I. Anwendungsgebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Pump-Einheit, um damit flüssige und vor allem viskose
Stoffe wie etwa Kleber und Harze zu transportieren, sowie eine Lagervorrichtung, die
einen Vorratsbehälter für solche Materialien umfasst, aus dem mittels einer solchen
Pumpe diese Materialien zu einem nachgelagerten Verbraucher gepumpt werden müssen.
II. Technischer Hintergrund
[0002] Gerade pastöse Materialien, z.B. Vergussmassen, um elektronische Schaltungen feuchtigkeitsdicht
zu vergießen oder Kleber, um Bauteile dicht miteinander zu verbinden, werden in der
Industrie häufig mittels entsprechenden, automatisierten Ausbringungsverfahren über
Dosier-Automaten auf den entsprechenden Bauteilen aufgebracht, und müssen dementsprechend
ständig mit dem entsprechenden Material versorgt werden.
[0003] Zu diesem Zweck ist ein solcher Verbraucher über Leitungen mit einer Lagervorrichtung
verbunden, in der sich in einem meist topfförmigen Vorratsbehälter das entsprechende
Material befindet. In der Leitung, die von einer meist tief liegenden Entnahmeöffnung
dieses Vorratsbehälters zum Verbraucher führt, ist eine Pump-Einheit angeordnet, die
den Transport dieses viskosen Materials bewirkt.
[0004] Ein Problem besteht darin, dass diese Materialien häufig abrasive Feststoffe in fein
verteilter Form enthalten, weshalb hierfür bestimmte Pumpenbauformen, wie etwa kontinuierlich
arbeitende Schneckenpumpen, nicht in Betracht kommen.
[0005] Stattdessen werden häufig Kolbenpumpen verwendet, die auch bei abrasivem zu fördernden
Material weniger schnell verschleißen und zusätzlich kostengünstiger herstellbar sind,
jedoch keinen kontinuierlichen Förderstrom bieten.
[0006] Aus diesem Grund werden dann zwei nicht kontinuierlich fördernde Förderpumpen, insbesondere
in der Bauform als Kolbenpumpe, parallel betrieben, die meist über separate Anschlüsse
am gleichen Vorratsbehälter angeschlossen sind, und die so angesteuert werden, dass
die eine Kolbenpumpe gerade einen Arbeitshub vollzeiht, also Material in Richtung
Verbraucher ausstößt, während die andere Kolbenpumpe gerade einen Rückhub vollzieht,
also ihr Pumpenraum gerade mit neuem Material aus dem Vorratsbehälter gefüllt wird.
[0007] Dennoch verschleißen - abhängig von dem zu fördernden Material - auch Kolbenpumpen
bei einem solchen Einsatz und müssen ab und an gewechselt werden, was einerseits Stillstandszeiten
der Anlage nach sich zieht und natürlich andererseits die Kosten für Reparatur und
Montage der Pumpe.
[0008] Allerdings ist für das Transportieren zum Behälter nicht unbedingt ein sehr präzise
einzuhaltendes Volumen bei jedem Pumpenhub Voraussetzung, denn es muss lediglich in
der Zufuhrleitung zum Verbraucher und damit in der Auslassöffnung der Förderpumpe
immer ein ausreichender, vorzugsweise konstanter, Druck vorliegen, damit der Verbraucher
jederzeit ausreichend mit Material versorgt ist:
Denn dieser Materialdruck, der vorliegt, wenn der Verbraucher kein Material entnimmt,
also bei quasi geschlossener Auslassöffnung, kann einbrechen, wenn der Verbraucher
Material aus der Pump-Einheit entnimmt, vor allem wenn dies relativ schnell geschieht.
Der bei inaktivem Verbraucher dort anliegende Versorgungsdruck soll dabei jedoch nicht
bis auf null absinken, weshalb - insbesondere abhängig vom Verbraucher - der Materialdruck
an der Auslassöffnung bei inaktivem Verbraucher ein vorgegebener Solldruck pSoll sein
soll.
[0009] Sobald diese Entnahme beendet ist, wird der Materialdruck an der Auslassöffnung der
Pump-Einheit, insbesondere Förderpumpe, und damit der Versorgungsdruck des Verbrauchers
wieder ansteigen.
[0010] Da es sich häufig um in ihrer Handhabung und Lagerung empfindliche Materialien handelt,
können solche Vorratsbehälter
- ein zusätzliches Rührwerk aufweisen, um das Sedimentieren schwererer Inhaltsstoffe
zu verhindern,
und/oder
- eine Heizung aufweisen, um das viskose Material durch Temperaturerhöhung dünnflüssiger
zu machen,
und/oder
- vor allem eine Entgasungseinheit aufweisen, um eventuell in dem Material noch vorhandene
Lufteinschlüsse zu beseitigen, bevor das Material zum Verbraucher gepumpt wird.
III. Darstellung der Erfindung
a) Technische Aufgabe
[0011] Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, eine Pump-Einheit - vor allem für die
beschriebene Lagervorrichtung - zur Verfügung zu stellen, die einfach und kostengünstig
herzustellen ist, einem möglichst geringen Verschleiß unterliegt, einen konstanten
Abgabedruck mit geringem baulichen Aufwand ermöglicht, auch Materialien mit abrasiven
Inhaltsstoffen bewältigen kann und die darüber hinaus im Bedarfsfall schnell und einfach
auszutauschen ist.
[0012] Ferner ist es die Aufgabe gemäß der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer
solchen Pump-Einheit zur Verfügung zu stellen, die einen definierten, konstanten Druck
an der Auslass Öffnung der Pump-Einheit mit geringem Aufwand ermöglicht.
b) Lösung der Aufgabe
[0013] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 10 und 12 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0014] Wie jede
Pump-Einheit umfasst auch eine gattungsgemäße Pump-Einheit für pastöses Material eine Förderpumpe,
die ein sich relativ zum Förderpumpen-Gehäuse bewegbares Pump-Element aufweist, sowie
einen Fördererpumpen-Antrieb für diese Förderpumpe.
[0015] Erfindungsgemäß wird der Verschleiß der Fördererpumpe durch das zu fördernde Material
reduziert, indem das Pumpelement zumindest ein elastisches Element umfasst, vorzugsweise
das elastische Element selbst das Pumpelement ist.
[0016] Das elastische Element ist so angeordnet, dass es im Pump-Betrieb nur auf einer Seite
mit dem zu fördernden Material in Kontakt steht, und somit den Raum im Inneren des
Förderpumpen-Gehäuses unterteilt in einen Förderraum, in dem sich das zu fördernde
Material befindet, und einen Antriebsraum, durch den sich der Förderpumpen-Antrieb
hindurch erstreckt, und in dem sich kein zu förderndes Material befindet.
[0017] Da das zu fördernde Material somit nicht zwischen das elastische Element einerseits
und andere, sich entlang der Oberfläche des elastischen Elementes bewegende, Elemente
andererseits geraten kann, wird nur ein geringer Verschleiß, insbesondere bewirkt
durch die abrasiven Eigenschaften des Materials, auftreten.
[0018] Vorzugsweise umfasst eine solche Pump-Einheit auch eine Steuerung, in der Regel eine
elektronische Steuerung, die zumindest alle beweglichen Komponenten der Pump-Einheit
steuert.
[0019] Es gibt unterschiedliche Pumpen-Formen, die ein elastisches Element als Teil des
Pumpelementes umfassen:
Zum einen eine
Faltenbalg-Pumpe, bei der ein Pump-Kolben in einem Pumpen-Gehäuse axial beweglich ist, jedoch liegt
der Pump-Kolben mit seinem Außenumfang nicht dicht - sei es über Dichtungen oder Kolbenringe
- an der Zylinderwandung an und verschiebt sich entlang dieser, sondern endet radial
im Abstand zu der Innenumfangswand des Zylinders, wobei ein hülsenförmiger, elastischer
Balg, meist ein Faltenbalg, mit seiner einen ringförmigen Endkante am Außenumfang
des Pumpkolben dicht befestigt ist und mit seiner anderen ringförmigen Endkante am
Pumpen-Gehäuse.
[0020] Eine andere Bauform ist eine sogenannte
Membran-Pumpe, bei der eine elastische, etwa plattenförmige Membran den Innenraum im Pumpengehäuse
- meist gebildet durch zwei glockenförmige oder napfförmige, mit den offenen Seiten
dicht gegeneinander befestigte Gehäuseteile - den Innenraum im Pumpengehäuse in einen
Förderraum und einen Arbeitsraum unterteilt, und an ihrem äußeren Rand umlaufend dicht
gegenüber dem Pumpengehäuse befestigt ist, beispielsweise zwischen den beiden gegeneinander
gepressten verschraubten Gehäusehälften dicht befestigt ist.
