[0001] Die Erfindung betrifft eine kombinierte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung
mit einem Gehäuse, in dem ein Mitnahmeelement zwischen einer kraft- und/oder formschlüssig
gesicherten Parkposition und einer Endposition verfahrbar ist, mit einer mit dem Mitnahmeelement
gekoppelten und im Gehäuse gelagerten Zylinder-Kolben-Einheit und mit einem am Mitnahmeelement
mit einem ersten Federende gehaltenen Federenergiespeicher.
[0002] Aus der
DE 10 2006 058 639 A1 ist eine derartige Vorrichtung bekannt. Beim Öffnen der Schiebetür muss der Bediener
die Einzugskraft der Feder überwinden.
[0003] Zur Verringerung der erforderlichen Auszugskraft schlägt die
DE 10 2007 008 363 C1 vor, eine Feder mit zwei Bereichen unterschiedlicher Steifigkeiten auszubilden, wobei
der Bereich hoher Steifigkeit um eine Umlenkrolle gelenkt ist.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, bei einer Beschleunigungs-
und Verzögerungsvorrichtung die vom Bediener aufzubringenden Kräfte gering zu halten.
[0005] Diese Problemstellung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Dazu ist
am Gehäuse eine Adaptergruppe angeordnet. Die Adaptergruppe hat eine Federaufnahme
zur Aufnahme eines zweiten Federendes des Federenergiespeichers. Außerdem weist die
Adaptergruppe eine Umlenkung zur Führung des Federenergiespeichers auf.
[0006] Die Adaptergruppe beeinflusst das Verhalten der kombinierten Beschleunigungs- und
Verzögerungsvorrichtung. Sie ermöglicht es, einen Federenergiespeicher einzusetzen,
dessen Schubspannungen bei maximaler Auslenkung eine hohe Sicherheit gegen die maximal
zulässige Schubspannung haben. Damit ist vom Bediener nur eine geringe Kraft zum Laden
des Federenergiespeichers aufzubringen.
[0007] Die beschriebene Adaptergruppe kann als Nachrüstset an eine bestehende Beschleunigungs-
und Verzögerungsrichtung angebaut werden. Hierbei kann ein längerer Federenergiespeicher
eingesetzt werden, der - beispielsweise bei gleicher Restzugkraft in der Endposition
- eine geringere Federrate aufweist als eine ursprünglich im Gehäuse aufgenommene
Feder. In der kombinierten Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung wird dann
alternativ entweder die gehäuseseitige Federaufnahme oder die Federaufnahme der Adaptergruppe
zur Aufnahme des zweiten Endes des Federenergiespeichers eingesetzt. Damit ist die
vom Bediener beim Öffnen zu überwindende Federkraft reduzierbar.
[0008] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung schematisch dargestellter Ausführungsformen.
- Figur 1:
- Kombinierte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung;
- Figur 2:
- Längsschnitt der Vorrichtung aus Figur 1;
- Figur 3:
- Mitnahmeelement;
- Figur 4:
- erster Adapter;
- Figur 5:
- zweiter Adapter;
- Figur 6:
- Rollenhalter;
- Figur 7:
- Vorrichtung aus den Figuren 1 und 2 in der Parkstellung.
[0009] Die Figuren 1 - 7 zeigen eine kombinierte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung
(10). Derartige Vorrichtungen (10) werden eingesetzt, um bewegte Möbelstückteile relativ
zu einem festen Möbelstückteil gesteuert in eine geschlossene oder in eine offene
Endlage zu fördern. Das feststehende Möbelstückteil ist hierbei beispielsweise ein
Möbelkorpus. Das relativ zum Möbelkorpus bewegte Möbelstückteil ist z.B. eine Schublade,
eine Schiebetür, etc.
[0010] Die kombinierte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (10) kann entweder am
Möbelkorpus oder am bewegten Möbelstückteil befestigt sein. An dem jeweils anderen
Bauteil ist dann ein z.B. stiftartig ausgebildeter Mitnehmer angeordnet, der in einem
an die geöffnete oder geschlossene Endlage angrenzenden Teilhubbereich der Schiebetür
oder Schublade mit der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (10) zusammenwirkt.
