[0001] Die Erfindung betrifft einen Richtapparat zum Richten von Kabeln gemäss dem Oberbegriff
von Anspruch 1. Der Richtapparat kann Bestandteil einer Kabelbearbeitungsmaschine
sein. Solche Kabelbearbeitungsmaschinen werden für die Konfektionierung von Elektrokabeln
verwendet. Bei der Konfektionierung von Kabeln können Kabel abgelängt und abisoliert
und dann die Kabelenden gecrimpt werden. Die Kabelbearbeitungsmaschinen können weiter
Tüllenstationen umfassen, bei denen die abisolierten Kabelenden vor dem Crimpen mit
Tüllen bestückt werden.
[0002] Die Kabel, wie beispielsweise isolierte Litzen oder Vollleiter aus Kupfer oder Stahl,
die auf einer Kabelbearbeitungsmaschine verarbeitet werden, werden üblicherweise in
Fässern, auf Rollen oder als Bündel bereitgestellt und sind aus diesem Grund nach
dem Abrollen mehr oder weniger stark gekrümmt und mit Drall versehen. Gerade gerichtete
Kabel sind wichtig, um auf der Kabelbearbeitungsmaschine vorgesehen Prozessschritte
wie Abisolieren, Crimpen und gegebenenfalls Bestücken mit Steckergehäusen zuverlässig
ausführen zu können. Um die Kabel möglichst gerade zu richten, werden sie in der Regel
mit Hilfe der in der Kabelbearbeitungsmaschine vorhandenen Antriebe durch einen am
Einlauf der Maschine angebrachten Richtapparat gezogen.
[0003] Eine gattungsmässig vergleichbarer Richtapparat ist beispielsweise aus der
EP 2 399 856 A1 bekannt geworden. Der Richtapparat weist eine obere und eine untere Rollengruppe
auf. Das zu richtende Kabel wird zwischen den Rollen der beiden Rollengruppe in einer
Transportrichtung hindurchgeführt. Zum Einstellen der Richtparameter können die Rollengruppen
relativ zueinander bewegt werden. Die obere Rollengruppe wird zunächst ausgehend von
einer Offenstellung in eine Schliessrichtung, die rechtwinklig zur Transportrichtung
des Kabels verläuft, gegen die untere Rollengruppe in eine Schliessstellung verschoben.
In dieser Schliesstellung befinden sich die parallel zueinander verlaufenden Rollen
der oberen und unteren Rollengruppe am Kabel und berühren dieses. Dieser Vorgang ist
dem Fachmann auch unter der Bezeichnung «Zustellen» bekannt und geläufig. Der Abstand
zwischen den Rollen kann dabei manuell mittels eines Drehknopfes eingestellt werden.
Ein zusätzlicher Schnellspannhebel ermöglicht ein rasches Öffnen und Schliessen des
Richtapparates beim Entnehmen und Einlegen des Kabels zwischen die Rollen. Die Einstellung
des Rollenabstands kann alternativ auch automatisch erfolgen. Hierzu ist beispielsweise
der Zustellmechanismus zum Verschieben der oberen Rollengruppe gegen die untere Rollengruppe
mit einem motorischen Antrieb versehen. Diese Variante ist jedoch technisch aufwendig
und kostenintensiv.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten zu vermeiden
und insbesondere einen verbesserten Richtapparat der eingangs genannten Art zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit einer Richtapparat mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0005] Der Richtapparat zum Richten von Kabeln umfasst einer erste, mehrere Rollen aufweisenden
Rollengruppe und eine der ersten Rollengruppe gegenüberliegende zweite, mehrere Rollen
aufweisende Rollengruppe, wobei das Kabel in einer Transportrichtung alternierend
jeweils zwischen den Rollen der ersten Rollengruppe und den Rollen der zweiten Rollengruppe
durchführbar ist. Der Richtapparat umfasst weiter eine beispielsweise manuell betätigbare
oder motorisch antreibbare Zustelleinrichtung, mit der die erste Rollengruppe gegen
die zweite Rollengruppe verschiebbar ist. Dadurch, dass der Richtapparat Sicherungsmittel
zum lagemässigen Sichern der ersten Rollengruppe umfasst, kann der Rollenabstand präzise
eingestellt werden. Das Zustellen, also der Vorgang, bei dem die erste Rollengruppe
von einer Offenstellung in eine Schliessstellung gebracht wird, kann auf effiziente
Weise durchgeführt werden.
[0006] Dank der Zustelleinrichtung kann die erste Rollengruppe ausgehend von der Offenstellung
in Schliessrichtung, die quer und bevorzugt rechtwinklig zur Transportrichtung verläuft,
gegen die zweite Rollengruppe zum Einstellen des Abstands zwischen den Rollen der
ersten und der zweiten Rollengruppe verschoben werden. Die Offenstellung ist dabei
die Stellung, in der die Rollen der der ersten und der zweiten Rollenreihe soweit
voneinander beabstandet sind, so dass das Kabel zwischen die Rollen eingeführt werden
kann. Die Schliessstellung ist die Stellung nach Beendigung der Verschiebebewegung;
der Zustellvorgang ist abgeschlossen. In der Schliessstellung berühren die Rollen
der der ersten und der zweiten Rollengruppe das ideale Kabel derart, dass es einen
geraden und nicht einen wellenförmigen Verlauf hat.
[0007] Der Richtapparat kann einen ersten Rollensupport für die erste Rollengruppe, an welchem
die Rollen der ersten Rollengruppe frei drehbar befestigt sind und einen zweiten Rollensupport
für die zweite Rollengruppe, an welchem die Rollen der zweiten Rollengruppe frei drehbar
befestigt sind, aufweisen. Weiter kann der Richtapparat ein Gestell, beispielsweise
in Form einer Grundplatte, zum Tragen des ersten und des zweiten Rollensupports aufweisen,
wobei der erste Rollensupport in Schliessrichtung verschiebbar im Gestell gelagert
ist.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Richtapparat zum Bilden der Sicherungsmittel
eine Rücklaufsperre umfassen, die beim Zustellvorgang eine Rückwärtsbewegung der ersten
Rollengruppe entgegen der Schliessrichtung sperrt. Der Richtapparat lässt sich dank
der Rücklaufsperre bezüglich des Zustellvorgangs zuverlässig, ergonomisch und effizient
betreiben.
[0009] Hierzu können diskrete Rücklaufsperren wie beispielsweise auf einem Ratschenmechanismus
basierende Rücklaufsperren vorgesehen werden. Ein solcher Ratschenmechanismus kann
zum Beispiel eine Verzahnung sowie eine damit zusammenwirkende Sperrklinke umfassen.
Beim Ratschenmechanismus wären allerdings pilgerschrittförmige Bewegungen möglich.
Vorteilhaft ist daher, dass die Zustelleinrichtung des Richtapparats eine stufenlose
Rücklaufsperre umfasst. Stufenlose Rücklaufsperren haben den Vorteil, dass sie praktisch
alle unerwünschten Rückbewegungen verhindern können.
[0010] Die vorerwähnte Rücklaufsperre kann als formschlüssig wirkende Rücklaufsperre ausgestaltet
sein. Die Rücklaufsperre kann auch als kraftschlüssig wirkende Rücklaufsperre ausgestaltet
sein. Neben mechanischen Rücklaufsperren sind auch andere Rücklaufsperren denkbar.
Die Rücklaufsperre könnte ein Hydraulikzylinder sein; wenn der Rollensupport sich
zurückbewegen will, wird das Ausströmen von Hydrauliköl aus dem Hydraulikzylinder
durch Rückschlagventile verhindert und so die Rücklaufsperre wirksam.
