[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schutzschalter-Sperrvorrichtung, insbesondere
eine Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung.
[0002] Motorschutzschalter sind dafür vorgesehen, Elektromotoren vor Überlast, Ausfällen
von Außenleitern und/oder Kurzschlüssen zu schützen, so dass eine Beschädigung, insbesondere
eine Überhitzung, der jeweiligen geschützten Geräte verhindert werden kann. Zudem
dienen sie im Wartungsfall zum Ein- und Ausschalten des Motors. Ein Motorschutzschalter
besitzt einen Dreh- oder Druckknopf als Handhabe, mit dem der Motorschutzschalter
manuell, d.h. per Hand, ein- und ausgeschaltet werden kann. Nach einer Auslösung ist
ein manuelles Wiedereinschalten des Motorschutzschalters erforderlich. Ein Motorschutzschalter
sollte grundsätzlich jedoch erst dann wieder eingeschaltet werden, wenn die Ursache
für sein Abschalten bekannt und beseitigt ist. Andernfalls kann ein Wiedereinschalten
zu Sach- und/oder Personenschäden führen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schutzschalter-Sperrvorrichtung
zu schaffen, mit der die Handhabe eines Schutzschalters, insbesondere die Handhabe
eines Motorschutzschalters, zum Beispiel im Wartungsfall, gegen ein Wiedereinschalten
durch unbefugte Dritte gesichert werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Schutzschalter-Sperrvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst, und insbesondere durch eine Schutzschalter-Sperrvorrichtung, insbesondere
Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung, umfassend zwei zu einer Gehäuseschale mit Rückwand
zusammengesetzte halbschalenförmige Gehäuseteile, insbesondere Gehäusehälften, die
über ein Drehgelenk miteinander verbunden sind, das eine Schwenkachse definiert, um
die die beiden Gehäuseteile relativ zueinander zwischen einer Freigabestellung und
einer Klemmstellung, insbesondere begrenzt, insbesondere in beiden Richtungen begrenzt,
verschwenkbar sind. Die Schutzschalter-Sperrvorrichtung umfasst ferner ein Verstellelement,
das zwischen einer Grundstellung und einer Verriegelungsstellung, insbesondere begrenzt,
insbesondere in Richtung der Verriegelungsstellung begrenzt, verstellbar, insbesondere
um eine Drehachse drehbar, ist, um die beiden Gehäuseteile von der Freigabestellung
in die Klemmstellung zu überführen.
[0005] Die Gehäuseschale umfasst zwei Gehäuseteile, die über ein Drehgelenk miteinander
verbunden sind, so dass die Gehäuseschale eine Freigabestellung und eine Klemmstellung
einnehmen kann. In der Freigabestellung kann die Gehäuseschale auf ein Gehäuse eines
Motorschutzschalters aufgesetzt werden, um die Handhabe eines Motorschutzschalters
abzudecken. Anschließend kann die Gehäuseschale durch Verschwenken der beiden Gehäuseteile
relativ zueinander in Richtung der Klemmstellung überführt und damit an dem Gehäuse
des Motorschutzschalters verklemmt werden. Das Verschwenken der beiden Gehäuseteile
relativ zueinander erfolgt dabei durch Verstellen eines Verstellelements in eine Verriegelungsstellung.
Die erfindungsgemäße Sperrvorrichtung kann aber auch für andere Schutzschalter als
Motorschutzschalter geeignet sein.
[0006] Die beiden Gehäuseteile können jeweils, insbesondere an ihrer dem Drehgelenk abgewandten
Seite, eine Klemmbacke aufweisen, die beim Überführen der beiden Gehäuseteile in die
Klemmstellung aufeinander zu bewegt werden, um die Schutzschalter-Sperrvorrichtung
an einem Gehäuse eines Schutzschalters, insbesondere Motorschutzschalters, festzuklemmen.
Die beiden Klemmbacken können jeweils mit einem selbstklebenden Reibbelag bzw. Antirutschbelag
versehen sein, um die Wirksamkeit der Klemmung der Sperrvorrichtung an einem Gehäuse
eines Schutzschalters zu erhöhen.
