck p2 zwischen 0,1 bar und 0,4 bar. Den zweiten Kühlbalken
7, die Fächerdüsen oder Sprühdüsen aufweisen, kann das Wasser 9 zwar mit einem höheren
Druck zugeführt werden. Aufgrund der Auslegung der Kühlmittelauslässe 15 als Fächerdüsen
oder Sprühdüsen erfolgt bei diesen zweiten Kühlbalken 7 jedoch stets eine Laminarkühlung.
[0059] Die vorliegende Erfindung weist viele Vorteile auf. Insbesondere kann durch die nicht
konvexe, oftmals "hohle" Ausgestaltung des Querschnitts der Vollstrahlen 10 des ersten
Kühlbalkens 6 und gegebenenfalls auch weiterer Kühlbalken 7 der Auftreffbereich, in
dem der jeweilige Vollstrahl 10 auf das Walzgut 3 auftrifft, deutlich vergrößert werden.
Die Ungleichmäßigkeiten bei der Kühlung des Walzguts 3 können dadurch verringert werden.
Die übrigen Vorteile von Vollstrahlen 10 bleiben jedoch erhalten.
[0060] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Varianten können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 1
- Fertigstraße
- 2
- Walzgerüste
- 3
- Walzgut
- 4
- Kühleinrichtungen
- 5
- Rollen
- 6, 7
- Kühlbalken
- 8, 15
- Kühlmittelauslässe
- 9
- Wasser
- 10
- Vollstrahl
- 11, 16
- Querschnitte
- 12
- Querschnittsebene
- 13
- Bereich
- 14
- Mittelpunkt
- 17
- Strahlen
- a1, a2
- Abstand Kühlmittelauslass-Kühlmittelauslass
- b
- Abstand Querschnittsebene-Kühlmittelauslass
- d
- effektive Breite
- D
- maximale Erstreckung
- L
- gerade Linie
- p1, p2
- Drücke
- P1
- Anfangspunkt
- P2
- Endpunkt
- r
- Strahlrichtung
- x
- Transportrichtung
- y
- Breitenrichtung
- α1, α2
- Strahlöffnungswinkel
- β1, β2
- Winkel
- γ
- Erstreckungswinkel
1. Behandlungslinie für ein flaches, langgestrecktes heißes Walzgut (3) aus Metall,
- wobei die Behandlungslinie eine Fertigstraße (1) zum Walzen des Walzguts (3) aufweist,
- wobei die Behandlungslinie eine Kühleinrichtung (4) aufweist,
- wobei die Kühleinrichtung (4) der Fertigstraße (3) vorgeordnet ist, der Fertigstraße
(3) nachgeordnet ist oder innerhalb der Fertigstraße (3) angeordnet ist,
- wobei die Kühleinrichtung (4) einen ersten Kühlbalken (6) aufweist, der sich in
Breitenrichtung (y) des Walzguts (3) gesehen vollständig über das Walzgut (3) erstreckt,
- wobei der erste Kühlbalken (6) zum Walzgut (3) hin mehrere erste Kühlmittelauslässe
(8) aufweist, mittels derer Wasser (9) auf das Walzgut (3) aufgebracht wird,
- wobei die ersten Kühlmittelauslässe (8) im ersten Kühlbalken (6) ortsfest in mindestens
einer sich in Breitenrichtung (y) des Walzguts (3) erstreckenden Reihe angeordnet
sind und innerhalb der jeweiligen Reihe jeweils einen vorbestimmten Abstand (a1) voneinander
aufweisen,
- wobei die ersten Kühlmittelauslässe (8) als Vollstrahldüsen ausgebildet sind, aus
denen im Betrieb ein Vollstrahl (10) mit einem jeweiligen in sich zusammenhängenden
Querschnitt (11) austritt,
- wobei die Querschnitte (11) der Vollstrahlen (10) jeweils eine konvexe Hülle aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die jeweilige konvexe Hülle mindestens einen Bereich (13) enthält, der im jeweiligen
Vollstrahl (10) selbst nicht enthalten ist.
2. Behandlungslinie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Kühlbalken (6) als Intensivkühlbalken ausgebildet ist, so dass das Wasser
(9) aus den ersten Kühlmittelauslässen (8) mit einem Druck (p1) von mindestens 1 bar
austritt, insbesondere mit einem Druck (p1), der zwischen 1,5 bar und 4 bar liegt.
3. Behandlungslinie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Kühlbalken (6) als Laminarkühlbalken ausgebildet ist, so dass das Wasser
(9) aus den ersten Kühlmittelauslässen (8) mit einem Druck (p2) von maximal 0,5 bar
austritt, insbesondere mit einem Druck (p2), der zwischen 0,1 bar und 0,4 bar liegt.
