[0001] Die Erfindung betrifft eine Markise mit einer um ihre Achse drehbar gelagerten Tuchwelle,
von der ein Beschattungselement abwickelbar ist, wobei an einem Ende der Tuchwelle
ein Motor, der sich an einem Fundament abstützt, an der Tuchwelle angreift und die
Tuchwelle in Ausfahrrichtung und/oder in Einfahrrichtung antreibt, wobei das in Ausfahrrichtung
vordere Ende des Beschattungselementes an einem ausfahrbaren Ausfahrprofil befestigt
ist, wobei die Tuchwelle in Ausfahrrichtung des Ausfahrprofils vor- und zurückbewegbar
ist und die Markise zumindest eine Stützfläche zur Abstützung der Tuchwelle aufweist,
wobei die Tuchwelle an ihren Enden in Tuchwellenlagern gelagert ist, die entlang von
Führungen von Lagerträgern verfahrbar sind.
[0002] Derartige. Markisen mit einer schwimmend gelagerten Tuchwelle und einer Stützfläche
zur Abstützung der Tuchwelle und des darauf aufgewickelten Tuchballens sind beispielsweise
aus der
EP 1 835 089 B1 bekannt. Insbesondere ist es bekannt, die Tuchwelle an ihren Enden in Gleitsteinen
zu lagern, die in Kulissenführungen von Lagerträgern gleiten. Naturgemäß bilden die
Gleitsteine mit den Kulissenführungen eine Spielpassung, um eine gute Verfahrbarkeit
der Gleitsteine in den Kulissenführungen zu ermöglichen.
[0003] Nachteilig dabei ist es jedoch, dass sich durch das am motorseitigen Ende der Tuchwelle
vom Motor auf die Tuchwelle übertragene Drehmoment der Gleitstein insbesondere am
motorseitigen Ende der Tuchwelle infolge der Drehmomentübertragung vom Motor gegenüber
der Kulissenführungen aufgrund der zwingend vorzusehenden Spielpassung etwas verkanten
kann, wodurch eine erhöhte Reibung zwischen Gleitstein und Kulissenführungen auftritt.
Infolgedessen kann es beim Aufwickeln des Beschattungselementes zu einer Faltenbildung
kommen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu überwinden und eine Markise bereit
zu stellen, bei der eine Faltenbildung beim Aufwickeln des Beschattungselementes vermieden
wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Markise gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Besonders vorteilhaft bei einer Markise mit einer um ihre Achse drehbar gelagerten
Tuchwelle, von der ein Beschattungselement abwickelbar ist, wobei an einem Ende der
Tuchwelle ein Motor, der sich an einem Fundament abstützt, an der Tuchwelle angreift
und die Tuchwelle in Ausfahrrichtung und/oder in Einfahrrichtung antreibt, wobei das
in Ausfahrrichtung vordere Ende des Beschattungselementes an einem ausfahrbaren Ausfahrprofil
befestigt ist, wobei die Tuchwelle in Ausfahrrichtung des Ausfahrprofils vor- und
zurückbewegbar ist und die Markise zumindest eine Stützfläche zur Abstützung der Tuchwelle
aufweist, wobei die Tuchwelle an ihren Enden in Tuchwellenlagern gelagert ist, die
entlang von Führungen von Lagerträgern verfahrbar sind, ist es, dass zumindest das
Tuchwellenlager an dem motorseitigen Ende der Tuchwelle, an welchem der Motor an der
Tuchwelle angreift, von einem entlang der Führung verfahrbaren Rollwagen aufgenommen
ist.
