Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verschließen
eines Behälters mit einem Schraubverschluss, bevorzugt zum Verschließen eines Getränkebehälters
in einer Getränkeabfüllanlage.
Stand der Technik
[0002] Es ist bekannt, Behälter mit Schraubverschlüssen zu verschließen, beispielsweise
zum Verschließen von Getränkeflaschen. Um den Schraubverschluss auf den jeweiligen
Getränkebehälter aufzubringen, ist die Verwendung von Verschließvorrichtungen bekannt.
[0003] Um eine für das Aufschrauben eines Schraubverschlusses auf eine mit einem Gewinde
versehene Behältermündung des Behälters erforderliche Rotation einer Verschlussaufnahme
der Verschließvorrichtung bereitstellen zu können, finden bei bekannten Verschließvorrichtungen
beispielsweise mechanische Systeme Einsatz, bei welchen die Verschlussaufnahme über
eine Magnetkupplung mit einem Antrieb verbunden ist, der mit konstanter Rotationsgeschwindigkeit
rotiert wird. Die Rotation kommt zum Stehen, wenn ein Grenzmoment in der Magnetkupplung
überschritten wird. Alternativ ist es bekannt, Servomotoren zum Bereitzustellen der
Rotation der Verschlussaufnahme vorzusehen.
[0004] Für den Verschließprozess ist es notwendig, dass die Verschlussaufnahme auch in ihrer
vertikalen Position beziehungsweise Höhe bewegt wird, beispielsweise um den Verschluss
aufzunehmen, den Verschluss auf den Behälter zu bewegen, einer linearen Bewegung in
Richtung des Behälters während des Aufschraubens zu folgen beziehungsweise diese bereitzustellen,
sowie die Verschlussaufnahme nach dem erfolgreichen Aufbringen des Verschlusses von
dem verschlossenen Behälter zu trennen.
[0005] Zur Bereitstellung dieser Linearbewegung, welche in der Regel zumindest in vertikaler
Richtung erfolgt, ist es bekannt, sogenannte Hubkurven zu verwenden. Bei diesen läuft
eine Rolle, die mit dem die Verschlussaufnahme aufweisenden Verschließkopf verbunden
ist, in einer Nut beziehungsweise Führungsrinne. Durch eine Bewegung des Verschließkopfes
entlang der Nut, beispielsweise entlang einer Kreisbahn bei der Verwendung eines Rundläuferverschließers,
wird die Position zumindest der Verschlussaufnahme durch die Kontur der umlaufenden
Nut in ihrer vertikalen Position vorgegeben.
[0006] Der zeitliche Verlauf der vertikalen Position der Verschließelemente kann nicht beziehungsweise
nur durch einen Austausch der mechanischen Hubkurve verändert werden. Einem rein mechanischen
System lassen sich zudem keine Prozessparameter entnehmen, um den Verschließprozess
zu steuern/regeln oder zu überwachen.
[0007] Ferner sind Vorrichtungen zum Verschließen von Behältern bekannt, bei welchen anstelle
der mechanischen Hubkurve die Bewegungen der Verschlussaufnahme durch einen Linearmotor
erzeugt werden.
Darstellung der Erfindung
[0008] Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Verschließen eines Behälters mit einem Schraubverschluss,
sowie eine entsprechende Verschließvorrichtung und eine entsprechende Getränkeabfüllanlage
bereitzustellen.
[0009] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Verschließen eines Behälters mit einem Schraubverschluss,
bevorzugt zum Verschließen eines Getränkebehälters in einer Getränkeabfüllanlage,
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens
ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der vorliegenden Beschreibung und den Figuren.
[0010] Entsprechend wird ein Verfahren zum Verschließen eines Behälters mit einem Schraubverschluss,
bevorzugt zum Verschließen eines Getränkebehälters in eine Getränkeabfüllanlage, vorgeschlagen,
umfassend die Schritte des Aufnehmens eines Schraubverschlusses in einer Verschlussaufnahme;
des Bewegens der Verschlussaufnahme in einer Längsrichtung auf eine Anfangshöhenposition;
und des Rotierens der Verschlussaufnahme in einem vorgegebenen Drehsinn mit einer
ersten Rotationsgeschwindigkeit. Das Verfahren kennzeichnet sich ferner dadurch, dass
bei Erreichen einer vorgegebenen Höhenposition der Verschlussaufnahme oder einer vorgegebenen
Höhenänderung der Verschlussaufnahme ein Rotieren der Verschlussaufnahme mit einer
von der ersten Rotationsgeschwindigkeit unterschiedlichen zweiten Rotationsgeschwindigkeit
erfolgt.
[0011] Die Höhenposition und/oder die Höhenänderung wird bevorzugt relativ zu der Anfangshöhenposition
bestimmt.
[0012] Das Bewegen der Verschlussaufnahme erfolgt bevorzugt relativ zur Längsrichtung der
Verschlussaufnahme.
[0013] Dadurch, dass bei Erreichen einer vorgegebenen Höhenposition oder einer vorgegebenen
Höhenänderung der Verschlussaufnahme ein Rotieren der Verschlussaufnahme mit einer
von der ersten Rotationsgeschwindigkeit unterschiedlichen zweiten Rotationsgeschwindigkeit
erfolgt, ist es möglich, einen Schraubverschluss mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
auf die eine Behältermündung eines zu verschließenden Behälters aufzuschrauben. Die
Rotationsgeschwindigkeit der Aufschraubbewegung des Schraubverschlusses kann mithin
über den Verlauf des Aufschraubens angepasst werden.
