[0001] Die Erfindung betrifft eine Filtervorrichtung für eine Zigarette und/oder Pfeife
zur Filterung von gesundheitsschädlichen Stoffen beim Rauchen, wobei die Filtervorrichtung
zumindest eine Filterschicht mit einem Trägermedium umfasst.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung eine Zigarette mit zumindest einer erfindungsgemäßen
Filtervorrichtung.
[0003] Weiters betrifft die Erfindung eine Pfeife mit zumindest einer erfindungsgemäßen
Filtervorrichtung.
[0004] Rauchen ist die Hauptursache für die Entwicklung vieler letaler Krankheiten. Derartige
Folgen des Rauchens führen nicht nur zu einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens
und der Arbeitsfähigkeit, sondern fügen allen Organen und Systemen im menschlichen
Organismus Schaden zu.
[0005] Der Zigarettenrauch, der vom Menschen beim Rauchen eingeatmet wird enthält Schwefel,
Chlor, Kalium, Calcium, Brom und praktisch das gesamte Spektrum von Schwermetallen
wie Blei, Cadmium, Chrom, Mangan, Eisen, Kupfer, Strontium, Zink und Nickel.
[0006] Im Zigarettenrauch sind mehr als die Hälfte der Gesamtmenge aller chemischen Komponenten
enthalten, welche in der Zigarette selbst enthalten sind, wobei die Gesamtmenge an
Schwermetallen im Rauch sowohl klassischer als auch leichter Zigaretten die gleiche
ist.
[0007] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Filtervorrichtung für Zigaretten und/oder
Pfeifen bereitzustellen, welche verbesserte Filtereigenschaften aufweist.
[0008] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die zumindest eine Filterschicht eine Salzschicht
aufweist, welche auf dem Trägermedium angeordnet ist, wobei die Salzschicht aus zumindest
einem anorganischen Salz gebildet ist.
[0009] In bisher noch nicht veröffentlichten Voruntersuchungen konnte von den Erfindern
überraschenderweise festgestellt werden, dass Filtervorrichtungen zumindest einer
mit einer Salzschicht beschichtete Filterschichte im Vergleich zu herkömmlichen Filtervorrichtungen
eine deutlich verbesserte Filterwirkung aufweisen. Mit Hilfe der Röntgen-Fluoreszenz-Analyse
konnte eine erhöhte Sorptionsfähigkeit der Filtervorrichtung bei den Elementen Blei,
Strontium, Calcium und Vanadium nachgewiesen werden.
[0010] Es kann vorgesehen sein, dass die Filtervorrichtung zwei oder mehrere Filterschichten
umfasst.
[0011] Es kann vorgesehen sein, dass die zwei oder mehreren Filterschichten zumindest abschnittsweise
miteinander verbunden sind. Beispielsweise können die Filterschichten miteinander
verklebt sein, um solcherart ein gegenseitiges Verschieben der einzelnen Filterschichten
zu vermeiden.
[0012] Es kann vorgesehen sein, dass die zumindest eine Filterschicht in Form einer einschichtig
gepressten Tablette ausgebildet ist, vorzugsweise mit einer Dicke von 0,1 bis 100
µm.
[0013] Besonders zweckmäßig kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Filtervorrichtung
zwei oder mehrere Filterschichten aus unterschiedlichen Trägermedien hergestellt sind.
[0014] Als Trägermaterialien, die die mit Salz beschichteten Filterschichten bilden, können
beispielsweise Textilmaterialien aus Leinen oder Baumwolle, Mull, und/oder Vliesstoff
eingesetzt werden.
[0015] Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn das anorganische Salz, welches die Salzschicht
bildet, ein Natriumsalz enthält. Zweckmäßig wird zur Beschichtung beispielsweise eine
Kochsalzlösung verwendet. Die Salzschicht gemäß der Erfindung kann somit auch nur
aus einem einzigen anorganischen Salz, vorzugsweise einem Natriumsalz, besonders bevorzugt
aus Kochsalz, bestehen.
[0016] Es kann vorgesehen sein, dass die Salzschicht zumindest ein weiteres Salz umfasst,
das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: Kaliumsalz, Calciumsalz, Magnesiumsalz,
Mangansalz. Im Rahmen der Erfindung können neben Kochsalz auch noch andere Salze oder
Salzmischungen eingesetzt werden. Beispielsweise kann auch Meersalz zum Beschichten
der Salzschichten auf den Trägermedien verwendet werden. Die Salzblume von Meersalz
besteht beispielhaft im Mittel aus über 97 % Natriumchlorid, 0,5 % Calciumsulfat,
0,3 % Magnesiumchlorid, 0,2 % Magnesiumsulfat ("Bittersalz") und etwa 0,1 % Kaliumchlorid,
der Rest ist verbliebenes Wasser.