[0007] Die Tuchwelle ist in Ausfahrrichtung des Ausfahrprofils vor- und zurückbewegbar.
insbesondere weist zumindest die der Tuchwellebewegung zumindest eine Komponente in
Ausfahrrichtung des Ausfahrprofils sowie entgegen der Ausfahrrichtung des Ausfahrprofils
auf. Die Bewegung der Tuchwelle in Ausfahrrichtung des Ausfahrprofils kann somit parallel
zur Ausfahrrichtung oder unter einem Winkel zur Ausfahrrichtung erfolgen, wobei zumindest
eine Bewegungskomponente in Ausfahrrichtung gegeben ist. Ferner kann die Bewegungsrichtung
der Tuchwelle linear oder bogenförmig, insbesondere kreisbogenförmig sein. Die Führungen
der Lagerträger sind dann entsprechend ausgeführt.
[0008] Durch die Bewegbarkeit der Tuchwelle ist in Ausfahrrichtung des Ausfahrprofils ist
somit die Tuchwelle schwimmend gelagert. Durch diese schwimmende Lagerung ist es gewährleistet,
dass die Tuchwelle unabhängig vom aktuellen Tuchballendurchmesser auf der Tuchwelle
stets an der Stützfläche zur Abstützung der Tuchwelle anliegt und hierdurch die Tuchwelle
vor einer Durchbiegung gewahrt wird. Der Tuchballendurchmesser ändert sich dabei in
Abhängigkeit der Ausfahrweite des Ausfahrprofils durch das Ab- bzw. Aufwickeln des
Beschattungselementes auf der Tuchwelle zu einem Tuchballen.
[0009] Dadurch ist es gewährleistet, dass der seinen Durchmesser beim Ein- und Ausfahren
der Beschattung ändernde Tuchballen, der auf der Tuchwelle aufgewickelt ist, stets
an der Stützfläche anliegt und hierdurch die Tuchwelle gegen die Gewichtskraft und/oder
eine auf das Beschattungselement einwirkende Spannkraft abgestützt wird. Dadurch wird
einer Durchbiegung der Tuchwelle unabhängig vom Tuchballendurchmesser entgegengewirkt,
wodurch ein optimaler Tuchstand gewährleistet werden kann.
[0010] Durch die Anordnung eines Rollwagens zur Aufnahme des Tuchwellenlagers zumindest
an dem motorseitigen Ende der Tuchwelle, an welchem der Motor an der Tuchwelle angreift,
wird eine stets leichtgängige Verfahrbarkeit entlang der Führung gewährleistet, ohne
dass es zu einem Verkanten oder einer erhöhten Reibung kommen kann. Hierdurch ist
ein Aufwickeln des Beschattungselementes auf der Tuchwelle zu einem Tuchballen ohne
Faltenbildung gewährleistet.
[0011] Bei dem Beschattungselement kann es sich um ein Tuch wie ein Markisentuch oder ein
Fliegengitter, einen transparenten Behang, ein Rollo oder Stoff oder dergleichen handeln.
[0012] Die Tuchwelle kann in einem Gehäuse angeordnet sein, insbesondere kann das Gehäuse
von dem Ausfahrprofil im eingefahrenen Zustand verschlossen werden. Damit wird nicht
nur der optische Eindruck der Markise verbessert, sondern auch der Schutz etwaiger
Markisenelemente innerhalb des verschlossenen Gehäuses vor Witterungsschäden und/oder
Verschmutzung gewährleistet.
[0013] Das Fundament des Motors, an welchem der Motor sich abstützt, kann durch ein solches
Markisengehäuse gebildet sein. Alternativ kann das Fundament des Motors durch einen
Lagerträger und/oder eine Befestigungskonsole, die der Anbringung der Markise an einer
Baukonstruktion dient, gebildet sein.
[0014] Bei dem Motor handelt es sich vorzugsweise um einen in die Tuchwelle eingesetzten
Rohrmotor. Der Rollwagen kann am Motorkopf verschraubt sein oder einen Tuchwelleneinsatz
aufweisen, der in die Tuchwellen eingeschoben wird.