[0007] Ferner kann eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen sein, um das Verstellelement
mittels eines Verriegelungselements, insbesondere eines Vorhangschlosses, in der Verriegelungsstellung
festzusetzen, um das Verstellelement gegen ein Verstellen in die Grundstellung zu
sichern. Um die Gehäuseschale an dem Gehäuse des Motorschutzschalters gegen ein unbefugtes
Abnehmen zu sichern, kann also eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen sein, die
mittels eines Verriegelungselements, insbesondere eines Vorhangschlosses, das Verstellelement
in der Verriegelungsstellung und damit die Gehäuseschale in der Klemmstellung und
somit die Schutzschalter-Sperrvorrichtung an dem Gehäuse des Motorschutzschalters
festsetzt. Durch die erfindungsgemäße Schutzschalter-Sperrvorrichtung kann damit der
unbefugte Zugang zu einer Handhabe eines Motorschutzschalters verhindert werden. Die
Sperrvorrichtung kann im Englischen mit "Lockout"-Vorrichtung bezeichnet werden.
[0008] Das Verstellelement kann einen Antriebsabschnitt aufweisen, der an den beiden Gehäuseteilen
angreift. Die beiden Gehäuseteile können dann durch den Antriebsabschnitt des Verstellelements
von der Freigabestellung in die Klemmstellung überführt werden.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Antriebsabschnitt eine von einer
Kreisform abweichende bzw. ovale, insbesondere elliptische bzw. exzentrische, insbesondere
umlaufende, Steuerkurve mit zwei einander gegenüberliegenden Flachbereichen sowie
zwei einander gegenüberliegenden Stirnbereichen. Bevorzugt sind die beiden Stirnbereiche
in der Grundstellung des Verstellelements in Richtung der Schwenkachse des Drehgelenks
orientiert. Vorzugsweise ist das Verstellelement mittels des Antriebsabschnitts, insbesondere
der Steuerkurve des Antriebsabschnitts, in einer in der Rückwand der Gehäuseschale,
insbesondere gegenförmig, ausgebildeten Aussparung drehbar gelagert, wobei die Aussparung
anteilig in dem einen Gehäuseteil und anteilig in dem anderen Gehäuseteil ausgebildet
ist. Durch Drehung des Verstellelements aus der Grundstellung in die Verriegelungsstellung
drücken die beiden entsprechend mitgedrehten Stirnbereiche die beiden Gehäuseteile
an der Rückwand auseinander, so dass die beiden Gehäuseteile zu einer Schwenkbewegung
um die Schwenkachse des Drehgelenks in die Klemmstellung gezwungen werden. Dabei ist
es bevorzugt, wenn der Antriebsabschnitt beidseitig der Steuerkurve jeweils einen
insbesondere umlaufenden Steg aufweist, wobei das Verstellelement durch die beiden
Stege in axialer Richtung an der Rückwand gehaltert ist.
[0010] Die Winkeldifferenz zwischen der Grundstellung und der Verriegelungsstellung des
Verstellelements kann beispielsweise in einem Bereich zwischen 60° und 120°, insbesondere
zwischen 80° und 100°, insbesondere bei 90°, liegen. Insbesondere kann die Drehbewegung
des Verstellelements in der Verriegelungsstellung durch einen Anschlag begrenzt sein.
[0011] Vorzugsweise umfasst das Verstellelement einen, insbesondere an einer Außenseite
der Rückwand angeordneten, manuell betätigbaren Drehgriff, der zumindest drehfest,
insbesondere fest, mit dem Antriebsabschnitt verbunden ist, um das Verstellelement
zwischen der Grundstellung und der Verriegelungsstellung zu verstellen. Der Drehgriff
kann dabei als Flügelgriff, insbesondere mit zwei in entgegengesetzten Richtungen
radial von der Drehachse abstehenden Flügeln, ausgebildet sein. Ein derartiges Verstellelement
ist gut zugänglich und einfach drehbar.
[0012] Auf der Rückwand der Gehäuseschale kann an wenigstens einem der beiden Gehäuseteile,
insbesondere an beiden Gehäuseteilen, ein, insbesondere jeweiliger, Anschlag für den
Drehgriff, insbesondere für einen, insbesondere jeweiligen, der beiden Flügel des
Flügelgriffs, in der Verriegelungsstellung des Verstellelements vorgesehen sein.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform kann die Verriegelungseinrichtung umfassen, dass wenigstens
einer der beiden Anschläge, insbesondere beide Anschläge, eine jeweilige Öse aufweist,
insbesondere aufweisen, und dass einer der beiden Flügel eine Öse aufweist, wobei
die Öse des Flügels und die Öse des zugeordneten Anschlags in der Verriegelungsstellung
miteinander fluchten, so dass ein Verriegelungselement hindurchführbar ist. Grundsätzlich
kann auch der andere Flügel eine Öse aufweisen. Auf diese Weise kann das Festsetzen
des Verstellelements in der Verriegelungsstellung und damit der beiden Gehäuseteile
in der Klemmstellung auf einfache Art erreicht werden, die sich für den Benutzer intuitiv
erschließt.