[0014] Durch die Anpassung der Rotationsgeschwindigkeit kann eine Anpassung des Verfahrens
zum Verschließen an unterschiedliche gewünschte Parameter unter Berücksichtigung der
jeweiligen verwendeten Materialien durchgeführt werden.
[0015] Vorzugsweise ist die zweite Rotationsgeschwindigkeit kleiner als die erste Rotationsgeschwindigkeit.
So kann in einem ersten Abschnitt des Aufschraubens die Verschlussaufnahme mit einer
hohen Rotationsgeschwindigkeit rotiert werden, sodass entsprechend im ersten Abschnitt
des Aufschraubens ein schnelles Aufschrauben des Schraubverschlusses auf die Behältermündung
erfolgen kann. In einem dem ersten Abschnitt folgenden zweiten Abschnitt kann dann
die Verschlussaufnahme mit der zweiten Rotationsgeschwindigkeit, welche bevorzugt
signifikant niedriger ist als die erste Rotationsgeschwindigkeit, ein langsames Aufschrauben
erfolgen, sodass der Aufschraubprozess zunächst rapide und zu dessen Ende hin dann
besonders genau erfolgen kann. Durch das langsame Rotieren der Verschlussaufnahme
mit der zweiten Rotationsgeschwindigkeit kann die Position des Schraubverschlusses
und/oder ein zum Ende des Aufbauprozesses vorliegendes Aufschraubmoment, mit welchem
der Schraubverschluss nach Beenden des Aufschraubens auf der Behältermündung aufgeschraubt
ist, und welches im Wesentlichen einem zum Öffnen des Behälters benötigten Öffnungsmoments
entspricht, präzise gesteuert/geregelt werden.
[0016] Dies kann für unterschiedliche Dimensionen des Schraubverschlusses, unterschiedliche
Füllprodukte und unterschiedliche Materialpaarungen aus Behältergewinde und Schraubverschluss
variiert werden.
[0017] Insbesondere kann hierdurch ermöglicht werden, Öffnungsmomente mit sehr geringer
Standardabweichung zu erzielen. So kann unter anderem dem Umstand, dass viele Verschluss-Mündungssysteme
ein relativ hohes Drehmoment benötigen, um eine am Schraubverschluss vorgesehene Dichtung
zum Abdichten des Schraubverschlusses gegenüber dem Behälter in die Mündung einzupressen,
Rechnung getragen werden.
[0018] Zudem kann bei reduzierter Geschwindigkeit ein vergleichsweise hohes Drehmoment bereitgestellt
werden, welches nötig sein mag, um das Garantieband des Schraubverschlusses über den
Garantiebandring an der Mündung zu bewegen.
[0019] Das Verfahren kann derart ausgebildet sein, dass im ersten Abschnitt vordem Erreichen
der vorgegebenen Höhenposition der Verschlussaufnahme oder der vorgegebenen Höhenänderung
der Verschlussaufnahme das Drehmoment hinsichtlich des vorgesehenen Schließmoments
beziehungsweise Öffnungsmoments außer Acht gelassen wird, und erst im zweiten Abschnitt
Betrachtung findet.
[0020] Vorzugsweise ist die Höhenposition beziehungsweise die Höhenänderung derart vorgegeben,
dass bereits im ersten Abschnitt vor Erreichen der vorgegebenen Höhenposition beziehungsweise
der vorgegebenen Höhenänderung die Dichtung in der Mündung eingepresst ist und/oder
das Garantieband den Garantiebandring am Behälter übergesprungen hat. Dadurch ist
es möglich, das Einstellen des Öffnungsmoments vom Einpressen der Dichtung und/oder
dem Überspringen des Garantiebandrings beziehungsweise Überschieben des Garantiebandes
unabhängig darzustellen, mithin voneinander zu entkoppeln. Insbesondere können dadurch
unerwünscht hohe Drehmomente, welche zum vorgenannten Einpressen und/oder Überspringen
erforderlich sind, und welche oftmals oberhalb des gewünschten Verschließmoments beziehungsweise
Öffnungsmoments liegen, vom Einstellen des Öffnungsmoments entkoppelt werden. So kann
etwa verhindert werden, dass der Schraubverschluss nicht wie vorgesehen, sondern nur
bis zu einem der gerade genannten Fälle, etwas bis zum (unvollständigen) Einpressen
der Dichtung oder bis zum Bereich, in welchem das Garantieband gegen/über den Garantiebandring
geschoben wird, aufgeschraubt, der Behälter somit nur unvollständig verschlossen wird.
[0021] Fernerhin kann dadurch ein definiertes, vergleichsweise niedriges Öffnungsmoment,
welches zum Abschrauben des Schraubverschlusses von der Behältermündung für ein Öffnen
des Behälters erforderlich ist, erzielt werden.
[0022] Im Sinne des vorbeschriebenen Verfahrens kann jede beliebige Kombination von Winkelgeschwindigkeiten
beziehungsweise Rotationsgeschwindigkeiten kombiniert werden.
[0023] Das Rotieren der Verschlussaufnahme erfolgt vorzugsweise um eine Rotationsachse,
welche parallel zur Längsrichtung ausgebildet ist.
[0024] Die Anfangshöhenposition entspricht bevorzugt einer vorgegebenen Anfangshöhenposition.