[0015] Vorzugsweise ist das dem motorseitigen Ende der Tuchwelle gegenüberliegenden zweite
Tuchwellenlager ebenfalls von einem Rollwagen aufgenommen, der entlang der zugeordneten
Führung verfahrbar ist, oder das dem motorsteigen Ende der Tuchwelle gegenüberliegenden
zweite Tuchwellenlager ist in einem Gleitstein gelagert, der in der zugeordneten Führung
des Lagerträgers gleitet.
[0016] Besonders bevorzugt sind somit beide Tuchwellenlager jeweils von einem entlang der
jeweils zugeordneten Führung verfahrbaren Rollwagen aufgenommen. Alternativ kann das
dem motorsteigen Ende der Tuchwelle gegenüberliegenden zweite Tuchwellenlager ist
in einem Gleitstein gelagert sein, da an diesem Tuchwellenende kein Drehmoment eingeleitet
wird und sich daher das Problem eines Verkantens nicht stellt.
[0017] Bevorzugt ist jeder Rollwagen jeweils mittels eines oder mehrerer Wälzlager, insbesondere
Rollenlager, Nadellager, Tonnenlager, Kugellager, verfahrbar gelagert. Durch die Anordnung
zweier Rollenlager auf voneinander beabstandeten Achsen wird eine sehr stabile und
kippsichere Lagerung geschaffen, die mit geringster Reibung durch die Verwendung von
Rollenlagern entlang der Führungen verfahrbar sind.
[0018] Vorzugsweise sind die Führungen, entlang derer die Tuchwellenlager verfahrbar sind,
durch Kulissenführungen in den Lagerträgern gebildet. Durch derartige Kulissenführungen
in den Lagerträgern wird eine enge und unverlierbare Anordnung geschaffen. Insbesondere
kann durch derartige Kulissenführungen in den Lagerträgern ein herausspringen der
Rollwagen aus der Führungsbahn verhindert werden, da die Rollen der Rollwagen beidseitig
in der Kulissenführung geführt sind.
[0019] Vorzugsweise handelt es sich bei der Markise um eine horizontal ausfahrbare Markise
oder unter einem insbesondere spitzen Winkel gegenüber der Horizontalen ausfahrbare
Markise, insbesondere eine Gelenkarmmarkise, oder um eine Senkrechtbeschattung. Ferner
können bei jeglichen Ausführungsformen seitliche Führungselemente, insbesondere Führungsschienen,
zur Führung des Beschattungselementes und/oder des Ausfahrprofils angeordnet sein.
Somit kann die erfindungsgemäße Anordnung in Markisen unterschiedlicher Art im Rahmen
des Oberbegriffs eingesetzt werden.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Stützfläche innerhalb eines Verstellbereiches
verstellbar und an beliebiger Stelle innerhalb des Verstellbereiches festlegbar.
[0021] Hierdurch wird es ermöglicht, die Stützfläche innerhalb des Verstellbereichs zu verstellen
und festzulegen. Hierdurch kann die Position der Stützfläche dem Tuchballendurchmesser
angepasst werden. Im Sinne der Erfindung wird unter dem Begriff des Tuchballendurchmessers
der Durchmesser des auf der Tuchwelle vollständig aufgewickelten Beschattungselementes
verstanden. Je nach Ausfahrlänge und/oder Dicke des verwendeten Materials für das
Beschattungselement verändert sich der Tuchballendurchmesser. Durch eine Verstellung
und Festlegung der Stützfläche innerhalb des Verstellbereichs kann eine Anpassung
der Position der Stützfläche erfolgen. Dementsprechend kann durch eine optimale Positionierung
und Festlegung der Stützfläche ihre Funktionstüchtigkeit und die Abstützung der Tuchwelle
gewährleistet werden. Dabei kann mittels entsprechender Befestigungselemente die Stützfläche
an beliebiger Position innerhalb des Verstellbereiches festgelegt werden. Eine Verstellbarkeit
kann dabei stufenlos und/oder schrittweise möglich sein.
