(19)
(11) EP 3 816 386 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.05.2021  Patentblatt  2021/18

(21) Anmeldenummer: 20187349.4

(22) Anmeldetag:  23.07.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05F 5/10(2006.01)
A47F 3/02(2006.01)
A47B 57/30(2006.01)
A47F 1/12(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 30.10.2019 DE 202019106033 U

(71) Anmelder: Wanzl GmbH & Co. KGaA
89340 Leipheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Benz, Markus
    89344 Aislingen (DE)
  • Siegner, Michael
    89335 Deubach (DE)

   


(54) REGALSYSTEM


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Regalsystem (10) gebildet aus Modulteilen (12), die nebeneinander angeordnet sind, mit verschließbaren Fächern (34) für die Ausgabe unverpackter Waren, insbesondere Backwaren wie Brot, Brötchen oder dergleichen, mit Trägern (20), an denen Konsolen (32) wechselbar angeordnet sind, wobei die verschließbaren Fächer (34) mit einer horizontal gelagerten Klappe (40) versehen sind, wobei jede Klappe (40) wenigstens eine Öffnungsvorrichtung (42) aufweist, wobei die Klappe (40) einen Ausgaberaum (36) umschließt und wobei Regalböden (30) und/oder Wannen vorgesehen sind, wobei jede Klappe (40) drehbar gelagert ist, wobei weiterhin ein Dämpfungselement (52) vorgesehen ist, wodurch ein Öffnen der Klappe (40) bis zu einem wenigstens ersten Öffnungsbereich (BÖ1) mit einem ersten Öffnungswiderstand (WÖ1) möglich ist, wobei durch das Dämpfungselement (52) auch ein gedämpftes Schließen der Klappe (40) möglich ist, und hierbei wenigstens in einen ersten Schließbereich (BS1) und einen zweiten Schließbereich (BS2) zu unterteilen ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Regalsystem mit verschließbaren Fächern für die Ausgabe unverpackter Waren, insbesondere Backwaren wie Brot, Brötchen oder dergleichen.

[0002] Regalsysteme sind aus dem Stand der Technik bekannt. Ein solches ist z.B. in der DE 10 2008 031 181 A1 offenbart. In dieser Veröffentlichungsschrift ist ein Träger beschrieben, der für die Aufnahme von besonders ausgeführten Konsolen gebildet ist. Mindestens zwei Träger und eine Anzahl an Konsolen, die paarweise einen Regalboden aufnehmen können, bilden ein Regalsystem. Durch die Bauweise der Konsolen besteht die Möglichkeit, einen Regalboden waagrecht oder geneigt am Träger anzuordnen.

[0003] Auch das europäische Patent 2 389 836 B1 beschreibt ein Regalsystem, das mit Trägern und Konsolen ausgestattet ist. Eine kann Etage waagrecht oder geneigt auf zwei Konsolen angeordnet werden. Auch kann das Regalsystem mit einer Rückwand ausgestattet sein. Diese ist zwischen zwei Trägern ortsfest oder wechselbar angeordnet.

[0004] Weiterhin ist aus der DE 10 2013 114 065 A1 ein Regalsystem bekannt, das ebenfalls aus Trägern und einer Rückwand gebildet ist, wobei die Konsolen an den Trägern angeordnet werden und Regalböden aufnehmen können.

[0005] Weiterhin finden Regalsysteme als sogenannte Ausgabevorrichtungen z.B. im Einzelhandel Einsatz und dienen insbesondere dazu Backwaren, Selbstbedienungsentnahme von Backwaren zu ermöglichen.

