[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lichtmodul eines Kraftfahrzeugscheinwerfers.
Das Lichtmodul umfasst mindestens eine auf einer Platine befestigte und elektrisch
kontaktierte Halbleiterlichtquelle und eine Bündelungsoptik sowie einen Kühlkörper,
auf dem die Platine und die Bündelungsoptik befestigt sind. Die Erfindung betrifft
auch einen Kraftfahrzeugscheinwerfer umfassend ein Gehäuse und mindestens ein darin
angeordnetes Lichtmodul.
[0002] Aus der
DE 10 2017 115 699 A1 ist ein gattungsgemäßes Lichtmodul bekannt. Dabei werden die optisch wirksamen Bauteile
eines Lichtmoduls (mindestens eine Halbleiterlichtquelle und Bündelungsoptik) mit
einem Kühlkörper verschraubt. Dabei wird eine selbstschneidende Befestigungsschraube
direkt in eine Grundplatte der Bündelungsoptik gedreht. Um den dabei entstehenden
Staub zu binden, sind speziell beschichtete Schrauben erforderlich. Der Einsatz dieser
speziellen Schrauben ist teuer und birgt ein gewisses Fehlerrisiko. Wenn nämlich aus
Versehen unbeschichtete Schrauben verbaut werden, gelangt der Staub auf die Bündelungsoptik
und verschlechtert die optischen Eigenschaften des Lichtmoduls bzw. des Scheinwerfers.
[0003] Außerdem muss das Anzugsdrehmoment der Befestigungsschraube innerhalb relativ enger
Grenzen gehalten werden. Wenn das Anzugsdrehmoment zu groß ist, wird die Bündelungsoptik
verformt und die optische Qualität leidet. Wenn das Anzugsdrehmoment zu klein ist,
verschlechtert sich der Wärmeübergang zwischen Halbleiterlichtquelle und dem Kühlkörper.
Die Bündelungsoptik ist bevorzugt ein Reflektor. Sie wird bevorzugt aus einem Duroplast
gefertigt, kann aber auch aus einem Thermoplast oder Metall hergestellt werden.
[0004] Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein montagefreundliches und langlebiges Lichtmodul mit sehr
guten optischen Eigenschaften bereitzustellen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ausgehend von einem Lichtmodul der eingangs genannten
Art vorgeschlagen, dass auf einer dem Kühlkörper abgewandten Seite einer Grundplatte
der Bündelungsoptik eine Führung vorhanden ist, dass die Führung an einem ersten Ende
an die Grundplatte angeformt ist, dass die Führung an einem dem ersten Ende gegenüberliegenden
zweiten Ende offen ist, dass in der Führung ein Schraubdom eingesetzt ist, und dass
der Schraubdom in der Führung drehfest gehalten wird. Der Begriff "Bündelungsoptik"
umfasst im Zusammenhang mit der Erfindung das optische Funktionselement, wie zum Beispiel
einen Reflektor, und die "Peripherie", wie zum Beispiel eine Grundplatte und die Führung
für den Schraubdomadapter. Die Führung kann im Querschnitt T-förmig sein. In die Führung
kann ein Schraubdom sehr einfach eingesetzt werden. Das Einsetzen des Schraubdoms
kann mit einem Handhabungsgerät oder Leichtbauroboter vollautomatisch erfolgen.
[0006] Durch die drehfeste Verbindung zwischen Schraubdom und Führung kann das beim Anziehen
der Befestigungsschraube auftretende Drehmoment sicher in die Grundplatte der Bündelungsoptik
eingeleitet werden, ohne die optisch aktiven Flächen der Bündelungsoptik zu verformen.
[0007] Durch die Wahl eines geeigneten Materials des Schraubdoms und dessen Abmessungen
im Bereich der Kernlochbohrung für das Schraubenloch, ist gewährleistet, dass die
Befestigungsschraube sich durch Vibrationen oder andere äußere Einflüsse nicht löst.
Es sind also keine besonderen Beschichtungen auf der Oberfläche der Schraube erforderlich,
die einen selbstsichernden Effekt haben. Die Sicherung der Befestigungsschraube gegen
Herausdrehen der Selbstsicherung wird erfindungsgemäß durch die Kombination von Befestigungsschraube
und Schraubdom realisiert. Als Schraube kommt bevorzugt eine handelsübliche Schraube
zum Einsatz.