[0022] Dabei kann der Verstellbereich durch Verstellelemente wie Gewindebolzen und/oder
Schieber und/oder Kulissenführungen definiert sein. Dabei sind eine lineare Bewegung
und/oder eine Schwenkbewegung oder eine Superposition oder eine Aneinanderreihung
von Linearbewegung/en sowie Schwenkbewegung/en, insbesondere unterschiedlicher Krümmung
und insbesondere unterschiedlicher Krümmungsrichtung, umfasst. Hierdurch kann eine
Verstellbarkeit der Stützfläche in drei Dimensionen im Raum ermöglicht werden.
[0023] Vorzugsweise ist die Stützfläche innerhalb des Verstellbereiches in horizontaler
Richtung verstellbar. Dabei ist insbesondere eine Verstellbarkeit in einer Richtung
mit zumindest einer horizontalen Komponente umfasst.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Stützfläche innerhalb des Verstellbereiches
in vertikaler Richtung verstellbar. Dabei ist insbesondere eine Verstellbarkeit in
einer Richtung mit zumindest einer vertikalen Komponente umfasst.
[0025] Insbesondere ist die Verstellbarkeit und Festlegbarkeit der Stützfläche im Rahmen
einer Schwenkbewegung, insbesondere unterschiedlicher Krümmung, einer Superposition
und einer Aneinanderreihung von Linearbewegungen und/oder Schwenkbewegungen möglich.
[0026] Vorzugsweise wird die Stützfläche von einem oder mehreren Stützflächenträgern getragen.
Insbesondere können der eine oder mehrere Stützflächenträger beispielsweise an der
Innenseite eines Gehäuses oder an einem anderen tragenden Teil der Markise wie beispielsweise
einem Tragrohr und/oder Konsolen angeordnet sein.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Stützfläche mittels Gewindebolzen, die
in einen oder mehrere Stützflächenträger eingreifen und/oder von einem oder mehreren
Stützflächenträgern getragen werden, verstellbar und festlegbar. In diesem Fall definieren
die Gewindebolzen den Verstellbereich, Dadurch kann die Stützfläche auf eine besonders
einfache Art und Weise mittels einer Betätigung der Gewindebolzen verstellt und festgelegt
werden.
[0028] Vorzugsweise ist die Stützfläche entlang zumindest einer Kulissenführung verstellbar,
insbesondere entlang von in seitlichen Kopfplatten eines die Tuchwelle aufnehmenden
Gehäuses angeordneten Kulissenführungen verstellbar. In diesem Fall definieren die
Kulissenführungen den Verstellbereich. Mittels derartiger Kulissenführung/en kann
die Stützfläche auf eine verschleißarme sowie einfache Art und Weise verstellt und
fixiert werden.
[0029] Selbstverständlich ist auch eine Kombination von Verstellelementen und einer Kulissenführung
möglich.
[0030] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Tuchwelle an ihren Enden an Pendelarmen
gelagert, wobei die Pendelarme um eine Drehachse pendelnd aufgehängt sind, die parallel
zur Achse der Tuchwelle außerhalb der Achse der Tuchwelle liegt. Diese Art der Pendellagerung
gewährleistet eine einfache Verschiebbarkeit der Tuchwelle in Abhängigkeit zum Tuchwellendurchmesser,
sodass die Tuchwelle mit dem darauf aufgewickelten Tuchballen stets an der Stützfläche
anliegt und hierdurch gegen die Gewichtskraft und/oder eine Spannkraft abgestützt
wird. Hierdurch wird einer Durchbiegung der Tuchwelle unabhängig vom Tuchballendurchmesser
entgegengewirkt, wodurch ein optimaler Tuchstand gewährleistet werden kann. In dem
Fall der Lagerung der Tuchwelle an ihren Enden an Pendelarmen folgen die den Enden
der Tuchwelle zugeordneten Führungen einer Kreisbahn.
