TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung. Eine
solche Tunnelbeleuchtungseinrichtung ist nicht auf Tunnels beschränkt, sondern auch
in Unterführungen einsetzbar, die im Rahmen dieser Patentanmeldung auch vom Begriff
des Tunnels mit umfasst sind. Die Erfindung ist auch nicht auf Straßentunnels beschränkt,
sondern auch in Tunnels oder Unterführungen für andere Verkehrsteilnehmer einsetzbar,
beispielsweise in Fußgänger- oder Fahrradunterführungen oder in Eisenbahntunnels,
U-Bahn-Tunnels oder Schiffstunnels oder -unterführungen.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Klassischerweise werden Tunnels, insbesondere Straßentunnels, mit an der Tunneldecke,
zumeist im Scheitel des Tunnels und/oder an den Seiten der Tunneldecke, angebrachten
Leuchten beleuchtet, die ihr Licht nach unten auf den Geh- oder Fahrweg im Tunnel
abstrahlen. Zusätzlich werden in jüngerer Zeit in Straßentunnels Unterflur-Lichtquellen
an den seitlichen Begrenzungen der Fahrbahn vorgesehen. Des Weiteren sind an den Wänden
von Tunnels Notbeleuchtungen vorgesehen, die Fluchtwege markieren. Deckenleuchten
in Tunnels, insbesondere in Straßentunnels, verschmutzen jedoch schnell durch mit
den warmen Fahrzeugabgasen aufsteigende Feststoffpartikel, zum Beispiel durch Dieselruß.
[0003] Auch im Falle eines Brandes im Tunnel sind Deckenleuchten von Nachteil, da der aufsteigende
Brandrauch das Licht sehr stark dämpft, so dass die Fahrbahn und die neben der Fahrbahn
gelegenen Fluchtwege nicht mehr ausreichend beleuchtet werden. Die Unterflur-Lichtquellen
neben der Tunnel-Fahrbahn und die an den Tunnelwänden vorgesehenen Notbeleuchtungen
sorgen in diesem Fall für eine notdürftige Ausleuchtung der Fluchtwege. Es bedarf
dafür allerdings jeweils einer separaten Verkabelung, wodurch die Kosten der Beleuchtungsinstallation
eines Tunnels gegenüber einer ausschließlichen Deckenbeleuchtung sehr stark ansteigen.
STAND DER TECHNIK
[0004] Aus der
EP 2 148 129 A1 ist ein System zur Beleuchtung eines Tunnels oder einer Unterführung bekannt, bei
dem eine Vielzahl von Beleuchtungseinrichtungen an den Seitenwänden des Tunnels im
unteren Bereich der Seitenwände entlang der Tunnelfahrbahn voneinander beabstandet
angeordnet ist. Jede dieser Beleuchtungseinrichtungen ist so ausgebildet, dass sie
Licht unter einem flachen horizontalen Winkel streifend auf die Bodenfläche des Tunnels
beziehungsweise der Unterführung abstrahlt, wodurch die Blendgefahr für Fahrzeugführer
ausgeschlossen sein soll. Zudem sind dort zweite Beleuchtungsmittel vorgesehen, die
ausgebildet sind, um Licht streifend nach oben auf die Seitenwand des Tunnels beziehungsweise
der Unterführung zu richten, an der die jeweilige Beleuchtungseinrichtung angeordnet
ist. Es werden also in Tunnel-Längsrichtung voneinander beabstandet an einer Vielzahl
von aufeinander folgenden Orten jeweils Tunnelwand und Fahrbahn beleuchtet. Es ist
aufwändig, eine solche Vielzahl von Beleuchtungseinrichtungen an der Tunnelwand oder
den Tunnelwänden zu montieren und elektrisch miteinander zu verkabeln. Zudem schwankt
die Beleuchtungsintensität in Längsrichtung des Tunnels wegen der jeweiligen lokalen
Anordnung der die Fahrbahnstrahler und die Wandstrahler aufweisenden Beleuchtungseinrichtungen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die bekannten Tunnelbeleuchtungen zu verbessern
und insbesondere eine kostengünstigere Lösung zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch die modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1.
[0007] Die erfindungsgemäße Tunnelbeleuchtungseinrichtung ist modular aufgebaut und weist
zumindest ein Funktionsmodul, das mit zumindest einer Leuchte versehen oder versehbar
ist, und zumindest ein Verbindungsmodul auf, das mit dem zumindest einen Funktionsmodul
mechanisch koppelbar ist, wobei die miteinander verbundenen Module eine, vorzugsweise
durchgehende, Hohlkörperstruktur bilden. Vorzugsweise erstreckt sie sich über im Wesentlichen
die gesamte Länge des Tunnels.
VORTEILE
[0008] Der modulare Aufbau der erfindungsgemäßen Tunnelbeleuchtungseinrichtung ermöglicht
es, die Leuchten sowie die zugehörige Verkabelung in einem einzigen Baukörper, nämlich
dem aus den Funktionsmodulen und den Verbindungsmodulen gebildeten Beleuchtungs- und
Infrastrukturkanal, zu integrieren. Dadurch werden die Montagezeiten und die Montagekosten
für die Tunnelbeleuchtung gegenüber dem Stand der Technik deutlich herabgesetzt. Die
Funktionsmodule und die Verbindungsmodule können dazu in jeweils mehreren standardisierten
Abmessungen, beispielsweise in einem Rastermaß, vorgefertigte modulare Bauelemente
sein, die zur Bildung eines Beleuchtungs- und Infrastrukturkanals bausteinartig zusammenfügbar
sind. Die Verkabelung ist in der Hohlkörperstruktur geschützt aufgenommen und muss
nicht aufwändig an der Tunnelwand oder der Tunneldecke verlegt werden. Sämtliche elektrischen
Kontaktierungen und Anschlüsse liegen dadurch im Inneren der Hohlkörperstruktur und
sind vor Umwelteinflüssen und externer Verschmutzung geschützt. Die Verlegung der
elektrischen Kabel und Leitungen im Inneren des Beleuchtungs- und Infrastrukturkanals
hat darüber hinaus den Vorteil, dass keine zusätzlichen Kabelhalter an der Tunnelwand
installiert werden müssen, wodurch die Montagezeit und die Montagekosten sowohl bei
der Erstinstallation als auch bei späteren Nachrüstungen deutlich herabgesetzt sind.
[0009] Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der erfindungsgemäßen
modularen Tunnelbeleuchtungseinrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 15.