[0014] Allgemein ist es bevorzugt, wenn die Verriegelungseinrichtung zwei in der Verriegelungsstellung
des Verstellelements miteinander fluchtende Ösen aufweist, so dass ein Verriegelungselement
hindurchführbar ist, wodurch der Drehgriff des Verstellelements an dem Anschlag festgesetzt
wird. Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass von den beiden Ösen die eine Öse
an dem Drehgriff und die andere Öse an dem nachstehend erläuterten Blockierelement
ausgebildet ist.
[0015] Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann das Verstellelement ein Blockierelement,
insbesondere einen Schieber, umfassen. Das Blockierelement ist insbesondere zwischen
einer Ausgangsstellung und einer Blockierstellung verstellbar, insbesondere verschiebbar,
an dem Drehgriff gehalten, wobei das Blockierelement in seiner Blockierstellung ein
Verstellen des sich in der Verriegelungsstellung befindenden Verstellelements in die
Grundstellung blockiert. Dadurch wird vorteilhafterweise ein Zurückdrehen des Verstellelements
aus der Verriegelungsstellung - unabhängig von einer Verriegelung durch ein Verriegelungselement
- zuverlässig verhindert. Ein Zurückdrehen des Verstellelements könnte ansonsten,
d.h. ohne Blockierelement, unter Umständen bei verriegelter Schutzschaltervorrichtung
dann möglich sein, wenn das verwendete Verriegelungselement ein Spiel zwischen Öse
und Anschlag zulässt.
[0016] Vorzugsweise umfasst das Drehgelenk, dass die Gehäuseschale an zwei einander gegenüberliegenden
Seitenwänden jeweils eine Drehverbindung aufweist. Bevorzugt umfasst die jeweilige
Drehverbindung eine Öffnung in dem einen Gehäuseteil und einen an dem anderen Gehäuseteil
ausgebildeten, in die Öffnung eingreifenden, insbesondere einrastenden, Zapfen, insbesondere
Spreizzapfen. Eine Gehäuseschale mit derartigen Drehverbindungen ist besonders einfach
aus den beiden Gehäuseteilen zusammensetzbar. Insbesondere können die beiden Gehäuseteile
jeweils eine Öffnung und einen Zapfen aufweisen. Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass
für die jeweilige Drehverbindung das eine Gehäuseteil im Bereich der Öffnung und/oder
das andere Gehäuseteil im Bereich des Zapfens federelastisch ausgebildet ist, um ein
einfaches Zusammensetzen der beiden Gehäuseteile zu ermöglichen.
[0017] Auf die Herstellungs- und Lagerhaltungskosten wirkt es sich ferner vorteilhaft aus,
wenn die beiden Gehäuseteile identisch ausgebildet sind. Insbesondere in diesem Fall
handelt es sich bei den beiden Gehäuseeilen dann um Gehäusehälften. Die beiden Gehäuseteile
können jedoch auch voneinander verschieden, insbesondere verschieden groß, ausgebildet
sein.
[0018] Insbesondere können die beiden Gehäuseteile jeweils als ein Kunststoff-Spritzgussteil
und/oder einstückig ausgebildet sein, so dass die beiden Gehäuseteile besonders einfach
herstellbar sind. Darüber hinaus können mit einem Spritzgussverfahren ohne weiteres
auch komplexere Formen hergestellt werden.
[0019] Die beiden Gehäuseteile können beispielsweise um einen Winkel von kleiner 10°, insbesondere
in einem Bereich zwischen 2° und 8°, relativ zueinander verschwenkbar sein. Es ist
demnach ausreichend, wenn sich die Klemmstellung lediglich um ein paar Winkelgrad
von der Freigabestellung unterscheidet, um eine wirksame Klemmung der Sperrvorrichtung
an einem Gehäuse eines Schutzschalters zu erreichen.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Schwenkbewegung der
beiden Gehäuseteile relativ zueinander in der Freigabestellung durch Anstoßen eines
Rückwandabschnitts des einen Gehäuseteils an einem Rückwandabschnitt des anderen Gehäuseteils
und/oder in der Klemmstellung durch Anstoßen wenigstens eines Seitenwandabschnitts
des einen Gehäuseteils an einem jeweiligen Seitenwandabschnitt des anderen Gehäuseteils
begrenzt wird.