Alternativ oder zusätzlich kann die Anfangshöhenposition auch durch Erfassen einer
auf die Verschlussaufnahme wirkenden Kraft oder Kraftänderung in Längsrichtung ermittelt
werden, wobei die Anfangshöhenposition einer Höhenposition der Verschlussaufnahme
entspricht, bei welcher eine vorgegebene Kraft in Längsrichtung auf die Verschlussaufnahme
wirkt. Die Kraft oder Kraftänderung in Längsrichtung entsteht hierbei beispielsweise,
sobald der Schraubverschluss die Behältermündung berührt. Durch eine weitere Bewegung
der Verschlussaufnahme in Längsrichtung auf den Behälter zu steigt entsprechend die
Kraft in Längsrichtung an.
[0025] Durch Versuche konnte ermittelt werden, dass durch das Vorgeben einer vorgegebenen
Kraft unter anderem ein Ausrichten des Schraubverschlusses zum Gewinde der Behältermündung
erzielt werden kann. Mithin ist es möglich, wenn die Anfangshöhenposition relativ
zu einer auf die Verschlussaufnahme wirkenden Kraft in Längsrichtung ermittelt wird,
festzustellen, dass der Schraubverschluss in einer zum Gewinde der Behältermündung
korrekten Anfangsposition für ein Aufschrauben des Schraubverschlusses auf die Behältermündung
vorliegt.
[0026] Die Kraft in Längsrichtung kann, wenn gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ein
Linearmotor zum Bewegen der Verschlussaufnahme in Längsrichtung vorgesehen ist, durch
Erfassen und Umrechnen eines dem Linearmotor zugeführten Stromes ermittelt werden.
Nach Kontaktieren der Behältermündung mit dem in der Verschlussaufnahme aufgenommenen
Schraubverschluss steigt der Strom insbesondere durch die Erhöhung des Schleppfehlers
des Linearmotors an, wenn dem Linearmotor eine Geschwindigkeit in Längsrichtung vorgegeben
wird.
[0027] Die vorgegebene Höhenänderung kann dabei vorzugsweise der Änderung der Position der
Verschlussaufnahme in Längsrichtung in Bezug auf die Anfangshöhenposition entsprechen.
Dadurch kann sichergestellt werden, dass der Schraubverschluss stets reproduzierbar
von der Anfangshöhenposition in Längsrichtung bei jedem zu verschließenden Behälter
um den gleichen Betrag in Längsrichtung aufgeschraubt wird.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die vorgegebene Höhenposition im Wesentlichen
konstant. Mit anderen Worten erfolgt das Umschalten stets auf einer vorgegebenen Umschalthöhe,
und ist unabhängig von der Höhe, bei welcher der Verschluss auf dem Behälter aufsetzt.
So kann ein etwaiger dadurch entstehender Einfluss, dass die Höhe, bei welcher der
Verschluss auf dem Behälter aufsetzt, variieren kann, je nachdem, wie die Gewindeanfänge
von Schraubverschluss und Mündung zueinander referenziert beziehungsweise orientiert
sind.
[0029] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung wird nach dem Bewegen der Verschlussaufnahme
auf die Anfangshöhenposition bis zum Erreichen der vorgegebenen Höhenposition oder
der vorgegebenen Höhenänderung, beziehungsweise mit anderen Worten nach dem in Kontakt
Bringen mit der Behältermündung bis zum Erreichen der der vorgegebenen Höhenposition
oder der vorgegebenen Höhenänderung, die Verschlussaufnahme mit einer ersten Kraft
in Längsrichtung gegen die Behältermündung gedrückt. Durch das Aufbringen der ersten
Kraft kann insbesondere ein Gegenmoment zum Verschließmoment erzeugt werden, um den
Behälter während des Verschließvorgangs zu fixieren. Vorzugsweise wird hierbei ein
Tragring des Behälters in eine Platte mit Spitzen gedrückt, um so den Behälter gegen
eine Rotation um die Längsrichtung zu fixieren.
[0030] Durch das Aufbringen der ersten Kraft kann zudem das Aufschrauben des Schraubverschlusses
auf die Behältermündung unterstützt werden, wobei durch das Vorgeben der Größe der
Kraft als erste Kraft das Aufschrauben durch einen bekannten Parameter unterstützt
wird, etwa mag das Eindringen der Verschlussdichtung in die Mündung unterstützt werden.
[0031] Mithin erfolgt bevorzugt während beziehungsweise beim Rotieren der Verschlussaufnahme
beziehungsweise des Schraubverschlusses mit der ersten Rotationsgeschwindigkeit ein
Beaufschlagen der Verschlussaufnahme mit der ersten Kraft in Längsrichtung. Mit anderen
Worten erfolgt das Rotieren der Verschlussaufnahme mit der ersten Rotationsgeschwindigkeit
und das Beaufschlagen der Verschlussaufnahme mit der ersten Kraft im Wesentlichen
simultan, beginnend nach Erreichen der Anfangshöhenposition bis zum Erreichen der
vorgegebenen Höhenposition oder der vorgegebenen Höhenänderung.
