[0001] Der Inhalt der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2019 217 182.6 wird durch Bezugnahme hierin aufgenommen.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Presse für Güter, insbesondere für Feststoffe.
[0003] DE 10 2012 103 959 B4 offenbart eine Pressvorrichtung für Feststoffe, die an einen Container koppelbar
ist.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Pressen der Güter zu verbessern,
insbesondere das Pressverfahren effizienter und zuverlässiger zu gestalten.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Presse mit den im Anspruch 1
angegebenen Merkmalen und durch eine Anordnung mit den im Anspruch 10 angegebenen
Merkmalen.
[0006] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass das Pressen von Gütern, insbesondere von Feststoffen,
insbesondere von Müll und insbesondere Metallmüll, verbessert ist, wenn eine Presse
ein bewegliches Abschermesser aufweist, das mit einer ortsfesten Abschereinheit zusammenwirkt.
Die Abschereinheit ist an einer Pressenöffnung eines Pressentrogs angeordnet. Ortsfest
bedeutet, dass die Abschereinheit fest mit dem Pressentrog verbunden ist. Gegenüber
dem Pressentrog ist das Abschermesser unverlagerbar angeordnet. Die Abschereinheit
gewährleistet definierte und stabile Abscherbedingungen. Die Abschereinheit weist
mindestens eine Schneidplatte auf. In dem Pressentrog ist ein axial verlagerbarer
Pressenstößel angeordnet. Das Abschermesser ist an dem verlagerbaren Pressenstößel
angeordnet. Das Abschermesser weist mindestens eine Schneidkante auf. Durch die Relativbewegung
des Pressenstößels im Pressentrog, insbesondere des Abschermessers vorbei an der Abschereinheit,
ist eine zuverlässige und effektive Abscherung der in einem Randbereich des Pressentrogs
angeordneten Güter gewährleistet.
[0007] Das Abschermesser ist insbesondere verschleißfest ausgeführt. Insbesondere ist die
Abschereinheit, insbesondere die mindestens eine Schneidplatte, verschleißfest ausgeführt.
Insbesondere weist das Abschermesser, die Abschereinheit und/oder die mindestens eine
Schneidplatte einen Werkstoff auf, der eine Festigkeit, insbesondere eine Zugfestigkeit
R
m aufweist, die größer ist als Zugfestigkeit R
m von allgemeinem Baustahl mit der Werkstoffnummer 1.0038 und/oder 1.0114 und/oder
1.0117. Dieser allgemeine Baustahl hat auch die Werkstoffbezeichnung S235. Insbesondere
beträgt die Zugfestigkeit R
m des verwendeten Werkstoffs mindestens 350 N / mm
2, insbesondere mindestens 380 N / mm
2, insbesondere mindestens 400 N / mm
2, insbesondere mindestens 450 N / mm
2, insbesondere mindestens 480 N / mm
2, insbesondere mindestens 500 N / mm
2 und insbesondere mindestens 550 N / mm
2.
[0008] Insbesondere dient als Werkstoff Feinkornbaustahl. Feinkornbaustahl weist gegenüber
einem allgemeinen Baustahl eine höhere Streckgrenze R
p und eine höhere Zugfestigkeit R
m auf. Der maximale Kohlenstoffgehalt bei Feinkornbaustellen beträgt insbesondere weniger
als 0,2 %. Die feine Körnung im metallurgischen Gefüge der Feinkornbaustähle wird
durch Legierungselemente erreicht, deren Nitride und Carbide erst bei höheren Temperaturen
in Lösung gehen. Ein Feinkornbaustahl weist beispielsweise eine Zugfestigkeit R
m auf von mindestens 1.000 N / mm
2, insbesondere von mindestens 1.200 N /mm
2, insbesondere von mindestens 1.400 N / mm
2, insbesondere von mindestens 1.600 N / mm
2 und insbesondere von bis zu 1.700 N / mm
2.
[0009] Zusätzlich oder alternativ kann der verwendete Werkstoff eine Brinellhärte aufweisen
von mindestens 370 HBB, insbesondere mindestens 380 HBB, insbesondere mindestens 390
HBB und insbesondere mindestens 400 HBB. Ein derartiger Werkstoff ist beispielsweise
ein Verschleißblech mit extremer Abriebfestigkeit und weist eine Härte von 370 HBB
bis 430 HBB auf. Ein derartiger Werkstoff ist unter der markengeschützten Bezeichnung
Hardox® oder Domex® bekannt.