[0021] Durch Bewegen der Membran quer zu ihrer Hauptebene wird der Förderraum abwechselnd
vergrößert und verkleinert, sodass durch entsprechende Ein- und Auslassventile mittels
der Membran aus dem bei maximalem Volumen mit dem Material gefüllten Förderraum beim
Verringern seines Volumens das darin beinhaltete Material durch eine Auslassöffnung
herausgepresst wird und zum Verbraucher gefördert wird und beim Vergrößern seines
Volumens durch die Einlassöffnung mit Material gefüllt wird.
[0022] Gerade die Bauform als Membran-Pumpe, die für die vorliegende Erfindung im Vordergrund
steht, ist sehr einfach und kostengünstig herzustellen, da die einzelnen Bauteile
hierfür aufgrund nur weniger und noch dazu ebener Passflächen kostengünstig herzustellen
sind, im Gegensatz zu einer Kolbenpumpe.
[0023] Während das Einlassventil vorzugsweise ein aktives, also antreibbares und insbesondere
gesteuert antreibbares, Ventil ist, welches jedoch vorzugsweise nur zwischen der vollständig
geöffneten und vollständig geschlossenen Stellung hin und her bewegbar sein muss,
kann das Auslassventil ein einfaches, passives, also nicht durch einen Ventiltrieb
angetriebenes, Auslassventil sein, beispielsweise in der Form eines Rückschlagventiles.
Es wird nur in Sonderfällen ein aktives, gesteuert antreibbares, Ventil sein.
[0024] Durch das Auslassventil wird verhindert, dass bereits in der Auslassleitung befindliches
Material beim Füllhub zurück in den Förderraum der Membran-Pumpe gelangt, in welchen
ja durch Vergrößerung seines Volumens Material durch die Einlassöffnung, insbesondere
aus dem zu entleerenden Vorratsbehälter, gelangen soll und dieser gefüllt werden soll.
[0025] Das Rückschlagventil kann mit der größeren Seite seines Durchlasses nach oben weisend
angeordnet sein und lediglich durch das Eigengewicht des Ventilelements, meist einer
Kugel, die Schließstellung einnehmen und/oder zusätzlich mittels der Kraft einer Feder
in die Schließstellung vorgespannt sein Auf diese Art und Weise ist auch der Aufwand
für die Herstellung der benötigten Ventile, vor allem des Auslassventiles, sehr gering.
[0026] Wenn jedoch zwei nicht kontinuierlich fördernde Pumpen wie zwei MembranPumpen parallel
abwechselnd betrieben werden, um einen möglichst konstanten Strom zum Verbraucher
hin zu bewirken, sind die Auslassventile vorzugsweise gesteuerte Ventile, um die offenen
und geschlossenen Intervalle der beiden Auslassventile zueinander exakt steuern zu
können.
[0027] Eine solche Pumpe kann auf unterschiedliche Art und Weise angetrieben werden:
Eine
erste Möglichkeit besteht darin, den Antriebsraum der Förderpumpe abwechselnd direkt mit Unterdruck
oder Überdruck eines Antriebsmediums, beispielsweise Luft, zu beaufschlagen.
[0028] Hierfür wird jedoch ein hoher Druck des Antriebsmediums benötigt, und es ist schwierig,
reproduzierbare Förderhübe zu erreichen.
[0029] Bevorzugt wird als
zweite Möglichkeit die Förderpumpe, bei der Bauform als Membran-Pumpe die Membran der Pumpe, über einen
Antriebsstössel, der mit seinem vorderen Ende mit der vom zu fördernden Material abgewandten
Seite der Membran, also meist im Antriebsraum, in Wirkverbindung steht, insbesondere
an dieser befestigt ist, quer zu ihrer Hauptebene angetrieben. Das hintere Ende des
Antriebsstößels steht dagegen mit dem Pumpen-Antrieb in Wirkverbindung oder der Antriebsstößel
ist Teil des Pumpen-Antriebes.
[0030] Bei einer Faltenbalg-Pumpe wird der Förderkolben von dem Antriebstössel angetrieben.
[0031] Unter der Hauptebene des elastischen Elementes, insbesondere einer Membran, wird
die durch die ringförmige Einspannung dieses elastischen Elementes definierte Ebene
verstanden, bei einem Faltenbalg eine dieser beiden Ebenen, die jedoch in aller Regel
parallel zueinander liegen.
[0032] Der Antriebstössel und damit zum Beispiel die Membran der Förderpumpe kann von unterschiedlichen
Antrieben in Bewegung versetzt werden, sei es von einem Elektromotor, einem Exzenterantrieb,
einer weiteren Membranpumpe oder - erfindungsgemäß bevorzugt - dem Kolben eines Arbeitszylinders,
der vorzugsweise pneumatisch betrieben wird.
[0033] Dabei wird die Position des Förderpumpen-Antriebes, insbesondere des Antriebsstössels,
durch einen Positionssensor überwacht, zumindest das Erreichen von dessen Endlagen.
Vorzugsweise findet über den gesamten Bewegungsweges eine Detektion der Position des
Förderpumpen-Antriebes, insbesondere des Antriebsstössels, statt.
[0034] Wenn der Förderpumpen-Antrieb eine Arbeitszylinder-Einheit ist, kann als Positionssensor
ein Abstandssensor verwendet werden, der meist auf der vom Pumpelement, meist der
Membran, abgewandten Rückseite des Antriebs-Stössels angeordnet ist, der in diesem
Fall gleichzeitig der Kolben oder die Kolbenstange des Arbeitszylinders ist, und den
Abstand des in der Regel ortsfest im Zylinder montierten Abstands-Sensors zu dieser
Rückseite misst.
[0035] Das Gleiche, also eine Messung des axialen Abstandes zu einem ortsfest, vorzugsweise
im Arbeitsraum, montierten Abstands-Sensors, kann stattdessen oder ergänzend auch
für die Position der Membran der Förderpumpe vorgesehen sein.
[0036] Alternativ könnte die Mantelfläche des Kolbens zumindest in einem Bereich des Umfanges
schräg zur axialen Richtung des Kolbens verlaufen, und ein ortsfest in der Wandung
des Zylinders angeordneter Abstands-Sensor könnte den radialen Abstand zu dieser Schräge
messen, der sich je nach axialer Position des Kolbens ändert. Hierfür darf der Bewegungsweg
des Kolbens jedoch nicht größer sein als seine axiale Erstreckung.
[0037] Das Gleiche kann stattdessen oder ergänzend auch für die Position der Membran der
Förderpumpe vorgesehen sein.
[0038] Die Kontaktfläche des Antriebs-Stössels, insbesondere der Kolbenstange des Arbeitszylinders,
zur Membran ist in Bewegungs-Richtung betrachtet nicht klein und quasi punktförmig,
sondern scheibenförmig oder ringförmig mit einer erheblichen Ausdehnung, die bis zu
5 %, besser bis zu 10 %, besser bis zu 20 %, besser bis zu 25 % der wirksamen, also
im Betrieb von dem Material in Berührung kommenden, Fläche der Membran betragen kann
und vorzugsweise zentrisch angeordnet ist. Allerdings sollte die Kontaktfläche nicht
größer 80 %, besser nicht größer 70 %, besser nicht größer als 60 %, besser nicht
größer als 50 %, besser nicht größer als 40 % der wirksamen Fläche der Membran betragen.
[0039] Dadurch werden punktuelle Überlastungen der Membran beim Beaufschlagen vermieden.
[0040] Vorzugsweise besitzt die Membran zusätzlich zu dem durchgehenden, den Innenraum im
Pumpengehäuse abtrennenden, Hauptteil der Membran einen - insbesondere einstückig
damit ausgebildeten - konzentrischen, ringförmigen Membran-Fortsatz auf der Antriebsseite
der Membran. Der ringförmige Membran-Fortsatz geht mit seinem radial äußeren Rand
in den durchgehenden Teil der Membran über und steht mit seinem freien, radial inneren
Rand von diesem ab und ist in Bewegungsrichtung federnd gegenüber dem durchgehenden
Hauptteil der Membran ausgebildet.
[0041] Der Membran-Fortsatz ist vorzugsweise ringförmig umlaufend zwischen dem äußeren Rand
und dem mittleren Bereich des Hauptteiles der Membran angeordnet.
[0042] Ein pilz-förmiger Membranträger befindet sich als Zugplatte mit dem außen umlaufenden
Randbereich seines Kopfes im Zwischenraum zwischen dem durchgehenden und dem ringförmigen
Teil der Membran, und der Stiel der Pilz-Form erstreckt sich durch die zentrale Öffnung
des ringförmigen Fortsatzes von der Membran weg und ist mit der Kolbenstange oder
direkt dem Kolben des Zylinder lösbar verbunden, beispielsweise verschraubt.