Beim Einschrauben der Schraube entsteht kein Staub, vielmehr verformt sich die Kernlochbohrung
im Zentrum des Schraubdoms durch das Eindrehen der Befestigungsschraube plastisch
(Gewindefurchen), ohne dass Späne und Staub entstehen. Die Gefahr einer Verschmutzung
der Bündelungsoptik besteht nicht. In Summe ist also ein sehr prozesssicherer Fügevorgang
möglich.
[0008] Dieser Fügevorgang ist mit Hilfe einer Standardschraube, ohne staubbindende oder
selbsthemmende Beschichtung möglich. Das reduziert die Kosten und vermeidet potentielle
Fehlerquellen, wie zum Beispiel die Verwendung nicht geeigneter Schrauben. Im Ergebnis
wird eine zuverlässige, prozesssichere und kostengünstige Verbindung zwischen Bündelungsoptik,
Kühlkörper und Platine erreicht.
[0009] Die erfindungsgemäße Führung weist in einer bevorzugten Ausführungsform in einer
orthogonal zu einer Längsrichtung der Führung verlaufenden Ebene ein prismatisches
Führungsprofil auf, während der Schraubdom in einer Seitenansicht einen zu dem Führungsprofil
komplementären Querschnitt hat. Dies bedeutet, dass der Schraubdom am offenen Ende
der Führung in diese eingeschoben werden kann. Dadurch ergibt sich eine formschlüssige
und drehfeste Verbindung zwischen Schraubdom und Führung.
[0010] Eine besonders vorteilhafte Gestaltung der Führung sieht vor, dass die Führung in
einer Ebene, die orthogonal zu der Längsrichtung der Führung verläuft, einen T-Förmigen
Querschnitt hat bzw. die Form eines C-Profils aufweist. Solche C-Profile sind als
sogenannte "Halfen"-Schiene aus dem Messe- und Metallbau bekannt. Die Vorteile dieses
C-Profils lassen sich erfindungsgemäß auch bei der Verbindung von Platine, Bündelungsoptik
und Kühlkörper eines Lichtmoduls nutzen.
[0011] Der Schraubdom weist vorteilhafter Weise einen länglichen Grundkörper auf, wobei
an beiden Enden des Grundkörpers jeweils eine Führungsplatte ausgebildet ist, und
wobei eine Breite B der Führungsplatten einer lichten Weite lW des Führungsprofils
entspricht. Dies bedeutet, dass der Schraubdom eine komplementäre und drehfeste Verbindung
zu der Führung herstellt, sobald er mit den Führungsplatten in das Führungsprofil
der Führung eingeschoben wurde.
[0012] Der erfindungsgemäße Schraubdom ist auch sehr leicht und dünnwandig; größere Materialansammlungen
gibt es nicht. Dadurch wird die Herstellung des Schraubdoms vereinfacht und kostenmäßig
minimiert. Beim Herstellen des Schraubdoms durch Kunststoffspritzten sind geringe
Wandstärken nicht nur wegen der Materialersparnis wünschenswert, sondern die Ausformzeiten
aus der Form werden geringer, wenn die Wandstärken des gespritzten Bauteils möglichst
klein sind. Dadurch werden die Stückzeiten reduziert und die Stückzahlen bei sonst
gleichen Randbedingungen erhöht. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist der
Schraubdoms trotz der geringen Wandstärken und des geringen Materialeinsatzes sehr
fest und belastbar. Die von den Schrauben eingeleiteten Kräfte kann er sicher aufnehmen.
[0013] Um die Arretierung oder Fixierung des Schraubdoms in der Führung und relativ zu der
Grundplatte der Bündelungsoptik zu gewährleisten, kann an einem Ende des Schraubdoms
ein Vorsprung ausgebildet sein, der mit einer komplementären Vertiefung der Grundplatte
der Bündelungsoptik formschlüssig zusammenwirkt, sobald der Schraubdom relativ zu
der Grundplatte die gewünschte Position erreicht hat. Diese Konstruktion lässt sich
selbstverständlich auch umkehren, indem ein Vorsprung an der Unterseite der Grundplatte
der Bündelungsoptik vorgesehen wird und an einem Ende eines Schraubdoms eine komplementäre
Vertiefung ausgebildet ist.