[0011] Die in den Figuren dargestellte kombinierte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung
(10) hat ein Gehäuse (11), in dem ein Mitnahmeelement (31) zwischen einer kraft- und/oder
formschlüssig gesicherten Parkposition (32) und einer Endposition (33) und zurück
geführt verfahrbar ist. Das Mitnahmeelement (31) ist mit einer im Gehäuse (11) angeordneten
Zylinder-Kolben-Einheit (51) und mit einem Federenergiespeicher (71) gekoppelt. Die
in der Längsrichtung (5) orientierte Länge der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung
(10) beträgt beispielsweise 350 Millimeter. Ihre in der Breitenrichtung (7) orientierte
Breite beträgt 22 Millimeter und ihre in der Höhenrichtung (6) orientierte Gesamthöhe
beträgt im Ausführungsbeispiel 55 Millimeter. Auch eine liegende oder hängende Anordnung
der Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (10) ist denkbar.
[0012] Das Gehäuse (11) hat im Ausführungsbeispiel ein Gehäuseunterteil (12) und ein spiegelbildlich
zu diesem ausgebildetes Gehäuseoberteil (13). Das Gehäuseunterteil (12) und das Gehäuseoberteil
(13) sind beispielsweise miteinander verschraubt. An seiner Oberseite hat das Gehäuse
(11) einen Längsschlitz (14), durch den hindurch das Mitnahmeelement (31) in die Umgebung
(1) ragt. An den beiden Endbereichen des Gehäuses (11) sind in der Höhenrichtung (6)
orientierte Vertikaldurchbrüche (15) eingebracht. Diese Vertikaldurchbrüche (15) haben
eine kreisförmige Querschnittsfläche und durchdringen das Gehäuse (11) z.B. mit konstantem
Querschnitt. In den Vertikaldurchbrüchen (15) sitzen im dargestellten Ausführungsbeispiel
Befestigungsschrauben (21), die eine Adaptergruppe (80) mit dem Gehäuse (11) verbinden.
[0013] Im Gehäuse (11) sind weiterhin Querdurchbrüche (16) angeordnet, die die Vertikaldurchbrüche
(15) durchdringen. Weitere Querdurchbrüche (17) sind in den Endbereichen der kombinierten
Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (10) beispielsweise zur Aufnahme von
Verschlussschrauben (29) vorgesehen.
[0014] Das Gehäuse (11) hat eine gehäuseseitige Federaufnahme (22). Diese ist im Ausführungsbeispiel
an der der Parkposition (32) abgewandten Rückwand (18) des Gehäuses (11) angeordnet.
Die Federaufnahme (22) hat einen Federhaltesteg (23) und eine Aufnahmekammer (24).
Zur Gehäusemitte hin hat die Federaufnahme (22) eine Federöffnung (25). In den Darstellungen
der Figuren 2 und 7 ist diese gehäuseseitige Federaufnahme (22) leer.
[0015] Sowohl im Gehäuseunterteil (12) als auch im Gehäuseoberteil (13) sind Führungsbahnen
(26) zur Führung des Mitnahmeelements (31) eingeprägt. Jede dieser Führungsbahnen
(26) hat einen geraden Abschnitt (27), an den sich einseitig ein Halteabschnitt (28)
anschließt. Im Ausführungsbeispiel schließt der Halteabschnitt (28) mit dem geraden
Abschnitt (27) einen Winkel von 100 Grad ein. Die Öffnung dieses Winkels ist in Richtung
der Gehäusemitte orientiert.
[0016] In den beiden Führungsbahnen (26) ist das Mitnahmeelement (31), vgl. Figur 3, geführt.
Das Mitnahmeelement (31) hat eine mittels zweier Zapfen (34, 35) begrenzte Mitnahmeaufnahme
(36). Weiterhin hat er einen Führungszapfen (38), der in der Führungsbahn (26) geführt
ist. An seiner Unterseite hat das Mitnahmeelement (31) eine gabelförmig ausgebildete
Federhalterung (37).