[0043] Dadurch kann die Membran nicht nur geschoben sondern auch gezogen werden. Der Kopf
des Membranträgers sitzt entweder nur formschlüssig zwischen den beiden Teilen der
Membran oder ist gegenüber einem oder beiden dieser Teile fest verbunden, beispielsweise
verklebt.
[0044] Vorzugsweise ist der durchgehende Hauptteil der Membran in einem radialen Schnitt
betrachtet so ausgebildet, dass im unbelasteten Ausgangszustand im zentralen, mittleren
Bereich, insbesondere im Bereich der Kontaktfläche, eine Aufwölbung zum Förder-Raum
hin vorhanden ist und/oder im radial äußeren Rand der Membran, insbesondere radial
abseits der Kontaktfläche, eine ringförmige Aufwölbung in Richtung Antriebsraum vorhanden
ist.
[0045] Diese ringförmige Aufwölbung wird bei Annähern der Membran an das Förderpumpen-Gehäuse
zunehmend glatt gezogen und gestrafft und ermöglicht den notwendigen radialen Längenausgleich
der Membran im Betrieb.
[0046] Der Antriebs-Arbeitszylinder wird vorzugsweise pneumatisch betrieben, und besitzt
deshalb sowohl in seinem Antriebs-Raum als auch in seinem Kopplungs-Raum, also beidseits
des Kolbens des Arbeitszylinders, einen Anschluss, über den ein Antriebs-Medium, meist
Druckluft, zum Betreiben des Arbeitszylinders gesteuert sowohl im Antriebs-Raum als
auch im Kopplungs-Raum eingebracht werden kann.
[0047] Vorzugsweise ist die wirksame, beaufschlagbare Fläche des Kolbens des Arbeitszylinders
mindestens um den Faktor 1,4, besser um den Faktor 1,6, besser um den Faktor 1,8,
besser um den Faktor 2,0 größer als die wirksame Fläche der Membran der Membran-Förderpumpe.
[0048] Dadurch sind bereits niedrige Drücke des Antriebs-Mediums, meist Luft, für das Betreiben
des dann pneumatischen Antriebs-Arbeitszylinders ausreichend.
[0049] Zusätzlich kann der Antriebsraum der Förderpumpe über einen Unterdruckanschluss verfügen
und mit Unterdruck beaufschlagbar sein, vorzugsweise mit dem gleichen Unterdruck wie
er meist in dem zu leerenden Vorratsbehälter herrscht.
[0050] Dadurch wird erreicht, dass beim Rückhub die Membran aktiv in die vollständig zurückgezogene
Füllstellung bewegt werden kann, und im Bereich der Einlassöffnung die Membran nicht
durch eine dort vorherrschende Druckdifferenz in Richtung Einlass-Öffnung gesaugt
wird.
[0051] Stromaufwärts des Förderpumpen-Gehäuses oder im Förderpumpen-Gehäuse kann ferner
eine Heizvorrichtung, insbesondere in Form von elektrischen Heizschlangen für ein
aufgeheiztes flüssiges Heiz-Medium oder elektrische Leitungen, vorgesehen sein, um
das zu fördernde Material zu erwärmen und damit dünnflüssiger und besser pumpfähig
werden zu lassen. Umgekehrt kann bei einzelnen Anwendungen auch eine Kühlvorrichtung
notwendig sein, die Rohrleitungen für ein gekühltes flüssiges Kühl-Medium umfassen
kann.
[0052] Im Antriebsraum der Förderpumpe ist vorzugsweise ein Flüssigkeitssensor angeordnet,
der im Fall einer Undichtigkeit wie etwa eines Risses der Membran in den Antriebsraum
hinein gelangendes Material detektiert und an die Steuerung meldet, die daraufhin
zumindest ein Alarmsignal abgibt.
[0053] Im Förderraum der Förderpumpe oder in deren Anschlüssen
kann mindestens ein Drucksensor vorhanden sein, um jederzeit die Druckverhältnisse in
der Pumpe und insbesondere in dem Förderraum zu kennen. Dadurch kann eine damit verbundene
Steuerung darauf reagieren, entweder durch Verändern des Vordruckes des Antriebsmediums
oder notfalls auch durch Abgabe eines Alarmsignals, wenn der gemessene Druck einen
Grenzwert überschreitet oder ein Mindest-Druck nicht erreicht wird.
Bevorzugt ist jedoch im Förder-Raum kein Drucksensor vorhanden, vor allem um die Anzahl an verschleißanfälligen Bauteilen
gering zu halten
[0054] Hinsichtlich der
Lagervorrichtung, die neben dem Vorratsbehälter für das zu fördernde Material wenigstens eine der vorbeschriebenen
Pump-Einheiten umfasst, wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Pump-Einheit nach
einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
[0055] Vorzugsweise umfasst die Lagervorrichtung dabei zwei solcher Pump-Einheiten, die
gegensynchron angetrieben werden können, um eine quasikontinuierliche Förderung des
Materials in die gemeinsame Auslassleitung zum Verbraucher hin sicherzustellen.
[0056] Vorzugsweise sind die beiden Pump-Einheiten jedoch unabhängig voneinander steuerbar,
sodass auch zeitliche Überlappungen des Rückhubes der einen Pump-Einheit und des Arbeitshubes
der anderen Pump-Einheit oder ein zeitlicher Abstand dazwischen erzielbar sind.
[0057] An der Lagervorrichtung ist die Förderpumpe, insbesondere die Membran-Förderpumpe,
vorzugsweise so angeordnet, dass sich ihr Einlassventil unterhalb der Auslassöffnung
des Vorratsbehälter befindet, sodass bei geöffnetem Einlassventil das Material bereits
allein schwerkraftbedingt in den Förderraum der Membran-Pumpe strömt.
[0058] Dabei kann die Hauptebene der Membran der Membran-Förderpumpe unter einem Winkel
von höchstens 40°, besser höchstens 30°, besser höchstens 20°, besser höchstens 10°
zur Vertikalen geneigt angeordnet sein, während der Vorratsbehälter vorzugsweise vertikal
stehend mit seiner offenen Seite nach oben in der Lagervorrichtung steht. Dies ergibt
eine besonders raumsparende Anordnung und damit eine kompakte Lagervorrichtung.
[0059] Weise ist die Membran-Förderpumpe jedoch mit der Hauptebene ihrer Membran in der
Lagervorrichtung horizontal angeordnet.
[0060] Der Förderpumpen-Antrieb der einen oder auch zwei Förderpumpen ist dabei vorzugsweise
auf der bezüglich der Förderpumpe vom Vorratsbehälter abgewandten Seite angeordnet,
sodass der Pumpenantrieb, insbesondere der Antriebs-Arbeitszylinder, leicht zugänglich
ist für Reparaturen.
[0061] Vorzugsweise wird der dicht verschlossene Vorratsbehälter mit Unterdruck beaufschlagt,
um ein Einmischen von Luft in das Material im Vorratsbehälter zu vermeiden, insbesondere
wenn dieser mit einem Mischer ausgestattet ist.
[0062] Vorzugsweise wird dann der Luftraum des Vorratsbehälters mit dem Antriebsraum der
Förderpumpe verbunden, und diese Verbindung kann über ein Ventil wahlweise geöffnet
und verschlossen werden.
[0063] Dadurch herrscht auf beiden Seiten der Membran in der Förder-Pumpe der gleiche Druck,
sodass beim Füllen der Förderpumpe die Membran in die optimal nahe Endlage zum Gehäuse
auf der Antriebsseite gebracht werden und ein maximales Pumpvolumen erreicht werden.
[0064] Hinsichtlich des
Verfahrens zum Betreiben einer solchen Pump-Einheit, insbesondere in einer solchen Lagervorrichtung,
wird die bestehende Aufgabe dadurch gelöst, dass die axiale Position eines überwachten
Elementes, nämlich
- des Antriebs-Stössels
und/oder
- des den Antriebs-Stössels antreibenden Förderpumpen-Antriebes
und/oder
- der Membran, insbesondere eines definierten Punktes oder Bereiches der Membran,
direkt oder indirekt ermittelt wird und abhängig davon der Druck des Antriebsmediums,
meist Druckluft, mit dem die ihn antreibende Arbeitszylinder-Einheit beaufschlagt
wird, gesteuert wird.
[0065] Dies ist notwendig, da abhängig von der momentanen axialen Position der Membran die
Volumenveränderung im Förder-Raum pro zurückgelegte axiale Strecke des Förderpumpen-Antriebes
und damit des Antriebsstössels unterschiedlich ist.