[0032] Vorzugsweise erfolgt das Aufbringen der ersten Kraft mittels des Linearmotors, wobei
dem Linearmotor ein erster Stromwert zugeführt wird. Beim Aufschrauben des Schraubverschlusses
sinkt letzterer und mithin die Verschlussaufnahme in Richtung auf den Behälter hin
ab. Der Linearmotor folgt dieser Bewegung und hält dabei den vorgegebenen Strom aufrecht,
bevorzugt im Wesentlichen konstant. Mithin kann trotz der Bewegung in Längsrichtung
der Verschlussaufnahme die auf die Verschlussaufnahme beziehungsweise zwischen Schraubverschluss
und Behältermündung vorliegende Kraft in Längsrichtung im Wesentlichen auf einem gleichbleibenden
Niveau, bevorzugt konstant, gehalten werden.
[0033] Die erste Kraft ist bevorzugt größer als die vorgegebene Kraft, welche optional zum
Ermitteln der Anfangshöhenposition und/oder zum Ausrichten des Schraubverschlusses
in Bezug auf die Behältermündung beziehungsweise auf das Gewinde der Behältermündung
auf die Verschlussaufnahme aufgebracht wird.
[0034] Um etwaige auftretende Schwankungen durch die Sollwertregelung des Linearantriebs
zu reduzieren oder gar gänzlich zu vermeiden, können optional ein oder mehrere Regelparameter
des Linearantriebs auf null gesetzt werden beziehungsweise tariert werden.
[0035] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung wird nach Erreichen der vorgegebenen
Höhenposition oder der vorgegebenen Höhenänderung die Verschlussaufnahme mit einer
von der ersten Kraft unterschiedlichen zweiten Kraft in Längsrichtung gegen die Behältermündung
gedrückt. Dadurch kann einem sich am Ende des Aufschraubprozesses des Schraubverschlusses
auf die Behältermündung erhöhenden Anzugsmoment des Schraubverschlusses Rechnung getragen
werden und mithin das Aufschrauben trotz ansteigenden resultierenden Drehmoments der
Aufschraubbewegung weiterhin unterstützt werden.
[0036] Vorzugsweise ist die zweite Kraft hierbei größer als die erste Kraft.
[0037] Mithin erfolgt bevorzugt während beziehungsweise beim Rotieren der Verschlussaufnahme
beziehungsweise des Schraubverschlusses mit der zweiten Rotationsgeschwindigkeit ein
Beaufschlagen der Verschlussaufnahme mit der zweiten Kraft in Längsrichtung. Mit anderen
Worten erfolgen das Rotieren der Verschlussaufnahme mit der zweiten Rotationsgeschwindigkeit
und das Beaufschlagen der Verschlussaufnahme mit der zweiten Kraft im Wesentlichen
simultan, beginnend mit beziehungsweise nach dem Erreichen der vorgegebenen Höhenposition
beziehungsweise der vorgegebenen Höhenänderung.
[0038] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung wird die Verschlussaufnahme mit der zweiten
Rotationsgeschwindigkeit rotiert und/oder die Verschlussaufnahme mit der zweiten Kraft
in Längsrichtung gegen die Behältermündung gedrückt, bis ein sich durch das Rotieren
des Schraubverschlusses auf die Behältermündung einstellendes Drehmoment einen vorgegebenen
Drehmomentwert erreicht. Dadurch kann erzielt werden, dass der Schraubverschluss durch
die Verschlussaufnahme auf die Behältermündung mit einem Drehmoment bekannter Höhe
aufgeschraubt und angezogen wird, wobei das Drehmoment bekannter Höhe im Wesentlichen
dem vorgegebenen Drehmomentwert entspricht.
[0039] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, bei Erreichen des vorgegebenen Drehmoments
ein auf die Verschlussaufnahme wirkendes Haltemoment einzustellen, wobei das Haltemoment
bevorzugt für eine vorgegebene Zeitspanne aufrecht erhalten wird, wobei das Haltemoment
bevorzugt größer ist, als das vorgegebenen Drehmoment. Hierdurch kann insbesondere
der Einfluss der Trägheit des auf Schraubprozesses reduziert oder gar gänzlich egalisiert
werden.
[0040] Das Haltemoment ist vorzugsweise über die gesamte vorgegebene Zeitspanne im Wesentlichen
konstant.
[0041] Bevorzugt wird die zweite Kraft auch über die vorgegebene Zeitspanne aufrechterhalten.
[0042] Vorzugsweise kann, insbesondere um den in der Verschlussaufnahme aufgenommenen Schraubverschluss
in besonders kurzer Zeit nahe an den Behälterverschluss heran zu bringen, die Verschlussaufnahme
von einer Übernahmeposition auf eine Vorposition in Längsrichtung mit relativ hoher
Geschwindigkeit verfahren werden, bevorzugt mit einer Geschwindigkeit in einem Bereich
von 1 m/s bis 5 m/s, bevorzugt 2 m/s. Die Vorposition kann dabei so gewählt werden,
dass der in der Verschlussaufnahme genommene Schraubverschluss in einen vorgegebenen
Abstand zur Behältermündung vorliegt, mithin der Schraubverschluss keinen Kontakt
mit der Behältermündung eingeht.
[0043] Einer weiteren bevorzugten Ausführungsform entsprechend wird vordem Rotieren der
Verschlussaufnahme mit der ersten Geschwindigkeit die Verschlussaufnahme auf die Behältermündung
in Längsrichtung abgesenkt, bis die Verschlussaufnahme mit einer vorgegebenen Anfangskraft
in Längsrichtung gegen die Behältermündung gedrückt wird. Die Geschwindigkeit in Längsrichtung
ist dabei bevorzugt vergleichsweise klein gewählt, bevorzugt im Bereich von 0,01 m/s
bis 0,1 m/s, besonders bevorzugt 0,02 m/s bis 0,05 m/s, besonders bevorzugt 0,03 m/s.