[0017] Es kann vorgesehen sein, dass die Salzschicht eine Schichtdicke von 0,5 bis 10 µm,
vorzugsweise 1 bis 5 µm, aufweist.
[0018] Die Aufgabe wird ebenso dadurch gelöst, dass die Filtervorrichtung zumindest eine
Salzsolekapsel umfasst, wobei die zumindest eine Salzsolekapsel eine wässrige Salzlösung
enthält, die von einer Kapselhülle umgeben ist, wobei die zumindest eine Salzsolekapsel
an der zumindest einen Filterschicht angeordnet ist.
[0019] In den Voruntersuchungen der Erfinder hat sich überraschend gezeigt, dass durch Befeuchten
der Salzschichten auf der zumindest eine Filterschicht die Filterwirkung der Filtervorrichtung
weiter verbessert werden kann. Eine oder mehrere Salzsolekapseln, die in der Filtervorrichtung
integriert sind und die durch einfaches Zusammendrücken geöffnet werden können, um
sodann die darin befindliche Salzsole freizusetzen, sind eine besondere komfortable
Variante, um die erfindungsgemäße Filtervorrichtung vor oder während des Rauchens
befeuchten zu können.
[0020] Unter dem Begriff "Salzsole" versteht man eine wässrige Lösung von Salzen, die mindestens
14 g gelöster Stoffe pro 1 kg Wasser enthält. Die Bezeichnung Salzsole wird heute
hauptsächlich für entsprechend konzentrierte Natriumchlorid-Lösungen verwendet.
[0021] Es kann vorgesehen sein, dass die Salzlösung eine Kochsalzlösung mit einer Salzkonzentration
von 0,9 bis 35,9% ist.
[0022] Beispielsweise können eine isotonische Kochsalzlösung, oder eine zum Blutplasma isoosmotische
Lösung aus Kochsalz (Natriumchlorid) in injektionsgeeignetem Wasser zur Beschichtung
des Trägermediums verwendet werden.
[0023] Es kann vorgesehen sein, dass die zumindest eine Salzsolekapsel von 0,1 bis 1 ml
einer wässrigen Salzlösung enthält.
[0024] Es kann vorgesehen sein, dass die Kapselhülle der zumindest einen Salzsolekapsel
durch äußere Krafteinwirkung öffenbar ist, wobei die Kapselhülle vorzugsweise aus
Gelatine oder einem Gelatine-enthaltenden Material hergestellt ist.
[0025] Es kann vorgesehen sein, dass das Trägermedium aus Mull, Leinen und/oder Vliesstoff
gebildet ist.
[0026] Die Aufgabe wird ebenso gelöst durch eine Zigarette mit zumindest einer erfindungsgemäßen
Filtervorrichtung.
[0027] Die Aufgabe wird ebenso gelöst durch eine Pfeife mit zumindest einer erfindungsgemäßen
Filtervorrichtung.
[0028] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von beispielhaften Zeichnungen näher erläutert.
Hierbei zeigt
Fig. 1 eine beispielhafte Zigarette mit einer Filtervorrichtung mit drei Filterschichten;
Fig. 2 eine Detailansicht der Filterschichten aus Fig. 1;
Fig. 3 eine weitere beispielhafte Zigarette mit einer Filtervorrichtung, welche eine
Salzsolekapsel umfasst; und
Fig. 4 eine Detailansicht der Salzsolekapsel aus Fig. 3.
[0029] Fig. 1 zeigt eine beispielhafte Zigarette 1 mit einer Filtervorrichtung
10 zur Filterung von gesundheitsschädlichen Stoffen beim Rauchen, wobei die Filtervorrichtung
10 in der gezeigten Figur drei Filterschichten
100 mit jeweils einem Trägermedium
110 umfasst.
[0030] Die Filterschichten
100 weisen jeweils eine Salzschicht auf, welche auf dem Trägermedium
110 angeordnet ist, wobei die Salzschicht aus zumindest einem anorganischen Salz gebildet
ist, beispielsweise ein Natriumsalz, wobei die Salzschicht auf zumindest ein weiteres
Salz umfassen kann, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: Kaliumsalz, Calciumsalz,
Magnesiumsalz, Mangansalz.