[0006] Mittels dieser Ausgabevorrichtungen können Backwaren dem Kunden präsentiert werden. Der Kunde kann die Ware entsprechend seiner Wahl selbstständig entnehmen. Ein solches Regalsystem ist z.B. in dem deutschen Gebrauchsmuster 29 510 894 U1 offenbart. Es weist senkrechte Träger mit waagrechten Fachbodenträgern auf. Ein Regalboden ist auf wenigstens zwei Fachbodenträgern angeordnet. Die Vorderseite des Regalsystems ist mit Klappen ausgestattet, die aus Plexiglas bestehen. Die Klappen sind mittels Scharnieren an den Fachböden angebracht und nach vorne zu öffnen. Zum Öffnen weist jede Klappe eine nach vorne gezogene runde Griffmulde auf. Die Breite der Klappe beträgt ca. 30 oder 40 cm und die Höhe mindestens 30 cm. Es können drei Reihen an Klappen übereinander angeordnet sein, wobei pro Reihe drei oder vier Klappen nebeneinander vorgesehen sein können. Im unteren Bereich können ferner zwei Schubladen eingeschoben werden. Zur besseren Entnahme der Backwaren weisen die Fachböden einen Winkel von mindestens 10° bis 15° nach unten zur Senkrechten auf. Auf den Fachböden ist ein Blech angeordnet. Auch kann eine Beleuchtung der Fächer vorgesehen und bei Bedarf eine Kühlung eingebaut sein. Eine Preisauszeichnung ist an einer Vorderkante der Fachböden vorgesehen. Das Regalsystem ist freistehend und geschlossen ausgeführt und weist hierfür Seitenwände und eine Rückwand auf. Die Bestückung erfolgt von vorne.

[0007] Weiterhin ist aus der DE 20 2009 004 271 U1 ein Regalsystem bekannt, das ebenfalls geschlossen ausgeführt und im vorderen Bereich mit Klappen ausgestattet ist. Es sind weitere, nicht verschlossene Entnahmeöffnungen vorgesehen. Für eine vorteilhafte Nutzung der Klappen und um eine Klappe nicht mit der Hand halten zu müssen, sind Dämpfer vorgesehen. Diese bewirken, dass sich die Klappe in einer ersten Phase der Schließbewegung sehr langsam schließt, so dass für eine Entnahme der Ware mit zwei Händen ausreichend Zeit vorhanden ist, ohne dass die Klappenscheibe den Kunden behindert. Es ist nicht notwendig, die Klappe mit einer Hand zu halten. In einer zweiten Phase beschleunigt sich der Senkvorgang der Klappe bis die Klappe wieder geschlossen ist. Als Dämpfer findet ein Öldämpfer Einsatz, der im oberen Bereich jeder Klappe im Inneren des Fachs angeordnet ist. Weiterhin ist eine Dreh- und Schwenkfeder angebracht, die die Anordnung um den Dämpfer in Spannung hält und als zusätzlicher Aufschlagdämpfer für die Klappenscheibe fungiert.

[0008] Auch die DE 20 2014 000 100 U1 offenbart ein Regalsystem zur Selbstbedienungsentnahme von Brot, Brötchen oder dergleichen, das mehrere Warenentnahmefächer mit nach außen aufschwenkbaren Türen aufweist. Die Türen sind dabei mit einem Dämpfungselement abbremsbar.

[0009] Die Verwendung solcher Dämpfer hat sich nicht als zweckmäßig erwiesen, da ein dauerhafter Einsatz nicht gegeben ist. Auch kommt es bei einer falschen Bedienweise zu einer Beschädigung des Dämpfelementes.

[0010] Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Regalsystem mit durch Klappen verschlossenen Fächern dahingehend weiterzuentwickeln, dass eine einfache Entnahme ermöglicht ist und ein dauerhafter Einsatz der Dämpfer sichergestellt sein kann.

[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Ausgabevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

[0012] Danach ist vorgesehen, dass das Regalsystem aus Modulteilen gebildet ist, die nebeneinander angeordnet sind, mit verschließbaren Fächern für die Ausgabe unverpackter Waren, insbesondere Backwaren wie Brot, Brötchen oder dergleichen, mit Trägern, an denen Konsolen wechselbar angeordnet sind, wobei die verschließbaren Fächer mit einer horizontal gelagerten Klappe versehen sind, wobei jede Klappe wenigstens eine Öffnungsvorrichtung aufweist, wobei die Klappe einen Ausgaberaum umschließt und wobei Regalböden und/oder Wannen vorgesehen sind, wobei jede Klappe drehbar gelagert ist, wobei weiterhin ein Dämpfungselement vorgesehen ist, wodurch ein Öffnen der Klappe bis zu einem wenigstens ersten Öffnungsbereich BÖ1 mit einem ersten Öffnungswiderstand WÖ1 möglich ist, wobei durch das Dämpfungselement auch ein gedämpftes Schließen der Klappe möglich ist, und hierbei wenigstens in einen ersten Schließbereich BS1 und einen zweiten Schließbereich BS2 zu unterteilen ist.