[0031] In einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich die Stützfläche parallel zur
Drehachse der Tuchwelle über die ganze Länge oder einen Teil der Länge der Tuchwelle
oder mehrere Abschnitte der Tuchwelle. Mit der Länge der Tuchwelle ist dabei die Erstreckung
der Tuchwelle in axialer Richtung der Tuchwellenachse gemeint. Insbesondere kann die
Stützfläche einteilig oder mehrteilig ausgeführt sein. Auch kann die Länge der Stützfläche
sich über die axiale Erstreckung der Tuchwelle hinaus erstrecken. Vorzugsweise entspricht
die Länge der Stützfläche in axialer Richtung zumindest dem Maß des aufgewickelten
Tuchballens in der Dimension in Richtung parallel zur Tuchwellenachse. Diese Dimension
des Tuches wird üblicherweise als Breite der Beschattung bezeichnet.
[0032] Vorzugsweise erstreckt sich die Stützfläche in Umfangsrichtung über einen Winkel
von bis zu 30° oder über 30° der Tuchwelle, insbesondere bis zu 60° oder bis zu 90°
oder bis zu 120°. Dadurch wird eine besonders vorteilhafte Stützung der Tuchwelle
erreicht.
[0033] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Stützfläche eine oder mehrere reibungsmindernde
Einlage/n und/oder eine oder mehrere reibungsmindernde Auflage/n und/oder eine oder
mehrere reibungsmindernde Beschichtung/en auf. Durch derartige reibungsmindernde Einlagen
und/oder Auflagen und/oder eine oder mehrere reibungsmindernde Beschichtung/en der
Stützfläche wird die Haftreibung zwischen dem Beschattungselement und der Stützfläche
verringert. Hierdurch wird das Gleiten des Tuchballens über die Stützfläche beim Drehen
der Tuchwelle erleichtert. Hierdurch wird einer Faltenbildung beim Auf- und Abwickeln
der Senkrechtbeschattung entgegengewirkt.
[0034] Insbesondere können sich derartige reibungsmindernde Einlagen und/oder Auflagen und/oder
Beschichtungen über die gesamte Fläche der Stützfläche erstrecken oder in Teilbereichen
der Stützfläche angeordnet sein. Insbesondere können derartige reibungsmindernde Einlagen
und/oder Auflagen und/oder Beschichtungen streifenförmig parallel und/oder senkrecht
zur Tuchwellenachse verlaufend ausgebildet sein.
[0035] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden
nachfolgend erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt der Seitenansicht einer horizontal ausfahrbaren Gelenkarmmarkise;
- Fig. 2
- einen Schnitt der Seitenansicht einer Senkrechtbeschattung;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines Rollwagens zur Montage an dem Motorkopf der Gelenkarmmarkise
nach Figur 1;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines Rollwagens mit Tuchwelleneinsatz montiert in einem
Tuchwellenende der Senkrechtbeschattung nach Figur 2.
[0036] In der Figur 1 ist ein Schnitt durch das Gehäuse einer Gelenkarmmarkise dargestellt.
Eine solche horizontal oder unter einem spitzen Winkel gegen die Horizontale ausfahrbare
Markise kann einer Fassade zur Beschattung einer Terrasse montiert werden.
[0037] Die Markise weist ein Gehäuse 1 auf. Das Gehäuse 1 ist an einer Konsole 10 befestigt-
In dem Gehäuse 1 ist eine Tuchwelle 4 drehbar gelagert. Von der Tuchwelle 4 abwickelbar
ist das in horizontaler Richtung a bei dieser Figur 1 nach rechts ausfahrbare Beschattungselement
2. Das vordere Ende des Beschattungselementes 2 ist an dem Ausfahrprofil 3 befestigt-
Das Ausfahrprofil 3 ist ferner mittels Gelenkarmen 7 aus- und einfahrbar. Das Gehäuse
1 wird von dem Ausfahrprofil 3 im eingefahrenen Zustand verschlossen, sodass die innen
liegenden Teile vor Witterung geschützt sind.