[0044] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden das Bewegen der Verschlussaufnahme
und/oder die Kraft in Längsrichtung gegen die Behältermündung durch einen Linearmotor
bereitgestellt, wobei die erste Kraft durch Vorgabe eines ersten Wertes eines Steuerstromes/Regelstromes
des Linearmotors erzeugt wird, und/oder wobei die zweite Kraft durch Vorgabe eines
zweiten Wertes des Steuerstromes/Regelstromes des Linearmotors erzeugt wird.
[0045] Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, die Rotationsgeschwindigkeit
und/oder das auf die Verschlussaufnahme aufgebrachte Drehmoment durch einen Rotationsmotor
bereitzustellen, wobei die Rotationsgeschwindigkeit und/oder das Drehmoment durch
Steuerung/Regelung eines Steuerstromes/Regelstromes des Rotationsmotors gesteuert/geregelt
werden, wobei das Haltemoment bevorzugt durch Vorgabe eines vorgegebenen Wertes des
Steuerstromes/Regelstromes des Rotationsmotors erzeugt wird.
[0046] Die oben gestellte Aufgabe wird weiterhin durch eine Verschließvorrichtung zum Verschließen
eines Behälters mit einem Schraubverschluss, bevorzugt zum Verschließen eines Getränkebehälters
in eine Getränkeabfüllanlage mit einem Schraubverschluss, mit den Merkmalen des Anspruchs
9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus der Beschreibung und den Figuren.
[0047] Entsprechend wird eine Verschließvorrichtung zum Verschließen eines Behälters mit
einem Schraubverschluss, bevorzugt zum Verschließen eines Getränkebehälters in eine
Getränkeabfüllanlage mit einem Schraubverschluss, vorgeschlagen, umfassend eine Verschlussaufnahme
zum Aufnehmen eines Schraubverschlusses, einen Linearmotor zum Bewegen der Verschlussaufnahme
in einer Längsrichtung, und einen Rotationsmotor zum Rotieren der Verschlussaufnahme
um die Längsrichtung zumindest in einem vorgegebenen Drehsinn. Die Verschließvorrichtung
kennzeichnet sich insbesondere durch eine Steuerung/Regelung, welche eingerichtet
und ausgebildet ist zum Ausführen des Verfahrens gemäß einem der vorstehenden Ausführungsformen.
[0048] Durch die derart ausgebildete und eingerichtete Steuerung/Regelung können die hinsichtlich
des Verfahrens genannten Vorteile und Wirkungen entsprechend durch die Verschließvorrichtung
analog erzielt werden.
[0049] Fernerhin kann die oben genannte Aufgabe durch eine Getränkeabfüllanlage mit den
Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst werden. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich
aus der Beschreibung und den Figuren.
[0050] Entsprechend wird eine Getränkeabfüllanlage vorgeschlagen, umfassend eine Füllvorrichtung
zum Füllen von Behältern mit einem Füllprodukt, und ferner aufweisend eine Verschließvorrichtung
wie vorstehend beschrieben.
[0051] Mittels der Getränkeabfüllanlage können die hinsichtlich des Verfahrens, sowie analog
hinsichtlich der Verschließvorrichtung vorstehend beschriebenen Vorteile und Wirkungen
ebenfalls durch die Getränkeabfüllanlage erzielt werden.
[0052] Es ist anzumerken, dass, soweit anwendbar, alle einzelnen Merkmale, die in den obigen
Ausführungsformen dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden
können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Ferner gelten die hinsichtlich
des Verfahrens genannten Ausführungsformen, soweit anwendbar, analog ebenfalls für
die Verschließvorrichtung und die Getränkeabfüllanlage, und umgekehrt.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0053] Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung werden durch die nachfolgende
Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- schematisch eine Seitenansicht einer Verschließvorrichtung zum Verschließen eines
Behälters mit einem Schraubverschluss;
- Figur 2
- schematisch ein Diagramm, welches eine Höhenposition einer Verschlussaufnahme der
Verschließvorrichtung aus Figur 1, eine Rotationsgeschwindigkeit der Verschlussaufnahme
und einen Steuerstrom/Regelstrom eines Rotationsmotors der Verschließvorrichtung über
die Zeit illustriert; und
- Figur 3
- schematisch ein Diagramm, welches die Höhenposition der Verschlussaufnahme und einen
Steuerstrom/Regelstrom eines Linearmotors der Verschließvorrichtung aus Figur 1 über
die Zeit illustriert.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0054] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen
Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholte Beschreibung
dieser Elemente wird teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
[0055] In Figur 1 ist schematisch eine Seitenansicht einer Verschließvorrichtung 1 zum Verschließen
eines Behälters 6 mit einem Schraubverschluss 5 gezeigt. Die Verschließvorrichtung
1 kann beispielsweise in einer Getränkeabfüllanlage Einsatz finden, in welcher ihr
von einer Füllvorrichtung befüllte Behälter zugeführt werden, um die befüllten Behälter
zu verschließen.