[0013] Hierdurch wird ein einfaches Öffnen und ein gedämpftes bzw. zeitverzögertes Schließen der Klappe ermöglicht, so dass einem Kunden eines Supermarktes ausreichend Zeit eingeräumt wird, Ware zu entnehmen, ohne zusätzlich die Klappe halten zu müssen.

[0014] Weiterhin ist ein einfaches Nach- bzw. Umrüsten des Regalsystems gegeben, da die Dämpfer auch nachträglich eingebaut bzw. ergänzt werden können.

[0015] Die Befüllung kann in einfacher und bevorzugter Weise von hinten erfolgen. Eine Bestückung von vorne ist aber ebenfalls denkbar.

[0016] Zum Öffnen der Klappe kann der wenigstens erste Öffnungsbereich BÖ1 einen Winkel von ca. 0° bis ca. 120°, maximal ca. 140°, aufweisen.

[0017] Dieser Winkelbereich ermöglicht einen optimalen Öffnungsbereich, so dass Ware bequem entnommen werden kann.

[0018] In einer weiteren besonderen Ausführungsform können mehrere Öffnungsbereiche vorgesehen werden. Hierbei kann der wenigstens erste Öffnungsbereich BÖ1 einen Winkel von ca. 0° bis ca. 40° aufweisen.

[0019] Weiterhin ist denkbar, dass der wenigstens erste Öffnungsbereich BÖ1 einen Winkel von ca. 10° bis ca. 80° aufweist.

[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform kann ein zweiter Öffnungsbereich BÖ2 mit einem zweiten Öffnungswiderstand WÖ2 vorgesehen sein.

[0021] Weiterhin ist denkbar, dass ein dritter Öffnungsbereich BÖ3 mit einem dritten Öffnungswiderstand WÖ3 vorgesehen ist.

[0022] Hierbei kann der zweite Öffnungsbereich BÖ2 einen Winkel zwischen ca. 30° und ca. 50° aufweisen.

[0023] Alternativ kann der zweite Öffnungsbereich BÖ2 einen Winkel zwischen ca. 40° und ca. 60° aufweisen.

[0024] Weiterhin ist denkbar, dass der zweite Öffnungsbereich BÖ2 einen Winkel zwischen ca. 40° und ca. 100° aufweist.

[0025] Je nach Größe der Klappe und Material können unterschiedliche Öffnungsbereiche mit verschieden großen Öffnungswinkeln vorteilhaft sein, da der Öffnungswiderstand unterschiedlich groß ist.

[0026] Sofern ein dritter Öffnungsbereich BÖ3 Verwendung findet, kann der dritte Öffnungsbereich BÖ3 einen Winkel zwischen ca. 100° und ca. 140° aufweisen.

[0027] Der maximale Öffnungsbereich wird aus der Summe aller Öffnungsbereiche errechnet. Vorliegend sind dies der erste Öffnungsbereich BÖ1, der zweiten Öffnungsbereich BÖ2 und der dritte Öffnungsbereich BÖ 3.

[0028] Hierbei kann der maximale Öffnungsbereich vorzugsweise in einem Bereich von ca. 140° bis 170° liegen.

[0029] Weiterhin kann in einer weiterführenden Ausführungsform ein automatisches Stoppen der Klappe vor Erreichen des maximalen Öffnungsbereichs eintreten.

[0030] Vorzugsweise kann weiterhin auch der Schließbereich in einen ersten Schließbereich BS1 mit einer ersten Schließkraft FS1 und einen zweiten Schließbereich BS2 mit einer zweiten Schließkraft FS2 unterteilt werden.

[0031] Weiterhin kann ein dritter Schließbereich BS3 mit einer dritten Schließkraft FS3 vorgesehen sein.

[0032] Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, dass die Schließgeschwindigkeiten der Klappe im Öffnungsbereich von 170° bzw. 140° bis 70° bei ca. 8 bis 10 s und im Bereich von 70° bis 0°, bei ca. 4 bis 6 s liegen.