[0038] Zur Stützung der Tuchwelle 4 mit dem darauf aufgewickelten Tuchballen 6 ist eine
Stützfläche 5 angeordnet. Dabei ist die Stützfläche 5 innerhalb eines Verstellbereiches
in vertikaler Richtung 8 und in horizontaler Richtung 9 mittels nicht dargestellter
Gewindebolzen verstellbar und festlegbar. Diese Gewindebolzen greifen in mehrere Stützflächenträger
ein.
[0039] Die Tuchwelle 4 der Markise ist schwimmend gelagert und in Ausfahrrichtung a des
Ausfahrprofils 3 in Richtung des Pfeils 9 verfahrbar. Hierdurch ist es gewährleistet,
dass der Tuchballen des auf der Tuchwelle 4 aufgewickelten Beschattungselementes 2
auch bei sich infolge des Abwickelns oder Aufwickelns ändernden Durchmesser stets
an der Stützfläche 5 anliegt und die Tuchwelle sowohl gegen eine Durchbiegung aufgrund
der Gewichtskraft als auch aufgrund der Tuchspannung geschützt ist.
[0040] Das Tuchwellenende der Gelenkarmmarkise ist gekoppelt mit einem Laufwagen, der mittels
der in dieser Ansicht sichtbaren Rollenlager 21, 22 in der Kulissenführung 25 in Ausfahrrichtung
a verfahrbar geführt ist. Hierdurch wird die schwimmende Lagerung der Tuchwelle 4
realisiert. Durch die Verfahrbarkeit entlang der Kulissenführung 25 ist es gewährleistet,
dass der Tuchballen unabhängig von seinem sich in Abhängigkeit der Ausfahrweite des
Ausfahrprofils 3 ändernden Durchmesser stets an der Stützfläche 5 anliegt.
[0041] In der Figur 2 ist ein Schnitt durch das Gehäuse einer Senkrechtbeschattung dargestellt.
Eine solche Senkrechtbeschattung kann beispielsweise in einer Fensterlaibung oder
an einer Fassade zur Beschattung eines Fensters montiert werden, oder auch beispielsweise
an einem Terrassendach oder einem Wintergarten.
[0042] Die Senkrechtbeschattung weist ein Gehäuse 11 auf. Das Gehäuse 11 ist an Befestigungskonsolen
10 befestigt. In dem Gehäuse 11 ist eine Tuchwelle 14 drehbar gelagert. Von der Tuchwelle
14 abwickelbar ist das in senkrechter Richtung b nach unten ausfahrbare Beschattungselement
12. Das vordere Ende des Beschattungselementes 12 ist an dem senkrecht nach unten
verfahrbaren Ausfahrprofil 13 befestigt. Das Ausfahrprofil 13 ist mittels des Führungselementes
17 an einem senkrecht gespannten Seil geführt.
[0043] Zur Stützung der Tuchwelle 14 mit dem darauf aufgewickelten Tuchballen 16 ist eine
Stützfläche 15 angeordnet. Dabei ist die Stützfläche 15 innerhalb eines Verstellbereiches
in vertikaler Richtung 8 und in horizontaler Richtung 9 mittels nicht dargestellter
Gewindebolzen verstellbar und festlegbar.
[0044] Die Tuchwelle 14 der Markise ist schwimmend gelagert und in Ausfahrrichtung b des
Ausfahrprofils 13 in Richtung des Pfeils 8 verfahrbar. Hierdurch ist es gewährleistet,
dass der Tuchballen des auf der Tuchwelle 14 aufgewickelten Beschattungselementes
12 auch bei sich infolge des Abwickelns oder Aufwickelns ändernden Durchmesser stets
an der Stützfläche 15 anliegt und die Tuchwelle somit gegen eine Durchbiegung aufgrund
der Gewichtskraft geschützt ist.