[0056] Die Verschließvorrichtung 1 umfasst eine Verschlussaufnahme 2 zum Aufnehmen eines
Schraubverschlusses 5. Die Verschlussaufnahme 2 ist in einer Linearbewegungsrichtung
beziehungsweise Längsrichtung 30 in ihrer Position verstellbar. Die Längsrichtung
30 ist im Wesentlichen parallel zur Längsachse 32 der Verschließvorrichtung 1 orientiert,
welcher vorliegend der Richtung der Erdbeschleunigung entspricht. Mit anderen Worten
kann die Verschlussaufnahme 2 in ihrer Höhe verändert werden, sodass sie verschiedene
Höhenpositionen einnehmen kann. Zum Verschieben der Verschlussaufnahme 2 in der Längsrichtung
30 weist die Verschließvorrichtung 1 einen Linearmotor 3, vorliegend optional in Form
eines Servomotors, auf.
[0057] Zudem weist die Verschließvorrichtung 1 einen Rotationsmotor 4, vorliegend in Form
eines Servomotors, auf, mittels welchen die Verschlussaufnahme 2 um eine Rotationsachse
42, welche der Längsachse 32 beziehungsweise der Längsrichtung 30 entspricht, in einer
Rotationsrichtung 40 rotiert werden kann.
[0058] Durch die Kombination der Bewegungen in Längsrichtung 30 und Rotationsrichtung 40
kann der Schraubverschluss 5 eine Schraubbewegung erfahren und so auf eine mit einem
Außengewinde versehene Behältermündung 7 des Behälters 6 aufgeschraubt werden, sodass
der Behälter 6 mit dem Schraubverschluss 5 verschlossen werden kann.
[0059] Die Verschließvorrichtung 1 weist ferner eine hier nicht gezeigte Steuerung/Regelung
auf, welche eingerichtet und ausgebildet ist, die Bewegung der Verschlussaufnahme
2 zu steuern/regeln. Hierzu steuert/regelt die Steuerung/Regelung den Linearmotor
3 und den Rotationsmotor 4. Zudem ist die Steuerung/Regelung dazu ausgebildet und
eingerichtet, die Höhenposition der Verschlussaufnahme 2 sowie verschiedener Steuerparameter/Regelparameter
des Linearmotors 3 und des Rotationsmotors 4 zu erfassen.
[0060] Im Folgenden wird ein durch die Verschließvorrichtung 1 ausgeführt des Verfahren
zum Verschließen eines Behälters 6 mit einem Schraubverschluss 5 beschrieben, wobei
verschiedene Verfahrensparameter des Verfahrens in den Figuren 2 und 3 dargestellt
sind.
[0061] Figur 2 zeigt schematisch ein Diagramm, welches eine Höhenposition H der Verschlussaufnahme
2 der Verschließvorrichtung 1 aus Figur 1, eine Rotationsgeschwindigkeit ω der Verschlussaufnahme
2 und einen Steuerstrom/Regelstrom I des Rotationsmotors 4 der Verschließvorrichtung
1 über die Zeit t illustriert. In Figur 3 ist schematisch ein Diagramm gezeigt, welches
die Höhenposition der Verschlussaufnahme 1 und einen Steuerstrom/Regelstrom I
L des Linearmotors 2 der Verschließvorrichtung 1 aus Figur 1 über die Zeit t illustriert.
[0062] Nachdem die Verschlussaufnahme 2 einen Schraubverschluss 5 von einer Verschlusszuführung
(nicht gezeigt) übernommen hat und die Steuerung/Regelung ein entsprechendes Startsignal
auslöst, wird die Verschlussaufnahme 2 in der Längsrichtung 30 von der Übernahmeposition,
in welcher der Verschluss übernommen wurde, auf eine Vorposition in Richtung auf den
Behälter 6 zu bewegt, beispielsweise mit einer Geschwindigkeit von 2 m/s. Die Vorposition
ist derart gewählt, dass der Schraubverschluss 5 in jedem Falle nicht mit der Behältermündung
7 in Kontakt tritt.
[0063] Bei Erreichen der Vorposition wird die Geschwindigkeit in Längsrichtung 30 auf 0,03
m/s verringert und gleichzeitig der Steuerstrom/Regelstrom IL des Linearmotors 3 erfasst.
Mittels des Steuerstromes/Regelstromes IL wird eine auf die Verschlussaufnahme 2 in
Längsrichtung 30 wirkende Kraft ermittelt. Erreicht die in Längsrichtung 30 wirkende
Kraft einen vorgegebenen Initialwert, beispielsweise 88 N, welches einem entsprechenden
Steuerstrom/Regelstrom entspricht, wird die bei diesem vorgegebenen Kraftwert vorliegende
Höhenposition der Verschlussaufnahme 2 als Anfangshöhenposition H0 erfasst. Das Drücken
der Verschlussaufnahme 2 beziehungsweise des Schraubverschlusses 5 gegen die Behältermündung
7 mit der Initialkraft bewirkt ein Ausrichten des Schraubverschlusses 5 gegenüber
der Behältermündung 7.
[0064] Nun wird dem Linearmotor 3 als Steuergröße/Regelgröße ein konstanter erster Steuerstrom/Regelstrom
IL,1 zugeführt, sodass via des Linearmotors 3 die Verschlussaufnahme 2 beziehungsweise
der darin aufgenommene Schraubverschluss 5 mit einer im Wesentlichen konstanten ersten
Kraft in Längsrichtung 30 gegen die Behältermündung 7 gedrückt wird.