[0033] Sofern drei Schließbereiche, nämlich der erste Schließbereich BS1, der zweite Schließbereich BS2 und der dritte Schließbereich BS3 vorgesehen sind, wobei die Schließbereiche bevorzugt bei ca. 140° bis 100°, ca. 100° bis 40° und ca. 40° bis 0° liegen können, ist denkbar, dass die Schließgeschwindigkeiten der Klappe im Bereich von ca. 140° bis 100° bei ca. 4 bis 6 s und im Bereich von 100° bis 40°, bei ca. 3 s und im Bereich von ca. 40° bis 0° bei ca. 4 s liegen.

[0034] Die unterschiedlichen Schließbereiche können gebremst ausgeführt sein. Hierfür findet ein Dämpfer Einsatz, der die entsprechend gewünschte Dämpffunktion gewährleistet.

[0035] Auch das Eigengewicht der Klappe ist hierbei zu berücksichtigen. Die Klappe ist vorzugsweise aus einem durchsichtigen Glas mit entsprechender Masse, je nach Größe, hergestellt. Somit kann der Einsatz von unterschiedlichen Dämpfungselementen Sinn machen, je nach Art der Klappe.

[0036] Die Klappe ist vorzugsweise durchsichtig ausgeführt. Das erleichtert die Auswahl der Ware durch den Kunden. Auch der Füllstand kann auf einfache Art visuell überprüft werden.

[0037] Zur besseren Entnahme kann die vordere Front des Regalsystems um 10° nach vorne geneigt zur Senkrechten ausgeführt sein.

[0038] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sollen nun anhand der Figuren erläutert werden.

[0039] Es zeigen:
Fig. 1
die perspektivische Ansicht eines Regalsystems;
Fig. 2
die Seitenansicht des Regalsystems;
Fig. 3
eine perspektivische Ansicht in den Innenraum eines Teils des Regalsystems;
Fig. 4
ein möglicher Drehmomentverlauf einer Klappe bei einem Öffnungswinkel von 0 bis 140°;
Fig. 5
eine Konsole mit einer Klappe, dargestellt in drei Positionen in Seitenansicht zur Erläuterung der beiden Schließbereiche BS1 und BS2;
Fig. 6
eine mögliche Anordnung von zwei Konsolen mit Verstrebungen zum Anordnen der Klappen, sowie eine Klappe,
Fig. 7
eine vorteilhafte Öffnungsposition, sowie
Fig. 8
eine weitere Ausführung mit drei Schließbereichen.


[0040] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Regalsystems 10. Das Regalsystem 10 ist aus Modulteilen 12 gebildet. Die Modulteile 12 sind nebeneinander angeordnet und weisen verschließbare Fächer 34 auf. Die Fächer 34 dienen zur Ausgabe bevorzugt unverpackter Waren, insbesondere Backwaren wie Brot, Brötchen oder dergleichen. Das Regalsystem 10 weist Träger 20 auf. An diesen Trägern 20 sind Konsolen 32 wechselbar angeordnet. Die verschließbaren Fächer 34 sind mit einer horizontal gelagerten Klappe 40 versehen. Jede Klappe 40 weist wenigstens eine Öffnungsvorrichtung 42 auf. Die Klappe 40 umschließt einen Ausgaberaum 36. Weiterhin sind Regalböden 30 und/oder Wannen vorgesehen.

[0041] Jede Klappe 40 ist drehbar gelagert. Wie in Figur 1 dargestellt, kann dies mittels Scharnieren 50 erfolgen, die an dem übergeordneten Regalboden 30 und/oder den Konsolen 32 angeordnet sind.

[0042] Wie weiterhin aus Figur 1 ersichtlich, ist jedes Scharnier 50 stabförmig und/oder rohrförmig ausgeführt und weitestgehend über die komplette Breite der Klappe 40 angeordnet. Alternative Scharniere 50 sind denkbar. Die Darstellungen in den Fig. 7 und 8 zeigen eine andere Ausführung eines Scharniers 50' mit einem Dämpfungselement 52.

[0043] Weiterhin sind Aufnahmebereiche 44 für die Klappe 40 vorgesehen. Diese sind in Fig. 3 verdeutlicht. Die Aufnahmebereiche 44 können ein Teil des Scharniers 50, 50' sein oder als separate Teile ausgeführt sein. Sie nehmen die Klappe 40 auf und stellen eine gewünschte Wirkverbindung zwischen dem Scharnier 50, 50' und einem Dämpfungselement 52 her, so dass die gewünschte Dämpfung beim Schließen der Klappe 40 dauerhaft erzielt werden kann.