[0021] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der
Figurenbeschreibung und der Zeichnung beschrieben.
[0022] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigen
- Fig. 1A
- einen Motorschutzschalter und eine erfindungsgemäße Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung
in einer Freigabestellung,
- Fig. 1B
- den Motorschutzschalter und die Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung aus Fig. 1A,
wobei die Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung eine durch ein Vorhangschloss gesicherte
Klemmstellung einnimmt, in der sie an dem Motorschutzschalter festgeklemmt ist,
- Fig. 2
- die Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung aus Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung,
- Fig. 3A, B
- ein Verstellelement der Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung aus den Fig. 1 und 2
in einer perspektivischen Ansicht und einer Frontalansicht,
- Fig. 4A, B
- eine Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung in zwei verschiedenen perspektivischen Ansichten, und
- Fig. 5
- die Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung gemäß Fig. 4A, wobei ein Blockierelement
weggelassen ist.
[0023] In den Fig. 1A und 1B ist ein standardmäßiger Motorschutzschalter 11 mit einem Gehäuse
13 und einem zwischen einer AUS- und einer EIN-Position schaltbaren Drehschalter 15
dargestellt. An dem Gehäuse 13 des Motorschutzschalters 11 kann eine Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung
17 befestigt und anschließend mittels eines Vorhangschlosses 19 gegen ein Abnehmen
von dem Gehäuse 13 gesichert werden, um eine Betätigung des Drehschalters 15 zu verhindern
(vgl. Fig. 1B). Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn ein manuelles Wiedereinschalten
eines zuvor ausgelösten Motorschutzschalters 11 durch beliebige Dritte verhindert
werden soll.
[0024] Die Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung 17 umfasst zwei halbschalenförmige Gehäuseteile
21, insbesondere Gehäusehälften, die zu einer Gehäuseschale 23 mit einer Rückwand
25, zwei einander gegenüberliegenden Seitenwänden 27 und zwei einander gegenüberliegenden
Stirnwänden 29 zusammengesetzt sind (vgl. auch Fig. 2). Die beiden Gehäuseteile 21
sind in der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 bis 3 identisch ausgebildet, können jedoch
aber auch verschiedenartig ausgebildet, insbesondere verschieden groß, sein. Die beiden
Gehäuseteile 21 sind jeweils durch ein Kunststoff-Spritzgussverfahren hergestellt
und daher einstückig ausgebildet. Die beiden Gehäuseteile 21 weisen jeweils eine vorstehende
Klemmbacke 41 auf, über die die Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung 17 an dem Gehäuse
13 des Motorschutzschalters 11 verklemmbar und damit befestigbar ist. Die beiden Gehäuseteile
21 sind über ein Drehgelenk 31 miteinander verbunden. Das Drehgelenk 31 definiert
eine Schwenkachse S, um die beiden Gehäuseteile 21 relativ zueinander zu verschwenken.
Das Drehgelenk 31 weist an den beiden Seitenwänden 27 der Gehäuseschale 23 jeweils
eine Drehverbindung 33 auf. Hierzu weisen die beiden Gehäuseteile 21 jeweils an der
einen Seitenwand 27 eine Öffnung 35 und an der anderen Seitenwand 27 einen Zapfen
37 auf. Beim Zusammensetzen der beiden Gehäuseteile 21 greift dann der Zapfen 37 des
einen Gehäuseteils 21 in die Öffnung 35 des anderen Gehäuseteils 21 ein und umgekehrt,
wodurch die beiden Drehverbindungen 33 und damit das Drehgelenk 31 gebildet werden.
Da die Zapfen 37 als Spreizzapfen ausgebildet sind, rasten sie in den Öffnungen 35
ein. Um das Zusammensetzen der beiden Gehäuseteile 21 zu ermöglichen, sind die Seitenwände
27 zumindest im Bereich der Öffnungen 35 und/oder der Zapfen 37 federelastisch ausgebildet.