[0045] Das Tuchwellenende ist gekoppelt mit einem Laufwagen, der mittels zweier Rollenlager
31, 32 in der Kulissenführung 35. verfahrbar geführt ist. Durch die Verfahrbarkeit
entlang der Kulissenführung 35 ist es gewährleistet, dass der Tuchballen unabhängig
von seinem sich in Abhängigkeit der Ausfahrweite des Ausfahrprofils 3 ändernden Durchmesser
stets an der Stützfläche 5 anliegt und die Tuchwelle gegen eine Durchbiegung geschützt
ist.
[0046] In beiden Fällen der Gelenkarmmarkise gemäß Fig.1 sowie der Senkrechtbeschattung
gemäß Fig. 2 kann somit die Position der Stützfläche 5, 15 dem Durchmesser des vollständig
auf der Tuchwelle 4, 14 aufgewickelten Beschattungselementes 2, 12 angepasst werden.
Bei einer Verkürzung beispielsweise der Ausfahrweite entsprechend der Länge des vollständig
abgewickelten Beschattungselementes 2, 12 würde sich der Durchmesser des vollständig
auf der Tuchwelle 4, 14 aufgewickelten Beschattungselementes 2,12 entsprechend verkleinern.
Durch die Verstellbarkeit und Festlegbarkeit der Stützfläche 5, 15 innerhalb ihres
Verstellbereiches kann die Position der Stützfläche 5, 15 somit angepasst werden.
Hierdurch kann die Abstützung der Tuchwelle und des aufgewickelten Tuchballen gewährleistet
werden.
[0047] Damit ist die Grundkonstruktion der Markise für verschiedenste Ausführungen und Einsatzmöglichkeiten
anwendbar, da sowohl das Material des Beschattungselements als auch die jeweilige
Breite und Ausfahrweite der Markise der Einbausituation angepasst werden.
[0048] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Rollwagens 20 zur Montage an einem
Motorkopf der Gelenkarmmarkise nach Figur 1. Der Rollwagen ist gebildet durch eine
Montageplatte, welche zwei Rollenlager 21, 22 trägt. Die Rollenlager 21, 22 werden
in eine nicht dargestellte Kulissenführung eingesetzt, sodass der Rollwagen 20 in
Richtung der Verbindungslinie zwischen den Achsen der beiden Rollenlager 21, 22 entlang
der Kulissenführung verfahrbar ist. Durch die Montageplatte des Rollwagens 20 greifen
zwei Schrauben 23, von denen in der dargestellten Perspektive nur eine sichtbar ist.
Mittels der Schrauben 23 wird die Montageplatte am Motorkopf eines die Tuchwelle antreibenden
Motors angeflanscht.
[0049] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Rollwagens mit Tuchwelleneinsatz
30 montiert in einem Tuchwellenende der Tuchwelle 14 der Senkrechtbeschattung nach
Figur 2. Endseitig weist der Tuchwelleneinsatz 30 zwei Rollenlager 31, 32 auf, die
in die Kulissenführung 35 eingesetzt sind-Hierdurch ist der Tuchwelleneinsatz 30 mitsamt
der Tuchwelle 14 in Richtung der Verbindungslinie zwischen den Achsen der beiden Rollenlager
31, 32 entlang der Kulissenführung 35 verfahrbar.
[0050] Durch die Anordnung von Rollwagen mit Rollenlagern 21, 22, 31, 32, welche das jeweilige
Tuchwellenlager an dem motorseitigen Ende der Tuchwelle, an welchem der Motor an der
Tuchwelle angreift, aufnehmen, wird einem Verkanten aufgrund des eingeleiteten Drehmomentes
vorgebeugt und die Tuchwelle 14 kann mit geringster Reibung entlang der Kulissenführung
verfahren werden. Hierdurch wird beim Aufrollen des Beschattungselementes eine Faltenbildung
zuverlässig verhindert.