[0010] Insbesondere ermöglicht die erfindungsgemäße Presse einen ziehenden Schnitt nach
oben vorstehender Müllreste. Dadurch sind die Schneidbedingungen, insbesondere die
Abscherbedingungen verbessert. Der Kraftaufwand, der mit dem Pressenstößel zur Verfügung
gestellt werden muss, ist reduziert. Ein den Pressenstößel antreibbarer Antrieb kann
kleiner dimensioniert werden. Die Lebensdauer der Presse ist erhöht.
[0011] Eine Ausführung der mindestens einen Schneidplatte gemäß Anspruch 2 ermöglicht eine
unkomplizierte Herstellung der Schneidplatten. Der Herstellungsaufwand und damit die
Kosten für die Bereitstellung der Schneidplatte sind reduziert. Ein Nachschärfen der
Schneidplatten entfällt. Die mindestens eine Schneidplatte ist wartungsarm ausgeführt.
Stillstandzeiten der Presse aufgrund von Wartungsarbeiten sind reduziert. Der Ausnutzungsgrad
für die Presse ist erhöht.
[0012] Eine Ausführung der mindestens einen Schneidplatte gemäß Anspruch 3 ermöglicht einen
besonders vorteilhaften Abschervorgang. Die mindestens eine Schneidplatte weist eine
Wellenkontur, insbesondere eine W-Form auf. Insbesondere sind die jeweils zwei benachbarten
Flanken der Wellenkontur mit einem 60°-Winkel zueinander geneigt angeordnet.
[0013] Mehrere Schneidplatten gemäß Anspruch 4 ermöglichen einen modularen Aufbau der Abschereinheit.
Insbesondere sind die Schneidplatten in einer Querrichtung, die quer und insbesondere
senkrecht zur Axialrichtung des Pressenstößels orientiert ist, nebeneinander angeordnet.
Die Breite der Abschereinheit entlang der Querrichtung kann flexibel verändert werden,
indem die Anzahl der Schneidplatten verändert wird. Wenn die Schneidplatten jeweils
identisch ausgeführt sind, ist der Herstellungsaufwand für die Presse reduziert, da
die Abschereinheit mehrere Gleichteile aufweist. Dadurch, dass die einzelnen Schneidplatten
kleiner ausgeführt sind als die gesamte Abschereinheit, können die kleineren Schneidplatten
mit einer höheren Festigkeit hergestellt werden, als eine einteilige Abschereinheit.
Dadurch ist die Standzeit der Abschereinheit, die mehrere Schneidplatten umfasst,
verlängert.
[0014] Die Ausführung der Abschereinheit und insbesondere der mindestens einen Schneidplatte
gemäß Anspruch 5 vereinfacht einen Wechsel derselben. Insbesondere ist die mindestens
eine Schneidplatte lösbar, insbesondere mittels einer Schraubverbindung, an der Pressenöffnung
befestigt. Die mindestens eine Schneidplatte ist austauschbar ausgeführt. Die mindestens
eine Schneidplatte ist als Wechselschneidplatte ausgeführt.
[0015] Eine Presse gemäß Anspruch 6 ermöglicht einen besonders vorteilhaften, weil kraftreduzierten
Abschervorgang. Es wurde gefunden, dass die mindestens eine Schneidkante des Abschermessers
geradlinig, insbesondere ungewellt ausgeführt ist.
[0016] Ein Abschermesser gemäß Anspruch 7 vereinfacht den Austausch derselben.
[0017] Ein Abschermesser mit zwei Schneidkanten gemäß Anspruch 8 ermöglicht vorteilhafte
Schneidbedingungen beim Abscheren der Güter. Die beiden Schneidkanten des Abschermessers
sind jeweils zur Längsachse und insbesondere spiegelsymmetrisch der Längsachse des
Pressentrogs angeordnet. Die beiden Schneidkanten sind V-förmig angeordnet. Im Zusammenwirken
der V-förmig angeordneten Schneidkanten des Abschermessers mit den Schneidplatten
der Abschereinheit wird in vorteilhafter Weise eine Kontaktfläche im Wechselwirkungsbereich
zwischen dem Abschermesser und der Abschereinheit minimiert. Die Flächenpressung auf
die abzuscherenden Güter ist erhöht. Das Abscherergebnis ist verbessert.