[0025] Ferner umfasst die Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung 17 ein Verstellelement 39,
das zwischen einer Grundstellung, die in Fig. 1A dargestellt ist, und einer Verriegelungsstellung,
die in Fig. 1B dargestellt ist, um eine Drehachse D drehbar ist. Dabei sind die Grundstellung
und die Verriegelungsstellung um zumindest im Wesentlichen 90° gegeneinander versetzt.
Ein Drehen des Verstellelements 39 aus der Grundstellung in die Verriegelungsstellung
verursacht, dass die beiden Gehäuseteile 21 aus einer Freigabestellung, die in Fig.
1A dargestellt ist, um die Schwenkachse S, insbesondere geringfügig, gegeneinander
verkippt und dadurch in eine Klemmstellung, die in Fig. 1B dargestellt ist, überführt
werden, wodurch die beiden Klemmbacken 41, die jeweils an dem freien Ende des jeweiligen
Gehäuseteils 21 angeordnet sind, aufeinander zu bewegt werden, um dazwischen das Gehäuse
13 des Motorschutzschalters 11 zu verklemmen und damit die Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung
17 an dem Gehäuse 13 des Motorschutzschalters 11 zu befestigen. Um die Klemmwirkung
zu erhöhen, sind die beiden Klemmbacken 41 an ihren einander zugewandten Seiten jeweils
mit einem streifenförmigen Reibbelag 43 versehen.
[0026] Die beiden Gehäuseteile 21 sind auf eine Verschwenkbarkeit zueinander um einen Winkel
von wenigen Grad, beispielsweise in einem Bereich zwischen 2° und 8°, begrenzt. Die
Begrenzung wird dadurch erreicht, dass in der Freigabestellung ein Rückwandabschnitt
des einen Gehäuseteils 21 an einen Rückwandabschnitt des anderen Gehäuseteils 21 und
in der Klemmstellung ein jeweiliger Seitenwandabschnitt des einen Gehäuseteils 21
an einem jeweiligen Seitenwandabschnitt des anderen Gehäuseteils 21 anstößt.
[0027] Das Verstellelement 39 umfasst einen Antriebsabschnitt 45 mit einer umlaufenden Steuerkurve
47, die oval, insbesondere exzentrisch, ausgebildet ist und zwei einander gegenüberliegende
Flachbereiche 49 sowie zwei einander gegenüberliegenden Stirnbereiche 51 aufweist
(vgl. insbesondere die Fig. 3A und 3B). Das Verstellelement 39 ist über den Antriebsabschnitt
45, insbesondere die Steuerkurve 47 des Antriebsabschnitts 45, in einer in der Rückwand
25 der Gehäuseschale 23 ausgebildeten Aussparung 53, die gegenförmig zu dem Antriebsabschnitt
45 ausgebildet ist, drehbar gelagert. Die Aussparung 53 ist dabei hälftig in dem einen
Gehäuseteil 21 und hälftig in dem anderen Gehäuseteil 21 ausgebildet.
[0028] Da die beiden Stirnbereiche 51 in der Grundstellung des Verstellelements 39 in Richtung
der Schwenkachse S des Drehgelenks 31 orientiert sind, greift der Antriebsabschnitt
45 derart an den beiden Gehäuseteilen 21 an, dass bei einer Drehung des Verstellelements
39 aus der Grundstellung in die Verriegelungsstellung die beiden Stirnbereiche 51
des Antriebsabschnitts 45 die beiden Gehäuseteile 21 an der Rückwand 25 auseinander
drücken, so dass die beiden Gehäuseteile 21 zu der vorgenannten Schwenkbewegung um
die Schwenkachse S des Drehgelenks 31 in die Klemmstellung angetrieben werden. Um
das Verstellelement 39 axialfest an der Rückwand 25 zu befestigen, ist zu beiden Seiten
der Steuerkurve 47 jeweils ein umlaufender Steg 55 vorgesehen.
[0029] Um die Drehung zwischen der Grundstellung und der Verriegelungsstellung zu bewirken,
umfasst das Verstellelement 39 einen fest mit dem Antriebsabschnitt 45 verbundenen,
manuell betätigbaren Drehgriff 57, der im zusammengesetzten Zustand der Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung
17 an einer Außenseite der Rückwand 25 angeordnet und als Flügelgriff mit zwei in
entgegengesetzten Richtungen radial von der Drehachse D abstehenden Flügeln 59 ausgebildet
ist.