[0017] Im Mitnahmeelement (31) ist ein Kolbenstangenkopf (52) einer Kolbenstange (53) der
Zylinder-Kolben-Einheit (51) gelagert. Dieser Kolbenstangenkopf (52) ist zusätzlich
in der Führungsbahn (26) geführt. Die Kolbenstange (53) trägt einen im Zylinder (54)
geführten Kolben (55). Dieser Kolben (55) grenzt im Zylinder (54) einen Verdrängungsraum
(56) gegen einen Ausgleichsraum (57) ab. Der Ausgleichsraum (57) ist zwischen dem
Kolben (55) und dem Zylinderkopf (58) angeordnet. Im Ausgleichsraum (57) sitzt federbelastet
verschiebbar ein Ausgleichsdichtelement (59). Der Zylinder (54) ist im Gehäuse (11)
festgelegt. Die dargestellte Zylinder-Kolben-Einheit (51) ist eine hydraulische Zylinder-Kolben-Einheit
(51). Es ist aber auch denkbar, eine pneumatische Zylinder-Kolben-Einheit (51) einzusetzen.
Bei Lage des Mitnahmeelements (31) in der Endposition (33), vgl. Figur 2, ist der
Kolben (55) eingefahren. Bei Lage des Mitnahmeelements (31) in der Parkposition (32),
vgl. Figur 7, sind der Kolben (55) und die Kolbenstange (53) ausgefahren.
[0018] An der dem Längsschlitz (14) abgewandten Unterseite (19) des Gehäuses (11) ist die
Adaptergruppe (80) angeordnet. Die Adaptergruppe (80) umfasst zwei Adapter (81, 101).
Ein erster Adapter (81) sitzt unterhalb der Parkposition (32) des Mitnahmeelements
(31). Dieser erste Adapter (81) ist in der Figur 4 in einer isometrischen Unteransicht
dargestellt. Der erste Adapter (81) hat zur Befestigung am Gehäuse (11) ein Langloch
(82). In diesem Langloch (82) sitzt bei montiertem Adapter (81) eine Befestigungsschraube
(21). Anstatt eines Langlochs (82) kann der erste Adapter (81) auch eine zylindrische
Bohrung aufweisen. Der erste Adapter (81) hat außerdem eine adapterseitige Federaufnahme
(83). Diese adapterseitige Federaufnahme (83) ist beispielsweise so ausgebildet wie
die gehäuseseitige Federaufnahme (22). Die beiden Federaufnahmen (22, 83) sind in
entgegengesetzte Richtungen orientiert. An die adapterseitige Federaufnahme (83) schließt
eine U-förmige Federführung (84) an. An der Oberseite (85) des ersten Adapters (81)
sind zwei Umgriffsleisten (86) zur Zentrierung des ersten Adapters (81) am Gehäuse
(11) ausgebildet. Gegebenenfalls kann der erste Adapter (81) auch ohne Zentrierung
am Gehäuse (11) ausgebildet sein.
[0019] In der Figur 5 ist der zweite Adapter (101) in einer isometrischen Ansicht von oben
dargestellt. Dieser zweite Adapter (101) ist an dem dem ersten Adapter (81) abgewandten
Ende der Gehäuseunterseite (19) befestigt. Er hat hierfür eine zylindrisch ausgebildete
Vertikalbohrung (102). Außerhalb der Vertikalbohrung (102) hat der zweite Adapter
(101) Zentrierleisten (103). Diese sind beispielsweise so ausgebbildet wie die Umgriffsleisten
(86) des ersten Adapters (81). Gegebenenfalls kann der zweite Adapter (101) auch ohne
Zentrierleisten (103) ausgebildet sein. Auch der zweite Adapter (101) hat eine Federführung
(105), die bei montiertem Adapter (101) u-förmig den Federenergiespeicher (71) umgreift.
[0020] Der zweite Adapter (101) hat in Längsrichtung (5) orientierte seitliche Führungsschlitze
(104). In diesen ist ein Rollenhalter (111), vgl. Figur 6, verschiebbar gelagert.
Hierbei liegt in den Darstellungen der Figuren 2 und 7 der Rollenhalter (111) an dem
der Vertikalbohrung (102) abgewandten Ende des Führungsschlitzes (104) an. Gegebenenfalls
kann zwischen dem Rollenhalter (111) und dem genannten Ende des Führungsschlitzes
(104) eine Druckfeder angeordnet sein. Diese Druckfeder belastet dann den Rollenhalter
(111) in der Längsrichtung (5) nach außen. Die Lastrichtung ist damit in die in Richtung
der Endposition (33) gerichtete Einfahrhubrichtung des Mitnahmeelements (31) orientiert.