[0044] Für die Dämpfung der Klappe 40 ist ein Dämpfungselement 52 vorzusehen. Dieses kann in dem Scharnier 50, 50' integriert sein. Es kann hierbei z.B. ein Rotationsdämpfer Einsatz finden. Je nach gewünschtem Öffnungsbereich kann dieser mit einem Anschlag ausgestattet sein. Ein solcher Rotationsdämpfer findet vorzugsweise in der Ausführung des Scharniers 50' gemäß den Figuren 7 und 8 Verwendung.

[0045] Durch die Verwendung eines Dämpfungselements 52 ist ein Öffnen der Klappe 40 bis zu einem wenigstens ersten Öffnungsbereich BÖ1 mit einem ersten Öffnungswiderstand WÖ1 möglich. Dies ist in Fig. 7 dargestellt.

[0046] Weiterhin ist durch das Dämpfungselement 52 ein gedämpftes Schließen der Klappe 40 möglich. Hierbei ist wenigstens in einen ersten Schließbereich BS1 und einen zweiten Schließbereich BS2 zu unterteilen.

[0047] Fig. 4 zeigt diese Bereiche BS1 und BS2. Es sind hierbei auch zwei Öffnungsbereiche BÖ 1 und BÖ 2 möglich. Diese beiden Öffnungsbereiche BÖ1, BÖ2 können gleich groß oder unterschiedlich groß ausgeführt sein.

[0048] Wie in Figur 5 dargestellt, weisen die beiden Öffnungsbereiche BÖ1 und BÖ2 einen Öffnungswinkel von ca. 70° auf. Andere Öffnungswinkel BÖ1, BÖ2 sind denkbar.

[0049] Figur 7 weist lediglich einen Öffnungswinkel BÖ1 von ca. 140° auf. In Figur 7 ist die Klappe 40 in geschlossenem Zustand. Sie befindet sich in senkrechter Stellung. Dem gegenüber weist die Klappe 40 in Figur 5 bereits in Ausgangsposition eine leicht geneigte Anordnung auf. Je nach Ausführungsform der Modulteile 12 bzw. nach Art der Fächer 34 kann eine senkrechte Stellung oder bereits eine leicht in Richtung Entnahmerichtung geneigte Stellung der Klappe 40 sinnvoll sein.

[0050] In einer Ausführungsform weist der wenigstens erste Öffnungsbereich BÖ1 einen Winkel von ca. 0° bis ca. 120° bzw. vorzugsweise maximal ca. 140° auf. Andere Öffnungsbereiche BÖ1 sind denkbar.

[0051] Im ersten Öffnungsbereich BÖ1 ist ein erster Öffnungswiderstand WÖ1 zu überwinden. Sofern ein zweiter Öffnungsbereich BÖ 2 vorgesehen ist, ist in diesem Öffnungsbereich BÖ2 ein zweiter Öffnungswiderstand WÖ2 vorgesehen, der zu überwinden ist.

[0052] In einer möglichen Ausführungsform weist der erste Öffnungsbereich BÖ1 einen größeren Winkel auf als der zweite Öffnungsbereich BÖ2. Hierbei kann es vorteilhaft sein, wenn der zweite Öffnungswiderstand WÖ2 mit einer größeren Kraft zu überwinden ist als der erste Öffnungswiderstand WÖ1.

[0053] Eine entsprechende Voreinstellung der verschiedenen Öffnungswiderstände WÖ1, WÖ2 ist im Dämpfungselement 52 zu wählen. Gleiches gilt für einen oder mehrere mögliche Schließwiderstände WS, sofern ein Einsatz dieser gewünscht ist.

[0054] Ein möglicher Drehmomentverlauf ist in Figur 4 dargestellt. Es ist ein Öffnungswinkel von 0° bis 140° aufgezeigt. Die größten Schließmomente, dargestellt in %, sind bei einem Öffnungswinkel von 80° bzw. 90° zu messen. Diese wirken dann mit nahezu ca. 100% bei einem Öffnungswinkel von 80°. Der Darstellung ist zu entnehmen, dass die Werte der Schließmomente im Bereich 90° bis 140° höher sind als im Bereich 20° bis 70°.