[0014] Der Schraubdom hat die (End-)Position erreicht, wenn die Kernlochbohrung des Schraubdoms
in der Verlängerung eines Durchbruchs in der Grundplatte der Bündelungsoptik liegt.
Durch diesen Durchbruch wird die Befestigungsschraube gesteckt und in die Kernlochbohrung
im Schraubdom eingedreht. Es liegt also auf der Hand, dass der Durchbruch und die
Bohrung im Schraubdom fluchten müssen, um das Einschrauben der Befestigungsschraube
zu ermöglichen.
[0015] Der Schraubdom besteht bevorzugter Weise aus einem thermoplastischen Kunststoff.
Insbesondere hat sich faserverstärktes Polybutylenterephthalat PBT - GF 10 als besonders
geeignet erwiesen.
[0016] Um die automatisierte Montage beziehungsweise das Fügen des Schraubdoms mit der Führung
der Bündelungsoptik zu ermöglichen, ist in bevorzugter Ausgestaltung zwischen den
Führungsplatten eine Rippe ausgebildet. Diese Rippe ermöglicht das Greifen des Schraubdoms
in einer definierten Lage mit Hilfe eines Leichtbauroboters oder eines sonstigen Greifers.
Wenn der Schraubdom in dieser definierten Lage gegriffen wurde, wird der Schraubdom
in die Führung der Bündelungsoptik automatisiert so weit eingeschoben, bis Schraubdom
und Bündelungsoptik mit Hilfe der oben genannten Vorsprünge und Vertiefungen miteinander
verrasten.
[0017] Durch die Reduzierung der Komplexität des Fügevorgangs von Platine, Bündelungsoptik
und Kühlkörper kann er vollautomatisiert und mit einer sehr geringen Fehlerquote erfolgen.
Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der im Kraftfahrzeugbau erzielten sehr großen
Stückzahlen und des ständig stärker werdenden Kostendrucks seitens der Kraftfahrzeughersteller
von erheblicher Bedeutung.
[0018] Der Kühlkörper besteht aus Blech, das in geeigneter Weise in eine bestimmte dreidimensionale
Form gebogen ist. In geeigneter Weise bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Kühlkörper
einerseits die von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle während des Betriebs
des Lichtmoduls abgegebene Wärme effizient abführen und an die Umgebung abgeben kann,
damit eine Überhitzung der Lichtquelle(n), selbst bei einem langfristigen Betrieb
des Lichtmoduls bei voller Leistung und selbst bei hohen Außentemperaturen wirksam
und sicher verhindert werden kann. Zudem bedeutet in geeigneter Weise, dass sämtliche
optisch wirksamen Bauteile, insbesondere die mindestens eine Halbleiterlichtquelle
und die Bündelungsoptik, an dem Kühlkörper befestigt werden können.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die Bündelungsoptik
einen Reflektor, insbesondere einen Halbschalenreflektor. Der Reflektor als optisches
Funktionselement der Bündelungsoptik dient dazu, gegebenenfalls im Zusammenwirken
mit einer im Strahlengang des von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle ausgesandten
Lichts angeordneten Vorsatzoptik, das Licht der Halbleiterlichtquelle(n) zu bündeln
und in eine Lichtaustrittsrichtung des Lichtmoduls umzulenken. Die Halbleiterlichtquelle(n)
ist/sind derart relativ zu dem Reflektor angeordnet, dass deren Hauptabstrahlrichtung
auf die Reflexionsfläche trifft. Der Reflektor ist vorzugsweise in einem Längsschnitt,
der die Hauptabstrahlrichtung einer Halbleiterlichtquelle und die Lichtaustrittsrichtung
des Lichtmoduls umfasst, annähernd parabelförmig ausgebildet.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die mindestens eine Halbleiterlichtquelle
eine Leuchtdiode (LED) oder Laserdiode. Mehrere LEDs können matrixartig über- und/oder
nebeneinander angeordnet sein, so dass sie ein LED-Array bilden. Die LEDs einer Halbleiterlichtquelle
können einzeln, gruppenweise oder alle gemeinsam angesteuert werden.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der bewegliche Abschnitt des Blechteils
mittels mindestens einer Verstellschraube relativ zu dem feststehenden Abschnitt des
Blechteils bewegbar und in einer justierten Lage relativ dazu festlegbar.