[0011] Vorteilhaft ist es weiter, wenn der erste Rollensupport durch ein Federelement, insbesondere
eine Schraubendruckfeder, am Gestell abgestützt ist, die den ersten Rollensupport
mit einer Federkraft entgegen der Schliessrichtung beaufschlägt. Ein sicheres Funktionieren
der Rücklaufsperre lässt sich so auf einfache Weise gewährleisten.
[0012] Die Rücklaufsperre kann einen Klemmkörper und insbesondere eine Klemmrolle umfassen,
wobei der Klemmkörper bzw. die Klemmrolle in einem Keilspalt aufgenommen ist. Der
Keilspalt kann ein in Bezug auf die Schliessrichtung sich verjüngende Aufnahme für
den Klemmkörper sein. Durch die Keilwirkung kann der in den Keilspalt gedrückte Klemmkörper
eine Rückbewegung des ersten Rollensupports zuverlässig blockieren.
[0013] Die Rücklaufsperre kann eine Feder zum Erzeugen einer Vorspannung für den Klemmkörper,
insbesondere der Klemmrolle, umfassen. Der so federbelastete Klemmkörper wird der
Klemmkörper dauernd in den Keilspalt gedrückt und stellt so ein zuverlässiges Funktionieren
der Rücklaufsperre sicher.
[0014] Der erste Rollensupport kann eine keilförmige Anlauffläche aufweisen, die zusammen
mit einer stationären Gegenfläche den Keilspalt bildet. Die stationäre Gegenfläche
kann beispielsweise durch eine dem Gestell zugeordnete Führungsfläche gebildet werden,
an der der erste Rollensupport beim Schliessvorgang entlang führbar ist.
[0015] Alternative Rücklaufsperren könnten zwei Keile umfassen, wobei die Keile gegenläufig
zueinander gerichtete, schräg verlaufende Keilflächen aufweisen, die, wenn eine Rückbewegung
erfolgen würde, aneinandergedrückt werden und so die Rückbewegung verhindern. Weitere
alternative Rücklaufsperren könnten Exzenterkörper umfassen.
[0016] Der Richtapparat kann eine manuell betätigbare Zustelleinrichtung mit einem linear
in Schliessrichtung bewegbaren Bedienelement insbesondere in Form eines Knopfes aufweisen,
über welches beispielsweise durch Drücken des Bedienelements der erste Rollensupport
bzw. die erste Rollengruppe in Schliessrichtung verschobenen werden kann. Ein solcher
Richtapparat zeichnet sich durch eine einfache Handhabung und gute Ergonomie aus.
Für das Zustellen muss das Bedienelement lediglich gedrückt werden. Ein Schnellspannhebel
zum schnellen Schliessen ist auch nicht erforderlich.
[0017] Am Bedienelement kann ein Mitnehmer zum Vorschieben des ersten Rollensupports anschliessen.
Der Mitnehmer kann an einen Schaft des Bedienelements anschliessen oder durch den
Schaft selbst gebildet sein. Der Schaft ist ein in Schliessrichtung sich erstreckendes,
längliches Bauteil. Der Mitnehmer oder der Schaft kann im Gestell gleitend gelagert
sein und lässt sich in Schliessrichtung (sowie gegebenenfalls in die Gegenrichtung)
bewegen. Der Mitnehmer stösst, wenn er durch Drücken des knopfartigen Bedienelements
oder wenn er auf andere Weise in Schliessrichtung bewegt wird, an den ersten Rollensupport
an und verschiebt so den ersten Rollensupport in Schliessrichtung. Auch ein Richtapparat
mit einer motorisch antreibbaren Zustelleinrichtung kann über einen solchen Mitnehmer
verfügen.
[0018] Bevorzugt ist die Rücklaufsperre als lösbare Rücklaufsperre ausgestaltet. Hierzu
kann zum Lösen der Sperrwirkung der Rücklaufsperre ein Entriegelungselement vorgesehen
sein.
[0019] Am Mitnehmer kann ein Entriegelungselement zum Lösen der Sperrwirkung angeordnet
oder mit dem Mitnehmer verbunden sein. Dabei ist der Mitnehmer mit dem Entriegelungselement
derart ausgestaltet, dass bei einer Rückführbewegung, also bei einer Bewegung in Gegenrichtung
zur Schliessrichtung, das Entriegelungselement mit dem Klemmkörper in Anschlag bringbar
ist. Das Entriegelungselement kann ein vom Mitnehmer oder vom Schaft wegragender,
nasenartiger Vorsprung.
[0020] Zum Lösen der Sperrwirkung kann das Entriegelungselement den Klemmkörper wegdrücken,
so dass der Klemmkörper die keilförmige Anlauffläche des Keilspalts nicht mehr kontaktiert,
also keine Klemmung mehr vorliegt.
[0021] Das Lösen der Sperrwirkung kann durch Ziehen des knopfartigen Bedienelements erwirkt
werden. Diese Lösung zeichnet sich durch eine einfache Handhabung aus. Zum Lösen der
Sperrwirkung könnte auch andere Mittel eingesetzt werden. Beispielsweise könnte es
auch vorteilhaft sein, nicht auch noch das vorerwähnte Bedienelement zum Schliessen
des Richtapparats für den Öffnungsvorgang zu verwenden. Wenn separate Mittel zum Lösen
der Sperrwirkung verwendet werden, könnten Fehlmanipulationen am Bedienelement, welche
in einem unabsichtlichen Lösen der Sperrwirkung resultieren, ausgeschlossen werden.
[0022] Der Richtapparat muss nicht unbedingt über eine manuell betätigbare Zustelleinrichtung
verfügen. Für bestimmte Anwendungsbereiche kann es vorteilhaft sein, wenn der Richtapparat
eine antreibbare Zustelleinrichtung mit einem Linear-Direktantrieb, einem Pneumatikzylinder
oder einem Hydraulikzylinder zum Bewegen des ersten Rollensupport in Schliessrichtung
aufweist. Derartige Zustelleinrichtungen können einfach angesteuert werden und automatisch
oder halbautomatisch betrieben werden.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform kann der Richtapparat zum Festlegen der Schliessstellung
eine Antastrolle aufweisen, wobei die Antastrolle in Bezug auf die Transportrichtung
ausgangsseitig an die erste Rollengruppe folgend angeordnet ist, und wobei das Kabel
zwischen der Antastrolle und einer der zweiten Rollengruppe zugeordneten, der Antastrolle
gegenüberliegenden Gegenrolle pressbar ist.
[0024] Alternativ kann der Richtapparat zum Festlegen der Schliessstellung wenigstens einen
und vorzugsweise mehrere, vorzugsweise in Schliessrichtung begrenzt verschiebbar gelagerte
Antastfinger aufweisen, wobei der wenigstens eine Antastfinger einer der Rollengruppen
und insbesondere der ersten Rollengruppe zugeordnet ist. Dabei kann der Antastfinger
jeweils derart gegenüberliegend einer Rolle der anderen Rollengruppe, insbesondere
der zweiten Rollengruppe angeordnet sein, dass das Kabel zwischen dem jeweiligen Antastfinger
und der gegenüberliegenden Rolle pressbar ist. Die Antastfinger können derart ausgestaltet
sein, dass sie nach Festlegen der Schliessstellung durch Verschieben in Gegenrichtung
zur Schliessrichtung in eine Ruhestellung bringbar sind, so dass sie das Kabel nicht
mehr beaufschlagen.