[0018] Ein Schneidspalt gemäß Anspruch 9 gewährleistet einen störungsfreien Betrieb der
Presse. Der Schneidspalt beträgt insbesondere mindestens 2 mm, insbesondere mindestens
3 mm, insbesondere höchstens 5 mm und insbesondere zwischen 3 mm und 4 mm. Es wurde
gefunden, dass mit einem ausreichend großen Schneidspalt verhindert wird, dass sich
Material unbeabsichtigt einklemmt und unerwünschte Spaltkräfte verursacht. Als Spaltkräfte
werden die Kräfte verstanden, die als Reaktionskräfte auf den Pressenstößel wirken,
wenn Müllreste zwischen den beweglichen Pressenstößel und dem Pressengehäuse geklemmt
werden. Der Schneidspalt entlastet und schont die Presse. Die Standzeit der Presse
und insbesondere des Pressenstößels sind erhöht.
[0019] Eine Anordnung gemäß Anspruch 10 umfasst eine Presse und einen mit der Presse koppelbaren
Container mit einer Containeröffnung, die mit der Pressenöffnung fluchtend angeordnet
sein kann. Besonders vorteilhaft ist es, wenn in der gekoppelten Anordnung der Presse
mit dem Container der Pressenstößel durch die Pressenöffnung und durch die Containeröffnung
hindurch verlagerbar ist.
[0020] Sowohl die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale als auch die in der nachfolgenden
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Presse angegebenen Merkmale sind jeweils für
sich alleine oder in Kombination miteinander geeignet, den Erfindungsgegenstand weiterzubilden.
Die jeweiligen Merkmalskombinationen stellen hinsichtlich der Weiterbildungen des
Erfindungsgegenstands keine Einschränkung dar, sondern weisen im Wesentlichen lediglich
beispielhaften Charakter auf.
[0021] Zusätzliche Merkmale, vorteilhafte Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand
der Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Längsschnittdarstellung einer Anordnung mit einer erfindungsgemäßen Presse und
mit einem mit der Presse gekoppelten Container;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Detailansicht des Details II in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine perspektivische Detailansicht des Details II in Fig. 1; und
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines Pressenstößels der Presse in Fig. 1.
[0022] Eine in Fig. 1 als Ganzes mit 1 gekennzeichnete Anordnung dient zum Pressen und Aufbewahren
von Gütern, insbesondere von Feststoffen, insbesondere in Form von Müll, insbesondere
Metallmüll, insbesondere Stahlschrott.
[0023] Die Anordnung 1 umfasst eine in Fig. 1 rechts dargestellte Presse 2, die auf einem
verlagerbaren Pressen-Abrollrahmen 3 angeordnet ist. Die Presse 2 kann mittels des
Pressen-Abrollrahmens 3 in unkomplizierter Weise mittels eines Transportfahrzeugs,
insbesondere eines Transport-LKWs transportiert werden. Die Presse 2 ist für den mobilen
Einsatz geeignet. Dazu weist die Presse insbesondere auf den Pressen-Abrollrahmen
3 angeordnete Aggregate auf, die einen autarken Betrieb der Presse ermöglichen.
[0024] Die Presse weist eine Stromquelle 33 auf, um die Presse 2 mit elektrischem Strom
zu versorgen. Die Stromquelle 33 kann mittels einer elektrischen Leitung an ein Stromleitungsnetz
angeschlossen werden. Zusätzlich oder alternativ kann die Stromquelle 33 ein Notstromaggregat
aufweisen.
[0025] Die Anordnung 1 weist ferner einen Container 4 auf, der mit der Presse 2 gekoppelt
ist. Die Anordnung 1 ist gemäß Fig. 1 in einem gekoppelten Zustand dargestellt. Der
Container 4 ist mit der Presse 2 insbesondere lösbar koppelbar. Eine Kopplung von
Presse 2 und Container 4 ist unkompliziert und schnell möglich. Der Container 4 dient
zum Aufnehmen und Aufbewahren der in der Presse 2 gepressten Güter. Der Container
4 ist auf einem Container-Abrollrahmen 5 angeordnet. Der Container-Abrollrahmen 5
ist im Wesentlichen identisch zu dem Pressen-Abrollrahmen 3 ausgeführt. Entsprechend
ist der Container 4 für den mobilen Einsatz geeignet und insbesondere mittels eines
Transportfahrzeugs transportabel.