[0010] Vorzugsweise ist das Funktionsmodul an einer ersten Längsseite, beispielsweise der
einen Boden bildenden Unterseite, mit zumindest einer modulseitigen Funktionsöffnung
versehen. Eine solche Funktionsöffnung dient dazu, ein Einsatzelement aufzunehmen,
das entweder nur die Funktionsöffnung verschließt oder das eine bestimmte Funktionalität
aufweist und dem entsprechenden Funktionsmodul die eigentliche Funktionalität verleiht.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung, die mit anderen Ausführungsformen
kombinierbar ist, ist das Funktionsmodul und vorzugsweise auch das Verbindungsmodul
an einer zweiten Längsseite, beispielsweise der Oberseite, mit zumindest einer Zugangsöffnung
versehen. Das Vorsehen von zumindest einer solchen Zugangsöffnung ermöglicht den Zugang
zum Innenraum der Hohlkörperstruktur. Vorzugsweise ist in jedem Funktionsmodul und
in jedem Verbindungsmodul zumindest eine solche Zugangsöffnung vorgesehen. Vorteilhaft
ist dabei, wenn sich die Zugangsöffnung über im Wesentlichen die gesamte Länge des
jeweiligen Moduls erstreckt.
[0012] Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Funktionsmodul und vorzugsweise auch
das Verbindungsmodul mit zumindest einem Deckel versehen oder versehbar ist, der ausgebildet
ist, um die zugeordnete zumindest eine Zugangsöffnung zu verschließen, und dere dadurch
auch eine hohe mechanische Steifigkeit des geschlossenen Moduls bewirkt. Eine derartige,
vorzugsweise staubdichte und wasserdichte, zumindest spritzwasserdichte, Verschließbarkeit
der Zugangsöffnung(en) ermöglicht einerseits einen schnellen Zugang zum Innenraum
der Hohlkörperstruktur zum Zwecke der Wartung und Montage und gewährleistet andererseits
den Schutz der im Innenraum der Hohlkörperstruktur verlaufenden Kabel sowie der Einsatzelemente.
[0013] Bei einer besonders bevorzugten Variante ist auch der Deckel mit zumindest einer
deckelseitigen Funktionsöffnung versehen. Eine solche deckelseitige Funktionsöffnung
ermöglicht es, auch in einem so ausgebildeten Deckel ein Leuchteneinsatzelement (oder
ein anderes Funktionseinsatzelement) vorzusehen.
[0014] Die modulseitigen Funktionsöffnungen der Funktionselemente besitzen vorzugsweise
untereinander dieselben Querschnittsabmessungen (Länge und Breite), so dass der freie
Querschnitt bei allen Funktionsöffnungen gleich ist. Es können aber auch unterschiedliche
Klassen von Funktionsöffnungen mit unterschiedlich großen, aber innerhalb einer Klasse
jeweils gleichen Funktionsöffnungen vorgesehen sein. Dasselbe trifft auf die deckelseitigen
Funktionsöffnungen zu. Vorzugsweise sind auch die Querschnittsabmessungen der modulseitigen
Funktionsöffnungen und der deckelseitigen Funktionsöffnungen - zumindest innerhalb
entsprechender Klassen - untereinander gleich. Die Leuchteneinsatzelemete (und gegebenenfalls
andere Funktionseinsatzelemente) besitzen jeweils einen Montageabschnitt, der an die
Querschnittsabmessungen der Funktionsöffnungen angepasste Außenabmessungen aufweist,
so dass der jeweilige Montageabschnitt in eine zugeordnete Funktionsöffnung passgenau
- und vorzugsweise abdichtend - einsetzbar ist.
Durch diese standardisierten Schnittstellenabmessungen wird die Modularität weiter
verbessert, so dass die Leuchteneinsatzelemente (oder andere Funktionseinsatzelemente)
nahezu beliebig in entsprechende Funktionsöffnungen einsetzbar sind.
[0015] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung, die mit anderen Ausführungsformen
kombinierbar ist, ist die zumindest eine Leuchte in einem Leuchteneinsatzelement vorgesehen,
das in eine modulseitige Funktionsöffnung eines Funktionsmoduls oder in eine deckelseitige
Funktionsöffnung eines Deckelelements eingesetzt oder einsetzbar ist. Dies erleichtert
die Montage der Leuchten und ermöglicht ein schnelles Auswechseln von Leuchteneinsatzelementen.
[0016] Die Modularität der erfindungsgemäßen Tunnelbeleuchtungseinrichtung wird dadurch
weiter verbessert.
[0017] Dabei ist es von Vorteil, wenn das jeweilige Leuchteneinsatzelement einen Lichtaustrittsabschnitt
aufweist, der im eingebauten Zustand des Leuchteneinsatzelements in der zugeordneten
Funktionsöffnung liegt oder durch die zugeordnete Funktionsöffnung aus der Hohlkörperstruktur
nach außen hervortritt. Die erste Alternative schafft eine Leuchte, deren Lichtaustrittsfläche
in der Funktionsöffnung liegt, wobei dort beispielsweise eine Streuscheibe oder ein
anderes transluzentes oder transparentes Lichtaustrittselement (beispielsweise eine
Scheibe) vorgesehen ist. Dies ist beispielsweise bei in den Deckelelementen vorgesehenen,
die Tunnelwand beleuchtenden Leuchten realisiert. Die zweite Alternative schafft eine
Leuchte, die aus der Hohlkörperstruktur heraustritt und deren Lichtaustrittsfläche
außerhalb des Funktionsmoduls oder des Verbindungsmoduls liegt. Dies ist beispielsweise
bei in den Funktionsmodulen vorgesehenen, den Tunnelboden (zum Beispiel den Fahrweg
oder Gehweg) beleuchtenden Leuchten realisiert.
[0018] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform, die mit anderen Ausführungsformen
kombinierbar ist, bildet die erfindungsgemäße modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung
einen sich in Längsrichtung eines Tunnels erstreckenden und an einer Tunnelwand angebrachten
Beleuchtungs- und Infrastrukturkanal, der in beliebigen Abständen mit unter einem
flachen horizontalen Winkel streifend auf eine Bodenfläche des Tunnels Licht abstrahlenden
ersten Leuchten und in beliebigen Abständen mit streifend nach oben auf die Tunnelwand
Licht abstrahlenden zweiten Leuchten bestückt oder bestückbar ist und in dessen Hohlkörperstruktur
Kabel zur Stromversorgung für die ersten und zweiten Leuchten sowie gegebenenfalls
auch die Steuerungsleitungen für die Leuchten verlaufen. Auf diese Weise wird eine
durchgehende blendfreie Tunnelbeleuchtung geschaffen, die es aufgrund der beliebigen
und unabhängig voneinander möglichen Anordnung von ersten, auf den Tunnelboden gerichteten
ersten Leuchten und an die Tunnelwand gerichteten zweiten Leuchten ermöglicht, eine
gleichmäßige Ausleuchtung zu erzielen.