[0022] Die Verstellschraube bzw. deren Schaft hat vorzugsweise eine Längserstreckung in
der Verstellrichtung der optisch wirksamen Bauteile des Lichtmoduls, insbesondere
in die vertikale z-Richtung des Lichtmoduls. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die mindestens eine Verstellschraube durch eine (vorzugsweise gewindelose)
Öffnung in dem beweglichen Abschnitt des Blechteils hindurchgeführt und in eine Gewindebohrung
des feststehenden Abschnitts des Blechteils oder einem daran befestigten Bauteil (z.B.
Trägerelement oder Scheinwerfergehäuse) eingeschraubt.
[0023] Durch Anziehen oder Lösen der Verstellschraube kann also der Abstand zwischen dem
beweglichen Abschnitt und dem feststehenden Abschnitt des Blechteils so lange variiert
werden bis sich die optischen Bauteile des Lichtmoduls, die an dem beweglichen Abschnitt
befestigt sind, in einer justierten Lage (Position und/oder Orientierung) befinden.
Die Schraube ist ausgebildet, ein selbsttätiges Lösen, bspw. aufgrund von Vibrationen
im Kraftfahrzeug, zu verhindern, so dass die optischen Bauteile nach Erreichen der
justierten Lage automatisch auch in dieser Lage festgelegt sind. Das Federelement
hält den beweglichen Abschnitt und damit auch die optischen Bauteile in der justierten
Lage und verhindert Vibrationen oder Zittern des beweglichen Abschnitts und der optischen
Bauteile.
[0024] Die Erfindung betrifft außerdem einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, der ein Gehäuse
und mindestens ein darin angeordnetes erfindungsgemäßes Lichtmodul umfasst. Vorzugsweise
weist der Scheinwerfer mehrere nebeneinander angeordnete und an einem gemeinsamen
Trägerelement, das in einem montierten Zustand des Scheinwerfers an einem Gehäuse
des Scheinwerfers befestigt ist, befestigte Lichtmodule auf, die jeweils einzeln relativ
zueinander und bezüglich des Trägerelements justierbar sind und die gemeinsam durch
Verstellen des Trägerelements bezüglich des Gehäuses des Scheinwerfers verstellbar
sind. Dabei wäre es bspw. denkbar, dass ein Lichtmodul zur Erzeugung eines Spotlichts
einer Abblendlichtverteilung, ein anderes Lichtmodul zur Erzeugung eines Grundlichts
der Abblendlichtverteilung und ein drittes Lichtmodul zur Erzeugung einer Fernlichtverteilung
vorgesehen ist, indem es bspw. nur einen Bereich oberhalb der horizontalen Helldunkelgrenze
der Abblendlichtverteilung ausleuchtet.
[0025] Erfindungsgemäße sind Bündelungsoptik und Schraubdomadapter zwei Bauteile. Dadurch
kann für beide Bauteile jeweils der am besten geeignete Werkstoff ausgewählt werden.
Im Ergebnis bestehen Bündelungsoptik und Schraubdomadapter deshalb aus verschiedenen
Werkstoffen.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren näher erläutert.
[0026] Dabei können die in den Figuren gezeigten Merkmale auch alleine oder in einer anderen
als der dargestellten Kombination erfindungsrelevant sein. Die Figuren zeigen:
- Figur 1
- verschiedene Ansichten einer Grundplatte einer Bündelungsoptik eines erfindungsgemäßen
Lichtmoduls in einer bevorzugten Ausführungsform;
- Figur 2
- ein erfindungsgemäßer Schraubdom in einer bevorzugten Ausführungsform;
- Figur 3
- die Grundplatte gemäß Figur 1 mit eingesetztem Schraubdom gemäß Figur 2; und
- Figur 4
- einen erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfer in einer bevorzugten Ausführungsform.