4. Behandlungslinie nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querschnitte (11) der Vollstrahlen (10) jeweils ringförmig geschlossen sind.
5. Behandlungslinie nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querschnitte (11) der Vollstrahlen (10) jeweils als Teil eines jeweiligen Kreisrings
ausgebildet sind.
6. Behandlungslinie nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querschnitte (11) der Vollstrahlen (10) jeweils V-förmig oder zickzackförmig
ausgebildet sind.
7. Behandlungslinie nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die jeweilige konvexe Hülle in der Querschnittsebene (12) gesehen eine maximale Erstreckung
(D) aufweist,
- dass der jeweilige Querschnitt (11) in der Querschnittsebene (12) gesehen eine maximale
effektive Breite (d) aufweist und
- dass das Verhältnis der maximalen Erstreckung (D) zur maximalen effektiven Breite (d)
größer als 3:1 ist, insbesondere größer als 5:1.
8. Behandlungslinie nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Kühleinrichtung (4) mindestens einen zweiten Kühlbalken (7) umfasst,
- dass die zweiten Kühlbalken (7) sich in Breitenrichtung (y) des Walzguts (3) gesehen vollständig
über das Walzgut (3) erstrecken und zum Walzgut (3) hin jeweils mehrere zweite Kühlmittelauslässe
(15) aufweisen, mittels derer Wasser (9) auf das Walzgut (3) aufgebracht wird,
- dass die zweiten Kühlmittelauslässe (15) im zweiten Kühlbalken (6) ortsfest in mindestens
einer sich in Breitenrichtung (y) des Walzguts (3) erstreckenden Reihe angeordnet
sind,
- dass die zweiten Kühlmittelauslässe (15) innerhalb der jeweiligen Reihe jeweils einen
vorbestimmten Abstand (a1) voneinander aufweisen und
- dass die zweiten Kühlbalken (7) in Transportrichtung (x) des Walzguts (3) gesehen hinter
dem ersten Kühlbalken (6) angeordnet sind.
9. Behandlungslinie nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweiten Kühlmittelauslässe (15) mindestens eines der zweiten Kühlbalken (7) in
Breitenrichtung (y) des Walzguts (3) gesehen zwischen den ersten Kühlmittelauslässen
(8) des ersten Kühlbalkens (6) angeordnet sind.
10. Behandlungslinie nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die zweiten Kühlmittelauslässe (15) mindestens eines der zweiten Kühlbalken (7) als
Vollstrahldüsen ausgebildet sind, aus denen im Betrieb ein Vollstrahl (10) mit einem
jeweiligen Querschnitt (11) austritt,
- dass die Querschnitte (11) dieser Vollstrahlen (10) jeweils eine konvexe Hülle aufweisen
und
- dass diese jeweilige konvexe Hülle mindestens einen Bereich (13) enthält, der im jeweiligen
Vollstrahl (10) selbst nicht enthalten ist.
11. Behandlungslinie nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die zweiten Kühlmittelauslässe (15) mindestens eines der zweiten Kühlbalken (7) als
Vollstrahldüsen ausgebildet sind, aus denen im Betrieb ein Vollstrahl mit einem jeweiligen
Querschnitt austritt,
- dass die Querschnitte dieser Vollstrahlen jeweils eine konvexe Hülle aufweisen und
- dass diese jeweilige konvexe Hülle mit dem Querschnitt des jeweiligen Vollstrahls übereinstimmt.
12. Behandlungslinie nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweiten Kühlmittelauslässe (15) mindestens eines der zweiten Kühlbalken (7) als
Fächerdüsen oder Sprühdüsen ausgebildet sind.
13. Verfahren zum Fertigwalzen und Abkühlen eines flachen, langgestreckten Walzguts (3)
aus Metall in einer Behandlungslinie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend
folgende Verfahrensschritte:
- Warmwalzen des Walzguts (3) in der Fertigstraße (1) der Behandlungslinie;
- Abkühlen des zumindest teilweise warmgewalzten Walzguts (3) in einer Kühleinrichtung
(4) der Behandlungslinie,
wobei das Walzgut (3) in dessen Breitenrichtung durch mehrere Vollstrahlen (10) durch
Wasser abgekühlt wird, wobei mehrere, vorzugsweise alle, Vollstrahlen (10) jeweils
eine konvexe Hülle mit mindestens einem Bereich (13) enthalten, der im jeweiligen
Vollstrahl (10) selbst nicht enthalten ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Walzgut nach dem Abkühlen zu einem Coil aufgewickelt wird.