1. Markise mit einer um ihre Achse drehbar gelagerten Tuchwelle (4, 14), von der ein
Beschattungselement abwickelbar ist, wobei an einem Ende der Tuchwelle ein Motor,
der sich an einem Fundament abstützt, an der Tuchwelle angreift und die Tuchwelle
in Ausfahrrichtung und/oder in Einfahrrichtung antreibt, wobei das in Ausfahrrichtung
vordere Ende des Beschattungselementes an einem ausfahrbaren Ausfahrprofil (3, 13)
befestigt ist, wobei die Tuchwelle (4, 14) in Ausfahrrichtung des Ausfahrprofils (3,
13) vor- und zurückbewegbar ist und die Markise zumindest eine Stützfläche (5, 15)
zur Abstützung der Tuchwelle (4, 14) aufweist, wobei die Tuchwelle (4, 14) an ihren
Enden in Tuchwellenlagern gelagert ist, die die entlang von Führungen von Lagerträgern
verfahrbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das Tuchwellenlager an dem motorseitigen Ende der Tuchwelle, an welchem
der Motor an der Tuchwelle angreift, von einem entlang der Führung verfahrbaren Rollwagen
(20) aufgenommen ist.
2. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das dem motorseitigen Ende der Tuchwelle gegenüberliegenden zweite Tuchwellenlager
ebenfalls von einem Rollwagen (20) aufgenommen ist, der entlang der zugeordneten Führung
verfahrbar ist, oder dass das dem motorsteigen Ende der Tuchwelle gegenüberliegenden
zweite Tuchwellenlager in einem Gleitstein gelagert ist, der in der zugeordneten Führung
des Lagerträgers gleitet.
3. Markise nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der/die Rollwagen jeweils mittels eines oder mehrerer Wälzlager (21, 22, 31, 32),
insbesondere Rollenlager, verfahrbar gelagert ist/sind.
4. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen, entlang derer die Tuchwellenlager verfahrbar sind, durch Kulissenführungen
(25, 35) in den Lagerträgern gebildet sind.
5. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Markise um eine horizontal ausfahrbare Markise oder unter einem insbesondere
spitzen Winkel gegenüber der Horizontalen ausfahrbare Markise, insbesondere eine Gelenkarmmarkise,
oder um eine Senkrechtbeschattung handelt.
6. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfläche (5, 15) innerhalb eines Verstellbereiches verstellbar und an beliebiger
Stelle innerhalb des Verstellbereiches festlegbar ist.
7. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfläche (5, 15) innerhalb des Verstellbereiches in horizontaler Richtung
(9) verstellbar ist.
8. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfläche (5, 15) innerhalb des Verstellbereiches in vertikaler Richtung (8)
verstellbar ist.
9. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfläche (5, 15) von einem oder mehreren Stützflächenträgern getragen wird.
10. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfläche (5, 15) entlang einer Kulissenführung verstellbar ist, insbesondere
entlang von in seitlichen Kopfplatten eines die Tuchwelle (4, 14) aufnehmenden Gehäuses
(1, 11) angeordneten Kulissenführungen verstellbar ist.
11. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tuchwelle (4, 14) an ihren Enden an Pendelarmen gelagert ist, wobei die Pendelarme
um eine Drehachse pendelnd aufgehängt sind, die parallel zur Achse der Tuchwelle (4,
14) außerhalb der Achse der Tuchwelle (4, 14) liegt.
12. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Stützfläche (5, 15) parallel zur Drehachse der Tuchwelle (4, 14) über die
ganze Länge oder einen Teil der Länge der Tuchwelle (4, 14) oder mehrere Abschnitte
der Tuchwelle (4, 14) erstreckt.
13. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Stützfläche (5, 15) in Umfangsrichtung über einen Winkel von bis zu 30°
oder über 30° der Tuchwelle (4, 14), insbesondere bis zu 60° oder bis zu 90° oder
bis zu 120° erstreckt.
14. Markise nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfläche (5, 15) eine oder mehrere reibungsmindernde Einlage/n und/oder eine
oder mehrere reibungsmindernde Auflage/n und/oder eine oder mehrere reibungsmindernde
Beschichtung/en aufweist.