[0027] In Figur 4 ist ein erfindungsgemäßer Scheinwerfer eines Kraftfahrzeugs in seiner
Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Der Scheinwerfer 1 wird in einer entsprechenden
Einbauöffnung im Frontbereich der Karosserie eines Kraftfahrzeugs angeordnet und befestigt.
Im Einzelnen weist der Scheinwerfer 1 ein Gehäuse 2 auf, das vorzugsweise aus Kunststoff
gefertigt ist. In einer Lichtaustrittsrichtung 3 hat das Gehäuse 2 eine Lichtaustrittsöffnung
4, die mittels einer transparenten Abdeckscheibe 5 verschlossen ist. Die Abdeckscheibe
5 besteht aus Glas oder Kunststoff. Auf der Abdeckscheibe 5 können zumindest bereichsweise
optisch wirksame Elemente (z. B. Prismen oder Zylinderlinsen) angeordnet sein, um
das hindurchtretende Licht zu streuen (sogenannte Streuscheibe). Es ist aber auch
denkbar, dass die Abdeckscheibe 5 ohne solche optisch wirksamen Elemente ausgebildet
ist (sogenannte klare Scheibe).
Im Inneren des Gehäuses 2 ist ein erfindungsgemäßes Lichtmodul 6 angeordnet. Das Lichtmodul
6 kann zur Erzeugung einer beliebigen Scheinwerferfunktion oder eines Teils davon
dienen. Insbesondere kann das Lichtmodul 6 zur Erzeugung einer Abblendlichtverteilung,
einer Fernlichtverteilung, einer Nebellichtverteilung oder einer beliebigen adaptiven
Lichtverteilung oder eines Teils davon dienen. Alternativ oder zusätzlich wäre es
ferner denkbar, dass das Lichtmodul 6 zur Erzeugung einer Leuchtenfunktion ausgebildet
ist, bspw. eines Tagfahrlichts, eines Begrenzungslichts und/oder eines Blinklichts
oder eines Teils davon. In dem Gehäuse 2 kann mindestens ein weiteres Lichtmodul 7
angeordnet sein, das ebenfalls als ein erfindungsgemäßes Lichtmodul ausgebildet sein
kann. Das weitere Lichtmodul 7 dient bspw. zur Erzeugung einer weiteren Scheinwerfer-
und/oder Leuchtenfunktion oder eines Teils davon.
Es wäre aber auch denkbar, dass die Lichtmodule 6, 7 zusammen eine vorgesehene Scheinwerfer-
oder Leuchtenfunktion des Scheinwerfers 1 erzeugen. So könnte beispielsweise das Lichtmodul
7 eine Abblendlicht-Grundlichtverteilung mit einer relativ breiten Streuung und einer
strikt horizontalen Helldunkelgrenze erzeugen. Das Lichtmodul 6 könnte dann eine Abblendlicht-Spotlichtverteilung
erzeugen, die im Vergleich zu der Abblendlicht-Grundlichtverteilung des Lichtmoduls
7 relativ stark konzentriert ist und an der Oberseite eine asymmetrische Helldunkelgrenze
aufweist. Die asymmetrische Helldunkelgrenze weist auf der eigenen Verkehrsseite einen
höheren Verlauf auf als auf der Gegenverkehrsseite. Eine Überlagerung der Grundlichtverteilung
und der Spotlichtverteilung ergibt eine herkömmliche Abblendlichtverteilung. Damit
die Qualität des Abblendlichts möglichst gut ist, sollten die horizontale Helldunkelgrenze
des Grundlichts und die asymmetrische Helldunkelgrenze des Spotlichts zueinander justierst
sein, insbesondere in vertikaler Richtung, so dass sie beide auf der gleichen Höhe
verlaufen. Die vorliegende Erfindung schlägt ein Lichtmodul 6 vor, bei dem eine Justage
des Lichtmoduls 6 bzw. der Helldunkelgrenze einer abgeblendeten Lichtverteilung des
Lichtmoduls 6, insbesondere in vertikaler Richtung, auf einfache und kostengünstige
Weise realisiert werden kann. Das erfindungsgemäße Lichtmodul 6 wird nachfolgend unter
Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 5 näher erläutert.
Selbstverständlich ist es denkbar, dass in dem Scheinwerfergehäuse 2 außer den Lichtmodulen
6, 7 noch weitere Lichtmodule angeordnet sind, die hier jedoch nicht gezeigt sind.