[0066] Die Pump-Einheit besitzt also kein über den Weg des Förderpumpen-Antriebes und damit
der Membran konstantes Übersetzungsverhältnis zwischen dem Antriebsdruck und dem Materialdruck
im Förderraum, insbesondere nahe dessen Auslassöffnung.
[0067] Deshalb muss abhängig von der jeweiligen axialen Position des Antriebsstössels oder
alternativ der damit ohnehin zumindest im gegenseitigen Verbindungsbereich axialfest
gekoppelten Membran am Förderpumpen-Antrieb ein jeweils anderer Antriebsdruck oder
eine jeweils andere Antriebskraft vorhanden sein, um unabhängig von der axialen Position
einen konstanten, insbesondere hinsichtlich der Höhe festgelegten, Materialdruck im
Förderraum, insbesondere nahe dessen Auslassöffnung, zur Verfügung zu stellen.
[0068] Die axiale Position des überwachten Elementes wird über dessen gesamten Bewegungsweg
- stufenlos oder in Stufen - ermittelt und die Steuerung der Pump-Einheit verwendet
dieses Positions-Signal, um abhängig davon den Antriebsdruck einzustellen, die anhand
der
Figuren 4a -
d erläutert werden wird.
[0069] Bei zwei oder mehr vorhandenen Pump-Einheiten wird die Ausstoß-Bewegung des Antriebs-Stössels
der einen Pump-Einheit begonnen, bevor die FörderBewegung des Antriebs-Stössels der
anderen Pump-Einheit beendet ist, um dem angeschlossenen Verbraucher kontinuierlich
Material mit dem gleichen Materialdruck anzubieten.
[0070] Auch kann der Antriebs-Raum der Membran-Förderpumpe mit Unterdruck beaufschlagt,
insbesondere mit dem gleichen Unterdruck wie der Luftraum des Vorrats-Behälters, insbesondere
sobald die Ausstoß-Bewegung des Antriebs-Stössels beendet ist oder permanent, um durch
einseitig anliegenden Unterdruck bedingte Verformungen der Membran in Richtung Material-Einlassöffnung
zu vermeiden.
[0071] Um zu vermeiden, dass während des Förder-Hubes Material in die Einlassöffnung zurückströmt,
wird das Einlassventil geschlossen, sobald der Positionssensor das Erreichen der Endposition
des Antriebsschlüssels und damit der Membran der Förderpumpe in der Füll-Stellung
meldet.
[0072] Falls ein Flüssigkeitssensor vorhanden ist, kann die Steuerung beim Empfang eines
entsprechenden Signales den Eintritt von Flüssigkeit in den Antriebsraum melden und
ein Alarmsignal abgeben, sodass die Membran-Pumpe repariert, insbesondere die Membran
ausgetauscht, wird oder die gesamte Pump-Einheit gegen eine neue ausgetauscht wird.
[0073] Dadurch wird die Zeit der Betriebsunterbrechung der Lagervorrichtung minimal gehalten,
zumal hierfür lediglich das aktiv ansteuerbare Einlassventil der entsprechenden Pump-Einheit
geschlossen werden muss und nach dem Vollziehen eines letzten Förderhubes die Pump-Einheit
von ihren Anschlüssen gelöst und entfernt werden kann.
[0074] Falls die Pump-Einheit einen Drucksensor im fördere Raum enthält-was nicht im Fokus
der Erfindung steht - könnte der Antriebsdruck natürlich direkt auf Basis des gemessenen
Materialdruckes geregelt werden, aber sowohl der Regel-Algorithmus hierfür ist aufwendig
als auch die Anfälligkeit des Drucksensors spricht gegen eine solche Lösung.
c) Ausführungsbeispiele
[0075] Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1a:
- die Pump-Einheit am Ende des Füll-Hubes,
- Figur 1b:
- die Pump-Einheiten in Mittelstellung (Normalstellung),
- Figur 1c:
- die Pump-Einheiten am Ende des Förder-Hubes,
- Figur 2:
- die gesamte Lagervorrichtung mit einer Pump-Einheit,
- Figur 3a:
- eine Aufsicht auf den Vorratsbehälter von oben,
- Figur 3b:
- einen Horizontalschnitt durch den Vorratsbehälter entlang der Linie B - B der Figur
2,
- Figur 4a - d:
- Kennlinien zum Betrieb der Pump-Einheit.
[0076] Der Aufbau der Pump-Einheit 1 lässt sich am besten anhand der Schnittdarstellung
der
Figuren 1 erkennen:
Die Pump-Einheit 1 besteht dabei aus einer Förderpumpe 1.1 in Form einer Membran-Pumpe,
und einer in Bewegungsrichtung 10 der als Pumpelement 3 dienenden Membran 4 dieser
Membran-Pumpe koaxial vorgelagerten und damit verbundenen Förderpumpen-Antrieb 8 in
Form einer pneumatisch betriebenen Arbeitszylinder-Einheit 1.2, also eines Pneumatikzylinders
8.
[0077] Sowohl die Membran 4 als auch der koaxial dazu angeordnete Antriebs-Kolben 1.2a sind
rotationssymmetrisch ausgebildet, betrachtet in Richtung der Längsmittelachse 1',
die senkrecht auf der - hier etwa horizontal verlaufenden - Hauptebene der Membran
4 und des Antriebs-Kolbens 1. 2a steht und gleichzeitig die Bewegungsrichtung des
Antriebs-Kolbens 1.2a ist.
[0078] Der Förderraum 1.1a besitzt im oberen Bereich eine Einlassöffnung 5a, über die das
Material M in den Förderraum 1.1a einströmen kann, wenn das in der Einlassöffnung
5a angeordnete Einlassventil 5 geöffnet ist, wobei dann in aller Regel das Auslassventil
6 geschlossen ist.
[0079] Im oberen Bereich besitzt der Förderraum 1.1a ferner eine Auslassöffnung 6a, an der
ein Auslassventil 6 angeordnet ist, sodass aus dieser Auslassöffnung Material M ausströmen
kann, wenn dieses Auslassventil 6 geöffnet ist, wobei dann in aller Regel das Einlassventil
5 geschlossen ist.
[0080] Auf diese Art und Weise wird der Förderraum 1.1a mit Material M gefüllt, wenn sich
die Membran 4 von der Einlassöffnung 5a weg bewegt (Füll-Hub) und das im Förderraum
1.1a befindliche Material M in die Auslass-Öffnung 6a ausgestoßen, wenn sich die Membran
4 auf die Auslassöffnung 6a zu bewegt (Förder-Hub)
[0081] Die Förderpumpe 1.1 wird angetrieben, also ihre Membran 4 quer zu ihrer Hauptebene
4' abwechselnd hin und her bewegt, mittels eines in der Mitte der Membran 4 an deren
Rückseite, also vom Antriebsraum 1.1b her, angreifenden Antriebsstössels 9.
[0082] Der Förderpumpen-Antrieb 8 in Form eines Pneumatikzylinders 8 umfasst einen Antriebs-Kolben
1.2a, der in einem Antriebs-Zylinder 1.2b zwischen zwei Endstellungen, insbesondere
zwei Anschlägen, hin und her beweglich ist vorzugsweise in der gleichen Bewegungsrichtung,
in der sich auch die Membran 4 der mit dem Förderpumpen-Antrieb 8 gekoppelten Membran-Förderpumpe
1.1 bewegen kann.
[0083] Die wirksame Fläche des Antriebs-Kolben 1.2a ist jedoch größer, etwa doppelt so groß,
gewählt als die der Membran 4, um mit relativ geringem Druck des in den Antriebs-Zylinder
1.2b eingebrachten Antriebsmediums, hier Druckluft, die notwendige Kraft auf die Membran
4 aufbringen zu können.
[0084] Der Pneumatikzylinder 8 besitzt einen Druckluft-Anschluss 13 zumindest wie dargestellt
auf der von der Membran 4 und der Förderpumpe 1.1 abgewandten Druckseite des Antriebs-Kolben
1.2a im Arbeitsraum des Antriebs-Zylinders 1.2b, wird in aller Regel jedoch einen
solchen Druckluftanschluss auch auf der andern Seite des Antriebs-Kolben 1.2a, der
Zugseite, besitzen, um die Membran 4 aktiv und damit schneller von der Einlassöffnung
5a zurückziehen zu können und das Füllen der Förderpumpe 1.1 zu beschleunigen.