[0021] Der Rollenhalter (111) hat zwei Führungsnasen (112), die in der Breitenrichtung (7)
nach außen ragen. Bei montiertem Rollenhalter (111) greifen diese Führungsnasen (112)
in die Führungsschlitze (104) des zweiten Adapters (101). Weiterhin trägt der Rollenhalter
(111) eine Umlenkung (114) in der Bauform einer Umlenkrolle (114). Diese ist beispielsweise
drehbar in zwei Rollenaufnahmen (113) gelagert. Die Umlenkrolle (114) ist im Ausführungsbeispiel
scheibenartig ausgebildet und hat eine umlaufende Führungsnut. Die Umlenkung (114)
kann auch starr ausgebildet sein.
[0022] Der erste Adapter (81) und der zweite Adapter (101) können identisch ausgebildet
sein. Es ist auch denkbar, die Adaptergruppe (80) einteilig auszubilden.
[0023] Das Mitnahmeelement (31) und der erste Adapter (81) halten in den Darstellungen der
Figuren 2 und 7 einen Federenergiespeicher (71). Dieser ist im Ausführungsbeispiel
eine Zugfeder (71) in der Bauform einer zylindrischen Schraubenfeder, die um die Umlenkrolle
(114) umgelenkt ist. Im vollständig entspannten Zustand hat die dargestellte Zugfeder
(71) eine Länge von z.B. 263 Millimetern. Die minimale Betriebslänge der umgelenkten
Zugfeder (71) beträgt das 1,66-fache der Länge der entspannten Zugfeder (71). Die
minimale Betriebslänge hat der Federenergiespeicher (71) bei Lage des Mitnahmeelements
(31) in der Endposition (33). Im gespannten Zustand, also bei maximaler Betriebslänge,
ist die Zugfeder (71) im Ausführungsbeispiel auf das doppelte ihrer entspannten Länge
gelängt. Diese maximale Betriebslänge des Federenergiespeichers (71) wird bei Lage
des Mitnahmeelements (31) in der Parkposition (32) erreicht.
[0024] Beim Zusammenbau werden beispielsweise zunächst die Zylinder-Kolben-Einheit (51)
und das Mitnahmeelement (31) in das Gehäuseunterteil (12) eingesetzt. Anschließend
kann das Gehäuse (11) durch Aufsetzen des Gehäuseoberteils (13) verschlossen werden.
Das Fügen des Gehäuses (11) wird beispielsweise mittels der Verschlussschrauben (29)
gesichert. Aber auch ein Verkleben, Verrasten, etc. des Gehäuses (11) ist denkbar.
Von der offenen Gehäuseunterseite (19) her wird zunächst beispielsweise eine Feder
in der Bauform einer Zugfeder mit einem Ende im Mitnahmeelement (31) eingehängt. Das
zweite Ende dieser Feder wird beispielsweise zunächst in der gehäuseseitigen Federaufnahme
(22) gelagert. Hierbei ist diese Feder bereits geringfügig, z.B. um bis zu 8 % ihrer
entspannten Länge, vorgespannt. Beim Verfahren des Mitnahmeelements (31) von der Endposition
(33) in die Parkposition (32) wird in dem dargestellten Gehäuse (11) die Länge dieser
Feder verdoppelt. Die hierbei vom Bediener aufzubringende Kraft steigt mit zunehmender
Länge der Feder an. Dieser Anstieg ist z.B. linear. Gleichzeitig steigt die u.a. vom
Verhältnis des Federdurchmessers zum Drahtdurchmesser abhängige Schubspannung in der
Feder. Die sich bei dieser Ausführung ergebende Schubspannung liegt beispielsweise
nahe der zulässigen Schubspannung der Feder.
[0025] Für den Fall, dass die vom Bediener beim Öffnen der Schiebetür aufzubringende Kraft
zu hoch erscheint, kann diese Kraft mittels Einsatzes der Adaptergruppe (80) vermindert
werden. Hierfür wird die zunächst eingesetzte Feder ausgehängt. In die Federhalterung
(37) des Mitnahmeelements (31) wird ein erstes Ende (72) eines Federenergiespeichers
(71) größerer Länge eingesetzt. Die entspannte Nennlänge des neuen Federenergiespeichers
(71), vgl. die Figuren 1, 2 und 7, entspricht beispielsweise dem 1,6-fachen der minimalen
Betriebslänge der zunächst eingesetzten Zugfeder. Er hat z.B. den gleichen Außendurchmesser
und den gleichen Drahtdurchmesser wie die entnommene Feder. Der neu eingesetzte Federenergiespeicher
(71) hat eine höhere Windungszahl und eine geringere Federrate als die entnommene
Zugfeder. Beispielsweise liegt diese Federrate zwischen 0,03 Newton pro Millimeter
und 0,14 Newton pro Millimeter. Dieser neue Federenergiespeicher (71) kann auch in
der in der Figur 2 dargestellten entspannten Betriebsendlage die gleiche Restzugkraft
wie die herausgenommene Zugfeder in ihrer entspannten Betriebsendlage haben. Diese
Restzugkraft beträgt beispielsweis zwischen 8 Newton und 35 Newton.