[0026] Die Anordnung 1 weist einen Abrollunterbau 6 auf, auf dem die Presse 2 und der Container
4 abgestellt sind. Der Abrollunterbau 6 bildet eine definierte und stabile Unterlage
für die Anordnung 1. Eine aufwendige Vorbereitung des Untergrunds zum Abstellen der
Anordnung 1 ist entbehrlich. Die Anordnung 1 ist mobil ausgeführt. Der Abrollunterbau
weist ein erstes Abrollunterbauelement 7 und ein zweites Abrollunterbauelement 8 auf,
die mittels eines Abrollunterbaugelenks 9 um eine Abrollunterbaugelenkachse 10 gelenkig
miteinander verbunden sind. Gemäß Fig. 1 befindet sich der Abrollunterbau 6 in einem
aufgeklappten Zustand. Der Schwenkwinkel zwischen den beiden Abrollunterbauelementen
7, 8 bezüglich der Abrollunterbaugelenkachse 10 beträgt 180°.
[0027] Der Abrollunterbau 6 kann in einen eingeklappten Transportzustand verlagert werden,
indem das zweite Abrollunterbauelement 8 gegenüber dem ersten Abrollunterbauelement
7 um 90° gegenüber der Abrollunterbaugelenkachse 10 im Gegenuhrzeigersinn aufgeschwenkt
wird. In dem Transportzustand befindet sich der Abrollunterbau 6 in einer L-förmigen
Anordnung. In dem Transportzustand entspricht der Abrollunterbau 6 im Wesentlichen
dem Pressen-Abrollrahmen 3 und/oder dem Container-Abrollrahmen 5. In dem Transportzustand
kann der Abrollunterbau 6 als Abrollrahmen genutzt werden.
[0028] Die Presse 2 weist einen Pressentrog 11 mit einer Längsachse 12 und einer Pressenöffnung
13 auf. Die Pressenöffnung 13 ist senkrecht zur Längsachse 12 orientiert. Die Pressenöffnung
13 ist an einer dem Container 4 zugewandten Stirnseite des Pressentrogs 11 angeordnet.
[0029] In dem Pressentrog selbst ist entlang der Längsachse 12 ein Pressenstößel 14 verlagerbar
angeordnet. Der Pressenstößel 14 wird mittels eines Pressenstößel-Zylinders 34 verlagert.
Der Pressenstößel-Zylinder 34 ist als Hydraulikzylinder ausgeführt und mit einem Hydraulikaggregat
35 zur Beaufschlagung mit Hydrauliköl verbunden.
[0030] Die Presse 2 weist ferner einen Müllschieber 36 auf. Der Müllschieber 36 umfasst
einen Schiebezylinder 37 mit einer daran befestigten Schieberplatte 38. Der Schieberzylinder
37 ist als Hydraulikzylinder ausgeführt und mit dem Hydraulikaggregat 35 verbunden.
[0031] Der Pressenstößel 14 ist im Wesentlichen hohlkastenförmig ausgeführt. Der Hohlkasten
30 weist eine quaderförmige Kontur auf. An seiner Vorderseite, die der Pressenöffnung
13 zugewandt ist, ist an dem Pressenstößel 14 ein Abschermesser 28 angeordnet, insbesondere
mittels mehrerer Verbindungsschrauben 29 an dem Hohlkasten 30 angeschraubt.
[0032] Das Abschermesser 28 weist zwei Schneidkanten 31 auf, die gegenüber der Längsachse
12 quer angeordnet sind. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden Schneidkanten
31 geradlinig ausgeführt und mit einem Neigungswinkel n gegenüber der Längsachse 12
angeordnet. Der Neigungswinkel n beträgt insbesondere mindestens 75°, insbesondere
mindestens 80°, insbesondere mindestens 85°, insbesondere mindestens 88° und insbesondere
weniger als 90°. Die Schneidkanten 31 sind V-förmig angeordnet.
[0033] Der Container 4 weist eine Containeröffnung 15 auf. In der gekoppelten Anordnung
der Presse 2 mit dem Container 4 sind die Pressenöffnung 13 und Containeröffnung 15
fluchtend angeordnet. Durch die fluchtenden Öffnungen 13, 15 sind die Innenräume des
Pressentrogs 11 und des Containers 4 miteinander verbunden.