Außerdem kann in dem Scheinwerfergehäuse 2 lediglich ein Lichtmodul, beispielsweise
das Lichtmodul 6 ohne das Lichtmodul 7, angeordnet sein. Schließlich kann in dem Gehäuse
2 auch mindestens eine Kraftfahrzeugleuchte angeordnet sein, wie das beispielhaft
eingezeichnete Leuchtenmodul 8. Das Leuchtenmodul 8 dient zur Erzeugung von mindestens
einer Leuchtenfunktion, beispielsweise eines Blinklichts, eines Positionslichts, eines
Tagfahrlichts, etc.
Weitere konstruktive Details des Lichtmoduls sind beispielsweise in der
DE 10 2017 115 699 A1 der Anmelderin beschrieben auf die hiermit Bezug genommen wird. Die Offenbarung dieser
Druckschrift wird durch diese Bezugnahme auch zur Offenbarung der vorliegenden Anmeldung
gemacht.
[0028] Die Erfindung betrifft die Schraubverbindung von einem Kühlkörper mit einer Platine
und einer Bündelungsoptik. In der Figur 1 ist eine Grundplatte 9 einer Bündelungsoptik
in verschiedenen Ansichten dargestellt. Die Grundplatte 9 weist eine Öffnung 10 auf.
Durch die Öffnung 10 wird eine Befestigungsschraube (nicht dargestellt) gesteckt mit
der Kühlkörper und Platine verbunden werden.
[0029] An einer Unterseite 11 der Grundplatte 9 ist eine Führung 12 angeformt. Wie bereits
erwähnt, umfasst der Begriff "Bündelungsoptik" das optische Funktionselement, wie
zum Beispiel einen Reflektor 13, und dessen "Peripherie", wie zum Beispiel eine Grundplatte
9 und eines Führung 12 für den Schraubdomadapter.
[0030] Rechts oben in der Figur 1 ist eine Ansicht von vorne auf die Grundplatte 9 mit der
Führung 12 dargestellt. In dieser der Seitenansicht erstreckt sich die Fühunrg 12
senkrecht zur Zeichnungsebene. Die Führung 12 weist einen prismatischen Querschnitt
auf, der ähnlich einer T-Nut gestaltet ist.
[0031] Aus dem Längsschnitt links oben in der Figur 1 ist erkennbar, dass die Führung 12
an einem Ende offen ist, während sie an dem anderen Ende mit der Grundplatte 9 verbunden
ist. Die Führung 12 und die Grundplatte 9 sind ein Bauteil und durch Kunststoffspritzen
oder ein anderes geeignetes formgebendes Verfahren hergestellt. In das offene Ende
des Führungsprofils der Führung 12 wird ein Schraubdom, wie er in der Figur 2 dargestellt
ist, eingeschoben.
[0032] Aus der Draufsicht auf die Grundplatte 9 (rechts unten in der Figur 1) ergeben sich
weitere geometrische Eigenschaften der erfindungsgemäßen Führung 12. Weil sich die
Führung 12 an der Unterseite der Grundplatte 9 befindet, sind die Linien, welche die
Führung 12 in der Draufsicht darstellen als unterbrochenen Linien dargestellt.
[0033] An der Unterseite 11 der Grundplatte ist eine Vertiefung 14 ausgebildet, die dazu
dient den Schraubdomadapter gemäß Figur 2 in einer definierten Position formschlüssig
zu verrasten und zu arretieren.
[0034] In der Figur 2 ist ein erfindungsgemäßer Schraubdom 15 in einer Seitenansicht und
einer Ansicht von oben dargestellt. Der Schraubdom hat, ein zu der Führung 12 komplementäres
Profil in der Seitenansicht. Dies bedeutet, dass er durch das offene Ende in die Führung
12 eingeschoben werden kann und dadurch formschlüssig und drehfest mit der Führung
12 beziehungsweise der Grundplatte 9 verbunden ist. Der Schraubdom 15 umfasst einen
länglichen oder zylindrischen Grundkörper 16 in dessen Zentrum eine (Kernloch-) Bohrung
17 vorhanden ist. In die Bohrung 17 wird eine gewindeformende oder furchende Befestigungsschraube
eingedreht, wenn die Bündelungsoptik mit einer Platine und einem Kühlkörper verschraubt
werden soll.