[0085] Dem Druckluft-Anschluss 13 ist ein Proportionalventil 18 vorgeschaltet, welches mit
der Steuerung 1* der Pump-Einheit 1 in Verbindung steht und von diesem angesteuert
werden kann, wie vorstehend beschrieben. Hierfür ist die ständige Kenntnis der Position
des Antriebs-Kolbens 1.2a essentiell, weshalb im Boden des Antriebs-Zylinders 1.2b
ein Positionssensor 17 angeordnet ist vorzugsweise in Form eines Abstands-Sensors,
der den Abstand des Antriebs-Kolben 1.2a vom Boden des Zylinders 1.2b misst und an
die Steuerung 1* meldet.
[0086] Vorzugsweise verfügt die Pump-Einheit 1 auch über einen Unterdruck-Anschluss 12,
und zwar im Antriebs-Raum 1.1b der Förderpumpe 1.1, wodurch der Füllvorgang unterstützt
werden kann, vor allem wenn der Vorratsbehälter 101, aus dem das Material M entnommen
wird, ebenfalls unter einem Unterdruck steht.
[0087] Vorzugsweise ist in dem von dem Förder-Raum 1.1a abgewandten Seite der Membran 4,
dem Antriebs-Raum 1.1b, ein Flüssigkeit-Sensor 15 angeordnet, der dort eingedrungene
Material M detektiert, was höchstens bei einer Undichtigkeit der Membran 4 selbst
oder deren umfangseitiger Einspannung auftritt.
[0088] Der Antriebs-Kolben 1.2a ist mit der Membran 4 über einen Antriebs-Stössel 9 verbunden,
der zentrisch, also entlang der Axialrichtung 10 verlaufend, angeordnet ist und mit
der Membran 4 auf deren Rückseite, also der Seite des Antriebs-Raumes 1.1b befestigt
ist.
[0089] Der Antriebsstössel 9 ist mehrteilig ausgebildet:
Er umfasst zum einen den Schaft 9.1, der im Wesentlichen den Abstand vom Antriebs-Kolben
1.2a zur Membran 4 überbrückt, sowie einer Druckplatte 9.2, die sich am Membran-seitigen
Ende des Schaftes 9.1 befindet und mit einer großflächige Kontaktfläche 9a an der
Membran 4 anliegt.
[0090] Die Membran 4 besitzt im Querschnitt betrachtet zusätzlich zu dem zwischen den randseitigen
Einspannungen durchgehenden Hauptteil 4 einen ringförmigen Fortsatz 4.1 auf der Antriebs-Seite,
dessen innerer Umfang frei endet und dessen äußerer Umfang mit der Rückseite des Hauptteiles
4 einstückig verbunden ist.
[0091] In dem Zwischenraum zwischen Hauptteil 4 und Fortsatz 4.1 befindet sich eine Zugplatte
9.3, die an ihrer Rückseite zentrisch einen Stiel aufweist, der durch die Öffnung
des Fortsatzes 4.1 in Richtung Schaft 9.1 ragt und mit diesem verbunden ist, vorzugsweise
in diesen eingeschraubt ist.
[0092] Diese Zugplatte 9.3 kann nur formschlüssig mit der Membran 4 verbunden sein und nach
dem Wechseln der Membran 4 wieder verwendet werden, oder fest mit der Membran 4 verbunden
sein, beispielsweise verklebt sein, und muss dann zusammen mit dieser gewechselt werden.
[0093] Die Zugplatte 9.3 dient dazu, um bei einer schnellen, mittels Druckluft bewirkten,
Rückwärtsbewegung des Antriebs-Kolbens 1.2a die Membran 4 mit einer großen Angriffsfläche
in Form des Fortsatzes 4.1 zurückziehen zu können.
[0094] Die
Figuren 1a bis c zeigen die verschiedenen Funktionenstellungen des Antriebs-Kolbens 1.2a sowie der
Membran 4.
[0095] Wie ersichtlich, ist bei der Mittelstellung des Antriebs-Kolbens 1.2a gemäß
Figur 1b die Membran 4 im Zentrum leicht gewölbt in Richtung Förder-Raum 1.1a in Form einer
Aufwölbung 4a, und im Randbereich zwischen der äußeren Einspannung und dem an der
Zugplatte 9.3 anliegenden Mittelteil im Querschnitt betrachtet leicht in Richtung
Antriebs-Raum 1.1b gewölbt in Form einer ringförmigen Aufwölbung 4a, wodurch ein radialer
Längen-Vorrat gebildet wird für die beiden Endstellungen:
Wenn sich der Antriebs-Kolben 1.2a am Ende des Förder-Hubes befindet, insbesondere
an einem am Antriebs-Zylinder 1.2b ausgebildeten axialen Anschlag anliegt gemäß
Figur 1c, ist diese Aufwölbung glatt gezogen, und die Membran 4 erreicht fast die Einlass-Öffnung
5a und die Auslass-Öffnung 6a, jedoch nicht bis zu einem Kontakt, um eine Beschädigung
der Membran 4 durch die Ränder dieser Öffnungen zu vermeiden.
[0096] In der anderen Endstellung gemäß
Figur 1a, am Ende des Füll-Hubes und Beginn des Förder-Hubes, also wenn der Förder-Raum 1.1a
vollständig mit Material M gefüllt ist und der Kolben 1. 2a an einem anderen axialen
Anschlag des Zylinders 1.2b anliegt, liegt die Membran 4 mit ihrem mittleren Bereich
weiter von der Einlass-Öffnung 5a und der Auslass-Öffnung 6a entfernt als der im Pumpen-Gehäuse
2 dicht verklemmte Rand der Membran 4, so dass im radialen Bereich dazwischen insbesondere
die Membran 4 gegenläufig zu der Krümmung im mittleren, zentrischen Bereich gekrümmt
ist.
[0097] Das Einlassventil 5 als auch das Auslassventil 6 ist in den
Figuren 1a -
c als aktives, also angetriebenes, Sperrventil 14 ausgebildet.
[0098] Das Auslassventil 6 kann dagegen auch als einfaches Rückschlagventil 7 ausgebildet
sein wie in
Figur 1b dargestellt, indem in diesem Fall eine Kugel als Ventilkörper 7.1 schwerkraftbedingt
auf dem nach oben weisenden Ventilsitz 7.2 aufliegt, wenn auf beiden Seiten des Ventilkörpers
7.1 der gleiche Druck herrscht, und natürlich erst recht, wenn auf der vom Ventilsitz
7.2 abgewandten Seite des Ventilkörpers 7.1 ein höherer Druck als auf der anderen
Seite anliegt.
[0099] Aus diesem Grund sollte die Ventileinheit 6 vorzugsweise mit einem mit dem Ventilsitz
7.2 nach oben weisenden Auslassventil 6 innerhalb der Lagervorrichtung 100 angeordnet
werden und vorzugsweise tiefer liegend als der Vorratsbehälter 101.
[0100] Die
Figuren 4a bis 4d zeigen, wie ausschließlich mittels der überwachten axialen Position des Antriebsstössels
9 oder des Antriebs-Kolbens 1.2a als Input die Steuerung an der Auslass-Öffnung 6a
einen konstanten und auch hinsichtlich der absoluten Höhe vorgegebenen Materialdruck
zur Verfügung stellen kann.
[0101] Als Abweichung vom absoluten Soll-Wert sind dabei maximal 10 %, besser maximal 5
% zugelassen. Unter einem konstanten Materialdruck wird verstanden, dass der Unterschied
zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wert maximal 10 %, besser maximal 5 % des
niedrigsten Wertes beträgt.
[0102] Die Steuerung steuert hierfür lediglich den Antriebsdruck pA des Antriebsmediums,
in der Regelluft, mit der der antreibende Pneumatik-Zylinder 8, also der Antriebskolben
1.2a im Zylinder 1.2b, beaufschlagt wird.
[0103] Da der Antriebsdruck pA über die Stellung eines Druck-Regelventil 18, hier in Form
eines elektrisch betriebenen Proportional-Ventils 18 in der Zufuhrleitung für das
Antriebsmedium, gesteuert wird, verändert die Steuerung lediglich die Stromstärke
yV, mit der das elektrische Proportional-Ventil 18 angesteuert wird.
[0104] Die Steuerung steuert somit den Antriebsdruck in Form der Stromstärke yV des elektrischen
Proportional-Ventils 18 in Abhängigkeit der axialen Position xK des Antriebsstößels
9, insbesondere des Kolbens 1.2a der Arbeitszylinder-Einheit, also gemäß einer Antriebsdruck-Positions-Kennlinie,
wie sie in
Figur 4c dargestellt ist.