[0034] In der Containeröffnung 15 ist ein Containerdeckel 39 verriegelbar anordenbar. Der
Containerdeckel 39 kann entriegelt und von der Containeröffnung 15 gelöst und insbesondere
mit dem Pressenstößel 14 gekoppelt werden. Dazu weist der Pressenstößel 14 an einer
vorderen Stirnfläche 40 des Hohlkastens 30 mehrere, insbesondere vier, Befestigungsklammern
41 auf Die Befestigungsklammern 41 sind jeweils fest an der vorderen Stirnfläche 40
angeordnet. Die Befestigungsklammern 41 weisen jeweils eine C-förmige Öffnung auf,
in die jeweils eine Riegelstange 42 axial eingeschoben werden kann. Die Riegelstangen
42 sind jeweils quer verlagerbar bezüglich der Längsachse 12 an dem Containerdeckel
39 angeordnet. Vorteilhaft ist es, dass die Riegelstangen 42 direkt und unmittelbar
angetrieben werden. Eine aufwendige Drehhebelmechanik, wie sie aus der
DE 10 2012 103 959 B4 bekannt ist, ist entbehrlich. Die Konstruktion ist dadurch vereinfacht.
[0035] Nachfolgend werden anhand von Fig. 2 und 3 Details der Presse 2 näher erläutert.
[0036] Im Bereich von der Pressenöffnung 13 ist an dem Pressentrog 11 eine Abschereinheit
16 befestigt. Die Abschereinheit 16 ist ortsfest in dem Pressentrog 11 angeordnet.
[0037] Die Abschereinheit 16 umfasst mehrere Schneidplattten 17, die entlang einer Querrichtung
18 nebeneinander angeordnet sind. Die Querrichtung 18 ist senkrecht zur Längsachse
12 orientiert. Die Querrichtung 18 ist senkrecht zur Zeichenebene gemäß Fig. 2 orientiert.
[0038] Die Schneidplatten 17 bilden jeweils ein Segment der Abschereinheit 16. Die Schneidplatten
17 weisen eine dem Pressentrog 11 zugewandte Wellenkontur auf. Die Schneidplatten
17 weisen in Richtung des Pressentrogs 11 vorstehend angeordnete Abscherkanten 19
auf. Die Abscherkanten 19 sind insbesondere jeweils an den dem Pressentrog 11 zugewandten
Wellenbergen der Wellenkontur angeordnet. Die Abscherkanten 19 erstrecken sich in
einer Richtung senkrecht zu einer Ebene, die von der Längsachse 12 und der Querrichtung
18 aufgespannt wird. Die Abscherkanten 19 sind insbesondere vertikal orientiert.
[0039] Oberhalb der Abscherkanten 19 weisen die Schneidplatten 17 Abschrägungen 20 auf.
Die Abschrägungen 20 verhindern, dass das von oben in die Presse 2 eingefüllte Gut
an den vorstehenden Kanten der Schneidplatten 17, insbesondere an den Abscherkanten
19 hängen bleibt.
[0040] Die Schneidplatten 17 sind lösbar, insbesondere durch Schraubverbindungen, an dem
Pressentrog 11 befestigt. Die Schneidplatten sind jeweils mit zwei Befestigungsschrauben
21 und korrespondierenden Haltemuttern 22 an einem Rahmenträger 23 des Pressentrogs
11 befestigt. Der Rahmenträger 23 ist als I-Träger ausgeführt. Die Befestigung der
Schneidplatten erfolgt in dem Fußbereich des I-Träger, der insbesondere als Fußplatte
ausgeführt ist. Die Schneidplatten 17 sind zuverlässig und stabil an dem Pressentrog
11 gehalten.
[0041] Zusätzlich sind die Schneidplatten 17 mittels einer Querleiste 24, die parallel zu
dem Rahmenträger 23 angeordnet ist, miteinander verbunden. Dazu dienen jeweils zwei
Befestigungsschrauben 21 je Schneidplatte 17, wobei die Befestigungsschrauben 21 jeweils
mittels einer Haltemutter 22 gehalten sind. Die Querleiste 24 dient zur zusätzlichen
Befestigung der Schneidplatten 17, um die Stabilität der Befestigung zu erhöhen. Durch
die Querleiste 24 wird die Befestigung an den I-Träger ergänzt.