[0035] Der Durchmesser der Bohrung 17 ist so auf die einzudrehende Befestigungsschraube
abgestimmt, dass die Schraube ein Innengewinde formt, wenn sie in den Schraubdom 15
eingedreht wird. Im Wesentlichen wird die Bohrung 17 beim Eindrehen der Schraube plastisch
verformt. Es verbleibt jedoch ein gewisser elastischer Anteil, der die Funktion einer
Schraubensicherung übernimmt.
[0036] An einem in Figur 1 oberen Ende des zylindrischen Grundkörpers 16 ist eine erste
Führungsplatte 18 und an dem unteren Ende des Grundkörpers 16 ist eine zweite Führungsplatte
19 ausgebildet. Die Führungsplatten 18 und 19 sind so zueinander beabstandet und dimensioniert,
dass sie in das Führungsprofil der Führung 12 eingeführt werden können.
[0037] Dann entsteht eine formschlüssige Verbindung von Führung 12 und Schraubdom 15, die
ein Verdrehen des Schraubdoms 15 relativ zu der Grundplatte 9 verhindert. Das wird
bei diesem Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, dass eine Breite B mindestens einer
der Führungsplatten 18 und 19 auf eine lichte Weite lW der Führung 12 abgestimmt ist.
[0038] Entsprechendes gilt, auch bezüglich des Abstands der Führungsplatte 18 und 19 und
der Höhe der Führung 12.
[0039] Wie sich aus der Figur 2 ergibt, ist zwischen den Führungsplatten 18 und 19 eine
Rippe 20 ausgebildet. Diese Rippe 20 hat mehrere Funktionen. Sie dient der Aussteifung
des Schraubdoms 15 und kann Drehmomente aufnehmen, die während des Einschraubens entstehen.
Andererseits ist sie sehr gut geeignet, um den Schraubdom 15 mit Hilfe eines Greifers
automatisiert, beispielsweise mit Hilfe eines Roboterarms, zu greifen und lagerichtig
in die Führung 12 der Bündelungsoptik einzuführen.
[0040] Dadurch ist es möglich, den Schraubdom 15 lagerichtig in die Führung 12 der Grundplatte
9 einzuführen und eine formschlüssige und drehfeste Verbindung zwischen Schraubdom
15 und der Grundplatte 9 der Bündelungsoptik herzustellen.
[0041] Im Bereich der ersten Führungsplatte 18 ist ein Vorsprung 21 ausgebildet, der nach
über die erste Führungsplatte 18 hinausragt. Wenn der Schraubdom 15 die richtige Position
in der Führung 12 erreicht hat, ergeben der Vorsprung 21 und die Vertiefung 14 an
der Unterseite 11 der Grundplatte 9 eine weitere formschlüssige Verbindung. Dadurch
ist der Schraubdom 15 in der richtigen Lage relativ zu der Öffnung 10 der Grundplatte
9 der Bündelungsoptik arretiert.
[0042] Die richtige Lage ist dann erreicht, wenn die Längsachse der Bohrung 17 und der Mittelpunkt
der Öffnung 10 in der Grundplatte 9 zusammenfallen, so dass eine Schraube durch die
Öffnung 10 in die Bohrung 17 gesteckt und eingedreht werden kann.
[0043] An der Unterseite der zweiten Führungsplatte 19 ist ein weiteres Formschlusselement
22 ausgebildet. Es verbessert den Formschluss und die Drehmomentübertragung zwischen
Schraubdom 15 und der Führung 12.
[0044] Dadurch ist durch die Verbindung zwischen Grundplatte 9 und dem erfindungsgemäßen
Schraubdom 15 mittels der erfindungsgemäßen Führung 12 sehr belastbar und lässt sich
sehr gut automatisiert fügen.
[0045] In der Figur 3 ist die Situation dargestellt, dass ein Schraubdom 15 gemäß Figur
2 in die Führung 12 gemäß Figur 1 eingesetzt ist.