[0019] Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die auf den Tunnelboden gerichteten ersten
Leuchten und an die Tunnelwand gerichteten zweiten Leuchten in Tunnel-Längsrichtung
abwechselnd angeordnet sind, was zu einer entlang der Tunnel-Längsrichtung besonders
gleichmäßigen Beleuchtungsintensität führt. Ist ein derartiger Beleuchtungs- und Infrastrukturkanal
auch an der gegenüber gelegenen Tunnelwand vorgesehen, so kann einer auf den Tunnelboden
gerichteten ersten Leuchte an einer Tunnelwand eine an die zugeordnete Tunnelwand
gerichtete zweite Leuchte unmittelbar gegenüber liegen. Dadurch wird die Gleichmäßigkeit
der Tunnelausleuchtung noch weiter verbessert.
[0020] Erfindungsgemäß können auch weitere Funktionseinsatzelemente vorgesehen sein, die
jeweils in eine modulseitige Funktionsöffnung eines Funktionsmoduls oder in eine deckelseitige
Funktionsöffnung eines Deckelelements einsetzbar sind. Diese weiteren Funktionseinsatzelemente
besitzen dieselben Schnittstellenabmessungen wie die Leuchteneinsatzelemente so dass
sie alternativ zu den Leuchteneinsatzelementen in die Funktionsöffnungen einsetzbar
sind.
[0021] Dabei sind bevorzugterweise die weiteren Funktionseinsatzelemente bestückt oder bestückbar
mit
- zumindest einer elektronischen Vorschalteinrichtung für zumindest eine Leuchte oder
für eine Gruppe von Leuchten, und/oder
- zumindest einer Kamera und/oder
- zumindest einem Lautsprecher und/oder
- zumindest einem Sensor und/oder
- zumindest einer Notfall-Warneinrichtung und/oder
- zumindest einer Lichtschrankeneinrichtung und/oder
- zumindest einer Geschwindigkeitsmesseinrichtung.
[0022] Diese Bestückbarkeit ist lediglich beispielhaft und schließt nicht aus, dass auch
andere Einrichtungen, Vorrichtungen oder Geräte in einem weiteren Funktionseinsatzelement
vorgesehen sein können. Es wird dadurch deutlich, dass es der erfindungsgemäße modulare
Aufbau sowohl der den Beleuchtungs- und Infrastrukturkanal bildenden Module (Funktionsmodule,
Verbindungsmodule) als auch der Leuchteneinsatzelemente und der Funktionseinsatzelemente
gestattet, auf flexible Weise schnell und kostengünstig eine Tunnelbeleuchtungseinrichtung
zu schaffen, die sogar mit zusätzlichen Funktionen ausstattbar ist. Auch eine Ergänzung
oder Umrüstung einer vorhandenen erfindungsgemäßen modularen Tunnelbeleuchtungseinrichtung
ist aufgrund ihres modularen Aufbaus schnell und kostengünstig realisierbar.
[0023] Eine andere bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen modularen Tunnelbeleuchtungseinrichtung,
die mit anderen Ausführungsformen der Erfindung kombinierbar ist, zeichnet sich dadurch
aus, dass das zumindest eine Funktionsmodul und das zumindest eine Verbindungsmodul
mit zumindest einer Kabelführungseinrichtung versehen sind, die sich bei den miteinander
verbundenen Modulen im Inneren der Hohlkörperstruktur des Beleuchtungs- und Infrastrukturkanals
erstreckt. Dadurch ist es möglich, sowohl Stromversorgungskabel als auch Steuer- oder
Datenleitungen im Inneren des Beleuchtungs- und Infrastrukturkanals geordnet zu verlegen,
wo sie gegen Umwelteinflüsse und vor Feuer und mechanischer Beschädigung im Falle
eines Verkehrsunfalls im Tunnel geschützt sind.
[0024] Dabei ist es von Vorteil, wenn die zumindest eine Kabelführungseinrichtung an der
Wandung des betreffenden Funktionsmoduls und/oder Verbindungsmoduls vorgesehene Kabelführungsmittel
aufweist, die ausgebildet sind, um Kabel in Längsrichtung der Hohlkörperstruktur zu
führen und zu haltern. Durch diese Anordnung der Kabelführungsmittel werden die Kabel
und Leitungen an der Wandung, vorzugsweise an den seitlichen Wänden, der Module in
deren Innerem entlang geführt, wodurch sichergestellt wird, dass ein - im Querschnitt
- mittlerer Bereich des Innenraums des betreffenden Moduls frei von Kabeln und Leitungen
ist.
[0025] Durch diesen freien mittleren Bereich sind die Funktionsöffnungen zugänglich und
es können entsprechende Leuchteneinsatzelemente und Funktionseinsatzelemente eingesetzt
werden, deren nach außen nicht sichtbare Komponenten und Gehäuseteile in diesem mittleren
Bereich des Innenraums Platz finden.
[0026] Vorteilhaft ist es auch, wenn die jeweiligen Kabelführungseinrichtungen miteinander
verbundener Funktionsmodule und/oder Verbindungsmodule zumindest einen Kabelkanal
bilden. Ein solcher Kabelkanal ist dann gegenüber dem Rest des Innenraums eines jeweiligen
Funktionsmoduls beziehungsweise Verbindungsmoduls abgeschottet und stellt einen weiteren
Schutz der Kabel und Leitungen dar. Auch kann durch die Wandung eines solchen Kabelkanals
eine elektromagnetische Abschirmung von im Kabelkanal verlegten Datenleitungen gebildet
sein.
[0027] Bei einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen modularen Tunnelbeleuchtungseinrichtung,
die mit anderen Ausführungsformen der Erfindung kombinierbar ist, ist zumindest ein
Strukturelement vorgesehen, das mit dem zumindest einen Funktionsmodul und/oder dem
zumindest einen Verbindungsmodul versehen oder versehbar ist. Ein solches Strukturelement
kann mechanische Tragfunktionen und auch mechanische Schutzfunktionen für den aus
den Modulen gebildeten Beleuchtungs- und Infrastrukturkanal übernehmen.