[0042] Oberhalb der Schneidplatten 17 ist eine gegenüber der Längsachse 12 geneigte Blende
25 in Form eines Querblechs angeordnet. Die Blende 25 ist aus Darstellungsgründen
in Fig. 3 nicht dargestellt, da sie sonst Details der Schneidplatten 17 und deren
Befestigung verdecken würde. Die Blende 25 ist mittels einer dahinter liegenden Halteleiste
26 gehalten. Insbesondere an der Halteleiste 26 verschraubt. Die Halteleiste ist durch
mehrere Axialstege 27 in axialer Richtung an dem Rahmenträger 23 abgestützt.
[0043] Gemäß den Darstellungen in Fig. 2 und 3 ist der Pressenstößel 14 bereits unter der
Abschereinheit 16 durchgefahren und ist insbesondere bereits innerhalb des Containers
4 angeordnet.
[0044] Zwischen der Abschereinheit 16, insbesondere der jeweiligen Unterseite der Schneidplatten
17, und dem Abschermesser 28 ist ein Schneidspalt 32 gebildet. Aufgrund der robusten
und exakten Konstruktion des Pressentrogs 11 einerseits und des Pressenstößels 14
andererseits, kann der resultierende Schneidspalt 32 sehr klein eingestellt werden.
Insbesondere beträgt der Schneidspalt 32 höchstens 5 mm, mindestens jedoch 3 mm.
[0045] Entlang der Längsachse 12 ist hinter dem Schneidspalt 32 ein Hohlraum 43 gebildet.
Der Hohlraum 43 ist in Vertikalrichtung nach oben durch den Rahmenträger 23 und nach
unten durch das Abschermesser 28 des Pressenstößels 14 begrenzt. Der Hohlraum 43 ist
der Pressenöffnung 13 zugewandt. Wenn Pressgut in den Schneidspalt 32 gelangt und
in Folge der Pressbewegung entlang des Schneidspaltes 32 zu der Pressenöffnung 13
hingefördert wird, bietet der Hohlraum 43 die Möglichkeit, dass sich Spaltkräfte auflösen,
wenn das Pressgut bis in den Hohlraum 43 gelangt. Aufgrund der Spaltraumhöhe H
S, die deutlich größer ist als der Schneidspalt 32 werden unerwünscht große Spaltkräfte
vermieden.
1. Presse für Güter mit
a. einem Pressentrog (11) mit einer Pressenöffnung (13), an der eine mindestens eine
Schneidplatte (17) aufweisende Abschereinheit (16) angeordnet ist,
b. einem im Pressentrog (11) entlang einer Längsachse (12) verlagerbaren Pressenstößel
(14), der ein mindestens eine Schneidkante (31) aufweisendes Abschermesser (28) umfasst.
2. Presse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Schneidplatte (17) ungeschärft ausgeführt ist.
3. Presse gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Schneidplatte (17) eine Wellenkontur, insbesondere eine W-Form,
aufweist.
4. Presse gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Schneidplatten (17) vorgesehen sind, die insbesondere identisch ausgeführt
sind.
5. Presse gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschereinheit (16), insbesondere die mindestens eine Schneidplatte (17), lösbar,
insbesondere mittels einer Schraubverbindung, an dem Pressentrog (11) befestigt ist.
6. Presse gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Schneidkante (31) geradlinig, insbesondere ungewellt, ausgeführt
ist.
7. Presse gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschermesser (28) lösbar, insbesondere mittels einer Schraubverbindung, am Pressenstößel
(14) befestigt ist.
8. Presse gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschermesser (28) zwei Schneidkanten (31) aufweist, die V-förmig angeordnet
sind.
9. Presse gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen zwischen der Abschereinheit (16) und dem Abschermesser (28) gebildeten Schneidspalt
(32).
10. Anordnung zum Pressen und Aufbewahren von Gütern umfassend
a. eine Presse (2) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
b. einen mit der Presse (2) koppelbaren Container (4), der eine Containeröffnung (15)
aufweist,
wobei in einer gekoppelten Anordnung der Presse (2) mit dem Container (4) der Pressenstößel
(14) durch die Containeröffnung (15) in den Container (4) verlagerbar ist.