[0105] Diese
Antriebsdruck-Positions-Kennlinie kann ermittelt werden aus einer
Materialdruck-Positions-Kennlinie des Materialdrucks pM über der axialen Position xK des Antriebsstößels 9, wie sie
in
Figur 4b dargestellt ist, welche insbesondere durch automatisches Errechnen mittels der Steuerung
- entweder in Kenntnis der Form der Membran 4 sowie der Größe des Förder-Raumes 1.1a
und des Antriebs-Raumes 1.1b, gegebenenfalls unter zusätzlicher Berücksichtigung der
Elastizität der Membran 4 und/oder der Viskosität des zu fördernden Materials M
- oder in Kenntnis des Übersetzungsverhältnisses der Pumpeinheit 1 an jeder axialen
Position xK durch Vergleich von Antriebsdruck pA oder Stromstärke yV mit dem Materialdruck
pM.
[0106] Eine solche Materialdruck-Positions-Kennlinie wird aufgezeichnet, indem bei einer
Pump-Einheit 1, die mit einem Druck-Sensor 16a im Förderraum 1.1a ausgestattet ist,
bei vollständig zurückgefahrenem Antriebs-Kolben 1.2a der Arbeitszylinder-Einheit
1.2 und mit Material gefülltem Förder-Raum 1.1a an der Arbeitszylinder-Einheit 8 ein
konstanter Antriebsdruck, beispielsweise 6 bar, angelegt wird - wie in
Figur 4a dargestellt - was beispielsweise bei einem vollständig geöffneten Proportional-Ventil
18 und einem entsprechenden daran angelegten Steuer-Strom yV der Fall sein kann.
[0107] Anschließend wird schrittweise - mit Pausen von mehreren, insbesondere mindestens
5 s, besser mindestens 10 s, besser mindestens 20 s dazwischen - jeweils ein definiertes
Entnahmevolumen an Material M von dem angeschlossenen Verbraucher aus dem Förderraum
1.1a entnommen. Dabei sinkt in der Regel jeweils der Materialdruck pM ab, und steigt
nach Beenden der Entnahme, also wenn der Kolben 1.2a wieder zum Stillstand gekommen
ist, wieder auf einen Materialdruck pM an, der etwa, aber nicht unbedingt exakt, dem
vor der Entnahme vorliegenden Materialdruck pM entspricht.
[0108] Dabei sollte das Entnahmevolumen höchstens einem Fünftel, besser höchstens einem
Zehntel, besser höchstens einem Zwanzigstel eines ganzen Hubvolumens der Förderpumpe
1.1 entsprechen.
[0109] Zwischen den einzelnen Entnahmeschritten wird bei Stillstand des Antriebs-Kolben
1.2a jeweils dessen axiale Position xK sowie der zugehörige Materialdruck pM gemessen,
was die gewünschte Materialdruck-Positions-Kennlinie gemäß
Figur 4b in Form eines Polygon-Zuges ergibt, die durch Interpolation auch zu einer Kurve geglättet
werden kann.
[0110] Die daraus umgerechnete Antriebsdruck-Positions-Kennlinie gemäß
Figur 4c wird im Betrieb so verwendet, dass vor Beginn des Förder-Hubes der der axialen Null-Position
entsprechende Steuerstrom yV am Proportional-Ventil 18 eingestellt wird. Durch die
anschließende - schrittweise oder kontinuierliche - Entnahme von Material durch den
Verbraucher bewegt sich der Antriebs-Kolben 1.2a vorwärts.
[0111] Die zum Betrieb verwendeten Pump-Einheiten 1 sind mit der Pump-Einheit 1, mit der
die Materialdruck-Position-Kennlinie ermittelt wurde, identisch bis auf die Tatsache,
dass sie keinen Drucksensor 16 benötigen.
[0112] Sobald bei einer Antriebsdruck-Positions-Kennlinie gemäß
Figur 4c in Form eines Polygon-Zuges die Axialposition des nächste Wertepaares des Polygon-Zuges
erreicht ist, wird am Proportionalventil 18 der Steuerstrom yV auf den dieser neuen
Axialposition entsprechenden Wert dieses Wertepaares geändert und beibehalten bis
zum Erreichen der axialen Position des wiederum nächsten Wertepaares des Polygon-Zuges.
[0113] Falls der Polygonzug zu einer Kurve geglättet war, wird diese Anpassung des Steuerstromes
yV kontinuierlich durchgeführt entsprechend der nun kurvenförmigen Antriebsdruck-Positions-Kennlinie.
[0114] Die für die Steuerung benötigte Antriebsdruck-Positions-Kennlinie kann auch experimentell
aus der Materialdruck-Positions-Kennlinie ermittelt werden:
Nach dem Aufzeichnen einer ersten Materialdruck-Positions-Kennlinie bei konstantem
Antriebsdruck pA wie oben beschrieben kann dies mehrfach wiederholt werden, allerdings
mit manuell an den einzelnen Axialpositionen so verstellten Antriebsdrücken pA das
der Abweichung der erzielten Materialdruck-Positions-Kennlinie von einer Horizontalen
im Diagramm der
Figur 4b entgegengewirkt wird.
[0115] Dadurch kann im Laufe von mehreren Aufzeichnungs-Läufen eine horizontale Materialdruck-Positions-Kennlinie
gemäß
Figur 4d erzielt werden, und die Arbeitsdruck-Positions-Kennlinie, mit der dies erreicht wird,
ist die gewünschte Kennlinie gemäß
Figur 4c.
[0116] Die
Figuren 2, sowie 3a, b zeigen die gesamte Lagervorrichtung 100, umfassend einen topfartigen, durch einen
Deckel 101.2 dicht verschließbaren, Vorratsbehälter 101 vorhanden ist, der über eine
Einlassöffnung 103 mit Material M befüllt bzw. nachgefüllt werden kann, und der zwei
Auslassöffnungen 102 im Boden 108 besitzt - wie am besten im Horizontalschnitt der
Figur 3b zu erkennen an denen jeweils eine der zuvor beschriebenen Pump-Einheiten 1 mit ihrem
Einlassstutzen 5a angeschlossen ist.
[0117] Die wenigstens eine Einlassöffnung 103 ist dabei so positioniert, dass das daraus
nach unten fallende Material M an einer Auftreffstelle 110a1 - siehe
Figur 3b - auf eine kegelstumpf-förmige Ableitfläche 110a eines Ableitkörpers 110 trifft und
an dieser nach unten und radial außen bis zu deren unterer Abtropfkante 109 in einer
dünnen Schicht fließt und dabei entgast.
[0118] Da die Wand des Topfes 101.1 nicht vertikal steht, sondern radial nach oben und außen
etwas geneigt ist, und sich die Abtropfkante 109 im oberen Bereich des Vorratsbehälters
101 nahe der Innenfläche 107a der Wand 107 befindet, fließt das Material M von der
Abtropfkante 109 nach unten und trifft auf die Innenfläche 107a der Wand 107 auf,
an der es weiter als dünne Schicht nach unten läuft und weiterhin entgast.
[0119] Die Pump-Einheiten 1 sind dabei symmetrisch zur Vertikalen V, der axialen Richtung
101' des Vorratsbehälters 101, angeordnet mit ihren Membran-Ebenen 4' der Förderpumpen
1.1 horizontal liegend.
[0120] In der Regel soll strikt vermieden werden, dass in das Material M Luft in Form von
Lufteinschlüssen hinein gelangt, weshalb der Vorratsbehälter 101 meist luftdicht verschlossen
ist, also der hier dargestellte Deckel 101.2 auf dem Topf 101.1 des Vorratsbehälters
101 dicht befestigt ist.
[0121] Dabei steht der Vorratsbehälter 101 unter einem Unterdruck, indem im Deckel des Vorratsbehälters
101 außer der Einlassöffnung 103 auch ein Unterdruckanschluss 104 - siehe die Aufsicht
gemäß
Figur 3a - vorhanden ist.
[0122] Ferner zeigen die
Figuren 2 und
3a ebenfalls mindestens ein Behälter-Einlassventil 115 für Material M - von dem in diesem
Fall zwei vorhanden sein können gemäß
Figur 3a, beispielsweise einmal zum Einlassen von neuem Material M aus dem Vorratsbehälter
101 und einmal zur Rückführung von rezirkuliertem Material M - sowie ein Sichtfenster
116, durch welches in das Innere des Vorratsbehälter 101 geblickt werden kann.
[0123] Wie
Figur 2 ferner zeigt, kann der Vorratsbehälter 101 einerseits einen Rührer 106 umfassen,
der insbesondere nahe des Bodens 108 des Vorratsbehälters 101 durch Drehung um eine
aufrechte Achse ein Sedimentieren von schweren Bestandteilen des Materials M verhindert.