[0055] Fig. 5 zeigt eine Klappe 40, die einen wie in Fig. 4 gezeigten Drehmomentverlauf aufweisen kann. Es ist ein Träger 20 in Seitenansicht dargestellt. Üblicherweise sind zwei gegenüberliegende Konsolen 32 an zwei nebeneinander angeordneten Trägern 20 vorgesehen.

[0056] Fig. 6 zeigt eine entsprechende Stellung der Konsolen 32 parallel zueinander, mittels zwei Verbindungsträgern verbunden. Der Verbindungsträger im Entnahmebereich bietet die Möglichkeit, auf einfache Weise Scharniere 50 anzubringen. Diese sind vorzugsweise mit einem Dämpfungselement 52 ausgestattet. Die Fächer 34 sind somit auf einfache Art verschließbar. Durch die Verwendung der Dämpfungselemente 52 wird die Klappe 40 gedämpft geschlossen. Dies bedeutet aber auch, dass beim Öffnen der Klappe 40 ggf. ein zusätzlicher Widerstand zu überwinden ist.

[0057] Die Anzahl an Klappen 40 ist beliebig. Hierbei ist z.B. denkbar, dass eine, zwei oder drei Klappen 40 nebeneinander pro Etage angeordnet werden und die Möglichkeit bilden, je nach Bedarf bzw. Produkt, ein, zwei oder drei Fächer 34 pro Etage vorzusehen. Fig. 1 zeigt exemplarisch verschiedene Optionen.

[0058] Ein möglicher Abstand zwischen den beiden Konsolen 32 liegt meist in einem Bereich von ca. 625 bis 1.250 mm. Die Breite pro Einheit liegt bei ca. 800 bis 1.000 mm. Vorzugsweise liegt die Breite eines Modulteils 12 im Bereich von ca. 625 bis ca. 1.250 mm.

[0059] Die beiden Konsolen 32 einer Etage können wechselbar in den Träger eingesetzt werden.

[0060] Fig. 6 zeigt eine Verstrebung, die als Querrohr ausgeführt ist und zwischen den beiden gegenüberliegenden Konsolen 32 im hinteren Bereich angeordnet ist und beide Konsolen 32 miteinander verbindet. Die Verstrebung kann ortsfest, z.B. verschweißt, angebracht sein. Eine nicht ortsfest ausgeführte Version ist denkbar. Diese könnte beispielsweise gesteckt werden. Weiterhin ist im vorderen Bereich, dem Entnahmebereich, eine weitere Verstrebung vorgesehen. Diese kann ebenfalls entweder ortsfest, z.B. verschweißt, sein oder wechselbar, z.B. gesteckt, ausgeführt sein.

[0061] Weiterhin kann eine Füllstandsmessung vorgesehen sein, die z.B. über einen Gewichtssensor ausgeführt ist.

[0062] Pro Fach wird vorzugsweise eine Wanne verwendet, wobei diese Wanne herausnehmbar ausgeführt ist. Alternativ kann ein Einlegeboden eingesetzt werden, der vorzugsweise über die komplette Breite eines Fachs 34 gebildet ist.

[0063] Ein Einlegeboden, der über die komplette Breite eines Fachs 34 vorzusehen ist, wird vorzugsweise mehrteilig ausgeführt, so dass eine einfachere Reinigung möglich ist.

[0064] Die Ware ist in bekannter Weise entnehmbar, vorzugsweise mit einem Handschuh, einer Zange oder aber per Hand. Bei der Herausnahme mit einer Zange kann diese z.B. an einer Kette an einer Seitenwand, einer Konsole 32 oder im unteren Bereich 70 des Regalsystems 10 angeordnet sein kann.

[0065] Eine Befüllung ist von vorne und hinten möglich. Die bevorzugte Befüllung erfolgt weiterhin von hinten. Die Entnahme erfolgt dann von vorne durch das Öffnen der Klappe 40, die das Fach mit dem gewünschten Produkt schützt.