[0030] Um die Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung 17 in der Klemmstellung gemäß Fig. 1B
gegen ein Abnehmen von dem Gehäuse 13 des Motorschutzschalters 11 zu sichern, weist
einer der beiden Flügel 59 des Drehgriffs 57 eine Öse 61 auf. Darüber hinaus steht
an der Rückwand 25 der Gehäuseschale 23 an den beiden Gehäuseteilen 21 jeweils ein
Anschlag 63 ab, wobei die beiden Anschläge 63 jeweils ebenfalls mit einer Öse 65 versehen
sind. In der Verriegelungsstellung des Verstellelements 39 stößt jeweils ein Flügel
59 des Drehgriffs 57 an einen jeweiligen der beiden Anschläge 63, wobei die Öse 61
des einen Flügels 59 mit der Öse 65 des Anschlags 63, an den der Flügel 59 mit der
Öse 61 in der Verriegelungsstellung anschlägt, fluchtet, so dass ein Bügel eines Vorhangschlosses
durch das hierdurch gebildete Ösenpaar 61, 65 hindurchgeführt werden kann, so dass
das Verstellelement 39 in der Verriegelungsstellung festgesetzt werden kann. Der eine
Flügel 59, die Öse 61, der eine Anschlag 63 und die zugehörige Öse 65 bilden dabei
eine erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung 67 oder sind zumindest ein Teil hiervon.
[0031] In den Fig. 4 und 5 ist eine weitere Ausführungsform einer Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung
gezeigt, wobei im Vergleich mit der ersten Ausführungsform gemäß den Fig. 1 bis 3
gleiche oder gleichwirkende Merkmale mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind,
und wobei nachstehend in erster Linie auf die Unterschiede zu der ersten Ausführungsform
eingegangen wird, welche im Wesentlichen in der Ausgestaltung des Verstellelements
39 und des Anschlags 63 des in den Figuren unteren Gehäuseteils 21 liegen.
[0032] Das Verstellelement 39 der Ausführungsform gemäß den Fig. 4 und 5 weist einen Antriebsabschnitt
45 und einen mit dem Antriebsabschnitt 45 verbundenen, manuell betätigbaren Drehgriff
57 mit einem Flügel 59 mit einer Öse 61 auf, die dem Antriebsabschnitt 45 und dem
Drehgriff 57 mit dem Flügel 59 mit der Öse 61 der Ausführungsform gemäß den Fig. 1
bis 3 entsprechen. Zusätzlich weist das Verstellelement 39 ein Blockierelement 69
auf, das in eine in dem Drehgriff 57 ausgebildete Längsdurchbrechung 71 eingesetzt
ist. Hierzu ist das Blockierelement 69 über zwei federelastisch ausgebildete Rastvorsprünge
73, die die Längsdurchbrechung 71 hintergreifen, auf den Drehgriff 57 aufgeklipst.
Darüber hinaus ist in dem Blockierelement 69 eine Öse 65 ausgebildet. Dafür weist
der Anschlag 63 des unteren Gehäuseteils 21 - im Gegensatz zu der Ausführungsform
gemäß den Fig. 1 bis 3 - keine Öse auf.
[0033] Das Blockierelement 69 ist entlang der Längserstreckung der Längsdurchbrechung 71
zwischen einer nicht dargestellten Ausgangsstellung und einer in Fig. 4 dargestellten
Blockierstellung verschiebbar. In der Ausgangsstellung ist das Blockierelement 69
gegenüber der dargestellten Blockierstellung nach oben verschoben, so dass das Verstellelement
39 ohne weiteres aus seiner in den Fig. 4 und 5 dargestellten Verriegelungsstellung
in die Grundstellung zurückgedreht werden. Befindet sich das Blockierelement 69 hingegen
in seiner Blockierstellung gemäß Fig. 4, wird ein Zurückdrehen des Verstellelements
39 aus der Verriegelungsstellung in Richtung der Grundstellung durch das Blockierelement
69 verhindert.