[0124] Der Motor 111, der den Rührer 106 antreibt, ist samt seinem Anschlusskasten 117 auf
der Oberseite des Deckels 101.2 montiert und seine Motor-Antriebswelle 111a ragt durch
diesen Deckel 101.2 abgedichtet in das Innere des Topfes 101.1 hinein und ist mit
den oberen Enden der Rührflügel 112a, b, c - siehe am besten die Schnittdarstellung
der
Figur 3b - verbunden.
[0125] Deren Vertikalarme 118 erstrecken sich von dort nach unten außen und dann parallel
zur Wand 107 des Topfes 101.1 nach unten bis nahe des Bodens 108 des Topfes 101, wobei
die Vertikalarme 118 aus einem Flachmaterial bestehen, dessen horizontaler Querschnitt
sich mit seiner Haupterstreckungsrichtung tangential zur Längsmittelachse 101', der
Rotationsachse des Rührers 106, erstreckt, so dass sie bei Rotation nur einen geringen
Widerstand erzeugen.
[0126] Am unteren Ende der Vertikalarme 118 ist jeweils eine Rührplatte 119 im Winkel hierzu
angeordnet, also mit einer Komponente in radialer Richtung, die eine Rühr-Wirkung
erzielt, allerdings erst knapp oberhalb des Bodens 108.
[0127] Die Rührflügel 112a - c sind zur Stabilisierung am unteren Ende über eine Querverstrebung
113 miteinander verbunden, indem sie an einer ringförmigen Zentralplatte 113.1 befestigt
sind, die in der Mitte einen Durchlass von unten nach oben offen lässt.
[0128] Durch diesen Durchlass hindurch kann sich ein stabförmiger Füllstandssensor 114 vom
Boden 108 aus nach oben erstrecken.
[0129] Der Ableitkörper 110 kann feststehend am Deckel 101.2 montiert sein oder mitdrehend
mit dem Rührer 106 an diesem befestigt sein, vorzugsweise am oberen Bereich der Rührflügel
112 a - c.
[0130] Des Weiteren kann im Vorratsbehälter 101, insbesondere in dessen Wandung, eine Heizvorrichtung
107 in Form von z.B. Heizdrähten vorhanden sein, um das Material M zu erwärmen und
dadurch dünnflüssiger zu machen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0131]
- 1
- Pump-Einheit
- 1'
- Längsmittelachse
- 1*
- Steuerung
- 1.1
- Förderpumpe
- 1.1a
- Förder-Raum
- 1.1b
- Antriebs-Raum
- 1.2
- Arbeitszylinder-Einheit, Antriebs-Arbeitszylinder
- 1.2a
- Antriebs-Kolben
- 1.2b
- Antriebs-Zylinder
- 2
- Förderpumpen-Gehäuse
- 3
- Pump-Element
- 4
- elastisches Element, Membran, Hauptteil, Faltenbalg
- 4.1
- Membran-Fortsatz
- 4a, b
- Verwerfung
- 4'
- Hauptebene
- 5
- Einlassventil
- 5a
- Einlassöffnung
- 5b
- Anschlussstutzen
- 6
- Auslassventil
- 6a
- Auslassöffnung
- 6b
- Anschlussstutzen, Auslassstutzen
- 7
- Rückschlagventil
- 7.1
- Ventilkörper
- 7.2
- Ventilsitz
- 8
- Förderpumpen-Antrieb
- 9
- Antriebs-Stössel
- 9a
- Kontaktfläche
- 9.1
- Schaft
- 9.2
- Druckplatte
- 9.3
- Zugplatte
- 10
- Bewegungsrichtung, axiale Richtung
- 11
- Vertikale
- 12
- Unterdruck-Anschluss
- 13
- Druckluft-Anschluss
- 14
- Sperr Ventil
- 14a
- Ventilkörper
- 14b
- Ventilsitz
- 15
- Flüssigkeits-Sensor
- 16a, b
- Druck-Sensor
- 17
- Positions-Sensor
- 18
- Proportional-Ventil
- 100
- Lagervorrichtung
- 100*
- Steuerung
- 101
- Vorrats-Behälter
- 101'
- Längsmittelachse
- 101.1
- Topf
- 101.2
- Deckel
- 102
- Auslassöffnung
- 103
- Einlassöffnung
- 104
- Unterdruck-Anschluss
- 105
- Unterdruck-Pumpe
- 106
- Rührer
- 107
- Wandung
- 107a
- Innenfläche
- 108
- Boden
- 109
- Kante, Abtropfkante
- 110
- Ableitkörper
- 110'
- Drehachse
- 110a
- Ableitfläche
- 110a1
- Auftreffstelle
- 111
- Rührer-Antrieb, Motor
- 111a
- Motorwelle, Abtriebswelle
- 112a, b, c
- Rührflügel
- 113, 113a, b, c
- Querverstrebung
- 113.1
- Zentralplatte
- 114
- Füllstands-Sensor
- 115
- Einlassventil
- 116
- Sichtfenster
- 117
- Anschlusskasten
- 118
- Vertikalarm
- 119
- Rührplatte
- M
- Material
- V
- Vertikale
1. Pump-Einheit (1) zum Entleeren eines mit flüssigem oder pastösem Material (M) gefüllten, insbesondere
unter einem Unterdruck stehenden, Vorrats-Behälters (101), insbesondere eines Misch-Behälters
(101), der Bestandteil einer Lagervorrichtung (100) ist, wobei
die Pump-Einheit (1) eine Förderpumpe (1.1) umfasst, welche
- ein sich relativ zum Förderpumpen-Gehäuse (2) in Bewegungsrichtung (10) bewegbares
Pump-Element (3),
- einen Förderpumpen-Antrieb (8), und
- eine Steuerung (1*) zum Steuern mindestens aller beweglichen Komponenten der Pump-Einheit
(1)
aufweist, wobei
- das Pump-Element (3) ein elastisches Element (4) zumindest umfasst, vorzugsweise
ein elastisches Element (4) ist,
- der Förderpumpen-Antrieb (8) einen in Bewegungsrichtung (10) beweglichen und angetriebenen
Antriebs-Stössel (9) umfasst, der mit dem elastisches Element (4), vorzugsweise auf
der Seite des Antriebs-Raumes (1.1b), wirkverbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Positionssensor (17) zum Ermitteln der jeweiligen Position des Pump-Elementes
(3) oder des Förderpumpen-Antriebes (8), insbesondere des Antriebs-Stössels (9), entlang
dessen gesamten Bewegungsweges vorhanden ist, insbesondere
- das elastische Element (4) eine, insbesondere im Wesentlichen ebene, Membran (4)
ist, die an ihrem Umfang dicht an den Innenseiten des Förderpumpen-Gehäuses (2) befestigt
ist und die Förderpumpe (1.1) eine Membran-Förderpumpe (1.1) ist.
2. Pump-Einheit für nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Positionssensor (17) als Abstandssensor (17) ausgebildet ist und insbesondere
- auf der von dem Pump-Element (3) abgewandten Rückseite des Antriebs-Stössels (9)
angeordnet ist und die Position des Antriebs-Stössels (9) misst,
und/oder
- im Antriebsraum der Förder-Pumpe (1.1) angeordnet ist und die axiale Position des
Pumpelementes (3), insbesondere der Membran (4), misst.
(Form Kontaktfläche)
3. Pump-Einheit für nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Kontaktfläche (9a) des Antriebs-Stössels (9) zum elastisches Element (4) in
Bewegungsrichtung (10) betrachtet scheibenförmig oder ringförmig istund/oder
- die Membran (4) auf der Antriebsseite einen an der durchgehenden Membran (4) ansetzenden
Membran-Fortsatz (4.1) aufweist, der im radialen Querschnitt betrachtet mit dem Verein
Ende zur Mitte der Membranfläche hin gerichtet ist,
- der insbesondere ringförmig umlaufend zwischen dem äußeren Rand und dem zentralen
Bereich der Membran (4) angeordnet ist.
4. Pump-Einheit für nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Membran (4) im radialen Querschnitt im unbelasteten Ausgangszustand
- im äußeren Randbereich der Membran (4) eine ringförmige Aufwölbung (4a) in Richtung
in den Antriebsraum 1.1b hinein aufweist
und/oder
- im zentralen Bereich eine Aufwölbung (4b) in den Förder-Raum hinein aufweist.
5. Pump-Einheit für nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Fördererpumpen-Antrieb (8) eine Arbeitszylinder-Einheit (1.2) ist und
- der Positionssensor (17) ein Abstandssensor (17) ist, der im Zylinder (1.2b) der
Arbeitszylinder-Einheit (1.2) angeordnet ist und
- entweder den axialen Abstand zu einer rückseitigen Stirnfläche des Antriebs-Stössels
(9) oder des Kolbens (1.2a) der Arbeitszylinder-Einheit (1.2) misst
- oder den radialen Abstand zu der schräg zur axialen Richtung stehenden Mantelfläche
des Kolbens (1.2a) misst und/oder
im Antriebsraum 1.1b der Arbeitszylinder-Einheit (1.2) einen Drucksensor (16b) angeordnet
ist.