[0066] Es hat sich als sinnvoll erwiesen, die Fächer 34, insbesondere die Regalböden 30, leicht nach vorne geneigt vorzusehen. Die Entnahme vereinfacht sich hierdurch. Auch ist die Frontseite des Modulteils 12 nach unten leicht schräg verlaufend, wie in den Figuren 1 und 2 gezeigt. Im unteren Bereich 70 kann ein zusätzliches Fach vorgesehen sein. Die Frontseite in diesem Bereich 70 ist vorzugsweise nicht geneigt ausgeführt. Im unteren Bereich 70 kann eine Blende vorgesehen sein. Alternativ sind Ablagemöglichkeiten für Tüten und/oder Schubladen denkbar.

[0067] Wie Fig. 5 zeigt, ist die Klappe 40, wenn sie das Fach 34 verschließt, meist nicht senkrecht ausgeführt, sondern, wie in Fig. 5 gezeigt, bereits leicht schräg. Der Öffnungswinkel reduziert sich dadurch. Eine Schrägstellung von ca. 10° bis ca. 15° zur Senkrechten hat sich allgemein als sinnvoll erwiesen.

[0068] Wegen der Öffnungsvorrichtung 42 ist ein Öffnungswinkel von 180° je nach Ausführung meist nicht möglich und somit letztendlich nicht gefordert. Es ist zu vermeiden, dass die Öffnungsvorrichtung 42 auf die Klappe 40 des darüber liegenden Faches 34 stößt. Somit macht es durchaus Sinn, eine Stoppfunktion der Klappe 40 in einem Dämpfungselement 52 vorzusehen. Dies wäre dann neben den zwei in Figur 5 dargestellten Öffnungsbereichen BÖ1 und BÖ2 ein dritter Öffnungsbereich BÖ3. Dieser weist je nach Anforderung einen entsprechenden Öffnungswinkel und einen Öffnungswiderstand auf.

[0069] Figur 8 zeigt eine Einteilung in drei Schließbereiche, die auch als drei Öffnungsbereiche, nämlich einen ersten Öffnungsbereich BÖ1, einen zweiten Öffnungsbereich BÖ2 sowie einen dritten Öffnungsbereich BÖ3, ausgeführt sein können.

[0070] In einer vereinfachten Ausführungsform liegt der Öffnungsbereich BÖ1 im Bereich von 0° bis 140°, wie dies in Fig. 7 dargestellt ist.

[0071] Es hat sich als sinnvoll erwiesen, eine Beleuchtung vorzusehen. Auch kann mittels der Beleuchtung ein Hinweis auf den Befüllungsgrad gegeben sein, z.B. grün, solange ausreichend Ware in einem Fach 34 vorhanden ist, orange wenn nur noch wenig Ware im Fach liegt und rot, wenn neue Ware nachzufüllen ist.

[0072] Die Klappe 40 ist mit einem Griff 42 versehen. Denkbar ist aber auch eine andere Ausführung z.B. ohne Griff 42 und dann mit einer anderen Art einer Öffnungsvorrichtung 42. Eine elektronische Art einer Öffnung bzw. Schließung ist möglich, wie z.B. über einen Sensor, z.B. einen Näherungssensor, der mittels der Hand ausgelöst werden kann, wenn ein bestimmter Abstand vorhanden ist. Das Schließen könnte dann nach einem vorgegebenen Zeitablauf selbstständig erfolgen oder weiterhin manuell durchgeführt werden.

[0073] Weiterhin kann eine Füllstandsmessung vorgesehen sein, die z.B. über einen Gewichtssensor ausgeführt ist. Dieser kann entsprechend ein Signal geben, wenn der Füllstand bzw. die Befüllung in einem Fach 34 entsprechend gering ist und eine erneute Auffüllung vorzusehen ist.

Bezugszeichen



[0074] 
10
Regalsystem
12
Modulteil
20
Träger
30
Regalboden
32
Konsole
34
Fach
36
Ausgaberaum
40
Klappe
42
Öffnungsvorrichtung, Griff
44
Aufnahmebereich
50, 50'
Scharnier
52
Dämpfungselement
60
Rückwand
70
Unterer Bereich
BÖ 1
erster Öffnungsbereich
BÖ 2
zweiter Öffnungsbereich
WÖ1
erster Öffnungswiderstand
WÖ2
zweiter Öffnungswiderstand
BS1
erster Schließbereich
BS2
zweiter Schließbereich
BS3
dritter Schließbereich
WS
Schließwiderstand
FS1
erste Schließkraft
FS2
zweite Schließkraft
FS3
dritte Schließkraft