[0026] Sowohl der erste Adapter (81) als auch der zweite Adapter (101) werden an das Gehäuse
(11) angeschraubt. Hierbei kann der Abstand der beiden Adapter (81, 101) zueinander
z.B. durch Verschieben des ersten Adapters (81) im Langloch (82) eingestellt werden.
Der neu eingesetzte Federenergiespeicher (71) wird um die Umlenkung (114) des zweiten
Adapters (101) geführt und mit dem zweiten Federende (73) in die adapterseitige Federaufnahme
(83) des ersten Adapters (81) eingehängt. Bei nicht zentrierten Adaptern (81, 101)
richten sich diese unter der Belastung durch die Vorspannung des Federenergiespeichers
(71) aus.
[0027] Bei geöffneter Schiebetür steht das Mitnahmeelement (31) in der Parkposition (32).
Der Federenergiespeicher (71) ist geladen. Seine Zugkraft im geladenen Zustand beträgt
z.B. zwischen dem 1,3-fachen und dem 1,5-fachen der Restzugkraft. Beispielsweise beim
Schließen der Schiebetür kontaktiert das Mitnahmeelement (31) den Mitnehmer. Das Mitnahmeelement
(31) wird aus der Parkposition (32) gelöst und verfährt in den geraden Abschnitt (27)
der Führungsbahnen (26). Hierbei wird die Kolbenstange (53) der Zylinder-Kolben-Einheit
(51) eingefahren. Der Kolben (55) komprimiert den Verdrängungsraum (56), wobei z.B.
Öl aus dem Verdrängungsraum (56) gedrosselt in den Ausgleichsraum (57) verdrängt wird.
Hierbei wird die Bewegung der Schiebetür verzögert. Mit dem Lösen des Mitnahmeelements
(31) aus der Parkposition (32) wird der zunächst gespannte Federenergiespeicher (71)
entlastet. Er zieht die Schiebetür in Richtung der Endposition (33). Unter dem gemeinsamen
Einfluss der Beschleunigung und der Verzögerung verfährt die Schiebetür gesteuert
in die geschlossene Endlage. Hier bleibt sie stehen, ohne anzuschlagen.
[0028] Beim Öffnen der Schiebetür wird das Mitnahmeelement (31) von der in der Figur 2 dargestellten
Endposition (33) in Richtung der in der Figur 7 dargestellten Parkposition (32) gefördert.
Hierbei nimmt das Mitnahmeelement (31) die Kolbenstange (53) und den Kolben (55) mit,
wobei Öl aus dem Ausgleichsraum (57) in den Verdrängungsraum (56) verdrängt wird.
Gleichzeitig wird der Federenergiespeicher (71) geladen. Der Federenergiespeicher
(71) wird gelängt. Aufgrund der geometrischen Ausbildung des Federenergiespeichers
(71) und der Federführung erfordert das Öffnen der Schiebetür vom Bediener nur einen
geringen Kraftaufwand. Im geladenen Zustand beträgt die Schubspannung des Federenergiespeichers
(71) zwischen 45 % und 75 % der zulässigen Schubspannung. Sobald das Mitnahmeelement
(31) die Parkposition (32) erreicht hat, schwenkt der Führungszapfen (38) in den Halteabschnitt
(28) der Führungsbahnen (26). Das Mitnahmeelement (31) ist in dieser Parkposition
(32) kraft- und oder formschlüssig gesichert. Die Zugkraft der gespannten Zugfeder
(71) sichert das Mitnahmeelement (31) zusätzlich.
[0029] Es ist auch denkbar, Federenergiespeicher mit anderen Kennlinien einzusetzen Auch
Kombinationen der einzelnen Ausführungsbeispiele sind denkbar.