[0065] Optional können die Regelparameter des Linearantriebs 3 bei Erreichen des Initialwerts
der Kraft und/oder bei Erreichen der ersten Kraft auf null gesetzt werden, um Schwankungen
durch die folgende Sollwertregelung zu vermeiden, wobei bevorzugt das Nullen nach
Erreichen des Initialwerts und vor Beaufschlagen der Beschlussaufnahme 2 mit der ersten
Kraft beziehungsweise des im Wesentlichen konstanten ersten Stromes IL,1 erfolgt.
[0066] Zudem erfolgt simultan mit dem Beaufschlagen der Verschlussaufnahme 2 mit der ersten
Kraft ein Rotieren der Verschlussaufnahme 2 und mithin des Schraubverschlusses 5 in
einem vorgegebenen Drehsinn, welcher derart ausgebildet ist, dass der Schraubverschluss
5 auf die Behältermündung 7 aufgeschraubt werden kann, in Rotationsrichtung 40 mit
einer ersten Rotationsgeschwindigkeit ω1. Vorliegend ist die ersten Rotationsgeschwindigkeit
ω1 derart gewählt, dass die Verschlussaufnahme 2 mit einer Drehzahl von 800 1/min
rotiert wird. Ein Steuerstrom/Regelstrom I des Rotationsmotors 4 entspricht dabei
im Wesentlichen einem gleich bleibenden ersten Stromwert I1.
[0067] Durch die Kombination aus Anpressen und Rotation erfolgt ein Aufschrauben des Schraubverschlusses
5 auf die Behältermündung 7. Der Schraubverschluss 5 und mithin die Verschlussaufnahme
2 sinken dadurch in Richtung des Behälters 6 ab. Der Linearmotor 3 folgt dieser Bewegung
und hält den konstanten ersten Strom IL,1, mithin die erste Kraft, aufrecht.
[0068] Bei Erreichen wahlweise einer vorgegebenen Höhenposition HV oder einer vorgegebenen
Höhenänderung in Bezug auf die Anfangshöhenposition H0 wird der Steuerstrom/Regelstrom
IL des Linearmotors 3 auf einen konstanten zweiten Steuerstrom/Regelstrom IL,2 erhöht.
Der zweite Steuerstrom/Regelstrom IL,2 ist dabei derart gewählt, dass eine Kraft in
Längsrichtung 30 zwischen Verschlussaufnahme 2 und Behältermündung 7 in Höhe von optional
242 N vorliegt. Zudem wird bei Erreichen der vorgegebenen Höhenposition HV die Rotationsgeschwindigkeit
der Verschlussaufnahme 2 auf eine zweite Rotationsgeschwindigkeit ω2 gesenkt, vorliegend
derart, dass die Verschlussaufnahme 2 mit einer Drehzahl von optional 30 1/min rotiert
wird.
[0069] Der Motorstrom I des Rotationsmotors 4 steigt an, je weiter sich der Schraubverschluss
5 seiner vorgesehenen Endlage auf der Behältermündung 7, in welchem die Behältermündung
7 durch den Schraubverschluss 5 verschlossen ist, annähert.
[0070] Die Steuerung/Regelung erfasst über den vorgenannten Motorstrom I des Rotationsmotors
4 ein auf die Verschlussaufnahme 2 und somit auf den Schraubverschluss 5 wirkendes
Drehmoment.
[0071] Erreicht das auf die Verschlussaufnahme 2 beziehungsweise den Schraubverschluss 5
wirkende Drehmoment einen vorgegebenen Drehmomentwert, vorliegend optional von 2,67
Nm (26,63 Ibs-in), werden optional die Regelparameter angepasst, und wird ein Haltemoment,
welches größer ist als das vorgegebene Drehmoment, vorliegend optional 2,75 Nm (24,26
Ibs-in), durch Vorgeben eines im Wesentlichen konstanten Haltestroms I2 für eine vorgegebene
Zeitspanne tV, beispielsweise 0,1 oder, wie vorliegend, 0,2 Sekunden, auf die Verschlussaufnahme
2 und somit auf den Schraubverschluss 5 aufgebracht.
[0072] Die zweite Kraft in Längsrichtung 30 wird hierbei bis zum Verstreichen der vorgegebenen
Zeitspanne tV aufrechterhalten.
[0073] Nachdem die vorgegebene Zeitspanne tV verstrichen ist, wird die Verschlussaufnahme
2 auf ihre Anfangsposition beziehungsweise ihre Übernahmeposition zum Übernehmen eines
weiteren Schraubverschlusses 5 zurück bewegt.
[0074] Aus Vergleichszwecken sind in den Figuren 2 und 3 jeweils gleiche Zeitpunkte t1-t4
eingetragen.