Ansprüche

1. Regalsystem (10) gebildet aus Modulteilen (12), die nebeneinander angeordnet sind, mit verschließbaren Fächern (34) für die Ausgabe unverpackter Waren, insbesondere Backwaren wie Brot, Brötchen oder dergleichen, mit Trägern (20), an denen Konsolen (32) wechselbar angeordnet sind, wobei die verschließbaren Fächer (34) mit einer horizontal gelagerten Klappe (40) versehen sind, wobei jede Klappe (40) wenigstens eine Öffnungsvorrichtung (42) aufweist, wobei die Klappe (40) einen Ausgaberaum (36) umschließt und wobei Regalböden (30) und/oder Wannen vorgesehen sind, wobei jede Klappe (40) drehbar gelagert ist, wobei weiterhin ein Dämpfungselement (52) vorgesehen ist, wodurch ein Öffnen der Klappe (40) bis zu einem wenigstens ersten Öffnungsbereich (BÖ1) mit einem ersten Öffnungswiderstand (WÖ1) möglich ist, wobei durch das Dämpfungselement (52) auch ein gedämpftes Schließen der Klappe (40) möglich ist, und hierbei wenigstens in einen ersten Schließbereich (BS1) und einen zweiten Schließbereich (BS2) zu unterteilen ist.
 
2. Regalsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens erste Öffnungsbereich (BÖ1) einen Winkel von ca. 0° bis ca. 120°, maximal ca. 140°, aufweist.
 
3. Regalsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens erste Öffnungsbereich (BÖ1) einen Winkel von ca. 0° bis ca. 40° aufweist.
 
4. Regalsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens erste Öffnungsbereich (BÖ1) einen Winkel von ca. 10° bis ca. 80° aufweist.
 
5. Regalsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Öffnungsbereich (BÖ2) mit einem zweiten Öffnungswiderstand (WÖ2) vorgesehen ist.
 
6. Regalsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein dritter Öffnungsbereich (BÖ3) mit einem dritten Öffnungswiderstand (WÖ3) vorgesehen ist.
 
7. Regalsystem (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Öffnungsbereich (BÖ2) einen Winkel zwischen ca. 30° und ca. 50° aufweist.
 
8. Regalsystem (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Öffnungsbereich (BÖ2) einen Winkel zwischen ca. 40° und ca. 60° aufweist.
 
9. Regalsystem (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Öffnungsbereich (BÖ2) einen Winkel zwischen ca. 40° und ca. 100° aufweist.
 
10. Regalsystem (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Öffnungsbereich (BÖ3) einen Winkel zwischen ca. 100° und ca. 140° aufweist.
 
11. Regalsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der maximale Öffnungsbereich aus der Summe aller Öffnungsbereiche errechnet wird.
 
12. Regalsystem (10) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der maximale Öffnungsbereich in einem Bereich von ca. 140° bis 170° liegt.
 
13. Regalsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein automatisches Stoppen der Klappe (40) vor Erreichen des maximalen Öffnungsbereichs eintritt.
 
14. Regalsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einen ersten Schließbereich (BS1) mit einer ersten Schließkraft (FS1) und einen zweiten Schließbereich (BS2) mit einer zweiten Schließkraft (FS2) zu unterteilen ist.
 
15. Regalsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin ein dritter Schließbereich (BS3) mit einer dritten Schließkraft (FS3) vorgesehen ist.
 
16. Regalsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließgeschwindigkeiten der Klappe (40) im Bereich von 170° bzw. 140° bis 70° bei ca. 8 bis 10 s und im Bereich von 70° bis 0°, bei ca. 4 bis 6 s liegen.
 
17. Regalsystem (10) nach Anspruch 1 und Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass drei Schließbereiche (BS1, BS2, BS3) vorgesehen sind, wobei die Schließbereiche bei ca. 140° bis 100°, ca. 100° bis 40° und ca. 40° bis 0° liegen, und wobei die Schließgeschwindigkeiten der Klappe (40) im Bereich von ca. 140° bis 100° bei ca. 4 bis 6 s und im Bereich von 100° bis 40°, bei ca. 3 s und im Bereich von ca. 40° bis 0° bei ca. 4 s liegen.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente