[0001] Die Erfindung betrifft eine Verankerungsvorrichtung. Ferner betrifft die Erfindung
eine Verankerung mit einer Verankerungsvorrichtung. Außerdem betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung der Verankerung.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Verankerungsvorrichtungen bekannt.
Ein Anker im Bauwesen ist ein Bauteil zur zugsicheren Verbindung (Verankerung) von
Bauteilen. Anker bestehen überwiegend aus Stahl, können aber auch aus Holz, Stahl-
oder Spannbeton oder anderen zugfesten Materialien hergestellt werden. Die Verankerungsvorrichtungen
aus Stahl können aus Bügeln und Haupttrageisen bestehen und zu einem Korb zusammengeschweißt
werden. Je nach Verwendung können unterschiedliche Materialien und Mengen verwendet
werden.
[0003] Nachteilig am Stand der Technik ist, dass die bekannten Verankerungsvorrichtungen
zusammengeschweißt werden müssen, weshalb ein Anpassen der Verankerungsvorrichtungen
im Nachhinein nicht mehr möglich ist.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der
Technik bekannten Nachteile zu überwinden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Verankerungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1, durch eine Verankerung umfassend eine Verankerungsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 8 und durch ein Verfahren zur Herstellung der Verankerung mit den Merkmalen
des Anspruchs 13 gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Verankerungsvorrichtung umfasst mindestens zwei, bevorzugt drei
und besonders bevorzugt vier Ankerstangen und eine erste Ankerplatte, wobei die erste
Ankerplatte eine zentral angeordnete Ausnehmung und Öffnungen aufweist, wobei jede
Ankerstange jeweils durch eine Öffnung geführt ist und jeweils eine Mutter je Ankerstange
ankerplattenunterseitig an der ersten Ankerplatte gelagert ist, wobei die Verankerungsvorrichtung
weiter entweder
- eine zweite Ankerplatte umfasst, wobei die zweite Ankerplatte Öffnungen aufweist,
wobei durch jede der Öffnungen eine der Ankerstangen geführt ist und jeweils zwei
weitere Muttern je Ankerstange ankerplattenoberseitig und ankerplattenunterseitig
die zweite Ankerplatte fixieren, oder
- entsprechend der Anzahl von Ankerstangen weitere Ankerplatten umfasst, wobei jede
der weiteren Ankerplatten eine Öffnung aufweist, wobei durch jede der Öffnungen eine
der Ankerstangen geführt ist und jeweils zwei weitere Muttern je Ankerstange ankerplattenoberseitig
und ankerplattenunterseitig die weiteren Ankerplatten fixieren.
[0007] Besonders bevorzugt umfasst die Verankerungsvorrichtung neben der ersten Ankerplatte
weitere Ankerplatten, wobei jede der weiteren Ankerplatten mindestens eine Öffnung
aufweist, wobei durch jede der Öffnungen eine der Ankerstangen geführt ist und jeweils
zwei weitere Muttern je Ankerstange ankerplattenoberseitig und ankerplattenunterseitig
die mindestens zwei Ankerplatten fixieren.
[0008] Damit kann die Verankerungsvorrichtung bei zwei Ankerstangen zwei weitere Ankerplatten,
bei drei Ankerstangen zwei oder drei weitere Ankerplatten, bei vier Ankerstangen zwei,
drei oder vier weitere Ankerplatten, usw. umfassen.
[0009] Unter der ersten Ankerplatte kann eine Ankerschablone verstanden werden. Unter einer
Öffnung kann eine Bohrung oder ein Bohrloch verstanden werden. Unter der zweiten bzw.
den weiteren Ankerplatten kann eine Rückverankerung, ein Rückverankerungsmittel oder
eine Rückverankerungsplatte verstanden werden.
[0010] Die Formgebung der Außenkontur der ersten Ankerplatte und/oder der weiteren Ankerplatten,
kann prinzipiell gemäß der Außenkontur aller bekannten geometrischen Formen gebildet
sein. Die Wahl der Außenkonturform ist dabei von der Stützenaußenkontur abhängig.
So wird beispielsweise bei einer Rundrohrstütze eine kreisförmige Außenkontur verwendet,
wenn eine zu verbindende Stützenfußplatte ebenfalls eine solche Außenkontur aufweist
und die Ankerstangen entlang einer Kreislinie und parallel zueinander zwischen der
Rückverankerungsplatte und der Stützenfußplatte angeordnet sind.
[0011] Die Formgebung der Innenkontur der Öffnung bzw. Ausnehmung in der ersten Ankerplatte
unterliegt dabei keinen strengen Vorgaben. Sie kann jede bekannte geometrische Form
aufweisen, wobei eine rechteckige, quadratische oder kreisrunde Kontur besonders bevorzugt
ist. Das gilt ebenfalls für die Formgestaltung der Köcherschalung, welche in die Ausnehmung
eingesetzt und später nach dem Verguss wieder entfernt wird. Die Formgebung des Köchers,
und damit einhergehend die des Körpers der Köcherschalung, kann quaderförmig, würfelförmig,
pyramidal, zylindrisch, kegelstumpfartig oder halbkugelförmig gebildet sein. Vorzugsweise
sollte bei der Wahl der Formgestaltung der Ausnehmungskontur und der Querschnittskontur
der Köcherschalung, eine formschlüssige Verbindung beim Einsetzen der Köcherschalung
in die Ausnehmung vorliegen.
[0012] Grundsätzlich können anstelle der mindestens zwei Ankerstangen auch Ankerplatten-Beabstandungselemente
verwendet werden. Diese können eine andere Formgebung als die der Stangen aufweisen
und dennoch eine genügend große Stabilität liefern. Die Ankerstangen können als Ankerbolzen
oder Ankerträger beispielsweise in Form von Ankerplatten-Beabstandungselementen ausgestaltet
sein. Die Stirnseiten des Beabstandungselements weisen vorzugsweise jeweils zwei kürzere
Ankerstangen auf, welche die Muttern und die Ankerplatten aufnehmen.
[0013] Die Anzahl der Ankerstangen ist frei wählbar. Aus Gründen der Stabilität bei der
Montage der Stütze, werden bevorzugt mindesten drei Ankerstangen verwendet, da somit
ein Stützenfuß auf eine genügend stabile erste Ankerplatte aufgesetzt und ausgerichtet
werden kann. Aus Gründen der Stabilität bei der Montage der Stütze, werden bevorzugt
vier Ankerstangen verwendet. Besonders bevorzugt werden mehr als vier Ankerstangen
verwendet. Hierdurch ergibt sich eine überdurchschnittliche Stabilität.
[0014] Die Verankerungsvorrichtung wird in der Fertigung lediglich verschraubt und nicht
verschweißt. Das erlaubt ein Anpassen der Verankerungsvorrichtung im Nachhinein. Ferner
ist auch die Verwendung von hochfesten Ankerstangen mit einer Güte 8.8 vorgesehen,
wobei auch 10.9 und 12.9 und alle weiteren Werkstoffgüten möglich sind. Hierdurch
können mit relativ kleinem Nenndurchmesser der Ankerstangen, große Zugkräfte übertragen
werden. Unter der Verankerungsvorrichtung kann ein Ankerkorb oder Bewehrungskorb verstanden
werden. Unter Ankerstangen können auch Ankerbolzen oder Gewindestangen verstanden
werden. Die Ankerstangen weisen zumindest teilweise ein oder mehrere Gewinde auf.
Entsprechend weisen alle verwendeten Muttern ein Innengewinde auf, das mit dem Gewinde
der Ankerstangen kämmt.
[0015] Beim Einbau der Verankerungsvorrichtung in ein Betonfundament kann die erste Ankerplatte,
insbesondere in Form einer Verankerungsschablone, mit Ausnehmung mit einem durchmesserabhängigen
Abstand zur Oberkante eines Fundaments gesetzt werden. Hierdurch kann sichergestellt
werden, dass die an der Unterseite der ersten Ankerplatte befindlichen Muttern noch
gedreht werden können.
[0016] Vorzugsweise ist die erste Ankerplatte von der zweiten Ankerplatte und/oder von den
weiteren Ankerplatten beabstandet. Hierdurch erhält die Verankerungsvorrichtung ausreichend
Stabilität. Der Abstand ist so zu wählen, dass er einerseits den statischen Anforderungen
genügt, und andererseits eine ausreichend große Betonüberdeckung zwischen einem herzustellenden
Köcher und der Rückverankerung vorhanden ist. Ein Abstand zwischen der ersten Ankerplatte
und der zweiten und/oder den weiteren Ankerplatten kann beispielsweise 20 cm oder
mehr betragen.
[0017] Bevorzugt weist jede der weiteren Ankerplatten mindestens eine Öffnung auf.
[0018] Weiter bevorzugt sind die Öffnungen randseitig der Ankerplatten angeordnet. Somit
können die Ankerstangen auf einfache Weise durch die Ankerplatte geführt werden.
[0019] Besonders bevorzugt ist eine Köcherschalung in die zentrale Ausnehmung der ersten
Ankerplatte eingesetzt, wobei Flansche bzw. Umkantungen der Köcherschalung ankerplattenoberseitig
plan auf der ersten Ankerplatte aufliegen. Damit ist die Köcherschalung auf einfache
Weise auflagerbar. Die Köcherschalung dient der Herstellung eines Köchers. Unter einem
Köcher kann ein Hohlraum, ein Freiraum, eine Ausnehmung oder eine Aussparung in einem
Fundament verstanden werden.
[0020] Vorzugsweise weist die Köcherschalung ebenfalls Öffnungen auf, wobei die Ankerstangen
die Öffnungen durchdringen. Hierdurch ist die Köcherschalung auf einfache Weise mit
der ersten Ankerplatte verbunden.
[0021] Bevorzugt umfasst die Verankerungsvorrichtung weiter ankerplattenoberseitig angeordnete
Muttern oder stützenfußplattenoberseitig bzw. flanschoberseitig angeordnete Zentrierscheiben
und Muttern, wobei die Muttern an den Ankerstangen drehbar gelagert sind. Damit ist
die erste Ankerplatte bzw. die Köcherschalung fixierbar.
[0022] Die erfindungsgemäße Verankerung umfasst ein Betonfundament, eine Stütze, insbesondere
Stahlstütze oder Kammerbetonstütze, und eine Verankerungsvorrichtung nach einem der
vorherstehenden Ansprüche, wobei ein Stützenfuß der Stütze auf der ersten Ankerplatte
aufliegt, wobei stützenfußunterseitig eine Schubknagge angeordnet ist, und die Ankerstangen
durch Öffnungen des Stützenfußes geführt sind, und wobei Zentrierscheiben stützenfußoberseitig
angeordnet sind und die Zentrierscheiben mittels Muttern an den Ankerstangen befestigt
sind.
[0023] Zur Montage von Stützen werden die ersten Ankerplatten (Schablonen), aller sich im
selben Bauabschnitt befindlichen Verankerungsvorrichtungen, durch ein Drehen der Muttern,
die sich an der Unterseite der ersten Ankerplatten befinden, die ersten Ankerplatten
auf dieselbe Höhe eingestellt. Dafür müssen vorher die ankerplattenoberseitig angeordneten
Muttern entfernt werden. Hierdurch ist eine Montageebene erzielbar, durch die alle
Stahlstützen ohne den Einbau von Futterblechen auf exakt derselben Höhe montiert werden
können (z-Richtung). Nach dem Nivellieren werden die Muttern wieder zum Befestigen
der Zentrierscheiben auf der Stützenfußplatte auf die Ankerstangen aufgeschraubt.
[0024] Um eine Verstellbarkeit der Stützen in eine x- und y-Richtung zu ermöglichen, werden
in den Stützenfußplatten der Stützen Großöffnungen bzw. Großbohrungen angeordnet.
Dabei ist beispielsweise der Bohrdurchmesser konstruktiv frei wählbar. Der Bohrdurchmesser
kann ein Mehrfaches, beispielsweise das Dreifache des Nenndurchmessers der Ankerstange,
betragen. Hierdurch ist ein Toleranzbereich zum Verschieben der Stütze von plus/minus
eines einfachen Nenndurchmessers der Ankerstange erzielbar und zwar in x- und y-Richtung.
[0025] Die Großbohrungen sind mit den Zentrierscheiben abdeckbar. Unter einer Zentrierscheibe
kann eine Exzenterscheibe verstanden werden. Vorzugsweise ist die Größe der Scheiben
so, dass in jeder Position der Ankerstange zur Öffnungsmitte bzw. Bohrmitte/die Öffnung
bzw. Bohrung komplett abgedeckt ist, zuzüglich zu einem nach statischen Erfordernissen
gewähltem Überstand. Die Formgebung der Außenkontur der Zentrierscheibe bzw. Exzenterscheibe
kann ebenfalls gemäß der Außenkontur aller bekannten geometrischen Formen ausgebildet
sein. Vorzugsweise werden hier kreisrunde und/oder quadratische Außenkonturen für
die Zentrierscheiben aufgeführt.
[0026] Dabei werden die Scheiben nicht mit der Ankerplatte verschweißt. Hierdurch ergibt
sich auch keine Notwendigkeit einer nachträglichen Ausbesserung des Korrosionsschutzes.
[0027] Da die Ankerstangen keine Kräfte aufgrund der Großbohrungen orthogonal zur Ankerstange
übertragen können, ist ein zusätzliches Konstruktionselement erforderlich. Es kommt
eine Schubknagge zum Einsatz. Die Schubknagge weist einen Querschnitt auf, der die
statischen Anforderungen erfüllt. Es sind prinzipiell alle bekannten Querschnittsprofile
sowie individuell gefertigte oder geschweißte Querschnittsprofile für die Schubknagge
möglich. Die Schubknagge wird an die Unterseite des Stützenfußes angeschweißt. Da
die Stützenfußplatte direkt auf der ersten Ankerplatte aufliegt bzw. gestellt ist,
ist in der ersten Ankerplatte eine Öffnung erforderlich, um die Schubknagge hindurchzuführen.
[0028] Bei der Herstellung des Fundamentes ist es erforderlich, den Köcher herzustellen,
in den die Schubknagge hineinreicht und über den, nach erfolgter Stützenmontage und
dem Verguss des Köchers, die Lasten orthogonal zur Ankerstange übertragbar sind.
[0029] Vorzugsweise ist die Schubknagge an den Stützenfuß angeschweißt. Hierdurch sind Schubkräfte
auf einfache Weise aufnehmbar. Die Schubknagge kann als I-Profil ausgeführt sein.
Es können auch andere handelsübliche Profilquerschnitte verwendet werden, die den
statischen Erfordernissen genügen. Es sind prinzipiell alle bekannten Querschnittsprofile
sowie individuell gefertigte oder geschweißte Querschnittsprofile für die Schubknagge
möglich.
[0030] Bevorzugt sind die zweite Ankerplatte und die Ankerstangen im Betonfundament einbetoniert,
wobei betonfundamentoberseitig ein Abstand zu den ankerplattenunterseitigen Muttern
der ersten Ankerplatte vorhanden ist. Dabei muss unterseitig der Muttern genügend
Abstand zur Betonfundamentoberseite vorhanden sein, damit die Muttern zwecks Nivellierung
der oberen Ankerplatten drehbar sind. Hierdurch wird eine ausreichend statische Verbindung
zwischen Fundament und Verankerungsvorrichtung erreicht.
[0031] Weiter bevorzugt ist zwischen Betonfundament und Stützenfuß ein Köcher angeordnet,
wobei die ankerplattenunterseitigen Muttern und die erste Ankerplatte und die Schubknagge
im Köcher angeordnet bzw. eingesetzt sind. Hierdurch kann die erste Ankerplatte durch
Drehen der ankerplattenunterseitigen Muttern zur Aufnahme der Stütze ausnivelliert
werden. Zum Nivellieren müssen zuvor die ankerplattenoberseitig angeordneten Muttern
der ersten Ankerplatte entfernt werden, wie oben bereits erwähnt. Bevorzugt ist der
Köcher ausgemörtelt oder ausbetoniert. Dies erfolgt nach dem Ausrichten der Stahlkonstruktion
bzw. Stahlstütze.
[0032] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen einer tragenden Verankerung umfasst
die folgenden Schritte:
- Einbetonieren einer Verankerungsvorrichtung, insbesondere nach einem der vorherstehenden
Ansprüche, in ein Betonfundament, wobei die zweite Ankerplatte und die Ankerstangen
im Betonfundament einbetoniert werden, und wobei betonfundamentoberseitig ein Abstand
zu den ankerplattenunterseitigen Muttern der ersten Ankerplatte vorhanden ist,
- Nivellieren oder Ausrichten der ersten Ankerplatte durch Drehen der ankerplattenunterseitigen
Muttern der ersten Ankerplatte,
- Aufsetzen eines Stützenfußes einer Stütze auf die erste Ankerplatte, wobei stützenfußunterseitig
eine Schubknagge angeordnet ist, die in einen Köcher des Fundaments ragt und wobei
die auskragenden Ankerstangen Öffnungen des Stützenfußes durchdringen,
- stützenfußoberseitiges Anordnen von Zentrierscheiben, und
- Festdrehen von zentrierscheibenoberseitigen Muttern zum Fixieren der Zentrierscheiben.
[0033] Vor dem Nivellieren oder Ausrichten der ersten Ankerplatte erfolgt ein Entfernen
der ankerplattenoberseitig angeordneten Muttern der ersten Ankerplatte.
[0034] Bevorzugt wird zur Erzeugung des Köchers im Betonfundament eine Köcherschalung in
die zentrale Ausnehmung der ersten Ankerplatte eingebracht, wobei die Köcherschalung
nach der Erzeugung des Köchers im Betonfundament wieder entnommen wird. Damit kann
die Köcherschalung wiederverwendet werden .
[0035] Besonders bevorzugt umfasst das Verfahren noch den folgenden Schritt:
- Auffüllen des Köchers im Bereich zwischen der Unterseite des Stützenfußes und der
Oberseite des Fundaments mit schwindfreiem Mörtel oder Beton.
[0036] Die Ankerstäbe stehen weit genug an der Oberseite des Fundaments heraus. Beim Aufsetzen
der Stahlstütze auf das Fundament taucht die Schubknagge in den Köcher ein, welche
ausreichend groß dimensioniert ist, so dass bei aufgesetzter Stahlstütze in Endposition
ein Freiraum zwischen Schubbknagge und der inneren Oberfläche der Ausnehmung existiert.
[0037] Ist die Stahlstütze ausgerichtet, werden die Ankerbolzen mit den Zentrierscheiben
am Flansch stützenfußoberseitig fixiert und die Fundamentausnehmung zwischen der Schubknagge,
der Flanschunterseite und der Fundamentausnehmung mit schwindfreiem Mörtel/Beton ausgefüllt.
[0038] Die gesamte Montage erfolgt somit ohne Nacharbeiten am Fundament, am Flansch (Stützenfußplatte)
und an den Ankern.
[0039] Aus dem Stand der Technik ist das Einsetzen eines Styroporklotzes zur Schaffung einer
entsprechenden Ausnehmung in einem Fundament bekannt.
[0040] Vorliegend wird durch eine mit den Ankerstangen verschraubte Schalungsvorrichtung
beim Einbau der Verankerungsvorrichtung sichergestellt, dass beim Betonieren des Fundaments
ein Köcher in der erforderlichen Größe und exakt an der richtigen Stelle entsteht.
[0041] Vorzugsweise besteht diese Schalungsvorrichtung aus einem Material, mit welchem eine
Anhaftung von Beton oder Mörtel unter Verwendung von Schalöl wirksam verhindert werden
kann. Bevorzugt ist das Material verwitterungsbeständig.
[0042] Besonders bevorzugt ist die Schalungsvorrichtung wieder verwendbar. Dies ist insbesondere
bei standardisierten Verankerungsvorrichtungen vorteilhaft, da die Schalungsvorrichtung
vom selben Lieferanten/Hersteller bezogen werden kann, der auch die Verankerungsvorrichtung
liefert.
[0043] Außerdem erübrigt sich bei dieser Art der Köcherschalung, eine bei der Verwendung
von Styroporklötzen erforderliche aufwändige Reinigung des Köchers, einhergehend mit
der Entsorgung der Styroporreste.
[0044] Nach dem Verguss des Köchers ist eine Stützenverankerung erzielbar, die eine statisch
optimale Lasteinleitung aller auftretenden Kräfte (x, y, z) in das Fundament erlaubt.
[0045] In einer weiteren Ausführungsform ist eine Einspannung am Stützenfußpunkt erzielbar.
Diese wird durch eine statisch erforderliche Anordnung der Ankerstangen bezogen auf
den Stützenquerschnitt erzeugt.
[0046] Vorzugsweise werden Ankerstangen in hochfester Ausführung in den Güten 8.8, 10.9
oder 12.9 verwendet, wobei auch alle weiteren Werkstoffgüten gemäß den gültigen Normen
verwendet werden können. Diese sind entsprechend den statischen Anforderungen in Anzahl,
Durchmesser und Verankerungslänge zu wählen. Darüber hinaus ist die Dimensionierung
der Rückverankerung (zweite Ankerplatte) zu beachten, wobei neben der Dimensionierung
auch die Rückverankerungslänge neben der Betongüte auch von der Betonbewehrung abhängig
ist.
[0047] Eine Dimensionierung der Verankerungsvorrichtung richtet sich nach konstruktiven
als auch nach den statischen Erfordernissen.
[0048] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verankerungsvorrichtung;
- Figur 2
- die schematische Ansicht der Verankerungsvorrichtung aus Figur 1 mit einem weiteren
Bauteil;
- Figur 3
- eine schematische Ansicht einer einbetonierten Verankerungsvorrichtung aus Figur 2;
- Figur 4
- einen Schnitt A-A durch die Verankerung aus Figur 3;
- Figur 5
- eine weitere schematische Ansicht der einbetonierten Verankerungsvorrichtung;
- Figur 6
- eine schematische Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verankerung;
- Figur 7
- eine schematische Ansicht der Ausführungsform der Verankerung aus Figur 6 mit Ergänzungen;
- Figur 8
- einen Schnitt B-B durch die Verankerung aus Figur 7; und
- Figur 9
- eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aus Figur 1
[0049] Figur 1 zeigt eine Verankerungsvorrichtung 1. Die Verankerungsvorrichtung 1 umfasst
vier Ankerstangen 2 und eine erste Ankerplatte 3. Unter der ersten Ankerplatte 1 kann
eine Ankerschablone verstanden werden. Die erste Ankerplatte 3 weist eine zentral
angeordnete Ausnehmung 4 und Bohrlöcher auf. Jede Ankerstange 2 ist jeweils durch
eines der Bohrlöcher geführt. Jeweils eine Mutter 6 ist auf die Ankerstangen 2 gedreht.
Die Muttern 6 dienen als Auflager für die erste Ankerplatte 3, wobei die Muttern 6
ankerplattenunterseitig angeordnet sind. In der Figur 1 ist die Mutter 6 von der ersten
Ankerplatte 3 verdeckt. Sie sind aber beispielsweise in der Figur 4 gezeigt. Ferner
sind Muttern 5 vorgesehen. Die Muttern 5 dienen zur Fixierung bzw. Positionierung
der ersten Ankerplatte 3, wobei die Muttern 5 ankerplattenoberseitig angeordnet sind.
[0050] Die Verankerungsvorrichtung 1 umfasst weiter eine zweite Ankerplatte 7. Unter der
zweiten Ankerplatte kann eine Rückverankerung bzw. Rückverankerungsplatte verstanden
werden. Die zweite Ankerplatte 7 weist Bohrlöcher auf. Jede Ankerstange 2 ist jeweils
durch eines der Bohrlöcher geführt. Jeweils zwei Muttern 11, 12 sind jeweils auf die
Ankerstange 2 gedreht. Die Muttern 12 dienen als Auflager für die zweite Ankerplatte
7, wobei die Muttern 12 ankerplattenunterseitig angeordnet sind. Die Muttern 11 dienen
zur Fixierung bzw. Positionierung der zweiten Ankerplatte 7, wobei die Muttern 11
ankerplattenoberseitig angeordnet sind.
[0051] Die erste Ankerplatte 3 ist von der zweiten Ankerplatte 7 beabstandet. Die Bohrlöcher
der Ankerplatten 3, 7 sind randseitig entlang der Ankerplatten 3, 7 angeordnet.
[0052] Figur 2 zeigt die Verankerungsvorrichtung 1 aus Figur 1 mit einem weiteren Bauteil.
Die Verankerungsvorrichtung 1 weist zusätzlich eine Köcherschalung 15 auf. Die Köcherschalung
15 ist in die zentrale Ausnehmung 4 der ersten Ankerplatte 3 eingesetzt. Dabei liegen
Flansche bzw. Umkantungen der Köcherschalung 15 ankerplattenoberseitig plan auf der
ersten Ankerplatte 3 auf. Die Köcherschalung 15 weist Öffnungen auf, wobei die Ankerstangen
2 die Öffnungen durchdringen. Die Muttern 5 werden jetzt flanschoberseitig an den
Ankerstangen 2 befestigt.
[0053] Die Köcherschalung 15 dient der Erzeugung einer Fundamentausnehmung, fachsprachlich
Köcher genannt, in einem Betonfundament, wie später näher beschrieben.
[0054] Figur 3 zeigt eine in ein Betonfundament 21 einbetonierte Verankerungsvorrichtung
1 mit Köcherschalung 15 aus Figur 2.
[0055] Zunächst erfolgt ein Einbetonieren der Verankerungsvorrichtung 1 in das Betonfundament
21, wobei die erste Ankerplatte 3 so weit oberhalb des Betonfundaments 21 eingesetzt
wird, dass die unterseitig der ersten Ankerplatte 3 angeordneten Muttern 6 der ersten
Ankerplatte 3 so weit oberhalb des Betonfundaments 21 angeordnet sind, dass sich die
erste Ankerplatte 3 entlang der Längserstreckung der Ankerstangen 2 nach oben (in
Blattebene positive Z-Richtung) und unten (in Blattebene negative Z-Richtung) durch
Drehen der Muttern 6 verstellen lässt. Vor dem Nivellieren werden die Muttern 5 entfernt.
Die Muttern 5 werden später bei der Stützenmontage wieder zum Befestigen des Stützenfußes
23 mittels Zentrierscheiben 26 auf die Ankerstangen 2 aufgeschraubt.
[0056] Anschließend erfolgt ein Nivellieren bzw. Ausrichten der ersten Ankerplatte 3 durch
Drehen der ankerplattenunterseitigen Muttern 6 der ersten Ankerplatte 3. Zur Montage
der Stütze 22 werden alle sich im Bauabschnitt befindlichen ersten Ankerplatten 3
durch ein Drehen der ankerplattenunterseitigen Muttern 6 auf die konstruktiv erforderliche
Höhe eingestellt.
[0057] Zur Erzeugung des Köchers 25 im Betonfundament 21 wird die Köcherschalung 15 in die
zentrale Ausnehmung 4 der ersten Ankerplatte 3 eingebracht. Die Köcherschalung 15
wird nach der Erzeugung des Köchers 25 im Betonfundament 21 wieder entnommen.
[0058] Figur 4 zeigt einen Schnitt A-A aus Figur 3. Die zweite Ankerplatte 7 und die Ankerstangen
2 sind unterhalb der ankerplattenunterseitigen Muttern 6 der ersten Ankerplatte 3
im Betonfundament 21 einbetoniert. Die Oberfläche des Betonfundaments 21 ist von den
Muttern 6 beabstandet (Abstand 17).
[0059] Figur 5 zeigt die einbetonierte Verankerungsvorrichtung 1 aus Figur 3, wobei die
Köcherschalung 15 nach dem Betoniervorgang des Betonfundaments 21 wieder entfernt
wurde und die Muttern 5 wieder plattenoberseitig aufliegen. Die Muttern 5 werden zu
diesem Zeitpunkt des Verfahrens aber nicht benötigt.
[0060] Figur 6 zeigt eine schematische Ansicht einer Verankerung 20. Die Verankerung 20
umfasst ein Betonfundament 21, eine Stütze 22, insbesondere Stahlstütze oder Kammerbetonstütze,
mit einem Stützenfuß bzw. Stützenfußplatte 23 und die Verankerungsvorrichtung 1, wie
oben beschrieben.
[0061] Beim Aufsetzen des Stützfußes 23 der Stütze 22 auf die erste Ankerplatte 3 ist stützenfußunterseitig
eine Schubknagge 24 angeordnet. Die Schubknagge 24 ragt in den Köcher 25 des Fundaments
21. Die auskragenden Ankerstangen 2 durchdringen dabei Bohrlöcher des Stützenfußes
23.
[0062] Stützenfußoberseitig werden an den Ankerstangen 2 jeweils eine Zentrierscheibe 26
angeordnet. Es erfolgt anschließend ein Festdrehen der ankerplattenoberseitigen Muttern
5, die an den Ankerstangen 2 drehbar gelagert sind, bis zum Kontakt mit den Zentrierscheiben.
[0063] Figur 7 zeigt die Verankerung 20 aus Figur 6 mit Ergänzungen. Ein zwischen Betonfundament
21 und Stützenfuß 23 angeordneter Hohlraum in Form eines Köchers 25 (vgl. Figur 8)
zwischen Flanschunterseite des Stützenfusses 23 und dem Boden der Fundamentausnehmung,
wird mittels schwindfreiem Mörtel 28 ausgemörtelt oder wird alternativ ausbetoniert.
[0064] Figur 8 zeigt einen Schnitt B-B durch die Verankerung aus Figur 7.
[0065] Ein Stützenfuß 23 der Stütze 22 liegt auf der ersten Ankerplatte 3 auf, wobei stützenfußunterseitig
eine Schubknagge 24 angeordnet ist. Die Ankerstangen 2 sind durch Öffnungen des Stützenfußes
23 geführt. Ferner sind Zentrierscheiben 26 stützenfußoberseitig angeordnet. Die Zentrierscheiben
26 selbst sind mittels Muttern 5 an den Ankerstangen 2 befestigt.
[0066] Die Schubknagge 24 weist ein I-Profil auf.
[0067] Die zweite Ankerplatte 7 und die Ankerstangen 2 sind unterhalb der ankerplattenunterseitigen
Muttern 6 der ersten Ankerplatte 3 im Betonfundament 21 einbetoniert, wobei zwischen
der Oberfläche des Betonfundaments 21 und den Muttern 6 ein Freiraum existiert.
[0068] Wie oben erwähnt, ist der zwischen Betonfundament 21 und Stützenfuß 23 angeordnete
Köcher 25 ausgemörtelt oder ausbetoniert.
[0069] Die ankerplattenunterseitigen Muttern 6 der ersten Ankerplatte 3 und die erste Ankerplatte
3 sind im Köcher 25 angeordnet.
[0070] Figur 9 zeigt eine weitere Ausführungsform der Verankerungsvorrichtung 1. Die Verankerungsvorrichtung
1 umfasst vier Ankerstangen 2 und eine erste Ankerplatte 3. Unter der ersten Ankerplatte
1 kann eine Ankerschablone verstanden werden. Die erste Ankerplatte 3 weist eine zentral
angeordnete Ausnehmung 4 und Bohrlöcher auf. Jede Ankerstange 2 ist jeweils durch
ein Bohrloch geführt. Jeweils eine Mutter 6 ist auf eine Ankerstangen 2 gedreht. Die
Muttern 6 dienen als Auflager für die erste Ankerplatte 3, wobei die Muttern 6 ankerplattenunterseitig
angeordnet sind. Ferner sind Muttern 5 vorgesehen. In der Figur 9 ist die Mutter 6
von der ersten Ankerplatte 3 verdeckt. Die Muttern 5 dienen zur Fixierung bzw. Positionierung
der ersten Ankerplatte 3, wobei die Muttern 5 ankerplattenoberseitig angeordnet sind.
[0071] Die Verankerungsvorrichtung 1 umfasst weitere Ankerplatte 7, 8, 9, 10. Unter den
weiteren Ankerplatten kann eine Rückverankerung bzw. Rückverankerungsplatten verstanden
werden. Jede der Ankerplatten 7, 8, 9, 10 weist ein Bohrloch auf. Jede Ankerstange
2 ist jeweils durch eines des Bohrlöcher geführt. Jeweils zwei Muttern 11, 12 sind
jeweils auf eine Ankerstange 2 gedreht. Die Muttern 12 dienen als Auflager für die
Ankerplatten 7, 8, 9, 10, wobei die Muttern 12 ankerplattenunterseitig angeordnet
sind. Die Muttern 11 dienen zur Fixierung bzw. Positionierung der Ankerplatten 7,
8, 9, 10, wobei die Muttern 11 ankerplattenoberseitig angeordnet sind.