[0075] Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen
dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0076]
- 1
- Verschließvorrichtung
- 2
- Verschlussaufnahme
- 3
- Linearmotor
- 30
- Längsrichtung
- 32
- Längsachse
- 4
- Rotationsmotor
- 40
- Rotationsrichtung
- 42
- Rotationsachse
- 5
- Schraubverschluss
- 6
- Behälter
- 7
- Behältermündung
- H
- Höhenposition
- H0
- Anfangshöhenposition
- HV
- Vorgegebene Höhenposition
- I
- Motorstrom des Rotationsmotors
- I1
- erster Stromwert
- I2
- zweiter Stromwert
- IL
- Motorstrom des Linearmotors
- IL,1
- erster Stromwert
- IL,2
- zweiter Stromwert
- ω
- Rotationsgeschwindigkeit
- ω1
- erste Rotationsgeschwindigkeit
- ω2
- zweite Rotationsgeschwindigkeit
- t
- Zeit
- tV
- vorgegebene Zeitspanne
- t1-t4
- Zeitpunkte
1. Verfahren zum Verschließen eines Behälters (6) mit einem Schraubverschluss (5), bevorzugt
zum Verschließen eines Getränkebehälters in eine Getränkeabfüllanlage, umfassend:
- Aufnehmen eines Schraubverschlusses (5) in einer Verschlussaufnahme (2);
- Bewegen der Verschlussaufnahme (2) in einer Längsrichtung (30) auf eine Anfangshöhenposition
(H0);
- Rotieren der Verschlussaufnahme (2) in einem vorgegebenen Drehsinn mit einer ersten
Rotationsgeschwindigkeit (ω1),
dadurch gekennzeichnet, dass
bei Erreichen einer vorgegebenen Höhenposition (HV) der Verschlussaufnahme (2) oder
einer vorgegebenen Höhenänderung der Verschlussaufnahme (2) ein Rotieren der Verschlussaufnahme
(2) mit einer von der ersten Rotationsgeschwindigkeit (ω1) unterschiedlichen zweiten
Rotationsgeschwindigkeit (ω2) erfolgt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Bewegen der Verschlussaufnahme (2) auf die Anfangshöhenposition (H0) bis zum
Erreichen der vorgegebenen Höhenposition (HV) oder der vorgegebenen Höhenänderung
die Verschlussaufnahme (2) mit einer ersten Kraft in Längsrichtung (30) gegen die
Behältermündung (7) gedrückt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach Erreichen der vorgegebenen Höhenposition (HV) oder der vorgegebenen Höhenänderung
die Verschlussaufnahme (2) mit einer von der ersten Kraft unterschiedlichen zweiten
Kraft in Längsrichtung (30) gegen die Behältermündung (7) gedrückt wird.
4. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussaufnahme (2) mit der zweiten Rotationsgeschwindigkeit (ω2) rotiert
wird und/oder die Verschlussaufnahme (2) mit der zweiten Kraft in Längsrichtung (30)
gegen die Behältermündung (7) gedrückt wird, bis ein sich durch das Rotieren des Schraubverschlusses
(5) auf die Behältermündung (7) einstellendes Drehmoment einen vorgegebenen Drehmomentwert
erreicht.
5. Verfahren gemäß dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass bevorzugt bei Erreichen des vorgegebenen Drehmoments ein auf die Verschlussaufnahme
(2) wirkendes Haltemoment eingestellt wird, wobei das Haltemoment bevorzugt für eine
vorgegebene Zeitspanne (tV) aufrecht erhalten wird, wobei das Haltemoment bevorzugt
größer ist, als das vorgegebenen Drehmoment.
6. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Rotieren der Verschlussaufnahme (2) mit der ersten Rotationsgeschwindigkeit
(ω1) die Verschlussaufnahme (2) auf die Behältermündung (7) in Längsrichtung (30)
abgesenkt wird, bis die Verschlussaufnahme (2) mit einer vorgegebenen Anfangskraft
in Längsrichtung (30) gegen die Behältermündung (7) gedrückt wird.
7. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewegen der Verschlussaufnahme (2) und/oder die Kraft in Längsrichtung (30) gegen
die Behältermündung (7) durch einen Linearmotor (3) bereitgestellt werden, wobei die
erste Kraft durch Vorgabe eines ersten Wertes (IL,1) eines Steuerstromes (IL) des
Linearmotors (3) erzeugt wird, und/oder wobei die zweite Kraft durch Vorgabe eines
zweiten Wertes (IL,2) des Steuerstromes (IL) des Linearmotors (3) erzeugt wird.
8. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsgeschwindigkeit (ω) und/oder das auf die Verschlussaufnahme (2) aufgebrachte
Drehmoment durch einen Rotationsmotor (4) bereitgestellt werden, wobei die Rotationsgeschwindigkeit
(ω) und/oder das Drehmoment durch Steuerung/Regelung eines Steuerstromes/Regelstromes
(I) des Rotationsmotors () gesteuert/geregelt werden, wobei das Haltemoment bevorzugt
durch Vorgabe eines vorgegebenen Wertes (IV) des Steuerstromes/Regelstromes (I) des
Rotationsmotors (4) erzeugt wird.
9. Verschließvorrichtung (1) zum Verschließen eines Behälters (6) mit einem Schraubverschluss
(5), bevorzugt zum Verschließen eines Getränkebehälters in einer Getränkeabfüllanlage
mit einem Schraubverschluss (5), umfassend eine Verschlussaufnahme (2) zum Aufnehmen
eines Schraubverschlusses (5), einen Linearmotor (3) zum Bewegen der Verschlussaufnahme
(2) in einer Längsrichtung (30), und einen Rotationsmotor (4) zum Rotieren der Verschlussaufnahme
(2) um die Längsrichtung (30) zumindest in einem vorgegebenen Drehsinn,
gekennzeichnet durch
eine Steuerung/Regelung, welche eingerichtet und ausgebildet ist zum Ausführen des
Verfahrens gemäß einem der vorstehenden Ansprüche.
10. Getränkeabfüllanlage, umfassend eine Füllvorrichtung zum Füllen von Behältern mit
einem Füllprodukt,
gekennzeichnet durch
eine Verschließvorrichtung (1) gemäß eines der Ansprüche 1 bis 9.