[0034] Darüber hinaus fluchtet in der Blockierstellung des Blockierelements 69 die Öse 65
des Blockierelements 69 mit der Öse 61 des Drehgriffs 57, so dass durch das hierdurch
gebildete Ösenpaar 61, 65 - analog zu dem vorstehend erläuterten Ösenpaar der Ausführungsform
gemäß den Fig. 1 bis 3 - ein Vorhangschloss hindurchgeführt werden kann, um das Verstellelement
39 in der Verriegelungsstellung festzusetzen. Der Flügel 59, die Öse 61, der Anschlag
63 und die Öse 65 bilden dabei wiederum eine erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
67 oder sind zumindest ein Teil hiervon.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 11
- Motorschutzschalter
- 13
- Gehäuse
- 15
- Drehschalter
- 17
- Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung
- 19
- Vorhangschloss
- 21
- Gehäuseteil
- 23
- Gehäuseschale
- 25
- Rückwand
- 27
- Seitenwand
- 29
- Stirnwand
- 31
- Drehgelenk
- 33
- Drehverbindung
- 35
- Öffnung
- 37
- Zapfen
- 39
- Verstellelement
- 41
- Klemmbacke
- 43
- Reibbelag
- 45
- Antriebsabschnitt
- 47
- Steuerkurve
- 49
- Flachbereich
- 51
- Stirnbereich
- 53
- Aussparung
- 55
- Steg
- 57
- Drehgriff
- 59
- Flügel
- 61
- Öse
- 63
- Anschlag
- 65
- Öse
- 67
- Verriegelungseinrichtung
- 69
- Blockierelement
- 71
- Längsdurchbrechung
- 73
- Rastvorsprung
- D
- Drehachse
- S
- Schwenkachse
1. Schutzschalter-Sperrvorrichtung, insbesondere Motorschutzschalter-Sperrvorrichtung,
umfassend
zwei zu einer Gehäuseschale (23) mit Rückwand (25) zusammengesetzte halbschalenförmige
Gehäuseteile (21), insbesondere Gehäusehälften, die über ein Drehgelenk (31) miteinander
verbunden sind, das eine Schwenkachse (S) definiert, um die die beiden Gehäuseteile
(21) relativ zueinander zwischen einer Freigabestellung und einer Klemmstellung verschwenkbar
sind, und
ein Verstellelement (39), das zwischen einer Grundstellung und einer Verriegelungsstellung
verstellbar, insbesondere um eine Drehachse (D) drehbar, ist, um die beiden Gehäuseteile
(21) von der Freigabestellung in die Klemmstellung zu überführen.
2. Schutzschalter-Sperrvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Gehäuseteile (21) jeweils eine Klemmbacke (41) aufweisen, die beim Überführen
der beiden Gehäuseteile (21) in die Klemmstellung aufeinander zu bewegt werden, um
die Schutzschalter-Sperrvorrichtung (17) an einem Gehäuse (13) eines Schutzschalters
(11), insbesondere Motorschutzschalters, festzuklemmen,
wobei bevorzugt die beiden Klemmbacken (41) jeweils mit einem selbstklebenden Reibbelag
(43) versehen sind.
3. Schutzschalter-Sperrvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Verriegelungseinrichtung (67) vorgesehen ist, um das Verstellelement (39) mittels
eines Verriegelungselements (19), insbesondere eines Vorhangschlosses, in der Verriegelungsstellung
festzusetzen, um das Verstellelement (39) gegen ein Verstellen in die Grundstellung
zu sichern.
4. Schutzschalter-Sperrvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verstellelement (39) einen Antriebsabschnitt (45) aufweist, der an den beiden
Gehäuseteilen (21) angreift.
5. Schutzschalter-Sperrvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Antriebsabschnitt (45) eine von einer Kreisform abweichende, insbesondere exzentrische,
Steuerkurve (47) mit zwei einander gegenüberliegenden Flachbereichen (49) sowie zwei
einander gegenüberliegenden Stirnbereichen (51) umfasst,
wobei bevorzugt die beiden Stirnbereiche (51) in der Grundstellung des Verstellelements
(39) in Richtung der Schwenkachse (S) des Drehgelenks (31) orientiert sind, wobei
das Verstellelement (39) mittels des Antriebsabschnitts (45), insbesondere der Steuerkurve
(47) des Antriebsabschnitts (45), in einer in der Rückwand (25) der Gehäuseschale
(23), insbesondere gegenförmig, ausgebildeten Aussparung (53) drehbar gelagert ist,
und wobei die Aussparung (53) anteilig in dem einen Gehäuseteil (21) und anteilig
in dem anderen Gehäuseteil (21) ausgebildet ist.
6. Schutzschalter-Sperrvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Antriebsabschnitt (45) beidseitig der Steuerkurve (47) jeweils einen insbesondere
umlaufenden Steg (55) aufweist, wobei das Verstellelement (39) durch die beiden Stege
(55) in axialer Richtung an der Rückwand (25) gehaltert ist.