[0028] Besonders vorteilhaft ist dabei eine Ausführungsform, bei der das zumindest eine
Strukturelement mit einem Handlauf versehen oder als Handlauf ausgebildet ist. Diese
Ausführungsform eignet sich besonders für Flucht- und Rettungswege in Tunnels, beispielsweise
in Eisenbahn- oder U-Bahn-Tunnels, da sie den flüchtenden Personen nicht nur eine
Beleuchtung für den Gehweg und den Fluchtweg liefert, sondern ihnen zusätzlich eine
Festhaltemöglichkeit bietet, sie ist jedoch nicht auf diese Art von Tunnels oder Unterführungen
beschränkt.
[0029] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails
und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben und erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0030] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische und teilweise geschnittene Ansicht eines Straßentunnels mit einer
erfindungsgemäßen modularen Tunnelbeleuchtungseinrichtung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines mit einem ersten Leuchteneinsatzelement versehenen
ersten Funktionsmoduls mit einem zugehörigen Deckel;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines mit einem zweiten Leuchteneinsatzelement sowie
einem Funktionseinsatzelement versehenen zweiten Funktionselements;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines Verbindungselements mit einem zugehörigen Deckel
und
- Fig. 5
- eine perspektivische und teilweise geschnittene Ansicht eines U-Bahn-Tunnels mit einer
erfindungsgemäßen modularen Tunnelbeleuchtungseinrichtung mit Handlauf.
DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0031] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine perspektivische und teilweise geschnittene
Ansicht eines als Straßentunnel ausgebildeten Tunnels 9 mit einem Tunnelboden 90,
einer ersten Tunnelwand 92, einer dieser gegenüber gelegenen (nicht dargestellten)
zweiten Tunnelwand 94 und einer (ebenfalls nicht dargestellten) Tunneldecke 96. Der
Tunnelboden 90 weist eine Fahrbahn 91 für Kraftfahrzeuge sowie einen zwischen der
Fahrbahn 91 und der Tunnelwand 92 gelegenen Gehweg 93 auf. An der Tunnelwand 92 ist
im unteren Bereich (in etwa 1 m bis 1,5 m Höhe oberhalb der Fahrbahn 91) eine erfindungsgemäße
Tunnelbeleuchtungseinrichtung 1 vorgesehen. Auch an der gegenübergelegenen (nicht
gezeigten) Tunnelwand 94 ist eine in gleicher Weise ausgebildete Tunnelbeleuchtungseinrichtung
vorgesehen.
[0032] Die Tunnelbeleuchtungseinrichtung 1 ist aus einer Mehrzahl von Funktionsmodulen 2,
2' sowie Verbindungsmodulen 3 gebildet, die miteinander gekoppelt, vorzugsweise miteinander
fest verbunden, sind und die einen Beleuchtungs- und Infrastrukturkanal 11 bilden,
welcher sich in Längsrichtung X des Tunnels 9 erstreckt. Die zu dem Beleuchtungs-
und Infrastrukturkanal 11 miteinander gekoppelten Module 2, 2', 3 bilden eine durchgehende
Hohlkörperstruktur 10. Zwischen zwei benachbarten Funktionsmodulen 2, 2' ist jeweils
ein Verbindungsmodul 3 vorgesehen, so dass die einzelnen Funktionsmodule 2, 2' in
Längsrichtung X des Tunnels 9 voneinander beabstandet sind.
[0033] An der Tunnelwand 92 angebrachte Haltewinkel 17 haltern die Module 2, 2', 3 des Beleuchtungs-
und Infrastrukturkanals 11 an der Tunnelwand 92. Ist die Tunnelwand mit einer vorgebauten
Wandschale versehen, die die eigentliche Tunnelwand zumindest teilweise verkleidet,
so kann die Wandschale integrierte Halterungen oder Abstützbereiche aufweisen, an
oder auf denen die einzelnen Module 2, 2', 3 des Beleuchtungs- und Infrastrukturkanals
der erfindungsgemäßen Tunnelbeleuchtungseinrichtung 1 angebracht sind. Die einzelnen
Module 2, 2', 3 können auch so ausgebildet sein, dass sie in die Wandschale zumindest
teilweise integrierbar sind.
[0034] Wie es in Fig. 1 zu sehen ist, sind die Module 2, 2', 3 an der Oberseite jeweils
mit einem Deckel 12, 12', 13 versehen, der das im Querschnitt jeweils U-förmige und
an den Stirnseiten offene Modul 2, 2', 3 an der Oberseite verschließt. In Fig. 1 ist
auch zu sehen, dass aus zwei Funktionsmodulen 2 jeweils ein Teil eines schräg nach
unten gerichteten Leuchteneinsatzelements 4 nach unten herausragt und dass aus einem
zwischen diesen als Bodenbeleuchtungsmodule ausgebildeten ersten Funktionsmodulen
2 ein zweites Funktionsmodul 2' vorgesehen ist, aus dem ein Teil eines Funktionseinsatzelements
5 nach unten herausragt. Zudem ist ein Deckelelement 12' des zweiten Funktionsmoduls
2' mit einem nach oben gerichteten Leuchteneinsatzelement 4' versehen und bildet so
ein Wandbeleuchtungsmodul. Der Einbau dieser Leuchteneinsatzelemente 4, 4' und der
Funktionselemente 5 in das zugehörige Funktionsmodul 2, 2' wird weiter unten noch
beschrieben.
[0035] Fig. 2 zeigt in teilweise geschnittener Darstellung eine perspektivische Ansicht
eines mit einem ersten Leuchteneinsatzelement 4 versehene Funktionsmoduls 2. Das Funktionsmodul
2 ist von im Querschnitt U-förmiger Gestalt und weist einen Boden 20, eine linke Seitenwand
22 und eine rechte Seitenwand 23 auf. Der eine untere Längsseite des Funktionsmoduls
2 bildende Boden 20 ist mit einer sich in Längsrichtung des Funktionsmoduls 2 erstreckenden
rechteckigen Funktionsöffnung 25 versehen, in die im gezeigten Beispiel der Fig. 2
ein unteres Leuchteneinsatzelement 4 eingesetzt ist.
[0036] Die beiden in Längsrichtung verlaufenden Seitenwände 22, 23 gehen an ihrem freien
oberen Ende jeweils in einen parallel zum Boden 20 in Längsrichtung des Funktionsmoduls
2 verlaufenden oberen Steg 24', 24" über, der jeweils als Auflagefläche für einen
Deckel 12 dient. Die beiden Stege 24', 24" bestimmen eine obere Längsseite 24 des
Funktionsmoduls 2, die eine sich zwischen den beiden Stegen 24', 24" erstreckende
Zugangsöffnung 26 zum Innenraum 21 des Funktionsmoduls 2 aufweist. Die Zugangsöffnung
26 erstreckt sich vorteilhafterweise über die gesamte Länge des Funktionselements
2. Zwischen den Stegen 24', 24" können zu Stabilisierungszwecken (nicht dargestellte)
Querstege vorgesehen sein, die vorzugsweise herausnehmbar sind, um das Einlegen von
Kabeln zu erleichtern. Die Stirnseiten des Funktionsmoduls sind offen.
[0037] Der Deckel 12, der in Fig. 2 geschnitten dargestellt ist, ist mit den oberen Längsstegen
24', 24" in allgemein bekannter Weise lösbar verbunden, beispielsweise verschraubt.
Eine (in Fig. 2 nicht dargestellte) Dichtung zwischen dem Deckel 12 und dem jeweiligen
Steg 24', 24" kann zur Abdichtung des Innenraums 21 des Funktionsmoduls 2 vorgesehen
sein. Auch kann der jeweilige Deckel so ausgebildet sein, dass er die Längsseiten
des Funktionselements 2 übergreift, um auf den Deckel tropfendes Wasser zur Seite
abzuleiten.
[0038] Auf der Innenseite der jeweiligen Seitenwand 22, 23 des Funktionselements 2 sind
eine untere Kabelführungseinrichtung 27, 28 und eine obere Kabelführungseinrichtung
27', 28' vorgesehen, die jeweils mit Kabelführungsmitteln 27", 27''', 28", 28''' versehen
sind. Die Kabelführungsmittel 27", 27"', 28", 28''' halten im Inneren des Funktionsmoduls
2 entlanglaufende Kabel (nicht gezeigt) in ihrer jeweiligen Position in der zugeordneten
Kabelführungseinrichtung 27, 27', 28, 28'.
[0039] Das Leuchteneinsatzelement 4 weist eine Leuchte 40 mit einem Lichtaustrittsabschnitt
42 auf, die sich durch die Funktionsöffnung 25 nach unten aus dem Funktionsmodul 2
hinaus erstreckt. Im Inneren der Leuchte 40, die in dem Fachmann bekannter Weise aufgebaut
ist, ist zumindest eine Lichtquelle mit vorzugsweise zumindest einem dieser zugeordneten
Reflektor vorgesehen. Die Lichtquellen sind bevorzugt von Licht emittierenden Dioden
(LEDs) gebildet; es können aber auch andere geeignete Lichtquellen, die eine für den
Zweck der Gehweg- oder Fahrwegbeleuchtung ausreichende Leuchtdichte aufweisen, vorgesehen
sein.
[0040] Der Lichtaustrittsabschnitt 42 ist von einer transluzenten oder transparenten Lichtaustrittsscheibe
41 gebildet oder weist eine solche auf und ist, wie es in Fig. 1 und Fig. 2 zu erkennen
ist, schräg nach unten auf den Tunnelboden 90 gerichtet, so dass aus dem Lichtaustrittsabschnitt
42 austretendes Licht unter einem flachen Winkel als Streiflicht auf den Gehweg 93
und die Fahrbahn 91 abgestrahlt wird. Die Lichtaustrittsscheibe 41 kann selbstverständlich
auch optische Mittel aufweisen, um das Licht zu streuen, zu fokussieren oder anderweitig
zu lenken.
[0041] Das Leuchteneinsatzelement 4 ist mit einem umlaufenden Montageabschnitt 43 versehen,
der in die zugeordnete Funktionsöffnung 25 des Funktionsmoduls 2 passgenau und abdichtend
eingesetzt ist und dessen Umfangrand 44 den Rand der Funktionsöffnung 25 auf der Innenseite
des Bodens 20 des Funktionsmoduls 2 übergreift. Das Leuchteneinsatzelement 4 ist mittels
geeigneter Befestigungsmittel mit dem Funktionsmodul 2 verbunden; alternativ kann
es mittels (nicht gezeigter) Federn nach unten gegen die Innenseite des Bodens 20
des Funktionsmoduls 2 verspannt werden.
[0042] Ein oberer, innerer Gehäuseteil 45 des Leuchteneinsatzelements 4 erstreckt sich vom
Montageabschnitt 43 nach oben in den Innenraum 21 des Funktionsmoduls 2 und ist zwischen
den einander gegenübergelegenen Kabelführungsmitteln 27", 27''', 28", 28''' der jeweiligen
Kabelführungseinrichtung 27, 27' beziehungsweise 28, 28' gelegen. Das Leuchteneinsatzelement
4 ist auf herkömmliche Weise mit einem entsprechenden Stromversorgungskabel verbunden
oder über Stecker verbindbar. Zudem können auch (nicht gezeigte) Steuerleitungen vorgesehen
sein, die mit dem Leuchteneinsatzelement 4 verbunden oder über entsprechende Stecker
verbindbar sind.
[0043] Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Funktionsmoduls 2', das wie das
Funktionsmodul 2 ausgebildet ist; insofern trifft die Beschreibung des Funktionsmoduls
2 auch auf das in Fig. 3 gezeigte Funktionsmodul 2' zu, wobei gleiche Elemente mit
den gleichen, allerdings mit einem Apostroph versehenen, Bezugszahlen bezeichnet sind.
[0044] Das in Fig. 3 gezeigte Funktionsmodul 2' ist allerdings mit einem anderen Deckel
12' versehen, der eine deckelseitige Funktionsöffnung 12" aufweist, die - wie die
bodenseitige Funktionsöffnung 25' - rechteckig ausgebildet ist und sich in Längsrichtung
des Deckels 12' erstreckt. In die deckelseitige Funktionsöffnung 12" ist ein oberes
Leuchteneinsatzelement 4' eingesetzt, welches eine transparente oder transluzente
Lichtaustrittseinrichtung 42' aufweist, die von einer bündig in die deckelseitige
Funktionsöffnung 12" eingesetzten Lichtaustrittsscheibe 41', beispielsweise von einer
Streuscheibe, gebildet ist oder diese aufweist. Das obere Leuchteneinsatzelement 4'
ist auf dem Fachmann bekannte Weise von unten gegen den Deckel 12' montiert und weist
einen inneren Gehäuseteil 45' auf, in dem eine Leuchte 40' mit beispielsweise einer
Mehrzahl von LEDs als Lichtquellen und mit zumindest einem Reflektor vorgesehen ist.