Bezugszeichenliste:
[0030]
- 1
- Umgebung
- 5
- Längsrichtung
- 6
- Höhenrichtung
- 7
- Breitenrichtung
- 10
- Kombinierte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung
- 11
- Gehäuse
- 12
- Gehäuseunterteil
- 13
- Gehäuseoberteil
- 14
- Längsschlitz
- 15
- Vertikaldurchbrüche
- 16
- Querdurchbrüche
- 17
- Querdurchbrüche
- 18
- Rückwand
- 19
- Unterseite von (11), Gehäuseunterseite
- 21
- Befestigungsschrauben
- 22
- Federaufnahme, gehäuseseitig
- 23
- Federhaltesteg
- 24
- Aufnahmekammer
- 25
- Federöffnung
- 26
- Führungsbahnen
- 27
- gerader Abschnitt
- 28
- Halteabschnitt
- 29
- Verschlussschrauben
- 31
- Mitnahmeelement
- 32
- Parkposition
- 33
- Endposition
- 34
- Zapfen
- 35
- Zapfen
- 36
- Mitnahmeaufnahme
- 37
- Federhalterung
- 38
- Führungszapfen
- 51
- Zylinder-Kolben-Einheit
- 52
- Kolbenstangenkopf
- 53
- Kolbenstange
- 54
- Zylinder
- 55
- Kolben
- 56
- Verdrängungsraum
- 57
- Ausgleichsraum
- 58
- Zylinderkopf
- 59
- Ausgleichsdichtelement
- 71
- Federenergiespeicher, Zugfeder
- 72
- erstes Federende
- 73
- zweites Federende
- 80
- Adaptergruppe
- 81
- Adapter, erster Adapter
- 82
- Langloch
- 83
- Federaufnahme, adapterseitig
- 84
- Federführung
- 85
- Oberseite
- 86
- Umgriffsleisten
- 101
- Adapter, zweiter Adapter
- 102
- Vertikalbohrung
- 103
- Zentrierleisten
- 104
- Führungsschlitze
- 105
- Federführung
- 111
- Rollenhalter
- 112
- Führungsnasen
- 113
- Rollenaufnahmen
- 114
- Umlenkung, Umlenkrolle
1. Kombinierte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (10) mit einem Gehäuse (11),
in dem ein Mitnahmeelement (31) zwischen einer kraft- und/oder formschlüssig gesicherten
Parkposition (32) und einer Endposition (33) verfahrbar ist, mit einer mit dem Mitnahmeelement
(31) gekoppelten und im Gehäuse (11) gelagerten Zylinder-Kolben-Einheit (51), mit
einem am Mitnahmeelement (31) mit einem ersten Federende (72) gehaltenen Federenergiespeicher
(71),
dadurch gekennzeichnet,
- dass am Gehäuse (11) eine Adaptergruppe (80) angeordnet ist,
- dass die Adaptergruppe (80) eine Federaufnahme (83) zur Aufnahme eines zweiten Federendes
(73) des Federenergiespeichers (71) hat und
- dass die Adaptergruppe (80) eine Umlenkung (114) zur Führung des Federenergiespeichers
(71) aufweist.
2. Kombinierte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Adaptergruppe (80) einen ersten Adapter (81) und einen zweiten Adapter (101)
aufweist, wobei die Federaufnahme (83) im ersten Adapter (81) angeordnet ist und die
Umlenkung (114) im zweiten Adapter (101) angeordnet oder gelagert ist.
3. Kombinierte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Adapter (81) und der zweite Adapter (101) identisch ausgebildet sind.
4. Kombinierte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der erste Adapter (81) zur Lagerung am Gehäuse (11) ein Langloch (82) aufweist.
5. Kombinierte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11) mindestens zwei in einer Höhenrichtung (6) orientierte Vertikaldurchbrüche
(15) aufweist, in denen die Adaptergruppe (80) gehalten ist.
6. Kombinierte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11) eine gehäuseseitige Federaufnahme (22) aufweist.
7. Kombinierte Beschleunigungs- und Verzögerungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hub des Mitnahmeelements (31) größer ist als 30 % der Länge des entspannten Federenergiespeichers
(71) und die Länge des Federenergiespeichers (71) in der Endposition (33) mindestens
160 % der Länge des entspannten Federenergiespeichers (71) beträgt.