[0072] Die erste Ankerplatte 3 ist von den weiteren Ankerplatten 7, 8, 9, 10 beabstandet.
Die Bohrlöcher der Ankerplatten 3, 7, 8, 9, 10 sind randseitig entlang der Ankerplatten
3, 7, 8, 9, 10 angeordnet.
[0073] Mit der Verankerungsvorrichtung 1 nach Figur 9 wird eine weitere Möglichkeit zur
Ausbildung der Verankerungsvorrichtung gezeigt.
[0074] Weiter alternativ können auch mindestens zwei weitere Ankerplatten 7, 8 anstelle
der in der Figur 9 gezeigten vier Ankerplatten 7, 8, 9, 10 verwendet werden.
[0075] Dabei kann die erste weitere Ankerplatte 7 die Ankerplatten 7, 8 aus Figur 9 ersetzen
und die zweite weitere Ankerplatte 8 kann die Ankerplatten 9, 10 aus Figur 9 ersetzen.
Ferner kann auch die erste weitere Ankerplatte 7 die Ankerplatten 7, 9 aus Figur 9
ersetzen und die zweite weitere Ankerplatte 8 kann die Ankerplatten 8, 10 aus Figur
9 ersetzen.
[0076] Die weiteren zwei Ankerplatten 7, 8 weisen dann mindestens eine Öffnung auf, wobei
durch jede der Öffnungen eine der Ankerstangen geführt ist und jeweils zwei weitere
Muttern je Ankerstange ankerplattenoberseitig und ankerplattenunterseitig die zwei
Ankerplatten 7, 8 fixieren.
[0077] Hierdurch wird eine weitere Möglichkeit zur Ausbildung der Verankerungsvorrichtung
gezeigt.
[0078] Weiter alternativ können auch mindestens drei weitere Ankerplatten 7, 8, 9 anstelle
der in der Figur 9 gezeigten vier Ankerplatten 7, 8, 9, 10 verwendet werden. Dabei
kann eine der Ankerplatten zwei Öffnungen aufweisen, wobei durch jede Öffnung eine
Ankerstangen 2 geführt ist. Die zweite und dritte Ankerplatte können jeweils eine
Öffnung mit jeweils einer darin geführten Ankerstange 2 aufweisen. Damit sind eine
Mehrzahl an Kombinationsmöglichkeiten bei drei Rückverankerungsplatten und vier Ankerstangen
realisierbar.
[0079] Somit ergeben sich, je nach Bedarf und Anzahl der Ankerstangen, unterschiedliche
Aufteilungsmöglichkeiten der zweiten Ankerplatte in ein, zwei, drei oder mehrere Rückverankerungsplatten.
Dabei können, je nach Gegebenheit der Aufteilung der zweiten Ankerplatte, einzelne
Rückverankerungsplatten eine, zwei oder mehrere Öffnungen oder Bohrungen zur Aufnahme
von einer, zwei oder mehrere Ankerstangen aufweisen, wodurch unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten
und Anordnungen zwischen der Anzahl der einzelnen Rückverankerungsplatten und der
Anzahl von Öffnungen zur Aufnahme von Ankerstangen in den jeweiligen Rückverankerungsplatten
existieren. Auch können die Außenkonturen der einzelnen Rückverankerungsplatten gemäß
allen bekannten Formen gebildet sein, wobei die Formgestaltung der Außenkontur der
einzelnen Rückverankerungsplatten jeweils unterschiedlich gewählt sein kann, wodurch
eine einheitliche Formgebung von Außenkonturen oder jede beliebige Mischung von Außenkonturen
erzielbar ist.
Bezugszeichenliste
[0080]
1 Verankerungsvorrichtung
2 Ankerstange
3 erste Ankerplatte (Ankerschablone)
4 Ausnehmung
5 Mutter
6 Mutter
7 zweite Ankerplatte (Rückverankerung)
8 dritte Ankerplatte (Rückverankerung)
9 vierte Ankerplatte (Rückverankerung)
10 fünfte Ankerplatte (Rückverankerung)
11 Mutter
12 Mutter
15 Köcherschalung
17 Abstand (Freiraum)
20 Verankerung (tragende Konstruktion)
21 Betonfundament
22 Stütze
23 Stützenfuß (Stützenfußplatte)
24 Schubknagge
25 Köcher (Hohlraum)
26 Zentrierscheibe
28 Mörtel
1. Verankerungsvorrichtung (1) umfassend mindestens zwei Ankerstangen (2) und eine erste Ankerplatte (3), wobei
die erste Ankerplatte (3) eine zentral angeordnete Ausnehmung (4) und Öffnungen aufweist,
wobei jede Ankerstange (2) jeweils durch eine Öffnung geführt ist und jeweils eine
Mutter (6) je Ankerstange (2) ankerplattenunterseitig an der ersten Ankerplatte (3)
gelagert ist, wobei die Verankerungsvorrichtung (1) weiter entweder
a) eine zweite Ankerplatte (7) umfasst, wobei die zweite Ankerplatte (7) Öffnungen
aufweist, wobei durch jede der Öffnungen eine der Ankerstangen (2) geführt ist und
jeweils zwei weitere Muttern (11, 12) je Ankerstange (2) ankerplattenoberseitig und
ankerplattenunterseitig die zweite Ankerplatte (7) fixieren, oder
b) entsprechend der Anzahl von Ankerstangen (2) weitere Ankerplatten (7, 8, 9, 10)
umfasst, wobei jede der weiteren Ankerplatten (7, 8, 9, 10) eine Öffnung aufweist,
wobei durch jede der Öffnungen eine der Ankerstangen (2) geführt ist und jeweils zwei
weitere Muttern (11, 12) je Ankerstange (2) ankerplattenoberseitig und ankerplattenunterseitig
die weiteren Ankerplatten (7, 8, 9, 10) fixieren.
2. Verankerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die erste Ankerplatte (3) von der
zweiten Ankerplatte (7) und/oder von den weiteren Ankerplatten (7, 8, 9, 10) beabstandet
ist.
3. Verankerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein Abstand zwischen der
ersten Ankerplatte (3) und der zweiten und/oder den weiteren Ankerplatten (7, 8, 9,
10) mindestens 20 cm beträgt.
4. Verankerungsvorrichtung (1) nach einem der vorherstehenden Ansprüche, wobei die Öffnungen
randseitig der Ankerplatten (3, 7, 8, 9, 10) angeordnet sind.
5. Verankerungsvorrichtung (1) nach einem der vorherstehenden Ansprüche, wobei eine Köcherschalung
(15) in die zentrale Ausnehmung (4) der ersten Ankerplatte (3) eingesetzt ist und
Flansche der Köcherschalung (15) ankerplattenoberseitig plan auf der ersten Ankerplatte
(3) aufliegen.
6. Verankerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5, wobei die Köcherschalung (15) Öffnungen
aufweist und die Ankerstangen (2) die Öffnungen durchdringen.
7. Verankerungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 5 oder 6, weiter umfassend ankerplattenoberseitig
angeordnete Muttern (5) oder stützenfußplattenoberseitig angeordnete Zentrierscheiben
(26) und Muttern (5), wobei die Muttern (5) an den Ankerstangen (2) drehbar gelagert
sind.
8. Verankerung (20) umfassend ein Betonfundament (21), eine Stütze (22), insbesondere Stahlstütze
oder Kammerbetonstütze, und eine Verankerungsvorrichtung (1) nach einem der vorherstehenden
Ansprüche, wobei ein Stützenfuß (23) der Stütze (22) auf der ersten Ankerplatte (3)
aufliegt, wobei stützenfußunterseitig eine Schubknagge (24) angeordnet ist, und die
Ankerstangen (2) durch Öffnungen des Stützenfußes (23) geführt sind, und wobei Zentrierscheiben
(26) stützenfußoberseitig angeordnet sind und die Zentrierscheiben (26) mittels Muttern
(5) an den Ankerstangen (2) befestigen sind.
9. Verankerung (20) nach Anspruch 8, wobei die Schubknagge (24) an den Stützenfuß (23)
angeschweißt ist.
10. Verankerung (20) nach einem der Ansprüche 8 bis 9, wobei die zweite Ankerplatte (7)
und die Ankerstangen (2) im Betonfundament (21) einbetoniert sind, wobei betonfundamentoberseitig
ein Abstand zu den ankerplattenunterseitigen Muttern (6) der ersten Ankerplatte (3)
vorhanden ist.
11. Verankerung (20) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei zwischen Betonfundament
(21) und Stützenfuß (23) ein Köcher (25) angeordnet ist und die ankerplattenunterseitigen
Muttern (6) der ersten Ankerplatte (3) und die Schubknagge (24) im Köcher (25) angeordnet
sind.
12. Verankerung (20) nach Anspruch 11, wobei der Köcher (25) ausgemörtelt oder ausbetoniert
ist.
13. Verfahren zum Herstellen einer tragenden Verankerung, die folgenden Schritte umfassend:
- Einbetonieren einer Verankerungsvorrichtung (1), insbesondere nach einem der vorherstehenden
Ansprüche, in ein Betonfundament (21), wobei die zweite Ankerplatte (7) und die Ankerstangen
(2) im Betonfundament (21) einbetoniert werden, und wobei betonfundamentoberseitig
ein Abstand zu den ankerplattenunterseitigen Muttern (6) der ersten Ankerplatte (3)
vorhanden ist,
- Ausrichten der ersten Ankerplatte (3) durch Drehen der ankerplattenunterseitigen
Muttern (6) der ersten Ankerplatte (3),
- Aufsetzen eines Stützenfußes (23) einer Stütze (22) auf die erste Ankerplatte (3),
wobei stützenfußunterseitig eine Schubknagge (24) angeordnet ist, die in einen Köcher
(25) des Fundaments (21) ragt und wobei die auskragenden Ankerstangen (2) Öffnungen
des Stützenfußes (23) durchdringen,
- stützenfußoberseitiges Anordnen von Zentrierscheiben (26), und
- Festdrehen von zentrierscheibenoberseitigen Muttern (5) zum Fixieren der Zentrierscheiben
(26).
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei zur Erzeugung des Köchers (25) im Betonfundament
(21) eine Köcherschalung (15) in die zentrale Ausnehmung (4) der ersten Ankerplatte
(3) eingebracht wird und wobei die Köcherschalung (15) nach der Erzeugung des Köchers
(25) im Betonfundament (21) wieder entnommen wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, weiter umfassend den folgenden Schritt:
- Auffüllen des Köchers (25) im Bereich zwischen der Unterseite des Stützenfußes (23)
und der Oberseite des Fundaments (25) mit schwindfreiem Mörtel oder Beton.