Die Leuchte 40' strahlt Licht durch die Lichtaustrittsscheibe 41' nach oben gegen
die Tunnelwand 92 ab, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist. Auch diese obere Lichtaustrittsscheibe
41' kann selbstverständlich optische Mittel aufweisen, um das Licht zu streuen, zu
fokussieren oder anderweitig zu lenken.
[0045] Das in Fig. 3 gezeigte Funktionsmodul 2' ist weiterhin mit einem Funktionseinsatzelement
5 versehen, welches - wie das Leuchteneinsatzelement 4 in Fig. 2 - von innen durch
die im Boden 20' des Funktionsmoduls 2' vorgesehene Funktionsöffnung 25' hindurchgeführt
ist und sich mit einem umlaufenden Umfangsrand 44' eines Montageabschnitts 43' am
Rand der modulseitigen Funktionsöffnung 25' gegen den Boden 20' des Funktionsmoduls
2' abstützt. Auch dieses Funktionseinsatzelement 5 ist auf dem Fachmann bekannte Weise
mit dem Funktionsmodul 2' verbunden. Im gezeigten Beispiel der Fig. 3 umfasst das
Funktionsmodul 5 eine elektronische Vorschalteinrichtung 50, die von einem Gehäuse
51 umgeben ist, welches einen äußeren Gehäuseteil 51', der nach unten aus dem Funktionsmodul
2' heraus ragt, und einen inneren Gehäuseteil 51", der sich im Inneren des Funktionsmoduls
2 befindet, aufweist. Anstelle der elektronischen Vorschalteinrichtung 50 kann im
äußeren Gehäuseteil 51' auch ein anderes funktionales Element vorgesehen sein, wie
beispielsweise eine Kamera, ein Lautsprecher, ein Sensor, eine Notfall-Warneinrichtung,
eine Lichtschrankeneinrichtung oder eine Geschwindigkeitsmesseinrichtung.
[0046] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines teilweise geschnitten dargestellten
Verbindungsmoduls 3, das im Querschnitt genau so aufgebaut ist, wie das Funktionsmodul
2, allerdings keine modulseitige Funktionsöffnung im Boden 30 aufweist. Das Verbindungsmodul
3 ist ebenfalls von im Querschnitt U-förmiger Gestalt mit offenen Stirnseiten und
weist einen Boden 30, eine linke Seitenwand 32 und eine rechte Seitenwand 33 auf.
Der Boden 30 des Verbindungsmoduls 3 bildet eine erste, untere Längsseite des Verbindungsmoduls
3. Die beiden Seitenwände 32, 33 gehen an ihrem freien oberen Ende jeweils in einen
parallel zum Boden 30 in Längsrichtung des Verbindungsmoduls 3 verlaufenden oberen
Steg 34', 34" über, der jeweils als Auflagefläche für einen Deckel 13 dient. Die beiden
Stege 34', 34" bestimmen eine obere Längsseite 34 des Verbindungsmoduls 3, die eine
sich zwischen den beiden Stegen 34', 34" erstreckende Zugangsöffnung 36 zum Innenraum
31 des Verbindungsmoduls 3 aufweist. Die Zugangsöffnung 36 erstreckt sich vorteilhafterweise
über die gesamte Länge des Verbindungsmoduls 3. Auch hier können zwischen den Stegen
34', 34" zu Stabilisierungszwecken (nicht dargestellte) Querstege vorgesehen sein,
die vorzugsweise herausnehmbar sind, um das Einlegen von Kabeln zu erleichtern. Das
Verbindungsmodul 3 ist - wie das Funktionsmodul 2 - an seiner die Zugangsöffnung 36
aufweisenden oberen Längsseite 34 mit einem geschlossenen Deckel 13 verschlossen.
Im Gegensatz zum Deckel 12' des Funktionsmoduls 2' weist der Deckel 13 des Verbindungsmoduls
3 keine deckelseitige Funktionsöffnung auf. Allerdings ist es möglich, auch auf dem
Verbindungsmodul 3 einen Deckel anzubringen, der mit einer deckelseitigen Funktionsöffnung
versehen ist, in oder durch welche dann ein Leuchteneinsatzelement oder ein Funktionseinsatzelement
eingesetzt werden kann, wodurch das Verbindungsmodul 3 zu einem Funktionsmodul umgewandelt
werden kann, beispielsweise im Fall einer Umrüstung eines bereits installierten Beleuchtungs-
und Infrastrukturkanals 11.
[0047] Die Querschnittsabmessungen (Breite b, Höhe h) der Funktionsmodule 2, 2' und der
Verbindungsmodule 3 sind gleich, so dass die Module 2, 2', 3 übergangsfrei zu einem
durchgehenden Beleuchtungs- und Infrastrukturkanal 11 zusammengefügt werden können.
Dazu sind (in den Figuren nicht dargestellte) Verbindungselemente vorgesehen, mit
denen die einzelnen Module 2, 2', 3 miteinander koppelbar sind. Eine solche Koppelung
kann beispielsweise durch Verschrauben der Verbindungselemente mit den einander benachbarten
Modulen oder durch Stecken der Verbindungselemente in entsprechende Aufnahmen der
einander benachbarten Module erfolgen.
[0048] In ihrer Längserstreckung können die Module 2, 2', 3 bausteinartig in Klassen unterschiedlicher
Längen vorgesehen sein, so dass der Abstand zwischen zwei mit einem Leuchteneinsatzelement
4', 4' versehenen Funktionsmodulen 2, 2' durch die Wahl eines geeigneten oder mehrerer
geeigneter Verbindungsmodule 3 aus einer Auswahl unterschiedlich langer Verbindungsmodule
3 rasterartig bedarfsgerecht gebildet werden kann. Auch die Funktionsmodule 2, 2'
können in unterschiedlichen Längen vorgesehen und klassifiziert sein, wobei auch die
Funktionsöffnungen 25, 25', 12" (und entsprechend die Leuchteneinsatzelemente 4, 4'
und die Funktionseinsatzelemente 5) in Klassen von unterschiedlichen Längen vorgesehen
sein können.