7. Schutzschalter-Sperrvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Winkeldifferenz zwischen der Grundstellung und der Verriegelungsstellung des Verstellelements
(39) in einem Bereich zwischen 60° und 120°, insbesondere zwischen 80° und 100°, insbesondere
bei 90°, liegt.
8. Schutzschalter-Sperrvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verstellelement (39) einen, insbesondere an einer Außenseite der Rückwand (25)
angeordneten, manuell betätigbaren Drehgriff (57) umfasst, der zumindest drehfest,
insbesondere fest, mit dem Antriebsabschnitt (45) verbunden ist, um das Verstellelement
(39) zwischen der Grundstellung und der Verriegelungsstellung zu verstellen,
wobei bevorzugt der Drehgriff (57) als Flügelgriff, insbesondere mit zwei in entgegengesetzten
Richtungen radial von der Drehachse (D) abstehenden Flügeln (59), ausgebildet ist.
9. Schutzschalter-Sperrvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Rückwand (25) der Gehäuseschale (23) an wenigstens einem der beiden Gehäuseteile
(21) ein Anschlag (63) für den Drehgriff (57) in der Verriegelungsstellung des Verstellelements
(39) vorgesehen ist.
10. Schutzschalter-Sperrvorrichtung nach Anspruch 3 und 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verriegelungseinrichtung (67) zwei in der Verriegelungsstellung des Verstellelements
(39) miteinander fluchtende Ösen (61, 65) aufweist, so dass ein Verriegelungselement
(19) hindurchführbar ist, wodurch der Drehgriff (57) des Verstellelements (39) an
dem Anschlag (63) festgesetzt wird.
11. Schutzschalter-Sperrvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verstellelement (39) ein Blockierelement (69), insbesondere einen Schieber, umfasst,
wobei das Blockierelement (69) zwischen einer Ausgangsstellung und einer Blockierstellung
verstellbar, insbesondere verschiebbar, an dem Drehgriff (57) gehalten ist, wobei
das Blockierelement (69) in seiner Blockierstellung ein Verstellen des sich in der
Verriegelungsstellung befindenden Verstellelements (39) in die Grundstellung blockiert.
12. Schutzschalter-Sperrvorrichtung nach Anspruch 10 und 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
von den beiden Ösen (61, 65) die eine Öse (61) an dem Drehgriff (57) und die andere
Öse (65) an dem Blockierelement (69) ausgebildet ist.
13. Schutzschalter-Sperrvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Drehgelenk (31) umfasst, dass die Gehäuseschale (23) an zwei einander gegenüberliegenden
Seitenwänden (27) jeweils eine Drehverbindung (33) aufweist,
wobei bevorzugt die jeweilige Drehverbindung (33) eine Öffnung (35) in dem einen Gehäuseteil
(21) und einen an dem anderen Gehäuseteil (21) ausgebildeten, in die Öffnung (35)
eingreifenden, insbesondere einrastenden, Zapfen (37) umfasst.
14. Schutzschalter-Sperrvorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
für die jeweilige Drehverbindung (33) das eine Gehäuseteil (21) im Bereich der Öffnung
(35) und/oder das andere Gehäuseteil (21) im Bereich des Zapfens (37) federelastisch
ausgebildet ist, um ein Zusammensetzen der beiden Gehäuseteile (21) zu ermöglichen.
15. Schutzschalter-Sperrvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Gehäuseteile (21) identisch, jeweils als ein Kunststoff-Spritzgussteil
und/oder einstückig ausgebildet sind, und/oder die beiden Gehäuseteile (21) um einen
Winkel von kleiner 10°, insbesondere in einem Bereich zwischen 2° und 8°, relativ
zueinander verschwenkbar sind.
16. Schutzschalter-Sperrvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenkbewegung der beiden Gehäuseteile (21) relativ zueinander in der Freigabestellung
durch Anstoßen eines Rückwandabschnitts des einen Gehäuseteils (21) an einem Rückwandabschnitt
des anderen Gehäuseteils (21) und/oder in der Klemmstellung durch Anstoßen wenigstens
eines Seitenwandabschnitts des einen Gehäuseteils (21) an einem jeweiligen Seitenwandabschnitt
des anderen Gehäuseteils (21) begrenzt wird.