[0046] Die Einheit bestehend aus Bündelungsoptik und formschlüssig damit verbundenem Schraubdom
15 kann in einem weiteren Fertigungsschritt sehr gut mit einer Platine und einem Kühlkörper,
wie er aus der eingangs genannten
DE 10 2017 115 699 A1 bekannt ist, durch Schrauben verbunden werden.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Scheinwerfer
- 2
- Gehäuse
- 3
- Lichtaustrittsrichtung
- 4
- Lichtaustrittsöffnung
- 5
- transparente Abdeckscheibe
- 6
- Lichtmodul
- 7
- weiteres Lichtmodul
- 8
- Leuchtenmodul
- 9
- Grundplatte der Bündelungsoptik 13
- 10
- Öffnung
- 11
- Unterseite
- 12
- Führung
- 13
- Reflektor/optische Funktionsfläche der Bündelungsoptik
- 14
- Vertiefung
- 15
- Schraubdom
- 16
- Grundkörper
- 17
- Bohrung
- 18
- erste Führungsplatte
- 19
- zweite Führungsplatte
- 20
- Rippe
- 21
- Formschlusselement
1. Lichtmodul (6) eines Kraftfahrzeugscheinwerfers (1), umfassend mindestens eine auf
einer Platine befestigte und elektrisch kontaktierte Halbleiterlichtquelle und eine
Bündelungsoptik sowie einen Kühlkörper, wobei die Platine, die Bündelungsoptik und
der Kühlkörper miteinander verschraubt sind, wobei der Kühlkörper und eine Grundplatte
(9) der Bündelungsoptik jeweils eine Öffnung (10) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer dem Kühlkörper) abgewandten Seite (11) an der Grundplatte (9) eine Führung
(12) vorhanden ist, dass die Führung (12) an einem ersten Ende an die Grundplatte
(9) angeformt ist, dass die Führung (12) an einem dem ersten Ende der gegenüberliegenden
zweiten Ende offen ist, dass in der Führung (12) ein Schraubdom (15) eingesetzt ist
und dass der Schraubdom (15) in der Führung (12) drehfest gehalten wird.
2. Lichtmodul (6) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (12) in einer orthogonal zu einer Längsrichtung der Führung (12) verlaufenden
Ebene ein Führungsprofil aufweist, und dass der Schraubdom (15) in einer Seitenansicht
einen zu dem Führungsprofil komplementären Querschnitt hat.
3. Lichtmodul (6) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (12) in einer orthogonal zu einer Längsrichtung der Führung (12) verlaufenden
Ebene einen T-förmigen Querschnitt hat.
4. Lichtmodul (6) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schraubdom (15) einen länglichen Grundkörper (16) aufweist, dass an beiden Enden
des Grundkörpers (16) jeweils eine Führungsplatte (18, 19) ausgebildet ist, und dass
eine Breite (B) der Führungsplatten (18, 19) einer lichten Weite (lW) des Führungsprofils
(12) entspricht.
5. Lichtmodul (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer ersten Führungsplatte (18) ein Vorsprung (21) ausgebildet ist, und dass
an der Grundplatte (9) eine zu dem Vorsprung (21) komplementäre Vertiefung (14) vorgesehen
ist.
6. Lichtmodul (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Grundplatte (9) ein Vorsprung ausgebildet ist, und das einer ersten Führungsplatte
(18) eine zu dem Vorsprung komplementäre Vertiefung vorgesehen ist.
7. Lichtmodul (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Führungsplatten (18, 19) eine Rippe (20) ausgebildet ist.
8. Lichtmodul (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schraubdom (15) eine Bohrung (17) aufweist, in die eine Schraube eingedreht ist.
9. Lichtmodul (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schraubdom (15) aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht.
10. Lichtmodul (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bündelungsoptik einen Reflektor (13) umfasst.
11. Lichtmodul (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbleiterlichtquelle mindestens eine Leuchtdiode oder eine Laserdiode umfasst.
12. Lichtmodul (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bündelungsoptik aus einem Duroplast mit oder ohne Faserverstärkung, einem Thermoplast
mit oder ohne Faserverstärkung oder Metall hergestellt ist.
13. Kraftfahrzeugscheinwerfer (1) umfassend ein Gehäuse (2) und mindestens ein darin angeordnetes
Lichtmodul (6), dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtmodul (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ausgebildet ist.