[0025] Zum weiteren Erzeugen der Richtwirkung des Kabels nach Beendigung des Zustellvorgangs
ist es vorteilhaft, wenn der zweite Rollensupport um eine Schwenkachse drehbar am
Gestell gelagert ist und dass der Richtapparat eine beispielsweise manuell betätigbare
oder motorisch antreibbare Verschwenkeinrichtung verfügt, mit welcher zum Einstellen
des Anstellwinkels zwischen den Rollen der ersten und der zweiten Rollengruppe die
zweite Rollengruppe ausgehend vorzugsweise von einer Neutralstellung in eine Aktivstellung
schwenkbar ist.
[0026] Der zweite Rollensupport kann besonders bevorzugt derart drehbar am Gestell gelagert
sein, dass durch das Verschwenken des zweiten Rollensupports die eingangsseitigen
Rollen stärker als die ausgangsseitigen Rollen auf das Kabel einwirken. Die Verschwenkeinrichtung
kann zum Beispiel eine Einrichtung sein, wie sie an sich schon aus der
EP 2 399 856 bekannt geworden ist.
[0027] In einer Ausführungsform kann eine Kulissensteuerung für die Bewegung des ersten
Rollensupports und/oder des zweiten Rollensupports vorgesehen sein.
[0028] Für die Kulissensteuerung kann ein linear bewegbares Schubelement vorgesehen sein,
über welches sowohl der erste Rollensupport als auch der zweite Rollensupport bewegt
werden kann. Das Schubelement kann manuell betätigbar oder motorisch antreibbar ausgestaltet
sein. In dieser Ausführungsform lassen sich die beiden Richtparameter (Rollenabstand,
Anstellwinkel) in einem einzigen gemeinsamen Arbeitsschritt bzw. Betätigungsbewegung
einstellen.
[0029] Der Richtapparat kann ein manuell betätigbares, vorzugsweise in Transportrichtung
hin und her bewegbares Schubelement mit einem Handhebel aufweisen.
[0030] Am Schubelement kann eine Zustell-Kulissenführung zum Verschieben des ersten Rollensupports
in Schliessrichtung und eine Öffnungs-Kulissenführung zum Lösen der Sperrwirkung und
zum Zurückführen des ersten Rollensupports angeordnet sein. Dabei kann ein erster,
federbelasteter Steuerkörper mit der Zustell-Kulissenführung und der Öffnungs-Kulissenführung
zusammenwirken. Am Schubelement kann eine Verschwenk-Kulissenführung zum Verschwenken
des zweiten Rollensupports angeordnet sein. Dabei kann ein zweiter, federbelasteter
Steuerkörper mit der Verschwenk-Kulissenführung zusammenwirken.
[0031] Die Verschwenk-Kulissenführung kann zum Einstellen von diskreten Anstellwinkel-Positionen
durch eine stufenartig ausgestaltete Steuerbahn mit vorzugsweise mehreren Aufnahmen
für den Steuerkörper gebildet sein. Dies ermöglicht ein besonders schnelles Einstellen
des Anstellwinkels. Eine solche Verschwenk-Kulissenführung könnte auch bei konventionellen
Richtapparaten, d.h. bei Richtapparaten ohne Rücklaufsperre oder anderen Sicherungsmittel
zum lagemässigen Sichern der mittels der Zustelleinrichtung verschobenen ersten Rollengruppe,
eingesetzt werden.
[0032] Weitere Vorteile und Einzelmerkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen und aus den Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Richtapparats zum Richten
von Kabeln in einer Offenstellung,
- Fig. 2
- der Richtapparat in einer Schliessstellung,
- Fig. 3
- eine Rückansicht des Richtapparats in der Schliessstellung,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch den Richtapparat in der Schliessstellung (Schnittdarstellung
entlang Schnittlinie A - A gemäss Fig. 3),
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung des Richtapparats in einer Aktivstellung,
- Fig. 6
- einen Querschnitt durch den noch geschlossenen Richtapparat, jedoch mit einer gelösten
Rücklaufsperre,
- Fig. 7
- eine vergrösserte Detaildarstellung der Rückansicht des Richtapparats in der Schliessstellung
mit der gelösten Rücklaufsperre aus Fig. 6,
- Fig. 8
- eine perspektivische Darstellung eines alternativen Richtapparats in einer Aktivstellung,
- Fig. 9
- eine Vorderansicht eines Richtapparats gemäss eines dritten Ausführungsbeispiels,
wobei der Richtapparat sich in einer Schliessstellung befindet,
- Fig. 10
- eine vereinfachte Darstellung eines Längsschnittes durch einen weiteren Richtapparat
in einer Offenstellung,
- Fig. 11
- der Richtapparat gemäss dem Ausführungsbeispiel von Fig. 10 in einer Schliessstellung,
und
- Fig. 12
- der Richtapparat in einer Aktivstellung.
[0033] Figur 1 zeigt einen Richtapparat 1 zum Richten von Kabeln mit zwei einander gegenüberliegenden,
aufeinander zu bewegbare Rollengruppen 2 und 3. Eine erste mit 2 bezeichnete Rollengruppe
weist mehrere, hintereinander in einer Reihe angeordnete Rollen 20.1 bis 20.7 auf.
Eine zweite mit 3 bezeichnete Rollengruppe weist mehrere, hintereinander in einer
Reihe angeordnete Rollen 21.1 bis 21.6 auf. Vorliegend ist die erste Rollengruppe
2 im Richtapparat 1 oben angeordnet, weshalb nachfolgend der Einfachheit halber und
zum besseren Verständnis diese Rollengruppe als «obere Rollengruppe» bezeichnet wird;
die zugehörigen Rollen 20.1 bis 20.7 sind entsprechend «obere Rollen». Die der oberen
Rollengruppe 2 gegenüberliegende Rollengruppe 3 ist folglich vorliegend eine «untere
Rollengruppe».
[0034] Die oberen Rollen 20.1 bis 20.7 und die unteren Rollen 21.1 bis 21.6 verlaufen parallel
zueinander und liegen jeweils auf horizontalen Rollenlinien. Das (in Fig. 1 nicht
dargestellte) Kabel, das zwischen den oberen Rollen 20.1 .. 20.7 und den unteren Rollen
21.1 .. 21.6 zum Richten durchführbar ist, verläuft ebenfalls in horizontaler Richtung,
die mit einem Pfeil x angedeutet ist. Fig. 1 zeigt den Richtapparat 1 in einer Offenstellung,
in der die beiden Rollengruppen 2 soweit voneinander beabstandet sind, dass ein Kabel
zwischen die oberen Rollen 20.1 .. 20.7 und die unteren Rollen 21.1 .. 21.6 eingeführt
oder eingelegt werden kann. Danach wird die obere Rollengruppe 2 gegen die untere
Rollengruppe 3 bewegt. Diese Schliessbewegung ist mit einem Pfeil s angedeutet. Die
Schliessrichtung s verläuft ersichtlicherweise in vertikaler Richtung. Fig. 2 zeigt
den Richtapparat 1 in einer Schliessstellung bzw. nach Beendigung eines Zustellvorgangs,
nachdem die obere Rollengruppe 2 gegen die untere Rollengruppe 3 in Schliessrichtung
s bewegt wurde. Das nun alternierend von den Rollen 20.1 .. 20.7 und 21.1 .. 21.6
der oberen und unteren Rollengruppen 2 und 3 beaufschlagte Kabel 4 kann in horizontaler
Transportrichtung x durch den Richtapparat 1 mittels einem (nicht dargestellten) Kabelfördermittel
gezogen werden.
[0035] Die hier gezeigte grundsätzliche Anordnung und Ausrichtung der Rollengruppen 2 und
3 betreffen Ausführungsformen des erfindungsgemässen Richtapparats 1. Selbstverständlich
sind auch andere Anordnungen und Ausrichtungen der Rollengruppen 2 und 3 denkbar.
Zum Beispiel könnten die beiden Rollengruppen 2 und 3 auch nebeneinander angeordnet
sein; die Schliessrichtung s würde in diesem Fall auf einer horizontalen Ebene verlaufen.
[0036] Der nachfolgend im Detail beschriebene Richtapparat 1 kann in einer (nicht dargestellten)
Kabelbearbeitungsmaschine zum Konfektionieren von Kabeln eingesetzt werden. Mit der
Kabelbearbeitungsmaschine können Elektrokabel, beispielsweise isolierte Litzen oder
isolierte Vollleiter aus Kupfer oder Stahl, verarbeitet werden. Die zu verarbeitenden
Kabel werden in Fässern auf Rollen oder als Bündel bereitgestellt. Die aus Fässern,
Rollen oder Bündel der Kabelbearbeitungsmaschine zugeführten Kabel sind mehr oder
weniger stark gekrümmt und mit Drall versehen. Das Kabel muss daher gerade gerichtet
werden, wozu der eingangs erwähnte Richtapparat 1 dient.
[0037] Die Kabelbearbeitungsmaschine kann beispielhaft als Schwenkmaschine ausgeführt sein,
die eine Schwenkeinheit mit einem Kabelgreifer aufweist. Zum Zuführen der Kabelenden
zu Bearbeitungsstationen, wie etwa eine Tüllenstation und eine Crimpstation, muss
die Schwenkeinheit um eine vertikale Achse gedreht werden. Eine Abläng- und Abisolierstation
ist in der Regel auf der Maschinenlängsachse der Kabelbearbeitungsmaschine angeordnet.
Die Kabelbearbeitungsmaschine umfasst sodann eine Zuführeinheit mit einem zum Beispiel
als Bandförderer ausgestalteten Kabelfördermittel, welches die Kabel in Transportrichtung
entlang der Maschinenlängsachse zur Schwenkeinheit bringt. Der Richtapparat 1 ist
in der Kabelbearbeitungsmaschine dem Bandförderer vorgelagert auf der Maschinenlängsachse
angeordnet. Beim Zuführen des Kabels zur Schwenkeinheit wird das Kabel durch den Richtapparat
1 zum Richten des Kabels 4 gezogen.
[0038] Die Rollen 20.1 .. 20.7 der ersten bzw. oberen Rollengruppe 2 sind frei drehbar an
einem ersten Rollensupport 6 befestigt. Die Rollen 21.1 .. 21.6 der unteren bzw. zweiten
Rollengruppe 2 sind frei drehbar an einem zweiten Rollensupport 7 befestigt. Der Richtapparat
umfasst weiter ein Gestell 8 in Form einer Grundplatte zum Tragen des ersten und des
zweiten Rollensupports 6 und 7 auf. Die Rollensupporte 6, 7 sind vorliegend plattenartig
ausgestaltet.
[0039] Der erste Rollensupport 6 mit den oberen Rollen 20.1 .. 20.7 ist in Schliessrichtung
s verschiebbar im Gestell 8 gelagert. Der zweite Rollensupport 6 mit den unteren Rollen
21.1 .. 21.6 ist in Bezug auf eine mit 24 angedeutete horizontale, im rechten Winkel
zur Transportrichtung verlaufende Schwenkachse drehbar im Gestell 8 gelagert. Der
grundsätzliche Aufbau des Richtapparats 1 ähnelt dem aus der
EP 2 399 856 A1 bekannt gewordenen Richtapparat; das Bewegen des Rollensupports 6 mit den oberen
Rollen 20.1 .. 20.7 für den Zustellvorgang erfolgt mittels einer neuartigen Zustelleinrichtung
5.
[0040] Die Zustelleinrichtung 5 ist manuell betätigbar ausgestaltet und umfasst ein linear
in Schliessrichtung s bewegbares Bedienelement 16. Der erste Rollensupport 6 ist durch
ein Federelement 10 in Form einer Schraubendruckfeder am Gestell 8 abgestützt, die
den ersten Rollensupport 6 mit einer Federkraft entgegen der Schliessrichtung s beaufschlägt.
Durch Drücken des Bedienelements 16 kann der ersten Rollensupport 6 mit den oberen
Rollen 20.1 .. 20.7 nach unten verschobenen werden. Das Bedienelement 16 wird soweit
hinuntergedrückt werden, bis die Rollen 20.1 .. 20.7 und 21.1 .. 21.6 das Kabel berühren.
[0041] Für das Zustellen muss das Bedienelement 16 lediglich gedrückt werden, wodurch sich
eine besonders einfache und ergonomische Handhabung ergibt. Der zweite Rollensupport
7 mit der unteren Rollengruppe 3 wird während dem Zustellvorgang nicht bewegt. Dazu
wird die untere Rollengruppe 3 durch eine Maschinensteuerung über ein pneumatisches
Ventil und einen Pneumatikzylinder 33 in einer zur oberen Rollengruppe 2 parallelen
Lage, die einer Neutralstellung entspricht, gehalten.
[0042] Das Bedienelement 16 hat vorliegend beispielhaft die Form eines Knopfes. Selbstverständlich
wären auch andere Formgebungen für das Bedienelement 16 denkbar. Beispielsweise könnte
das Bedienelement 16 einen bügelartigen Griff aufweisen.
[0043] Zum lagemässigen Sichern der mittels der Zustelleinrichtung 5 in Schliessrichtung
s verschobenen oberen Rollengruppe 2 umfasst der Richtapparat 1 eine Rücklaufsperre
(9, siehe nachfolgende Fig. 3), die eine Rückwärtsbewegung der oberen Rollengruppe
2 entgegen der Schliessrichtung s sperrt. Die obere Rollengruppe könnte unter Umständen
auch durch einen Klemmmechanismus blockiert werden, beispielsweise durch einen Klemmhebel
oder einen pneumatischen Zylinder.
[0044] Am ersten Rollensupport 6 ist weiterhin eine frei drehbare Antastrolle 19 angeordnet.
Die Antastrolle 19 ist in Bezug auf die Transportrichtung x ausgangsseitig an die
obere Rollengruppe 2 folgend angeordnet und dient zum Festlegen der Schliessstellung.
Auf der der Antastrolle 19 gegenüberliegenden Seite ist eine Gegenrolle 22 am zweiten
Rollensupport 7 vorgesehen. Wenn ausgehend von der Offenstellung (Fig. 1) die obere
Rollengruppe 2 in s-Richtung gegen die zweite Rollengruppe 3 verschoben wird, kommt
das dazwischenliegende Kabel 4 in Kontakt mit den beiden Rollen 19 und 22. Die durch
Drücken des Bedienelements 16 bewirkte Schliessbewegung stellt dank der Antastrolle
19 und Gegenrolle 22 die beiden Rollengruppen 2, 3 für einen beliebigen Kabeldurchmesser
korrekt zueinander ein.
[0045] Wie aus Fig. 2 entnehmbar ist, berühren die oberen Rollen 20.1 .. 20.7 auf der einen
Seite und die die unteren Rollen 21.1 .. 21.6 auf der anderen Seite das Kabel 4 in
der Schliessstellung derart, dass es einen noch geraden Verlauf hat. Die Antastrolle
19 und die mit ihr zusammenwirkende Gegenrolle 22 stellen sicher, dass die Rollen
20.1 .. 20.7 und 21.1 .. 21.6 nicht weiter ineinander verschoben werden können, was
zu einem wellenartigen Verlauf des zwischen den Rollen durchgeführten Kabels 4 führen
würde.
[0046] Der Bediener, der das Bedienelement 16 nach unten drückt, spürt einen sprunghaft
ansteigenden Gegendruck, sobald das Kabel 4 zwischen der Antastrolle 19 und Gegenrolle
22 gepresst ist. So erhält der Bediener den Hinweis, dass der Zustellvorgang abgeschlossen
ist (Fig. 2) und er das Bedienelement 16 loslassen kann. Dank der Rücklaufsperre ist
gewährleistet, dass nach dem Loslassen des Bedienelements 16 eine unerwünschte Rückbewegung
der oberen Rollengruppe 2 in Gegenrichtung zur Schliessrichtung s bzw. nach oben hin
verhindert ist.
[0047] Am eingangsseitig vorderen Ende des ersten Rollensupports 6 ist eine Führungsrolle
37 angeordnet. Die Führungsrolle 37 weist gegenüber den Rollen 20.1 .. 20.7 zum Richten
des Kabels einen grösseren Rollendurchmesser auf. Die Führungsrolle 37 ist gegenüber
den Rollen 20.1 .. 20.7 vertikal etwas nach unten versetzt angeordnet, so dass die
Führungsrolle 37, wenn der Richtapparat 1 sich in der Schliessstellung befindet, unterhalb
des Kabels positioniert ist. Die Führungsrolle 37 dient dazu, das Einlegen des Kabels
4 in den geöffneten Richtapparat zu erleichtern. Die Führungsrolle 37 ermöglicht es
beispielsweise, dass das Kabel 4 von Hand gespannt werden kann, bevor und während
der Richtapparat 1 geschlossen wird, so dass einfach sichergestellt werden kann, dass
das Kabel beim Schliessen zwischen alle Rollen 20.1 .. 20.7, 21.1 ..21.6 zu liegen
kommt. Fig. 3 zeigt eine Rückansicht des Richtapparats 1. Der erste Rollensupport
6 für die oberen Rollen 20.1 .. 20.7 weist einen sich in vertikaler Richtung erstreckenden
Führungsabschnitt 38 auf, der zwischen zwei Führungsplatten 39, 40 für die Verschiebebewegung
in s-Richtung gleitend entlang führbar ist Führungsfläche . Die Führungsplatten 39,
40 sind Bestandteil des Gestells 8. An den Führungsabschnitt 38 des ersten Rollensupports
6 schliesst oben das Bedienelement 16 an.
[0048] Die schon erwähnte Rücklaufsperre ist in Fig. 3 erkennbar und dort mit 9 bezeichnet.
Die Rücklaufsperre 9 umfasst eine Klemmrolle 11, die in einem Keilspalt 12 aufgenommen
ist. Der Keilspalt 12 ist ein in Bezug auf die Schliessrichtung s sich verjüngende
Aufnahme für die Klemmrolle 11. Die Rücklaufsperre 9 umfasst weiter eine Feder 13
zum Erzeugen einer Vorspannung für die Klemmrolle 11. Durch die Keilwirkung kann die
in den Keilspalt gedrückte Klemmrolle 11 eine Rückbewegung des ersten Rollensupports
6 zuverlässig blockieren. Mittels der Feder 13 wird die Klemmrolle 11 dauernd in den
Keilspalt 12 gedrückt und stellt so ein zuverlässiges Funktionieren der Rücklaufsperre
9 sicher. Unterhalb der Klemmrolle 11 ist ein Entriegelungselement 41 erkennbar. Dieses
Entriegelungselement 41 kann, wenn es nach oben gegen die Klemmrolle 11 verschoben
wird, die Klemmrolle 11 nach oben wegstossen und so die Klemmwirkung aufheben (vgl
weiter nachfolgende Fig. 7).
[0049] Weitere konstruktive Details des Richtapparats 1 sind aus Fig. 4 entnehmbar. Das
knopfförmige Bedienelement 16 weist einen Schaft 17 auf, der fest mit einem Mitnehmer
18 verbunden ist. Der an den Schaft 17 anschliessende Mitnehmer 18 dient dazu, den
ersten Rollensupport 6, wenn das Bedienelement 16 gedrückt wird, vorzuschieben. Der
Mitnehmer 18 weist ein in Bezug auf die Schliessrichtung s vorderes Ende auf, das
wenigstens beim Schliessen den ersten Rollensupport 6 zum Vorschieben kontaktiert.
Am Mitnehmer 18 schliesst ein nasenartiger Vorsprung zum Bilden des Entriegelungselements
41 zum Lösen der Sperrwirkung an, welcher in den Keilspalt 12 von der Seite her eingeführt
ist (vgl. nachfolgende Fig. 6/7).
[0050] Nach Beendigung des Zustellvorgangs wird zum Erzeugen einer ausreichenden Richtwirkung
der zweite Rollensupport 7 um die Schwenkachse 24 in eine Aktivstellung verschwenkt,
so dass die die eingangsseitigen Rollen 20.1, 21.1 stärker als die ausgangsseitigen
Rollen 20.7, 21.6 auf das Kabel 4 einwirken. Dazu wird mittels eines Pneumatikzylinders
33 die eingangsseitig vordere Seite des zweite Rollensupport 7 nach oben gezogen,
was in Fig. 5 durch einen Pfeil z angedeutet ist. Der Pneumatikzylinder 33 kann durch
entsprechende Ansteuerung den gewünschten Anstellwinkel α einfach einstellen. Anstatt
mittels des Pneumatikzylinders 33 wären auch Ausführungen von Richtapparaten denkbar,
bei denen das Verschwenken manuell mittels entsprechenden Mitteln durchführbar wäre.
[0051] Um zu verhindern, dass beim Antasten des Kabels durch die Antastrolle und die Gegenrolle
während des Zustellvorgangs das Kabel 4 durch übermässige Krafteinwirkung durch den
Benutzer gequetscht wird, kann der Richtapparat 1 über eine Vorrichtung zur Kraftbegrenzung
zwischen dem Bedienelement 16 und der Gegenrolle 22 verfügen, beispielsweise, indem
das Bedienelement 16 über eine (nicht dargestellte) Feder mit der Gegenrolle 22 wenigstens
indirekt verbunden ist und der Hub des Bedienelements 16 mit einem mechanischen Anschlag
limitiert wird.
[0052] Fig. 5 zeigt den Richtapparat 1 in der Aktivstellung nach dem Verschwenken des zweiten
Rollensupports 7. Alle Rollen 20.1 .. 20.7 der oberen Rollengruppe 2 liegen horizontal
auf einer Linie und die Rollen 21.1 .. 21.6 der unteren Rollengruppe 3 in einem Anstellwinkel
α auf einer Linie, die sich Richtung Eingang der oberen Rollengruppe 2 nähert. An
den Rollen 20.7, 21.7 am Ausgang des Richtapparates 1 sollte das Kabel 4 annähernd
tangential verlaufen, ohne gekrümmt zu werden. Die optimale Einstellung der ausgangsseitigen
Rollen 20.7, 21.7 korreliert mit dem Aussendurchmesser des Kabels 4.
[0053] Um den Richtapparat 1 zu aktivieren, bringt die (nicht dargestellte) Maschinensteuerung,
entweder nach dem Drücken einer speziellen Taste oder selbsttätig innerhalb eines
Programmablaufs, die untere Rollengruppe 3 in die Aktivstellung, indem der Pneumatikzylinder
33 eingangsseitig die untere Rollengruppe 3 zur oberen Rollengruppe 3 bewegt. Das
Wiederherstellen der ursprünglichen Ausgangsstellung des Richtapparats 1 könnte ebenfalls
durch Betätigen einer Taste erfolgen oder selbsttätig innerhalb eines Programmablaufs
in Gang gesetzt werden. Die Taste oder der Programmablauf könnte ein pneumatisches
Ventil oder einen Schalter der Maschinensteuerung betätigen, worauf die untere Rollengruppe
3 über den Pneumatikzylinder 8 zurück in die zur ersten Rollengruppe 2 parallele Lage
bewegt wird. Die Maschinensteuerung könnte auch derart ausgestaltet sein, dass die
Aktivierung des Pneumatikzylinders 8 zum Zurückschwenken der unteren Rollengruppe
3 von der Aktivstellung in die parallele Neutralstellung, durch durch Ziehen oder
gegebenenfalls durch nochmaliges Drücken des knopfförmigen Bedienelements 16 ausgelöst
werden könnte.
[0054] Aus Fig. 5 ist weiter erkennbar, dass die Gegenrolle 22 zur Antastrolle 19 zur Schwenkachse
24 derart angeordnet ist, dass die Gegenrolle 22 sich bei dieser Bewegung von der
Antastrolle 19 entfernt und sich die Pressung oder Klemmung des Kabels 4 zwischen
den beiden Rollen 19 und 22 löst. Die Position der Schwenkachse 24 befindet sich etwa
mittig zwischen der letzten unteren Rolle 21.7 und der Gegenrolle 22.
[0055] Die Schwenkachse 24 könnte auch andere Positionen einnehmen. Beispielsweise könnte
die Schwenkachse 24 koaxial mit der Drehachse der Gegenrolle 22 sein. Weiterhin wäre
es denkbar, die Schwenkachse 24 bzw. die Rollen 19 und 22 derart im Richtapparat anzuordnen,
dass sie beim Verschwenken der unteren Rollengruppe 3 aufeinander zubewegen und so
eine leichte Quetschwirkung auf das Kabel bewirken. Das Quetschen kann zum Richten
von Kabeln mit vergleichsweise harter Isolation vorteilhaft sein. Solche Kabel lassen
sich besser verarbeiten, wenn sie beim oder nach dem Richten zusätzlich im Durchmesser
etwas gequetscht werden. Wenn hierzu die Schwenkachse 24, anstatt links wie bei den
anhand der Figuren 1 bis 8 gezeigten Ausführungsbeispielen, rechts neben der Gegenrolle
22 angeordnet wäre, würde der Abstand zwischen den Rollen 19 und 22 beim Verschwenken
zur Erstellung der Aktivstellung abnehmen und das Kabel 4 entsprechend gequetscht.
Es wäre auch vorstellbar, dass ein (nicht dargestelltes) zusätzliches, dem Richtapparat
nachgelagertes Rollenpaar zum Quetschen des Kabels auf der Kabelbearbeitungsmaschine
zu montieren.
[0056] Anhand der Figuren 6 und 7 wird ersichtlich, wie die Sperrwirkung durch die Rücklaufsperre
9 aufgehoben oder gelöst werden kann. Durch Ziehen des Bedienelements 16 wird der
Mitnehmer 18 mit dem Entriegelungselements 41 entgegen der Schliessrichtung verschoben.
Das vorher noch den ersten Rollensupport 6 kontaktierende vordere Ende des Mitnehmers
18 wird gelüftet. Das Entriegelungselement 41 stösst die Klemmrolle 11 entgegen der
Kraft der Feder 13 nach oben und bewirkt so die Aufhebung der Sperrwirkung. Durch
die durch das Federelement 10 erzeugte Federkraft wird der so gelöste erste Rollensupport
6 danach wieder in die ursprüngliche Stellung, in die Ruhestellung zurück bewegt.
Das Kabel 4 kann entnommen werden und ein neues Kabel kann dann eingelegt werden.
Das Schliessen und das Öffnen des Richtapparates 1 geschieht damit jeweils über eine
einzige lineare Bewegung, was ergonomisch ist und sehr wenig Zeit braucht.
[0057] Fig. 7 zeigt, dass der Keilspalt 12 durch eine keilförmige, dem ersten Rollensupport
6 zugeordnete Anlauffläche 14 und durch eine stationäre, dem Gestell 8 zugeordnete
Gegenfläche gebildet wird. Diese Gegenfläche wird durch eine dem Gestell 8 zugeordnete
Führungsfläche 34 gebildet, an der der erste Rollensupport 6 beim Schliessvorgang
entlang führbar ist.
[0058] Wie aus Fig. 8 entnehmbar ist, kann die Zustelleinrichtung 5, mit der die obere Rollengruppe
2 gegen die untere Rollengruppe 3 zum Einstellen des Abstands zwischen den Rollen
20.1 .. 20.6 und 21.1 .. 21.7 der oberen und unteren Rollengruppe 2 und 3 verschiebbar
ist, auch motorisch antreibbar ausgestaltet sein. Anstelle des knopfförmigen Bedienelements
ist ein Aktor 35 vorgesehen, mit dem die oberen Rollengruppe 2 für den Zustellvorgang
vertikal nach unten bewegt werden kann. Der Aktor kann beispielsweise ein pneumatischer
Antrieb sein. Wenn das manuell betätigbare Bedienelement 16 durch den Aktor 35, wie
in Fig. 8 dargestellt, ersetzt wird, kann der Zustellvorgang auf kostengünstige und
prozesssichere Weise ohne Zutun eines Bedieners ausgeführt werden.
[0059] Fig. 9 zeigt eine weitere Variante des Richtapparats 1. Anstatt Antastrolle und gegenüberliegender
Gegenrolle gemäss den vorherigen Ausführungsbeispielen weist der Richtapparat 1 zum
Festlegen der Schliessstellung Antastfinger 23 auf. Die Antastfinger 23 sind vorliegend
der oberen Rollengruppe 2 zugeordnet. Die Antastfinger 23 sind jeweils derart gegenüberliegend
einer Rolle 21.1 .. 21.6 der unteren Rollengruppe 3 angeordnet, dass das Kabel 4 zwischen
dem jeweiligen Antastfinger 23 und der gegenüberliegenden Rolle 21.1 .. 21.6 pressbar
ist. Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 9 weist der Richtapparat 1 sechs Antastfinger
23 auf; also vorliegend beispielhaft für jede der sechs unteren Rolle 21.1 .. 21.6
je einen Antastfinger 23. Dies hat den Vorteil, dass die Pressung durch die Antastfinger
auf Kabel 4 gleichmässig und auf eine grössere Fläche verteilt werden. Es wäre aber
auch denkbar, weniger Antastfinger und allenfalls sogar nur einen Antastfinger vorzusehen.
Bei der Variante des Richtapparats 1 gemäss Fig. 9 ist auch illustriert, dass die
Bedieneinheit (16) zur manuellen Betätigung zum Durchführen des Zustellvorgangs durch
einen Aktor 35 ergänzt oder ersetzt werden kann. Die Antastfinger 23 werden nach Festlegen
der Schliessstellung nach oben geschoben, so dass sie das Kabel 4 ausreichend weit
vom Kabel entfernt sind und sie das Kabel nicht mehr beaufschlagen können, auch wenn
eine durch Verschwenken erstellte Aktivstellung vorliegt. Hierzu weist eine Trägerplatte,
die die Antastfinger 23 trägt, Langlöcher 36 auf, so dass die Antastfinger 23 bzw.
die Trägerplatte in Schliessrichtung begrenzt verschiebbar am ersten Rollensupport
6 gelagert sind bzw. ist.
[0060] Die Figuren 10 bis 12 betreffen eine weitere Ausgestaltung eines Richtapparats 1,
der mit der vorgängig beschriebenen, hier der Einfachheit jedoch nicht dargestellten
Rücklaufsperre ausgerüstet ist. Dieser Richtapparat 1 zeichnet sich durch besondere
Ausgestaltung der Zustelleinrichtung 5 zum Ausführen des Zustellvorgangs und der Verschwenkeinrichtung
15 zum Erstellen der Aktivstellung aus. Die Bewegung beider Rollensupporte 6 und 7
erfolgt mit Hilfe einer nachfolgend erläuterten eine Kulissensteuerung.
[0061] Der Richtapparat 1 weist ein linear in Transportrichtung x bewegbares Schubelement
25, über den sowohl der erste Rollensupport 6 mit den oberen Rollen 20.1 .. 20.7 als
auch der zweite Rollensupport 7 mit den unteren Rollen 21.1 .. 21.6 bewegt werden
kann. Vorliegend ist das Schubelement 25 manuell über einen Handhebel 26 betätigbar.
Anstelle des Handhebels 26, mit dem das Schubelement 25 hin und her manuell bewegt
werden kann, könnte das Schubelement 25 auch mit einem Antrieb zum Bewegen des Schubelements
25 verbunden sein.
[0062] Am Schubelement 25 ist eine Zustell-Kulissenführung 27 zum Verschieben des ersten
Rollensupports 6 in Schliessrichtung s angeordnet. Weiterhin ist am Schubelement 25
eine Öffnungs-Kulissenführung 28 zum Lösen der Sperrwirkung und zum Zurückführen des
ersten Rollensupports 6 angeordnet. Die Kulissensteuerung umfasst einen mit 30 bezeichneten
Steuerkörper, der mit der Zustell-Kulissenführung 27 und der Öffnungs-Kulissenführung
28 zusammenwirkt. Der Steuerkörper 30 ist über eine Feder 42 am ersten Rollensupport
6 abgestützt.
[0063] Am Schubelement 25 ist eine Verschwenk-Kulissenführung 29 zum Verschwenken des zweiten
Rollensupports 7 angeordnet, wobei mit der Verschwenk-Kulissenführung 29 ein mit 31
bezeichneter federbelasteter Steuerkörper 31 zusammenwirkt. Die Feder zum Erzeugen
der Federbelastung auf den Steuerkörper 31 ist mit 43 bezeichnet. Die Feder 43 stützt
den Steuerkörper 31 gegen das Gestell 8 des Richtapparats 1 nach oben hin ab. Der
Steuerkörper 31 ist über einen Hebel 44 mit dem zweiten Rollensupport 7 verbunden.
[0064] Die Verschwenk-Kulissenführung 29 kann durch eine kontinuierliche ansteigende Steuerbahn
oder -kurve gebildet sein. Vorteilhaft kann es sein, wenn die Verschwenk-Kulissenführung
29 durch eine stufenartig ausgestaltete Steuerbahn mit mehreren Aufnahmen 32 für den
Steuerkörper 31 gebildet ist. Eine derartige Kulissenführung 29 mit einer stufenartig
ausgestalteten Steuerbahn zum Einstellen von diskreten Anstellwinkel-Positionen ist
im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 10 bis 12 gezeigt.
[0065] Der Richtapparat 1 verfügt über das Schubelement 25 mit einem Handhebel 26 und die
Kulissenführungen 27, 28, 29. Das Schubelement 25 kann mit dem Handhebel 26 gegenüber
dem Gestell 8 hin und her bewegt werden. Die Kulissenführung 27 steuert dabei über
den als Rolle ausgebildeten Steuerkörper 30 den Zustellvorgang, bei dem die obere
Rollengruppe 2 nach unten gegen die untere Rollengruppe 3 verschoben wird. Zum Festlegen
der Schliessstellung weist auch dieser Richtapparat 1 eine Antastrolle 19 und eine
dieser gegenüberliegende Gegenrolle 22 auf. Alternativ könnten auch ein oder mehrere
Antastfinger eingesetzt werden. Die Kulissenführung 29 steuert über den als Rolle
ausgebildeten Steuerkörper 30 den Verschwenkvorgang, bei dem der Anstellwinkel α der
unteren Rollengruppe 3 eingestellt wird.
[0066] Die Wirkungsweise der Kulissensteuerung zum Zustellen und zum Verschwenken ist wie
folgt: Ausgangspunkt ist die in Fig. 10 gezeigte Offenstellung. Das Schubelement 25
wird nach links geschoben. Dabei drückt der an der Zustell-Kulissenführung 27 entlang
fahrende Steuerkörper 30 über die Feder 42 die Rollengruppe 2 in Schliessrichtung
s gegen das Kabel 4 soweit, bis das Kabel 4 zwischen der Antastrolle 19 und der Gegenrolle
22 eingeklemmt ist. Der Zustellvorgang ist abgeschlossen und die Schliessstellung
erreicht. Der Richtapparat 1 in dieser Schliessstellung ist in Fig. 11 gezeigt.
[0067] Wie vorgängig schon erwähnt, wird eine gute Richtwirkung erzielt, wenn die Rollen
20.1, 21.1, 20.2, 20.3, .. am Eingang so liegen, dass das Kabel 4 sich derart wellenförmig
zwischen den Rollen hindurchbewegen muss, dass das Kabel 4 an jeder nächsten Rolle
in abnehmender Intensität gekrümmt wird. Wenn das Schubelement 25 nun weiter nach
links geschoben wird, kann sich die Feder 42 entspannen und die (hier nicht dargestellte)
Feder (10), mit dem der erste Rollensupport 6 am Gestell 8 abgestützt ist, drückt
die Rollengruppe 2 in die Rücklaufsperre. Wird das Schubelement 25 und damit die Verschwenk-Kulissenführung
29 noch weiter nach links geschoben, wie in Fig. 12 gezeigt ist, fährt der Steuerkörper
31 entlang der Verschwenk-Kulissenführung 29 und zieht so den Hebel 44 nach oben,
so dass der Anstellwinkel α der unteren Rollengruppe 3 vergrössert wird und sich die
Richtwirkung erhöht. Einbuchtungen 32 in der Verschwenk-Kulissenführung 29 sorgen
dafür, dass der mittels der Feder 43 federbelastete Steuerkörper 31 an vordefinierten
fixen Positionen einrasten kann, womit die Aktivstellung erreicht ist. Mit einer Skala,
welche die Position des Schubelements 25 anzeigt, kann der Benutzer die Einstellung
der Richtwirkung ablesen oder anhand von Vorgabewerten einstellen.
[0068] Wird das Schubelement 25 in die entgegengesetzte Richtung, also nach rechts wieder
zum Ausgangspunkt bewegt, wird der Richtapparat 1 entsprechend wieder in seinen offenen
Zustand bzw. Offenstellung gebracht. Dabei stellt die Verschwenk-Kulissenführung 29
über Steuerkörper 31 die untere Rollengruppe 3 zunächst wieder in die parallele Neutralstellung.
Der Steuerkörper 30 fährt entlang der Öffnungs-Kulissenführung 28 und hebt die Rücklaufsperre
auf, worauf die obere Rollengruppe 2 in die Offenstellung überführt werden kann.
[0069] Es wäre auch möglich, anstatt des linear bewegbaren Schubelements 25 die Ansteuerung
der beiden Steuerkörper auch beispielsweise mit rotativ antreibbaren Kurvenscheiben
zu realisieren.
[0070] An Stelle des Hebels 44 könnte auch eine Zugfeder eingesetzt werden, so dass der
Anstellwinkel der unteren Rollengruppe 2 indirekt über die entsprechende Federkraft
beeinflusst wird.
[0071] Die einander gegenüberliegenden Antastrolle 19 und Gegenrolle 22 könnten weiter zur
Schwenkachse 24 auch derart positioniert werden, dass sie sich beim Zustellen der
oberen Rollengruppe 3 aufeinander zubewegen. Dadurch wird eine Quetschwirkung erzielt,
die derjenigen einer sogenannten Pinchrolle entspricht.
[0072] In alternativen Ausführungen des Richtapparats 1 wäre es vorstellbar, keine feste
Schwenkachse 24 vorzusehen. Um dem Anwender eine Feineinstellung des Abstandes der
beiden Rollengruppen 2,3 zu ermöglichen, kann beispielsweise die Schwenkachse 24 durch
eine Einstellschraube oder einen Exzenter vertikal verschoben werden. Es könnte auch
eine Vorrichtung am Richtapparat 1 angebracht sein, welche eine Verschiebung zwischen
Gestell 10 und Rollengruppe 2 ermöglicht.
1. Richtapparat (1) zum Richten von Kabeln (4) mit einer ersten, mehrere Rollen (20.1
.. 20.7) aufweisenden Rollengruppe (2) und einer der ersten Rollengruppe (2) gegenüberliegenden
zweiten, mehrere Rollen (21.1 .. 21.6) aufweisenden Rollengruppe (3), wobei das Kabel
(4) in einer Transportrichtung (x) alternierend jeweils zwischen den Rollen (20.1
.. 20.7) der ersten Rollengruppe (2) und den Rollen (21.1 .. 21.6) der zweiten Rollengruppe
(3) durchführbar ist, und mit einer Zustelleinrichtung (5), mit welcher die erste
Rollengruppe (2) in einer Schliessrichtung (s) gegen die zweite Rollengruppe (3) verschiebbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Richtapparat (1) Sicherungsmittel zum lagemässigen Sichern der mittels der Zustelleinrichtung
(5) in Schliessrichtung verschobenen ersten Rollengruppe (2) umfasst.
2. Richtapparat (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Richtapparat (1) einen ersten Rollensupport (6) für die erste Rollengruppe (2),
an welchem die Rollen (20.1 .. 20.7) der ersten Rollengruppe (2) frei drehbar befestigt
sind und einen zweiten Rollensupport (7) für die zweite Rollengruppe (3), an welchem
die Rollen (21.1 .. 21.6) der zweiten Rollengruppe (2) frei drehbar befestigt sind
aufweist und dass ein Gestell (8) zum Tragen des ersten und des zweiten Rollensupports
(6, 7), wobei der erste Rollensupport (6) in Schliessrichtung verschiebbar im Gestell
(8) gelagert ist.
3. Richtapparat (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Richtapparat (1) eine Rücklaufsperre (9) umfasst, die eine Rückwärtsbewegung
der ersten Rollengruppe (2) entgegen der Schliessrichtung (s) sperrt.
4. Richtapparat (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Rollensupport (6) durch ein Federelement (10), insbesondere eine Schraubendruckfeder
am Gestell (8) abgestützt ist, die den ersten Rollensupport (6) mit einer Federkraft
entgegen der Schliessrichtung (s) beaufschlägt.
5. Richtapparat (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rücklaufsperre (9) einen Klemmkörper, insbesondere eine Klemmrolle (11), umfasst,
wobei der Klemmkörper bzw. die Klemmrolle in einem Keilspalt (12) aufgenommen ist.
6. Richtapparat (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rücklaufsperre (9) eine Feder (13) zum Erzeugen einer Vorspannung für den Klemmkörper,
insbesondere für die Klemmrolle (11), umfasst.
7. Richtapparat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Richtapparat (1) eine manuell betätigbare Zustelleinrichtung (5) mit einem linear
in Schliessrichtung bewegbaren Bedienelement (16) insbesondere in Form eines Knopfes
aufweist.
8. Richtapparat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Bedienelement (16) ein Mitnehmer (18) zum Vorschieben des ersten Rollensupports
(5) anschliesst.
9. Richtapparat (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zum Lösen der Sperrwirkung der Rücklaufsperre (9) ein Entriegelungselement (41) vorgesehen
ist.
10. Richtapparat (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Mitnehmer (18) ein Entriegelungselement (41) zum Lösen der Sperrwirkung angeordnet
ist, wobei bei einer Rückführbewegung in Gegenrichtung zur Schliessrichtung das Entriegelungselement
(41) mit dem Klemmkörper (11) in Anschlag bringbar ist.
11. Richtapparat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Richtapparat (1) zum Festlegen der Schliessstellung eine Antastrolle (19) aufweist,
wobei die Antastrolle (19) in Bezug auf die Transportrichtung (x) ausgangsseitig an
die erste Rollengruppe (2) folgend angeordnet ist, und wobei das Kabel (4) zwischen
der Antastrolle (19) und einer der zweiten Rollengruppe (3) zugeordneten, der Antastrolle
(19) gegenüberliegenden Gegenrolle (22) pressbar ist.
12. Richtapparat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Richtapparat (1) zum Festlegen der Schliessstellung wenigstens einen und vorzugsweise
mehrere Antastfinger (23) aufweist, wobei der wenigstens eine Antastfinger (23) einer
der Rollengruppen und insbesondere der ersten Rollengruppe (2) zugeordnet ist und
wobei der Antastfinger (23) jeweils gegenüberliegend einer Rolle (21.1 .. 21.6) der
anderen Rollengruppe, insbesondere der zweiten Rollengruppe (3) angeordnet ist, so
dass das Kabel (4) zwischen dem jeweiligen Antastfinger (23) und der gegenüberliegenden
Rolle (21.1 .. 21.6) pressbar ist.
13. Richtapparat (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zum weiteren Erzeugen der Richtwirkung des Kabels nach Beendigung des Zustellvorgangs
der zweite Rollensupport (6) um eine Schwenkachse (24) drehbar am Gestell (8) gelagert
ist und dass der Richtapparat (1) eine Verschwenkeinrichtung (15) verfügt, mit welcher
die zweite Rollengruppe (3) in eine Aktivstellung schwenkbar ist.
14. Richtapparat (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kulissensteuerung für die Bewegung des ersten Rollensupports (6) und/oder des
zweiten Rollensupports (7) vorgesehen sind.
15. Richtapparat (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass für die Kulissensteuerung ein linear bewegbares Schubelement (25) vorgesehen ist,
über welches sowohl der erste Rollensupport (6) als auch der zweite Rollensupport
(7) bewegt werden kann.
16. Richtapparat (1) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Richtapparat (1) ein manuell betätigbares bewegbares Schubelement (25) mit einem
Handhebel (26) aufweist.
17. Richtapparat (1) nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass am Schubelement (25) eine Zustell-Kulissenführung (27) zum Verschieben des ersten
Rollensupports (6) in Schliessrichtung (s) und eine Öffnungs-Kulissenführung (28)
zum Lösen der Sperrwirkung und zum Zurückführen des ersten Rollensupports (6) angeordnet
ist und dass am Schubelement (25) eine Verschwenk-Kulissenführung (29) zum Verschwenken
des zweiten Rollensupports (7) angeordnet ist.
18. Richtapparat (1) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschwenk-Kulissenführung (29) zum Einstellen von diskreten Anstellwinkel-Positionen
durch eine stufenartig ausgestaltete Steuerbahn gebildet ist.