[0031] Die Salzschichten weisen dabei jeweils eine Schichtdicke von 0,5 bis 10 µm, vorzugsweise
1 bis 5 µm, auf.
[0032] Fig. 2 zeigt hierzu eine Detailansicht der drei Filterschichten
100 der Filtervorrichtung
10 aus
Fig. 1, wobei die einzelnen Filterschichten
100 mittels eines Klebemittels
150 verbunden sind.
[0033] Fig. 3 zeigt eine weitere beispielhafte Zigarette
2, umfassend eine Salzsolekapsel
200, welche eine wässrige Salzlösung
220 enthält, die von einer Kapselhülle
210 umgeben ist, wobei die Salzsolekapsel
200 an einer Filterschicht
100 angeordnet ist. Eine detailliertere Ansicht der Salzsolekapsel
200 ist in
Fig. 4 zu sehen.
[0034] Die Salzsolekapsel
200 enthält dabei eine wässrige Salzlösung
220 von 0,1 bis 1 ml, wobei die Salzlösung
220 eine Kochsalzlösung mit einer Salzkonzentration von 0,9 bis 35,9% ist.
[0035] Die Kapselhülle
210 der Salzsolekapsel
200 ist durch äußere Krafteinwirkung öffenbar, sodass die darin enthaltene wässrige Salzlösung
austritt und auf bzw. in die Filterschicht
100 gelangen kann, wobei die Kapselhülle
210 vorzugsweise aus Gelatine oder einem Gelatine-enthaltenden Material hergestellt ist.
[0036] Bei beiden gezeigten Varianten der Zigaretten
1,
2 kann das Trägermedium
110 der Filterschicht
100 aus Mull, Leinen und/oder Vliesstoff gebildet sein.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
| Zigarette... |
1, 2 |
| Filtervorrichtung... |
10 |
| Filterschicht... |
100 |
| Trägermedium... |
110 |
| Klebemittel... |
150 |
| Salzsolekapsel... |
200 |
| Kapselhülle... |
210 |
| Salzlösung... |
220 |
1. Filtervorrichtung (10) für eine Zigarette und/oder Pfeife zur Filterung von gesundheitsschädlichen
Stoffen beim Rauchen, wobei die Filtervorrichtung (10) zumindest eine Filterschicht
(100) mit einem Trägermedium (110) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Filterschicht (100) eine Salzschicht aufweist, welche auf dem Trägermedium
(110) angeordnet ist, wobei die Salzschicht aus zumindest einem anorganischen Salz
gebildet ist.
2. Filtervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtervorrichtung (10) zwei oder mehrere Filterschichten (100) umfasst.
3. Filtervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das anorganische Salz, welches die Salzschicht bildet, ein Natriumsalz enthält.
4. Filtervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Salzschicht zumindest ein weiteres Salz umfasst, das ausgewählt ist aus der Gruppe
bestehend aus: Kaliumsalz, Calciumsalz, Magnesiumsalz, Mangansalz.
5. Filtervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Salzschicht eine Schichtdicke von 0,5 bis 10 µm, vorzugsweise 1 bis 5 µm, aufweist.
6. Filtervorrichtung für eine Zigarette und/oder Pfeife zur Filterung von gesundheitsschädlichen
Stoffen beim Rauchen, wobei die Filtervorrichtung (10) zumindest eine Filterschicht
(100) mit einem Trägermedium (110) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtervorrichtung zumindest eine Salzsolekapsel umfasst, wobei die zumindest
eine Salzsolekapsel (200) eine wässrige Salzlösung (220) enthält, die von einer Kapselhülle
(210) umgeben ist, wobei die zumindest eine Salzsolekapsel (200) an der zumindest
einen Filterschicht (100) angeordnet ist.
7. Filtervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Salzlösung (220) eine Kochsalzlösung mit einer Salzkonzentration von 0,9 bis
35,9% ist.
8. Filtervorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Salzsolekapsel (200) von 0,1 bis 1 ml einer wässrigen Salzlösung
(220) enthält.
9. Filtervorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapselhülle (210) der zumindest einen Salzsolekapsel (200) durch äußere Krafteinwirkung
öffenbar ist, wobei die Kapselhülle (210) vorzugsweise aus Gelatine oder einem Gelatine-enthaltenden
Material hergestellt ist.
10. Filtervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermedium (110) aus Mull, Leinen und/oder Vliesstoff gebildet ist.
11. Zigarette mit zumindest einer Filtervorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10.
12. Pfeife mit zumindest einer Filtervorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10.