(Ein- /Auslassventil)
6. Pump-Einheit für nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Membran-Förderpumpe (1.1)
- ein aktives, gesteuert bewegbares Einlassventil (5)
und/oder
- ein passives Auslassventil (6), insbesondere in der Bauform eines Rückschlag-Ventiles
(7), umfasst und dabei
- insbesondere der Ventil-Körper (7.1) oberhalb des Ventil-Sitzes (7.2) des Rückschlag-Ventiles
(7) angeordnet ist und der Ventilkörper (7.1) durch sein Eigengewicht, insbesondere
nur sein Eigengewicht, und/oder eine zusätzliche Schließkraft, insbesondere Federkraft,
in die Schließstellung vorgespannt ist und/oder
- Einlassventil (5) und Auslassventil (6) an diametral gegenüberliegenden Seiten des
Förder-Raumes (1.1a) der Membran-Förderpumpe (1.1) angeordnet sind.
(Unterdruck-Anschluss)
7. Pump-Einheit für nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Antriebs-Raum (1.1b) der Membran-Förderpumpe (1.1) über einen Unterdruck-Anschluss
(12) verfügt und mit Unterdruck beaufschlagbar ist.
(Antriebs-Zylinder)
8. Pump-Einheit für nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Antriebs-Arbeitszylinder (1.2) pneumatisch betreibbar ist und insbesondere beide
Arbeits-Räume (1.2b) der Arbeitszylinder-Einheit (1.2) jeweils über einen Druckluft-Anschluss
(13) verfügt,
und/oder
- die wirksame Fläche des Antriebskolbens (1.2a) der Membran-Antriebspumpe (1.2) mindestens
um den Faktor 1,2, besser um den Faktor 1,4, besser um den Faktor 1,6, besser um den
Faktor 1,8 grösser ist als die wirksame Fläche der Membran (4) der Membran-Förderpumpe
(1.1).
9. Pump-Einheit für nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Förderpumpen-Gehäuse (2) eine Heizvorrichtung zum Beheizen des Innenraumes der
Förderpumpe (1.1) aufweist,
und/oder
- ein Flüssigkeit-Sensor (15) auf der Antriebs-Seite der Membran (4) der Membran-Förderpumpe
(1.1) vorhanden ist
und/oder
- ein Drucksensor (16a) im Förder-Raum (1.1a) oder dessen Anschluss-Öffnung vorhanden
ist.
10. Lagervorrichtung (100) umfassend
- einen mit flüssigem oder pastösem Material (111) gefüllten Vorrats-Behälter (101)
in dem vorzugsweise Unterdruck herrscht, insbesondere einem Misch-Behälter (101),
und
- wenigstens einer Pump-Einheit (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Entleeren
des Behälters (100),
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Lagervorrichtung (100) zwei Pump-Einheiten (1) umfasst, die insbesondere unabhängig
voneinander ansteuerbar sind,
und/oder
- das Einlassventil (5) in die Membran-Förderpumpe (1.1) tiefer als die Auslassöffnung
(102) des Vorrats-Behälters (101) angeordnet ist,
und/oder
- das Einlassventil (5) im montierten Zustand der Membran-Förderpumpe (1.1) an der
tiefsten Stelle und das Auslassventil (6) an der höchsten Stelle deren Förder-Raumes
(1.1a) angeordnet ist.
11. Lagervorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Membran-Förderpumpe (1.1) mit der Hauptebene (4') der Membran (4) unter einem
Winkel von höchstens 40°, besser höchstens 30°, besser höchstens 20°, besser höchstens
10° zur Vertikalen (11) angeordnet ist,
und/oder
- der wenigstens eine Förderpumpen-Antrieb (8) bezüglich der Membran-Förderpumpe (1.1)
auf der von der Längsmitte (101') des Vorratsbehälters (101) abgewandten Seite angeordnet
istund/oder
- eine, insbesondere verschließbare, Verbindungsleitung zwischen dem Luftraum des
Vorrats-Behälters (101) und dem Antriebs-Raum (1.1b) der Membran-Förderpumpe (1.1),
insbesondere jeder Membran-Förderpumpe (1.1), vorhanden ist.
12. Verfahren zum Betreiben der Pump-Einheit, insbesondere zum Entleeren des Vorrats-Behälters
(101) einer Lagervorrichtung (100) gemäß einem der vorherigen Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die axiale Position eines überwachten Elementes, nämlich
- des Antriebs-Stössels (9)
und/oder
- des den Antriebs-Stössels (9) antreibenden Förderpumpen-Antriebes (8) und/oder
- der Membran (4), insbesondere eines definierten Punktes oder Bereiches der Membran
(4),
direkt oder indirekt ermittelt wird, insbesondere ständig ermittelt wird, insbesondere
die axiale Position des überwachten Elementes
- über den gesamten Bewegungsweg ermittelt wird und
- die Steuerung (1*) der Pump-Einheit (1) das Positions-Signal verwendet um einen
für jede axiale Position definierten Förderdruck, insbesondere einen konstanten Förderdruck,
an der Auslassöffnung (6a) des Förderraumes (1.1a) zur Verfügung zu stellen.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Soll-Endlagen der Membran (4) und/oder des Antriebs-Kolben (1.2a) festgelegt
werden durch einmalige Festlegung der Endlagen der Membran (4) bei einem Kalibrier-Laufund/oder
- die Steuerung (1*) den Pumpen-Antrieb (8) steuert durch Verändern eines SteuerParameters,
insbesondere
- des Antriebsdruckes (pA) gemäß einer Antriebsdruck-Positions-Kennlinie zwischen
dem an dem entsprechenden Antriebsraum (1.1b) des Antriebszylinders (1.2) anliegenden
Antriebsdruck und der axialen Position als überwachtem Element.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Materialdruck (pM) gemessen wird, insbesondere an der Auslass-Öffnung (6a), und
die Steuerung (1*) den Pumpen-Antrieb (8) steuert durch Verändern des Antriebsdruckes
(pA) gemäß einer Antriebsdruck-Materialdruck-Kennlinie zwischen dem an dem entsprechenden
Arbeitsraum des Antriebszylinders (1.2) anliegenden Antriebsdruck (pA) und dem Materialdruck
(pM)
und/oder
der Antriebsdruck durch Steuern eines Proportional-Ventils in der Zufuhrleitung für
das Antriebs-Medium verändert wird.
(Sicherheits-Funktion)
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Kennlinie ermittelt wird, insbesondere automatisch von der Steuerung (1*) errechnet
wird in Kenntnis der Form der Membran (4) sowie des Förder-Raumes (1.1a) und des Antriebs-Raumes
(1.1b), aus einer Ausgangs-Kennlinie,
- die Ausgangs-Kennlinie aufgezeichnet wird, indem ein Förderhub durchgeführt wird
unter Konstanthaltung des Antriebsdruckes (pA), und Aufnahme des Materialdruckes (pM),
zumindest an einzelnen axialen Positionen des Antriebs-Kolbens (1 2a) über den Bewegungsweg
des Antriebs-Kolbens (1.2a).
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Ausstoß-Bewegung des Antriebs-Stössels (9) der einen Pump-Einheit (1) begonnen
wird, bevor die Ausstoß-Bewegung des Antriebsstössels (9) der anderen Pump-Einheit
(1) beendet ist
und/oder
- der Antriebs-Raum (1.1b) der Membran-Förderpumpe (1.1) mit Unterdruck beaufschlagt
wird, insbesondere mit dem gleichen Unterdruck wie der Luftraum des Vorrats-Behälters
(101), insbesondere sobald die Ausstoß-Bewegung des Antriebs-Stössels (9) beendet
ist oder permanentund/oder
- das Einlassventil (5) geschlossen wird, sobald der Positionssensor (17) das Erreichen
der Endposition der Membran (4) der Förderpumpe (1.1) in der Füll-Stellung meldet.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Steuerung (1*) ein Alarmsignal abgibt, sobald der Flüssigkeitssensor (15) im
Antriebsraum (1.1b) der Fördererpumpe (1.1) Flüssigkeit meldet und/oder
- die Steuerung (1*) den Förderpumpen-Antrieb (8) still setzt, sobald ein im Förder-Raum
(1.1a) vorhandene Drucksensor (16) einen über einem vorgegebenen Grenzwert liegenden
Druck meldet.