[0049] Derartige Klassen von Modulen, Funktionsöffnungen und Einsatzelementen der erfindungsgemäßen
modularen Tunnelbeleuchtungseinrichtung ermöglichen einen hochflexiblen baukastenartigen
und damit kostengünstigen Aufbau von Kombinationen aus Modulen und Einsatzelementen
und damit einen kostengünstigen und schnellen Einbau von Beleuchtungs- und Infrastrukturkanälen
für die Tunnelbeleuchtung.
[0050] Fig. 5 zeigt einen geschnittenen Ausschnitt aus einem Eisenbahn- oder U-Bahn-Tunnel
9' mit einem einen Notausstiegsweg oder Fluchtweg bildenden Gehweg 93' und einem Schienenfahrweg
91' am Tunnelboden 90' in perspektivischer Ansicht, die der Darstellung des Straßentunnels
9 in Fig. 1 entspricht. Der in Fig. 5 gezeigte Beleuchtungs- und Infrastrukturkanal
11' einer erfindungsgemäßen modularen Tunnelbeleuchtungseinrichtung 1' ist mit einem
Strukturelement 15 versehen, welches an der Tunnelwand 92' fest angebracht ist und
welches an seiner Oberseite mit einem Handlauf 16 versehen ist. Die Länge des Strukturelements
15 ist grundsätzlich unabhängig von den Modul-Längen des Beleuchtungs- und Infrastrukturkanals
11', sie sollte vorzugsweise aber in das Rastermaß der Modul-Längen hineinpassen.
[0051] Der Handlauf 16 ist mittels Stützen 16' am Strukturelement 15 angebracht. Unter dem
Strukturelement 15 sind Funktionsmodule 2" in Längsrichtung X des Tunnels 9' voneinander
beabstandet angeordnet. Zwischen den Funktionsmodulen 2" sind - wie im Beispiel der
Fig. 1 - Verbindungsmodule 3' in der gleichen Weise vorgesehen, wie dies in Verbindung
mit Fig. 1 beschrieben worden ist. Diese Module 2", 3' entsprechen im Wesentlichen
den Modulen 2, 2', 3 sind wie diese bausteinartig ausgebildet und vorzugsweise in
unterschiedlichen Längenklassen verfügbar. Auch die Funktionsöffnungen der Funktionsmodule
2" (und auch der zugehörigen Deckel) können in Abhängigkeit von der Länge des jeweiligen
Funktionsmoduls 2" (beziehungsweise des Deckels) unterschiedlich lang sein, um entsprechend
lange Einsatzelemente aufnehmen zu können. Alle längeren Funktionsmodule 2, 2', 2"
können auch mit mehr als einer Funktionsöffnung versehen sein, um mehrere Einsatzelemente
in einem Funktionselement aufnehmen zu können.
[0052] Die Funktionsmodule 2" weisen im gezeigten Beispiel der Fig. 5 Leuchteneinsatzelemente
4" auf, die nach unten hervorstehen und den Gehweg 93' beleuchten, wie dies in Verbindung
mit den Funktionsmodulen 2 in Fig. 1 beschrieben worden ist. Die Funktionsmodule 2'
im Beispiel der Fig. 5 entsprechen insofern den in Fig. 2 dargestellten Funktionsmodulen
2 mit den darin eingesetzten Leuchteneinsatzelementen 4. Auch die Verbindungselemente
3' entsprechen im Wesentlichen den Verbindungselementen 3 aus Fig. 4.
[0053] Der mit dem Handlauf 16 versehene Beleuchtungs- und Infrastrukturkanal 11' verläuft
vorzugsweise in konstantem vertikalen Abstand zur Lauffläche des Gehwegs 93' und folgt
somit auch bei Rampen mit Steigungen oder Gefällen oder bei Treppen dem Verlauf des
Gehwegs 93'.
[0054] Die Grundidee der Erfindung besteht folglich darin, ein baukastenartiges modulares
System von Funktionsmodulen, Verbindungsmodulen, Deckeln und Einsatzelementen zu schaffen,
mit dem schnell, kostengünstig und flexibel Beleuchtungs- und Infrastrukturkanäle
für Tunnels und Unterführungen gebildet und eingebaut sowie auch nachgerüstet und
umgebaut werden können, mithin eine flexible und modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung.
Dies gilt insbesondere für Beleuchtungs- und Infrastrukturkanäle, die an den Wänden
von Tunnels und Unterführungen angeordnet sind und die die Geh- und Fahrwege sowie
die Wände jeweils mit Streiflicht beleuchten.
[0055] Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich
dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
Bezugszeichenliste
[0056] Es bezeichnen:
- 1
- Tunnelbeleuchtungseinrichtung
- 1'
- Tunnelbeleuchtungseinrichtung
- 2
- Funktionsmodul
- 2'
- Funktionsmodul
- 2"
- Funktionsmodul
- 3
- Verbindungsmodul
- 3'
- Verbindungsmodul
- 4
- Leuchteneinsatzelement
- 4'
- Leuchteneinsatzelement
- 4"
- Leuchteneinsatzelement
- 5
- Funktionseinsatzelement
- 9
- Tunnel
- 9'
- Tunnel
- 10
- Hohlkörperstruktur
- 11
- Beleuchtungs- und Infrastrukturkanal
- 11'
- Beleuchtungs- und Infrastrukturkanal
- 12
- Deckel
- 12'
- Deckel
- 12"
- deckelseitige Funktionsöffnung
- 13
- Deckel
- 15
- Strukturelement
- 16
- Handlauf
- 16'
- Stützen
- 20
- Boden
- 20'
- Boden
- 21
- Innenraum
- 22
- linke Seitenwand
- 23
- rechte Seitenwand
- 24
- obere Längsseite
- 24'
- Steg
- 24"
- Steg
- 25
- Funktionsöffnung
- 25'
- Funktionsöffnung
- 26
- Zugangsöffnung
- 27
- Kabelführungseinrichtung
- 27'
- Kabelführungseinrichtung
- 27"
- Kabelführungsmittel
- 27'''
- Kabelführungsmittel
- 28
- Kabelführungseinrichtung
- 28'
- Kabelführungseinrichtung
- 28"
- Kabelführungsmittel
- 28'''
- Kabelführungsmittel
- 30'
- Boden
- 31
- Innenraum
- 32
- linke Seitenwand
- 33
- rechte Seitenwand
- 34
- obere Längsseite
- 34'
- Steg
- 34"
- Steg
- 36
- Zugangsöffnung
- 40
- Leuchte
- 40'
- Leuchte
- 41
- Lichtaustrittsscheibe
- 41'
- Lichtaustrittsscheibe
- 42
- Lichtaustrittsabschnitt
- 42'
- Lichtaustrittsabschnitt
- 43
- Montageabschnitt
- 43'
- Montageabschnitt
- 44
- Umfangsrand
- 44'
- Umfangsrand
- 45
- oberer, innerer Gehäuseteil
- 45'
- innerer Gehäuseteil
- 50
- elektronische Vorschalteinrichtung
- 51
- Gehäuse
- 51'
- äußerer Gehäuseteil
- 51"
- innerer Gehäuseteil
- 90
- Tunnelboden
- 90'
- Tunnelboden
- 91
- Fahrbahn
- 91'
- Schienenfahrweg
- 92
- erste Tunnelwand
- 92'
- Tunnelwand
- 93
- Gehweg
- 93'
- Gehweg
- 94
- zweite Tunnelwand
- 96
- Tunneldecke
1. Modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung (1, 1') mit zumindest einem Funktionsmodul
(2, 2', 2"), das mit zumindest einer Leuchte (40, 40') versehen oder versehbar ist,
und mit zumindest einem Verbindungsmodul (3, 3'), das mit dem zumindest einen Funktionsmodul
(2, 2', 2") mechanisch koppelbar ist, wobei die miteinander verbundenen Module (2,
2', 2", 3, 3') eine Hohlkörperstruktur (10) bilden.
2. Modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Funktionsmodul (2, 2', 2") an einer ersten Längsseite (20, 20') mit zumindest
einer modulseitigen Funktionsöffnung (25, 25') versehen ist.
3. Modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Funktionsmodul (2, 2', 2") und vorzugsweise auch das Verbindungsmodul (3, 3')
an einer zweiten Längsseite (24, 34) mit zumindest einer Zugangsöffnung (26, 36) versehen
ist.
4. Modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Funktionsmodul (2, 2') und vorzugsweise auch das Verbindungsmodul (3, 3') mit
zumindest einem Deckel (12, 12', 13) versehen oder versehbar ist, der ausgebildet
ist, um die zugeordnete zumindest eine Zugangsöffnung (26, 36) zu verschließen.
5. Modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Deckel (12') mit zumindest einer deckelseitigen Funktionsöffnung (12") versehen
ist.
6. Modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine Leuchte (40, 40') in einem Leuchteneinsatzelement (4, 4') vorgesehen
ist, das in eine modulseitige Funktionsöffnung (25) eines Funktionsmoduls (2) oder
in eine deckelseitige Funktionsöffnung (12") eines Deckelelements (12') eingesetzt
oder einsetzbar ist.
7. Modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Leuchteneinsatzelement (4, 4') einen Lichtaustrittsabschnitt (42, 42') aufweist,
der im eingebauten Zustand des Leuchteneinsatzelements (4, 4') in der zugeordneten
Funktionsöffnung (12") liegt oder durch die zugeordnete Funktionsöffnung (25) aus
der Hohlkörperstruktur (10) nach außen hervortritt.
8. Modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung (1, 1') einen sich in Längsrichtung eines
Tunnels (9, 9') erstreckenden und an einer Tunnelwand (92, 92', 94) angebrachten Beleuchtungs-
und Infrastrukturkanal (11, 11') bildet, der in beliebigen Abständen mit unter einem
flachen horizontalen Winkel streifend auf eine Bodenfläche (90, 90') des Tunnels (9,
9') Licht abstrahlenden ersten Leuchten (40) und in beliebigen Abständen mit streifend
nach oben auf die Tunnelwand Licht abstrahlenden zweiten Leuchten (40') bestückt oder
bestückbar ist und in dessen Hohlkörperstruktur (10) Kabel zur Stromversorgung für
die Leuchten (40, 40') sowie gegebenenfalls auch Steuerungsleitungen für die Leuchten
(40, 40') verlaufen.
9. Modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass weitere Funktionseinsatzelemente (5) vorgesehen sind, die jeweils in eine modulseitige
Funktionsöffnung (25, 25') eines Funktionsmoduls (2, 2', 2") oder in eine deckelseitige
Funktionsöffnung (12") eines Deckelelements (12) einsetzbar sind.
10. Modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die weiteren Funktionseinsatzelemente (5) bestückt oder bestückbar sind mit
- zumindest einer elektronischen Vorschalteinrichtung (50) für zumindest eine Leuchte
(40, 40') oder für eine Gruppe von Leuchten, und/oder
- zumindest einer Kamera und/oder
- zumindest einem Lautsprecher und/oder
- zumindest einem Sensor und/oder
- zumindest einer Notfall-Warneinrichtung und/oder
- zumindest einer Lichtschrankeneinrichtung und/oder
- zumindest einer Geschwindigkeitsmesseinrichtung.
11. Modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine Funktionsmodul (2, 2', 2") und das zumindest eine Verbindungsmodul
(3, 3') mit zumindest einer Kabelführungseinrichtung (27, 27', 28, 28') versehen sind,
die sich bei den miteinander verbundenen Modulen (2, 2', 2", 3, 3') im Inneren der
Hohlkörperstruktur (10) erstreckt.
12. Modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine Kabelführungseinrichtung (27, 27', 28, 28') an der Wandung des
betreffenden Funktionsmoduls (2, 2', 2") und/oder Verbindungsmoduls (3, 3') vorgesehene
Kabelführungsmittel (27", 27''', 28", 28"') aufweist, die ausgebildet sind, um Kabel
in Längsrichtung der Hohlkörperstruktur (10) zu führen und zu haltern.
13. Modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die jeweiligen Kabelführungseinrichtungen (27, 27', 28, 28') miteinander verbundener
Funktionsmodule (2, 2', 2") und/oder Verbindungsmodule (3, 3') zumindest einen Kabelkanal
bilden.
14. Modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Strukturelement (15) vorgesehen ist, das mit dem zumindest einen Funktionsmodul
(2") und/oder dem zumindest einen Verbindungsmodul (3') versehen oder versehbar ist.
15. Modulare Tunnelbeleuchtungseinrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine Strukturelement (15) mit einem Handlauf (16) versehen oder als
Handlauf (16) ausgebildet ist.